Neueste tagesaktuelle Berichte ... Interviews ... Kommentare ... Meinungen .... Textbeiträge ... Dokumente ... MA-Verlag POLITIK / KOMMENTAR "Elphi" auf den Trümmern der neoliberalen Stadt (SB) Das macht der Freien und Hansestadt Hamburg so schnell keiner nach - wie sich innerhalb nur kurzer Zeit das Skandalon Elbphilharmonie in eine rauschende Erfolgsgeschichte verwandelte, ist wahrhaft ein Meisterstück modernen Reputationsmanagements. Wenn der angeblich beste Konzertsaal der Welt heute unter ... (Seite 3) Elektronische Zeitung Schattenblick Donnerstag, 12. Januar 2017 Deutscher Stiefel auf dem schwarzen Kontinent (SB) 11. Januar 2017 Vor drei Jahren verkündeten Bundespräsident Gauck, Außenminister Steinmeier und Verteidigungsministerin von der Leyen das "Ende der militärischen Zurückhaltung". Inzwischen zeichnet sich die Stoßrichtung deutscher Aufrüstung und Militarisierung in aller Deutlichkeit ab. Zu den Weltregionen, in denen die Bundesrepublik mit Waffengewalt Präsenz zeigt, gehört Afrika. Die Bundeswehr ist seit drei Jahren in Mali im EinPOLITIK / MEINUNGEN satz, das 2012 nach einem Armeeputsch ins Chaos gestürzt war. Als Die K-Frage ... islamistische Gruppen drohten, SPD berät sich zur Wahlkampf das ganze Land zu überrennen, strategie und nennt das "Inhalt" intervenierte Frankreich militä(SB) Die SPD-Spitzenleute wa- risch. Später übergaben die Franren in Düsseldorf zu einem Spit- zosen die Verantwortung an die zengespräch zusammengekom- UN-Mission Minusma. [1] men und wollen nicht darüber gesprochen haben, wen sie bei der Bis zu 1000 Soldaten der Bundeskommenden Bundestagswahl an wehr sollen künftig zur Friedensdie Spitze ihrer Partei stellen. "Ich sicherung in Mali stationiert werweiß gar nicht, wer überhaupt auf den, die dortige UN-Mission Midie Idee gekommen ist ... (S. 5) nusma gilt derzeit als gefährlichster Blauhelmeinsatz weltweit, so der Wehrbeauftragte des BundesPOLITIK / MEINUNGEN tages, Hans-Peter Bartels. Zwischen dem Beginn der Mission im Gesetze, Fehler, Konsequenzen ... Juli 2013 und Oktober 2016 wur(SB) Der starke Staat, für den den 70 Soldaten und andere UNAngela Merkel zufolge "alles Mitarbeiter in dem westafrikaniMenschenmögliche" getan werde, schen Krisenstaat bei Anschlägen nimmt immer mehr Gestalt an. und Angriffen von AufständiAm Dienstag kamen Bundesju- schen getötet. Gruppierungen wie Al-Kaida treiben im Norden des stizminister ... (Seite 6) Landes schon lange ihr Unwesen. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen kann das nicht von ihrem Kurs abbringen: "Es gilt bei diesem Einsatz, dass wir Geduld haben müssen", sagte sie bei einem Truppenbesuch im Norden des Landes kurz vor Weihnachten. [2] Insgesamt sind 12.000 UN-Soldaten an der Minusma-Mission beteiligt. Das robuste Mandat erlaubt auch den Einsatz von Waffen. Kernaufgabe ist die Überwachung der Waffenruhe, die im Rahmen des im Mai und Juni vergangenen Jahres geschlossenen Friedensabkommens zwischen den malischen Konfliktparteien vereinbart wurde. Zudem soll der Einsatz zur Sicherheit, Stabilisierung und zum Schutz der Bevölkerung beitragen. Die zusätzlichen Bundeswehrsoldaten werden die UN-Mission mit Hubschraubern unterstützen, die unter anderem für die medizinische Evakuierung eingesetzt werden können. Hintergrund ist eine Vereinbarung zwischen Deutschland und den Vereinten Nationen, die Rettungskette im Norden des Landes ab Frühjahr von den Niederländern zu übernehmen. Dafür sollen vier Transporthubschrauber