Betriebliche Arbeitsunfähigkeitsversicherung „Im Falle einer Arbeitsunfähigkeit ensteht oft eine Einkommenslücke von rund 25 Prozent“ Die Assistance Services GmbH und Credit Life International haben eine arbeitgeberfinanzierte betriebliche Arbeitsunfähigkeitsversicherung gestartet. Pfefferminzia sprach mit Karl Assing, Geschäftsführer der Assistance Services, darüber, wie das Produkt funktioniert. Pfefferminzia: Sie haben vor kurzem eine betriebliche Arbeitsunfähigkeitsversicherung (AU) auf den Markt gebracht. Wie sind Sie auf diese Idee gekommen? Karl Assing: Zusammen mit unserem Partner Credit Life International haben wir uns zunächst mit dem Absicherungsbedarf von Arbeitnehmern in Deutschland befasst und festgestellt, dass sich die Menschen vor allem vor Krankheit und dem damit verbundenen Einkommensverlust fürchten. Neben den Arbeitnehmern haben wir die Herausforderungen analysiert, denen sich Unternehmen in Deutschland ausgesetzt sehen. Aus Arbeitgeberperspektive steht zweifellos der Fachkräftemangel im Fokus, die Themen Mitarbeitergewinnung, Mitarbeiterbindung und das Senken von Fluktuationskosten gewinnen zunehmend an Bedeutung. Nun ging es darum, diese beiden Themenfelder miteinander zu verbinden. Der Schlüssel dazu findet sich in den aktuellen Studienergebnissen zu den Veränderungen in der Arbeitswelt. So zählen die sogenannten weichen Faktoren immer stärker bei den Beschäftigten – beispielsweise freiwillige Sozial- oder Gesundheitsleistungen. Eine perfekte Verbindung dieser beiden Bedarfssituationen ist die betriebliche Arbeitsunfähigkeitsversicherung. Sie befriedigt zum einen das Bedürfnis vieler Arbeitnehmer nach Sicherheit und unterstützt auf der anderen Seite Arbeitgeber im Wettbewerb um Mitarbeiter. Wie funktioniert die betriebliche AU? Das Prinzip der betrieblichen Arbeitsunfähigkeitsversicherung ist ganz einfach: Im Falle einer Arbeitsunfähigkeit entsteht zwischen dem von der gesetzlichen Krankenversicherung gezahlten Krankengeld und dem ursprünglichen Nettoeinkommen eine Einkommenslücke in Höhe von zirka 25 Prozent. Diese sichert die betriebliche Arbeitsunfähigkeitsversicherung ab und zahlt im Leistungsfall eine vereinbarte, monatliche Versicherungsleistung. Der Arbeitnehmer erhält damit die Sicherheit, im Der Pfefferminzia Newsletter ‐ für Versicherungsprofis www.pfefferminzia.de Falle einer längeren Arbeitsunfähigkeit ohne finanzielle Sorgen genesen zu können. Diese Hilfe ist umso attraktiver, weil die betriebliche AU arbeitgeberfinanziert ist. Auf den einzelnen Versicherten kommen also kaum Belastungen zu – er muss lediglich den geldwerten Vorteil versteuern. Versicherbar sind alle Arbeitnehmer im festen Arbeitsverhältnis, versicherungspflichtige und freiwillige Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung und Privatversicherte. Nur wenige Ausnahmen versichern wir nicht, etwa geringfügig Beschäftigte. Welche Leistungen erbringen Sie genau? Im Leistungsfall zahlt die betriebliche AU monatlich einen fest vereinbarten Betrag. Dessen Höhe richtet sich nach der jeweiligen Einkommensstufe. Die Arbeitnehmer können zudem Assistance-Leistungen in Anspruch nehmen. Diese Dienstleistungen unterstützen die Genesung und greifen bereits ab dem ersten Tag der Arbeitsunfähigkeit. Den Versicherten steht zum Beispiel eine Telefonhotline für medizinische Informationen zur Verfügung, sie erhalten fachliche Beratung für den akuten Krankheitsfall und wir vermitteln unterschiedliche Dienstleister, die bei Bedarf etwa bei Einkäufen unterstützen. Für Arbeitnehmer bedeutsam ist sicher auch noch, dass kein Bereicherungsverbot vorliegt, da wir die betriebliche AU als Sachversicherung anbieten. Die Leistungen sind steuerfrei. Für welche Unternehmen ist die betriebliche AU geeignet? Zielgruppe sind Unternehmen im