Aufbau der Welt - Der Gottes

1. AUFBAU UND FUNKTION DER WELT
(Urknall, Atome, Materie und Leben)
Professor Dr. Ing. habil. Klaus Hofer
Die Geheimnisse des Universums und des Lebens zu lüften, prägen das Sinnen und Trachten
der Menschheit seit Anbeginn. Aufgrund ihres niedrigen Wissenstandes konnten unsere Vorfahren allerdings keine plausiblen Erklärungen auf ihre existentiellen Fragen finden, weshalb
sie sich Abertausende Götter und Paradiese als Ersatz im Jenseits erschaffen haben.
Aus heutiger Sicht stellt sich unsere Welt als eine gigantische Verwebung kleinster energiegeladener Massefäden (Strings) dar, welche über ihre rhythmischen Bewegungen Informationen
austauschen und damit alles Stoffliche bestimmen. Diesem komplexen Zusammenspiel von
Energie, Masse und Information liegt die Handschrift der Evolution zugrunde, welche die
Strukturierung von Materie ebenso bestimmt wie die Codierung von Lebensformen aller Art.
Dieser Beitrag macht deutlich, dass unser Kosmos kein chaotischer und brodelnder Sternenhaufen ist, sondern auf allen Evolutionsebenen von lebender Materie durchsetzt wird. Aus
diesem erweiterten Blickwinkel ist die Existenz von Leben in und auf Atomen ebenso wahrscheinlich, wie außerirdisches Leben auf anderen Planeten oder wie ganze Galaxien und Universen als organische Lebewesen wachsen und sterben müssen. Selbstverständlich spielen bei
solch überdimensionalen Betrachtungen die Grenzen menschlicher Erkenntnisfähigkeit eine
entscheidende Rolle. Darum sind alle unsere Aussagen zum Universum ebenso unscharf, wie
die Beschreibung irdischer Welten aus der Wahrnehmungsebene eines Atoms.
1. Energie, Masse und Information
Die Information spielt eine zentrale Rolle beim Aufbau und der Funktion unserer Welt. Sie ist
eine immaterielle Naturgröße, welche untrennbar an die physikalischen Naturgrößen “Masse
und Energie“ gebunden ist. Denn ohne einen materiellen Träger sind Information nicht speicherbar und ohne Energie nicht transportierbar. Und darum ist alles Stoffliche in unserem
Universum eine komplexe Verwebung aus Energie, Masse und Information. Die Information
sorgt nämlich im subatomaren Bereich ebenso für Ordnung wie in irdischen und galaktischen
Dimensionen.
Masse, Energie und Information sind die Bausteine
der Evolution und untrennbar miteinander verwoben.
Diese enorme Bedeutung der Information war der Menschheit über viele Jahrtausende nicht
bewusst, denn man hatte geglaubt, dass alles auf der Welt aus Feuer, Wasser, Erde und Luft
hervorgegangen sei. Diese naive und einfältige Sichtweise stammt von den griechischen Naturphilosophen (ca. 400 v.Chr.) und wird von den Religionen bis heute wach gehalten. Und
das, obwohl der griechische Philosoph Demokrit (ca. 300 v. Chr.) zur selben Zeit bereits das
Atomos (das Unzerschneidbare) als kleinsten Baustein der Materie vermutet hat.
Während die Religionen an die Naturphilosophen anknüpften und damit keinerlei Erkenntnisgewinne über die Jahrtausende erzielten, haben Wissenschaft und Technik ihren bahnbrechenden Wissenszuwachs auf der Basis von masseorientierten Ordnungsmodellen gewonnen.
Das begann mit der Entdeckung einer Ordnungsstruktur im Kosmos (Milchstraße) durch Johannes Kepler (1609), geht über die Entstehung der Arten (Evolution) durch Charles Darwin
(1859) sowie die Entropie (Unordnung) in der Thermo-Dynamik durch Rudolph Clausius
(1865) bis hin zur Entdeckung der Ordnungszahlen des Periodensystem durch Mendelejew
und Meyer (1869). Auch Werner Heisenberg (1943) hat sich mit der Ordnung der Wirklichkeit im atomaren Bereich auseinandergesetzt.
