Community Edition dieser Ausgabe

easy LINUX!
COMMUNITY-EDITION
Titel: E-MAIL mit Thunderbird
DVD: Suse 42.2 + Kubuntu 16.10
easy LINUX!
Frei kopieren und beliebig weiter verteilen !
einfach – klar – benutzerfreundlich
OpenSuse 42.2
Kubuntu 16.10
Long Term Support (LTS)
Das Ubuntu mit KDE-Desktop
–64-Bit-Version
– KDE Plasma 5.8.3
– Linux-Kernel 4.4.36
– LibreOffice 5.2.3
– Gimp 2.8.18
– Firefox 50.1
– basiert auf Suse Linux
Enterprise (SLE)
–64-Bit-Version
– KDE Plasma 5.7.5
Beide Linux-Versionen mit
Installationsanleitung ab S. 107
Service Kit 02/17 - 04/17
Updates für (K)Ubuntu 16.10
und OpenSuse 42.2 (je 64 Bit)
Sicher und komfortabel
E-MAIL
Thunderbird: E-Mail einrichten
S. 30
Sicher: verschlüsseln und signieren
S. 36
Erweiterungen für Thunderbird:
Mails umleiten, Outlook-Anhänge öffnen,
Ordner sortieren, Header korrigieren S. 40
Linux-Wissen im Netz
Sicherheit
News-PortaleYouTube-Kanäle
WebforenNachschlagewerke
Radio-Podcasts Mailinglisten, Chat
Dateien mit TruPax verschlüsseln S. 44
VPN-Verbindung mit Opera einrichten
S. 52
S. 80
S. 90
LibreOffice S. 76
Ubuntu/Mint S. 84
Kurztests/DVD-Inhalt
Darktable 2.2.0 (12), Firefox 50 (13), Font Manager 0.7.3 (14),
Shotcut 16.11 (15), sK1 2.0 (18), Lollypop 0.9.220 (19),
Kid3 3.4.3 (20), Sweet Home 3D (22), HomeBank 5.1.1 (24)
OpenSuse Leap 42.2 gegen Kubuntu 16.10 S. 99
Entdeckungsreise: The Curious Expedition S. 102
Alternative Betriebssysteme: ein Überblick S. 93
€ 9,80
Österreich € 10,80
Schweiz sfr 19,60
BeNeLux € 11,25
Italien € 12,75
Spanien € 12,75
04
Gimp
Shell
Test & Report
4 196177 309803
23 Seiten Tipps & Tricks
KDE S. 68
Gnome S. 72
S. 49
easy LINUX!
Hans-Georg Eßer
Chefredakteur
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
im Schwerpunkt dieser Ausgabe geht es
um das Thema „E-Mail“. Auch wenn
OpenSuse und Kubuntu den KDE-eigenen
Mailclient KMail favorisieren, empfehlen
wir Ihnen stattdessen Thunderbird, denn
dieses Programm läuft auch unter Windows und macOS (ehemals OS X), so dass
es sich besonders für Umsteiger oder Anwender empfiehlt, die mehrere Betriebssysteme einsetzen. Welche Artikel wir für
Sie zum Thema zusammengestellt haben,
lesen Sie in der Schwerpunkt-Einführung
auf Seite 29.
„Postfaktisch“ versus „FUD“
Lassen Sie uns gemeinsam das Wort des
Jahres 2016, „postfaktisch“, würdigen:
Es beschreibt den Ansatz, bei der Einschätzung einer Situation nicht die Fakten (ausreichend) zu würdigen, sondern
aufbauend auf Gefühlen oder Stimmungen eine Behauptung in den Raum zu
stellen, die nicht begründet wird und
auch nicht begründet werden muss: Die
damit Angesprochenen akzeptieren die
Behauptung schon deshalb, weil sie mit
ihrer Stimmung oder Grundhaltung
übereinstimmt.
Der Begriff hat mich neulich an die
FUD-Attacken gegen Linux (FUD: engl.
fear, uncertainty and doubt, dt. Furcht,
Unsicherheit und Zweifel) erinnert. FUD
EasyLinux 02/17 – 04/17
wird als Propagandamethode eingesetzt,
um den Gegner (ein Produkt, einen Politiker) zu schädigen, indem sein Ansehen
sinkt, anstatt das eigene Produkt bzw.
die eigene Politik positiv zu bewerben.
Aus der Wikipedia-Beschreibung [1]:
Hierbei wird ausgenutzt, dass Angstgefühle beim Menschen irrational begründet sind und selbst nachweislich falsche
Informationen zu Unsicherheiten führen
können. Im Zusammenhang mit Linux
ging es damals oft um die „total cost of
ownership“ und rechtliche Aspekte; es
wurden in scheinbar sachlichen Vergleichen übertrieben hohe Folgekosten des
Linux-Einsatzes angegeben, so dass etwa
Firmen und Verwaltungen einen Umstieg
von Windows auf Linux als zu riskant
betrachteten. Die englische WikipediaVersion geht (anders als die deutsche)
ausführlich im Abschnitt Microsoft auf
dieses Thema ein [2].
Gemeinsam haben „postfaktisch“ und
„FUD“, dass mit Gefühlen gearbeitet
wird. Der Unterschied ist, dass die Zielgruppe postfaktischer Propaganda selbst
offensichtlich unsinnige/​falsche Aussagen als wahr akzeptiert, während FUD
nur Zweifel auslöst und damit den
Wunsch auslöst, alles zu lassen, wie es
ist, weil eine Veränderung Nachteile haben könnte.
www.easylinux.de
Neue Distributionen
Seit der letzten EasyLinux-Ausgabe sind
neue Versionen von OpenSuse und Kubuntu erschienen, die Sie 64-bittig auf
unserer doppelseitigen Heft-DVD finden.
Neben den Installationsanleitungen am
Heftende haben wir auch einen kleinen
Vergleichstest ins Heft aufgenommen; er
beginnt auf Seite 99. Außerdem bietet
die Service-Kit-DVD ein ISO-Image der
im Dezember erschienenen Distribution
Peppermint 7 [3], die auf Ubuntu 16.04
LTS basiert. Sie ist besonders für den
Einsatz von Webanwendungen (etwa
Google Docs) geeignet und erzeugt aus
den Webadressen solcher Dienste Anwendungsstarter für das Menü. Sie können das ISO-Image für eine Installation
in VirtualBox nutzen oder für den Einsatz auf echter Hardware auf eine DVD
brennen.
Wir wünschen Ihnen ein erfolgreiches
und frohes neues Jahr 2017 und hoffen,
dass Sie auch weiterhin viel Freude mit
Linux und unseren Beiträgen haben
werden.
n
[1] https://​­de.​­wikipedia.​­org/​­wiki/​­Fear,_Uncertainty_
and_Doubt (http://​­ezlx.​­de/​­h1u1)
[2] https://​­en.​­wikipedia.​­org/​­wiki/​­Fear,_uncertainty_
and_doubt (http://​­ezlx.​­de/​­h1u2)
[3] https://​­peppermintos.​­com/ (http://​­ezlx.​­de/​­h1u3)
3
ÜBERBLICK
RUBRIK
30
Schlagwort
40
E-Mails über eine WebApp zu bearbeiten, ist
umständlich. Thunderbird ist komfortabler.
AKTUELL
Für anspruchsvollere
E-Mail-Aufgaben erweitern Sie Thunderbird
um praktische Add-ons.
WORKSHOP
Editorial...........................................................................................3
DVD-Inhalt......................................................................................6
Nachrichten....................................................................................7
Neue Software.............................................................................12
Webseiten.....................................................................................28
E-MAIL
E-Mail: sicher und komfortabel................................................29
Neben dem World Wide Web (also Webseiten) ist E-Mail einer
der wichtigsten Internetdienste. Im Schwerpunkt helfen wir
Ihnen beim Einstieg in das Mailprogramm Thunderbird und zeigen, wie Sie zusätzliche Funktionen wie Verschlüsselung und
Add-ons nutzen.
Mail und Termine mit Thunderbird...........................................30
Dateien mit TruPax verschlüsseln............................................44
TrueCrypt und VeraCrypt sind in Sachen Dateiverschlüsselung
der Standard – leicht zu bedienen sind sie aber nicht. TruPax
bietet TrueCrypt-Technik mit einer simplen Oberfläche.
Browser-VPN mit Opera.............................................................49
Der Browser Opera bietet neuerdings eine eingebaute VPNFunktion: Damit sichern Sie den Browser-Datenverkehr in öffentlichen WLAN-Netzen ab und umgehen Ländersperren
(Geoblocking), weil Sie über ein fremdes Netzwerk surfen.
Linux im Netz................................................................................52
In einer geradezu erschlagenden Fülle bietet das Internet Texte,
Videos und Podcasts rund um das freie Betriebssystem. Doch
welche der Angebote sind brauchbar, und wo kann man sich die
Zeit sparen? Wir stellen die besten Anlaufstellen vor.
Mozilla Thunderbird ist bei vielen Linux-Distributionen das
Standard-Mailprogramm – nicht aber bei OpenSuse und
Kubuntu. Wir empfehlen die Installation und helfen bei den
ersten Schritten. Außerdem stellen wir das Lightning-Add-on
zur Terminverwaltung vor.
Fotokalender mit Calc.................................................................62
Blickdichte E-Mails....................................................................36
Formeln für den Calc-Kalender.................................................65
Thunderbird beherrscht von Haus
aus nur die S/MIME-Verschlüsselung, für die Sie ein Zertifikat
benötigen. Einfacher geht‘s mit
PGP: Dafür spielen Sie unter
Thunderbird das populäre Plug-in Enigmail ein. Damit bleibt
Vertrauliches in Zukunft vertraulich.
Thunderbird-Add-ons.................................................................40
Mozillas Thunderbird ist bereits der SUV unter den Mailprogrammen, doch mit etwas zusätzlichem Tuning verbessert sich
seine Straßenlage noch – um den Autojargon zu verlassen: Wir
stellen Add-ons vor, die den Mailclient noch nützlicher machen.
4
Das neue Jahr hat gerade erst begonnen – wenn Sie noch nach
einem schicken Fotokalender für 2017 suchen, dann basteln
Sie diesen doch einfach selbst. Außer zwölf digitalen Schnappschüssen brauchen Sie dazu lediglich LibreOffice Calc.
In der Tabellenkalkulation Calc können Sie Zellinhalte nicht nur
berechnen, sondern auch von Inhalten anderer Zellen und weiteren Faktoren abhängig machen. Den Jahreskalender aus dem
vorherigen Artikel können Sie damit fast automatisch erzeugen.
49
Aktuelle Opera-Versionen lassen Sie via
VPN Ländersperren
umgehen.
www.easylinux.de
EasyLinux 02/17 – 04/17
Schlagwort
52
112
Das Netz bietet einen
riesigen Informationsfundus zu Linux. Wir
stellen gute Seiten vor.
TIPPS & TRICKS
Für Rechenaufgaben
brauchen Sie keinen
grafischen Rechner: Es
geht auch in der Shell.
TEST
Besser arbeiten mit KDE.............................................................68
Gnome-Tipps................................................................................72
LibreOffice-Tipps.........................................................................76
Anwendertipps und kleine Kniffe zu Gimp.............................80
Kubuntu und Mint........................................................................84
Linux-Tipps...................................................................................87
Know-how für die Kommandozeile..........................................90
BASICS
Alternative Betriebssysteme.....................................................93
Neben Linux gibt es zahlreiche weitere Betriebssysteme, die
unter freien oder offenen Lizenzen stehen: Besonders die
BSD-Versionen (darunter FreeBSD, OpenBSD und NetBSD),
die sich ober flächlich nicht von Linux-Systemen unterscheiden lassen, sind interessant. Wir wer fen einen Blick auf die
Vielfalt der Systeme, erklären, wo die Unterschiede liegen,
und geben Empfehlungen für eigene Tests.
The Curious Expedition............................................................102
Sie wollten schon immer mit Charles Darwin, Marie Curie
oder einem anderen bekannten Forscher im tiefsten Urwald
auf Entdeckungsreise gehen? In einem pfiffigen Spiel des
Berliner Entwicklerstudios Maschinen-Mensch bekommen Sie
dazu endlich die Gelegenheit.
Linux Mint 18.1...........................................................................106
Die Entwickler der auf Ubuntu basierenden Distribution Linux
Mint haben Version 18.1 veröffentlicht, bisher als Cinnamonund MATE-Editionen. Neben aktualisierter Software gibt es
auch einige neue Funktionen. Die KDE-Variante war bei Redaktionsschluss noch nicht erhältlich.
HEFT-DVD
Auf dieser DVD...........................................................................107
OpenSuse Leap 42.2..................................................................108
OpenSuse ist im deutschsprachigen Raum eine
der beliebtesten Distributionen. Die neue Version
Leap 42.2 ist schnell installiert. Auf unserer HeftDVD finden Sie eine 64-Bit-Version, die auch mit
modernen UEFI-PCs kompatibel ist.
TEST
OpenSuse vs. Kubuntu................................................................99
Unser Vergleichstest nimmt OpenSuse Leap 42.2 und Kubuntu 16.10 unter die Lupe: Wir testen, wie leicht die Installation und die ersten Schritte fallen und wie aktuell die
Software-Ausstattung der beiden Distributionen ist.
SERVICE
Kubuntu 16.10..............................................................................110
Im Oktober ist Ubuntu 16.10 (Yakkety Yak) erschienen – und
zeitgleich auch die KDE-Variante Kubuntu, deren 64-BitVersion Sie auf unserer Heft-DVD finden. Dieser Artikel gibt
einige Hinweise zur Installation.
GURU-TRAINING
Linux User Groups............................................................... 117
Impressum............................................................................ 120
Hardware- u. Bücherservice............................................. 121
Vorschau............................................................................... 122
EasyLinux 02/17 – 04/17
RUBRIK
Rechnen mit bash und bc.........................................................112
Wer regelmäßig mit der Shell arbeitet, muss für kleinere Berechnungen kein grafisches Tool wie KCalc starten: Mit „bc“
steht ein leistungsfähiger Rechner fürs Terminal zur Verfügung,
und einfache Rechnungen sind auch direkt in der Shell möglich.
www.easylinux.de
5
RUBRIK
Schlagwort
Digikam 5.3.0
HEFT-DVD
Mächtiges Bilderverwaltungsprogramm
aus dem KDE-Projekt, das auch eingebettete GPS-Informationen verarbeitet.
Etcher 1.0.0
Peppermint 7-2016-1129
Extrem simples, aber effizientes Tool, um
Festplatten-Images und ISO-Dateien auf
USB-Sticks zu kopieren.
Das auf Lubuntu 16.04 basierende
System verwendet den schlanken
LXDE-Desktop. Den Fokus legten
die Entwickler auf eine einfache
Bedienung. Dank des geringen
Ressourcenverbrauchs eignet sich
Peppermint auch für ältere PCs.
Font Manager 0.7.3
Kleines Programm zum komfortablen Sichten und Verwalten der auf dem System installierten Schriftarten.
Shotcut 16.11
Kid3 3.4.3
Videoeditor, der sich sowohl zum einfachen Bearbeiten von Filmen als auch zum
Erstellen komplexer Sequenzen eignet.
Kid3 hilft Ihnen dabei, die so genannten
ID3-Tags Ihrer Musikdateien komfortabel
zu bearbeiten und anzupassen.
HomeBank 5.1.1
Lollypop 0.9.22
Übersichtliche und leicht zu bedienende
Software zum Verwalten der Einnahmen
und Ausgaben, inklusive Statistikfunktion.
Der schlanke Musikplayer fällt durch
sein übersichtliches Design auf, bietet
aber dennoch alle Annehmlichkeiten.
AUSSERDEM AUF DVD:
Darktable 2.2.0rc1
Die digitale Dunkelkammer gestattet Ihnen das Nachbearbeiten von Bildern,
speziell von solchen im RAW-Format.
SERVICE KIT
Das Service Kit enthält alle relevanten Sicherheits- und Programm-Aktualisierungen für OpenSuse Leap 42.2 und Kubuntu 16.10 (jeweils 64 Bit) seit dem Erscheinungstag der Distributionen. Ein Upgrade älterer Versionen (beispielsweise
von OpenSuse 42.1 auf OpenSuse Leap
42.2) ermöglicht das Service Kit nicht.
Die auf dem Service Kit enthaltenen Pakete stammen aus den Original-Downloadquellen von Novell und Canonical.
Damit ist die Aktualisierung über die
Service-Kit-DVD identisch mit einem Onlineupdate. Durch die zeitliche Differenz
zwischen dem Fertigstellen des Datenträgers und dem Erscheinen des Hefts
können jedoch neue Updates auf den
Servern der Distributoren bereitstehen.
6
• Vivaldi
1.5: moderner Browser auf Chrome-Basis
Sweet Home 3D 5.3: Wohnraumgestaltung am PC
• TruPax 9 A: erstellt verschlüsselte Container aus Ordnern
• VirtualBox 5.1: funktionsreiches Vir tualisierungstool
•
KUBUNTU 16.10
Die aktuelle Kubuntu-Version frischt den
Kern-Desktop Plasma auf Version 5.7.5
auf, die KDE-Begleitanwendungen auf Version 16.04. Im Vergleich zum konservativeren Long-Term-Support-Vorgänger Kubuntu 16.04 mit Plasma 5.5.4 und den
Begleitanwendungen in Version 15.12.1
sorgt dies für viele kleine, aber durchaus
sehenswerte Verbesserungen.
