10 Sport Freitag, 13. Januar 2017 | Nr. 10 . HANDBALL .................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................... „Das ist eine Riesen-Katastrophe“ Keine Fernsehübertragung der WM: Trainer und Funktionäre im Landkreis empört – Werbung für den Sport fällt flach SKI ALPIN Zwergerlrennen am Johannishügel Auf Fernsehbilder von jubelnden deutschen Handballern wie beim EM-Triumph der DHB-Auswahl im vergangenen Jahr müssen die deutschen Fans während der WM in Frankreich verzichten. Die Spiele werden hierzulande nur im Internet übertragen. FOTO: DPA kannten Boom. Wo und mit wem sie in diesem Jahr die WM schauen wird, hat sie sich noch nicht überlegt. Ein Ansprechpartner wäre Andras Pecsenye. Der Trainer der Weßlinger Handballerinnen berichtet Verblüffendes aus seinem Heimatland Ungarn. Dort werden nahezu alle WM-Spiele live im Fernse- Guter Start Bedingung für den Klassenerhalt Gilching – Das neue Jahr beginnt für die Handballerinnen des TSV Gilching so wie das das alte aufgehört hat: mit einem Spiel gegen den TSV Weilheim. Am Samstag (16.15 Uhr) möchte der Tabellenachte der Bezirksoberliga seine Sache jedoch etwas besser machen als im Hinspiel. Da unterlag das Team von Trainer Sören Heise mit 22:29. Die deutliche Niederlage beendete den kleinen Lauf, den sich der LandesligaAbsteiger zuvor mit Siegen über Bad Tölz und Isar-Loisach erarbeitet hatte. Ein guter Start in die Rückrunde ist die Bedingung da- für, dass am Saisonende der Klassenerhalt bewerkstelligt wird. Die Mannschaft ist die Winterpause recht entspannt angegangen und hat sich beim Nacht-Turnier in Alling etwas die Füße vertreten. In den nächsten Wochen muss sie jedoch wieder das Tempo verschärfen. Obwohl sich die Abwehr inzwischen gefestigt hat, wird es schwer, in Weilheim zu bestehen. Das Team von der Ammer steht mit 9:9-Punkten auf dem fünften Tabellenplatz und kann mit einem weiteren Sieg über Gilching den Anschluss an die vorderen Plätze herstellen. hch hen übertragen. Und nicht nur das. Über Satellit lässt sich das Programm der verantwortlichen Sender auch in Deutschland empfangen. Zwar hat Pecsenye nur einen Kabelanschluss, aber auch für ihn gibt es Abhilfe. Die ungarischen Sender, die die WM übertragen, bieten ihr Programm auch im Internet an. Art von Werbung ist für uns nun mal sehr wichtig.“ Gemeinsame Abende vor dem Computer-Bildschirm hält Conny Herz nicht gerade für massentauglich. „Das macht doch keinen Spaß“, stellt der Trainer der Gilchinger Handballer klar. Zumal auch nicht gewährleistet ist, in welcher Qualität die Homepage der DKB-Bank, die kurzfristig die Übertragunsrechte für Deutschland erworben hat, die Bilder von den deutschen Spielen ausstrahlt. „Man sollte sich mal überlegen, wenn das bei einer Fußball-WM so wäre“, gibt Reiner-Wieczorek zu bedenken, „da würde Deutschland zusammenbrechen.“ TSV Herrsching braucht bei der wiedererstarkten HSG Würm-Mitte dringend einen Sieg Herrsching – Für Reinhold Weiher ist es nur ein „kleines Derby“, das aber eine große Bedeutung besitzt. Verliert der Herrschinger Trainer am Samstag (19.30 Uhr) bei der HSG Würm-Mitte erneut, brechen unruhige Zeiten am Ammersee an. „Wir wollen nicht hinten reinrutschen.