zur Rettung von Verwundeten sowie vier Kampfhubschrauber Elektronische Zeitung Schattenblick zu deren Schutz nach Mali verlegt Bislang hat die Bundeswehr eigewerden. [3] nen Angaben zufolge rund 12.000 Kämpfer der kurdischen PeDerzeit sind rund 580 deutsche schmerga, aber auch anderer Soldaten im krisengeschüttelten Volksgruppen wie der Jesiden Mali im Einsatz, 350 von ihnen in ausgebildet. der ehemaligen Rebellenhochburg Gao, wo sie unter anderem Der afrikanische Kontinent steht für die Aufklärung der Lage mit 2017 mehr denn je im Fokus BerDrohnen zuständig sind. Im Juni liner Außenpolitik, so daß man gedetonierte vor dem Camp der radezu von einem deutschen AfriUNO-Mission Minusma in Gao ka-Jahr sprechen könnte. Wenn die eine Autobombe, ein chinesischer Bundesregierung mit der G-20 Soldat wurde dabei getötet. Einen Präsidentschaft den Vorsitz der 20 Monat später wurden Bundes- wichtigsten Volkswirtschaften der wehrsoldaten bei einem Einsatz Welt übernimmt, soll Afrika Prioerstmals direkt beschossen, sie rität eingeräumt werden. "Wir blieben jedoch unverletzt. werden uns vor allen Dingen mit der Frage auseinandersetzen, wie Das aktuelle Bundeswehrmandat, wir neben der klassischen Entdas Ende Januar ausläuft, sieht ei- wicklungshilfe bessere Instrumenne Obergrenze von 650 Soldaten te in Gang bekommen, um wirtvor. Das ist nach Auffassung des schaftliche Entwicklung in Afrika Kabinetts zu wenig, um ein Land voranzubringen", kündigte Bunzu stabilisieren, das dreimal so deskanzlerin Angela Merkel Ende groß wie Deutschland ist. Noch November in ihrer wöchentlichen muß das Parlament dem Beschluß Videobotschaft an. zur Ausweitung des Bundeswehreinsatzes zustimmen, was ange- Was darunter zu verstehen sei, sichts der Sitzverteilung im Bun- zeichnete sich in einem Eckpunkdestag als sicher gilt. Sollte die tepapier der Bundesregierung für Mandatsobergrenze von 1000 den G20-Gipfel in diesem Jahr ab: Einsatzkräften ausgeschöpft wer- Bessere Bedingungen für Privatinden, wäre der Einsatz in Mali die vestitionen, mehr Geld für Afrikas größte Bundeswehrmission im Infrastruktur. Gesundheitssysteme Ausland überhaupt. Bislang ist sollen stärker ausgebaut, Fluchturdas der Einsatz in Afghanistan, sachen bekämpft, die Folgen des wo derzeit rund 890 Bundeswehr- Klimawandels gemindert werden. soldaten stationiert sind. [4] Im Juni findet eine spezielle Konferenz für die Partnerschaft mit Neben der Aufstockung des Kon- Afrika in Berlin statt. tingents in Mali beschloß das Kabinett auch eine Verlängerung der An internationalen AbsichtserkläMission im Nordirak um ein Jahr rungen für eine verstärkte Zusambis Ende Januar 2018. Dort bilden menarbeit mit Afrika mangelt es etwa 150 Bundeswehrsoldaten, nicht. Das Problem ist die Umsetderen Zahl nicht erhöht werden zung, da niemand weiß, welche soll, vor allem kurdische Pe- Taten den hoffnungsfrohen Anschmerga-Kämpfer für den kündigungen folgen werden. So Kampf gegen die Dschihadisten- versprachen die G8-Industriestaamiliz "Islamischer Staat" aus. ten auf ihrem "EntwicklungsgipSeite 2 www.schattenblick.de fel" 2005 im schottischen Gleneagles, die Entwicklungshilfe für Afrika bis 2010 um 25 Milliarden US-Dollar zu erhöhen. Wie die OECD 2010 feststellte, hatte Afrika jedoch nur 11 Milliarden US-Dollar mehr erhalten. Einige Geberländer hatten schlichtweg ihre Zusagen nicht eingehalten, darunter auch Deutschland. Zudem will die Bundesregierung in diesem Jahr die Gespräche mit der Regierungs Namibias