easy LINUX! COMMUNITY-EDITION Titel: E-MAIL mit Thunderbird DVD: Suse 42.2 + Kubuntu 16.10 easy LINUX! Frei kopieren und beliebig weiter verteilen ! einfach – klar – benutzerfreundlich OpenSuse 42.2 Kubuntu 16.10 Long Term Support (LTS) Das Ubuntu mit KDE-Desktop –64-Bit-Version – KDE Plasma 5.8.3 – Linux-Kernel 4.4.36 – LibreOffice 5.2.3 – Gimp 2.8.18 – Firefox 50.1 – basiert auf Suse Linux Enterprise (SLE) –64-Bit-Version – KDE Plasma 5.7.5 Beide Linux-Versionen mit Installationsanleitung ab S. 107 Service Kit 02/17 - 04/17 Updates für (K)Ubuntu 16.10 und OpenSuse 42.2 (je 64 Bit) Sicher und komfortabel E-MAIL Thunderbird: E-Mail einrichten S. 30 Sicher: verschlüsseln und signieren S. 36 Erweiterungen für Thunderbird: Mails umleiten, Outlook-Anhänge öffnen, Ordner sortieren, Header korrigieren S. 40 Linux-Wissen im Netz Sicherheit News-PortaleYouTube-Kanäle WebforenNachschlagewerke Radio-Podcasts Mailinglisten, Chat Dateien mit TruPax verschlüsseln S. 44 VPN-Verbindung mit Opera einrichten S. 52 S. 80 S. 90 LibreOffice S. 76 Ubuntu/Mint S. 84 Kurztests/DVD-Inhalt Darktable 2.2.0 (12), Firefox 50 (13), Font Manager 0.7.3 (14), Shotcut 16.11 (15), sK1 2.0 (18), Lollypop 0.9.220 (19), Kid3 3.4.3 (20), Sweet Home 3D (22), HomeBank 5.1.1 (24) OpenSuse Leap 42.2 gegen Kubuntu 16.10 S. 99 Entdeckungsreise: The Curious Expedition S. 102 Alternative Betriebssysteme: ein Überblick S. 93 € 9,80 Österreich € 10,80 Schweiz sfr 19,60 BeNeLux € 11,25 Italien € 12,75 Spanien € 12,75 04 Gimp Shell Test & Report 4 196177 309803 23 Seiten Tipps & Tricks KDE S. 68 Gnome S. 72 S. 49 easy LINUX! Hans-Georg Eßer Chefredakteur Editorial Liebe Leserinnen und Leser, im Schwerpunkt dieser Ausgabe geht es um das Thema „E-Mail“. Auch wenn OpenSuse und Kubuntu den KDE-eigenen Mailclient KMail favorisieren, empfehlen wir Ihnen stattdessen Thunderbird, denn dieses Programm läuft auch unter Windows und macOS (ehemals OS X), so dass es sich besonders für Umsteiger oder Anwender empfiehlt, die mehrere Betriebssysteme einsetzen. Welche Artikel wir für Sie zum Thema zusammengestellt haben, lesen Sie in der Schwerpunkt-Einführung auf Seite 29. „Postfaktisch“ versus „FUD“ Lassen Sie uns gemeinsam das Wort des Jahres 2016, „postfaktisch“, würdigen: Es beschreibt den Ansatz, bei der Einschätzung einer Situation nicht die Fakten (ausreichend) zu würdigen, sondern aufbauend auf Gefühlen oder Stimmungen eine Behauptung in den Raum zu stellen, die nicht begründet wird und auch nicht begründet werden muss: Die damit Angesprochenen akzeptieren die Behauptung schon deshalb, weil sie mit ihrer Stimmung oder Grundhaltung übereinstimmt. Der Begriff hat mich neulich an die FUD-Attacken gegen Linux (FUD: engl. fear, uncertainty and doubt, dt. Furcht, Unsicherheit und Zweifel) erinnert. FUD EasyLinux 02/17 – 04/17 wird als Propagandamethode eingesetzt, um den Gegner (ein Produkt, einen Politiker) zu schädigen, indem sein Ansehen sinkt, anstatt das eigene Produkt bzw. die eigene Politik positiv zu bewerben. Aus der Wikipedia-Beschreibung [1]: Hierbei wird ausgenutzt, dass Angstgefühle beim Menschen irrational begründet sind und selbst nachweislich falsche Informationen zu Unsicherheiten führen können. Im Zusammenhang mit Linux ging es damals oft um die „total cost of ownership“ und rechtliche Aspekte; es wurden in scheinbar sachlichen Vergleichen übertrieben hohe Folgekosten des Linux-Einsatzes angegeben, so dass etwa Firmen und Verwaltungen einen Umstieg von Windows auf Linux als zu riskant betrachteten. Die englische WikipediaVersion geht (anders als die deutsche) ausführlich im Abschnitt Microsoft auf dieses Thema ein [2]. Gemeinsam haben „postfaktisch“ und „FUD“, dass mit Gefühlen gearbeitet wird. Der Unterschied ist, dass die Zielgruppe postfaktischer Propaganda selbst offensichtlich unsinnige/falsche Aussagen als wahr akzeptiert, während FUD nur Zweifel auslöst und damit den Wunsch auslöst, alles zu lassen, wie es ist, weil eine Veränderung Nachteile haben könnte. www.easylinux.de Neue Distributionen Seit der letzten EasyLinux-Ausgabe sind neue Versionen von OpenSuse und Kubuntu erschienen, die Sie 64-bittig auf unserer doppelseitigen Heft-DVD finden. Neben den Installationsanleitungen am Heftende haben wir auch einen kleinen Vergleichstest ins Heft aufgenommen; er beginnt auf Seite 99. Außerdem bietet die Service-Kit-DVD ein ISO-Image der im Dezember erschienenen Distribution Peppermint 7 [3], die auf Ubuntu 16.04 LTS basiert. Sie ist besonders für den Einsatz von Webanwendungen (etwa Google Docs) geeignet und erzeugt aus den Webadressen solcher Dienste Anwendungsstarter für das Menü. Sie können das ISO-Image für eine Installation in VirtualBox nutzen oder für den Einsatz auf echter Hardware auf eine DVD brennen. Wir wünschen Ihnen ein erfolgreiches und frohes neues Jahr 2017 und hoffen, dass Sie auch weiterhin viel Freude mit Linux und unseren Beiträgen haben werden. n [1] https://de.wikipedia.org/wiki/Fear,_Uncertainty_ and_Doubt (http://ezlx.de/h1u1) [2] https://en.wikipedia.org/wiki/Fear,_uncertainty_ and_doubt (http://ezlx.de/h1u2) [3] https://peppermintos.com/ (http://ezlx.de/h1u3) 3 ÜBERBLICK RUBRIK 30 Schlagwort 40 E-Mails über eine WebApp zu bearbeiten, ist umständlich. Thunderbird ist komfortabler. AKTUELL Für anspruchsvollere E-Mail-Aufgaben erweitern Sie Thunderbird um praktische Add-ons. WORKSHOP Editorial...........................................................................................3 DVD-Inhalt......................................................................................6 Nachrichten....................................................................................7 Neue Software.............................................................................12 Webseiten.....................................................................................28 E-MAIL E-Mail: sicher und komfortabel................................................29 Neben dem World Wide Web (also Webseiten) ist E-Mail einer der wichtigsten Internetdienste. Im Schwerpunkt helfen wir Ihnen beim Einstieg in das Mailprogramm Thunderbird und zeigen, wie Sie zusätzliche Funktionen wie Verschlüsselung und Add-ons nutzen. Mail und Termine mit Thunderbird...........................................30 Dateien mit TruPax verschlüsseln............................................44 TrueCrypt und VeraCrypt sind in Sachen Dateiverschlüsselung der Standard – leicht zu bedienen sind sie aber nicht. TruPax bietet TrueCrypt-Technik mit einer simplen Oberfläche. Browser-VPN mit Opera.............................................................49 Der Browser Opera bietet neuerdings eine eingebaute VPNFunktion: Damit sichern Sie den Browser-Datenverkehr in öffentlichen WLAN-Netzen ab und umgehen Ländersperren (Geoblocking), weil Sie über ein fremdes Netzwerk surfen. Linux im Netz................................................................................52 In einer geradezu erschlagenden Fülle bietet das Internet Texte, Videos und Podcasts rund um das freie Betriebssystem. Doch welche der Angebote sind brauchbar, und wo kann man sich die Zeit sparen? Wir stellen die besten Anlaufstellen vor. Mozilla Thunderbird ist bei vielen Linux-Distributionen das Standard-Mailprogramm – nicht aber bei OpenSuse und Kubuntu. Wir empfehlen die Installation und helfen bei den ersten Schritten. Außerdem stellen wir das Lightning-Add-on zur Terminverwaltung vor. Fotokalender mit Calc.................................................................62 Blickdichte E-Mails....................................................................36 Formeln für den Calc-Kalender.................................................65 Thunderbird beherrscht von Haus aus nur die S/MIME-Verschlüsselung, für die Sie ein Zertifikat benötigen. Einfacher geht‘s mit PGP: Dafür spielen Sie unter Thunderbird das populäre Plug-in Enigmail ein. Damit bleibt Vertrauliches in Zukunft vertraulich. Thunderbird-Add-ons.................................................................40 Mozillas Thunderbird ist bereits der SUV unter den Mailprogrammen, doch mit etwas zusätzlichem Tuning verbessert sich seine Straßenlage noch – um den Autojargon zu verlassen: Wir stellen Add-ons vor, die den Mailclient noch nützlicher machen. 4 Das neue Jahr hat gerade erst begonnen – wenn Sie noch nach einem schicken Fotokalender für 2017 suchen, dann basteln Sie diesen doch einfach selbst. Außer zwölf digitalen Schnappschüssen brauchen Sie dazu lediglich LibreOffice Calc. In der Tabellenkalkulation Calc können Sie Zellinhalte nicht nur berechnen, sondern auch von Inhalten anderer Zellen und weiteren Faktoren abhängig machen. Den Jahreskalender aus dem vorherigen Artikel können Sie damit fast automatisch erzeugen. 49 Aktuelle Opera-Versionen lassen Sie via VPN Ländersperren umgehen. www.easylinux.de EasyLinux 02/17 – 04/17 Schlagwort 52 112 Das Netz bietet einen riesigen Informationsfundus zu Linux. Wir stellen gute Seiten vor. TIPPS & TRICKS Für Rechenaufgaben brauchen Sie keinen grafischen Rechner: Es geht auch in der Shell. TEST Besser arbeiten mit KDE.............................................................68 Gnome-Tipps................................................................................72 LibreOffice-Tipps.........................................................................76 Anwendertipps und kleine Kniffe zu Gimp.............................80 Kubuntu und Mint........................................................................84 Linux-Tipps...................................................................................87 Know-how für die Kommandozeile..........................................90 BASICS Alternative Betriebssysteme.....................................................93 Neben Linux gibt es zahlreiche weitere Betriebssysteme, die unter freien oder offenen Lizenzen stehen: Besonders die BSD-Versionen (darunter FreeBSD, OpenBSD und NetBSD), die sich ober flächlich nicht von Linux-Systemen unterscheiden lassen, sind interessant. Wir wer fen einen Blick auf die Vielfalt der Systeme, erklären, wo die Unterschiede liegen, und geben Empfehlungen für eigene Tests. The Curious Expedition............................................................102 Sie wollten schon immer mit Charles Darwin, Marie Curie oder einem anderen bekannten Forscher im tiefsten Urwald auf Entdeckungsreise gehen? In einem pfiffigen Spiel des Berliner Entwicklerstudios Maschinen-Mensch bekommen Sie dazu endlich die Gelegenheit. Linux Mint 18.1...........................................................................106 Die Entwickler der auf Ubuntu basierenden Distribution Linux Mint haben Version 18.1 veröffentlicht, bisher als Cinnamonund MATE-Editionen. Neben aktualisierter Software gibt es auch einige neue Funktionen. Die KDE-Variante war bei Redaktionsschluss noch nicht erhältlich. HEFT-DVD Auf dieser DVD...........................................................................107 OpenSuse Leap 42.2..................................................................108 OpenSuse ist im deutschsprachigen Raum eine der beliebtesten Distributionen. Die neue Version Leap 42.2 ist schnell installiert. Auf unserer HeftDVD finden Sie eine 64-Bit-Version, die auch mit modernen UEFI-PCs kompatibel ist. TEST OpenSuse vs. Kubuntu................................................................99 Unser Vergleichstest nimmt OpenSuse Leap 42.2 und Kubuntu 16.10 unter die Lupe: Wir testen, wie leicht die Installation und die ersten Schritte fallen und wie aktuell die Software-Ausstattung der beiden Distributionen ist. SERVICE Kubuntu 16.10..............................................................................110 Im Oktober ist Ubuntu 16.10 (Yakkety Yak) erschienen – und zeitgleich auch die KDE-Variante Kubuntu, deren 64-BitVersion Sie auf unserer Heft-DVD finden. Dieser Artikel gibt einige Hinweise zur Installation. GURU-TRAINING Linux User Groups............................................................... 117 Impressum............................................................................ 120 Hardware- u. Bücherservice............................................. 121 Vorschau............................................................................... 122 EasyLinux 02/17 – 04/17 RUBRIK Rechnen mit bash und bc.........................................................112 Wer regelmäßig mit der Shell arbeitet, muss für kleinere Berechnungen kein grafisches Tool wie KCalc starten: Mit „bc“ steht ein leistungsfähiger Rechner fürs Terminal zur Verfügung, und einfache Rechnungen sind auch direkt in der Shell möglich. www.easylinux.de 5 RUBRIK Schlagwort Digikam 5.3.0 HEFT-DVD Mächtiges Bilderverwaltungsprogramm aus dem KDE-Projekt, das auch eingebettete GPS-Informationen verarbeitet. Etcher 1.0.0 Peppermint 7-2016-1129 Extrem simples, aber effizientes Tool, um Festplatten-Images und ISO-Dateien auf USB-Sticks zu kopieren. Das auf Lubuntu 16.04 basierende System verwendet den schlanken LXDE-Desktop. Den Fokus legten die Entwickler auf eine einfache Bedienung. Dank des geringen Ressourcenverbrauchs eignet sich Peppermint auch für ältere PCs. Font Manager 0.7.3 Kleines Programm zum komfortablen Sichten und Verwalten der auf dem System installierten Schriftarten. Shotcut 16.11 Kid3 3.4.3 Videoeditor, der sich sowohl zum einfachen Bearbeiten von Filmen als auch zum Erstellen komplexer Sequenzen eignet. Kid3 hilft Ihnen dabei, die so genannten ID3-Tags Ihrer Musikdateien komfortabel zu bearbeiten und anzupassen. HomeBank 5.1.1 Lollypop 0.9.22 Übersichtliche und leicht zu bedienende Software zum Verwalten der Einnahmen und Ausgaben, inklusive Statistikfunktion. Der schlanke Musikplayer fällt durch sein übersichtliches Design auf, bietet aber dennoch alle Annehmlichkeiten. AUSSERDEM AUF DVD: Darktable 2.2.0rc1 Die digitale Dunkelkammer gestattet Ihnen das Nachbearbeiten von Bildern, speziell von solchen im RAW-Format. SERVICE KIT Das Service Kit enthält alle relevanten Sicherheits- und Programm-Aktualisierungen für OpenSuse Leap 42.2 und Kubuntu 16.10 (jeweils 64 Bit) seit dem Erscheinungstag der Distributionen. Ein Upgrade älterer Versionen (beispielsweise von OpenSuse 42.1 auf OpenSuse Leap 42.2) ermöglicht das Service Kit nicht. Die auf dem Service Kit enthaltenen Pakete stammen aus den Original-Downloadquellen von Novell und Canonical. Damit ist die Aktualisierung über die Service-Kit-DVD identisch mit einem Onlineupdate. Durch die zeitliche Differenz zwischen dem Fertigstellen des Datenträgers und dem Erscheinen des Hefts können jedoch neue Updates auf den Servern der Distributoren bereitstehen. 