syrien - sechs jahre krieg

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07/03/2017
Dienstag, 07. märz 2017, ab 20.15 Uhr
ARTE thema
syrien - sechs jahre krieg
inhalt
Was mit friedlichen Demonstrationen begann, hat sich zu einer der größten humanitären Katastrophen des 21. Jahrhunderts entwickelt: der Krieg in Syrien. Mehrere hunderttausende Tote, Millionen
Syrer auf der Flucht, die Diplomatie in der Sackgasse und Präsident Bashar Al-Assad so fest im
Sattel wie lange nicht mehr.
THEMA am Dienstag blickt auf sechs Jahre Syrien-Konflikt zurück und analysiert in “Schlachtfeld Syrien: Die Welt schaut zu” die Unfähigkeit der internationalen Gemeinschaft, dem Massaker Einhalt zu
gebieten. Ein Armutszeugnis, nicht nur für die UNO. Die alltägliche Brutalität der Häuserkämpfe zwischen den Regierungstruppen und Rebellen hat eine junge syrische Filmemacherin in ihrem Kriegstagebuch “Zwölf Tage, zwölf Nächte in Damaskus“ eingefangen. Welche Gräueltaten diejenigen zu erdulden haben, denen Assads Schergen habhaft werden, zeigt die preisgekrönte Dokumentation
“Vermisst! Syriens geheime Kriegswaffe” und letztlich erzählt die Dokumenatation „Inside Rakka“ von
einem geheimen Netzwerk im Südosten der Türkei, das erhebliche Risiken eingeht, um IS-Deserteure aus dem Land zu schleusen.
07/03/2017
arte thema
syrien - sechs jahre krieg
03
20.15 Uhr
schlachtfeld syrien: die welt schaut zu
Erstausstrahlung
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21.10 Uhr
05
22.10 Uhr
06
23.05 Uhr
zwölf tage, zwölf nächte in damaskus
Erstausstrahlung
vermisst! syriens geheime kriegswaffe
inside rakka: is-deserteure packen aus
ARTE THEMA: syrien - sechs jahre krieg
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3
20.15
schlachtfeld syrien:
die welt schaut zu
dokumentation von anne poiret
ARTE france, magneto presse
frankreich 2017, 52 min.
Erstausstrahlung
Sechs Jahre lang beobachtete ein Kamerateam die
Arbeit der UN-Sondergesandten für Syrien. Das Ergebnis
ist ein einzigartiges Dokument über die Hintergründe
des Bürgerkriegs. Von Genf über Damaskus und Moskau
bis nach New York vermittelt die Dokumentation neue
Einblicke in die bislang erbittertste diplomatische
Schlacht des 21. Jahrhunderts, die das syrische Volk
letztlich mit seinem Schicksal alleinließ. Drei Männer
verkörpern dieses diplomatische Ringen und die daraus
resultierende humanitäre Katastrophe – die drei UNSondergesandten für Syrien Kofi Annan, Lakhdar Brahimi
und Staffan de Mistura.
Die UN-Sondergesandten für Syrien repräsentieren die
internationale Gemeinschaft, sie bemühten sich, zwischen
den Kriegsparteien zu vermitteln und sie an den
Verhandlungstisch zurückzuholen. Doch alle drei Gesandten
scheiterten. Die Vergeblichkeit dieser UN-Mission
symbolisieren die nicht enden wollende Belagerung des
Ostteils von Aleppo und die massiven Bombardements, mit
denen das Assad-Regime und sein russischer Bündnispartner
die zweitgrößte Stadt Syriens wieder unter ihre Kontrolle
bringen wollen, sowie die Ausmaße der humanitären Krise
und der Vorwurf von Kriegsverbrechen im Namen des
Kampfes gegen den Terror. Nach sechs Kriegsjahren mit
Hunderttausenden Toten und zwölf Millionen Flüchtlingen
und Vertriebenen steht außer Frage, dass das von der UNO
verkörperte
internationale
Sicherheitssystem
handlungsunfähig ist. Trotz der rund 15 Agenturen und
Tausender Mitarbeiter sowie eines Budgets von mehreren
Milliarden Euro brachten die Vermittlungsbemühungen der
UNO Syrien weder den Frieden, noch vermochten sie das
Leid der Bevölkerung zu lindern oder die größte
Flüchtlingskrise seit dem Zweiten Weltkrieg, dem Zeitpunkt
der Gründung der Vereinten Nationen, zu verhindern.