“ Der Coach erwartet, dass seine Spieler den Schalter nach zwei Niederlagen in Serie wieder umlegen und den Anschluss zum vorderen Tabellendrittel der Landesliga Süd halten. Einfach wird dieses Unterfangen nicht. Die Gräfelfinger haben am vergangenen Wo- TSV Gilching will sich gegen Mindelheim rehabilitieren gegen den TSV Mindelheim eine härtere Gangart als zuletzt. Eine andere Einstellung gegen den Ranglistenneunten aus dem Allgäu erscheint auch angeraten. Denn an den folgenden Spieltagen warten mit Weilheim und Fürstenfeldbruck zwei knifflige Mannschaften, in deren Hallen die Gilchinger in der Vergangenheit nie viel zu bestellen hatten. Und so droht die ausgeglichene Bilanz von 9:9 Punkten ins Negative umzukippen. „Wir müssen die Punkte gegen Mindelheim einfahren“, er- „Man muss sich schon fragen, für was man eigentlich in Deutschland Gebühren bezahlt“, wundert sich der Coach. Das ist nicht die einzige Frage, die sich die Vereine stellen. „Wie sollen wir Kinder und Jugendliche ansprechen, wenn nicht über eine Weltmeisterschaft?“, wirft Reiner-Wieczorek ein, „diese Kleines Derby mit großer Wirkung Herz fordert härtere Gangart Gilching – Das Desaster in Dietmannsried haben die Gilchinger Handballer verdaut, meint jedenfalls ihr Trainer. „Ich glaube nicht, dass das irgendeinen Knick gegeben hat“, ist Conny Herz überzeugt. Die Pleite beim Tabellenführer der Bezirksoberliga hatte der TSV einkalkuliert. Dass aber in der Defensive so viel schief ging, schlug sich beim Coach dann doch auf den Magen. „Wir dürfen nicht streicheln, sondern müssen hinlangen“, fordert Herz vor dem Heimspiel am Samstag (20 Uhr) in der Rathaushalle wartet Herz deshalb auch einen Sieg gegen den Abstiegskandidaten. Im Gegensatz zur Partie in Dietmannsried steht ihm wieder sein gesamter Kader zur Verfügung. Michael Lallinger reist extra von seinem Studienort Erlangen an. Auch Andreas Herz will trotz einer hartnäckigen Schleimbeutelentzündung einen Einsatz wagen. Ein Fragezeichen steht nur hinter Florian Hintz, der wahrscheinlich beruflich verhindert ist. Herz ist deshalb zuversichtlich: „Es schaut gar nicht so schlecht aus.“ hch chenende eindrucksvoll in Ismaning demonstriert, dass sie die Saison noch nicht abgeschrieben haben. Am Ende setzte sich der Tabellenvorletzte der Landesliga Süd mit sechs Toren Differenz beim Ranglistenvierten durch. „Das ist eine technisch starke Mannschaft“, warnt Weiher vor der HSG. Das Problem der Würmtaler war bisher die mangelnde Durchschlagskraft im Angriff gewesen. Dass es in Ismaning auf einmal 34 wurden, lässt vermuten, dass zur Saisonhälfte der Knoten beim Abstiegskandidaten in der Offensive geplatzt ist. Probleme in der Ab- wehr hatte Würm-Mitte bisher dagegen noch keine. „Die haben eine reelle Chance, die Liga zu halten“, sagt Weiher. Schrittmacherdienste dafür möchte der Trainer aber nicht leisten. Den Herrschingern ist noch gut das letzte Auswärtsspiel bei Würm-Mitte in Erinnerung, als sie dem Gegner unfreiwillig zum ersehnten Befreiungsschlag im Kampf um den Klassenerhalt verhalfen. Heuer benötigt der TSV die Punkte dringender denn je. „Das kann ganz schnell gehen“, mahnt der Übungsleiter davor, die noch positive Bilanz von 13:11 Punkten nicht vollends zu verspielen. Im Gegensatz zur Pleite gegen Haunstetten kann Weiher wieder auf seinen gesamten Kader zurückgreifen. Ben Schulze, der gegen die Schwaben wegen einer Skandinavienreise noch fehlte, hat sich wieder zurückgemeldet. Auch die übrigen Spieler sind so weit fit und brennen auf Revanche für die erste Pleite in diesem Jahr. „Das verleiht uns viel Selbstbewusstsein“, meint der Trainer, der hofft, dass seine Mannschaft neue Motivation aus der Tatsache zieht, dass alle Akteure im Vollbesitz ihrer Kräfte sind. Denn einen weiteren Rückschlag möchte er gerne vermeiden. hch Pecsenye nimmt den Druck raus „Wir müssen nicht aufsteigen“ – SC Weßling in Geretsried gefordert Weßling – Andras Pecsenye bleibt die Ruhe selbst. Auch zu Beginn der Rückrunde in der Bezirksoberliga lässt sich der Trainer der Weßlinger Handballerinnen