6 • Vivaldi 1.5: moderner Browser auf Chrome-Basis Sweet Home 3D 5.3: Wohnraumgestaltung am PC • TruPax 9 A: erstellt verschlüsselte Container aus Ordnern • VirtualBox 5.1: funktionsreiches Vir tualisierungstool • KUBUNTU 16.10 Die aktuelle Kubuntu-Version frischt den Kern-Desktop Plasma auf Version 5.7.5 auf, die KDE-Begleitanwendungen auf Version 16.04. Im Vergleich zum konservativeren Long-Term-Support-Vorgänger Kubuntu 16.04 mit Plasma 5.5.4 und den Begleitanwendungen in Version 15.12.1 sorgt dies für viele kleine, aber durchaus sehenswerte Verbesserungen. So nutzen die Plasmoids jetzt auf Wunsch den Desktop zur Anzeige von Systeminformationen, etwa der Speicherbelegung und der CPU-Last. KDE-Connect zeigt den Ladestand und Meldungen wie eingehende SMS-Nachrichten von Android-Systemen auf dem Desktop an. www.easylinux.de OPENSUSE 42.2 OpenSuse Leap 42.2 basier t auf dem für Unternehmen vorgesehenen Suse Linux Enterprise 12 Ser vice Pack 2, das die Entwickler um weitere aktuelle Software ergänzten. So kommt als Desktopumgebung standardmäßig das aktuelle Plasma 5.8 LTS zum Einsatz. Die Grundlage bilden dabei Qt 5.6 und die KDE Frameworks 5.26. Leap 42.2 enthält die KDE PIM-Suite sowohl in der alten Version 4 als auch der aktuellen Version 5. Dies soll vor allem bereits bestehende User-Workflows nicht unterbrechen, auch wenn die alte Version von den KDE-Entwicklern nicht mehr unterstützt wird. (Thomas Leichtenstern/tle)n EasyLinux 02/17 – 04/17 AKTUELL Neue Software NEUE SOFTWARE Peter Kreußel Im Quartalsrhythmus erscheinen viele Programme in neuer Version. Eine Auswahl stellen wir regelmäßig vor. Auf der Heft-DVD finden Sie die passenden Pakete und Installationshinweise. Darktable 2.2.0rc1 – professionelle Fotoaufbereitung Darktable ist ein Spezialprogramm zum Nachbessern von Digitalfotos. Statt künstlerischer Effekte bietet das Programm eine Belichtungs- und Farbkorrektur, die den in Gimp eingebauten Funktionen weit überlegen ist. In Version 2.2.0 ist erstmals eine Perspektivkorrektur an Bord. ★★★★★ Anfang 2013 war das Bildbearbeitungsprogramm Darktable (Abbildung 1) [1] zum ersten Mal Thema der Software News. Schon damals brachte es das mächtige und gleichzeitig intuitive Belichtungskorrektur-Werkzeug Zonensystem mit, das auch heute noch die Basis für sensible Helligkeitsanpassungen ist. Die Neuerungen von Version 2.2.0 [2] waren es der Redaktion wert, das Programm erneut zu besprechen, obwohl diese Version noch nicht in endgültig sta- biler Fassung vorliegt, sondern erst als zweiter Release Candidate (RC). Software im RC-Status ist aus Sicht der Entwickler ausgereift; sie wollen aber vor der endgültigen Freigabe noch einmal testen, ob sie Fehler übersehen haben. Gerade gerückt Neu hinzugekommen ist das leistungsfähige, aber einfach zu bedienende automatische Perspektivkorrektur-Werkzeug (Abbildung 2) [3]. Links im Bild sehen Sie ein schräg von vorn aufgenommenes Haus. Wie so oft erlaubte der beschränkte Platz keine bessere Aufnahmeperspektive. Wählen Sie nun einfach das Perspektivkorrektur-Werkzeug aus der Liste Weitere Module rechts unten. Es erscheint dann in der Arbeitspalette (rot markiert). Schalten Sie es mit dem Symbol links oben in der zum Werkzeug gehörigen Palette Abb. 1: Das Belichtungskorrektur-Werkzeug „Zonensystem“ teilt das Bild in Helligkeitszonen ein. So lässt sich der abgeschattete Brunnen aufhellen, ohne die Häuser überzubelichten. 12 DIE REDAKTION MEINT Bei aller Komplexität der BearbeitungsAlgorithmen bleibt die Benutzeroberfläche von Darktable übersichtlich. Profifotografen mit höchsten Ansprüchen spricht es ebenso an wie Hobbyfotografen, die mit wenig Aufwand ihre Schnappschüsse aufpolieren möchten. Das in Version 2.2.0 hinzugekommene Perspektivkorrektur-Werkzeug ist in der Architekturfotografie goldwert. Perspektivkorrektur ein, dann findet es automatisch gerade Linien im Bild (Abbildung 2, links unten). Nun brauchen Sie nur noch auf einen der drei Buttons in der Zeile Automatisch anpassen zu klicken. Der linke korrigiert Abb. 2: Die in Version 2.2.0 hinzugekommene automatische „Perspektivkorrektur“ findet horizontale und vertikale Linien im Bild (2) und richtet Sie per Mausklick gerade (3). www.easylinux.de EasyLinux 02/17 – 04/17 Neue Software das Bild in der Vertikalen, der mittlere in der Horizontalen. Der rechte Button (markiert) richtet es horizontal und vertikal gerade, wie es bei diesem Foto angebracht war (Abbildung 2, rechts unten). Wir kennen kein anderes freies Programm, das eine dermaßen Abb. 3: Das neue „Verflüssigen“-Werkzeug wirkt wie eine Bürste simpel zu bedieauf flüssige Farbe. nende und denDie beiden Pfeile im Turmbereich symnoch vom Ergebnis her perfekte Perspektivkorrektur für Architekturaufnahmen bolisieren Richtung und Betrag der Vermitbringt. schiebung. Die beigefarbenen Flächen zeigen an, auf welche Bildbereiche sich Beiseite gebürstet die Deformation auswirkt. Man kann sich den ausgelösten Effekt als ein Ziehen der Die ebenfalls neue Verflüssigen-Funktion Bürste in Pfeilrichtung vorstellen. [4] verbiegt Linien, statt sie gerade zu rüDer Linienzug über der Basis des Baucken. Die spielerische Anwendung in Abbildung 3 demonstriert die Wirkung: Verwerks bündelt dagegen viele Bürstenbeflüssigen verschiebt Bildpunkte so, als ob wegungen. Die Kurve, von der die VerSie flüssige Farbe mit einer Bürste in eine schiebungsvektoren ausgehen, zeichnen Sie wie im Zeichenprogramm Inkscape. bestimmte Richtung drücken. AKTUELL Die Lage der Kontrollpunkte bleibt veränderbar, ebenso Richtung und Länge der von ihr ausgehenden Verschiebungsvektoren. Hierin unterscheidet sich Darktables Verflüssigen-Funktion von der in Gimp: Dort deformieren Sie das Bild direkt durch Pinselstriche mit der Maus. Das mag sich intuitiver anfühlen als die auf Vektoren basierende Umformung in Darktable, doch die bei Vektoren nachträglich veränderbaren Kontrollpunkte gestatten eine viel genauere Steuerung des Effekts. n INFOS [1]Darktable: https://www.darktable.org/ (http://ezlx.de/h1d1) [2]Release Notes: https://www.darktable. org/2016/11/darktable‑2‑2‑0rc1‑released/ (http://ezlx.de/h1d2) [3]Perspektivkorrektur-Werkzeug: https:// www.darktable.org/2016/03/a-newmodule-for-automatic-perspectivecorrection/ (http://ezlx.de/h1d3) [4]Verflüssigen-Werkzeug: https://www. darktable.org/2016/04/liquify-liquify/ (http://ezlx.de/h1d4) SOFTWARE AUF DVD: Darktable 2.2.0rc1 Firefox 50 – Linux-Standard-Browser Zur Feier der Firefox-Version 50 lösen seine Entwickler endlich ein immer drängenderes Problem: Mit wachsender Anzahl geöffneter Tabs wird die Benutzeroberfläche des Programms immer träger. Nun nutzt Firefox die Multitasking-Fähigkeiten von Linux für eine zügige Reaktion auf Mausklicks. ★★★★★ Der Leistungsumfang von Firefox (Abbildung 4) [1] stimmt: Der Browser zeigt standardkonforme Webseiten korrekt an, technisch richtig umgesetzte Webanwendungen funktionieren. Klagen kommen allerdings bei der Performance auf: Selbst auf schnellen Rechnern öffnen sich Menüs oft mit leichter Verzögerung. Auch bei der Reaktion auf Mausklicks ist eine Atempause zu bemerken. Usability-Experten sind sich einig, dass Anwender jede spürbare Verzögerung als störend empfinden, auch wenn der Zeit- EasyLinux 02/17 – 04/17 verlust objektiv vernachlässigbar bleibt: Wer den ganzen Tag mit einem trägen Programm arbeitet, fühlt sich gestresst. Leider ist eine Anpassung der Grundstruktur erforderlich, um die Reaktionsgeschwindigkeit zu verbessern. In den Vordergrund gedrängt Praktisch alle modernen Programme lagern die Benutzeroberfläche in einen eigenen „Ausführungsstrang“ (englisch Thread) aus. Die Betriebssysteme wechseln blitzschnell zwischen diesen Threads; es entsteht der Eindruck, dass sie simultan ablaufen. So kann eine Anwendung spontan auf Eingaben reagieren, während sie im Hintergrund z. B. am Seitenaufbau arbeitet. Firefox hat diese vom Betriebssystem garantierte Quasi-Gleichzeitigkeit bisher nicht genutzt: Das Programm hat anliegende Aufgaben abgearbeitet und erst dann nachgesehen, ob Benutzereingaben vorlagen. Während das Betriebssystem in festen Millisekunden-Intervallen durch die www.easylinux.de DIE REDAKTION MEINT Bei alle sechs bis acht Wochen erscheinenden Releases darf man natürlich nicht jedes Mal mit einem von Grund auf erneuerten Programm rechnen: Im Wesentlichen dient die Release-Politik der zügigen Beseitigung von Sicherheitslücken. Doch Firefox 50 bringt wichtige Neuerungen: Das Programm reagiert dank des ausgelagerten Threads für die Benutzeroberfläche spürbar flotter auf Mausklicks und blendet (Kontext-)Menüs endlich verzögerungsfrei ein. Das war auch bitter nötig: Die Konkurrenz (Google Chrome/Chromium und der Internet Explorer) ist schon lange weiter und arbeitet sogar mit einem Thread per Browsertab, nutzt also Mehrkernprozessoren aus und verhindert bei Problemen mit einer Seite den Absturz des gesamten Programms. 13 AKTUELL Neue Software Abb. 4: Egal, ob YouTube-Videos oder anspruchsvolle Webanwendungen: Firefox beherrscht alle aktuellen Webtechnologien. Threads wechselt, dauerte es bei Firefox oft eine Weile, bis der Browser wieder für den Benutzer Zeit hatte. Doch mit Version 50 hat es das Firefox-Team geschafft: Nun läuft der Browser mit allen offiziellen Addons im Modus Fenster mit mehreren Prozessen (Abbildung 5). Bei den beiden Vorgängerversionen war dies nur der Fall, wenn entweder gar keine oder nur als unproblematisch bekannte Erweiterungen installiert waren. Nun zeigt die KDE-Systemaktivitätsliste nach dem Start von Firefox stets die beiden Einträge Firefox (das eigentliche Programmfenster) und Web (Prozess für die Webseitenanzeige). Abb. 5: Die interne Browser-Spezialseite „about:support“ zeigt, dass das neue Feature „Fenster mit mehreren Prozessen“ aktiv ist. Es lässt die Benutzeroberfläche zügig reagieren, egal, wie viele Seiten Firefox in den Tabs gerade aufbaut. Wie üblich haben die Entwickler Sicherheitslücken beseitigt und an der Umsetzung neuer Webtechnologien gearbeitet [2]. Letzteres mag im Moment nur Webentwickler interessieren, doch irgendwann werden Webseiten auftauchen, die diese nutzen. Leseansicht erstmals ausdrucken. Auf dem Papier steigert die spartanische Darstellung nicht nur die Lesbarkeit; der Wegfall farbiger Flächen spart auch Tinte oder Toner. n INFOS [1]Firefox: https://www.mozilla.org/de/ Textlastig f irefox/products/ (http://ezlx.de/h1d5) Eine für Durchschnittsanwender interessante Neuerung gibt es bei der zuerst in der Handy-Version von Firefox eingeführten Leseansicht. Diese Ansicht zeigt nur den Kerntext mit dort eingebundenen Grafiken. In Version 50 lässt sich diese [2]Entwickler-Informationen: https:// d eveloper.mozilla.org/en‑US/Firefox/ R eleases/50 (http://ezlx.de/h1d6) SOFTWARE AUF DVD: Firefox 50 Font Manager 0.7.3 – Schriftenverwaltung Die Schriftauswahldialoge der Office- oder Grafikprogramme funktionieren dank der meist eingebauten Vorschau gut für zweibis dreihundert Schriftarten. Wer die größeren Schriftsammlungen von DVDs gekaufter Programme nutzen möchte, sollte dafür eine Software wie Font Manager einsetzen. ★★★★★ Gutes Design steht und fällt mit der eingesetzten Schriftart. Doch es ist gar nicht so leicht, die passende zu finden: Linux-Distributionen bringen Hunderte mit. Viele Anwender besitzen DVDs mit irgendwann einmal gekauften Office- oder Grafikprogrammen, deren gut 1 000 TrueType-Schriften sich auch unter Linux nutzen lassen. 