Die Bedeutung der Information als ordnende Kraft trat z.B. auch bei Shannon (1960) mit seiner Informationsentropie immer stärker in den Vordergrund. Einen weiteren Erkenntnisschritt
stellt die Superstringtheorie (1980) dar, die das Universum als eine gigantische Illusion tanzender Informationsfäden und Schleifen(evolutionäre Bits) beschreibt. Diesen Gedankengang
greift die Semilogie (2009) auf und folgert, dass alles Stoffliche (Materie und Leben) eine
extrem komplexe Verwebung aus Energie, Masse und Information ist. Wobei tote Materie
(Gegenstände) eine höhere Unordnung (Entropie) bzw. geringere Codierungshöhe aufweist
als lebendige Materie (Pflanzen und Lebewesen).
Was bleibt sind die fundamentalen Erkenntnis, dass sich 1.) Massen nicht nur anziehen, sondern über ihre rhythmische Bewegungen intensiv Informationen austauschen und 2.) weil
alles aus einem Urpunkt kommt, hat auch alles miteinander zu tun. Die historisch gewachsene
Aufteilung in unterschiedliche und voneinander getrennte Fachgebiete ist nicht länger vertretbar.
2. Handschrift der Evolution
An der Codierung von Atomen, Materie, Genen und Zellen lässt sich die Handschrift der Evolution (Schöpfungssoftware) ablesen, ähnlich wie man den Maschinencode und die Funktion
eines Computerprogramms auslesen kann, ohne den Programmierer zu kennen. Die Dekodierung der genetischen Schöpfungssoftware ist jedoch um Größenordnungen komplexer und
wird der Menschheit ihre allerletzten Illusionen nehmen.
Die evolutionäre Schöpfungslinie plus Schöpfungsvielfalt beginnt mit der Geburt eines Universums im Urknall, bei dem zunächst schlagartig gewaltige Energiewellen freigesetzt werden, die sich in wenigen Sekunden und Minuten in extrem heiße Gaswolken verwandeln. Im
Laufe der ersten 500 Millionen Jahre nach dem Urknall bilden sich dann gemäß Bild 1 die
einzelnen Atome mit ihren ca. einhundert unterschiedlichen Ordnungszahlen. Die enorme
thermische Energie der Ursuppe wird energetisch in den Atomstrukturen gespeichert.
Die stoffliche Materiebildung der Billionen Galaxien mit ihren Milliarden Sternen und Planeten verlief mit knapp zehn Milliarden Jahre extrem langsam und nimmt ungefähr zwei Drittel
der Weltgeschichte ein. Mit der Abkühlung der glühenden Erdkruste und der Bildung einer
sauerstoffhaltigen Atmosphäre hat die Evolution eine lebenstaugliche Nische geschaffen. Diese günstigen Randbedingungen haben zu einer explosionsartigen Flut von höher codierten
Schöpfungsprodukten geführt. Solche Entwicklungen sind zeitlich versetzt noch an vielen
anderen Stellen in unserem Universum oder in Paralleluniversen höchstwahrscheinlich abgelaufen, bzw. laufen gerade ab.
Bild 1. Die Evolutionskurve unseres Planeten Erde.
Beginnend mit den ersten Algen und Viren mit ca. 104 codierten Atomen nahm die Anzahl
der Atom- und Molekülstrukturen rapide zu und führte dann vor ungefähr 500 Millionen
Jahren zu einem hochflexiblen, anpassungsfähigen und effizienten Schöpfungswerkzeug,
nämlich den Genen aus ca. 105 Einzelatomen. Auf der Basis von Abertausenden genetischer
Programmcodes war es der Evolution damit möglich, unsere Natur in Form von Wäldern und
Vielzellern, wie Bakterien, Lebewesen, Dinos, Affen und schließlich nach 15 Milliarden evo-
lutionärer Programmierung das menschliche Genom mit 109 (1 Milliarde) Einzelatomen hervorzubringen.
Waren am Anfang unserer Erdgeschichte die Schöpfungsprodukte noch reine Energieträger
(Atome, Moleküle), so hat sich dies mit den hoch codierten Genen hin zu biologischen Informationsträgern (Viren, Zellen, Leben) verschoben.