Allgemeinen, insgesamt beschäftigen sie in Deutschland rund 30 Millionen sozialversicherungspflichtig angestellte Mitarbeiter. Weil unsere Lösung schon für Unternehmen mit nur zwei Mitarbeitern praktikabel ist, sprechen wir mit der betrieblichen AU 99 Prozent aller umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen in Deutschland an. Durch diese große Zielgruppe besitzt die betriebliche Arbeitsunfähigkeitsversicherung ein riesiges Vertriebspotenzial für Vertriebsgesellschaften, Maklerpools und -organisationen sowie Banken. Welche Belastungen muss der Arbeitgeber tragen? Für die Unternehmen hält sich der Aufwand in Grenzen. Der Monatsbeitrag für alle Mitarbeiter liegt etwa bei einem halben Prozent der monatlichen Bruttolohnsumme. Zudem ist die Abwicklung simpel, denn sie erfolgt per Gruppenversicherungsvertrag. Es entstehen also kaum Belastungen und im Gegenzug erhalten die Betriebe unmittelbar eine konkrete Unterstützung im Kampf um Fachkräfte. Damit kann die betriebliche AU einen direkten, finanziell messbaren Gegenwert schaffen. Der Pfefferminzia Newsletter ‐ für Versicherungsprofis www.pfefferminzia.de Lässt sich dieser Wert berechnen? Betrachten wir einmal die Kosten einer mangelnden Attraktivität auf dem Bewerbermarkt. So schlägt Fluktuation etwa in Form von Kosten des ausscheidenden Mitarbeiters oder für den Aufwand bei Neubesetzung und Einarbeitung zu Buche. Einzelne Studien veranschlagen bis zu 50.000 Euro pro Fluktuationsfall. Weil viele Beschäftigte kaum Bindung zu ihrem Unternehmen verspüren, kämpfen viele Firmen mit derartigen Belastungen. Eine betriebliche AU kann die Attraktivität und damit diese Bindung verstärken. Denn eines zeigen Untersuchungen immer wieder: Die Wechselneigung sinkt mit zunehmender Zufriedenheit im Job und so lassen sich die Fluktuationskosten mit nur wenig Aufwand begrenzen. Was haben Vermittler und Makler davon? Sie können unmittelbar dabei helfen, den Unternehmenswert ihrer Firmenkunden zu steigern. Unsere Erfahrungen zeigen, dass der leicht zu erklärende Mehrwert der betrieblichen AU eine Erfolg versprechende Vertriebsstrategie bietet. Hat ein Arbeitgeber den Nutzen verstanden, verkauft sich das Produkt wie von selbst. Dazu kommt ein weiterer, wichtiger Aspekt: Als Produktneuheit liefert die betriebliche AU einen Anlass, auch mit Bestandskunden wieder ins Gespräch zu kommen. In der Akquise von Neukunden hat der Berater einen ganz neuen Aufhänger und nicht die x-te Variante von bekannten Produkten wie der Betriebshaftpflicht oder der bAV. So eröffnen sich Chancen fürs Cross Selling und damit für dauerhaft steigende Provisionseinnahmen. Zudem verbessert sich die Kundenbindung, wenn man im Gespräch bleibt. Wie erfolgt der Abschluss der bAU? Wir haben den gesamten Prozess sehr schlank gestaltet. So lässt sich die betriebliche AU über ein eigenständiges, webbasiertes Portal abschließen, Makler können die Prämien sehr einfach anhand von acht Einkommensstufen ermitteln. Zudem sind keine langwierigen Einzelgespräche erforderlich, alle Arbeitnehmer lassen sich per Sammelerfassung mit Hilfe einer Excel-Liste in die Systeme einspielen. Und weil es sich um eine Versicherung für die gesamte Belegschaft handelt, ist keine Gesundheitsprüfung erforderlich. Ebenso braucht es abgesehen von einer Creditreform-Auskunft keine zusätzlichen Antragsfragen zum Betrieb oder zum Arbeitnehmer beim Abschluss. Dieser Artikel erschien am 20.01.2017 unter folgendem Link: http://www.pfefferminzia.de/betriebliche-arbeitsunfaehigkeitsversicherung-im-falle-einer-arbeitsunfaehigkeit-ensteht-oft-eine-einkommensluecke-vonrund-25-prozent-1484925588/ Der Pfefferminzia Newsletter ‐ für Versicherungsprofis www.pfefferminzia.de Powered by TCPDF (www.tcpdf.org)
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