14 Qual der Wahl Grafikdesigner benutzen deshalb Anwendungen wie Font Manager (Abbildung 6) [1]. Diese Programme gliedern Schriftarten nach ästhetischen Kriterien und installieren nur die gebrauchten. Zwar sind die Zeiten vorbei, in denen der Speicherverbrauch des X-Servers von der Zahl der installierten Schriften abhing, doch eine Schriftartenauswahl in LibreOffice oder Inkscape mit 2 000 Einträgen bleibt unhandlich. Font Manager kennt drei Modi: Verwalte (Abbildung 7), Stöbern und Vergleiche. In der ersten Betriebsart installieren oder deinstallieren Sie Schriften; die zweite hilft Ihnen dabei, Ihren Vorstellungen entsprechende Schriftarten zu finden. Im dritten Modus zeigt das Programm www.easylinux.de zum Vergleich ausgewählte Schriftarten untereinander an. Font Manager gliedert die Schriften in systemweit und nur für den aktuellen Be- DIE REDAKTION MEINT Font Manager ist übersichtlich aufgebaut und einfach zu bedienen. Da das Programm aber nur installierte Schriften auswertet und die Installation oder Deinstallation vieler Schriften nur mit viel Aufwand gelingt, ist es mit Schriftensammlungen auf der DVD eines Textverarbeitungs- oder Grafikprogramms überfordert. Es ist aber nützlich, um die ohnehin auf dem System installierten Schriften auszuwerten. EasyLinux 02/17 – 04/17 Neue Software Abb. 6: Font-Manager filtert Schriften nach optischen Kriterien. Hier sind Schreibmaschinenschriften mit fester Breite zu sehen. nutzer installierte Schriften. Wichtiger sind aber Kategorien, die sich auf das Aussehen der Schriften beziehen: Die Familienzugehörigkeit unterscheidet zwischen lSchriften für größere Textmengen (Text und Bildschirm), lSchreibschriften (Skript) und ldekorativen Schriften, die sich für grafische Designs, aber nicht für Textblöcke eignen. Mit Abständen sind die Buchstabenabstände gemeint. Die meisten Schriften sind proportional, ein „I“ belegt weniger Platz als ein „M“. Bei Fonts mit fester Breite und dicktengleichen Schriften ist dies wie auf der guten, alten Schreibmaschine nicht der Fall. Sie kommen heute praktisch nur noch auf der Textkonsole oder beim Schreiben von Programmcode zum Einsatz. AKTUELL Abb. 7: In der Ansicht „Verwalte“ deinstallieren Sie Schriften durch Löschen eines Kontrollkästchens. Die Schriftstärke bezieht sich auf die Stärke der Linien, die die Buchstaben formen. Mit Breite ist die Zahl der Buchstaben gemeint, die auf eine Zeile einer bestimmten Länge passen. Begrenzte Reichweite Diese Gliederung ist eine echte Hilfe beim der Suche nach einer passenden Schriftart. Leider schränkt es die Nützlichkeit des Programms sehr ein, dass es nur installierte Schriften auswertet: Sammlungen aus Hunderten oder Tausenden Schriften lassen sich daher mit ihm nicht effektiv erschließen. Sie alle zu installieren, würde die Schriftauswahl der Anwendungen überlasten. Erschwerend kommt hinzu, dass sich große Schriftensammlungen nur umständlich temporär installieren lassen: Es gibt im Modus Verwalten keine Möglichkeit, mehrere Schriften mit einem Klick zu installieren oder zu deinstallieren. Das leider nicht mehr weiterentwickelte und weder für aktuelle Ubuntunoch OpenSuse-Distributionen verfügbare Programm Fontmatrix zeigt, wie professionelles Font-Management geht: Es bietet Vorschaufunktionen von Schriftdateien in einem Verzeichnis, ohne sie zu installieren. Seine namensgebende Kategorienmatrix gestattet es außerdem, Schriften Schritt für Schritt nach bis zu zehn Kategorien zu filtern. Mit etwas Übung kommt man dabei einer gesuchten Schrift sehr nahe. n [1]Font Manager: https://github.com/ F ontManager (http://ezlx.de/h1d7) SOFTWARE AUF DVD: Font Manager 0.7.3 Shotcut 16.11 – handlicher Videoeditor Es gibt leistungsfähigere Videoeditoren als Shotcut. Doch das Programm passt sich mit seiner flexiblen GUI vorbildlich den Anforderungen an. ★★★★★ Simple Einspur-Videoeditoren wie Avidemux [1] sind die richtigen Tools, um Vor- und Nachlauf eines Clips abzuschneiden oder durchgängig Effekte wie eine Aufhellung anzuwenden. Nichtlineare Mehrspureditoren wie Kdenlive [2] sind darauf ausgelegt, einen Film aus vielen Einzelszenen zusammenzuschnei- EasyLinux 02/17 – 04/17 den. Effekte lassen sich auf bestimmte Ausschnitte anwenden und in ihrer In tensität im Verlauf des Videos variieren. Shotcut (Abbildung 8) [3] liegt von seinem Anspruch her zwischen simplen Einspur- und professionellen Mehrspur editoren. Genauer gesagt: Das Programm kennt einen Einspur- und einen Mehrspurmodus. Einfacher Start Nach dem Start sieht Shotcut auf den ersten Blick wie ein gewöhnlicher Videoplayer aus. Über dem Zeitstrahl liegt jedoch eine blaue Leiste zur Markierung www.easylinux.de eines Ausschnitts. Der mit einem nach unten zeigenden Dreieck gekennzeichnete Wiedergabe-Cursor lässt sich durch Ziehen mit der Maus an die gewünschte Stelle bewegen. Halten Sie dabei die Umschalttaste gedrückt, erscheint beim Ziehen des Cursors gleich das zur Wiedergabeposition passende Bild im Wiedergabefenster. Dieses so genannte Scraping ist praktisch, um schnell eine bestimmte Szene zu finden. Die Pfeiltasten spulen framegenau vor und zurück. Über die Leertaste starten und pausieren Sie die Wiedergabe in normaler Geschwindigkeit. 15 AKTUELL Neue Software Abb. 8: Shotcut startet als simpler Einspureditor, der lediglich Vor- und Nachlauf eines Videos entfernt. Das Programm bietet jedoch zwei Verfahren, um mehrere Szenen zu verketten. [I] (in) platziert den Eingangsschnittpunkt auf der aktuellen Cursorposition, mit [O] (out) setzen Sie den Schlusspunkt [4]. Klicken Sie nun auf Exportieren, speichert Shotcut nur den markierten Ausschnitt. Möchten Sie ein einzelnes Video am Anfang und am Ende beschneiden, sind Sie nach Auswahl eines der zahlreichen Ausgabeformate bereits fertig. Montageband Möchten Sie mehrere Ausschnitte zusammenmontieren, blenden Sie in der oberen Buttonleiste das Wiedergabelisten-Unterfenster ein (Abbildung 9) und markieren im Wiedergabefenster einen Zeitausschnitt. Klicken Sie dann auf das Pluszeichen unterhalb der Wiedergabeliste. In der Liste erscheint ein Thumbnail für den gewählten Ausschnitt. Sie können beliebig viele Bereiche aus einer Videodatei in die Wiedergabeliste einfügen. Öffnen Sie weitere Videodateien, bleiben die Listeneinträge aus den vorigen Abb. 9: Die Wiedergabeliste (links) stellt eine einfache Möglichkeit dar, mehrere Schnipsel zu einem Film zu verketten. Die können auch aus verschiedenen Videodateien kommen. Dateien erhalten. Eine Wiedergabeliste exportiert Shotcut als zusammenhängende Videodatei. Alternativ zur Wiedergabeliste gibt es in Shotcut auch eine mehrspurfähige Zeitleiste (Abbildung 10). Genau genommen ist die wie ein Filmstreifen gestaltete Leiste nur eine optisch anders dargestellte Wiedergabeliste. Sie stellt aber mehr Funktionen zur Verfügung als die simple Liste, bei der Sie per Drag & Drop lediglich die Reihenfolge der Einträge vertauschen können. sich ein kleineres Video wie in einem Fenster über ein größeres oder eine Bilddatei legen (Bild-im-Bild-Effekt). Im Unterfenster Filter stehen zahlreiche Video- und Audioeffekte zur Verfügung. Effekte lassen sich einzelnen Abschnitten oder dem ganzen Video zuordnen. Fließende Übergänge wie in Kdenlive sind allerdings nicht umsetzbar. n INFOS [1]Avidemux: http://fixounet.free.fr/ avidemux/ (http://ezlx.de/h1d8) [2]Kdenlive: https://kdenlive.org/ Effektvoll (http://ezlx.de/h1d9) Ziehen Sie zum Beispiel auf der Zeitleiste Videosegmente überlappend übereinander, entsteht im Überschneidungsbereich eine weiche Überblendung. Fügen Sie der Zeitleiste eine weitere Spur hinzu, lässt [3]Shotcut: https://www.shotcutapp.com/ (http://ezlx.de/h1d10) [4]Tastatur-Shortcuts: https://www.shotcut. o rg/howtos/keyboard‑shortcuts/ (http://ezlx.de/h1d11) DIE REDAKTION MEINT Das Faszinierende an Shotcut ist, dass das Programm quasi mit den Anforderungen wächst: Für simples Beschneiden von Start und Ende reicht ähnlich wie in Avidemux eine simple Player-Ansicht. Zum Montieren mehrerer Ausschnitte, auch aus mehreren Dateien, gibt es eine übersichtliche Wiedergabeliste. Erst für sich überlappende Szenen brauchen Sie die leistungsfähigere, aber auch unhandlichere Mehrspuransicht. 16 Abb. 10: Mit der auf Wunsch einblendbaren Zeitleiste (unten) schließt Shotcut zur Liga der Mehrspureditoren auf. www.easylinux.de EasyLinux 02/17 – 04/17 AKTUELL Neue Software sK1 2.0 RC2 – übersichtliches Zeichenprogramm Inkscape ist das leistungsfähigste LinuxZeichenprogramm. Beim CMYK-PDF-Export und mehrseitigen Dokumenten hat das ansonsten viel simplere sK1 trotzdem die Nase vorn. ★★★★★ Längst hat sich Inkscape [1] von seinen Anfängen als Zeichenprogramm für einfache Skizzen entfernt: Dank seiner Effekte entstehen Kunstwerke, die einem Ölgemälde gleichen (Abbildung 11). Einfache Strichzeichnungen lassen sich mit dem umfangreichen Programm zwar immer noch erstellen, doch seine zahlreichen Funktionen wirken dann wie Ballast. Anwender, die sich von der Funktionsfülle in Inkscape überfordert fühlen, sollten sich daher das übersichtliche Programm sK1 ansehen (Abbildung 12) [2]: Es zeichnet Linienzüge, professionell glatte Bézierkurven, Kreise und Ellipsen sowie Vielecke mit beliebiger Eckenzahl. Auch ein Textwerkzeug ist vorhanden. Strichzeichnungen Anfänger starten am besten mit dem Polyline-Werkzeug: Klicken Sie mehrfach mit der Maus, zeichnet sK1 zusammenhängende Geradenzüge. Ziehen Sie die Maus dagegen mit gedrückter Taste, verhält sich das Werkzeug wie ein Bleistift. Die Software glättet dabei Linien; auch mit der grobmotorischen Maus gelingen halbwegs zitterfreie Kurven (Abbildung 12, 1). Noch besser eignet sich dafür das auch in sK1 vorhandene Bézierkurven-Werkzeug (Create curve, Abbildung 12, 2). Wie beim Polyline-Werkzeug verbindet es die per Mausklick gesetzten Kontrollpunkte mit einer Linie. Wenn Sie die Maus nach dem Setzen eines Kontrollpunkts mit gedrückter Taste ziehen, verwandelt sich die Gerade in eine Kurve. Länge und Richtung der gezogenen Strecke definieren dabei ihre Krümmung. Bei beiden Zeichenwerkzeugen schließen Sie einen Linienzug entweder per Doppelklick ab oder klicken für eine geschlossene Form erneut auf den Startpunkt. Wählen Sie nun mit dem SelectionWerkzeug eine gezeichnete Form aus. Per Rechtsklick legen Sie eine Füllung (Fill) oder die Umrisskontur (Stroke) fest. Neben einfachen Farbfüllungen kennt sK1 Farbverläufe sowie einige einfach Muster. Edit gradient (Verlauf bearbeiten) verschiebt die Richtung und bei kreisförmigen Verläufen das Zentrum mit der Maus. Texte (Werkzeug Create Text) lassen sich Buchstabe für Buchstabe formatieren. Die Schriftenliste zeigt eine Vorschau der Schriftarten. Der Button Use ligatures (Ligaturen verwenden) zeigt, dass sK1 für den professionellen Drucksatz konzipiert war: Bei manchen Buchstabenpaaren wie „ft“ oder „fi“ stoßen die Lettern am oberen Rand zusammen. Viele Schriftarten definieren daher für diese Paare eigene Buchstabenformen, die Ligaturen. Druckfertig Auch unterstützt sK1 anders als Inkscape mehrseitige Dokumente. So kann es direkt eine mehrseitige PDF-Vorlage für den Druck erzeugen und übernimmt damit neben der Rolle des Zeichenprogramms auch (ansatzweise) die einer Desktop-Publishing-Software wie Scribus. Da der Offsetdruck mit den Grundfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz (CMYK) statt mit Rot, Grün und Blau wie ein Computermonitor arbeitet, beherrscht sK1 auch dieses Farbmodell: Seine Standard-Farbpalette benutzt CMYK-Farben. Beruhen die Dokumentfarben auf diesem Modell, exportiert das Programm für Druckereien geeignete PDF-Dateien. In Ink scape ist ein CMYK-Export dagegen im Moment nicht möglich. n INFOS [1]Inkscape: https://inkscape.org/ (http://ezlx.de/h1d12) [2]sK1: http://sk1project.net/ (http://ezlx.de/h1d13) SOFTWARE AUF DVD: sK1 2.0 RC2 Abb. 11: Die vielen grafischen Effekte von Inkscape beeindrucken. DIE REDAKTION MEINT Für zwei Anwendergruppen ist sK1 als Inkscape-Alternative attraktiv: Für simple Strichzeichnungen fällt Inkscape unnötig kompliziert aus. Beim Erstellen von Druckvorlagen bietet sK1 gleich zwei Vorteile: Es unterstützt mehrseitige Dokumente und erzeugt PDF-Dateien im CMYK-Farbformat. 18 Abb. 12: sK1 bringt nur grundlegende Zeichen- und Textfunktionen mit, kennt aber anders als Inkscape mehrseitige Dokumente und einen Export in den CMYK-Farbraum. www.easylinux.de EasyLinux 02/17 – 04/17 AKTUELL Webseiten Yu , 12 3 RF Angeklickt g en ©F Im Internet gibt es mehrere Milliarden Webseiten – auch Suchmaschinen helfen nur bedingt, die berühmte Nadel im Heuhaufen zu finden. EasyLinux stellt in jeder Ausgabe eine Sammlung besonders interessanter Websites vor. Sollten Sie auch eine dieser Perlen kennen, schicken Sie uns eine Mail an [email protected] mit dem Betreff „Angeklickt“ und einer kurzen Beschreibung der Seite. Bei Veröffentlichung Ihres Vorschlags erhalten Sie kostenlos ein Mini-Abo eines Magazins aus unserem Verlag. (Thomas Leichtenstern/tle) � Alles auf einen Blick � Energierechner � Abgehärtet So genannte News-Aggregatoren und webbasierte RSS-Feedreader, allen voran das schon vorgestellte Feedly, erfreuen sich regen Zulaufs – erlauben sie doch das kompakte Zusammenfassen von Meldungen verschiedenster Webseiten. Einen Schritt weiter geht das Projekt Start.me: Es verwaltet News verschiedener, selbst gewählter Webseiten nicht nur übersichtlich, sondern blendet auch den Maileingang von Google, das aktuelle Wetter oder einen kleinen Notizzettel ein. Darüber hinaus erlaubt es auch den Import der Browser-Bookmarks, womit es zu Ihrem persönlichen Informationsszentrum avanciert, das Sie von überall aus erreichen. Sie melden sich optional über Ihr Google-, Facebook-, Twitter- oder Yahoo-Konto an. Eine der häufigsten Fehlerquellen bei Rechnern stellen ausgefallene Netzteile dar: nicht selten deswegen, weil unterdimensionierte Exemplare zum Einsatz kamen, die bei Leistungsspitzen die Flügel streckten. Deswegen gilt es, vor dem Zusammenstellen eines neuen Rechners genau darauf zu achten, wie viel Strom die verbauten Komponenten benötigen. Doch das ist oft gar nicht so einfach. Wer weiß schon aus dem Stegreif, wie viel Strom die gewünschte 3-D-Spiele-taugliche Grafikkarte oder die neue ultraschnelle Festplatte benötigt? Hier hilft der Enermax Power Supply Calculator: Dort legen Sie lediglich die Parameter Ihres zukünftigen Rechners fest, und die Seite ermittelt aus diesen Daten, wie groß das Netzteil sein sollte. Zweifelsfrei gehört der Browser auf vielen Rechnern zur meistgenutzten Software – gleichzeitig verraten diese Programme aber auch am meisten über den Nutzer und seinen Rechner. Zwar bietet der Firefox-Browser von Haus aus diverse Einstellungsmöglichkeiten, die seinen Sicherheitslevel erhöhen, wer aber an den Interna schrauben will, verirrt sich leicht im Konfigurationsdickicht von about:config. Einfacher geht's mit der Website Firefox Profilemaker: Dort klicken Sie sich aus einer Vielzahl von Optionen Ihren gewünschten Schutzlevel einfach zusammen. Am Schluss generiert die Seite die Datei prefs.js, die Sie nur noch gegen das Original in Ihrem Firefox-Profil (/home/ <Nutzername>/.mozilla/firefox/#####. default/) austauschen. EasyLinux meint: Starte.me präsentiert Ihnen auf einen Blick nicht nur die aktuellsten Meldungen ausgewählter Webseiten, sondern auch