wieder aufnehmen. Dort hatten deutsche Kolonialsoldaten zwischen 1904 und 1908 Schätzungen zufolge 75.000 Angehörige der Volksgruppen Herero und Nama getötet. Deutschland will sich angeblich für den Genozid deutscher Truppen in der damaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika entschuldigen. Eigentlich wollten die beiden Regierungen bis Ende 2016 einen entsprechenden Vertrag unter Dach und Fach haben, der jedoch nicht zustande kam. Daß es die deutsche Seite nicht eilig hat, zeigte eine Äußerung des Sonderbeauftragten für den Dialog mit Namibia, Ruprecht Polenz, Ende November im Interview mit der Deutschen Welle: "Wir werden das jetzt sicherlich bis Jahresende so nicht schaffen. Das ist aber kein Beinbruch." Wird der Vertrag nicht rechtzeitig fertig, kann der Bundestag nicht mehr vor Ende der Legislaturperiode darüber abstimmen, so daß die Herero und Nama noch länger auf die Entschuldigung warten müssen. Zu klären ist offenbar noch eine Menge, denn Opfervertreter ließen ein Gespräch mit Polenz im Eklat enden und beschimpften ihn in lokalen Zeitungen. Zudem fordern die Herero und Nama individuelle EntschäDo, 12. Januar 2017 Elektronische Zeitung Schattenblick digungszahlungen aus Deutschland. Namibias Regierung hält sich offiziell zurück, hat aber in der Vergangenheit auch schon leise Kritik an der deutschen Haltung geübt. Doch die Bundesregierung bleibt hart in ihrer Ablehnung: "Aus der Verwendung des Begriffs 'Völkermord' folgt nach Auffassung der Bundesregierung keine Rechtspflicht. Es folgen politisch-moralische Verpflichtungen, die Wunden zu heilen, keine Rechtspflicht nach Reparationen", wie Polenz unterstrich. rigen G20-Gipfel mit der Brille realpolitischer Interpretation, muß es wohl heißen: Kein Geld für Afrika, das nicht deutschen Interessen dient und als Druckmittel zur Öffnung für ausländische Privatinvestoren und vorgelagerten Flüchtlingsabwehr verwendet werden kann. Dazu kommt die verstärkte Truppenpräsenz, um den deutschen Stiefel wieder fest auf den schwarzen Kontinent zu setzen. Fußnoten: Liest man das Eckpunktepapier der [1] http://www.spiegel.de/poliBundesregierung für den diesjäh- tik/ausland/kabinett-verlaengert- einsatz-der-bundeswehr-a1129509.html [2] http://www.dw.com/de/2017-dasdeutsche-afrika-jahr/a-36897945 [3] http://www.dw.com/de/bundesregierung-schickt-mehr-soldaten-nach-mali/a-37086802 [4] http://www.focus.de/politik/inmali-und-im-irak-kabinettbeschliesst-verlaengerung-der-bundewehreinsaetze_id_6480407.html http://www.schattenblick.de/ infopool/politik/kommen/ volk1677.html POLITIK / KOMMENTAR / KULTUR "Elphi" auf den Trümmern der neoliberalen Stadt (SB) 11. Januar 2017 Das macht der Freien und Hansestadt Hamburg so schnell keiner nach - wie sich innerhalb nur kurzer Zeit das Skandalon Elbphilharmonie in eine rauschende Erfolgsgeschichte verwandelte, ist wahrhaft ein Meisterstück modernen Reputationsmanagements. Wenn der angeblich beste Konzertsaal der Welt heute unter Anwesenheit der höchsten Repräsentanten der Republik mit einem im Internet und aufArte live übertragenen Event eröffnet wird, mag niemand als Spielverderber abseits stehen. Seit Tagen wird "Elphi" auf allen Kanälen mit Superlativen ästhetischer, architektonischer und kultureller Art gefeiert, als gebe es kein gestern. 