ARTE THEMA: syrien - sechs jahre krieg
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4
21.10
zwölf tage, zwölf nächte
in damaskus
dokumentation von roshak ahmad
rbb/ARTE, dokfilm fernsehproduktion gmbh
deutschland 2017, 52 Min.
Erstausstrahlung
Ein tödlicher Häuserkampf im Süden von Damaskus –
zwischen Assad-Getreuen und der Freien Syrischen
Armee. Der Regisseurin Roshak Ahmad ist es gelungen,
über zwölf Tage und zwölf Nächte jede Phase dieser
Kriegshandlung zu begleiten, die stellvertretend für
Hunderte, wenn nicht Tausende andere alltägliche
Häuserkämpfe in Syrien steht. Ihr filmisches Tagebuch
ist wie ein Countdown bis zum Finale dieses einen
Häuserkampfes. So nahe am Kriegsgeschehen war eine
Kamera nie zuvor – erst recht nicht die Kamera einer
jungen Frau unter zwei Dutzend männlichen Kämpfern.
Roshak Ahmad wächst in einer kurdischen Familie in Syrien
auf, studiert Kunst und arbeitet als Journalistin in Damaskus.
Seit 2011 zermürbt der Bürgerkrieg ihre Heimat. Irgendwann
nimmt sie sich ihre Filmkamera und macht sich auf den
Weg in den Süden von Damaskus. In dem Vorort AlHadschar al-Aswad lernt sie Abu Omar kennen – den
Anführer einer Gruppe von Kämpfern der sogenannten
Freien Syrischen Armee. Sie vertraut ihm, er vertraut ihr.
Roshak Ahmad – die jetzt „Sham“ genannt wird – darf mit
ihrer Kamera immer dabei sein, alles filmen. Abu Omar und
seine Getreuen haben sich in einem Haus verschanzt.
Gegenüber, 150 Meter entfernt, verbarrikadieren sich
Assads Scharfschützen in einem anderen Häuserblock. Von
hier aus können sie den Zugang zum Süden von Damaskus
kontrollieren. Zwölf Tage und Nächte belagern sich die
beiden Gruppen. Der Häuserkampf in Al-Hadschar alAswad steht stellvertretend für Hunderte, wenn nicht
Tausende andere alltägliche Häuserkämpfe in Syrien. Abu
Omars Freischärler waren Büroangestellte, Pizza-Ausfahrer,
medizinisch-technische Assistenten. Der Krieg vor ihrer
Haustür hat sie aufgesogen, vereinnahmt. Roshak Ahmads
filmisches Tagebuch ist wie ein Countdown bis zum Finale
dieses einen Häuserkampfes.
22.00 DEBATTE
Die Dokumentation wird durch eine 10-minütige Debatte mit einem Experten zum Thema ergänzt.
ARTE THEMA: syrien - sechs jahre krieg
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22.10
vermisst!
syriens geheime kriegswaffe
dokumentation von sophie nivelle-cardinale & etienne huver
arte, what‘s up
frankreich 2015, 52 Min.
Seit 2011 bestimmt der Bürgerkrieg den Alltag in Syrien.
Mehrere Hunderttausend Menschen fielen dem Konflikt
bereits zum Opfer, Millionen sind auf der Flucht. Doch
darüber hinaus sind allein in den ersten vier Kriegsjahren
weitere rund hunderttausend Personen verschwunden.
Das syrische Regime hat einen bis ins Detail durchdachten
Todesapparat aufgebaut: Willkür, Grausamkeit und
Folter sind an der Tagesordnung. „Vermisst! Syriens
geheime Kriegswaffe“ bricht das Schweigen und
berichtet über diese Inhaftierten. In Amman, Paris,
Istanbul und Beirut gelang es Sophie Nivelle-Cardinale
und Etienne Huver, mit Opfern und ehemaligen
Handlangern dieses namenlosen Krieges zu sprechen.
In Syrien und der gesamten Region lassen alle
Konfliktparteien unliebsame Gegner einfach verschwinden.