Bei solchen ganzheitlichen Betrachtungen und Darstellungen der evolutionären Weltgeschichte ist die Menschheitsgeschichte in der Zeitachse nach Bild 1 (grüner Pfeil) nicht ansatzweise
wahrnehmbar. Oder anders ausgedrückt, im Zeitraffer der Evolution spielt der Mensch praktisch keine Rolle. Zoomt man auf den grünen Schöpfungspunkt am Ende der Kurve und vergrößert man dessen Zeitmaßstab um den Faktor 1.000.000, dann wird der Codierungszuwachs
in den vergleichsweise kurzen Zeitspannen immer kleiner und die genetische Beschreibungsfunktion mehr und mehr zu einer Geraden mit waagerechtem Verlauf. ,
Betrachtet man gemäß Bild 2 die letzten acht Millionen Jahre der Weltgeschichte, dann hat
die Evolution aus den Bonobos, einem Menschenaffen in Zentralafrika, zunächst den Urmenschen (Neandertaler) und dann den Menschen mit aufrechtem Gang entwickelt.
Bild 2. Die Evolutionskurve vom Affen zum Menschen
Die evolutionäre Informationssteigerung und Höherorganisierung programmierter Molekülstrukturen in unserem genetischen Code beträgt lediglich 1,5 Prozent gegenüber den Affenwesen. Bezogen auf das Erbgut des Neandertalers liegt der Genzuwachs sogar nur bei zehn
Genen. Über diesen geringen, informationstechnischen Zugewinn im menschlichen Genom
von ungefähr 22.500 Genen hat die Evolution im vorderen Hirnlappen des Menschen ein Bewusstsein (Verstand, Gewissen, Moral) entwickelt. Aus diesem moralischen Urcode (Evolutionäre Moral, Schöpfungsauftrag Paradiesgedanke, Gottescode, etc.) haben unsere Vorfahren
sämtliche Religionsgebote, Grundgesetze und Menschenrechte abgeleitet. Weitere fundamentale Erkenntnisse über den evolutionären Dreiklang von Leben, Moral und Tod finden sich im
Teil 2 dieser umfassenden und zeitgemäßen Darstellung vom Aufbau und Funktion der Welt.
3. Aufbau und Funktion der Welt aus der Sicht eines atomaren Beobachters
Betrachtet man einen beliebigen Atomhimmel gemäß Bild 3 aus dem Blickwinkel eines Beobachters, der auf einem Atom sitzt, so kann dieser keinerlei stofflichen Formen bzw. strukturierten Zusammenhänge der Materie erkennen. Das gilt sowohl beim Blick in das Innere eines
Atoms (Strings) als beim Blick nach außen (Atomhimmel). Mit ausgetüftelten Beobachtungsmethoden kann der Betrachter allenfalls noch auf einen chaotischen Haufen aus Masse
und Energie schließen. Sämtliche darüber hinausgehenden Aussagen und Vermutungen bleiben dem Beobachter aufgrund seiner begrenzten Wahrnehmungsmöglichkeiten verschlossen.
Insbesondere ob sein Atom und die ihn umgebende Atomwolke Bestandteil eines Lebewesens
oder Gegenstandes sind.
Weitere Behauptungen des Beobachters, dass dieser Massenkosmos durchgängigen Gesetzmäßigkeiten gehorcht, dass er sich stetig ausdehnt, dass er gekrümmte Ränder aufweist, dass
er aus einem Urknall hervorgegangen sei, dass er nur eine maximale Geschwindigkeit zulässt
und eine Tiefsttemperatur aufweist oder ob es Leben in und außerhalb seines Atoms gibt,
bleiben aus diesem unscharfen Blickwinkel reine Spekulation. Diese gewagten Behauptungen
lassen sich allerdings schnell überprüfen, wenn man die Aussagen des Atombeobachters von
einer höheren Warte aus betrachtet.
Denn aus dem erweiterten Blickwinkel eines menschlichen Beobachters lassen sich über dessen größeren Abstand aus den Atomwolken stoffliche Formen wahrnehmen. Der chaotische
Atomhaufen könnte sich vielleicht als eine pulsierende Schlagader eines pumpenden Herzmuskels oder als ein anderes Organ herausstellen. Bei noch größerem Abstand würde ein
menschlicher Betrachter gemäß Bild 2 sogar das zugehörige Lebewesen erkennen. Natürlich
könnte es aber auch sein, dass der atomare Massenhimmel lediglich zu einem toten Gegenstand (Stein) gehört. Solche stofflichen Erkenntnisse sind nur der menschlichen Beobachtung
zugänglich, wohin gegen atomare Beobachter irdische Gegenstände und Lebewesen stofflich
nicht wahrnehmen können.