nicht unter Druck setzen. „Wir müssen nicht aufsteigen“, sagt der Coach des Tabellenführers. Mit 18:0 Punkten führt der Sportclub souverän die Rangliste an, besitzt aber in der zweiten Garnitur des HCD Gröbenzell einen hartnäckigen Widersacher. Dass der Sportclub nicht umsonst die Nummer eins in seiner Liga ist, demonstrierte er am vergangenen Dienstag beim Vorbereitungsspiel gegen den TSV Herrsching. „Wir sind ungefähr auf Augenhöhe“, stellte der Coach zufrieden fest. Dabei fehlte ihm gegen den Landesligisten vom Ammersee fast seine komplette linke Seite. Trotzdem musste sich der Außenseiter erst in den letzten fünf Minuten knapp mit 32:34 geschlagen geben. Der Test macht Pecsenye Mut für den Rückrundenstart am Sonntag (18 Uhr) bei der HSG Isar-Loisach. Der Coach geht davon aus, dass sich seine zahlreich erkälteten Spielerinnen bis dahin wieder gesund zurückmelden. „Ich hoffe, dass wir mit der kompletten Mannschaft antreten können.“ Ansonsten wird es für den Spitzenreiter in Geretsried schwierig. Schon in der Hinrunde musste sich Weßling gewaltig ins Zeug legen, um die HSG am Ende mit 24:21 zu besiegen. „Wenn wir wieder die gegnerische Torfrau warm schießen, wird es schwierig“, hofft der Coach, dass seine Damen im Angriff konzentrierter agieren als in der Vorrunde. hch Herrschings Damen müssen sechs Punkte aufholen Die Mission Klassenerhalt beginnt mit dem Auswärtsspiel am Samstag beim Mitabstiegskonkurrenten TV Waltenhofen Herrsching – Größer kann die Herausforderung für die Herrschinger Handballerinnen nicht sein. In den kommenden 15 Begegnungen muss der Drittletzte der Landesliga Süd sechs Punkte aufholen, um den Klassenerhalt zu bewerkstelligen. Kurt Siglstetter ist jedoch optimistisch, dass sein Team die Prüfung auf seine Ligatauglich- Tel. (0 81 51) 26 93 33 (0 81 51) 26 93 34 Fax (0 81 51) 26 93 40 sport@ starnberger-merkur.de SPORT IN KÜRZE VON CHRISTIAN HEINRICH Landkreis – „Das ist katastrophal für unseren Sport“, empört sich Karin Reiner-Wieczorek. Aber nicht nur die Technische Leiterin des SC Weßling schiebt in den vergangenen Tagen reichlich Frust. Auch Uli Sigl hält es für eine „Riesen-Katastrophe“, dass die Handball-Weltmeisterschaft in Frankreich nicht im deutschen Fernsehen übertragen wird. „Nach dem Sieg bei der Europameisterschaft und der Olympia-Medaille in Rio wäre das eine super Chance für uns gewesen.“ Der Abteilungsleiter des TSV Herrsching ärgert sich darüber, dass Live-Bilder von der WM dieses Mal nur im Internet zu empfangen sind. Bei der Weltmeisterschaft 2007 im eigenen Land war das noch ganz anders. Damals war die Begeisterung riesig und schwappte auf die Vereine über. Der Bayerische Handball-Verband verlegte sogar seine Punktspiele, um allen Mannschaften die Möglichkeit zu geben, wenigstens am Bildschirm das Finale des deutschen Teams mitzuerleben. In Weßling erinnern sie sich noch heute daran, welch gigantische Stimmung bei der Übertragung in der Sporthalle herrschte. „Das war Werbung für uns“, sagt Reiner-Wieczorek. Auch ihr Club profitierte von der Euphorie, denn danach verzeichnete Handball einen lange nicht mehr ge- IHRE REDAKTION keit erfolgreich besteht: „Es ist nicht so, dass wir chancenlos sind.“ Über die gesamte Weihnachtspause hat der Coach an seiner Mannschaft gefeilt, um den schwachen Eindruck aus dem vergangenen Herbst zu korrigieren. Zwar ist er einen Schritt weitergekommen, aber er spricht vor dem Neustart der Hinrunde am Samstag (18 Uhr) in Waltenhofen weiter von „vielen Baustellen“, die er in seinem Team noch zu bearbeiten hat. Die wichtigste betrifft die Mentalität seiner Spielerinnen, die unter den neun Saisonniederlagen kräftig gelitten hat. Der Abstiegskandidat benötigt im Allgäu unbedingt ein Erfolgserlebnis, um wieder Selbstbewusstsein aufzubauen. „Wenn wir da ver- lieren, hat dies einen negativen Effekt.