15 Jahre lang schleppte sich das Projekt von einem Planungs- und FinanzieDo, 12. Januar 2017 rungsdesaster zum andern, um sich schließlich mit einem Kostenbedarf, der von anfänglich geplanten 77 Millionen Euro auf 789 Millionen Euro anwuchs, in den illustren Kreis überflüssiger und überaufwendiger Großprojekte einreihen zu können. Nun, da bürgerliche Hochkultur in einem Kunsttempel der Extraklasse zelebriert werden soll, will niemand kleinkrämerisch erscheinen, scheint der Makel des "Provinzverdachts", unter den die Stadt Ende 2001 von der Unternehmensberatung McKinsey gestellt wurde, doch erfolgreich abgewendet worden zu sein. Daß Hamburg gerade erst als wesentlicher Ausgangspunkt für die Anschläge von 9/11 weltweit ins Gespräch gekommen war, wollte www.schattenblick.de man im Rathaus offensichtlich nicht als Empfehlung verstanden wissen, endlich in die Liga der Global Cities [1] aufzusteigen. 1983 gab der damalige Erste Bürgermeister Klaus von Dohnanyi den Startschuß zur Verwandlung einer Stadt, in der sich leben und arbeiten ließ, weil Mieten noch erschwinglich und Jobs keine Mangelware waren, zu einem neoliberalen Profit Center namens "Unternehmen Hamburg". Ob SPD oder CDU im Rathaus den Ton angaben, die gentrifizierungsbedingte Verteuerung des Wohnens bei gleichzeitiger Optimierung der Standortbedingungen für Unternehmensansiedlungen sind seitdem Regierungsprogramm. Zentrales Merkmal der neoliberalen Stadt [2] ist seitdem, Seite 3 Elektronische Zeitung Schattenblick daß insbesondere in der Hafenregion kein Stein auf dem anderen bleibt. Unter dem 2002 zum "Leitbild" erklärten Projekt "Metropole Hamburg - Wachsende Stadt" wurde in der Hafencity [3] noch mehr von dem bereits überreichlich vorhandenem Büroraum gebaut, um einen attraktiven Standort für jene global operierenden Unternehmen zu schaffen, die den organisatorischen, juristischen und logistischen Saum transnationaler Konzerne bilden, und natürlich für deren Firmensitze selbst. Das Hafenbecken wurde unter dem Motto "Sprung über die Elbe" als Erschließungsgelände für Bodenspekulanten und Immobilieninvestoren deklariert, so daß den Menschen nicht mehr nur im Schanzenviertel und auf St. Pauli, sondern auch auf der Veddel und in Wilhelmsburg die Mieten so teuer gemacht wurden, daß sie ins weitere Umland ausweichen mußten [4]. Über all dem soll die Elbphilarmonie als neues Wahrzeichen der Stadt thronen und als "Leuchtturm" die ganze Strahlkraft der neoliberalen Stadt entfachen. Quasi als Gipfelerlebnis eines innerstädtischen Kolonialismus, der die Stadt mit der schieren Macht des Geldes seinem räumlichen und ästhetischen Willen unterwirft, wurde ein bauliches Wunderwerk auf den sozialen Trümmern errichtet, die ihre schöpferische Zerstörung hinterlassen hat und ihre disparate sozialräumliche Struktur bis heute prägt. Wo alles von der Kinder- und Jugendarbeit über Stadtteilkultur und Drogenhilfe bis zu Obdachloseneinrichtungen unter Finanzierungsvorbehalt steht, sticht der teuerste Konzertsaal der Welt um so mehr als Ausweis der GroßzüSeite 4 gigkeit der eigenen Klasse gegen- sen wird, wenn man sich nicht geüber hervor. rade in der eigenen Sauna oder einem der zwei Badezimmer tumWinkt Hamburgs Bürgermeister melt [6], da zeigt sich, welche Olaf Scholz auch noch so demon- Klientel das "Unternehmen Hamstrativ mit dem sozialen Feigen- burg" vor allen anderen mit ihrem blatt niedriger Eintrittspreise für Besuch ehren soll. "Nur nicht neiden hochsubventionierten Kon- disch werden", ruft der Gast vom zertbetrieb, heftet er dem neuen 20. Stockwerk aus dem Plebs am Stolz der Stadt auch noch so häu- Fuße der Elbphilharmonie zu, der fig das Attribut "demokratisch" sich froh und glücklich schätzen an, so zeigt die ausschließlich In- darf, kostenlos die Aussichtsplattvestoren zugute kommende Ver- form betreten zu dürfen, die auf teuerungslogik des Stadtmarke- dem ehemaligen Kaispeicher untings, welche Lustbarkeiten hier terhalb des Neubaus eingerichtet auf wessen Rücken ausgetragen wurde. werden. Der Trumpismus kam schon in der Hansestadt an, lange Von vorgeblichen Sachzwängen bevor der Immobilienmagnat als aller Art belagert, durch selbstauUS-Präsident im Gespräch war, ferlegte Schuldenbremsen in ihwie die Übernahme der Bauher- rem haushaltspolitischen Handren- und Eigentümerschaft für das lungsvermögen amputiert und in der Elbphilharmonie angesie- von den Lobbyisten des Unterdelte Fünf-Sterne-Hotel 2006 nehmens- und Bankenkapitals zeigt. Norbert Hackbusch von der genötigt, gibt sich die politische Ratsfraktion der Linken bezeich- Spitze gerne kulturvoll. Hier kann net diese Entscheidung in einem der Bevölkerung noch vorgeMinderheitsbericht [5] des Parla- macht werden, es gehe um andementarischen Untersuchungsaus- res als profane Marktlogik, hier schusses "Elbphilharmonie" gar darf der Mensch noch Mensch als "die entscheidende politische sein und behaupten, es gebe keiWeichenstellung im Projekt", die ne Klassen, sondern nur eitel "zugleich ein Schlüssel zum Ver- Freude und Sonnenschein. Die ständnis der Projektstrukturen durchgängige Begeisterung, mit und Strategien im Kostenskandal der "Elphi" massenmedial und Elbphilharmonie" sei. kunstsinnig gefeiert wird, zeugt von einer bürgerlichen VergesWo die günstigste Übernach- senskultur, die ihre Hoffnungen tungsmöglichkeit in den 244 Zim- an die himmelsstürmende Symmern des von einem weltweit tä- bole eines Wachstums heftet, destigen Anbieter von Luxushotels sen Fundament kaum brüchiger betriebenen "The Westin Ham- sein könnte. Dort, wo die Menburg" 220 Euro pro Nacht beträgt, schen sich den Michel als Wahrwährend für gehobenere Ansprü- zeichen ihrer Stadt nicht nehmen che eine Maisonette mit beson- lassen wollen und sich in der Haders großer Fensterfront für 1400 fencity so fremd wie auf einem Euro pro Nacht gebucht oder in anderen Planeten fühlen, wo sie den exklusivsten Suiten ab 3000 sich um Pfandflaschen als letzte Euro pro Nacht aufwärts vom Krümel vom Tisch der Reichen Bett aus ein 270-Grad-Panorama balgen und am Monatsende auf Hafencity und Hafen genos- Kohldampf schieben, sind die www.schattenblick.de Do, 12. Januar 2017 Elektronische Zeitung Schattenblick Bruchlinien, denen dieses Hochamt bourgeoisen Distinktionsstrebens wie ein Abwehrzauber entgegengehalten wird, längst tägliche Wirklichkeit. POLITIK / MEINUNGEN Die K-Frage ... SPD berät sich zur Wahlkampfstrategie und nennt das "Inhalt" Anmerkungen: [1] BERICHT/010: Planspiel Stadtbereinigung - Hamburg im Umbruch (SB) http://www.schattenblick.de/infopool/buerger/report/brrb0010.html (SB) Die SPD-Spitzenleute wa- ren in Düsseldorf zu einem Spitzengespräch zusammengekommen und wollen nicht darüber gesprochen haben, wen sie bei der kommenden Bundestagswahl an die Spitze ihrer Partei stellen. "Ich weiß gar nicht, wer überhaupt auf [2] BERICHT/132: Kapitalismus die Idee gekommen ist, dass wir final - Goldrausch urban (SB) über Personal reden", kokettierte http://www.schattenblick.de/inf- der Kanzlerkandidat in spe Sigopool/politik/remar Gabriel mit den Medienverport/prbe0132.html tretern, die schon lange vor Beginn dieses "Geheimtreffens" ih[3] BERICHT/011: Planspiel re Kameras aufgebaut und die MiStadtbereinigung - Metropolen- krophone bereitgestellt hatten. geburt Hafencity (SB) Man wolle über "die Inhalte des http://www.schattenblick.de/inf- Wahlkampfs" reden, schulmeiopool/buerger/resterte der SPD-Parteivorsitzende. port/brrb0011.html Keine Frage, für eine Partei, die [4] BERICHT/012: Planspiel ihr Fähnchen stets in den Wind Stadtbereinigung - Öffnet die To- gehängt hat, sind "Inhalte des re der neuen Zeit (SB) Wahlkampfs" wichtiger als irhttp://www.schattenblick.de/inf- gendwelche Inhalte, für die eine opool/buerger/rePartei im Grundsatz stehen könnport/brrb0012.html te, das heißt, ohne sie vom Wahlkampf und der jeweiligen Stim[5] http://www.linksfraktionmung im Land abhängig zu mahamburg.de/wp-conchen. Man kann sogar sagen, daß tent/uploads/2016/11/PUA_Elb- auszuloten, was gerade opportun philharmonie_Minderheitsbeerscheint, eine politische Konricht_DIE_LINKE.pdf stante, mithin der verläßlichste Standpunkt der Sozialdemokraten [6] http://www.deutschlandfunk.- ist. de/luxushotel-in-der-elbphilharmonie-schlafen-im-konzertAllerdings ist das gewiß nicht ihr haus.1769.de.html?dram:articAlleinstellungsmerkel, äh, -merkle_id=376132 mal. Deswegen versteht sich die CDU so gut mit den Sozis - man http://www.schattenblick.de/ will schon seit Jahren nicht mehr infopool/politik/kommen/ voneinander lassen. Jeder weiß, sele1010.html woran er bei dem anderen ist, Do, 12. Januar 2017 www.schattenblick.de kann sich bei den Bundestagsdebatten gegenseitig mit den sattsam vertrauten Kalauern unterbrechen und im breiten Konsens gemeinsam auf "Moskaus fünfte Kolonne" eindreschen, der man auch ein Vierteljahrhundert nach der Wiedervereinnahmung nicht müde wird vorzuwerfen, sie wolle den braven Bürgerinnen und Bürgern das Eigentum wegnehmen. Und das alles nur, weil eine der Wurzeln der Linkspartei in eine Zeit zurückreicht, als noch Widerstand gegen die revanchistische Behauptung, man sei "ein" Volk, geleistet und sich mehr schlecht als recht bemüht wurde, eine eigene deutsche, demokratische Republik aufzubauen. Aber zurück zur K-Frage. Die dreht sich nicht so sehr darum, wer als Kanzlerkandidat gegen Merkel verlieren darf, sondern in welcher Koalition die Aussichten am größten sind, sich über den Umweg eines Regierungspostens lukrative Pensionsansprüche sichern zu können. Somit dürfte die im "Lindner Hotel Airport" zu Düsseldorf ausbaldowerte Wahlkampfstrategie auf eine Koalition mit wem auch immer hinauslaufen: Entweder wie gehabt Groko mit CDU/CSU oder, falls die alternativen Braunen für Deutschland zu viele Stimmen erhalten, mit CDU/CSU plus den Grünen oder mit CDU/CSU plus FDP. Mit wem, ist nicht so wichtig: Dabeisein ist alles, und alles wird zu einer Soße. Koalition klingt Seite 5 Elektronische Zeitung Schattenblick wohl nicht zufällig wie Koagula- mit der Antwort auf die K-Frage tion. dahinter geöffnet werden soll, eine vollkommen andere Richtung Ob es Zufall war, daß sich die eingeschlagen hat als seine lieben SPD-Spitze in einem Hotel ge- Mitstreiter und Konkurrenten. troffen hat, das den Namen des Parteivorsitzenden der Liberalen Schulz, Gabriel und mit ihnen die trägt? Unter Wolfgang Lindners gesamte SPD wissen, daß die ParFührung will die FDP endlich tei bei der nächsten Bundestagswieder in den Bundestag einzie- wahl unter 20 Prozent rutschen hen, sie weiß allerdings ebenfalls könnte. Gabriel will Kanzler wernoch nicht so genau, woher der den, aber nicht als Totengräber