Überprüft man nun im Nachhinein die Aussagen des atomaren Beobachters zu Aufbau und
Struktur des Massenhimmels, so können wir die Vermutung eines wachsenden Kosmos bestätigen, sofern es sich um ein Lebewesen handelt. Im Falle eines Gegenstandes trifft das weniger zu, auch nicht die Aussage der gekrümmten Formen. Der Rückschluss des atomaren Beobachters auf einen Urknall bei der Geburt des Kosmos ist zwar sehr unscharf, aber zumindest
im Falle des Lebewesens nicht gänzlich von der Hand zu weisen. Was die Aussagen zu maximalen Geschwindigkeiten und absoluten Temperaturen innerhalb der Massenwolke angeht,
stoßen selbst wir Menschen schnell an unsere subatomaren Wahrnehmungsgrenzen. Denn
dass im Vakuum zwischen den einzelnen Atomen eine absolute Temperatur wie im Weltraum
herrscht, ist zwar hochwahrscheinlich, aber den messtechnischen Nachweis müssen wir
schuldig bleiben.
Die Vorhersage des submikroskopischen Beobachters auf lebende und leblose Massenhaufen
hingegen können wir aus unserer Beobachtungsebene uneingeschränkt bestätigen.
Bild 3. Erkenntnisgrenzen eines atomaren Beobachters.
Dass es neben den 5 % sichtbaren Massepunkten noch 25 % unbekannte Massepunkte und 70
% schwarze Energiequellen geben soll und dass es womöglich 1071 Massepunkte sind, können wir aus höherer Warte allerdings nicht bestätigen.
Bei der Beurteilung der stofflichen Wahrnehmungsfähigkeit eines atomaren Beobachters
muss man bedenken, dass ein Atom 1023-mal kleiner ist als ein menschliches Organ oder ein
irdischer Gegenstand. Darum sind die Behauptungen eines atomaren Beobachters über seine
höherdimensionale Umgebung eher unscharf und spekulativ, als erkenntnisreich. Dies gilt es
aber ganz besonders zu bedenken, wenn man im Folgenden die Grenzen menschlicher Erkenntnisse realistisch ausloten möchte.
4. Aufbau und Funktion der Welt aus der Sicht eines irdischen Beobachters
Bei der Beurteilung der stofflichen Wahrnehmungsfähigkeit eines irdischen Beobachters muss
man bedenken, dass der Mensch bzw. die Erde ca. 1023-mal kleiner sind als eine Galaxie
bzw. das Universum. In Bild 4 sind diese Größenordnungsverhältnisse sichtbar gemacht. Wegen unserer relativen Winzigkeit sehen wir beim Blick von unserer Erde in den Sternenhimmel dasselbe Massenbild wie ein Atombeobachter im Inneren von Materie. Die atomaren
Massenpunkte in Bild 3 sind jetzt Sternen und Planeten gewichen. Was wir Menschen in diesem Sternenkosmos gerade noch erkennen können, sind Umrisse unserer Milchstraße und
benachbarter Galaxien.
Bild 4. Erkenntnisgrenzen eines irdischen Beobachters.
Der Rest des Universums bleibt unseren Blicken stofflich verborgen und alle unsere Aussagen
zu dessen Formen und Gesetzmäßigkeiten sind somit reine Spekulation. Da wir Menschen so
unendlich viel kleiner sind als alle kosmischen Objekte in unserem Universum, könnte sich
unsere Galaxie aus einer noch höheren Sicht ebenfalls wieder als ein Gegenstand oder ein
galaktisches Lebewesen herausstellen. Nur ein kosmischer Beobachter von der Größe einer
Galaxie wäre in der Lage, unsere unscharfen Aussagen zu überprüfen und in einigen Punkten
zu bestätigen bzw. in anderen Punkten zu widerlegen. Denn wir Menschen können galaktische Dimensionen stofflich nicht wahrnehmen.
Da wir die Erkenntnisse eines galaktischen Beobachters aber nicht zur Verfügung haben,
bleiben uns ähnlich wie dem atomaren Beobachter in einem Massenhaufen nur Vermutungen
und Spekulationen. Und davon gibt es von der Prophezeiung angeblicher Gottesteilchen in
Atomen bis hin zur Berechnung der Ränder unseres Universums unendlich viele. Durch die
Übertragung unserer gesicherten Erfahrungswelt in mikro- und makroskopische Dimensionen,
lassen sich zwar Aussagen mit hohem Wahrscheinlichkeitsgehalt formulieren, aber leider
nicht gesichert nachprüfen und beweisen; wie zum Beispiel die Anzahl der Sterne und Planeten, der Galaxien und der Gesamtsumme an Atomen in unserem Universum.