So nutzen die Plasmoids jetzt auf Wunsch
den Desktop zur Anzeige von Systeminformationen, etwa der Speicherbelegung
und der CPU-Last. KDE-Connect zeigt den
Ladestand und Meldungen
wie eingehende SMS-Nachrichten von Android-Systemen auf dem Desktop an.
www.easylinux.de
OPENSUSE 42.2
OpenSuse Leap 42.2 basier t auf
dem für Unternehmen vorgesehenen
Suse Linux Enterprise 12 Ser vice
Pack 2, das die Entwickler um weitere aktuelle Software ergänzten.
So kommt als Desktopumgebung
standardmäßig das aktuelle Plasma
5.8 LTS zum Einsatz. Die Grundlage
bilden dabei Qt 5.6 und die KDE
Frameworks 5.26. Leap 42.2 enthält
die KDE PIM-Suite sowohl in der alten Version 4 als auch der aktuellen
Version 5. Dies soll vor allem bereits
bestehende User-Workflows nicht unterbrechen, auch wenn die alte Version von den KDE-Entwicklern nicht
mehr unterstützt
wird. (Thomas
Leichtenstern/tle)n
EasyLinux 02/17 – 04/17
AKTUELL
Neue Software
NEUE SOFTWARE
Peter Kreußel
Im Quartalsrhythmus erscheinen viele Programme
in neuer Version. Eine Auswahl stellen wir regelmäßig vor. Auf der Heft-DVD finden Sie die passenden
Pakete und Installationshinweise.
Darktable 2.2.0rc1 – professionelle Fotoaufbereitung
Darktable ist ein Spezialprogramm zum
Nachbessern von Digitalfotos. Statt künstlerischer Effekte bietet das Programm eine
Belichtungs- und Farbkorrektur, die den
in Gimp eingebauten Funktionen weit
überlegen ist. In Version 2.2.0 ist erstmals
eine Perspektivkorrektur an Bord.
★★★★★
Anfang 2013 war das Bildbearbeitungsprogramm Darktable ­(Abbildung 1) [1]
zum ersten Mal Thema der Software
News. Schon damals brachte es das
mächtige und gleichzeitig intuitive Belichtungskorrektur-Werkzeug Zonensystem
mit, das auch heute noch die Basis für
sensible Helligkeitsanpassungen ist.
Die Neuerungen von Version 2.2.0 [2]
waren es der Redaktion wert, das Programm erneut zu besprechen, obwohl
diese Version noch nicht in endgültig sta-
biler Fassung vorliegt, sondern erst als
zweiter Release Candidate (RC). Software
im RC-Status ist aus Sicht der Entwickler
ausgereift; sie wollen aber vor der endgültigen Freigabe noch einmal testen, ob sie
Fehler übersehen haben.
Gerade gerückt
Neu hinzugekommen ist das leistungsfähige, aber einfach zu bedienende automatische Perspektivkorrektur-Werkzeug (Abbildung 2) [3]. Links im Bild sehen Sie ein
schräg von vorn aufgenommenes Haus.
Wie so oft erlaubte der beschränkte Platz
keine bessere Aufnahmeperspektive.
Wählen Sie nun einfach das Perspektivkorrektur-Werkzeug aus der Liste Weitere
Module rechts unten. Es erscheint dann in
der Arbeitspalette (rot markiert). Schalten
Sie es mit dem Symbol links oben in der
zum Werkzeug gehörigen Palette
Abb. 1: Das Belichtungskorrektur-Werkzeug „Zonensystem“ teilt
das Bild in Helligkeitszonen ein. So lässt sich der abgeschattete
Brunnen aufhellen, ohne die Häuser überzubelichten.
12
DIE REDAKTION MEINT
Bei aller Komplexität der BearbeitungsAlgorithmen bleibt die Benutzeroberfläche von Darktable übersichtlich. Profifotografen mit höchsten Ansprüchen
spricht es ebenso an wie Hobbyfotografen, die mit wenig Aufwand ihre
Schnappschüsse aufpolieren möchten.
Das in Version 2.2.0 hinzugekommene
Perspektivkorrektur-Werkzeug ist in der
Architekturfotografie goldwert.
Perspektivkorrektur ein, dann findet es
automatisch gerade Linien im Bild (Abbildung 2, links unten).
Nun brauchen Sie nur noch auf einen
der drei Buttons in der Zeile Automatisch
anpassen zu klicken. Der linke korrigiert
Abb. 2: Die in Version 2.2.0 hinzugekommene automatische
„Perspektivkorrektur“ findet horizontale und vertikale Linien im
Bild (2) und richtet Sie per Mausklick gerade (3).
www.easylinux.de
EasyLinux 02/17 – 04/17
Neue Software
das Bild in der Vertikalen, der mittlere in der Horizontalen. Der rechte
Button (markiert)
richtet es horizontal und vertikal gerade, wie es bei
diesem Foto angebracht war (Abbildung 2, rechts unten).
Wir kennen
kein anderes freies
Programm, das
eine dermaßen
Abb. 3: Das neue „Verflüssigen“-Werkzeug wirkt wie eine Bürste
simpel zu bedieauf flüssige Farbe.
nende und denDie beiden Pfeile im Turmbereich symnoch vom Ergebnis her perfekte Perspektivkorrektur für Architekturaufnahmen
bolisieren Richtung und Betrag der Vermitbringt.
schiebung. Die beigefarbenen Flächen
zeigen an, auf welche Bildbereiche sich
Beiseite gebürstet
die Deformation auswirkt. Man kann sich
den ausgelösten Effekt als ein Ziehen der
Die ebenfalls neue Verflüssigen-Funktion
Bürste in Pfeilrichtung vorstellen.
[4] verbiegt Linien, statt sie gerade zu rüDer Linienzug über der Basis des Baucken. Die spielerische Anwendung in Abbildung 3 demonstriert die Wirkung: Verwerks bündelt dagegen viele Bürstenbeflüssigen verschiebt Bildpunkte so, als ob
wegungen. Die Kurve, von der die VerSie flüssige Farbe mit einer Bürste in eine
schiebungsvektoren ausgehen, zeichnen
Sie wie im Zeichenprogramm Inkscape.
bestimmte Richtung drücken.
AKTUELL
Die Lage der Kontrollpunkte bleibt veränderbar, ebenso Richtung und Länge
der von ihr ausgehenden Verschiebungsvektoren.
Hierin unterscheidet sich Darktables
Verflüssigen-Funktion von der in Gimp:
Dort deformieren Sie das Bild direkt durch
Pinselstriche mit der Maus. Das mag sich
intuitiver anfühlen als die auf Vektoren basierende Umformung in Darktable, doch
die bei Vektoren nachträglich veränderbaren Kontrollpunkte gestatten eine viel genauere Steuerung des Effekts.
n
INFOS
[1]Darktable: https://​­www.​­darktable.​­org/
(http://​­ezlx.​­de/​­h1d1)
[2]Release Notes: https://​­www.​­darktable.​
­org/​­2016/​­11/​­darktable‑2‑2‑0rc1‑released/
(http://​­ezlx.​­de/​­h1d2)
[3]Perspektivkorrektur-Werkzeug: https://​
­www.​­darktable.​­org/​­2016/​­03/a-newmodule-for-automatic-perspectivecorrection/ (http://ezlx.de/h1d3)
[4]Verflüssigen-Werkzeug: https://www.
darktable.org/2016/04/liquify-liquify/
(http://ezlx.de/h1d4)
SOFTWARE AUF DVD:
Darktable 2.2.0rc1​
Firefox 50 – Linux-Standard-Browser
Zur Feier der Firefox-Version 50 lösen
seine Entwickler endlich ein immer drängenderes Problem: Mit wachsender Anzahl
geöffneter Tabs wird die Benutzeroberfläche des Programms immer träger. Nun
nutzt Firefox die Multitasking-Fähigkeiten
von Linux für eine zügige Reaktion auf
Mausklicks.
★★★★★
Der Leistungsumfang von Firefox (Abbildung 4) [1] stimmt: Der Browser zeigt
standardkonforme Webseiten korrekt an,
technisch richtig umgesetzte Webanwendungen funktionieren. Klagen kommen
allerdings bei der Performance auf: Selbst
auf schnellen Rechnern öffnen sich Menüs oft mit leichter Verzögerung. Auch
bei der Reaktion auf Mausklicks ist eine
Atempause zu bemerken.
Usability-Experten sind sich einig, dass
Anwender jede spürbare Verzögerung als
störend empfinden, auch wenn der Zeit-
EasyLinux 02/17 – 04/17
verlust objektiv vernachlässigbar bleibt:
Wer den ganzen Tag mit einem trägen
Programm arbeitet, fühlt sich gestresst.
Leider ist eine Anpassung der Grundstruktur erforderlich, um die Reaktionsgeschwindigkeit zu verbessern.
In den Vordergrund gedrängt
Praktisch alle modernen Programme lagern
die Benutzeroberfläche in einen eigenen
„Ausführungsstrang“ (englisch Thread)
aus. Die Betriebssysteme wechseln blitzschnell zwischen diesen Threads; es entsteht der Eindruck, dass sie simultan ablaufen. So kann eine Anwendung spontan auf
Eingaben reagieren, während sie im Hintergrund z. B. am Seitenaufbau arbeitet.
Firefox hat diese vom Betriebssystem
garantierte Quasi-Gleichzeitigkeit bisher
nicht genutzt: Das Programm hat anliegende Aufgaben abgearbeitet und erst
dann nachgesehen, ob Benutzereingaben
vorlagen. Während das Betriebssystem in
festen Millisekunden-Intervallen durch die
www.easylinux.de
DIE REDAKTION MEINT
Bei alle sechs bis acht Wochen erscheinenden Releases darf man natürlich
nicht jedes Mal mit einem von Grund
auf erneuerten Programm rechnen: Im
Wesentlichen dient die Release-Politik
der zügigen Beseitigung von Sicherheitslücken.
Doch Firefox 50 bringt wichtige Neuerungen: Das Programm reagiert dank
des ausgelagerten Threads für die Benutzeroberfläche spürbar flotter auf
Mausklicks und blendet (Kontext-)Menüs endlich verzögerungsfrei ein. Das
war auch bitter nötig: Die Konkurrenz
(Google Chrome/​Chromium und der Internet Explorer) ist schon lange weiter
und arbeitet sogar mit einem Thread
per Browsertab, nutzt also Mehrkernprozessoren aus und verhindert bei
Problemen mit einer Seite den Absturz
des gesamten Programms.
13
AKTUELL
Neue Software
Abb. 4: Egal, ob YouTube-Videos oder anspruchsvolle Webanwendungen: Firefox beherrscht alle aktuellen Webtechnologien.
Threads wechselt, dauerte es bei Firefox
oft eine Weile, bis der Browser wieder für
den Benutzer Zeit hatte. Doch mit Version
50 hat es das Firefox-Team geschafft: Nun
läuft der Browser mit allen offiziellen Addons im Modus Fenster mit mehreren Prozessen (Abbildung 5). Bei den beiden Vorgängerversionen war dies nur der Fall,
wenn entweder gar keine oder nur als unproblematisch bekannte Erweiterungen installiert waren. Nun zeigt die KDE-Systemaktivitätsliste nach dem Start von Firefox
stets die beiden Einträge Firefox (das eigentliche Programmfenster) und Web
(Prozess für die Webseitenanzeige).
Abb. 5: Die interne Browser-Spezialseite „about:support“ zeigt,
dass das neue Feature „Fenster mit mehreren Prozessen“ aktiv
ist. Es lässt die Benutzeroberfläche zügig reagieren, egal, wie
viele Seiten Firefox in den Tabs gerade aufbaut.
Wie üblich haben die Entwickler Sicherheitslücken beseitigt und an der Umsetzung neuer Webtechnologien gearbeitet [2]. Letzteres mag im Moment nur
Webentwickler interessieren, doch irgendwann werden Webseiten auftauchen, die diese nutzen.
Leseansicht erstmals ausdrucken. Auf
dem Papier steigert die spartanische Darstellung nicht nur die Lesbarkeit; der
Wegfall farbiger Flächen spart auch Tinte
oder Toner.
n
INFOS
[1]Firefox: https://​­www.​­mozilla.​­org/​­de/​
Textlastig
f­ irefox/​­products/ (http://​­ezlx.​­de/​­h1d5)
Eine für Durchschnittsanwender interessante Neuerung gibt es bei der zuerst in
der Handy-Version von Firefox eingeführten Leseansicht. Diese Ansicht zeigt nur
den Kerntext mit dort eingebundenen
Grafiken. In Version 50 lässt sich diese
[2]Entwickler-Informationen: https://​
d
­ eveloper.​­mozilla.​­org/​­en‑US/​­Firefox/​
R
­ eleases/​­50 (http://​­ezlx.​­de/​­h1d6)
SOFTWARE AUF DVD:
Firefox 50
Font Manager 0.7.3 – Schriftenverwaltung
Die Schriftauswahldialoge der Office- oder
Grafikprogramme funktionieren dank der
meist eingebauten Vorschau gut für zweibis dreihundert Schriftarten. Wer die größeren Schriftsammlungen von DVDs gekaufter Programme nutzen möchte, sollte dafür
eine Software wie Font Manager einsetzen.
★★★★★
Gutes Design steht und fällt mit der eingesetzten Schriftart. Doch es ist gar nicht so
leicht, die passende zu finden: Linux-Distributionen bringen Hunderte mit. Viele
Anwender besitzen DVDs mit irgendwann einmal gekauften Office- oder Grafikprogrammen, deren gut 1 000 TrueType-Schriften sich auch unter Linux nutzen lassen.
14
Qual der Wahl
Grafikdesigner benutzen deshalb Anwendungen wie Font Manager (Abbildung 6)
[1]. Diese Programme gliedern Schriftarten nach ästhetischen Kriterien und installieren nur die gebrauchten. Zwar sind
die Zeiten vorbei, in denen der Speicherverbrauch des X-Servers von der Zahl der
installierten Schriften abhing, doch eine
Schriftartenauswahl in LibreOffice oder
Inkscape mit 2 000 Einträgen bleibt unhandlich.
Font Manager kennt drei Modi: Verwalte (Abbildung 7), Stöbern und Vergleiche. In der ersten Betriebsart installieren oder deinstallieren Sie Schriften; die
zweite hilft Ihnen dabei, Ihren Vorstellungen entsprechende Schriftarten zu finden.
Im dritten Modus zeigt das Programm
www.easylinux.de
zum Vergleich ausgewählte Schriftarten
untereinander an.
Font Manager gliedert die Schriften in
systemweit und nur für den aktuellen Be-
DIE REDAKTION MEINT
Font Manager ist übersichtlich aufgebaut und einfach zu bedienen. Da das
Programm aber nur installierte Schriften auswertet und die Installation oder
Deinstallation vieler Schriften nur mit
viel Aufwand gelingt, ist es mit Schriftensammlungen auf der DVD eines Textverarbeitungs- oder Grafikprogramms
überfordert. Es ist aber nützlich, um die
ohnehin auf dem System installierten
Schriften auszuwerten.
EasyLinux 02/17 – 04/17
Neue Software
Abb. 6: Font-Manager filtert Schriften nach optischen Kriterien.
Hier sind Schreibmaschinenschriften mit fester Breite zu sehen.
nutzer installierte Schriften. Wichtiger
sind aber Kategorien, die sich auf das
Aussehen der Schriften beziehen: Die Familienzugehörigkeit unterscheidet zwischen
lSchriften für größere Textmengen
(Text und Bildschirm),
lSchreibschriften (Skript) und
ldekorativen Schriften, die sich für
grafische Designs, aber nicht für Textblöcke eignen.
Mit Abständen sind die Buchstabenabstände gemeint. Die meisten Schriften
sind proportional, ein „I“ belegt weniger
Platz als ein „M“. Bei Fonts mit fester
Breite und dicktengleichen Schriften ist
dies wie auf der guten, alten Schreibmaschine nicht der Fall. Sie kommen heute
praktisch nur noch auf der Textkonsole
oder beim Schreiben von Programmcode
zum Einsatz.
AKTUELL
Abb. 7: In der Ansicht „Verwalte“ deinstallieren Sie Schriften
durch Löschen eines Kontrollkästchens.
Die Schriftstärke bezieht sich auf die
Stärke der Linien, die die Buchstaben formen. Mit Breite ist die Zahl der Buchstaben gemeint, die auf eine Zeile einer bestimmten Länge passen.
Begrenzte Reichweite
Diese Gliederung ist eine echte Hilfe beim
der Suche nach einer passenden Schriftart.
Leider schränkt es die Nützlichkeit des
Programms sehr ein, dass es nur installierte Schriften auswertet: Sammlungen
aus Hunderten oder Tausenden Schriften
lassen sich daher mit ihm nicht effektiv erschließen.