den Wetterbericht, Ihre Mails und Ihren persönlichen Notizzettel. n EasyLinux meint: Wer plant, einen neuen Rechner aufzubauen, dem hilft diese Seite unkompliziert dabei, zu ermitteln, wie viel Strom er benötigen wird. n EasyLinux meint: Diese Seite generiert mit wenigen Mausklicks ein gehärtetes Nutzerprofil, das Sie gegen eine Vielzahl von Ausspähversuchen schützt. n INFOS INFOS INFOS Webseite: https://start.me/ Webseite: http://enermax.outervision.com/ (http://ezlx.de/h1r1) (http://ezlx.de/h1r2) Webseite: https://ffprofile.com/ (http://ezlx.de/h1r3) Sprache: Deutsch Sprache: Englisch Sprache: Englisch Thema: News-Aggregator Thema: Stromverbauch ermitteln Thema: Browser-Sicherheit 28 www.easylinux.de EasyLinux 02/17 – 04/17 TITEL Mail verschlüsseln E-Mails verschlüsseln Blickdichte E-Mails Hans-Georg Eßer Thunderbird beherrscht von Haus aus nur die S/MIME-Verschlüsselung, für die Sie ein Zertifikat benötigen. Einfacher geht’s mit PGP: Dafür spielen Sie unter Thunderbird das populäre Plug-in Enigmail ein. Damit bleibt Vertrauliches in Zukunft vertraulich. S ie möchten eine Nachricht verschicken, die Fremden verborgen bleibt, und gleichzeitig dem Empfänger versichern, dass Sie der Absender sind? Dann scheiden einfache EMails, Faxe oder Postbriefe aus – die bieten weder Abhörschutz noch den Nachweis der Absender-Echtheit. Trotzdem müssen Sie keine Reise antreten, um die Botschaft persönlich zu überbringen (was beide Probleme lösen würde), denn Sie können E-Mails dank der so genannten Public-Key-Kryptografie verschlüsseln und signieren und auch damit alle Ziele erreichen. Vor dem sicheren Austausch der E-Mails ist ein wenig Einrichtungsarbeit notwendig. Vielleicht haben Sie schon von dem generellen Konflikt „Sicherheit gegen Benutzerfreundlichkeit“ (englisch: „security vs. usability“) gehört: Erhöhte Sicherheit hat immer einen Preis, und beim Mailversand ist der Preis der Konfigurationsaufwand. Wenn Sie sich die Mühe machen, gewinnen Sie damit Vertraulichkeit für Ihre Mails. Es gibt mit OpenPGP und S/MIME zwei sehr unterschiedliche Vorgehensweisen für die Einrichtung von Verschlüsselung und Signierung, die wir hier beide kurz vorstellen. GnuPG In der Linux-Welt ist OpenPGP (Pretty Good Privacy, implementiert durch das Programm GnuPG, gpg) der meist genutzte Standard. PGP basiert darauf, dass jeder Benutzer, der es verwenden möchte, ein Schlüsselpaar erstellt: lDen öffentlichen Schlüssel (engl. public key) können Sie an Ihre Kontakte weitergeben oder auf einer Webseite veröffentlichen. lDen privaten Schlüssel (engl. private key) behalten Sie auf Ihrem Rechner und schützen ihn, z. B. durch eine Passphrase (das ist der bei PGP übliche Begriff für ein Passwort). Nachrichten werden dann mit dem öffentlichen Schlüssel verschüsselt und mit dem privaten Schlüssel entschlüsselt. Es kann dadurch jeder beliebige Anwender eine Botschaft verschlüsseln und die so erzeugte Version per Mail verschicken; nur der Empfänger ist in der Lage, sie wieder zu entschlüsseln und im Klartext zu lesen. Das Signieren von Nachrichten läuft genau umgekehrt ab: Der Absender signiert mit seinem privaten Schlüssel die Botschaft und schickt die Signatur als Anhang mit der Mail an den Empfänger – der kann (genau wie jeder andere Benutzer) mit dem öffentlichen Schlüssel des Absenders überprüfen, dass die Nachricht nicht verändert wurde. Falls sichergestellt ist, dass der öffentliche Schlüssel wirklich zu einer bestimmten Person gehört, ist dann sogar der Absender identifiziert, weil er der Einzige ist, der korrekte Signaturen erstellen kann: Nur er besitzt seinen eigenen privaten Schlüssel. Dieses Sicherstellen unterstützt OpenPGP durch die Möglichkeit, öffentliche Schlüssel von mehreren Personen signieren zu lassen, wodurch sie an Glaubwürdigkeit gewinnen. Es entsteht ein „Web of trust“ (dt. Netz des Vertrauens). Beim Verschlüsseln und Signieren gibt es nun zwei praktische Probleme: lErstens müssen Absender und Empfänger beide mit OpenPGP arbeiten, damit eine verschlüsselte Kommunikation möglich ist, lund zweitens muss der Absender den öffentlichen Schlüssel des Empfängers besorgen, falls er ihn nicht bereits hat. 1 ev, shiy miki ©Elnur A 23 RF 36 www.easylinux.de EasyLinux 02/17 – 04/17 Mail verschlüsseln Das erste Problem lösen Sie in Thunderbird durch die Installation des Enigmail-Plugins (siehe weiter unten), und für das zweite Problem gibt es auch eine einfache Lösung: Öffentliche Schlüsselserver (PGP Key Server) bieten als Service eine Schlüsselverwaltung. Anwender können ihre öffentlichen Schlüssel dorthin hochladen, und andere Benutzer können dann nach diesen Schlüsseln suchen. TITEL wegen der starken Verbreitung von OpenPGP im Linux-Umfeld geht es im Rest der Artikels um die Einrichtung und Nutzung von OpenPGP. GnuPG für Thunderbird Die meisten Mailprogramme und auch viele Webmailer bieten PGP-Unterstützung an, wir beschreiben die Vorgehensweise bei Thunderbird – auf einem Windows-Rechner oder Abb. 1: Enigmail ist eine Thunderbird-Erweiterung, die Sie zueinem Mac klappt das (in erst installieren müssen. Thunderbird) analog. S/MIME überhaupt einen Wert hat, muss bereits Starten Sie Thunderbird; wir gehen eine Kundenbeziehung zwischen CA und davon aus, dass Sie bereits ein MailS/MIME (Secure/Multipurpose Internet Benutzer bestehen oder der Benutzer sich konto eingerichtet haben, also Mails (unMail Extensions) nutzt ebenfalls Schlüsauf eine sichere Weise gegenüber der CA verschlüsselt und unsigniert) verschicken selpaare (privat, öffentlich) für Ver- und ausweisen (etwa über PostIdent). und empfangen können. Entschlüsselung bzw. für Signatur und Mailprogramme erkennen die ZertifiÜberprüfung, setzt aber zusätzlich auf ein Öffnen Sie das Hamburger-Menü Zertifikatsystem, das garantieren soll, (rechts oben) und klicken Sie auf kate einer CA nur dann an, wenn sie dass der Empfänger einer Mail zuverläsAdd-ons. diese CA kennen und als vertrauenswürdig betrachten. Da es je nach Mailprosig prüfen kann, ob der Absender echt ist. Geben Sie rechts oben ins Suchfeld gramm und dessen Version vorkommt, Gerade in Zeiten einer Phishing-Mail-Flut enigmail ein, drücken Sie [Eingabe], dass bestimmte CAs unbekannt sind oder ist das nützlich. Was bei OpenPGP über und klicken Sie in der Ergebnisliste neben das Web of Trust [1] oder die persönliche den (vermutlich ganz oben erscheinenihnen nicht vertraut wird, klappt die Überprüfung der Schlüsselechtheit läuft, Überprüfung nicht immer. den) Eintrag Enigmail auf Installieren. setzt bei S/MIME die Zusammenarbeit Die meisten CAs verlangen für die ZerWenn die Installation abgeschlossen mit Zertifizierungsstellen (engl. CAs, Certifikatsausstellung Geld. Es gibt auch kosist, erscheint ein Hinweis, dass Sie tenlose Angebote, bei denen aber die Thunderbird neu starten müssen – klitification Authorities) voraus, die ZertifiWahrscheinlichkeit höher ist, dass nicht kate ausstellen. Der Ablauf ist dabei princken Sie auf Jetzt neu starten (Abbilzipiell wie folgt: alle Mailprogramme diese Zertifikate akdung 1). lDer Benutzer besucht die Website Nach dem Neustart erscheint der Enigzeptieren. Schließlich besteht noch die mail-Einrichtungsassistent, der Sie durch einer CA und beantragt ein S/MIMEMöglichkeit, sich selbst ein Zertifikat ausdie GnuPG-Konfiguration führt. zustellen (das dann nirgends als vertrauZertifikat. lDie CA überträgt ein Generierungsenswürdig angesehen wird). Im ersten und im zweiten Dialog Wegen der vergleichsweise umständliprogramm (z. B. als im Browser übernehmen Sie die Vorgaben Jetzt chen Einrichtung von S/MIME und auch einrichten bzw. Ich bevorzuge eine Stanlaufender JavaScript-Code) auf den Rechner des Anwenders. dard-Konfiguration und klilAuf dem Rechner erzeugt cken jeweils auf Weiter. das Generierungsprogramm Der dritte Dialog bereitet ein Schlüsselpaar (privat, die Schlüsselerzeugung öffentlich) und lädt den vor. Geben Sie eine Passöffentlichen Schlüssel zur phrase zweimal in die vorgeCA hoch. sehenen Felder ein (AbbillDie CA erstellt auf Basis dung 2). Sie können diese später auch ändern, müssen des Schlüssels und der Anmeldedaten ein Zertifisich aber auf jeden Fall merkat und überträgt es zum ken, was Sie jetzt eingeben. Rechner des Anwenders. Wenn Sie sich nicht vertippt lDer Benutzer speichert (also in beiden Felder dasselbe geschrieben) haben, können das Schlüsselpaar und das Sie auf Weiter klicken. Zertifikat. Das Zertifikat der CA sagt aus: Jetzt erzeugt der Enigmail„Wir garantieren, dass dieser Assistent das Schlüsselöffentliche Schlüssel zu dieser paar, was eine Weile dauert – Abb. 2: Passwörter heißen im PGP-Slang Passphrasen. Die Bekonkreten Person gehört.“ Daeine entsprechende Nachricht deutung ist gleich: Damit schützen Sie Daten, in diesem Fall Ihin Rot weist darauf hin. mit diese Vorgehensweise ren privaten Schlüssel. 1 2 3 4 1 2 3 EasyLinux 02/17 – 04/17 www.easylinux.de 37 TITEL Mail verschlüsseln Abb. 3: In den OpenGPG-Einstellungen des Mailkontos geben Sie an, ob Sie Mails immer verschlüsseln und/oder signieren wollen. Abb. 4: Im Nachrichteneditor schalten Sie Verschlüsselung und Signatur nach Bedarf ein oder aus; unabhängig von den Voreinstellungen des Mailkontos. 4 Wenn das Schlüsselpaar fertig ist, erscheint ein neuer Hinweis, und Sie können auf die Schaltfläche Widerrufszertifikat erzeugen klicken – das werden Sie eventuell benötigen, falls Ihr privater Schlüssel in fremde Hände gerät. Sie müssen für die Zertifikatserzeugung Ihre Passphrase eingeben. Es öffnet sich ein Speichern-Dialog, in dem Sie einen Ordner auswählen: Dort legt Enigmail eine Datei mit Endung .asc ab, die das Widerrufszertifikat enthält. Danach erklärt ein Hinweis, wofür das Zertifikat gebraucht wird. Schließen Sie diesen Hinweis und klicken Sie auf Weiter. Die Einrichtung ist damit abgeschlossen; den letzten Dialog schließen Sie per Klick auf Fertigstellen. 5 OpenGPG-Einstellungen Sie können nun noch die Einstellungen zur Verschlüsselung und Signierung bearbeiten: Dazu klicken Sie in der Ordnerliste am linken Rand mit rechts auf den Namen Ihres Mailkontos (ganz oben in der Liste) und wählen aus dem Kontextmenü den Eintrag Einstellungen aus. Es erscheint ein Fenster Konten-Einstellungen, in dem Sie in der Themenübersicht am linken Rand auf OpenPGP-Sicherheit klicken (Abbildung 3). 38 Wollen Sie Nachrichten immer signieren, aktivieren Sie die Option Nachrichten standardmäßig unterschreiben. lDie darüber stehende Option Nachrichten standardmäßig unterschreiben ist nicht hilfreich, weil Sie zum Verschlüsseln immer den öffentlichen Schlüssel des Empfängers benötigen (den Sie meist nicht besitzen); zudem wird die Mehrheit Ihrer Kontakte keinen Schlüssel haben. Über einen Klick auf die Schaltfläche Enigmail-Einstellungen öffnen Sie ein weiteres Einstellungsfenster, in dem aber in der Regel nichts zu tun ist: Dort sind die bequemen Verschlüsselungseinstellungen aktiviert, was bedeutet, dass Enigmail Mails an Empfänger, deren öffentlichen Schlüssel Sie importiert haben, automatisch verschlüsseln wird. l Empfängerschlüssel importieren Beim ersten Versuch, eine verschlüsselte Mail an einen neuen Empfänger zu schicken, müssen Sie dessen Schlüssel importieren. Klicken Sie dazu im MaileditorFenster auf die ganz rechte Schaltfläche der Enigmail-Leiste und aktivieren Sie in den Enigmail-Sendeoptionen den Punkt Nachricht verschlüsseln (Abbildung 4). www.easylinux.de Wenn Sie nun die Nachricht absenden, erscheint der Hinweis, dass für den Empfänger „kein gültiger Schlüssel“ zu finden ist. Klicken Sie dann unten auf Fehlende Schlüssel herunterladen. Nach kurzer Wartezeit sollten einer oder mehrere passende Einträge angezeigt werden, von denen einer bereits ausgewählt ist – wenn die Wahl passt, akzeptieren Sie mit OK. Enigmail teilt Ihnen dann mit, dass es den Schlüssel importiert hat, und zeigt zudem den so genannten Fingerabdruck an. Anhand von Fingerabdrücken lassen sich verschiedene Schlüssel schnell unterscheiden. Wenn Ihr Kontakt Ihnen seinen Fingerabdruck mitgeteilt hat, können Sie hier vergleichen und damit sicherstellen, dass Sie den richtigen Schlüssel erwischt haben. Jetzt fordert Enigmail Sie erneut auf, Ihre Passphrase einzugeben: Dadurch erhält das Programm Zugriff auf Ihren privaten Schlüssel und kann die Mail signieren. (Wenn Sie nur verschlüsseln und nicht signieren, ist beim Mailversand kein Zugriff auf den privaten Schlüssel und damit auch keine Passphrasen-Eingabe nötig.) Oft wird die Schlüsselsuche scheitern, was verschiedene Ursachen haben kann: lDer Empfänger nutzt OpenPGP nicht, hat also keinen Schlüssel. lDer Empfänger nutzt zwar OpenPGP, hat seinen Schlüssel aber nicht auf einen Key Server hochgeladen. In beiden Fällen werden Sie die Nachricht nicht verschlüsselt schicken können. Nehmen Sie, wenn nötig, Kontakt mit dem Empfänger auf. Eventuell hat er einen weniger populären Key Server benutzt, den Sie dann noch in der EnigmailKonfiguration ergänzen könnten. Ausgangskopien Wenn Sie Mails verschlüsseln, werden sie auch verschlüsselt im Ausgangsordner abgelegt, was Sie leicht über einen Blick auf den Nachrichten-Quelltext feststellen können (Abbildung 5); Sie erhalten diese Ansicht mit [Strg-U]. Um dann später auf diese Ausgangskopien zuzugreifen, müssen Sie erneut die Passphrase eingeben. Falls das nicht gelingt (z. B. weil Sie die Passphrase vergessen haben), ist es nicht möglich, diese Mails wiederherzustellen. Thunderbird zeigt dann statt des Inhalts einen rosa Balken mit der Fehlermeldung Fehlende Passphrase an, und auch ein Klick auf Details / Enigmail-Sicherheitsinfo liefert diese Meldung (Abbildung 6). EasyLinux 02/17 – 04/17 Mail verschlüsseln TITEL Abb. 6: Ohne Passphrase geht gar nichts: Wenn Sie diese vergessen oder den Schlüssel verlieren, können Sie die Mails nicht mehr lesen. derbird. Es öffnet sich