Würden wir von einem galaktischen Beobachter eventuell erfahren, dass unsere Galaxie ein
gigantisches Lebewesen ist, während andere Galaxien lediglich galaktische Gegenstände darstellen? Auf der anderen Seite würde der galaktische Beobachter unsere Erde lediglich als ein
Atom oder Elektron wahrnehmen und niemals auf die Idee kommen, dass es auf einem planetaren Atom Leben und noch kleinere Bausteine gibt. Auch die von uns Menschen postulierte
absolute Lichtgeschwindigkeit und Tiefsttemperatur im Universum könnte er uns weder bestätigen noch nachprüfen. Die gewagte Theorie von schwarzen Massen und Energien im Universum wäre aus galaktischer Sicht womöglich ebenso abenteuerlich wie sie uns in Atomschwärmen zu sein scheint.
5. Grenzen menschlicher Erkenntnis
Um die evolutionären Wirkungsmechanismen der verschiedenen Schöpfungsebenen sowie die
Relativität alles Stofflichen transparent und deutlich zu machen, gehen wir gemäß Bild 5 von
einer beliebigen Energie- Masse- Informationskonstellation aus. Dabei kann es sich sowohl
um den Sternenhimmel als auch um eine Materiewolke eines Atomverbands im Abstand von
10-10 m handeln. Entfernt man sich weiter weg, so erscheint im Abstand von 10-7 m dieser
Verband als eine brodelnde Masse, ähnlich den gewaltigen Infernos aus Energie und Materie
im Kosmos.
Erst ab einem Abstand von 10-1 m wird diese brodelnde Masse für unsere menschliche Wahrnehmung stofflich und könnte sich als der Zellverband eines schlagenden Herzes herausstellen. In einer Entfernung von 100 m wird dann schließlich das zugehörige, irdische Lebewesen
für uns sichtbar. Bewegen wir uns noch weiter von diesem Lebewesen oder Gegenstand weg,
dann nehmen wir ab 107 m unsere Erde und unseren Lebensraum als Kugel wahr. Diese stoffliche Wahrnehmung von Sternen und Planeten verschwindet aber ab einer Entfernung von
1017 m wieder vollständig. Dieser Sternenhimmel besteht zur Hauptsache aus Vakuum und
kleinen Massepünktchen, ähnlich dem Bild einer Atomwolke. Ab einem Abstand von 1022 m
zu unserer Erde wird der Sternenhimmel wieder stofflich in Form von Galaxien (Milchstraße)
wahrgenommen. Bedenkt man, dass unser Universum aus ca. 1012 Galaxien und ca. 1022 Sternen/ Planeten besteht, dann stellen sich im Abstand von 1044 m und darüber hinaus auch Galaxien und ganze Universen wieder als Massepünktchen dar. Diese Beobachtung des gesamten Schöpfungsumfangs ist natürlich reine Spekulation und wird unserem menschlichen Auge
für immer verschlossen bleiben.
Bild 5. Kreislauf der evolutionären Schöpfungsvielfalt
Betrachtet man die Schöpfungsvielfalt der Evolution wieder aus dem Blickwinkel der Galaxien, so ist es ebenfalls hoch wahrscheinlich, dass es sich um hochcodierte Masseverbände
ähnlich der irdischen Zellen und Lebewesen handelt. Darum kann man davon ausgehen, dass
es sich um galaktisches Leben mit entsprechen Raum- und Zeitdimensionen handelt. Betrachtet man unsere Milchstraße als ein galaktisches Lebewesen, dann ist nicht auszuschließen,
dass die sogenannten schwarzen Löcher nichts anderes als die Zeugungsvorgänge von galaktischen Lebewesen sind. Nach entsprechender Reifezeit kommt dann beim Urknall ein neues
Universum auf die Welt, mit all seinen evolutionären Entwicklungspotentialen, die in den
aufgesaugten Masseverbänden enthalten sind.