Sie alle zu installieren, würde die
Schriftauswahl der Anwendungen überlasten. Erschwerend kommt hinzu, dass sich
große Schriftensammlungen nur umständlich temporär installieren lassen: Es gibt
im Modus Verwalten keine Möglichkeit,
mehrere Schriften mit einem Klick zu installieren oder zu deinstallieren.
Das leider nicht mehr weiterentwickelte und weder für aktuelle Ubuntunoch OpenSuse-Distributionen verfügbare
Programm Fontmatrix zeigt, wie professionelles Font-Management geht: Es
bietet Vorschaufunktionen von Schriftdateien in einem Verzeichnis, ohne sie zu
installieren. Seine namensgebende Kategorienmatrix gestattet es außerdem,
Schriften Schritt für Schritt nach bis zu
zehn Kategorien zu filtern. Mit etwas
Übung kommt man dabei einer gesuchten
Schrift sehr nahe.
n
[1]Font Manager: https://​­github.​­com/​
F
­ ontManager (http://​­ezlx.​­de/​­h1d7)
SOFTWARE AUF DVD:
Font Manager 0.7.3
Shotcut 16.11 – handlicher Videoeditor
Es gibt leistungsfähigere Videoeditoren als
Shotcut. Doch das Programm passt sich
mit seiner flexiblen GUI vorbildlich den
Anforderungen an.
★★★★★
Simple Einspur-Videoeditoren wie
­Avidemux [1] sind die richtigen Tools,
um Vor- und Nachlauf ­eines Clips abzuschneiden oder durchgängig Effekte wie
eine Aufhellung an­zuwenden. Nichtlineare Mehrspureditoren wie Kdenlive
[2] sind darauf ausgelegt, einen Film aus
vielen Einzelszenen zusammenzuschnei-
EasyLinux 02/17 – 04/17
den. Effekte lassen sich auf bestimmte
Ausschnitte anwenden und in ihrer In­
tensität im Verlauf des Videos variieren.
Shotcut (Abbildung 8) [3] liegt von
­seinem ­Anspruch her zwischen simplen
Einspur- und professionellen Mehr­spur­
editoren. Genauer gesagt: Das Programm
kennt ­einen Einspur- und einen
Mehrspur­modus.
Einfacher Start
Nach dem Start sieht Shotcut auf den
ersten Blick wie ein gewöhnlicher Videoplayer aus. Über dem Zeitstrahl liegt jedoch eine blaue Leiste zur Markierung
www.easylinux.de
eines Ausschnitts. Der mit einem nach
unten zeigenden Dreieck gekennzeichnete Wiedergabe-Cursor lässt sich durch
Ziehen mit der Maus an die gewünschte
Stelle bewegen. Halten Sie dabei die Umschalttaste gedrückt, erscheint beim Ziehen des Cursors gleich das zur Wiedergabeposition passende Bild im Wiedergabefenster.
Dieses so genannte Scraping ist praktisch, um schnell eine bestimmte Szene
zu finden. Die Pfeiltasten spulen framegenau vor und zurück. Über die Leertaste starten und pausieren Sie die Wiedergabe in normaler Geschwindigkeit.
15
AKTUELL
Neue Software
Abb. 8: Shotcut startet als simpler Einspureditor, der lediglich
Vor- und Nachlauf eines Videos entfernt. Das Programm bietet
jedoch zwei Verfahren, um mehrere Szenen zu verketten.
[I] (in) platziert den Eingangsschnittpunkt auf der aktuellen Cursorposition,
mit [O] (out) setzen Sie den Schlusspunkt
[4]. Klicken Sie nun auf Exportieren, speichert Shotcut nur den markierten Ausschnitt. Möchten Sie ein einzelnes Video
am Anfang und am Ende beschneiden,
sind Sie nach Auswahl eines der zahlreichen Ausgabeformate bereits fertig.
Montageband
Möchten Sie mehrere Ausschnitte zusammenmontieren, blenden Sie in der oberen
Buttonleiste das Wiedergabelisten-Unterfenster ein (Abbildung 9) und markieren
im Wiedergabefenster einen Zeitausschnitt.
Klicken Sie dann auf das Pluszeichen unterhalb der Wiedergabeliste. In der Liste erscheint ein Thumbnail für den gewählten
Ausschnitt.
Sie können beliebig viele Bereiche aus
einer Videodatei in die Wiedergabeliste
einfügen. Öffnen Sie weitere Videodateien,
bleiben die Listeneinträge aus den vorigen
Abb. 9: Die Wiedergabeliste (links) stellt eine einfache Möglichkeit dar, mehrere Schnipsel zu einem Film zu verketten. Die können auch aus verschiedenen Videodateien kommen.
Dateien erhalten. Eine Wiedergabeliste exportiert Shotcut als zusammenhängende
Videodatei.
Alternativ zur Wiedergabeliste gibt es
in Shotcut auch eine mehrspurfähige
Zeitleiste (Abbildung 10). Genau genommen ist die wie ein Filmstreifen gestaltete
Leiste nur eine optisch anders dargestellte Wiedergabeliste. Sie stellt aber
mehr Funktionen zur Verfügung als die
simple Liste, bei der Sie per Drag & Drop
lediglich die Reihenfolge der Einträge
vertauschen können.
sich ein kleineres Video wie in einem
Fenster über ein größeres oder eine Bilddatei legen (Bild-im-Bild-Effekt).
Im Unterfenster Filter stehen zahlreiche
Video- und Audioeffekte zur Verfügung.
Effekte lassen sich einzelnen Abschnitten
oder dem ganzen Video zuordnen. Fließende Übergänge wie in Kdenlive sind allerdings nicht umsetzbar.
n
INFOS
[1]Avidemux: http://​­fixounet.​­free.​­fr/​
­avidemux/ (http://​­ezlx.​­de/​­h1d8)
[2]Kdenlive: https://​­kdenlive.​­org/
Effektvoll
(http://​­ezlx.​­de/​­h1d9)
Ziehen Sie zum Beispiel auf der Zeitleiste
Videosegmente überlappend übereinander, entsteht im Überschneidungsbereich
eine weiche Überblendung. Fügen Sie der
Zeitleiste eine weitere Spur hinzu, lässt
[3]Shotcut: https://​­www.​­shotcutapp.​­com/
(http://​­ezlx.​­de/​­h1d10)
[4]Tastatur-Shortcuts: https://​­www.​­shotcut.​
o
­ rg/​­howtos/​­keyboard‑shortcuts/
(http://​­ezlx.​­de/​­h1d11)
DIE REDAKTION MEINT
Das Faszinierende an Shotcut ist,
dass das Programm quasi mit den Anforderungen wächst: Für simples Beschneiden von Start und Ende reicht
ähnlich wie in Avidemux eine simple
Player-Ansicht. Zum Montieren mehrerer Ausschnitte, auch aus mehreren
Dateien, gibt es eine übersichtliche
Wiedergabeliste. Erst für sich überlappende Szenen brauchen Sie die leistungsfähigere, aber auch unhandlichere Mehrspuransicht.
16
Abb. 10: Mit der auf Wunsch einblendbaren Zeitleiste (unten) schließt Shotcut zur Liga
der Mehrspureditoren auf.
www.easylinux.de
EasyLinux 02/17 – 04/17
AKTUELL
Neue Software
sK1 2.0 RC2 – übersichtliches Zeichenprogramm
Inkscape ist das leistungsfähigste LinuxZeichenprogramm. Beim CMYK-PDF-Export und mehrseitigen Dokumenten hat
das ansonsten viel simplere sK1 trotzdem
die Nase vorn.
★★★★★
Längst hat sich Inkscape [1] von seinen
Anfängen als Zeichenprogramm für einfache Skizzen entfernt: Dank seiner Effekte
entstehen Kunstwerke, die einem Ölgemälde gleichen (Abbildung 11). Einfache
Strichzeichnungen lassen sich mit dem
umfangreichen Programm zwar immer
noch erstellen, doch seine zahlreichen
Funktionen wirken dann wie Ballast.
Anwender, die sich von der Funktionsfülle in Inkscape überfordert fühlen, sollten sich daher das übersichtliche Programm sK1 ansehen (Abbildung 12) [2]:
Es zeichnet Linienzüge, professionell
glatte Bézierkurven, Kreise und Ellipsen
sowie Vielecke mit beliebiger Eckenzahl.
Auch ein Textwerkzeug ist vorhanden.
Strichzeichnungen
Anfänger starten am besten mit dem Polyline-Werkzeug: Klicken Sie mehrfach mit
der Maus, zeichnet sK1 zusammenhängende Geradenzüge. Ziehen Sie die Maus
dagegen mit gedrückter Taste, verhält sich
das Werkzeug wie ein Bleistift. Die Software glättet dabei Linien; auch mit der
grobmotorischen Maus gelingen halbwegs
zitterfreie Kurven (Abbildung 12, 1).
Noch besser eignet sich dafür das auch
in sK1 vorhandene Bézierkurven-Werkzeug (Create curve, Abbildung 12, 2).
Wie beim Polyline-Werkzeug verbindet es
die per Mausklick gesetzten Kontrollpunkte mit einer Linie. Wenn Sie die
Maus nach dem Setzen eines Kontrollpunkts mit gedrückter Taste ziehen, verwandelt sich die Gerade in eine Kurve.
Länge und Richtung der gezogenen Strecke definieren dabei ihre Krümmung. Bei
beiden Zeichenwerkzeugen schließen Sie
einen Linienzug entweder per Doppelklick ab oder klicken für eine geschlossene Form erneut auf den Startpunkt.
Wählen Sie nun mit dem SelectionWerkzeug eine gezeichnete Form aus. Per
Rechtsklick legen Sie eine Füllung (Fill)
oder die Umrisskontur (Stroke) fest. Neben
einfachen Farbfüllungen kennt sK1 Farbverläufe sowie einige einfach Muster. Edit
gradient (Verlauf bearbeiten) verschiebt
die Richtung und bei kreisförmigen Verläufen das Zentrum mit der Maus.
Texte (Werkzeug Create Text) lassen
sich Buchstabe für Buchstabe formatieren.
Die Schriftenliste zeigt eine Vorschau der
Schriftarten. Der Button Use ligatures (Ligaturen verwenden) zeigt, dass sK1 für den
professionellen Drucksatz konzipiert war:
Bei manchen Buchstabenpaaren wie „ft“
oder „fi“ stoßen die Lettern am oberen
Rand zusammen. Viele Schriftarten definieren daher für diese Paare eigene Buchstabenformen, die Ligaturen.
Druckfertig
Auch unterstützt sK1 anders als Inkscape
mehrseitige Dokumente. So kann es direkt eine mehrseitige PDF-Vorlage für den
Druck erzeugen und übernimmt damit
neben der Rolle des Zeichenprogramms
auch (ansatzweise) die einer Desktop-Publishing-Software wie Scribus.
Da der Offsetdruck mit den Grundfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz
(CMYK) statt mit Rot, Grün und Blau wie
ein Computermonitor arbeitet, beherrscht
sK1 auch dieses Farbmodell: Seine Standard-Farbpalette benutzt CMYK-Farben.
Beruhen die Dokumentfarben auf diesem
Modell, exportiert das Programm für Druckereien geeignete PDF-Dateien. In Ink­
scape ist ein CMYK-Export dagegen im
Moment nicht möglich.
n
INFOS
[1]Inkscape: https://​­inkscape.​­org/
(http://​­ezlx.​­de/​­h1d12)
[2]sK1: http://​­sk1project.​­net/
(http://​­ezlx.​­de/​­h1d13)
SOFTWARE AUF DVD:
sK1 2.0 RC2
Abb. 11: Die vielen grafischen Effekte
von Inkscape beeindrucken.
DIE REDAKTION MEINT
Für zwei Anwendergruppen ist sK1 als
Inkscape-Alternative attraktiv: Für simple Strichzeichnungen fällt Inkscape unnötig kompliziert aus. Beim Erstellen
von Druckvorlagen bietet sK1 gleich
zwei Vorteile: Es unterstützt mehrseitige Dokumente und erzeugt PDF-Dateien im CMYK-Farbformat.
18
Abb. 12: sK1 bringt nur grundlegende Zeichen- und Textfunktionen mit, kennt aber anders als Inkscape mehrseitige Dokumente und einen Export in den CMYK-Farbraum.
www.easylinux.de
EasyLinux 02/17 – 04/17
AKTUELL
Webseiten
Yu
,
12 3
RF
Angeklickt
g
en
©F
Im Internet gibt es mehrere Milliarden Webseiten – auch Suchmaschinen helfen
nur bedingt, die berühmte Nadel im Heuhaufen zu finden. EasyLinux stellt in jeder Ausgabe eine Sammlung besonders interessanter Websites vor. Sollten Sie
auch eine dieser Perlen kennen, schicken Sie uns eine Mail an [email protected] mit dem Betreff „Angeklickt“ und einer kurzen Beschreibung der Seite.
Bei Veröffentlichung Ihres Vorschlags erhalten Sie kostenlos ein Mini-Abo eines
Magazins aus unserem Verlag. (Thomas Leichtenstern/tle)
� Alles auf einen Blick
� Energierechner
� Abgehärtet
So genannte News-Aggregatoren und
webbasierte RSS-Feedreader, allen voran
das schon vorgestellte Feedly, erfreuen
sich regen Zulaufs – erlauben sie doch
das kompakte Zusammenfassen von Meldungen verschiedenster Webseiten.
Einen Schritt weiter geht das Projekt
Start.me: Es verwaltet News verschiedener, selbst gewählter Webseiten nicht nur
übersichtlich, sondern blendet auch den
Maileingang von Google, das aktuelle
Wetter oder einen kleinen Notizzettel ein.
Darüber hinaus erlaubt es auch den Import der Browser-Bookmarks, womit es
zu Ihrem persönlichen Informationsszentrum avanciert, das Sie von überall aus
erreichen. Sie melden sich optional über
Ihr Google-, Facebook-, Twitter- oder
Yahoo-Konto an.
Eine der häufigsten Fehlerquellen bei
Rechnern stellen ausgefallene Netzteile
dar: nicht selten deswegen, weil unterdimensionierte Exemplare zum Einsatz
kamen, die bei Leistungsspitzen die Flügel streckten.
Deswegen gilt es, vor dem Zusammenstellen eines neuen Rechners genau
darauf zu achten, wie viel Strom die verbauten Komponenten benötigen. Doch
das ist oft gar nicht so einfach. Wer weiß
schon aus dem Stegreif, wie viel Strom
die gewünschte 3-D-Spiele-taugliche Grafikkarte oder die neue ultraschnelle Festplatte benötigt? Hier hilft der Enermax Power Supply Calculator: Dort legen Sie lediglich die Parameter Ihres zukünftigen
Rechners fest, und die Seite ermittelt aus
diesen Daten, wie groß das Netzteil sein
sollte.
Zweifelsfrei gehört der Browser auf vielen
Rechnern zur meistgenutzten Software –
gleichzeitig verraten diese Programme
aber auch am meisten über den Nutzer
und seinen Rechner.
Zwar bietet der Firefox-Browser von
Haus aus diverse Einstellungsmöglichkeiten, die seinen Sicherheitslevel erhöhen, wer aber an den Interna schrauben
will, verirrt sich leicht im Konfigurationsdickicht von about:config. Einfacher
geht's mit der Website Firefox Profilemaker: Dort klicken Sie sich aus einer Vielzahl von Optionen Ihren gewünschten
Schutzlevel einfach zusammen. Am
Schluss generiert die Seite die Datei
prefs.js, die Sie nur noch gegen das Original in Ihrem Firefox-Profil (/home/​
<Nutzername>/​.mozilla/​firefox/​#####.
default/​) austauschen.
EasyLinux meint:
Starte.me präsentiert Ihnen auf einen
Blick nicht nur die aktuellsten Meldungen
ausgewählter Webseiten, sondern auch
den Wetterbericht, Ihre Mails und Ihren
persönlichen Notizzettel.
n
EasyLinux meint:
Wer plant, einen neuen Rechner aufzubauen, dem hilft diese Seite unkompliziert dabei, zu ermitteln, wie viel Strom
er benötigen wird.
n
EasyLinux meint:
Diese Seite generiert mit wenigen Mausklicks ein gehärtetes Nutzerprofil, das Sie
gegen eine Vielzahl von Ausspähversuchen schützt.
n
INFOS
INFOS
INFOS
Webseite: https://​­start.​­me/
Webseite: http://​­enermax.​­outervision.​­com/
(http://​­ezlx.​­de/​­h1r1)
(http://​­ezlx.​­de/​­h1r2)
Webseite: https://​­ffprofile.​­com/
(http://​­ezlx.​­de/​­h1r3)
Sprache: Deutsch
Sprache: Englisch
Sprache: Englisch
Thema: News-Aggregator
Thema: Stromverbauch ermitteln
Thema: Browser-Sicherheit
28
www.easylinux.de
EasyLinux 02/17 – 04/17
TITEL
Mail verschlüsseln
E-Mails verschlüsseln
Blickdichte E-Mails
Hans-Georg Eßer
Thunderbird beherrscht von Haus aus nur die S/​MIME-Verschlüsselung, für die Sie ein
Zertifikat benötigen. Einfacher geht’s mit PGP: Dafür spielen Sie unter Thunderbird das
populäre Plug-in Enigmail ein. Damit bleibt Vertrauliches in Zukunft vertraulich.