eine Tabelle mit allen bisher importierten Schlüsseln – der Schlüssel, der zu Ihrem Mailkonto gehört, ist dort fett hervorgehoben. Klicken Sie die Zeile mit rechts an und wählen Sie aus dem Kontextmenü den Eintrag Auf Schlüsselserver hochladen. Es dauert in der Regel nur wenige Sekunden, bis die Aktualisierung der Datenbank greift und Ihre Mailkontakte Sie dort finden werden. Arbeit mit „gpg“ Abb. 5: Diese Nachricht enthält nichts Lesbares: Der Quellcode besteht nur aus einer „PGP-Nachricht“ mit verschlüsseltem Inhalt. In den Versandeinstellungen können Sie das Verschlüsseln der Ausgangskopien auch abstellen, wenn Ihr Computer gut geschützt ist; für Notebooks, bei denen Diebstahl oder Verlust wahrscheinlicher sind, sollten Sie die Verschlüsselung aktiviert lassen. Eigenen Schlüssel veröffentlichen Zur PGP-Einrichtung gehört auch das Hochladen Ihres öffentlichen Schlüssels auf einen Key Server: Das erledigen Sie über den Eintrag Enigmail / Schlüssel verwalten im Hamburger-Menü von Thun- Zum Abschluss noch ein Hinweis für Freunde der Kommandozeile: Enigmail nutzt im Hintergrund das Programm gpg (GnuPG), das Sie auch im Terminal aufrufen können. Es zeigt u. a. über gpg ‑‑list‑secret‑keys und gpg ‑‑list‑public‑keys Listen aller gespeicherten privaten bzw. öffentlichen Schlüssel an. Außerdem können Sie das Programm verwenden, um Dateien von Hand zu verschlüsseln – das kann sinnvoll sein, wenn Sie z. B. eine sehr große Datei via USB-Stick mit der Post verschicken wollen: Dann erzeugen Sie eine verschlüsselte Kopie und schicken die mit der Post. Im Detail geht das so: Wenn Sie die Datei wichtig.zip an den Empfänger [email protected] verschicken wollen, rufen Sie gpg wie folgt auf, um eine verschlüsselte Version wichtig.zip. gpg zu erzeugen: gpg ‑o wichtig.zip.gpg ‑e ‑r [email protected] et wichtig.zip Die Langform des Befehls (die sich für Skripte besser eignet) ist: gpg ‑‑output wichtig.zip.gpg ‑‑encrypt ‑‑U recipient [email protected] wichtig.zip Bei der Angabe der Empfängeradresse hilft die Shell übrigens: Genauso wie Sie Datei- und Ordnernamen automatisch vervollständigen lassen können (autocomplete), gelingt das auch mit Mailadressen in einem gpg-Befehl. Wie beim Mailversand wird der Versuch zu verschlüsseln nur erfolgreich sein, wenn der Empfänger bekannt ist. Falls Sie einen Warnhinweis wie in Abbildung 7 erhalten, können Sie die Verschlüsselung mit j fortsetzen. Schreiben Sie diesem Empfänger öfter, sollten Sie über die Schlüsseleigenschaften in der Enigmail-Schlüsselverwaltung dem Schlüssel vertrauen, indem Sie auf Zertifizieren klicken und im sich dann öffnenden Dialog Ich habe es sehr genau geprüft auswählen – wenn das denn so ist. Wenn der Empfänger die Datei erhalten hat, kann er sie mit gpg ‑o wichtig.zip ‑d wichtig.zip.gpg bzw. in der Langform gpg ‑‑output wichtig.zip ‑‑decrypt wichtiU g.zip.gpg auspacken (falls er den privaten Schlüssel hat). Damit zeigt GnuPG auch abseits des Mailversands eine nützliche Seite. (hge)n INFOS [1]Wikipedia-Artikel zum Web of Trust: Abb. 7: Das Tool „gpg“ können Sie auch im Terminalfenster verwenden, um Dateien gezielt zu verschlüsseln und wieder zu entschlüsseln. EasyLinux 02/17 – 04/17 www.easylinux.de https://de.wikipedia.org/wiki/Web_of_ Trust (http://ezlx.de/h1q1) 39 TIPPS & TRICKS KDE-Tipps KDE-Tipps Besser arbeiten mit KDE Heike Jurzik Das KDE-Terminal unterstützt mehrere Profile, die Sie gezielt starten können – per Befehl oder Mausklick. Außerdem zeigen wir, wie Sie mit KRunner rechnen, den KDE-Passwortspeicher automatisch schließen und den Okular-Textmarker einfärben. 01 Eigenes Profil für die Konsole Die Terminalanwendung des PlasmaDesktops heißt Konsole, und Sie finden sie normalerweise in der Abteilung System im Startmenü. In der Voreinstellung zeigt das Programm weiße Schrift auf einem schwarzen Hintergrund. Gefällt Ihnen das nicht, erstellen Sie einfach ein eigenes Profil: Rufen Sie dazu den Menüpunkt Einstellungen / Konsole einrichten auf und wechseln Sie zum Reiter Profile. Hier finden Sie alle vorhandenen Profile aufgelistet. Über einen Klick auf Neues Profil erzeugen und konfigurieren Sie einen neuen Look für das Programm. Geben Sie dem Profil zunächst einen aussagekräftigen Namen; optional wählen Sie per Klick auf das Symbol ein eigenes Icon aus, das dann später im Menü unter Datei / Neues Unterfenster und in den Tabs des Terminals am oberen Rand auftaucht. Wenn Sie möchten, definieren Sie im Feld Start-Ordner ein Verzeichnis, in dem Sie mit der Shell-Sitzung beginnen möchten – Konsole wechselt dann beim Auswählen des Profils in diesen Ordner. Darunter, im 68 Bereich Terminal-Größe, ändern Sie die Spalten- und Zeilenanzahl (Voreinstellung: 80 Spalten und 24 Zeilen). Wechseln Sie dann zum Reiter Erscheinungsbild, um die Farben für den Hintergrund, die Schriftart und ‑größe festzulegen. Sie können auch aus der Liste ein vorhandenes Schema auswählen und anpassen. Im Bereich Schriftart stellen Sie den Font ein. Klicken Sie auf die Schaltfläche Schriftart auswählen, um einen Auswahldialog mit Vorschau zu öffnen. Die Checkbox Kantenglättung ist in der Voreinstellung aktiviert, was Sie übernehmen können. Klicken Sie auf OK, um den neuen Look zu speichern, und noch einmal auf OK, um die Einrichtung des Programms abzuschließen. Über Datei / Neues Unterfenster erreichen Sie sämtliche Profile der KDEKonsole und öffnen einen neuen Reiter im gewünschten Look (Abbildung 1). 02 Konsole: Das eigene Profil als Standard Wenn Sie den Look der Terminalanwendung an Ihre eigenen Bedürfnisse ange- www.easylinux.de passt haben, möchten Sie das Profil vielleicht bei jedem (Neu-)Start sehen und nicht umständlich aus dem Menü heraus aufrufen. Auch das können Sie über den Konfigurationsdialog (Einstellungen / Konsole einrichten) bestimmen. Wechseln Sie erneut zum Reiter Profile und klicken Sie eines der angebotenen Schemata einmal mit der Maus an. Danach betätigen Sie die Schaltflächen Als Standard festlegen und Anwenden. Der aktuelle Standard erscheint in der Liste jetzt fett hervorgehoben. 03 Konsolen-Profile über Parameter bestimmen Die Konsole kennt wie viele andere KDEProgramme eine Liste von Optionen, die Sie beim Aufruf (über ein Terminal oder den mit [Alt-F2] geöffneten Schnellstarter) angeben können. Tippen Sie doch einmal konsole ‑‑help am Shell-Prompt ein. Es erscheint nun eine Aufstellung aller Parameter mitsamt einer kurzen Erklärung auf Deutsch. Wie EasyLinux 02/17 – 04/17 KDE-Tipps TIPPS & TRICKS Sie sehen, können Sie über einen einfachen Befehl herausfinden, welche Profile für Konsole konfiguriert sind: $ konsole ‑‑list‑profiles el hej Root Shell Um das Terminal mit einem bestimmten Profil zu starten, verwenden Sie die Option ‑‑profile und geben dahinter den Namen an: $ konsole ‑‑profile el Alternativ zu diesen getippten Befehlen zeigt der nächste Tipp, wie Sie ein bestimmtes Profil per Mausklick beim Programmstart bestimmen. 04 Konsolen-Profile über die Kontrollleiste aufrufen Die Kontrollleiste können Sie über Miniprogramme (so genannte Plasmoide) erweitern. In der Voreinstellung befinden sich im Panel am unteren Rand in der Regel das Startmenü, der Umschalter für die virtuellen Arbeitsflächen, die Fensterleiste und der Systemabschnitt (Geräteüberwachung, Lautstärkeregler, Zwischenablage usw.). Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf einen freien Bereich der Leiste und wählen Sie Miniprogramme hinzufügen, um das Panel um einen Starter für die Konsolen-Profile zu erweitern. In der Liste, die am linken Fensterrand aufklappt, blättern Sie bis zum Eintrag Konsolen-Profile und aktivieren ihn durch einen Doppelklick. Neben dem Symbol erscheint eine kleine blaue Eins, und das Plasmoid nistet sich im Panel ein (Abbildung 2). Klicken Sie mit der linken Maustaste auf das neue Symbol, öffnet sich eine Liste mit allen verfügbaren Profilen, die Sie auf diesem Weg gezielt starten können. Ein Rechtsklick auf das Icon und Auswahl von Einstellungen für KonsolenProfile rufen einen Dialog auf den Plan, über den Sie eine Tastenkombination zum Ausklappen der Profile definieren können. Praktisch – ist ein Shortcut bereits anderweitig belegt, warnt Plasma Sie davor. 05 Abb. 1: Ihnen gefällt die weiße Schrift auf schwarzem Hintergrund nicht? Kein Problem – definieren Sie einfach ein eigenes Profil. wenn Sie den Papierkorb leeren und wenn Sie sich an- und wieder abmelden. Ihnen gefällt das Audiofeedback nicht? Dann bringen Sie die Desktopumgebung einfach zum Schweigen. Öffnen Sie dazu über Einstellungen im Startmenü die Systemeinstellungen. Wählen Sie aus der Abteilung Persönliche Informationen den Punkt Benachrichtigungen. Im Drop-down-Menü Quelle für das Ereignis blättern Sie nach unten bis zum Eintrag KDE-Plasma-Arbeitsbereich. In der folgenden Liste sehen Sie jeweils den Titel und die Beschreibung des Ereignisses. In der ersten Spalte unter Status zeigen kleine Icons an, ob Plasma ein Meldungsfenster öffnet und/oder einen Sound abspielt. Wählen Sie einen Einl l trag aus der Liste aus und entfernen Sie das Häkchen bei Klang abspielen, um eine bestimmte Benachrichtigung stumm zu schalten. Alternativ bringt die Schaltfläche Sound für alle diese Ereignisse deaktivieren den Desktop ganz zum Schweigen (Abbildung 3). 06 KDE-Passwortspeicher (automatisch) schließen KWallet, so die englische Bezeichnung für den KDE-Passwortspeicher, bewahrt Ihre Zugangsdaten auf, die Sie in KDE-Programmen eingeben. Dazu gehören neben Konqueror, KMail & Co. auch der KNetworkManager und der Instant Messenger KDE-Telepathy. Auch die digitale Brieftasche selbst ist mit einem Kennwort geschützt, was sie vor unbefugten Zugriffen KDE Plasma zum Schweigen bringen In der Voreinstellung gibt der PlasmaDesktop bei allen möglichen Ereignissen Töne von sich, z. B. lwenn in einem Programm ein Fehler oder ein besonderes Ereignis auftritt, EasyLinux 02/17 – 04/17 Abb. 2: Über das Miniprogramm Konsolen-Profile starten Sie verschiedene Profile der Terminalanwendung bequem über die Kontrollleiste. www.easylinux.de 69 TIPPS & TRICKS KDE-Tipps bevor Sie [Eingabe] gedrückt schützt. Der KDE-Passworthaben) das Ergebnis im nach speicher ist in der Voreinstelunten ausklappenden Fenster. lung aktiviert und wartet im Auch die anderen GrundreHintergrund darauf, dass Sie ein Kennwort in ein KDE-Prochenarten (Subtraktion, Multiplikation und Division) sind gramm eintippen bzw. dass verfügbar. Sie nutzen die eine Anwendung ein Passwort anfordert. KWallet nimmt dazu übliche Notation: +, ‑, * stets den Dienst auf, wenn Sie und /. Der Operator für Posich am Plasma-Desktop antenzen ist ^. Klammern versteht KRunmelden. Erst, wenn Sie diese Sitzung beenden, wird auch ner ebenso wie beide Dezimaltrenner, das Komma (deutder Passwortspeicher wieder sche Notation) und den Punkt geschlossen. (englischer Sprachraum) – es Sie können auch während einer laufenden Sitzung den ist sogar möglich, beide ForPasswortspeicher schließen. mate zu mischen: 2,345+5.6 Dazu rufen Sie über das Startzeigt das korrekte Ergebnis 7,945 an. Für komplexere mamenü / Einstellungen / SysAbb. 3: Über die Schaltfläche „Sound für alle diese Ereignisse temeinstellungen auf, wechdeaktivieren“ schalten Sie alle Plasma-Hinweistöne ab. thematische Operationen, wie seln zu Benutzerkontodetails Ableitungen, das Auflösen von zu schließen. Alternativ kann der PassGleichungen oder die trigonometrischen und dort zu KDE-Passwortspeicher. Setzen Funktionen stellen Sie ein GleichheitszeiSie ein Häkchen bei der Option Passwortwortspeicher den Dienst quittieren, sobald keine Anwendung mehr darauf zuchen = voran oder ans Ende der Eingabe. verwaltung im Systembereich anzeigen greift (Abbildung 5). Nach einem Klick Da KRunner auf die Bibliothek Qualcuund klicken Sie auf Anwenden. Im Sysauf Anwenden fordert das System Sie temabschnitt der Kontrollleiste gibt es late! setzt, versteht das Programm alle auf nun ein neues Symbol mit einer Brieftadazu auf, Ihr Passwort für die Brieftasche einzugeben, um die veränderten Einstelsche. Wenn Sie mit der Maus darüber fahren, sehen Sie, ob ein Speicher geöfflungen zu speichern. net ist (Abbildung 4). KRunner als Rechen- und Ein Klick mit der rechten Maustaste auf Umwandlungs-Künstler das Symbol und Auswahl von Alle PassAbb. 4: Fahren Sie mit der Maus über die Wenn Sie [Alt-F2] oder [Alt] und die wortspeicher schließen sperrt alle offenen Leertaste betätigen, erscheint am oberen Brieftaschen zu, und wenn das nächste Brieftasche im Panel, um den Status des Mal eine KDE-Anwendung darauf zugreiRand des Desktops ein kleines EingabePasswortspeichers abzufragen. fen möchte, geben Sie auf Aufforderung feld, über das Sie Programme starten, wieder Ihr Kennwort ein. Ein Klick mit der das Menü öffnen, nach Dateien suchen der Projektseite gelisteten Features [1]. linken Maustaste auf das Icon im Systemund sogar rechnen können. Geben Sie Dazu gehört auch das Umwandeln von beispielsweise 1+1 ein, erscheint (noch Einheiten, beispielsweise Kilometer pro abschnitt öffnet die Passwortverwaltung. Stunde (km/h) in Meter pro SeDort sehen Sie alle digitalen Brieftaschen (wenn Sie kunde (m/s), Knoten (kt) oder mehr als eine haben) und Meilen pro Stunde (mph). KRunkönnen diese gezielt öffner weiß auch, wie viel Pfund (lb), Unzen (oz), Tonnen (t) oder nen, schließen oder deren Kennwörter ändern. Gramm (g) 10 kg sind. Sogar vor Flächenmaßen wie Hektar, Acre, Wer nicht jedes Mal von Quadratkilometern oder ‑meilen Hand den Passwortspeimacht der Einheiten-Umrechner cher schließen möchte, nicht halt. Geben Sie einfach eine kann über die KDE-SystemZahl und eine Einheit ins KRuneinstellungen / Benutzerkontodetails / KDE-Passner-Feld ein, und der Schnellstarwortspeicher das automatiter zeigt Ihnen, in welche andesche Schließen konfigurieren Formate er diese umrechnen ren. Hier finden Sie Optiokann (Abbildung 6). nen, um KWallet nach eiOkular: Farben für den ner bestimmten Zeit ohne Textmarker ändern Zugriff (Standard: zehn Minuten) oder beim AktivieAbb. 