Und genau an dieser Stelle findet der Schöpfungsübergang von unendlich großen Dimensionen (1044 m) zu unendliche kleinen Strukturen (10-35 m) statt. Während in einem schwarzen
Loch die Schöpfung partiell auf einen winzigen Schöpfungspunkt verdichtet wird, entspricht
der Urknall der Geburt eines neuen Universums. Dabei werden ca. 10140 kleinste EnergieMasse- Informationsteilchen (Schöpfungsbits) frei, die sich nach den Gesetzen der Evolution
zu Materie und Leben verbinden. Betrachtet man diese Schöpfungsteilchen (Strings) in einem
Abstand von 10-20 m erscheint das bekannte nichtstoffliche Schöpfungsbild, wie es zum Beispiel einem Blick in den Sternenhimmel entspricht. In einem Abstand von 10-15 m formatieren
sich die tanzenden Energie- und Massefäden (Strings) zu hoch codierten Gebilden, die gemäß
evolutionärer Schöpfungsmechanismen durchaus atomare Lebewesen sein können. In einem
Abstand von 10-12 m wird dann der Lebensraum (Atome) dieser Winzlinge sichtbar. Der
Kreislauf der Schöpfung schließt sich und die langwierige Entwicklung eines frischgeborenen
Universums durch Evolution und Zufall nimmt ihren weiteren Verlauf.
Unser Universum hat seit seiner Geburt (Urknall) bereits zwei Drittel seiner Existenz hinter
sich gebracht und strebt als alterndes Schöpfungsprodukt langsam seinem Tod (Kollaps) entgegen. Mit den Maßstäben des Lebens kann deshalb ein Alterswachstum ausgeschlossen werden. Wenn wir dennoch eine Ausdehnung im Universum feststellen sollten, dann bezieht sich
das allenfalls auf einen begrenzten galaktischen Teilbereich, wie z.B. ein Krebsgeschwür in
einem ausgewachsenen Körper.
Die Übertragung bekannter Sichtweisen und gesicherter Erkenntnisse auf das Unbekannte und
Unerreichbare sowohl im ganz Großen wie im ganz Kleinen der Schöpfung muss als einzige
Möglichkeit für eine plausible Abschätzung der gesamten Schöpfung herangezogen werden.
Dies macht durchaus Sinn, denn schauen wir irdischen Wesen nach oben, sehen wir einen
Sternenhimmel, schauen wir nach innen, sehen wir einen Atomhimmel. Warum soll dann
nicht ein galaktisches Wesen beim Blick nach oben einen Universenhimmel und nach innen
einen Planetenhimmel sehen, oder ein subatomares Lebewesen beim Blick nach innen einen
Stringhimmel und nach außen einen Atomhimmel wahrnehmen?
Während die obere Hälfte des Schöpfungskreislaufs, vom Atom bis zu unserer Milchstraße,
durch unsere Beobachtungen, Experimente und Messungen als wissenschaftlich gesichert
angesehen werden darf, ist der untere Schöpfungskreis zwar spekulativ und ungenau, aber
dennoch im Grundansatz hoch wahrscheinlich. Doch die Beschreibung der Schwarzen Löcher
als Geburtsort neuer Universen ist ebenso unscharf wie die Beschreibung eines irdischen
Zeugungsaktes aus dem Blickwinkel eines einzelnen Atoms. Eine Reise durch den menschlichen Körper auf einem Atom unterscheidet sich nämlich kaum vom Flug auf einem Planeten
durch das Universum. In beiden Fällen hätten wir keinerlei stoffliche Wahrnehmung der
Schöpfungsprodukte um uns herum.
Zur besseren Orientierung sind in Bild 5 die Grenzen zwischen menschlicher Erkenntnis und
menschlicher Spekulation markiert. Der spekulative Bereich (x) beginnt beim Blick in den
inneren Aufbau von Atomen und endet bei der Betrachtung galaktischer Sternenhaufen. Dabei
bleibt offen, ob jedes Atom selbst wieder ein kleines Universum bildet, ob Galaxien als Lebewesen sterben müssen oder ob in schwarzen Löchern ein neues Universum ausgebrütet. Das
alles ist reine Spekulation und gehört somit in den Bereich der Science- Fiction. Das einzige
was uns Menschen am Ende nur bleibt, ist die vage Erkenntnis, dass der Ausschnitt unserer
stofflichen Wahrnehmung nur ein kleinerer Teil eines größeren Ganzen zu sein scheint.