S
ie möchten eine Nachricht verschicken, die Fremden verborgen
bleibt, und gleichzeitig dem
Empfänger versichern, dass Sie der Absender sind? Dann scheiden einfache EMails, Faxe oder Postbriefe aus – die
bieten weder Abhörschutz noch den
Nachweis der Absender-Echtheit. Trotzdem müssen Sie keine Reise antreten,
um die Botschaft persönlich zu überbringen (was beide Probleme lösen
würde), denn Sie können E-Mails dank
der so genannten Public-Key-Kryptografie verschlüsseln und signieren und
auch damit alle Ziele erreichen.
Vor dem sicheren Austausch der
E-Mails ist ein wenig Einrichtungsarbeit
notwendig. Vielleicht haben Sie schon
von dem generellen Konflikt „Sicherheit
gegen Benutzerfreundlichkeit“ (englisch:
„security vs. usability“) gehört: Erhöhte
Sicherheit hat immer einen Preis, und
beim Mailversand ist der Preis der Konfigurationsaufwand. Wenn Sie sich die
Mühe machen, gewinnen Sie damit Vertraulichkeit für Ihre Mails.
Es gibt mit OpenPGP und S/​MIME
zwei sehr unterschiedliche Vorgehensweisen für die Einrichtung von Verschlüsselung und Signierung, die wir hier beide
kurz vorstellen.
GnuPG
In der Linux-Welt ist OpenPGP (Pretty
Good Privacy, implementiert durch das
Programm GnuPG, gpg) der meist genutzte Standard. PGP basiert darauf, dass
jeder Benutzer, der es verwenden
möchte, ein Schlüsselpaar erstellt:
lDen öffentlichen Schlüssel (engl. public key) können Sie an Ihre Kontakte
weitergeben oder auf einer Webseite
veröffentlichen.
lDen privaten Schlüssel (engl. private
key) behalten Sie auf Ihrem Rechner
und schützen ihn, z. B. durch eine
Passphrase (das ist der bei PGP übliche Begriff für ein Passwort).
Nachrichten werden dann mit dem öffentlichen Schlüssel verschüsselt und
mit dem privaten Schlüssel entschlüsselt. Es kann dadurch jeder beliebige
Anwender eine Botschaft verschlüsseln
und die so erzeugte Version per Mail
verschicken; nur der Empfänger ist in
der Lage, sie wieder zu entschlüsseln
und im Klartext zu lesen.
Das Signieren von Nachrichten läuft
genau umgekehrt ab: Der Absender signiert mit seinem privaten Schlüssel die
Botschaft und schickt die Signatur als Anhang mit der Mail an den Empfänger –
der kann (genau wie jeder andere Benutzer) mit dem öffentlichen Schlüssel des
Absenders überprüfen, dass die Nachricht
nicht verändert wurde. Falls sichergestellt
ist, dass der öffentliche Schlüssel wirklich
zu einer bestimmten Person gehört, ist
dann sogar der Absender identifiziert,
weil er der Einzige ist, der korrekte Signaturen erstellen kann: Nur er besitzt seinen
eigenen privaten Schlüssel. Dieses Sicherstellen unterstützt OpenPGP durch die
Möglichkeit, öffentliche Schlüssel von
mehreren Personen signieren zu lassen,
wodurch sie an Glaubwürdigkeit gewinnen. Es entsteht ein „Web of trust“ (dt.
Netz des Vertrauens).
Beim Verschlüsseln und Signieren gibt
es nun zwei praktische Probleme:
lErstens müssen Absender und Empfänger beide mit OpenPGP arbeiten,
damit eine verschlüsselte Kommunikation möglich ist,
lund zweitens muss der Absender
den öffentlichen Schlüssel des Empfängers besorgen, falls er ihn nicht
bereits hat.
1
ev,
shiy
miki
©Elnur A
23
RF
36
www.easylinux.de
EasyLinux 02/17 – 04/17
Mail verschlüsseln
Das erste Problem lösen Sie
in Thunderbird durch die Installation des Enigmail-Plugins (siehe weiter unten), und
für das zweite Problem gibt
es auch eine einfache Lösung:
Öffentliche Schlüsselserver
(PGP Key Server) bieten als
Service eine Schlüsselverwaltung. Anwender können ihre
öffentlichen Schlüssel dorthin
hochladen, und andere Benutzer können dann nach diesen Schlüsseln suchen.
TITEL
wegen der starken Verbreitung
von OpenPGP im Linux-Umfeld geht es im Rest der Artikels um die Einrichtung und
Nutzung von OpenPGP.
GnuPG für Thunderbird
Die meisten Mailprogramme
und auch viele Webmailer bieten PGP-Unterstützung an, wir
beschreiben die Vorgehensweise bei Thunderbird – auf
einem Windows-Rechner oder
Abb. 1: Enigmail ist eine Thunderbird-Erweiterung, die Sie zueinem Mac klappt das (in
erst installieren müssen.
Thunderbird) analog.
S/​MIME
überhaupt einen Wert hat, muss bereits
Starten Sie Thunderbird; wir gehen
eine Kundenbeziehung zwischen CA und
davon aus, dass Sie bereits ein MailS/​MIME (Secure/​Multipurpose Internet
Benutzer bestehen oder der Benutzer sich
konto eingerichtet haben, also Mails (unMail Extensions) nutzt ebenfalls Schlüsauf eine sichere Weise gegenüber der CA
verschlüsselt und unsigniert) verschicken
selpaare (privat, öffentlich) für Ver- und
ausweisen (etwa über PostIdent).
und empfangen können.
Entschlüsselung bzw. für Signatur und
Mailprogramme erkennen die ZertifiÜberprüfung, setzt aber zusätzlich auf ein
Öffnen Sie das Hamburger-Menü
Zertifikatsystem, das garantieren soll,
(rechts oben) und klicken Sie auf
kate einer CA nur dann an, wenn sie
dass der Empfänger einer Mail zuverläsAdd-ons.
diese CA kennen und als vertrauenswürdig betrachten. Da es je nach Mailprosig prüfen kann, ob der Absender echt ist.
Geben Sie rechts oben ins Suchfeld
gramm und dessen Version vorkommt,
Gerade in Zeiten einer Phishing-Mail-Flut
enigmail ein, drücken Sie [Eingabe],
dass bestimmte CAs unbekannt sind oder
ist das nützlich. Was bei OpenPGP über
und klicken Sie in der Ergebnisliste neben
das Web of Trust [1] oder die persönliche
den (vermutlich ganz oben erscheinenihnen nicht vertraut wird, klappt die
Überprüfung der Schlüsselechtheit läuft,
Überprüfung nicht immer.
den) Eintrag Enigmail auf Installieren.
setzt bei S/​MIME die Zusammenarbeit
Die meisten CAs verlangen für die ZerWenn die Installation abgeschlossen
mit Zertifizierungsstellen (engl. CAs, Certifikatsausstellung Geld. Es gibt auch kosist, erscheint ein Hinweis, dass Sie
tenlose Angebote, bei denen aber die
Thunderbird neu starten müssen – klitification Authorities) voraus, die ZertifiWahrscheinlichkeit höher ist, dass nicht
kate ausstellen. Der Ablauf ist dabei princken Sie auf Jetzt neu starten (Abbilzipiell wie folgt:
alle Mailprogramme diese Zertifikate akdung 1).
lDer Benutzer besucht die Website
Nach dem Neustart erscheint der Enigzeptieren. Schließlich besteht noch die
mail-Einrichtungsassistent, der Sie durch
einer CA und beantragt ein S/​MIMEMöglichkeit, sich selbst ein Zertifikat ausdie GnuPG-Konfiguration führt.
zustellen (das dann nirgends als vertrauZertifikat.
lDie CA überträgt ein Generierungsenswürdig angesehen wird).
Im ersten und im zweiten Dialog
Wegen der vergleichsweise umständliprogramm (z. B. als im Browser
übernehmen Sie die Vorgaben Jetzt
chen Einrichtung von S/​MIME und auch
einrichten bzw. Ich bevorzuge eine Stanlaufender JavaScript-Code) auf den
Rechner des Anwenders.
dard-Konfiguration und klilAuf dem Rechner erzeugt
cken jeweils auf Weiter.
das Generierungsprogramm
Der dritte Dialog bereitet
ein Schlüsselpaar (privat,
die Schlüsselerzeugung
öffentlich) und lädt den
vor. Geben Sie eine Passöffentlichen Schlüssel zur
phrase zweimal in die vorgeCA hoch.
sehenen Felder ein (AbbillDie CA erstellt auf Basis
dung 2). Sie können diese
später auch ändern, müssen
des Schlüssels und der
Anmeldedaten ein Zertifisich aber auf jeden Fall merkat und überträgt es zum
ken, was Sie jetzt eingeben.
Rechner des Anwenders.
Wenn Sie sich nicht vertippt
lDer Benutzer speichert
(also in beiden Felder dasselbe
geschrieben) haben, können
das Schlüsselpaar und das
Sie auf Weiter klicken.
Zertifikat.
Das Zertifikat der CA sagt aus:
Jetzt erzeugt der Enigmail„Wir garantieren, dass dieser
Assistent das Schlüsselöffentliche Schlüssel zu dieser
paar, was eine Weile dauert –
Abb. 2: Passwörter heißen im PGP-Slang Passphrasen. Die Bekonkreten Person gehört.“ Daeine entsprechende Nachricht
deutung ist gleich: Damit schützen Sie Daten, in diesem Fall Ihin Rot weist darauf hin.
mit diese Vorgehensweise
ren privaten Schlüssel.
1
2
3
4
1
2
3
EasyLinux 02/17 – 04/17
www.easylinux.de
37
TITEL
Mail verschlüsseln
Abb. 3: In den OpenGPG-Einstellungen des Mailkontos geben Sie an, ob Sie Mails immer verschlüsseln und/​oder signieren wollen.
Abb. 4: Im Nachrichteneditor schalten Sie Verschlüsselung und Signatur nach Bedarf
ein oder aus; unabhängig von den Voreinstellungen des Mailkontos.
4
Wenn das Schlüsselpaar fertig ist, erscheint ein neuer Hinweis, und Sie
können auf die Schaltfläche Widerrufszertifikat erzeugen klicken – das werden Sie
eventuell benötigen, falls Ihr privater
Schlüssel in fremde Hände gerät. Sie müssen für die Zertifikatserzeugung Ihre
Passphrase eingeben. Es öffnet sich ein
Speichern-Dialog, in dem Sie einen Ordner auswählen: Dort legt Enigmail eine
Datei mit Endung .asc ab, die das Widerrufszertifikat enthält. Danach erklärt ein
Hinweis, wofür das Zertifikat gebraucht
wird. Schließen Sie diesen Hinweis und
klicken Sie auf Weiter.
Die Einrichtung ist damit abgeschlossen; den letzten Dialog schließen Sie
per Klick auf Fertigstellen.
5
OpenGPG-Einstellungen
Sie können nun noch die Einstellungen zur
Verschlüsselung und Signierung bearbeiten:
Dazu klicken Sie in der Ordnerliste am linken Rand mit rechts auf den Namen Ihres
Mailkontos (ganz oben in der Liste) und
wählen aus dem Kontextmenü den Eintrag
Einstellungen aus. Es erscheint ein Fenster
Konten-Einstellungen, in dem Sie in der
Themenübersicht am linken Rand auf
OpenPGP-Sicherheit klicken (Abbildung 3).
38
Wollen Sie Nachrichten immer signieren, aktivieren Sie die Option Nachrichten standardmäßig unterschreiben.
lDie darüber stehende Option Nachrichten standardmäßig unterschreiben ist nicht hilfreich, weil Sie zum
Verschlüsseln immer den öffentlichen
Schlüssel des Empfängers benötigen
(den Sie meist nicht besitzen); zudem
wird die Mehrheit Ihrer Kontakte
keinen Schlüssel haben.
Über einen Klick auf die Schaltfläche
Enigmail-Einstellungen öffnen Sie ein
weiteres Einstellungsfenster, in dem aber
in der Regel nichts zu tun ist: Dort sind
die bequemen Verschlüsselungseinstellungen aktiviert, was bedeutet, dass Enigmail
Mails an Empfänger, deren öffentlichen
Schlüssel Sie importiert haben, automatisch verschlüsseln wird.
l
Empfängerschlüssel importieren
Beim ersten Versuch, eine verschlüsselte
Mail an einen neuen Empfänger zu schicken, müssen Sie dessen Schlüssel importieren. Klicken Sie dazu im MaileditorFenster auf die ganz rechte Schaltfläche
der Enigmail-Leiste und aktivieren Sie in
den Enigmail-Sendeoptionen den Punkt
Nachricht verschlüsseln (Abbildung 4).
www.easylinux.de
Wenn Sie nun die Nachricht absenden,
erscheint der Hinweis, dass für den Empfänger „kein gültiger Schlüssel“ zu finden
ist. Klicken Sie dann unten auf Fehlende
Schlüssel herunterladen.
Nach kurzer Wartezeit sollten einer
oder mehrere passende Einträge angezeigt werden, von denen einer bereits
ausgewählt ist – wenn die Wahl passt, akzeptieren Sie mit OK. Enigmail teilt Ihnen
dann mit, dass es den Schlüssel importiert hat, und zeigt zudem den so genannten Fingerabdruck an. Anhand von Fingerabdrücken lassen sich verschiedene
Schlüssel schnell unterscheiden. Wenn
Ihr Kontakt Ihnen seinen Fingerabdruck
mitgeteilt hat, können Sie hier vergleichen und damit sicherstellen, dass Sie
den richtigen Schlüssel erwischt haben.
Jetzt fordert Enigmail Sie erneut auf,
Ihre Passphrase einzugeben: Dadurch erhält das Programm Zugriff auf Ihren privaten Schlüssel und kann die Mail signieren.
(Wenn Sie nur verschlüsseln und nicht
signieren, ist beim Mailversand kein Zugriff auf den privaten Schlüssel und damit
auch keine Passphrasen-Eingabe nötig.)
Oft wird die Schlüsselsuche scheitern,
was verschiedene Ursachen haben kann:
lDer Empfänger nutzt OpenPGP nicht,
hat also keinen Schlüssel.
lDer Empfänger nutzt zwar OpenPGP,
hat seinen Schlüssel aber nicht auf
einen Key Server hochgeladen.
In beiden Fällen werden Sie die Nachricht nicht verschlüsselt schicken können.
Nehmen Sie, wenn nötig, Kontakt mit
dem Empfänger auf. Eventuell hat er einen weniger populären Key Server benutzt, den Sie dann noch in der EnigmailKonfiguration ergänzen könnten.
Ausgangskopien
Wenn Sie Mails verschlüsseln, werden sie
auch verschlüsselt im Ausgangsordner
abgelegt, was Sie leicht über einen Blick
auf den Nachrichten-Quelltext feststellen
können (Abbildung 5); Sie erhalten diese
Ansicht mit [Strg-U]. Um dann später auf
diese Ausgangskopien zuzugreifen, müssen Sie erneut die Passphrase eingeben.
Falls das nicht gelingt (z. B. weil Sie die
Passphrase vergessen haben), ist es nicht
möglich, diese Mails wiederherzustellen.
Thunderbird zeigt dann statt des Inhalts
einen rosa Balken mit der Fehlermeldung
Fehlende Passphrase an, und auch ein
Klick auf Details / Enigmail-Sicherheitsinfo liefert diese Meldung (Abbildung 6).
EasyLinux 02/17 – 04/17
Mail verschlüsseln
TITEL
Abb. 6: Ohne Passphrase geht gar nichts: Wenn Sie diese vergessen oder den Schlüssel
verlieren, können Sie die Mails nicht mehr lesen.
derbird. Es öffnet sich eine Tabelle mit allen bisher importierten Schlüsseln – der
Schlüssel, der zu Ihrem Mailkonto gehört,
ist dort fett hervorgehoben. Klicken Sie
die Zeile mit rechts an und wählen Sie
aus dem Kontextmenü den Eintrag Auf
Schlüsselserver hochladen. Es dauert in
der Regel nur wenige Sekunden, bis die
Aktualisierung der Datenbank greift und
Ihre Mailkontakte Sie dort finden werden.
Arbeit mit „gpg“
Abb. 5: Diese Nachricht enthält nichts
Lesbares: Der Quellcode besteht nur aus
einer „PGP-Nachricht“ mit verschlüsseltem Inhalt.
In den Versandeinstellungen können
Sie das Verschlüsseln der Ausgangskopien auch abstellen, wenn Ihr Computer
gut geschützt ist; für Notebooks, bei denen Diebstahl oder Verlust wahrscheinlicher sind, sollten Sie die Verschlüsselung
aktiviert lassen.
Eigenen Schlüssel veröffentlichen
Zur PGP-Einrichtung gehört auch das
Hochladen Ihres öffentlichen Schlüssels
auf einen Key Server: Das erledigen Sie
über den Eintrag Enigmail / Schlüssel verwalten im Hamburger-Menü von Thun-
Zum Abschluss noch ein Hinweis für
Freunde der Kommandozeile: Enigmail
nutzt im Hintergrund das Programm gpg
(GnuPG), das Sie auch im Terminal aufrufen können. Es zeigt u. a. über gpg
‑‑list‑secret‑keys und gpg ‑‑list‑public‑keys
Listen aller gespeicherten privaten bzw.