“ Allerdings befindet sich der Turnverein in der selben ungemütlichen Situation wie der TSV. Auch der Tabellenvorletzte braucht unbedingt einen Sieg, wenn er das Klassenziel nicht vorschnell abhaken möchte. Im einzigen Testspiel gegen den Bezirksoberligisten SC Weßling (34:32) am vergange- nen Dienstag offenbarten die Herrschingerinnen Licht und Schatten. Auf einem guten Weg befindet sich Marika Hannemann, die gegen Weßling das gesamte Spiel bestritt. Mit der lange verletzten Torhüterin, die im vergangenen Sommer aus Gilching kam, ist wieder zu rechnen. Während sie eine Alternative für die Partie in Waltenho- fen darstellt, ist Mia Hermann noch nicht so weit. „Sie soll noch ein, zwei Wochen trainieren“, sagt Siglstetter. Er sieht davon ab, sie in Waltenhofen einzusetzen. Die Siebenmeter soll sie trotzdem übernehmen. Schließlich kommt es beim TSV auf jede Spielerin an, um gemeinsam den Klassenerhalt zu schaffen. hch Ein Skirennen im Landkreis Starnberg – das ist eine echte Seltenheit geworden. Am Samstag wird aber so ein alpiner Wettkampf stattfinden: Am Johannishügel in Tutzing wird das „Zwergerlrennen“ veranstaltet. Start ist um 14.30 Uhr. Anmeldungen sind bis Freitag bei Intersport Thallmair in der Tutzinger Hauptstraße oder direkt am Start bis 14 Uhr möglich. Je Starter wird ein Unkostenbeitrag von acht Euro erhoben. Für alle Teilnehmer kündigen die Organisatoren von der Skiabteilung des TSV Tutzing tolle Preise an. Alle Kinder der Jahrgänge 2008 und jünger sind teilnahmeberechtigt. Nach unten gibt es keine Altersbegrenzung, weshalb bei den Kleinsten auch gerne von der „Windelklasse“ gesprochen wird. Wer frühere Zwergerlrennen verfolgt hat, der weiß, dass an das Können der kleinen Nachwuchsathleten keinerlei Ansprüche gestellt werden. In vielen Fällen laufen Mama oder Papa neben oder vor ihnen her, und nicht selten werden die Minis zwischen den Toren in die richtige Richtung gehoben, wenn sie es mit den Kurven selbst noch nicht so gut schaffen. Das ist alles erlaubt. Helme sind allerdings Pflicht zwar nicht für die Eltern, aber für die teilnehmenden Kinder. Für Getränke und Essen wird gegen einen kleinen Obolus gesorgt. nz VOLLEYBALL Knifflige Aufgabe für VC Herrsching Der Spielbetrieb in der Regionalliga Süd/Ost geht wieder los, und der Kampf um die Meisterschaft bleibt spannend. Die Volleyballer des VC DJK München-Ost-Herrsching, als Tabellendritter in aussichtsreicher Position, stehen am Samstag (20 Uhr, Schulturnhalle Freising, Moosstraße) vor einer kniffligen Aufgabe. Das Team von Spielertrainer Johannes Kessler reist zum SC Freising, einem Team, das immerhin mit einer ausgeglichenen Bilanz aufwarten kann. Für den VC, der erst in dieser Woche mit dem Training begonnen hat, heißt es punkten. „Die ersten Einheiten waren ganz ordentlich“, gibt sich Kessler zuversichtlich. „Gegen Freising muss aber ein Sieg her, wenn wir weiter vorne dabei sein wollen.“ Schließlich geht Kesslers Blick „in Richtung MTV München und Taufkirchen“, den Teams, die knapp voranliegen. ben HANDBALL Die Spiele der Bezirksligisten In der Handball-Bezirksliga der Herren trifft der TSV Herrsching II am Samstag in der Nikolaushalle um 19.10 Uhr auf den TSV Alling. Der TSV Gilching II muss um 19.15 Uhr beim TV Bad Tölz ran. Die Damen des TSV Herrsching II spielen am Samstag um 16 Uhr beim SC Unterpfaffenhofen/Germering. mib
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