Wird irgendwann bekannt, wie viele Menschen in den
Gefängnissen gefoltert und ermordet wurden? Wo werden
die Verschleppten festgehalten? Und welche Rolle spielt
ihr Schicksal in den diplomatischen Verhandlungen mit den
syrischen Machthabern? Das syrische Regime hat einen bis
ins Detail durchdachten Todesapparat aufgebaut: Willkür,
Grausamkeit und Folter sind an der Tagesordnung. Die
Peiniger foltern ihre Opfer und fotografieren anschließend
die Leichen, die zur leichteren Identifikation mit Nummern
versehen werden. Wie in Chile und Argentinien in den 70er
Jahren werden die Männer und Frauen an getarnten Orten
festgehalten, während die verzweifelten Familien keinerlei
Informationen darüber erhalten, ob ihre Angehörigen noch
am Leben sind. In Amman, Istanbul, Beirut und Paris gelang
es Sophie Nivelle-Cardinale und Etienne Huver, mit Opfern
und Tätern dieses namenlosen Krieges zu sprechen. Zu
Wort kommen Familien im Exil, die mit allen Mitteln
versuchen, die Vermissten wiederzufinden; Mütter, die
gemeinsam mit ihren Kindern vor der Bedrohung geflohen
sind; aber auch freigekommene Inhaftierte, die über die
grausamen Methoden in den Geheimgefängnissen des
Assad-Regimes berichten. Ehemalige Handlanger und
Gefolgsleute des Systems bieten einen verstörenden
Einblick in die Todesmaschinerie. Häufig sprechen sie zum
ersten Mal über ihre Erfahrungen und wollen unerkannt
bleiben.
Die
Dokumentation
begleitet
zudem
Nichtregierungsorganisationen und Vereinigungen, die in
den Entführungsfällen ermitteln. Sie identifizieren die
Gefangenen und erstellen Opferstatistiken, damit die
Betroffenen das Regime von Damaskus eines Tages zur
Rechenschaft ziehen können.
ARTE THEMA: syrien - sechs jahre krieg
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6
23.05
inside rakka:
is-deserteure packen aus
dokumentation von thomas dandois & françois-xavier trégan
ARTE, memento
frankreich 2016, 52 Min.
Im Südosten der Türkei, weniger als hundert Kilometer
vom kriegszerrütteten Syrien entfernt, geht ein
geheimes Netzwerk erhebliche Risiken ein, um ISDeserteure aus dem Land zu schleusen. Erstmals
erklären sich ehemalige Terrorkämpfer bereit, offen
und im Detail über ihre Rolle in der Terrormiliz und ihr
Leben unter dem Joch des sogenannten Islamischen
Staates zu sprechen.
Die meisten IS-Deserteure waren in Rakka stationiert, der
politischen und militärischen Hauptstadt des sogenannten
Islamischen Staates. Zeugenaussagen von IS-Deserteuren
sind sehr selten. Generell tauchen sie aus Angst unter.
Wer sich den Behörden stellt, wird unverzüglich in Haft
genommen und darf nur noch mit seinem Anwalt und den
engsten Angehörigen sprechen. Das Netzwerk zur
Ausschleusung wurde von früheren Kämpfern der Freien
Syrischen Armee aufgebaut. Einige von ihnen haben sich
bereiterklärt, ihre Arbeitsmethoden offenzulegen. Indem
sie den reuigen Dschihadisten bei der Flucht helfen und
deren Zeugenaussagen sammeln, wollen sie das wahre
Gesicht des IS zeigen: die Lügen, die falschen Versprechen,
die Gewaltverherrlichung, die grassierende Korruption.
Die Mitglieder dieses Netzwerks sind überzeugt, dass sie
damit potenzielle Dschihad-Kandidaten zum Umdenken
bewegen und wertvolle Rekrutierungskanäle der Miliz
trockenlegen können.
Die Dokumentation porträtiert die Anhänger zweier
Gegenpole, die vieles verbindet: IS-Deserteure und ihre
Ausschleuser. Sie beschreibt einerseits die geheimen
Kämpfe einer syrischen Widerstandsarmee, die hinter den
Linien der Front gegen den Feind wirkt. Andererseits gibt
sie Männern und Frauen das Wort, die sich von der ISPropaganda verblenden ließen, nun aber aus der Hölle
des sogenannten Islamischen Staates zurückgekehrt sind.
Alle wissen, dass sie verfolgt werden und ein Kopfgeld
auf sie ausgesetzt wurde.
Pressekontakt:
Manuel Schönung
t +33 (0)3 88 14 20 09
E-Mail: [email protected]
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