5: Über die KDE-Systemeinstellungen konfigurieren Sie den Im Dokumentenbetrachter Okular ren des Bildschirmschoners können Sie mit der Maus KomPasswortspeicher so, dass er automatisch den Dienst quittiert. 07 08 70 www.easylinux.de EasyLinux 02/17 – 04/17 KDE-Tipps TIPPS & TRICKS Abb. 6: KRunner kann dank der Bibliothek Qualculate! zahlreiche physikalische Einheiten umwandeln. mentare und Markierungen zu den Texten hinzufügen. Dazu öffnen Sie die Palette mit den Symbolen für Notizen, Freihandlinien, Stempel und mehr über den Menüpunkt Extras / Rezensionen (Shortcut [F6]). Der Textmarker (Werkzeug Hervorhebung, Taste [4]) unterlegt markierten Text in der Voreinstellung mit einem Neongelb. Gefällt Ihnen das nicht, oder gibt es schon zu viele gelbe Stellen in einem Dokument, können Sie die Farbe für einzelne Markierungen oder für alle neuen Hervorhebungen verändern. Um eine markierte Stelle anders einzufärben, klicken Sie mit der rechten Maustaste darauf und wählen den Eintrag Eigenschaften aus dem Kontextmenü. Im folgenden Dialogfenster klicken Sie auf die Schaltfläche neben Farbe und wählen nun eine der angebotenen Nuancen aus. Sie haben überdies die Möglichkeit, etwas aus den mitgelieferten Farbpaletten auszusuchen oder eigene Farbcodes einzugeben. Nach einem Klick auf OK und Anwenden erscheint die markierte Stelle nun im neuen Ton (Abbildung 7). Um eine Farbe dauerhaft zu ändern, öffnen Sie Einstellungen / Okular einrichten und wechseln in der linken Leiste zum Punkt Anmerkungen. Markieren Sie das Werkzeug Hervorhebung und klicken Sie auf Bearbeiten. Es öffnet sich wieder der Farbauswahldialog, und Sie können eine neue Nuance einstellen. Abb. 7: Das Neongelb des Textmarkers gefällt Ihnen nicht, oder Sie haben in dieser Farbe schon zu viel ausgezeichnet? Kein Problem – ändern Sie einfach die Stiftfarbe. Sie haben sich an der neuen Farbe des Textmarkers sattgesehen und möchten zurück zum Neongelb? Nichts leichter als das: Öffnen Sie wieder die Programmeinstellungen, wechseln Sie zu Anmerkungen, und klicken Sie am unteren Rand des Dialogfensters auf die Schaltfläche Voreinstellungen. Bestätigen Sie die Entscheidung über Anwenden. 09 Okular: „Rezensionen“Palette verschieben Wenn Sie wie im vorigen Tipp beschrieben die Leiste mit den Icons für Ihre Anmerkungen und Notizen über [F6] oder das Menü einblenden, befindet sich diese in der Voreinstellung am linken Rand des Dokuments. Die Leiste muss nicht unbe- dingt dort sitzen – sie nistet sich alternativ am oberen Rand unter der StandardSymbolleiste ein. Dazu fassen Sie die Rezensionen-Leiste mit der linken Maustaste an den beiden dünnen Linien an und halten die Maustaste gedrückt. Der Zeiger verwandelt sich in eine Art Fadenkreuz. Ziehen Sie die Leiste nach rechts oder oben, bis sie einrastet. Auf ähnlichem Weg wandert sie auch wieder zurück: Ziehen Sie die Leiste bei gedrückt gehaltener linker Maustaste nach links, bis sie sich am Rand verankert – fertig. (hge) n INFOS [1]Qalculate!-Features: http://qalculate. g ithub.io/features.html (http://ezlx.de/h1s1) TIPPS & TRICKS Gimp Anwendertipps und kleine Kniffe zu Gimp Effizienter arbeiten mit Gimp Unsere Tipps bringen Ihnen Gimp-Funktionen und ‑Arbeitstechniken näher. In dieser Folge zeigen wir, wie Sie eigene Vorlagen erzeugen und anwenden, einen Vorhang sowie Schriftzüge mit Schatten und Mustern malen. Außerdem stellen wir das Maßband und das Werkzeug zum Skalieren vor. Claudia Meindl 01 Eigene Vorlagen für Gimp erzeugen Wenn Sie viel mit Gimp arbeiten und dabei häufig eigene Bilder und Grafiken erstellen, ist es sinnvoll, Vorlagen für oft verwendete Formate zu erzeugen. In diesen Templates definieren Sie die Bildmaße, einen Farbraum, ein Farb profil, die Füllung (also den Hintergrund) usw. Einige Vorlagen bringt der Grafik Abb. 1: Eigene Vorlagen sind schnell erstellt, und über diesen Dialog weisen Sie sie einem neuen Bild zu. 80 fuchs schon mit, und mit wenigen Mausklicks erzeugen Sie Ihre eigenen: Rufen Sie den Dialog Ein neues Bild erstellen über das Menü Datei / Neu auf. Im Drop-down-Menü Vorlagen fin den Sie die fertigen Templates, von denen Sie ein beliebiges auswählen. Nehmen Sie nun Ihre eigenen Anpas sungen vor: Stellen Sie als Erstes die Breite und die Höhe ein; dann klappen Sie die erweiterten Einstellungen auf. 1 2 3 Hier legen Sie optional eine Auflösung und die Genauigkeit fest, suchen einen Farbraum und ein Farbprofil aus und bestimmen Eigenschaften für den Hintergrund (Farbe, Transparenz, Weiß oder Muster). Schließen Sie den Dialog über OK. Rufen Sie nun den Menüpunkt Datei / Vorlage erstellen auf und tippen Sie ei nen beliebigen Namen ins Feld ein. Über OK speichern Sie die aktuellen Einstellun gen als Template ab. Die neue Vorlage steht ab sofort zur Verfügung, und Sie können sie aus dem Ausklappmenü Vorlagen aussuchen, wenn Sie ein neues Bild erstellen (Abbildung 1). 4 02 Eigene Vorlagen zum Standard machen Mit wenigen Handgriffen bringen Sie Gimp dazu, jedes neue Bild automatisch mit einer bestimmten Vorlage zu verse hen. Dazu wechseln Sie über Bearbeiten / Einstellungen in den Einrichtungsdia log des Programms. Auf der linken Seite öffnen Sie die Abteilung Neues Bild. Aus dem Drop-down-Menü Vorlagen auf der rechten Seite suchen Sie nun die Vorlage aus, die Gimp fortan als Standard für neue Bilder wählt (Abbildung 2). Bestä tigen Sie alles per Klick auf OK. Um die veränderte Einstellung zu übernehmen, starten Sie Gimp neu. Sie können sich jederzeit umentschei den und im Dialog Ein neues Bild erstellen Abb. 2: Eigene Vorlagen machen Sie über die Gimp-Programmeinstellungen (Abteilung „Neues Bild“) zum Standard für neue Bilder. www.easylinux.de EasyLinux 02/17 – 04/17 Gimp TIPPS & TRICKS ein anderes Template wählen. Um den programmeigenen Standard wiederherzu stellen, nutzen Sie im selben Dialog die Schaltfläche Zurücksetzen. 03 Vorhang auf: Streifen erzeugen Gimp enthält etliche Filter, mit denen Sie schicke Effekte in Ihre Kunstwerke zau bern. Der Filter Plastisches Rauschen legt Texturen auf glatte Hintergründe und eignet sich damit ideal dazu, einen Vor hang wie in Abbildung 3 zu gestalten. Je nach Einstellung erzeugt er ein Grau stufenbild mit Mustern, Streifen oder Turbulenzen, das Sie anschließend ein färben können. Erzeugen Sie ein neues Bild (Datei / Neu) und öffnen Sie den Filterdialog über das Menü Filter / Render / Wolken / Plastisches Rauschen. Um senkrechte Streifen zu erstellen, setzen Sie den Schieberegler X-Größe auf 16, die Y-Größe verringern Sie auf 0,1. Die Details erhöhen Sie auf den Ma ximalwert 15. Aktivieren Sie die Option Zufällig, um zufällige Streifen zu generieren. Die Option Turbulenz bringt ebenfalls etwas Abwechslung ins Muster. Oft verdunkelt sie das Resultat recht stark. Aktivieren Sie die Checkbox Vorschau, um zu sehen, wie sich der Ef fekt auswirken wird (Abbildung 3). Ge 1 2 3 4 Abb. 3: Mit dem Filter „Plastisches Rauschen“ erzeugen Sie einen Vorhang-Effekt. Die Vorschau hilft beim Gestalten. fällt Ihnen das Ergebnis, bestätigen Sie die Einstellungen über OK. Jetzt tauchen Sie das Ganze noch in Farbe und rufen dazu aus dem Menü Farben / Einfärben auf. Im folgenden Dia log wählen Sie per Klick eine der vordefi nierten Farbflächen aus. Alternativ rich ten Sie über die Schaltfläche Benutzerdefinierte Farbe eine eigene Nuance ein. Ach ten Sie darauf, dass die Option Vorschau 5 aktiviert ist, damit Sie sehen, was die Än derungen bewirken. Der Vorhang sieht jetzt noch recht künstlich und gerade aus. Über einen weiteren Filter können Sie der Gardine den nötigen Schwung verleihen: Rufen Sie dazu Filter / Verzerren / IWarp auf und ziehen Sie mit der Maus im Vor schaubild die Falten zurecht. 04 Bunte und gemusterte Schriftzüge Kleine Textbausteine müssen Sie nicht von Hand mit einem Muster, Schatten oder Farb verläufen versehen – Gimp enthält dafür einen Filter, der im Schnelldurchlauf ein paar tolle Texteffekte produziert. Den Logo-Generator finden Sie unter dem Menüpunkt Datei / Erstellen / Logos (Abbildung 4). Das Ergebnis ist durchaus ansehnlich. Abhän gig vom ausgewählten Effekt können Sie im Einstellungsdialog neben dem Text des Schriftzugs auch Hinter grundfarben, die Schriftart oder ein Muster festlegen. 05 Abb. 4: Fast 30 vorgefertigte bunte und gemusterte Textbausteine bietet Gimp in den „Logos“ an – vom 3-D-Effekt über einfache Farbverläufe und Kuhflecken bis hin zum Zeitungsdruck ist alles dabei. EasyLinux 02/17 – 04/17 www.easylinux.de Drehwinkel ermitteln und verwenden Manchmal reicht ein gutes Augenmaß nicht aus, um ein 81 TIPPS & TRICKS Gimp Bild exakt an einer bestimm ten Kante per Drehung aus zurichten. In dem Fall kön nen Sie ein Hilfswerkzeug wie das Maßband ([Um schalt-M]) verwenden, um den Winkel zu ermitteln, der für die Drehung notwendig ist. Aktiveren Sie in den Werkzeugeinstellungen die Checkbox Info-Fenster verwenden, um die Werte direkt im Bild einzublenden (Abbildung 5). Alternativ wer fen Sie einen Blick in die Sta tusleiste am unteren Bild rand, die dieselben Werte anzeigt. Ziehen Sie nun mit der Maus im Bild eine Linie, die exakt dem schiefen Win kel folgt. Merken Sie sich den Wert neben Winkel aus Abb. 5: Mit dem Maßband ermitteln Sie nicht nur die Länge einer Strecke, sondern auch den Winkel. dem Infofenster. Der ist manchmal notwendig, wenn man Bilder exakt drehen möchte. Aktivieren Sie das Werk zeug Drehen ([Umschalt-R]). Klicken Sie rufen Sie dann Bild / Bild skalieren auf. Um eine gerade Linie zu zeichnen, kli Im Drop-down-Menü unter Bildgröße ins Bild und tragen Sie im Dialogfenster cken Sie mit der Maus ins Bild, um den (rechts neben den Feldern Breite und Drehen den notierten Wert für Winkel ein. Startpunkt zu definieren. Halten Sie die Höhe) entscheiden Sie sich für das Klicken Sie auf die Schaltfläche Rotieren, Umschalttaste gedrückt und legen Sie mit Prozentzeichen % (auf manchen Distri dreht Gimp das Bild so, wie der eigentli einem weiteren Punkt das Ende fest. butionen heißt der Menüeintrag percent). che Bildinhalt ausgerichtet ist – fertig. Fotos verkleinern mit Tragen Sie nun in die Felder Breite und Gepunktete Linien dem Skalieren-Dialog Höhe den Wert 50 ein, um die Größe zu malen halbieren. Ein Klick auf die Schaltfläche Gimp bietet einen schnellen und elegan Skalieren verkleinert das Bild wie ge ten Weg, um Bilder um 30 %, 50 % usw. Sie möchten mit Gimp eine Linie zeich wünscht. (hej) nen, die aus mehreren Punkten besteht? zu verkleinern. Öffnen Sie das Foto und n Nichts leichter als das – das Pinselwerkzeug leistet Ih nen hier gute Dienste. Öff nen Sie den Pinseldialog über Fenster / Andockbare Dialoge / Pinsel ([UmschaltStrg-B]) und wählen Sie eine kreisförmige Pinsel spitze aus. Passen Sie die Größe und die Farbe wie ge wohnt in den Werkzeugein stellungen an. Nun verän dern Sie den Abstand zwi schen den einzelnen Pinsel klecksern im Dialog Pinsel. Ziehen Sie den Regler Prozentsatz der Pinselbreite nach rechts, um den Ab stand zu vergrößern. In Abbildung 6 haben wir für un sere gepunktete Linie 190 Prozent gewählt, damit die einzelnen Punkte auch gut Abb. 6: Erhöhen Sie den Abstand, um mit dem Pinsel eine gepunktete Linie zu malen, bei der die einerkennbar sind. zelnen Punkte gut sichtbar sind und später nicht zu einer durchgängigen Linie verschmieren. 06 82 07 www.easylinux.de EasyLinux 02/17 – 04/17 Rechnen mit bash und bc © HUANG WANG JU, 123RF GURU-TRAINING Shell-Taschenrechner „bc“ und Bash-Rechenfunktionen Rechnen in der Shell Wer regelmäßig mit der Shell arbeitet, muss für kleinere Berechnungen kein grafisches Tool wie KCalc starten: Mit „bc“ steht ein leistungsfähiger Rechner fürs Terminal zur Verfügung, und einfache Rechnungen mit Zahlen ohne Nachkommastellen sind auch direkt in der Shell möglich. Hans-Georg Eßer K leine Rechenaufgaben fallen häufig an: Dann gilt es z. B., schnell einige Eurobeträge zu addieren oder durch Bruchrechnung einen prozentualen Anteil zu bestimmen. Die einfachen Grundrechenarten (Addition +, Subtraktion –, Multiplikation * und Division /) sind direkt in der Shell verfügbar, allerdings nur für Ganzzahlen (ohne Nachkommastellen). Das geht über den Shell-Operator $((...)): Der zu berechnende Ausdruck kommt in doppelte runde Klammern, und am Anfang steht ein Dollarzeichen (wie beim Zugriff auf Variablen). bash$ echo $((3+4)) 7 bash$ echo $((42*24)) 1008 bash$ echo $((17/3)) 5 An der Beispieldivision erkennen Sie, dass die Shell Nachkommastellen weglässt: Bei der „Division mit Rest“ von 17 durch 3 ist das Ergebnis 5; es bleibt ein Rest von 2 (denn 3*5+2=7). Den Rest der Division können Sie mit dem ModuloOperator % ausgeben: 112 bash$ echo $((17%3)) 2 Wollen Sie in komplexeren Ausdrücken Klammern setzen, ist auch das möglich – dadurch entstehen eventuell leicht unübersichtliche Befehle. Im folgenden Aufruf stehen am Anfang drei öffnende Klammern: Die ersten beiden gehören zum Shell-Operator $((...)), die dritte Klammer öffnet die Summe (3+4): bash$ echo $(((3+4)*2)) 14 Wenn Sie Zahlen bereits in Variablen gespeichert haben, können Sie auch direkt im Rechenausdruck darauf zugreifen, ohne den Variablennamen ein weiteres Dollarzeichen voranzustellen: bash$ x=5 bash$ y=10 bash$ echo $((x+2*y)) 25 Das klappt auch mit bereits vorhandenen Shell-Variablen, etwa COLUMNS und LINES, welche die Abmessungen des Terminalfensters enthalten – die Anzahl der im Fenster darstellbaren Zeichen erhalten Sie dann über das Produkt: bash$ echo $COLUMNS $LINES www.easylinux.de 112 45 bash$ echo $((COLUMNS*LINES)) 5040 Variablen ändern Um einer Variablen einen berechneten Wert zuzuweisen, gehen Sie genau wie bei der sonstigen Arbeit mit Variablen vor – Befehle