Pressemitteilung, 360-Grad-Check, 16. Januar 2017

Pressemitteilung
Presse und
Öffentlichkeitsarbeit
BDI und ZVEI: Zehn Prozent Steuergutschrift für
Forschung und Entwicklung
 Wirksame Anreize setzen
 Verzerrungen im internationalen Wettbewerb
ausgleichen, Standort Deutschland stärken
 Weichen für den digitalen Wandel stellen
16. Januar 2017
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Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und der
Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) fordern
eine steuerliche Forschungsförderung von mindestens zehn Prozent für
Forschungs- und Entwicklungskosten. Innerhalb ihres 360-Grad-Checks
haben die beiden Verbände insgesamt 60 empirischen Studien
ausgewertet und belegen hier die positiven Effekte steuerlicher Anreize
für Forschung und Entwicklung: Eine Steuergutschrift in Höhe von zehn
Prozent der Aufwendungen führt zu einer Ausweitung entsprechender
Investitionen von etwa 14 Prozent. Das heißt, jeder für eine
Steuergutschrift eingesetzte Euro erzeugt eine zusätzliche private
Forschungs- und Entwicklungs-Tätigkeit von 1,25 Euro. Dies sind die
zentralen Ergebnisse des 360-Grad-Checks zu steuerlichen
Rahmenbedingungen für Forschung und Entwicklung, den die Verbände
am Montag in Berlin vorstellten.
„Forschung heute ist das Fundament für die Industrie von morgen. Nur so
werden Unternehmen im internationalen Wettbewerb bestehen. Nur so
wird der Standort Deutschland stärker“, sagte BDI-Präsident Dieter
Kempf. „Überschüsse aus Steuermehreinnahmen sind jetzt für
systemische Anreize zu nutzen“. Die EU-Kommission empfehle bereits
die Einführung einer steuerlichen Forschungsförderung und sogar explizit
das Instrument der Steuergutschrift. Die Studie prognostiziert
Bundesverband der
Deutschen Industrie e.V.
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gesamtwirtschaftliche Einkommensgewinne von rund 750 Millionen Euro
im Jahr.
„Die Digitalisierung stellt an Forschung und Entwicklung neue
Anforderungen. Darauf muss die Politik reagieren, damit Forschung und
Entwicklung auch künftig die zentrale Stellschraube für die
Innovationsfähigkeit Deutschlands bleibt“, sagte ZVEI-Präsident Michael
Ziesemer. „Wir brauchen dringend einen steuerlichen Rechtsrahmen, der
Raum für Neues bietet.“ Das deutsche Steuerrecht sehe keine
systematische Förderung von Forschung und Entwicklung vor. Vielmehr
enthalte es viele kleinteilige Regelungen, welche die entsprechenden
Aktivitäten der Unternehmen behindern oder gar verhindern. Bei den
vorgeschlagenen Änderungen profitierten zudem durch sogenannte
Spillover-Effekte alle Unternehmen von der Steuergutschrift – nicht nur
einzelne Betriebe und Branchen.
Der 360-Grad-Check von BDI und ZVEI analysiert ertragssteuerliche sowie
weitere wettbewerbsrelevante Standortfaktoren. Ein Schwerpunkt liegt auf dem
internationalen Vergleich von steuerlichen Förderinstrumenten in der EU,
weiteren OECD- und BRICS-Staaten. Die Auswertung von über 60 empirischen
Studien durch die Universität Mannheim belegt die positiven Effekte
inputorientierter steuerlicher Anreize für Forschung und Entwicklung. Darüber
hinaus zeigt der internationale Vergleich, dass die meisten Industriestaaten
bereits unterschiedliche Förderinstrumente miteinander kombinieren, um für
Unternehmen die bestmöglichen Anreize zu setzen.
Die Studie steht hier zum Download zur Verfügung.
BDI
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