öffentlichen Schlüssel an. Außerdem
können Sie das Programm verwenden,
um Dateien von Hand zu verschlüsseln
– das kann sinnvoll sein, wenn Sie z. B.
eine sehr große Datei via USB-Stick mit
der Post verschicken wollen: Dann erzeugen Sie eine verschlüsselte Kopie
und schicken die mit der Post. Im Detail
geht das so:
Wenn Sie die Datei wichtig.zip an den
Empfänger [email protected] verschicken
wollen, rufen Sie gpg wie folgt auf, um
eine verschlüsselte Version wichtig.zip.
gpg zu erzeugen:
gpg ‑o wichtig.zip.gpg ‑e ‑r [email protected]
et wichtig.zip
Die Langform des Befehls (die sich für
Skripte besser eignet) ist:
gpg ‑‑output wichtig.zip.gpg ‑‑encrypt ‑‑U
recipient [email protected] wichtig.zip
Bei der Angabe der Empfängeradresse
hilft die Shell übrigens: Genauso wie Sie
Datei- und Ordnernamen automatisch
vervollständigen lassen können (autocomplete), gelingt das auch mit Mailadressen in einem gpg-Befehl.
Wie beim Mailversand wird der Versuch zu verschlüsseln nur erfolgreich
sein, wenn der Empfänger bekannt ist.
Falls Sie einen Warnhinweis wie in Abbildung 7 erhalten, können Sie die Verschlüsselung mit j fortsetzen. Schreiben
Sie diesem Empfänger öfter, sollten Sie
über die Schlüsseleigenschaften in der
Enigmail-Schlüsselverwaltung dem
Schlüssel vertrauen, indem Sie auf Zertifizieren klicken und im sich dann öffnenden Dialog Ich habe es sehr genau geprüft
auswählen – wenn das denn so ist.
Wenn der Empfänger die Datei erhalten
hat, kann er sie mit
gpg ‑o wichtig.zip ‑d wichtig.zip.gpg
bzw. in der Langform
gpg ‑‑output wichtig.zip ‑‑decrypt wichtiU
g.zip.gpg
auspacken (falls er den privaten Schlüssel
hat). Damit zeigt GnuPG auch abseits des
Mailversands eine nützliche Seite. (hge)n
INFOS
[1]Wikipedia-Artikel zum Web of Trust:
Abb. 7: Das Tool „gpg“ können Sie auch im Terminalfenster verwenden, um Dateien gezielt zu verschlüsseln und wieder zu entschlüsseln.
EasyLinux 02/17 – 04/17
www.easylinux.de
https://​­de.​­wikipedia.​­org/​­wiki/​­Web_of_
Trust (http://​­ezlx.​­de/​­h1q1)
39
TIPPS & TRICKS
KDE-Tipps
KDE-Tipps
Besser arbeiten mit KDE
Heike Jurzik
Das KDE-Terminal unterstützt mehrere Profile, die Sie gezielt starten können – per Befehl oder
Mausklick. Außerdem zeigen wir, wie Sie mit KRunner rechnen, den KDE-Passwortspeicher automatisch schließen und den Okular-Textmarker einfärben.
01
Eigenes Profil
für die Konsole
Die Terminalanwendung des PlasmaDesktops heißt Konsole, und Sie finden
sie normalerweise in der Abteilung System im Startmenü. In der Voreinstellung
zeigt das Programm weiße Schrift auf einem schwarzen Hintergrund. Gefällt Ihnen das nicht, erstellen Sie einfach ein eigenes Profil: Rufen Sie dazu den Menüpunkt Einstellungen / Konsole einrichten
auf und wechseln Sie zum Reiter Profile.
Hier finden Sie alle vorhandenen Profile
aufgelistet. Über einen Klick auf Neues
Profil erzeugen und konfigurieren Sie einen neuen Look für das Programm.
Geben Sie dem Profil zunächst einen
aussagekräftigen Namen; optional wählen
Sie per Klick auf das Symbol ein eigenes
Icon aus, das dann später im Menü unter
Datei / Neues Unterfenster und in den Tabs
des Terminals am oberen Rand auftaucht.
Wenn Sie möchten, definieren Sie im Feld
Start-Ordner ein Verzeichnis, in dem Sie
mit der Shell-Sitzung beginnen möchten –
Konsole wechselt dann beim Auswählen
des Profils in diesen Ordner. Darunter, im
68
Bereich Terminal-Größe, ändern Sie die
Spalten- und Zeilenanzahl (Voreinstellung:
80 Spalten und 24 Zeilen).
Wechseln Sie dann zum Reiter Erscheinungsbild, um die Farben für den
Hintergrund, die Schriftart und ‑größe
festzulegen. Sie können auch aus der
Liste ein vorhandenes Schema auswählen und anpassen. Im Bereich Schriftart
stellen Sie den Font ein. Klicken Sie auf
die Schaltfläche Schriftart auswählen,
um einen Auswahldialog mit Vorschau
zu öffnen. Die Checkbox Kantenglättung
ist in der Voreinstellung aktiviert, was
Sie übernehmen können.
Klicken Sie auf OK, um den neuen Look
zu speichern, und noch einmal auf OK,
um die Einrichtung des Programms abzuschließen. Über Datei / Neues Unterfenster
erreichen Sie sämtliche Profile der KDEKonsole und öffnen einen neuen Reiter im
gewünschten Look (Abbildung 1).
02
Konsole: Das eigene
Profil als Standard
Wenn Sie den Look der Terminalanwendung an Ihre eigenen Bedürfnisse ange-
www.easylinux.de
passt haben, möchten Sie das Profil vielleicht bei jedem (Neu-)Start sehen und
nicht umständlich aus dem Menü heraus
aufrufen. Auch das können Sie über den
Konfigurationsdialog (Einstellungen /
Konsole einrichten) bestimmen. Wechseln
Sie erneut zum Reiter Profile und klicken
Sie eines der angebotenen Schemata einmal mit der Maus an. Danach betätigen
Sie die Schaltflächen Als Standard festlegen und Anwenden. Der aktuelle Standard erscheint in der Liste jetzt fett hervorgehoben.
03
Konsolen-Profile über
Parameter bestimmen
Die Konsole kennt wie viele andere KDEProgramme eine Liste von Optionen, die
Sie beim Aufruf (über ein Terminal oder
den mit [Alt-F2] geöffneten Schnellstarter) angeben können. Tippen Sie doch
einmal
konsole ‑‑help
am Shell-Prompt ein. Es erscheint nun
eine Aufstellung aller Parameter mitsamt
einer kurzen Erklärung auf Deutsch. Wie
EasyLinux 02/17 – 04/17
KDE-Tipps
TIPPS & TRICKS
Sie sehen, können Sie über einen einfachen Befehl herausfinden, welche Profile
für Konsole konfiguriert sind:
$ konsole ‑‑list‑profiles
el
hej
Root Shell
Um das Terminal mit einem bestimmten
Profil zu starten, verwenden Sie die Option ‑‑profile und geben dahinter den Namen an:
$ konsole ‑‑profile el
Alternativ zu diesen getippten Befehlen
zeigt der nächste Tipp, wie Sie ein bestimmtes Profil per Mausklick beim Programmstart bestimmen.
04
Konsolen-Profile über die
Kontrollleiste aufrufen
Die Kontrollleiste können Sie über Miniprogramme (so genannte Plasmoide) erweitern. In der Voreinstellung befinden
sich im Panel am unteren Rand in der Regel das Startmenü, der Umschalter für die
virtuellen Arbeitsflächen, die Fensterleiste
und der Systemabschnitt (Geräteüberwachung, Lautstärkeregler, Zwischenablage
usw.). Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf einen freien Bereich der Leiste
und wählen Sie Miniprogramme hinzufügen, um das Panel um einen Starter für die
Konsolen-Profile zu erweitern. In der
Liste, die am linken Fensterrand aufklappt, blättern Sie bis zum Eintrag Konsolen-Profile und aktivieren ihn durch einen
Doppelklick. Neben dem Symbol erscheint
eine kleine blaue Eins, und das Plasmoid
nistet sich im Panel ein (Abbildung 2).
Klicken Sie mit der linken Maustaste
auf das neue Symbol, öffnet sich eine
Liste mit allen verfügbaren Profilen, die
Sie auf diesem Weg gezielt starten können. Ein Rechtsklick auf das Icon und
Auswahl von Einstellungen für KonsolenProfile rufen einen Dialog auf den Plan,
über den Sie eine Tastenkombination zum
Ausklappen der Profile definieren können.
Praktisch – ist ein Shortcut bereits anderweitig belegt, warnt Plasma Sie davor.
05
Abb. 1: Ihnen gefällt die weiße Schrift auf schwarzem Hintergrund nicht? Kein Problem
– definieren Sie einfach ein eigenes Profil.
wenn Sie den Papierkorb leeren und
wenn Sie sich an- und wieder abmelden.
Ihnen gefällt das Audiofeedback nicht?
Dann bringen Sie die Desktopumgebung
einfach zum Schweigen. Öffnen Sie dazu
über Einstellungen im Startmenü die Systemeinstellungen. Wählen Sie aus der Abteilung Persönliche Informationen den
Punkt Benachrichtigungen.
Im Drop-down-Menü Quelle für das
Ereignis blättern Sie nach unten bis zum
Eintrag KDE-Plasma-Arbeitsbereich. In
der folgenden Liste sehen Sie jeweils den
Titel und die Beschreibung des Ereignisses. In der ersten Spalte unter Status zeigen kleine Icons an, ob Plasma ein Meldungsfenster öffnet und/​oder einen
Sound abspielt. Wählen Sie einen Einl
l
trag aus der Liste aus und entfernen Sie
das Häkchen bei Klang abspielen, um
eine bestimmte Benachrichtigung stumm
zu schalten. Alternativ bringt die Schaltfläche Sound für alle diese Ereignisse deaktivieren den Desktop ganz zum
Schweigen (Abbildung 3).
06
KDE-Passwortspeicher
(automatisch) schließen
KWallet, so die englische Bezeichnung für
den KDE-Passwortspeicher, bewahrt Ihre
Zugangsdaten auf, die Sie in KDE-Programmen eingeben. Dazu gehören neben
Konqueror, KMail & Co. auch der KNetworkManager und der Instant Messenger
KDE-Telepathy. Auch die digitale Brieftasche selbst ist mit einem Kennwort geschützt, was sie vor unbefugten Zugriffen
KDE Plasma zum
Schweigen bringen
In der Voreinstellung gibt der PlasmaDesktop bei allen möglichen Ereignissen
Töne von sich, z. B.
lwenn in einem Programm ein Fehler
oder ein besonderes Ereignis auftritt,
EasyLinux 02/17 – 04/17
Abb. 2: Über das Miniprogramm Konsolen-Profile starten Sie verschiedene Profile der
Terminalanwendung bequem über die Kontrollleiste.
www.easylinux.de
69
TIPPS & TRICKS
KDE-Tipps
bevor Sie [Eingabe] gedrückt
schützt. Der KDE-Passworthaben) das Ergebnis im nach
speicher ist in der Voreinstelunten ausklappenden Fenster.
lung aktiviert und wartet im
Auch die anderen GrundreHintergrund darauf, dass Sie
ein Kennwort in ein KDE-Prochenarten (Subtraktion, Multiplikation und Division) sind
gramm eintippen bzw. dass
verfügbar. Sie nutzen die
eine Anwendung ein Passwort
anfordert. KWallet nimmt
dazu übliche Notation: +, ‑, *
stets den Dienst auf, wenn Sie
und /. Der Operator für Posich am Plasma-Desktop antenzen ist ^.
Klammern versteht KRunmelden. Erst, wenn Sie diese
Sitzung beenden, wird auch
ner ebenso wie beide Dezimaltrenner, das Komma (deutder Passwortspeicher wieder
sche Notation) und den Punkt
geschlossen.
(englischer Sprachraum) – es
Sie können auch während
einer laufenden Sitzung den
ist sogar möglich, beide ForPasswortspeicher schließen.
mate zu mischen: 2,345+5.6
Dazu rufen Sie über das Startzeigt das korrekte Ergebnis
7,945 an. Für komplexere mamenü / Einstellungen / SysAbb. 3: Über die Schaltfläche „Sound für alle diese Ereignisse
temeinstellungen auf, wechdeaktivieren“ schalten Sie alle Plasma-Hinweistöne ab.
thematische Operationen, wie
seln zu Benutzerkontodetails
Ableitungen, das Auflösen von
zu schließen. Alternativ kann der PassGleichungen oder die trigonometrischen
und dort zu KDE-Passwortspeicher. Setzen
Funktionen stellen Sie ein GleichheitszeiSie ein Häkchen bei der Option Passwortwortspeicher den Dienst quittieren, sobald keine Anwendung mehr darauf zuchen = voran oder ans Ende der Eingabe.
verwaltung im Systembereich anzeigen
greift (Abbildung 5). Nach einem Klick
Da KRunner auf die Bibliothek Qualcuund klicken Sie auf Anwenden. Im Sysauf Anwenden fordert das System Sie
temabschnitt der Kontrollleiste gibt es
late! setzt, versteht das Programm alle auf
nun ein neues Symbol mit einer Brieftadazu auf, Ihr Passwort für die Brieftasche
einzugeben, um die veränderten Einstelsche. Wenn Sie mit der Maus darüber
fahren, sehen Sie, ob ein Speicher geöfflungen zu speichern.
net ist (Abbildung 4).
KRunner als Rechen- und
Ein Klick mit der rechten Maustaste auf
Umwandlungs-Künstler
das Symbol und Auswahl von Alle PassAbb. 4: Fahren Sie mit der Maus über die
Wenn Sie [Alt-F2] oder [Alt] und die
wortspeicher schließen sperrt alle offenen
Leertaste betätigen, erscheint am oberen
Brieftaschen zu, und wenn das nächste
Brieftasche im Panel, um den Status des
Mal eine KDE-Anwendung darauf zugreiRand des Desktops ein kleines EingabePasswortspeichers abzufragen.
fen möchte, geben Sie auf Aufforderung
feld, über das Sie Programme starten,
wieder Ihr Kennwort ein. Ein Klick mit der
das Menü öffnen, nach Dateien suchen
der Projektseite gelisteten Features [1].
linken Maustaste auf das Icon im Systemund sogar rechnen können. Geben Sie
Dazu gehört auch das Umwandeln von
beispielsweise 1+1 ein, erscheint (noch
Einheiten, beispielsweise Kilometer pro
abschnitt öffnet die Passwortverwaltung.
Stunde (km/​h) in Meter pro SeDort sehen Sie alle digitalen
Brieftaschen (wenn Sie
kunde (m/​s), Knoten (kt) oder
mehr als eine haben) und
Meilen pro Stunde (mph). KRunkönnen diese gezielt öffner weiß auch, wie viel Pfund
(lb), Unzen (oz), Tonnen (t) oder
nen, schließen oder deren
Kennwörter ändern.
Gramm (g) 10 kg sind. Sogar vor
Flächenmaßen wie Hektar, Acre,
Wer nicht jedes Mal von
Quadratkilometern oder ‑meilen
Hand den Passwortspeimacht der Einheiten-Umrechner
cher schließen möchte,
nicht halt. Geben Sie einfach eine
kann über die KDE-SystemZahl und eine Einheit ins KRuneinstellungen / Benutzerkontodetails / KDE-Passner-Feld ein, und der Schnellstarwortspeicher das automatiter zeigt Ihnen, in welche andesche Schließen konfigurieren Formate er diese umrechnen
ren. Hier finden Sie Optiokann (Abbildung 6).
nen, um KWallet nach eiOkular: Farben für den
ner bestimmten Zeit ohne
Textmarker ändern
Zugriff (Standard: zehn Minuten) oder beim AktivieAbb. 5: Über die KDE-Systemeinstellungen konfigurieren Sie den
Im Dokumentenbetrachter Okular
ren des Bildschirmschoners
können Sie mit der Maus KomPasswortspeicher so, dass er automatisch den Dienst quittiert.
07
08
70
www.easylinux.de
EasyLinux 02/17 – 04/17
KDE-Tipps
TIPPS & TRICKS
Abb. 6: KRunner kann dank der Bibliothek Qualculate! zahlreiche physikalische Einheiten umwandeln.
mentare und Markierungen zu den Texten hinzufügen. Dazu öffnen Sie die Palette mit den Symbolen für Notizen, Freihandlinien, Stempel und mehr über den
Menüpunkt Extras / Rezensionen (Shortcut [F6]). Der Textmarker (Werkzeug
Hervorhebung, Taste [4]) unterlegt markierten Text in der Voreinstellung mit einem Neongelb. Gefällt Ihnen das nicht,
oder gibt es schon zu viele gelbe Stellen
in einem Dokument, können Sie die Farbe
für einzelne Markierungen oder für alle
neuen Hervorhebungen verändern.
Um eine markierte Stelle anders einzufärben, klicken Sie mit der rechten Maustaste darauf und wählen den Eintrag Eigenschaften aus dem Kontextmenü. Im
folgenden Dialogfenster klicken Sie auf
die Schaltfläche neben Farbe und wählen
nun eine der angebotenen Nuancen aus.