beginnen mit dem Variablennamen, dann folgt ein Gleichheitszeichen, und dahinter setzen Sie den Rechenausdruck. Der darf auch die zu setzende Variable enthalten: Für die Berechnung arbeitet die Shell dann mit dem bisherigen Wert, und nach dem Kommando enthält die Variable den neuen Wert. Zum Verdoppeln einer Variablen x können Sie also das Kommando x=$((2*x)) verwenden: bash$ echo $x 6 bash$ x=$((2*x)) bash$ echo $x 12 Lassen Sie das führende Dollarzeichen weg, können Sie direkt Zuweisungsbefehle (mit Berechnungen) in die Doppelklammern setzen, etwa so: bash$ ((x=x+3)) EasyLinux 02/17 – 04/17 Rechnen mit bash und bc bash$ echo $x 15 Für häufig benötigte Operationen, die eine Variable verändern und bei der Berechnung den ursprünglichen Wert mit nutzen, gibt es Abkürzungen: l((x+=y)) addiert y zur Variable x, l((x‑=y)) substrahiert y von der Variablen x, l((x*=y)) multipliziert y mit der Variablen x, l((x/=y)) dividiert x durch y, l((x++)) erhöht den Wert von x um 1 (Inkrement), l((x‑‑)) verringert den Wert von x um 1 (Dekrement). All diesen Befehlen ist gemein, dass x nach dem Ausführen den neu berechneten Wert enthält. Wer eine Programmiersprache beherrscht, kennt diese Zuweisungsbefehle (dort dann ohne die doppelten runden Klammern). Zahlen dürfen auch negativ sein (und erhalten dann wie üblich ein führendes Minuszeichen), aber wer mit Nachkommastellen arbeiten will, muss auf ein externes Tool zurückgreifen. Der Taschenrechner „bc“ Für komplexere Rechenaufgaben bietet sich das Programm bc (engl.: basic calculator, deutsch: einfacher Rechner) [1] an, das auf allen Linux-Distributionen vorinstalliert ist. bc bietet einen interaktiven Modus, in dem Sie Rechenbefehle eingeben (und den Sie mit [Strg-D] wieder verlassen können), lässt sich aber auch programmieren: Dazu schreiben Sie kleine bc-Skripte, die dann (ähnlich wie Shell-Skripte) vom Rechner abgearbeitet werden. Die Features von bc gehen dann auch weit über ein Rechenprogramm hinaus: Mit Variablen, Funktionen und Fallunterscheidungen steht eine kleine Skriptsprache zur Verfügung – halt mit dem Fokus auf Rechenaufgaben. Der Namensbestandteil „basic“ (einfach) ist jedenfalls irreführend. Auf die Skripting-Möglichkeiten werden wir hier nicht weiter eingehen, sondern nur die elementaren Features vorstellen, die bc bereits zu einem Ersatz für grafische Taschenrechner wie KCalc (KDE) [2] oder Calculator (Gnome) [3] machen. bc gibt nach dem Start einige Zeilen Text aus, in denen es über Version und Copyright informiert; mit der Option ‑q können Sie diese Ausgabe unterdrücken, wenn sie stört. Einen Prompt zeigt das Programm nicht an, wartet aber trotzdem in einer leeren Zeile auf die Eingabe eines mathematischen Ausdrucks (oder eines Befehls). Wollen Sie mit Floating-PointZahlen rechnen (also Nachkommastellen sehen), verwenden Sie die Option ‑l. bash$ bc ‑l bc 1.06.95 Copyright 1991‑1994, 1997, 1998, 2000, 2004, 2006 Free Software Foundation, Inc. This is free software with ABSOLUTELY NO WARRANTY. For details type `warranty'. 3+4 7 GURU-TRAINING Einfache Rechnungen geben Sie einfach in der üblichen Notation ein; die vier Grundrechenarten sind (wie zu erwarten) über +, –, * und / erreichbar, der Operator für Potenzen ist ^. Mit Klammern erzeugen Sie komplexere Ausdrücke wie etwa diesen: (40.00+17.50+33.33)*1.19 108.0877 Dank einer eingebauten History können Sie ältere Berechnungen wiederholen und (wie in der Shell) auch noch die Zeile bearbeiten, dazu können Sie mit [Pfeil links] und [Pfeil rechts] zeichenweise sowie mit [Strg-Pfeil links] und [Strg-Pfeil rechts] wortweise durch die Zeile wandern; „wortweise“ bedeutet dabei, zum Anfang der jeweils vorherigen oder nächsten Zahl zu springen. Nach dem Beenden von bc (mit [StrgD]) geht die History allerdings verloren, beim nächsten Programmstart geht es mit einer leeren History von vorne los. Wollen Sie mit dem letzten Ergebnis weiterrechnen, können Sie dieses als last in die folgende Formel einbauen: last+200 308.0877 last‑100 208.0877 Alternativ zu last können Sie auch einen einzelnen Punkt (.) verwenden. last ist ein Beispiel für eine Variable, allerdings eine spezielle, die bc nach jeder Berechnung eigenständig aktualisiert. Sie können auch selbst Variablen definieren, in- GURU-TRAINING Rechnen mit bash und bc Das liegt daran, dass ‑l nicht nur die Genauigkeit auf 20 Nachkommastellen setzt, sondern auch eine mathematische Bibliothek einbindet, in der sich die Funktionen befinden. Andere Zahlensysteme Abb. 1: Das Programm „stat“ gibt alle bekannten Informationen zu einer Datei aus – oder auf Wunsch nur einzelne Angaben wie etwa die Größe in Byte („%s“). dem Sie über den Operator = Werte zuweisen – das eignet sich prima zum Speichern von Zwischenergebnissen. Nach einer Zuweisungsoperation gibt es keine Ergebnisausgabe: a=40.00+17.50+33.33 mwst=19 a*(100+mwst)/100 108.08770000000000000000 scale=2 a*(100+mwst)/100 108.08 Das Beispiel zeigt eine weitere Spezialvariable: scale enthält die Anzahl der Nachkommastellen, die bc berücksichtigen soll. Wie Sie hier erkennen, rundet bc weder „kaufmännisch“ noch „mathematisch“ [4], sondern schneidet einfach überzählige Stellen ab. Das Beispiel der Mehrwertsteuerberechnung ist also ungeeignet. Das Problem lässt sich aber mit einem Trick lösen, damit Sie korrekt mit Währungsbeträgen umgehen können: Dazu ist vor dem Runden der Wert 0,005 zu addieren (oder bei negativen Zahlen zu subtrahieren). Das gelingt für obiges Beispiel, indem Sie zunächst mit mehr Nachkommastellen arbeiten, dann die Genauigkeit auf zwei Stellen setzen, den Korrekturwert (0,005 oder ‑0,005) addieren und dann durch 1,0 teilen: x=a*(100+mwst)/100 scale=2 if (x<0) y=(x‑0.005)/1.0 else y=(x+0.005)/1.0 114 y 108.09 Für die meisten Zwecke (wenn es nicht gerade um Buchhaltung geht) ist das aber unnötig; stellen Sie einfach über scale eine ausreichende Genauigkeit ein. Wissenschaftlicher Taschenrechner Grafische Taschenrechner bieten im wissenschaftlichen Modus auch weitere Funktion, etwa die Quadratwurzel oder die trigonometrischen Funktionen Sinus, Kosinus, Tangens und deren Umkehrfunktionen (Arkussinus, Arkuskosinus, Arkustangens). Einige davon stehen auch in bc zur Verfügung: ls(x) berechnet den Sinus (sin x) einer Zahl x, lc(x) den Kosinus (cos x), la(x) den Arkustangens (atan x), ll(x) den Logarithmus (ln x) zur Basis e = 2,7182818… und le(x) die Exponentialfunktion ex (exp x). Die Quadratwurzel ist über sqrt(x) erreichbar: Diese Funktion steht auch zur Verfügung, wenn Sie bc ohne die Option ‑l starten; auf die übrigen Funktionen müssen Sie dann aber verzichten. Versuchen Sie dennoch, eine davon aufzurufen, antwortet bc mit einer Fehlermeldung und kann kein Ergebnis berechnen: e(3) Runtime error (func=(main), adr=5): FunctiU on e not defined. www.easylinux.de Standardmäßig verwendet bc für Ein- und Ausgaben das übliche Zehnersystem auf Basis der Ziffern 0 bis 9. Wenn Sie mit Zahlen im Dual-, Oktal- oder Hexadezimalsystem (mit den Basen 2, 8, 16) arbeiten wollen, stellen Sie das über die Variablen ibase (engl. input base, Basis für Eingaben) und obase (engl. output base, Basis für Ausgaben) ein. Das erlaubt schnelles Umwandeln in andere Zahlensysteme – um etwa die Hexadezimaldarstellung von 65535 zu berechnen, setzen Sie obase auf 16: obase=16 65535 FFFF Wollen Sie Berechnungen in einem anderen Zahlensystem durchführen, achten Sie darauf, Ein- und Ausgabe anzupassen: obase=16; ibase=16 ABCDE+11111 BCDEF Dabei müssen Sie zuerst obase und dann ibase setzen; bei umgekehrter Reihenfolge würde die zweite 16 schon als Zahl in Hexdarstellung interpretiert (und entsprechend zu 1x16 + 6 = 22 ausgewertet, womit Sie die Ausgabe auf das 22erSystem umstellen würden, das ungebräuchlich ist). Die zusätzlichen Ziffern A bis F des Hexadezimalsystems versteht bc nur bei der Schreibweise mit Großbuchstaben. Beispiel: Verbrauchter Plattenplatz Als kleine Beispielanwendung zeigen wir Ihnen einen Einzeiler für die Shell, der in einem Ordner die (zusammengefasste) Größe aller Bilddateien berechnet. Um die Gesamtgröße eines Ordners zu bestimmen, würde ein Aufruf von du genügen; für die spezielle Aufgabe ist das Tool nicht geeignet, weil es keine Dateien von der Größenberechnung ausschließen kann. Für einzelne Dateien können Sie das Programm stat verwenden, um die Größe zu bestimmen: Ohne besondere Optionen gibt es sehr ausführliche Informationen zu Dateien aus (erster stat-Aufruf in Abbildung 1); über den Parameter ‑c können Sie EasyLinux 02/17 – 04/17 Rechnen mit bash und bc aber angeben, dass Sie nur die Größe sehen wollen. Der zweite Aufruf in Abbildung 1 zeigt die Variante ‑c "%s %n", welche die Größe und den Dateinamen ausgibt. Um nur die Größe zu sehen, nehmen Sie ‑c "%s". Um in einem Ordner, der viele Bilder im PNG-Format (Dateiendung .png), aber auch weitere Dateien enthält, die Größen aller Bilder aufzulisten, eignet sich der Befehl stat ‑c "%s" *.png. Jede Dateigröße landet dann in einer separaten Ausgabezeile. Zum Addieren müssen wir diese Werte in eine gemeinsame Zeile verfrachten und Pluszeichen zwischen die Zahlen setzen – das geht mit einem Trick sehr bequem: Das Programm tr erledigt einfache Zeichenersetzungen und kann auch Zeilenumbrüche durch ein anderes Zeichen ersetzen. Das ist das benötigte Feature. Mit tr '\n' '+' lässt sich die Ausgabe von stat fast ins richtige Format umwandeln, allerdings steht am Ende noch ein überflüssiges Pluszeichen. Hängen Sie einfach mit echo eine Null (0) an, um eine korrekte mathematische Summe zu bilden: bash$ stat ‑c "%s" *.png 32058 82823 304365 bash$ stat ‑c "%s" *.png | tr '\n' '+'; ecU ho 0 32058+82823+304365+0 Jetzt fehlt nur noch die Weiterleitung an bc, um die Summe zu berechnen. Damit die ganze Zeile zur Standardeingabe für bc wird, sind runde Klammern nötig, die eine Gruppe bilden: bash$ ( stat ‑c "%s" *.png | tr '\n' '+';U echo 0 ) | bc 419246 Abbildung 2 zeigt diese Berechnungen für ein Beispielverzeichnis mit anderen Dateien. Tatsächlich hätten wir für dieses Beispiel noch nicht den Taschenrechner gebraucht – die Aufgabe lässt sich auch in der Shell lösen, denn es ist möglich, die Operatoren l$((...)) (für Berechnungen) und l$(...) (für die Verarbeitung einer Befehlsausgabe als Argument) zu verschachteln: Der Befehl echo $(( $( stat ‑c "%s" *pdf *ps | tr '\nU ' +; echo 0 ) )) berechnet die Summe über den ShellOperator. „bc“ mit „printf“ nutzen bc zeigt Fließkommazahlen standardmäßig mit bis zu 20 Nachkommastellen an; z. B. erscheint das Ergebnis der Berechnung 1/3 in der folgenden Form: bash$ bc 1/3 .33333333333333333333 Sie können die Vorgabe ändern, indem Sie die interne Variable scale auf einen anderen Wert als 20 setzen: bash$ bc ‑l scale=2 1/3 0.33 Alternativ können Sie die Ausgabe von bc auch an die Shell-interne Funktion printf (engl.: print formatted, deutsch: formatiert ausgeben) weiterleiten, die einen so genannten Format-String und beliebig viele Parameter akzeptiert, welche sie dann im gewünschten Format ausgibt. Vor der Verknüpfung von bc und printf zeigen wir Ihnen zunächst, wie printf arbeitet. Abb. 2: Über die Kombination von „stat“ und „bc“ berechnen Sie den summierten Plattenplatzverbrauch für bestimmte Dateitypen. EasyLinux 02/17 – 04/17 www.easylinux.de GURU-TRAINING Die folgenden Befehle nutzen einige der Features von printf: bash$ printf "Test‑Ausgabe\n" Test‑Ausgabe bash$ printf "%s\n" "Test‑Ausgabe" Test‑Ausgabe bash$ printf "***%s***\n" "Test‑Ausgabe" ***Test‑Ausgabe*** bash$ printf "Vorname: %s\nNachname: %s\nU " Anton Meier Vorname: Anton Nachname: Meier bash$ printf "%d %f\n" 13 1,12" 13 1,120000 Der erste Befehl gibt einfach den For mat-String aus, welcher keine Angaben zu Parametern enthält: Damit wird printf als Alternative zum Befehl echo verwendet. Anders als bei echo, muss man hier aber explizit den Zeilenumbruch angeben (\n) – ohne den Umbruch könnten Sie die Ausgabe nicht sehen, weil sie vom neuen ShellPrompt der Bash überschrieben würde. lMit dem zweiten Befehl nähern wir uns der eigentlichen Funktion von printf: Das erste Argument ist der Format-String "%s\n". An dessen Ende steht wieder der Zeilenumbruch, und %s ist ein Platzhalter für einen String (also Text). Der einzusetzende String folgt als zweites Argument von printf. lIm dritten Aufruf sehen Sie, wie Sie um einen Platzhalter herum andere Inhalte im Format-String platzieren können; im Beispiel sind das je drei führende und drei folgende Sternchen. Es ist nicht nötig, Abstand (etwa ein Leerzeichen) zwischen %s und dem sonstigen Text zu lassen. lDas vierte printf-Kommando enthält zwei Platzhalter, die (entsprechend der Reihenfolge im Format-String) durch den zweiten und dritten Parameter ersetzt werden. Durch ein zusätzliches \n im Format-String entsteht eine zweizeilige Ausgabe. lMit dem Befehl Nummer 5 verlassen wir die Welt der Strings und arbeiten mit Zahlen: Die kennt printf in zwei Varianten, als so genannte IntegerZahlen (ganzzahlig, ohne Nachkommastellen) und als Floating-Point-Zahlen (Fließkommazahlen, also Zahlen mit Nachkommastellen). Die Platzhalter für diese beiden Zahlentypen sind %d (dezimal) und %f (floating-point). l 115 GURU-TRAINING Rechnen mit bash und bc Abb. 3: Das Kommando „locale“ zeigt die Spracheinstellungen an. Fließkommazahlen gibt printf mit sechs Nachkommastellen aus, also z. B. in der Form 1,230000 – auch dann, wenn die letzten Stellen Nullen sind, wie es etwa bei Währungsbeträgen der Fall ist. Spracheinstellungen Wenn Sie bc und printf kombinieren wollen, können Sie das Programm xargs verwenden: Es nimmt die Standardeingabe und erzeugt daraus Argumente für das hinter xargs angegebene Programm. So führt z. B. der Befehl echo 1 2 3 | xargs printf "%d ‑ %d ‑ %d\n" zur selben Ausgabe wie printf "%d ‑ %d ‑ %d\n" 1 2 3 Bei der Verarbeitung von Fließkommazahlen stoßen