Wind weht, und wittert noch in seiner Partei in die Geschichte verschiedene Richtungen. Viel- eingehen. Was also tun? Die Parleicht trifft man sich ja demnächst tei braucht einen wie Trump. Der im Hotel "Gabriel" - oder doch hetzt gegen Frauen, Ausländer, lieber bei "Chez Angie"? Andersgläubige, Arme, erpreßt transnationale Konzernen, droht Erst am 29. Januar will die SPD anderen Ländern Ungemach an, bekanntgeben, wer diesmal als relativiert die wissenschaftliche Kanzlerkandidat verheizt werden Expertise weltweit Zehntausender soll. Steinmeier hat sich ja bereits Klimaexperten zur globalen Ergeschickt aus der Affäre gezogen, wärmung, erhält nur die zweitist den Baum weiter hinaufgeklet- meisten Stimmen ... und wird zum tert und tritt als aussichtsreichster 45. Präsidenten der Vereinigten Kandidat für den Job des Bundes- Staaten von Amerika gewählt. So präsidenten an. Und Martin geht das! Wie er das geschafft Schulz, der seine Karriere im Eu- hat? Nun, mit "Yes, we spam". ropaparlament nicht zuletzt dem Viel Müll verbreiten, dann bleibt neofaschistischen Medienmogul der eine oder andere kleben. Aber Silvio Berlusconi verdankt, der traut sich Gabriel zu, den Trump ihm einst eine Rolle als Kapo in zu geben? Wohl kaum. einem KZ-Film angeboten hat, nahm bezeichnenderweise am Übrigens, bei den letzten BundesDüsseldorfer SPD-Klüngel nicht tagswahlen 2013 haben mehr teil, sondern zog es vor, nach Lis- Wahlberechtigte ihre Stimme sabon zu fliegen, zur Beerdigung nicht abgegeben, als die SPD an des früheren portugiesischen Prä- Stimmen auf sich vereinen konnsidenten Mário Soares. te. So etwas verwundert allerdings nicht wirklich, wo doch die Weil in der Politik in der Regel Frage wichtiger scheint, wie man nichts zufällig geschieht, es sei gewinnen kann, als die Frage, für denn, man tut es, haben sich die welche Politik man eigentlich beiden Termine zeitlich günsti- steht, und das nicht nur so lange, gerweise überschnitten. Von einer bis die Stimmen ausgezählt sind. Richtungsentscheidung des Schulz spricht erstaunlicherweise http://www.schattenblick.de/ niemand, obschon er ausgerechinfopool/politik/meinung/ net beim vermutlich wichtigsten pola1313.html Treffen der SPD-Spitze vor dem Tag, an dem das letzte Türchen Seite 6 www.schattenblick.de POLITIK / MEINUNGEN Gesetze, Fehler, Konsequenzen ... (SB) 11. Januar 2017 Der starke Staat, für den Angela Merkel zufolge "alles Menschenmögliche" getan werde, nimmt immer mehr Gestalt an. Am Dienstag kamen Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) und Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) überein, eine Reihe von Gesetzesverschärfungen im Bereich der inneren Sicherheit auf den Weg zu bringen mit der Begründung, daß sich kein zweiter Fall Amri ereignen dürfe. Nun ersetzt ein solch schnelles Vorpreschen mit einer ebenso eilig vorgebrachten Zweckbehauptung keine Prüfung der mit dem angesprochenen schweren Lkw-Anschlag in Berlin zusammenhängenden Faktenlage, die in Medien und Politik ein noch immer unklares, von offenen Fragen, Ungereimtheiten und Widersprüchen behaftetes Bild ergibt. So ist beispielsweise auch die Rolle der deutschen Sicherheitsbehörden in die Kritik geraten, nachdem bekannt wurde, daß ihnen der mutmaßliche Attentäter, der 24jährige Tunesier Anis Amri, der wenige Tage später bei einer Personenkontrolle von der italienischen Polizei erschossen wurde, sehr wohl bekannt war. Da er gegenüber verdeckten Ermittlern mehrmals seine Absicht, einen