Sie haben überdies die Möglichkeit, etwas
aus den mitgelieferten Farbpaletten auszusuchen oder eigene Farbcodes einzugeben. Nach einem Klick auf OK und Anwenden erscheint die markierte Stelle nun
im neuen Ton (Abbildung 7).
Um eine Farbe dauerhaft zu ändern,
öffnen Sie Einstellungen / Okular einrichten und wechseln in der linken Leiste
zum Punkt Anmerkungen. Markieren Sie
das Werkzeug Hervorhebung und klicken
Sie auf Bearbeiten. Es öffnet sich wieder
der Farbauswahldialog, und Sie können
eine neue Nuance einstellen.
Abb. 7: Das Neongelb des Textmarkers gefällt Ihnen nicht, oder Sie haben in dieser
Farbe schon zu viel ausgezeichnet? Kein Problem – ändern Sie einfach die Stiftfarbe.
Sie haben sich an der neuen Farbe des
Textmarkers sattgesehen und möchten
zurück zum Neongelb? Nichts leichter als
das: Öffnen Sie wieder die Programmeinstellungen, wechseln Sie zu Anmerkungen, und klicken Sie am unteren Rand des
Dialogfensters auf die Schaltfläche Voreinstellungen. Bestätigen Sie die Entscheidung über Anwenden.
09
Okular: „Rezensionen“Palette verschieben
Wenn Sie wie im vorigen Tipp beschrieben die Leiste mit den Icons für Ihre Anmerkungen und Notizen über [F6] oder
das Menü einblenden, befindet sich diese
in der Voreinstellung am linken Rand des
Dokuments. Die Leiste muss nicht unbe-
dingt dort sitzen – sie nistet sich alternativ am oberen Rand unter der StandardSymbolleiste ein. Dazu fassen Sie die Rezensionen-Leiste mit der linken Maustaste
an den beiden dünnen Linien an und halten die Maustaste gedrückt. Der Zeiger
verwandelt sich in eine Art Fadenkreuz.
Ziehen Sie die Leiste nach rechts oder
oben, bis sie einrastet. Auf ähnlichem
Weg wandert sie auch wieder zurück:
Ziehen Sie die Leiste bei gedrückt gehaltener linker Maustaste nach links, bis sie
sich am Rand verankert – fertig. (hge) n
INFOS
[1]Qalculate!-Features: http://​­qalculate.​
g
­ ithub.​­io/​­features.​­html
(http://​­ezlx.​­de/​­h1s1)
TIPPS & TRICKS
Gimp
Anwendertipps und kleine Kniffe zu Gimp
Effizienter arbeiten
mit Gimp
Unsere Tipps bringen Ihnen
Gimp-Funktionen und ‑Arbeitstechniken näher. In dieser Folge zeigen
wir, wie Sie eigene Vorlagen erzeugen und anwenden, einen Vorhang sowie Schriftzüge mit Schatten und Mustern malen. Außerdem stellen wir
das Maßband und das Werkzeug zum Skalieren vor.
Claudia Meindl
01
Eigene Vorlagen für
Gimp erzeugen
Wenn Sie viel mit Gimp arbeiten und
­dabei häufig eigene Bilder und Grafiken
erstellen, ist es sinnvoll, Vorlagen für oft
verwendete Formate zu erzeugen. In
­diesen Templates definieren Sie die
­Bildmaße, einen Farbraum, ein Farb­
profil, die Füllung (also den Hintergrund)
usw. Einige Vorlagen bringt der Grafik­
Abb. 1: Eigene Vorlagen sind schnell erstellt, und über diesen Dialog weisen Sie
sie einem neuen Bild zu.
80
fuchs schon mit, und mit wenigen
­­
Mausklicks
erzeugen Sie Ihre eigenen:
Rufen Sie den Dialog Ein neues Bild
erstellen über das Menü Datei / Neu
auf. Im Drop-down-Menü Vorlagen fin­
den Sie die fertigen Templates, von denen
Sie ein beliebiges auswählen.
Nehmen Sie nun Ihre eigenen Anpas­
sungen vor: Stellen Sie als Erstes die
Breite und die Höhe ein; dann klappen
Sie die erweiterten Einstellungen auf.
1
2
3
Hier legen Sie optional eine Auflösung
und die Genauigkeit fest, suchen
­einen Farbraum und ein Farbprofil aus
und bestimmen Eigenschaften für den
Hintergrund (Farbe, Transparenz, Weiß
oder Muster). Schließen Sie den Dialog
über OK.
Rufen Sie nun den Menüpunkt Datei /
Vorlage erstellen auf und tippen Sie ei­
nen beliebigen Namen ins Feld ein. Über
OK speichern Sie die aktuellen Einstellun­
gen als Template ab.
Die neue Vorlage steht ab sofort zur
Verfügung, und Sie können sie aus dem
Ausklappmenü Vorlagen aussuchen,
wenn Sie ein neues Bild erstellen (Abbildung 1).
4
02
Eigene Vorlagen zum
Standard machen
Mit wenigen Handgriffen bringen Sie
Gimp dazu, jedes neue Bild automatisch
mit einer bestimmten Vorlage zu verse­
hen. Dazu wechseln Sie über Bearbeiten
/ Einstellungen in den Einrichtungsdia­
log des Programms. Auf der linken Seite
öffnen Sie die Abteilung Neues Bild. Aus
dem Drop-down-Menü Vorlagen auf der
rechten Seite suchen Sie nun die Vorlage
aus, die Gimp fortan als Standard für
neue Bilder wählt (Abbildung 2). Bestä­
tigen Sie alles per Klick auf OK. Um die
veränderte Einstellung zu übernehmen,
starten Sie Gimp neu.
Sie können sich jederzeit umentschei­
den und im Dialog Ein neues Bild erstellen
Abb. 2: Eigene Vorlagen machen Sie über die Gimp-Programmeinstellungen (Abteilung
„Neues Bild“) zum Standard für neue Bilder.
www.easylinux.de
EasyLinux 02/17 – 04/17
Gimp
TIPPS & TRICKS
ein anderes Template wählen. Um den
programmeigenen Standard wiederherzu­
stellen, nutzen Sie im selben Dialog die
Schaltfläche Zurücksetzen.
03
Vorhang auf: Streifen
erzeugen
Gimp enthält etliche Filter, mit denen Sie
schicke Effekte in Ihre Kunstwerke zau­
bern. Der Filter Plastisches Rauschen legt
Texturen auf glatte Hintergründe und
eignet sich damit ideal dazu, einen Vor­
hang wie in Abbildung 3 zu gestalten.
Je nach Einstellung erzeugt er ein Grau­
stufenbild mit Mustern, Streifen oder
Turbulenzen, das Sie anschließend ein­
färben können.
Erzeugen Sie ein neues Bild (Datei /
Neu) und öffnen Sie den Filterdialog
über das Menü Filter / Render / Wolken /
Plastisches Rauschen.
Um senkrechte Streifen zu erstellen,
setzen Sie den Schieberegler X-Größe
auf 16, die Y-Größe verringern Sie auf
0,1. Die Details erhöhen Sie auf den Ma­
ximalwert 15.
Aktivieren Sie die Option Zufällig, um
zufällige Streifen zu generieren. Die
Option Turbulenz bringt ebenfalls ­etwas
Abwechslung ins Muster. Oft verdunkelt
sie das Resultat recht stark.
Aktivieren Sie die Checkbox Vorschau, um zu sehen, wie sich der Ef­
fekt auswirken wird (Abbildung 3). Ge­
1
2
3
4
Abb. 3: Mit dem Filter „Plastisches Rauschen“ erzeugen Sie einen Vorhang-Effekt. Die
Vorschau hilft beim Gestalten.
fällt Ihnen das Ergebnis, bestätigen Sie
die Einstellungen über OK.
Jetzt tauchen Sie das Ganze noch in
Farbe und rufen dazu aus dem Menü
Farben / Einfärben auf. Im folgenden Dia­
log wählen Sie per Klick eine der vordefi­
nierten Farbflächen aus. Alternativ rich­
ten Sie über die Schaltfläche Benutzerdefinierte Farbe eine eigene Nuance ein. Ach­
ten Sie darauf, dass die Option Vorschau
5
aktiviert ist, damit Sie sehen, was die Än­
derungen bewirken.
Der Vorhang sieht jetzt noch recht
künstlich und gerade aus. Über einen
weiteren Filter können Sie der Gardine
den nötigen Schwung verleihen: Rufen
Sie dazu Filter / Verzerren / IWarp auf
und ziehen Sie mit der Maus im Vor­
schaubild die Falten zurecht.
04
Bunte und gemusterte Schriftzüge
Kleine Textbausteine müssen
Sie nicht von Hand mit einem
Muster, Schatten oder Farb­
verläufen versehen – Gimp
enthält dafür einen Filter, der
im Schnelldurchlauf ein paar
tolle Texteffekte produziert.
Den Logo-Generator finden
Sie unter dem Menüpunkt
Datei / Erstellen / Logos (Abbildung 4). Das Ergebnis ist
durchaus ansehnlich. Abhän­
gig vom ausgewählten Effekt
können Sie im Einstellungsdialog neben dem Text des
Schriftzugs auch Hinter­
grundfarben, die Schriftart
oder ein Muster festlegen.
05
Abb. 4: Fast 30 vorgefertigte bunte und gemusterte Textbausteine bietet Gimp in den „Logos“ an –
vom 3-D-Effekt über einfache Farbverläufe und Kuhflecken bis hin zum Zeitungsdruck ist alles dabei.
EasyLinux 02/17 – 04/17
www.easylinux.de
Drehwinkel ermitteln und verwenden
Manchmal reicht ein gutes
Augenmaß nicht aus, um ein
81
TIPPS & TRICKS
Gimp
Bild exakt an einer bestimm­
ten Kante per Drehung aus­
zurichten. In dem Fall kön­
nen Sie ein Hilfswerkzeug
wie das Maßband ([Um­
schalt-M]) verwenden, um
den Winkel zu ermitteln, der
für die Drehung notwendig
ist. Aktiveren Sie in den
Werkzeugeinstellungen die
Checkbox Info-Fenster verwenden, um die Werte direkt
im Bild einzublenden (Abbildung 5). Alternativ wer­
fen Sie einen Blick in die Sta­
tusleiste am unteren Bild­
rand, die dieselben Werte
anzeigt. Ziehen Sie nun mit
der Maus im Bild eine Linie,
die exakt dem schiefen Win­
kel folgt. Merken Sie sich
den Wert neben Winkel aus
Abb. 5: Mit dem Maßband ermitteln Sie nicht nur die Länge einer Strecke, sondern auch den Winkel.
dem Infofenster.
Der ist manchmal notwendig, wenn man Bilder exakt drehen möchte.
Aktivieren Sie das Werk­
zeug Drehen ([Umschalt-R]). Klicken Sie
rufen Sie dann Bild / Bild skalieren auf.
Um eine gerade Linie zu zeichnen, kli­
Im Drop-down-Menü unter Bildgröße
ins Bild und tragen Sie im Dialogfenster
cken Sie mit der Maus ins Bild, um den
(rechts neben den Feldern Breite und
Drehen den notierten Wert für Winkel ein.
Startpunkt zu definieren. Halten Sie die
Höhe) entscheiden Sie sich für das
Klicken Sie auf die Schaltfläche Rotieren,
Umschalttaste gedrückt und legen Sie mit
Prozentzeichen % (auf manchen Distri­
dreht Gimp das Bild so, wie der eigentli­
einem weiteren Punkt das Ende fest.
butionen heißt der Menüeintrag percent).
che Bildinhalt ausgerichtet ist – fertig.
Fotos verkleinern mit
Tragen Sie nun in die Felder Breite und
Gepunktete Linien
dem Skalieren-Dialog
Höhe den Wert 50 ein, um die Größe zu
malen
halbieren. Ein Klick auf die Schaltfläche
Gimp bietet einen schnellen und elegan­
Skalieren verkleinert das Bild wie ge­
ten Weg, um Bilder um 30 %, 50 % usw.
Sie möchten mit Gimp eine Linie zeich­
wünscht. (hej) nen, die aus mehreren Punkten besteht?
zu verkleinern. Öffnen Sie das Foto und
n
Nichts leichter als das – das
Pinselwerkzeug leistet Ih­
nen hier gute Dienste. Öff­
nen Sie den Pinseldialog
über Fenster / Andockbare
Dialoge / Pinsel ([UmschaltStrg-B]) und wählen Sie
eine kreisförmige Pinsel­
spitze aus. Passen Sie die
Größe und die Farbe wie ge­
wohnt in den Werkzeugein­
stellungen an. Nun verän­
dern Sie den Abstand zwi­
schen den einzelnen Pinsel­
klecksern im Dialog Pinsel.
Ziehen Sie den Regler Prozentsatz der Pinselbreite
nach rechts, um den Ab­
stand zu vergrößern. In Abbildung 6 haben wir für un­
sere gepunktete Linie 190
Prozent gewählt, damit die
einzelnen Punkte auch gut
Abb. 6: Erhöhen Sie den Abstand, um mit dem Pinsel eine gepunktete Linie zu malen, bei der die einerkennbar sind.
zelnen Punkte gut sichtbar sind und später nicht zu einer durchgängigen Linie verschmieren.
06
82
07
www.easylinux.de
EasyLinux 02/17 – 04/17
Rechnen mit bash und bc
© HUANG WANG JU, 123RF
GURU-TRAINING
Shell-Taschenrechner „bc“ und Bash-Rechenfunktionen
Rechnen
in der Shell
Wer regelmäßig mit der Shell arbeitet, muss für kleinere Berechnungen kein grafisches Tool wie KCalc starten:
Mit „bc“ steht ein leistungsfähiger Rechner fürs Terminal zur Verfügung, und einfache Rechnungen mit Zahlen
ohne Nachkommastellen sind auch direkt in der Shell möglich.
Hans-Georg Eßer
K
leine Rechenaufgaben fallen häufig an: Dann gilt es z. B., schnell
einige Eurobeträge zu addieren
oder durch Bruchrechnung einen prozentualen Anteil zu bestimmen. Die einfachen Grundrechenarten (Addition +,
Subtraktion –, Multiplikation * und Division /) sind direkt in der Shell verfügbar,
allerdings nur für Ganzzahlen (ohne
Nachkommastellen). Das geht über den
Shell-Operator $((...)): Der zu berechnende Ausdruck kommt in doppelte
runde Klammern, und am Anfang steht
ein Dollarzeichen (wie beim Zugriff auf
Variablen).
bash$ echo $((3+4))
7
bash$ echo $((42*24))
1008
bash$ echo $((17/3))
5
An der Beispieldivision erkennen Sie,
dass die Shell Nachkommastellen weglässt: Bei der „Division mit Rest“ von 17
durch 3 ist das Ergebnis 5; es bleibt ein
Rest von 2 (denn 3*5+2=7). Den Rest
der Division können Sie mit dem ModuloOperator % ausgeben:
112
bash$ echo $((17%3))
2
Wollen Sie in komplexeren Ausdrücken
Klammern setzen, ist auch das möglich –
dadurch entstehen eventuell leicht unübersichtliche Befehle. Im folgenden Aufruf stehen am Anfang drei öffnende
Klammern: Die ersten beiden gehören
zum Shell-Operator $((...)), die dritte
Klammer öffnet die Summe (3+4):
bash$ echo $(((3+4)*2))
14
Wenn Sie Zahlen bereits in Variablen gespeichert haben, können Sie auch direkt
im Rechenausdruck darauf zugreifen,
ohne den Variablennamen ein weiteres
Dollarzeichen voranzustellen:
bash$ x=5
bash$ y=10
bash$ echo $((x+2*y))
25
Das klappt auch mit bereits vorhandenen
Shell-Variablen, etwa COLUMNS und
LINES, welche die Abmessungen des Terminalfensters enthalten – die Anzahl der
im Fenster darstellbaren Zeichen erhalten
Sie dann über das Produkt:
bash$ echo $COLUMNS $LINES
www.easylinux.de
112 45
bash$ echo $((COLUMNS*LINES))
5040
Variablen ändern
Um einer Variablen einen berechneten
Wert zuzuweisen, gehen Sie genau wie
bei der sonstigen Arbeit mit Variablen
vor – Befehle beginnen mit dem Variablennamen, dann folgt ein Gleichheitszeichen, und dahinter setzen Sie den Rechenausdruck. Der darf auch die zu setzende Variable enthalten: Für die Berechnung arbeitet die Shell dann mit
dem bisherigen Wert, und nach dem
Kommando enthält die Variable den
neuen Wert. Zum Verdoppeln einer Variablen x können Sie also das Kommando x=$((2*x)) verwenden:
bash$ echo $x
6
bash$ x=$((2*x))
bash$ echo $x
12
Lassen Sie das führende Dollarzeichen
weg, können Sie direkt Zuweisungsbefehle (mit Berechnungen) in die Doppelklammern setzen, etwa so:
bash$ ((x=x+3))
EasyLinux 02/17 – 04/17
Rechnen mit bash und bc
bash$ echo $x
15
Für häufig benötigte Operationen, die
eine Variable verändern und bei der Berechnung den ursprünglichen Wert mit
nutzen, gibt es Abkürzungen:
l((x+=y)) addiert y zur Variable x,
l((x‑=y)) substrahiert y von der Variablen x,
l((x*=y)) multipliziert y mit der Variablen x,
l((x/=y)) dividiert x durch y,
l((x++)) erhöht den Wert von x um
1 (Inkrement),
l((x‑‑)) verringert den Wert von x um
1 (Dekrement).
