Programminfo Hannah Arendt (Barbara Sukowa, links) debattiert mit ihrer Freundin Mary McCarthy (Janet McTeer). Die deutsch-jüdische Philosophin Hannah Arendt (1906-1975) in jungen Jahren. 01/02/2017 mittwoch, 1. februar 2017 um 20.15 uhr hannah arendt spielfilm von Margarethe von Trotta frankreich/Deutschland/Luxemburg, 2012, 106 Min. mit: Barbara Sukowa, Axel Milberg u.a. Die jüdische Philosophin Hannah Arendt verfolgt 1961 den Prozess gegen Adolf Eichmann in Jerusalem. Im Gerichtssaal trifft sie jedoch statt dem erwarteten Monster auf einen Niemand, der, wie er nicht müde wird zu betonen, „nur“ Befehle ausführte. Nach einer akribischen Recherche charakterisiert Hannah Arendt in einer Artikelserie für den renommierten The New Yorker den Architekten der Endlösung als mediokren Schreibtischtäter und löst damit ungeahnte Proteststürme aus… Seit ihrer Flucht aus Nazideutschland vor 20 Jahren lebt die berühmte Philosophin und Schriftstellerin Hannah Arendt mit ihrem Mann Heinrich im amerikanischen Exil. Ihre New Yorker Wohnung ist Treffpunkt des „tribe“, einem Zirkel illustrer Intellektueller, der regelmäßig politische, gesellschaftliche oder geisteswissenschaftliche Themen diskutiert. Die überraschende Nachricht von der Ergreifung des NS-Kriegsverbrechers Adolf Eichmann elektrisiert die Totalitarismusforscherin, die schon mehrfach über den deutschen Faschismus publiziert hat. Blücher und ihren Freunden. Im Februar 1963 erscheint ihre Artikelserie, deren provozierende These von der „Banalität des Bösen“ für weltweite Empörung sorgt. Die Reaktionen sind verheerend und niederschmetternd. Hannah Arendt wird geächtet, angefeindet und verliert lebenslange Freunde. Dennoch bleibt sie konsequent bei ihrer Haltung und scheut keine Auseinandersetzung. Im Auftrag des renommierten The New Yorker reist sie nach Jerusalem, um über den Prozess zu berichten. Im Gerichtssaal erwartet sie ein Monster anzutreffen, stattdessen erlebt sie einen Niemand. Die geistlose Mittelmäßigkeit Eichmanns passt nicht zum abgrundtief Bösen seiner Taten. Sie sieht in dem Massenmörder einen Beamten, der die Ermordung der Juden gedankenlos wie eine ihm auferlegte Pflicht erfüllte. Hannah merkt schnell, dass dieser Widerspruch das Rätsel ist, das es zu lösen gilt. Zusatz-Info: Mit diesem Biopic setzt Margarethe von Trotta ihre Reihe großer Frauenporträts fort. Nach „Rosa Luxemburg“ (1986) und „Vision - Aus dem Leben der Hildegard von Bingen“ (2009) widmet die Autorenfilmerin sich der unabhängigen Denkerin Hannah Arendt, die eine der heftigsten Kontroversen über den Holocaust ausgelöst hat. Der Film überzeugt durch die stimmungsvolle Darstellung des New Yorker Exils und spart auch das ambivalente Verhältnis zwischen Hannah Arendt und dem mit den Nazis sympathisierenden Philosophen Martin Heidegger nicht aus. Originale Filmmitschnitte illustrieren den Eichmann-Prozess. Zurück in New York liest sie hunderte Prozessakten, recherchiert, diskutiert mit ihrem Mann Heinrich Im Anschluss an den Spielfilm zeigt ARTE um 22.00 Uhr die Dokumentation „Hannah Arendt und die Pflicht zum Ungehorsam“. Pressekontakt: katja birnmeier / [email protected] / T +33 388 14 21 52 / F +33 388 14 23 50 Bild: © Heimatfilm © fernsehbüro @Artepresse Folgen sie uns auf Twitter
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