6. Summa Summarum
Unsere Welt ist eine gigantische Verwebung aus Energie, Masse und Information. Das gilt
für tote Gegenstände ebenso wie für Pflanzen und Lebewesen. Der einzige Unterschied
zwischen lebender und toter Materie besteht in der Codierungshöhe (Ordnung, Entropie)
der evolutionären Schöpfungsprodukte. In Bild 6 sind einige elementare Erkenntnisse
zum Aufbau und zur Funktion unserer Welt zusammengefasst. Da jedes Atom ebenso viele Strings enthält, wie unser Universum Atome zählt, lassen sich Formen von Leben selbst
in Atomen nicht ausschließen. Insbesondere weil die Urinformationen für die Entstehung
von Materie und Leben bereits in den Strings enthalten sein müssen.
Bild 6. Universum, Erde, Atom und Mensch
Ähnliches gilt für unseren Planeten Erde, welcher als eines von 1022 galaktischen Atomen in
unserem Universum gesehen werden muss. Außerirdisches Leben auf einigen der unzähligen
anderen Planeten ist daher ebenfalls hochwahrscheinlich. Allerdings ist die Gleichzeitigkeit
von intelligentem Leben auf anderen Planeten wegen der langen Entwicklungsphasen dann
doch wieder eher unwahrscheinlich. Zumal die Phase der Menschheitspräsenz auf unserem
Planeten nur ein Millionstel der Weltgeschichte ausmacht. Hinzu kommen die extremen Entfernungen, welche ein Zusammentreffen unterschiedlicher Intelligenzen ebenfalls sehr unwahrscheinlich erscheinen lassen.
Und so wie ein Atom nie auf die Idee käme Teil eines irdischen Lebewesens zu sein,
müssen wir Menschen uns daran gewöhnen, Teil eines galaktischen Lebewesens zu sein.
Insbesondere die extrem großen Spannen der Zeit- und Dimensionen zeigen uns Menschen
ganz klare Grenzen auf. Denn beim Blick in ein Atom sind wir so groß wie ein Universum
und beim Blick ins Universum so klein wie ein Atom. Das heißt, dass wir die Unsummen an
Forschungsmitteln für riesige Teilchenbeschleuniger auf der Suche nach subatomaren Gottesteilchen getrost sparen könnten und damit für gegen den Hunger und für globale Gerechtigkeit
verwenden sollten. Dasselbe gilt für die astronomische Geldverschwendung in der Weltraumforschung auf der Suche nach außerirdischen Lebewesen. Solange auf dieser Welt auch nur
ein Kind an Hunger sterben muss, sind diese wissenschaftlichen Luxusspielchen moralisch
nicht zu rechtfertigen.
Auch beim Blick auf unseren menschlichen Körper, bestehend aus 1027 Einzelatomen, müssen
wir nüchtern feststellen, dass wir keinerlei Bezug zu einem der Atome haben. Hinzu kommt,
dass jedes einzelne Atom unseres Körpers im Laufe von sieben Jahren automatisch ausgetauscht wird, das heißt unsere Körperhardware erneuert sich ständig. Was von einem Menschen zeitlebens erhalten bleibt ist die Software des genetischen Bauplans sowie die Persönlichkeitscode im Vorderhirn. Diese individuellen Informationspakete gehen erst in der Stunde
des Todes mit dem Absterben der Hirnzellen verloren und zwar endgültig. Unser Ich löst sich
in Nichts auf, wie die schöne Melodie auf einem zerstörten Tonträger.
Fazit: Alles in allem bleibt die ernüchternde Erkenntnis, dass wir Menschen weder subatomare Gegenstände und Lebewesen noch galaktische Gegenstände und Lebewesen wahrnehmen
können. Darum sollten wir unseren Wissensdrang ausschließlich auf die unentdeckten, irdischen Phänomene lenken und die enormen Ausgaben und Anstrengungen zur Erforschung der
spekulativen Grenzbereiche sinnvoller in den Schutz der Umwelt (Ökologischer Fußabdruck)
und der Armen und Hungernden (Slaveryfootprint) stecken.
Und weil alles aus einem Punkt kommt,
hat alles miteinander zu tun
Eine Unterteilung in getrennte Fach- und Wissensgebiete ist aus dieser Sicht nicht länger vertretbar. Philosophie, Physik, Biologie und Kosmologie basieren auf wenigen gemeinsamen
Grundprinzipien und besitzen an den Rändern.fließende Übergänge. Das Bindeglied zwischen
allen Disziplinen ist der menschliche Verstand.
Dieser Beitrag wurde im März 2017 an der Universität Bremen im Rahmen der DFGFrühjahrstagung vorgetragen. Sämtliche Rechte bleiben vorbehalten.