All diesen Befehlen ist gemein, dass x
nach dem Ausführen den neu berechneten Wert enthält. Wer eine Programmiersprache beherrscht, kennt diese Zuweisungsbefehle (dort dann ohne die doppelten runden Klammern).
Zahlen dürfen auch negativ sein (und
erhalten dann wie üblich ein führendes
Minuszeichen), aber wer mit Nachkommastellen arbeiten will, muss auf ein externes Tool zurückgreifen.
Der Taschenrechner „bc“
Für komplexere Rechenaufgaben bietet
sich das Programm bc (engl.: basic calculator, deutsch: einfacher Rechner) [1]
an, das auf allen Linux-Distributionen
vorinstalliert ist. bc bietet einen interaktiven Modus, in dem Sie Rechenbefehle
eingeben (und den Sie mit [Strg-D] wieder verlassen können), lässt sich aber
auch programmieren: Dazu schreiben
Sie kleine bc-Skripte, die dann (ähnlich
wie Shell-Skripte) vom Rechner abgearbeitet werden. Die Features von bc gehen
dann auch weit über ein Rechenprogramm hinaus: Mit Variablen, Funktionen und Fallunterscheidungen steht eine
kleine Skriptsprache zur Verfügung –
halt mit dem Fokus auf Rechenaufgaben.
Der Namensbestandteil „basic“ (einfach)
ist jedenfalls irreführend.
Auf die Skripting-Möglichkeiten werden
wir hier nicht weiter eingehen, sondern
nur die elementaren Features vorstellen,
die bc bereits zu einem Ersatz für grafische
Taschenrechner wie KCalc (KDE) [2] oder
Calculator (Gnome) [3] machen.
bc gibt nach dem Start einige Zeilen
Text aus, in denen es über Version und
Copyright informiert; mit der Option ‑q
können Sie diese Ausgabe unterdrücken,
wenn sie stört. Einen Prompt zeigt das
Programm nicht an, wartet aber trotzdem
in einer leeren Zeile auf die Eingabe eines
mathematischen Ausdrucks (oder eines
Befehls). Wollen Sie mit Floating-PointZahlen rechnen (also Nachkommastellen
sehen), verwenden Sie die Option ‑l.
bash$ bc ‑l
bc 1.06.95
Copyright 1991‑1994, 1997, 1998, 2000, 2004,
2006 Free Software Foundation, Inc.
This is free software with ABSOLUTELY NO
WARRANTY.
For details type `warranty'.
3+4
7
GURU-TRAINING
Einfache Rechnungen geben Sie einfach
in der üblichen Notation ein; die vier
Grundrechenarten sind (wie zu erwarten)
über +, –, * und / erreichbar, der Operator für Potenzen ist ^. Mit Klammern erzeugen Sie komplexere Ausdrücke wie
etwa diesen:
(40.00+17.50+33.33)*1.19
108.0877
Dank einer eingebauten History können
Sie ältere Berechnungen wiederholen und
(wie in der Shell) auch noch die Zeile bearbeiten, dazu können Sie mit [Pfeil
links] und [Pfeil rechts] zeichenweise sowie mit [Strg-Pfeil links] und [Strg-Pfeil
rechts] wortweise durch die Zeile wandern; „wortweise“ bedeutet dabei, zum
Anfang der jeweils vorherigen oder
nächsten Zahl zu springen.
Nach dem Beenden von bc (mit [StrgD]) geht die History allerdings verloren,
beim nächsten Programmstart geht es mit
einer leeren History von vorne los. Wollen Sie mit dem letzten Ergebnis weiterrechnen, können Sie dieses als last in die
folgende Formel einbauen:
last+200
308.0877
last‑100
208.0877
Alternativ zu last können Sie auch einen
einzelnen Punkt (.) verwenden. last ist
ein Beispiel für eine Variable, allerdings
eine spezielle, die bc nach jeder Berechnung eigenständig aktualisiert. Sie können auch selbst Variablen definieren, in-
GURU-TRAINING
Rechnen mit bash und bc
Das liegt daran, dass ‑l nicht nur die Genauigkeit auf 20 Nachkommastellen setzt,
sondern auch eine mathematische Bibliothek einbindet, in der sich die Funktionen
befinden.
Andere Zahlensysteme
Abb. 1: Das Programm „stat“ gibt alle bekannten Informationen zu einer Datei aus –
oder auf Wunsch nur einzelne Angaben wie etwa die Größe in Byte („%s“).
dem Sie über den Operator = Werte zuweisen – das eignet sich prima zum Speichern von Zwischenergebnissen. Nach einer Zuweisungsoperation gibt es keine Ergebnisausgabe:
a=40.00+17.50+33.33
mwst=19
a*(100+mwst)/100
108.08770000000000000000
scale=2
a*(100+mwst)/100
108.08
Das Beispiel zeigt eine weitere Spezialvariable: scale enthält die Anzahl der Nachkommastellen, die bc berücksichtigen
soll. Wie Sie hier erkennen, rundet bc weder „kaufmännisch“ noch „mathematisch“ [4], sondern schneidet einfach
überzählige Stellen ab. Das Beispiel der
Mehrwertsteuerberechnung ist also ungeeignet. Das Problem lässt sich aber mit einem Trick lösen, damit Sie korrekt mit
Währungsbeträgen umgehen können:
Dazu ist vor dem Runden der Wert 0,005
zu addieren (oder bei negativen Zahlen
zu subtrahieren). Das gelingt für obiges
Beispiel, indem Sie zunächst mit mehr
Nachkommastellen arbeiten, dann die
Genauigkeit auf zwei Stellen setzen, den
Korrekturwert (0,005 oder ‑0,005) addieren und dann durch 1,0 teilen:
x=a*(100+mwst)/100
scale=2
if (x<0) y=(x‑0.005)/1.0 else
y=(x+0.005)/1.0
114
y
108.09
Für die meisten Zwecke (wenn es nicht
gerade um Buchhaltung geht) ist das aber
unnötig; stellen Sie einfach über scale
eine ausreichende Genauigkeit ein.
Wissenschaftlicher Taschenrechner
Grafische Taschenrechner bieten im wissenschaftlichen Modus auch weitere
Funktion, etwa die Quadratwurzel oder
die trigonometrischen Funktionen Sinus,
Kosinus, Tangens und deren Umkehrfunktionen (Arkussinus, Arkuskosinus,
Arkustangens). Einige davon stehen auch
in bc zur Verfügung:
ls(x) berechnet den Sinus (sin x) einer
Zahl x,
lc(x) den Kosinus (cos x),
la(x) den Arkustangens (atan x),
ll(x) den Logarithmus (ln x) zur Basis
e = 2,7182818… und
le(x) die Exponentialfunktion ex (exp
x).
Die Quadratwurzel ist über sqrt(x) erreichbar: Diese Funktion steht auch zur
Verfügung, wenn Sie bc ohne die Option
‑l starten; auf die übrigen Funktionen
müssen Sie dann aber verzichten. Versuchen Sie dennoch, eine davon aufzurufen, antwortet bc mit einer Fehlermeldung
und kann kein Ergebnis berechnen:
e(3)
Runtime error (func=(main), adr=5): FunctiU
on e not defined.
www.easylinux.de
Standardmäßig verwendet bc für Ein- und
Ausgaben das übliche Zehnersystem auf
Basis der Ziffern 0 bis 9. Wenn Sie mit
Zahlen im Dual-, Oktal- oder Hexadezimalsystem (mit den Basen 2, 8, 16) arbeiten wollen, stellen Sie das über die Variablen ibase (engl. input base, Basis für
Eingaben) und obase (engl. output base,
Basis für Ausgaben) ein. Das erlaubt
schnelles Umwandeln in andere Zahlensysteme – um etwa die Hexadezimaldarstellung von 65535 zu berechnen, setzen
Sie obase auf 16:
obase=16
65535
FFFF
Wollen Sie Berechnungen in einem anderen Zahlensystem durchführen, achten
Sie darauf, Ein- und Ausgabe anzupassen:
obase=16; ibase=16
ABCDE+11111
BCDEF
Dabei müssen Sie zuerst obase und dann
ibase setzen; bei umgekehrter Reihenfolge würde die zweite 16 schon als Zahl
in Hexdarstellung interpretiert (und entsprechend zu 1x16 + 6 = 22 ausgewertet, womit Sie die Ausgabe auf das 22erSystem umstellen würden, das ungebräuchlich ist).
Die zusätzlichen Ziffern A bis F des
Hexadezimalsystems versteht bc nur bei
der Schreibweise mit Großbuchstaben.
Beispiel: Verbrauchter Plattenplatz
Als kleine Beispielanwendung zeigen wir
Ihnen einen Einzeiler für die Shell, der in
einem Ordner die (zusammengefasste)
Größe aller Bilddateien berechnet. Um die
Gesamtgröße eines Ordners zu bestimmen,
würde ein Aufruf von du genügen; für die
spezielle Aufgabe ist das Tool nicht geeignet, weil es keine Dateien von der Größenberechnung ausschließen kann.
Für einzelne Dateien können Sie das
Programm stat verwenden, um die Größe
zu bestimmen: Ohne besondere Optionen
gibt es sehr ausführliche Informationen zu
Dateien aus (erster stat-Aufruf in Abbildung 1); über den Parameter ‑c können Sie
EasyLinux 02/17 – 04/17
Rechnen mit bash und bc
aber angeben, dass Sie nur die Größe sehen wollen. Der zweite Aufruf in Abbildung 1 zeigt die Variante ‑c "%s %n",
welche die Größe und den Dateinamen
ausgibt. Um nur die Größe zu sehen, nehmen Sie ‑c "%s".
Um in einem Ordner, der viele Bilder im
PNG-Format (Dateiendung .png), aber
auch weitere Dateien enthält, die Größen
aller Bilder aufzulisten, eignet sich der Befehl stat ‑c "%s" *.png. Jede Dateigröße
landet dann in einer separaten Ausgabezeile. Zum Addieren müssen wir diese
Werte in eine gemeinsame Zeile verfrachten und Pluszeichen zwischen die Zahlen
setzen – das geht mit einem Trick sehr bequem: Das Programm tr erledigt einfache
Zeichenersetzungen und kann auch Zeilenumbrüche durch ein anderes Zeichen
ersetzen. Das ist das benötigte Feature.
Mit tr '\n' '+' lässt sich die Ausgabe von
stat fast ins richtige Format umwandeln,
allerdings steht am Ende noch ein überflüssiges Pluszeichen. Hängen Sie einfach
mit echo eine Null (0) an, um eine korrekte mathematische Summe zu bilden:
bash$ stat ‑c "%s" *.png
32058
82823
304365
bash$ stat ‑c "%s" *.png | tr '\n' '+'; ecU
ho 0
32058+82823+304365+0
Jetzt fehlt nur noch die Weiterleitung
an bc, um die Summe zu berechnen. Damit die ganze Zeile zur Standardeingabe
für bc wird, sind runde Klammern nötig,
die eine Gruppe bilden:
bash$ ( stat ‑c "%s" *.png | tr '\n' '+';U
echo 0 ) | bc
419246
Abbildung 2 zeigt diese Berechnungen
für ein Beispielverzeichnis mit anderen
Dateien. Tatsächlich hätten wir für dieses
Beispiel noch nicht den Taschenrechner
gebraucht – die Aufgabe lässt sich auch in
der Shell lösen, denn es ist möglich, die
Operatoren
l$((...)) (für Berechnungen) und
l$(...) (für die Verarbeitung einer
Befehlsausgabe als Argument)
zu verschachteln: Der Befehl
echo $(( $( stat ‑c "%s" *pdf *ps | tr '\nU
' +; echo 0 ) ))
berechnet die Summe über den ShellOperator.
„bc“ mit „printf“ nutzen
bc zeigt Fließkommazahlen standardmäßig mit bis zu 20 Nachkommastellen an;
z. B. erscheint das Ergebnis der Berechnung 1/​3 in der folgenden Form:
bash$ bc
1/3
.33333333333333333333
Sie können die Vorgabe ändern, indem
Sie die interne Variable scale auf einen
anderen Wert als 20 setzen:
bash$ bc ‑l
scale=2
1/3
0.33
Alternativ können Sie die Ausgabe von bc
auch an die Shell-interne Funktion printf
(engl.: print formatted, deutsch: formatiert
ausgeben) weiterleiten, die einen so genannten Format-String und beliebig viele
Parameter akzeptiert, welche sie dann im
gewünschten Format ausgibt. Vor der Verknüpfung von bc und printf zeigen wir Ihnen zunächst, wie printf arbeitet.
Abb. 2: Über die Kombination von „stat“ und „bc“ berechnen Sie den summierten Plattenplatzverbrauch für bestimmte Dateitypen.
EasyLinux 02/17 – 04/17
www.easylinux.de
GURU-TRAINING
Die folgenden Befehle nutzen einige
der Features von printf:
bash$ printf "Test‑Ausgabe\n"
Test‑Ausgabe
bash$ printf "%s\n" "Test‑Ausgabe"
Test‑Ausgabe
bash$ printf "***%s***\n" "Test‑Ausgabe"
***Test‑Ausgabe***
bash$ printf "Vorname: %s\nNachname: %s\nU
" Anton Meier
Vorname: Anton
Nachname: Meier
bash$ printf "%d %f\n" 13 1,12"
13 1,120000
Der erste Befehl gibt einfach den For­
mat-String aus, welcher keine Angaben
zu Parametern enthält: Damit wird
printf als Alternative zum Befehl echo
verwendet. Anders als bei echo, muss
man hier aber explizit den Zeilenumbruch angeben (\n) – ohne den
Umbruch könnten Sie die Ausgabe
nicht sehen, weil sie vom neuen ShellPrompt der Bash überschrieben würde.
lMit dem zweiten Befehl nähern wir
uns der eigentlichen Funktion von
printf: Das erste Argument ist der
Format-String "%s\n". An dessen
Ende steht wieder der Zeilenumbruch, und %s ist ein Platzhalter für
einen String (also Text). Der einzusetzende String folgt als zweites
Argument von printf.
lIm dritten Aufruf sehen Sie, wie Sie
um einen Platzhalter herum andere
Inhalte im Format-String platzieren
können; im Beispiel sind das je drei
führende und drei folgende Sternchen.
Es ist nicht nötig, Abstand (etwa ein
Leerzeichen) zwischen %s und dem
sonstigen Text zu lassen.
lDas vierte printf-Kommando enthält
zwei Platzhalter, die (entsprechend der
Reihenfolge im Format-String) durch
den zweiten und dritten Parameter
ersetzt werden. Durch ein zusätzliches \n im Format-String entsteht eine
zweizeilige Ausgabe.
lMit dem Befehl Nummer 5 verlassen
wir die Welt der Strings und arbeiten
mit Zahlen: Die kennt printf in zwei
Varianten, als so genannte IntegerZahlen (ganzzahlig, ohne Nachkommastellen) und als Floating-Point-Zahlen (Fließkommazahlen, also Zahlen
mit Nachkommastellen). Die Platzhalter für diese beiden Zahlentypen sind
%d (dezimal) und %f (floating-point).
l
115
GURU-TRAINING
Rechnen mit bash und bc
Abb. 3: Das Kommando „locale“ zeigt
die Spracheinstellungen an.
Fließkommazahlen gibt printf mit sechs
Nachkommastellen aus, also z. B. in der
Form 1,230000 – auch dann, wenn die
letzten Stellen Nullen sind, wie es etwa
bei Währungsbeträgen der Fall ist.
Spracheinstellungen
Wenn Sie bc und printf kombinieren wollen, können Sie das Programm xargs verwenden: Es nimmt die Standardeingabe
und erzeugt daraus Argumente für das
hinter xargs angegebene Programm. So
führt z. B. der Befehl
echo 1 2 3 | xargs printf "%d ‑ %d ‑ %d\n"
zur selben Ausgabe wie
printf "%d ‑ %d ‑ %d\n" 1 2 3
Bei der Verarbeitung von Fließkommazahlen stoßen Sie aber auf ein Problem:
bc nutzt bei der Ausgabe den im englischen Sprachraum üblichen Dezimalpunkt als Trenner (also 1.23 statt 1,23),
aber printf erwartet Zahlen im deutschen
Format mit Dezimalkomma (1,23). Eine
Kombination der beiden Befehle verursacht darum zunächst eine Fehlermeldung und eine falsche Ausgabe:
bash$ echo "3/7" | bc ‑l | xargs printfU
"%f\n"
printf: .42857142857142857142: expected nu‑
meric value
0,000000
Ein Lösungsansatz ist, die Ausgabe zunächst mit dem schon weiter oben erwähnten Tool tr zu korrigieren, also den
Dezimalpunkt durch ein Dezimalkomma
zu ersetzen:
116
Abb. 4: Auf der ScienceSoft-Webseite finden Sie „bc“ als Web-App.
bash$ echo "3/7" | bc ‑l | tr '.' ',' |U
xargs printf "%f\n"
0,428571
Alternativ ändern Sie die Spracheinstellungen für die Shell-Sitzung, so dass alle
Programme einheitlich mit dem englischen Zahlensystem arbeiten. Das betrifft
dann nur printf, denn bc wertet diese Informationen nicht aus.
