Pflege bleibt weiblich, teilzeitbeschäftigt und privat: Fraktion DIE

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Pflege bleibt weiblich, teilzeitbeschäftigt und
privat
Nachricht von Pia Zimmermann, 16. Januar 2017
87 Prozent der Pflegebeschäftigten sind Frauen. Mehr als zwei Drittel arbeiten in Teilzeit, fast jede
vierte Pflegekraft ist älter als 50 Jahre. Das belegen die Zahlen der Pflegestatistik 2015, die heute
vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht wurden.
Dabei nimmt der Anteil der Pflegefachkräfte ab. Der Anteil der Pflegehelferinnen und -helfer steigt
dagegen. Allein in den Heimen stieg ihre Zahl um mehr als 15 Prozent. Nimmt man den Anspruch
des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs jedoch ernst, muss diese Entwicklung beunruhigen. Denn
mehr Selbstständigkeit für Menschen mit Pflegebedarf im Alltag und höhere Pflegequalität sind
ohne Pflegefachkräfte nicht zu haben. Ihr Anteil muss wachsen, und das gelingt nur bei besserer
Bezahlung, gesundheitsfördernden Arbeitsbedingungen und Familienfreundlichkeit.
Keine der Reformen der Bundesregierung hat dafür die Weichen gestellt. Das ist auch kaum möglich
ohne einen wirklichen Paradigmenwechsel. Nur eine solidarische Pflegeversicherung schafft
genügend finanziellen Spielraum für mehr Fachkräfte in der Pflege, die unmittelbar am Menschen
arbeiten. Betreuungskräfte leisten zusätzliche Arbeit – für mehr Teilhabe. Sie ersetzen jedoch
Fachpflege nicht. Ohne eine solidarische Pflegeversicherung bleiben Helferinnen und Helfer,
Betreuungskräfte und pflegende Angehörige schlecht oder gar nicht bezahlte Ersatzdienste.
Sorgearbeit ist mehr wert.
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