Sie aber auf ein Problem: bc nutzt bei der Ausgabe den im englischen Sprachraum üblichen Dezimalpunkt als Trenner (also 1.23 statt 1,23), aber printf erwartet Zahlen im deutschen Format mit Dezimalkomma (1,23). Eine Kombination der beiden Befehle verursacht darum zunächst eine Fehlermeldung und eine falsche Ausgabe: bash$ echo "3/7" | bc ‑l | xargs printfU "%f\n" printf: .42857142857142857142: expected nu‑ meric value 0,000000 Ein Lösungsansatz ist, die Ausgabe zunächst mit dem schon weiter oben erwähnten Tool tr zu korrigieren, also den Dezimalpunkt durch ein Dezimalkomma zu ersetzen: 116 Abb. 4: Auf der ScienceSoft-Webseite finden Sie „bc“ als Web-App. bash$ echo "3/7" | bc ‑l | tr '.' ',' |U xargs printf "%f\n" 0,428571 Alternativ ändern Sie die Spracheinstellungen für die Shell-Sitzung, so dass alle Programme einheitlich mit dem englischen Zahlensystem arbeiten. Das betrifft dann nur printf, denn bc wertet diese Informationen nicht aus. Welche Spracheinstellungen aktuell gelten, finden Sie mit dem Kommandolocale heraus (Abbildung 3). Der Befehl zeigt den Inhalt mehrerer Variablen (LANG und LC_*) an – für die Zahlendarstellungen ist aus der Liste die Variable LC_NUMERIC zuständig. Mit dem Befehl export LC_NUMERIC=C schalten Sie von der Vorgabe Deutsch (de_DE.UTF‑8) auf den englischen Standard (C) um. Danach funktioniert die ursprüngliche Befehlszeile (ohne eingeschobenes tr-Kommando): bash$ echo "3/7" | bc ‑l | xargs printf U "%f\n" 0.428571 Die Ausgabe verwendet dann auch das englische Format mit Dezimalpunkt. Die folgenden Befehle zeigen noch ein einfacheres Beispiel für Ein- und Ausgaben von printf mit unterschiedlichen Einstellungen in LC_NUMERIC: bash$ export LC_NUMERIC=C bash$ printf "%f\n" 1.123 1.123000 bash$ export LC_NUMERIC="de_DE.UTF‑8" www.easylinux.de bash$ printf "%f\n" 1,123 1,123000 Das Ausgabeformat mit sechs Nachkommastellen können Sie auch bei printf anpassen; um etwa nur zwei Stellen zu sehen, setzen Sie vor das f im Format-String noch die Zeichen .2: bash$ printf "%.2f\n" 2,345 2,35 Anders als bc rundet printf dabei korrekt, wie das obige Beispiel zeigt. (Der Aufbau des Format-Strings ist übrigens von den Spracheinstellungen unabhängig.) „bc“ als Web-App Wenn Sie keinen Rechner mit installiertem bc zur Verfügung haben (was in der Regel bedeutet, dass Sie gerade unter Windows arbeiten, weil bc unter Linux standardmäßig installiert wird), können Sie eine Web-App [5] verwenden: Die Seite lässt Sie mehrere bc-Befehle in einem Textfeld eingeben und führt diese per Klick auf Berechnen aus (Abbildung 4). (hge) n INFOS [1]GNU bc: https://www.gnu.org/software/ b c/ (http://ezlx.de/h1e1) [2]KCalc: https://utils.kde.org/projects/ k calc/ (http://ezlx.de/h1e3) [3]Calculator: https://wiki.gnome.org/action/ show/Apps/Calculator (http://ezlx.de/h1e4) [4]Wikipedia-Seite zum Runden: https://de.wikipedia.org/wiki/Rundung (http://ezlx.de/h1e5) [5]„bc“ als Web-App: http://sciencesoft.at/ b c/?lang=de (http://ezlx.de/h1e2) EasyLinux 02/17 – 04/17 SERVICE Impressum, Autoren-/Inserentenverzeichnis Autoren Ein Unternehmen der Marquard Media International AG Verleger Jürg Marquard Redaktion / VerlagRedaktionsanschrift: Redaktion EasyLinux Putzbrunner Straße 71, 81739 München Telefon: 0911 2872-110 Telefax: 0911 2872-399 E-Mail: [email protected] www.easylinux.de Geschäftsführer V erlagsanschrift: Computec Media GmbH Dr.-Mack-Str. 83, 90762 Fürth Telefon: 0911 2872-100 Telefax: 0911 2872-200 Rainer Rosenbusch, Hans Ippisch Chefredakteur Dr. Hans-Georg Eßer (v. i. S. d. P.) (hge), [email protected] Redaktion Thomas Leichtenstern (tle), [email protected] (auch Heft-DVDs) Heike Jurzik (hej), [email protected] (auch Schlussredaktion) Feste freie Mitarbeiter Sabine Drasnin, Peter Kreußel, Martin Loschwitz, Claudia Meindl, Tim Schürmann Layout Kristina Fleischer, Judith Erb Titel Kristina Fleischer, Ausgangsmaterial für Titelillustration: nasirkhan, 123RF ProduktionJörg Gleichmar (Ltg.) [email protected] Vertrieb, Abonnement Werner Spachmüller (Ltg) [email protected] Anzeigen Verantwortlich für den Anzeigenteil: Judith Gratias-Klamt Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 01.01.2015. Mediaberatung D, A, CH Judith Gratias-Klamt, [email protected] Tel.: +49 911 2872-252 Mediaberatung USA Ann Jesse, [email protected], Tel. +1 785 841 8834 und weitere Länder Eric Henry, [email protected], Tel. +1 785 917 0990 Internet Mailinglisten News und Archiv E-Mail Leserbriefe E-Mail Heft-DVDs E-Mail Sonstiges http://www.easylinux.de http://www.easylinux.de/Mailinglisten http://www.linux-community.de [email protected] (Feedback), [email protected] (Fragen und Ersatzbestellungen DVDs) [email protected] DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH Düsternstr. 1–3 20355 Hamburg http://www.dpv.de Quad/Graphics Europe, Pułtuska 120, 07-200 Wyszków, Polen Marquard Media Deutschsprachige Titel: SFT, WIDESCREEN, PC GAMES, PC GAMES MMORE, PC GAMES HARDWARE, BUFFED, X3, PLAY 4, GAMES & MORE, GAMES AKTUELL, N-ZONE, XBG GAMES, LINUX-MAGAZIN, LINUXUSER, EASYLINUX, RASPBERRY PI GEEK Internationale Zeitschriften: Polen: COSMOPOLITAN, JOY, SHAPE, HOT, PLAYBOY, CKM, VOYAGE, Harper’s Bazaar Ungarn: JOY, SHAPE, ÉVA, IN STYLE, PLAYBOY, CKM, Men’s Health 120 Artikel (Seiten) Einführung Thunderbird (30) Tipps: Gimp (80) Einführung Thunderbird (30) Editorial (3), Nachrichten (7), E-Mail: sicher und komfortabel (29), Einführung Thunderbird (30), Blickdichte E-Mails (36), Thunderbird-Tuning (40), Kalender-Formeln (65), Alternative Betriebssysteme (93), Test: OpenSuse vs. Kubuntu (99), Heft-DVD: Inhalt (107), Heft-DVD: OpenSuse Leap 42.2 (108), Heft-DVD: Kubuntu 16.10 (110), Rechnen in der Shell (112) Tipps: KDE (68), Tipps: Gnome (72), Tipps: Kubuntu und Mint (84), Tipps: Linux (87), Tipps: Shell (90) Nachrichten (7), Heft-DVD: Kubuntu 16.10 (110) Heft-DVD: OpenSuse Leap 42.2 (108) Einfach sicher (44), Sicherer surfen (49) Neue Software (12) Fotokalender-Workshop (62), Tipps: LibreOffice (76) Angeklickt (28) Nachrichten (7), Ins Netz gegangen (52), Test: The Curious Expedition (102), Test: Linux Mint 18.1 (106) InserentenWeb-Seite Seiten CeBIT Open Source Forum http://www.open-source-park.de/ 11 http://https://chemnitzer.linux-tage.de/ 23 Chemnitzer Linux-Tage Computec IT-Academy http://www.computec-academy.de/ 17, 121, 121, 121 EasyLinux http://www.easylinux.de/ 21, 35, 71 Games TV 24 http://www.gamestv24.de/ 27 http://www.gimp-magazin.de/ 43, 83 Gimp-Magazin Linux-Communityhttp://www.linux-community.de/ 120 9 Linuxhotelhttp://www.linuxhotel.de/ LinuxUser http://www.linuxuser.de/ 25, 113, 123 http://www.pcgameshardware.de/ 48 PC Games Hardware Raspberry Pi Geek http://www.raspberry-pi-geek.de/ 47 Tuxedo Computers http://www.linux-onlineshop.de/ 124 Ubuntu Spezial http://shop.computec.de/linux/ 75 2 Verionhttp://www.verion.de/ Widescreen http://www.widescreen-online.de/61 DVD-Probleme ISSN: 1613-1444 Abo: Die Abwicklung (Rechnungsstellung, Zahlungsabwicklung und Versand) erfolgt über unser Partnerunternehmen DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH. PostadresseLeserservice Computec 20080 Hamburg Deutschland Ansprechpartner für Reklamationen ist Ihr Computec-Team unter: Deutschland: E-Mail: [email protected] Tel: 0911 993 990-98 Fax: 01805 861 8002* Support: Montag 07:00–20:00 Uhr, Dienstag–Freitag 07:30–20:00 Uhr, Samstag 09:00–14:00 Uhr (* 14 Cent/Min. aus dem dt. Festnetz, max.42 Cent/Min. aus dem dt. Mobilfunknetz) Österreich, Schweiz und weitere Länder: E-Mail: [email protected] Tel: +49 911 993 990-98 Fax: +49 1805 861 8002 Support: Montag 07:00–20:00 Uhr, Dienstag–Freitag 07:30–20:00 Uhr, Samstag 09:00–14:00 Uhr http://shop.computec.de Abo-Infoseite Abo-Bestellung http://shop.easylinux.de/ Pressevertrieb Druck Ákos Tóth Claudia Meindl Florian Effenberger Hans-Georg Eßer Heike Jurzik Kristian Kißling Marcel Hilzinger Martin Loschwitz Peter Kreußel Sabine Drasnin Thomas Leichtenstern Tim Schürmann Sollte es bei der Nutzung der Heft-DVDs zu Problemen kommen, die auf einen defekten Daten träger schließen lassen, schicken Sie bitte eine E-Mail mit Fehlerbeschreibung an die Adresse [email protected]. Abonnement Mini-Abo (1 Ausgabe testen) EasyLinux Deutschland 8,00 E Österreich 8,00 E Ausland 8,00 E Jahres-Abo (4 Ausgaben) Deutschland Österreich Ausland EasyLinux 33,30 E 36,70 E 40,10 E 6,70 E 6,70 E Jahres-DVD zum Abo1 Preise Digital Deutschland Österreich 6,70 E Ausland Heft-PDF Einzelausgaben Digital 9,80 E 9,80 E 9,80 E Digital-Abo (4 Ausgaben) 29,95 E 29,95 E 29,95 E Kombi Digital + Print (4 Ausgaben) 37,30 E 37,30 E 37,30 E 1 Nur erhältlich in Verbindung mit einem Jahresabonnement der Print-Ausgabe von EasyLinux Schüler- und Studentenermäßigung: 20 Prozent gegen Vorlage eines Schülerausweises oder einer aktuellen Immatrikulationsbescheinigung. Der aktuelle Nachweis ist bei Verlängerung neu zu erbringen. Andere Abo-Formen, Ermäßigungen im Ausland etc. auf Anfrage Adressänderungen bitte umgehend beim Kundenservice mitteilen, da Nachsendeaufträge bei der Post nicht für Zeitschriften gelten. COMPUTEC MEDIA ist nicht verantwortlich für die inhaltliche Richtigkeit der Anzeigen und übernimmt keinerlei Verantwortung für in Anzeigen dargestellte Produkte und Dienstleistungen. Die Veröffentlichung von Anzeigen setzt nicht die Billigung der angebotenen Produkte und Service-Leistungen durch COMPUTEC MEDIA voraus. Sollten Sie Beschwerden zu einem unserer Anzeigenkunden, seinen Produkten oder Dienstleistungen haben, möchten wir Sie bitten, uns dies schriftlich mitzuteilen. Schreiben Sie unter Angabe des Magazins, in dem die Anzeige erschienen ist, inklusive der Ausgabe und der Seitennummer an: CMS Media Services, Annett Heinze, Anschrift s. o. Linux ist ein eingetragenes Warenzeichen von Linus Torvalds und wird von uns mit seiner freundlichen Genehmigung verwendet. »Unix« wird als Sammelbegriff für die Gruppe der Unix-ähnlichen Betriebssysteme (wie etwa HP/UX, FreeBSD, Solaris) verwendet; nicht als Bezeichnung für das Trademark (»UNIX«) von X/Open. Der Linux-Pinguin wurde von Larry Ewing mit dem Grafikprogramm »The GIMP« erstellt. Eine Haftung für die Richtigkeit von Veröffentlichungen kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion vom Verlag nicht übernommen werden. Mit der Einsendung von Manuskripten gibt der Verfasser seine Einwilligung zur Veröffentlichung in einer Publikation der COMPUTEC MEDIA. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Autoreninformationen: http://www.easylinux.de/Autoren. Die Redaktion behält sich vor, Einsendungen zu kürzen und zu überarbeiten. Das exklusive Verwertungsrecht für angenommene Manuskripte liegt beim Verlag. Es darf kein Teil des Inhalts ohne schriftliche Genehmigung des Verlags in irgendeiner Form vervielfältigt oder verbreitet werden. www.easylinux.de EasyLinux 02/17 – 04/17 EasyLinux 05/17 – 07/17 erscheint am 20.04.2017 VORSCHAU Virtuell und emuliert Manche Programme gibt es nicht für Linux – wer sie trotzdem nutzen will, muss einen zweiten Rechner einsetzen oder zwischen Linux und einem anderen System hin- und herwechseln. Einfacher geht es mit Virtualisierung oder Emulation: Wir zeigen, wie Sie Software für andere (alte und aktuelle) Betriebssysteme unter Linux zum Laufen bekommen. Im Idealfall ist der Unterschied zu nativen Programmen kaum zu spüren. KDE, Gnome und Unity Welcher Desktop lässt sich intuitiv und schnell bedienen? Wir prüfen für typische Arbeitsschritte, ob Sie diese unter KDE, Gnome oder Unity am besten erledigen können. Dazu gehören auch Banalitäten, wie das Starten von Programmen, die Suche nach Dokumenten und nützliche Tastenkombinationen. Dazu berichten wir, wie stark Sie das Verhalten der Desktops durch Einstellungen an eigene Vorlieben anpassen können. Als Ergänzung stellen wir den recht neuen Desktop Budgie vor, den das Solus-Projekt für seine Linux-Distribution entwickelt hat. Chat-Programme für Linux Internet Relay Chat (IRC), Facebook-Chat, MSN Messenger, Skype und viele andere Dienste bieten die Möglichkeit, bei der Arbeit am Rechner in Kontakt mit Freunden und Kollegen zu bleiben, ohne dafür zum Telefonhörer zu greifen. Wir stellen Anwendungen für Linux vor, mit denen Sie die Chatdienste nutzen können. Im Internet mit einer eigenen Website präsent zu sein, ist für manche Anwender schon ein wenig „retro“, denn ein Großteil der Selbstpräsentation läuft heute bei vielen über die sozialen Medien. Wer nicht nur auf Facebook, Twitter und Snapchat aktiv sein will, findet in unserem Artikel einen Einstieg ins Web-Hosting, Webseiten-Design und das beliebte Content-Management-System WordPress. Vorschau NAS als Datenspeicher auf 02/2017 Um die Menge an Daten zu reduzieren, die auf den PCs liegt, greifen Privatanwender gern zum NAS als zentralem Datenspeicher. Echte Linux-Profis geben dabei die Zügel ungern aus der Hand: Mit der passenden Distribution setzen Sie ein System auf, das sich vor kommerziellen Produkten nicht zu verstecken braucht. Wer lieber auf eine Komplettlösung setzt, hat die Wahl zwischen verschiedenen Anbietern, deren Systeme ebenfalls mit Linux laufen. Die nächste Ausgabe erscheint am 19. Januar 2017. Reproducible Builds Mit Reproducible Builds versucht das Debian-Projekt, Anwendern die Mittel an die Hand zu geben, um die Authentizität von Binärpaketen zu überprüfen. Wir zeigen, welche Schritte dazu auf Ihrem System notwendig sind. DAW Ardour 5 © Rasslava, 123RF Musiker brauchen nicht mehr auf macOS (OS X) als Plattform zu setzen: Unter Linux findet sich eine Vielzahl an Profiprogrammen, die beim Aufnehmen und der Postproduktion assistieren. Dazu zählt Ardour, das mit Version 5 viele interessante Neuerungen mitbringt. Änderungen der Themen vorbehalten EasyLinux 02/17 – 04/17 wordpress.com Die eigene Homepage
© Copyright 2025 ExpyDoc