Welche Spracheinstellungen aktuell gelten, finden Sie mit dem Kommando­­l­ocale
heraus (Abbildung 3). Der Befehl zeigt
den Inhalt mehrerer Variablen (LANG und
LC_*) an – für die Zahlen­darstellungen ist
aus der Liste die Variable LC_NUMERIC
zuständig. Mit dem ­Befehl
export LC_NUMERIC=C
schalten Sie von der Vorgabe Deutsch
(de_DE.UTF‑8) auf den englischen Standard (C) um. Danach funktioniert die ursprüngliche Befehlszeile (ohne eingeschobenes tr-Kommando):
bash$ echo "3/7" | bc ‑l | xargs printf U
"%f\n"
0.428571
Die Ausgabe verwendet dann auch das
englische Format mit Dezimalpunkt. Die
folgenden Befehle zeigen noch ein einfacheres Beispiel für Ein- und Ausgaben
von printf mit unterschiedlichen Einstellungen in LC_NUMERIC:
bash$ export LC_NUMERIC=C
bash$ printf "%f\n" 1.123
1.123000
bash$ export LC_NUMERIC="de_DE.UTF‑8"
www.easylinux.de
bash$ printf "%f\n" 1,123
1,123000
Das Ausgabeformat mit sechs Nachkommastellen können Sie auch bei printf anpassen; um etwa nur zwei Stellen zu sehen, setzen Sie vor das f im Format-String
noch die Zeichen .2:
bash$ printf "%.2f\n" 2,345
2,35
Anders als bc rundet printf dabei korrekt,
wie das obige Beispiel zeigt. (Der Aufbau
des Format-Strings ist übrigens von den
Spracheinstellungen unabhängig.)
„bc“ als Web-App
Wenn Sie keinen Rechner mit installiertem bc zur Verfügung haben (was in der
Regel bedeutet, dass Sie gerade unter Windows arbeiten, weil bc unter Linux standardmäßig installiert wird), können Sie
eine Web-App [5] verwenden: Die Seite
lässt Sie mehrere bc-Befehle in einem Textfeld eingeben und führt diese per Klick auf
Berechnen aus (Abbildung 4). (hge)
n
INFOS
[1]GNU bc: https://​­www.​­gnu.​­org/​­software/​
b
­ c/ (http://​­ezlx.​­de/​­h1e1)
[2]KCalc: https://​­utils.​­kde.​­org/​­projects/​
k­ calc/ (http://​­ezlx.​­de/​­h1e3)
[3]Calculator: https://​­wiki.​­gnome.​­org/​­action/​
­show/​­Apps/​­Calculator (http://​­ezlx.​­de/​­h1e4)
[4]Wikipedia-Seite zum Runden:
https://​­de.​­wikipedia.​­org/​­wiki/​­Rundung
(http://​­ezlx.​­de/​­h1e5)
[5]„bc“ als Web-App: http://​­sciencesoft.​­at/​
b
­ c/​­?​­lang=de (http://​­ezlx.​­de/​­h1e2)
EasyLinux 02/17 – 04/17
SERVICE
Impressum, Autoren-/Inserentenverzeichnis
Autoren Ein Unternehmen der Marquard Media International AG
Verleger Jürg Marquard
Redaktion / VerlagRedaktionsanschrift:
Redaktion EasyLinux
Putzbrunner Straße 71, 81739 München
Telefon: 0911 2872-110
Telefax: 0911 2872-399
E-Mail: [email protected]
www.easylinux.de
Geschäftsführer V
erlagsanschrift:
Computec Media GmbH
Dr.-Mack-Str. 83, 90762 Fürth
Telefon: 0911 2872-100
Telefax: 0911 2872-200
Rainer Rosenbusch, Hans Ippisch
Chefredakteur
Dr. Hans-Georg Eßer (v. i. S. d. P.) (hge), [email protected]
Redaktion
Thomas Leichtenstern (tle), [email protected] (auch Heft-DVDs)
Heike Jurzik (hej), [email protected] (auch Schlussredaktion)
Feste freie Mitarbeiter Sabine Drasnin, Peter Kreußel, Martin Loschwitz, Claudia Meindl, Tim Schürmann
Layout
Kristina Fleischer, Judith Erb
Titel
Kristina Fleischer, Ausgangsmaterial für Titelillustration: nasirkhan, 123RF
ProduktionJörg Gleichmar (Ltg.) [email protected]
Vertrieb, Abonnement Werner Spachmüller (Ltg) [email protected]
Anzeigen
Verantwortlich für den Anzeigenteil: Judith Gratias-Klamt
Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 01.01.2015.
Mediaberatung D, A, CH Judith Gratias-Klamt, [email protected]
Tel.: +49 911 2872-252
Mediaberatung USA Ann Jesse, [email protected], Tel. +1 785 841 8834
und weitere Länder Eric Henry, [email protected], Tel. +1 785 917 0990
Internet
Mailinglisten
News und Archiv
E-Mail Leserbriefe
E-Mail Heft-DVDs
E-Mail Sonstiges
http://www.easylinux.de
http://www.easylinux.de/Mailinglisten
http://www.linux-community.de
[email protected] (Feedback),
[email protected] (Fragen und Ersatzbestellungen DVDs)
[email protected]
DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH
Düsternstr. 1–3
20355 Hamburg
http://www.dpv.de
Quad/Graphics Europe, Pułtuska 120, 07-200 Wyszków, Polen
Marquard Media
Deutschsprachige Titel:
SFT, WIDESCREEN, PC GAMES, PC GAMES MMORE, PC GAMES HARDWARE, BUFFED, X3, PLAY 4, GAMES & MORE,
GAMES AKTUELL, N-ZONE, XBG GAMES, LINUX-MAGAZIN, LINUXUSER, EASYLINUX, RASPBERRY PI GEEK
Internationale Zeitschriften:
Polen: COSMOPOLITAN, JOY, SHAPE, HOT, PLAYBOY, CKM, VOYAGE, Harper’s Bazaar
Ungarn: JOY, SHAPE, ÉVA, IN STYLE, PLAYBOY, CKM, Men’s Health
120
Artikel (Seiten)
Einführung Thunderbird (30)
Tipps: Gimp (80)
Einführung Thunderbird (30)
Editorial (3), Nachrichten (7),
E-Mail: sicher und komfortabel (29), Einführung Thunderbird (30), Blickdichte E-Mails (36), Thunderbird-Tuning (40),
Kalender-Formeln (65), Alternative Betriebssysteme (93),
Test: OpenSuse vs. Kubuntu (99), Heft-DVD: Inhalt (107),
Heft-DVD: OpenSuse Leap 42.2 (108), Heft-DVD: Kubuntu 16.10 (110), Rechnen in der Shell (112)
Tipps: KDE (68), Tipps: Gnome (72), Tipps: Kubuntu und Mint (84), Tipps: Linux (87), Tipps: Shell (90)
Nachrichten (7), Heft-DVD: Kubuntu 16.10 (110)
Heft-DVD: OpenSuse Leap 42.2 (108)
Einfach sicher (44), Sicherer surfen (49)
Neue Software (12)
Fotokalender-Workshop (62), Tipps: LibreOffice (76)
Angeklickt (28)
Nachrichten (7), Ins Netz gegangen (52),
Test: The Curious Expedition (102), Test: Linux Mint 18.1 (106)
InserentenWeb-Seite
Seiten
CeBIT Open Source Forum http://www.open-source-park.de/
11
http://https://chemnitzer.linux-tage.de/
23
Chemnitzer Linux-Tage
Computec IT-Academy
http://www.computec-academy.de/
17, 121, 121, 121
EasyLinux
http://www.easylinux.de/
21, 35, 71
Games TV 24
http://www.gamestv24.de/
27
http://www.gimp-magazin.de/
43, 83
Gimp-Magazin
Linux-Communityhttp://www.linux-community.de/
120
9
Linuxhotelhttp://www.linuxhotel.de/
LinuxUser
http://www.linuxuser.de/
25, 113, 123
http://www.pcgameshardware.de/
48
PC Games Hardware
Raspberry Pi Geek
http://www.raspberry-pi-geek.de/
47
Tuxedo Computers
http://www.linux-onlineshop.de/
124
Ubuntu Spezial
http://shop.computec.de/linux/
75
2
Verionhttp://www.verion.de/
Widescreen http://www.widescreen-online.de/61
DVD-Probleme
ISSN: 1613-1444
Abo:
Die Abwicklung (Rechnungsstellung, Zahlungsabwicklung und Versand) erfolgt über unser Partnerunternehmen DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH.
PostadresseLeserservice Computec
20080 Hamburg
Deutschland
Ansprechpartner für Reklamationen ist Ihr Computec-Team unter:
Deutschland:
E-Mail: [email protected]
Tel: 0911 993 990-98
Fax: 01805 861 8002*
Support: Montag 07:00–20:00 Uhr, Dienstag–Freitag 07:30–20:00 Uhr,
Samstag 09:00–14:00 Uhr
(* 14 Cent/Min. aus dem dt. Festnetz, max.42 Cent/Min. aus dem dt. Mobilfunknetz)
Österreich, Schweiz und weitere Länder:
E-Mail: [email protected]
Tel: +49 911 993 990-98
Fax: +49 1805 861 8002
Support: Montag 07:00–20:00 Uhr, Dienstag–Freitag 07:30–20:00 Uhr,
Samstag 09:00–14:00 Uhr
http://shop.computec.de
Abo-Infoseite
Abo-Bestellung
http://shop.easylinux.de/
Pressevertrieb
Druck
Ákos Tóth Claudia Meindl
Florian Effenberger
Hans-Georg Eßer
Heike Jurzik
Kristian Kißling
Marcel Hilzinger
Martin Loschwitz
Peter Kreußel
Sabine Drasnin
Thomas Leichtenstern
Tim Schürmann
Sollte es bei der Nutzung der Heft-DVDs zu Problemen kommen, die auf einen defekten Daten­
träger schließen lassen, schicken Sie bitte eine E-Mail mit Fehlerbeschreibung an die Adresse
[email protected].
Abonnement
Mini-Abo (1 Ausgabe testen)
EasyLinux
Deutschland
8,00 E
Österreich
8,00 E
Ausland
8,00 E
Jahres-Abo (4 Ausgaben)
Deutschland
Österreich
Ausland
EasyLinux
33,30 E
36,70 E
40,10 E
6,70 E
6,70 E
Jahres-DVD zum Abo1
Preise Digital
Deutschland
Österreich
6,70 E
Ausland
Heft-PDF Einzelausgaben Digital
9,80 E
9,80 E
9,80 E
Digital-Abo (4 Ausgaben)
29,95 E
29,95 E
29,95 E
Kombi Digital + Print (4 Ausgaben)
37,30 E
37,30 E
37,30 E
1
Nur erhältlich in Verbindung mit einem Jahresabonnement der Print-Ausgabe von EasyLinux
Schüler- und Studentenermäßigung: 20 Prozent gegen Vorlage eines Schülerausweises oder einer aktuellen Immatrikulationsbescheinigung. Der aktuelle Nachweis ist bei Verlängerung neu zu erbringen. Andere Abo-Formen,
Ermäßigungen im Ausland etc. auf Anfrage Adressänderungen bitte umgehend beim Kundenservice mitteilen, da
Nachsendeaufträge bei der Post nicht für Zeitschriften gelten.
COMPUTEC MEDIA ist nicht verantwortlich für die inhaltliche Richtigkeit der Anzeigen und übernimmt
keinerlei Verantwortung für in Anzeigen dargestellte Produkte und Dienstleistungen. Die Veröffentlichung von Anzeigen setzt nicht die Billigung der angebotenen Produkte und Service-Leistungen durch
COMPUTEC MEDIA voraus. Sollten Sie Beschwerden zu einem unserer Anzeigenkunden, seinen Produkten oder Dienstleistungen haben, möchten wir Sie bitten, uns dies schriftlich mitzuteilen. Schreiben
Sie unter Angabe des Magazins, in dem die Anzeige erschienen ist, inklusive der Ausgabe und der
Seitennummer an: CMS Media Services, Annett Heinze, Anschrift s. o.
Linux ist ein eingetragenes Warenzeichen von Linus Torvalds und wird von uns mit seiner freundlichen
Genehmigung verwendet. »Unix« wird als Sammelbegriff für die Gruppe der Unix-ähnlichen Betriebssysteme (wie etwa HP/UX, FreeBSD, Solaris) verwendet; nicht als Bezeichnung für das Trademark
(»UNIX«) von X/Open. Der Linux-Pinguin wurde von Larry Ewing mit dem Grafikprogramm »The GIMP«
erstellt.
Eine Haftung für die Richtigkeit von Veröffentlichungen kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion vom Verlag nicht übernommen werden.
Mit der Einsendung von Manuskripten gibt der Verfasser seine Einwilligung zur Veröffent­lichung in
einer Publikation der COMPUTEC MEDIA. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung
übernommen. Autoreninformationen: http://www.easylinux.de/Autoren. Die Redaktion behält sich
vor, Einsendungen zu kürzen und zu überarbeiten. Das exklusive Verwertungsrecht für angenommene
Manus­kripte liegt beim Verlag. Es darf kein Teil des Inhalts ohne schriftliche Genehmigung des Verlags
in irgendeiner Form vervielfältigt oder verbreitet werden.
www.easylinux.de
EasyLinux 02/17 – 04/17
EasyLinux 05/17 – 07/17
erscheint am 20.04.2017
VORSCHAU
Virtuell und emuliert
Manche Programme gibt es nicht für
Linux – wer sie trotzdem nutzen will,
muss einen zweiten Rechner einsetzen oder zwischen Linux und einem
anderen System hin- und herwechseln. Einfacher geht es mit Virtualisierung oder Emulation: Wir zeigen, wie
Sie Software für andere (alte und aktuelle) Betriebssysteme unter Linux
zum Laufen bekommen. Im Idealfall
ist der Unterschied zu nativen Programmen kaum zu spüren.
KDE, Gnome und Unity
Welcher Desktop lässt sich intuitiv und schnell bedienen? Wir prüfen für typische Arbeitsschritte, ob
Sie diese unter KDE, Gnome oder Unity am besten
erledigen können. Dazu gehören
auch Banalitäten, wie das Starten
von Programmen, die Suche nach
Dokumenten und nützliche Tastenkombinationen. Dazu berichten wir, wie stark Sie das Verhalten der Desktops durch Einstellungen an eigene Vorlieben anpassen können.
Als Ergänzung stellen wir den recht neuen
Desktop Budgie vor, den das Solus-Projekt für
seine Linux-Distribution entwickelt hat.
Chat-Programme für Linux
Internet Relay Chat
(IRC), Facebook-Chat,
MSN Messenger,
Skype und viele andere Dienste bieten
die Möglichkeit, bei
der Arbeit am Rechner
in Kontakt mit Freunden und Kollegen zu
bleiben, ohne dafür
zum Telefonhörer zu
greifen. Wir stellen Anwendungen für Linux vor,
mit denen Sie die Chatdienste nutzen können.
Im Internet mit einer eigenen Website präsent zu
sein, ist für manche Anwender schon ein wenig „retro“,
denn ein Großteil der
Selbstpräsentation läuft
heute bei vielen über die sozialen Medien. Wer nicht
nur auf Facebook, Twitter und Snapchat aktiv sein
will, findet in unserem Artikel einen Einstieg ins
Web-Hosting, Webseiten-Design und das beliebte
Content-Management-System WordPress.
Vorschau
NAS als Datenspeicher
auf 02/2017
Um die Menge an Daten zu reduzieren, die auf den PCs
liegt, greifen Privatanwender gern zum NAS als zentralem
Datenspeicher. Echte Linux-Profis geben dabei die Zügel
ungern aus der Hand: Mit der passenden Distribution setzen Sie ein System auf, das sich vor kommerziellen Produkten nicht zu verstecken braucht. Wer lieber auf eine
Komplettlösung setzt, hat die Wahl zwischen verschiedenen Anbietern, deren Systeme ebenfalls mit Linux laufen.
Die nächste Ausgabe erscheint am 19. Januar 2017.
Reproducible Builds
Mit Reproducible Builds versucht das Debian-Projekt, Anwendern die Mittel an die Hand zu geben, um die Authentizität von Binärpaketen zu überprüfen. Wir zeigen, welche
Schritte dazu auf Ihrem System notwendig sind.
DAW Ardour 5
© Rasslava, 123RF
Musiker brauchen nicht mehr auf macOS (OS X) als Plattform zu setzen: Unter Linux findet sich eine Vielzahl an
Profiprogrammen, die beim Aufnehmen und der Postproduktion assistieren. Dazu zählt Ardour, das mit Version 5
viele interessante Neuerungen mitbringt.
Änderungen der Themen vorbehalten
EasyLinux 02/17 – 04/17
wordpress.com
Die eigene Homepage