Terroranschlag in Deutschland begehen zu wollen, geäußert haben soll, wurde bereits der Vorwurf eines Behörden- oder Staatsversagens erhoben. Nach Ansicht von André Schulz, dem Vorsitzenden des Bundes DeutDo, 12. Januar 2017 Elektronische Zeitung Schattenblick scher Kriminalbeamter (BDK), werden erst die Ermittlungen ergeben, ob die Sicherheitsbehörden vermeidbare Fehler begangen hätten. Wie er am 29. Dezember erklärte, habe der Berliner Anschlag und der Umgang der Behörden mit Amri aber das Potential, sich zu einem Desaster für die Sicherheitsbehörden von der Qualität des Nichterkennens der NSU-Terrorzelle zu entwickeln, weshalb es seiner Einschätzung nach mindestens einen Untersuchungsausschuß geben werde. Auf Nachfrage der Welt, welche Fehler denn passiert seien, antwortete Schulz, daß bei fast allen Terroranschlägen der letzten Jahre in Paris, Nizza und Brüssel und jetzt in Berlin ein Großteil der Täter den Sicherheitsbehörden im Vorwege bekannt gewesen seien. Trotzdem hätten die Taten nicht verhindert werden können. Es gäbe in Deutschland und Europa einfach zu viele potentielle Täter, als daß man sie mit dem vorhandenen Personal rund um die Uhr hätte überwachen können. Träfe diese Einschätzung zu, wäre eine massive Aufstockung des polizeilichen Personals die zunächst wohl naheliegendste Schlußfolgerung, die vom BDK-Vorsitzenden allerdings eher verworfen wird: Mir ist diese pauschale Aussage, dass es schlicht zu viele potenzielle Terroristen in Deutschland gibt, um sie zu überwachen, kombiniert mit einem hilflosen Achselzucken viel zu einfach. Das ist ein Armutszeugnis für den Rechtsstaat. Wir könnten bereits mit den bestehenden Gesetzen viel mehr zum Schutz der Bevölkerung unternehmen. Wie hier zwischen den verschiedenen BeDo, 12. Januar 2017 hörden oft versucht wird, den Schwarzen Peter hin und her zu schieben, ist teilweise hanebüchen. Allein aufgrund der bisher bekannten Erkenntnisse hätte Amri längst in Abschiebehaft sitzen können, ja müssen. Dass sich eine Person mit solch einer Biografie wie die von Amri frei und unbehelligt in Deutschland bewegen kann, ist nicht zu akzeptieren. [1] Aus Sicht von Dieter Deiseroth, einem ehemaligen Richter am Bundesverwaltungsgericht, ist der behördliche Umgang mit dem mutmaßlichen Attentäter ein "offensichtliches Desaster, ein Super-GAU der beteiligten deutschen Sicherheitsbehörden", ja ein "schlimmer Fall von Staatsversagen". Befragt nach dem Inhalt der Aktenvermerke informeller Mitarbeiter des Landeskriminalamtes Nordrhein-Westfalen, die am 23. Dezember in einer ARD-Brennpunkt-Sendung in Kopie zu sehen waren, erklärte Deiseroth in einem Interview, daß es in ihnen um Geheimkontakte und Treffen verdeckter Ermittler mit Amri gegangen sei, bei denen der mutmaßliche spätere Attentäter mehrfach seine Absicht, in Deutschland Anschläge zu begehen, bekundet hätte. Einem Vermerk vom 30.11.2015 zufolge habe die Kommunikationsüberwachung Amris ergeben, daß dieser im Internet nach Informationen zur Sprengstoffherstellung gesucht hätte. absichten Amris seit November 2015 informiert wurden. Diesen Quellen zufolge sei der Tunesier im Frühjahr 2016 von einer behördlichen Vertrauensperson im Pkw nach Berlin gebracht worden. Im September 2016 wurden dort die Überwachungsmaßnahmen eingestellt mit der Begründung, es sei kein belastendes Material für eine Anschlagsplanung des 24jährigen gefunden worden. Deiseroth zufolge hätten jedoch allein wegen der vor Zeugen geäußerten Attentatsabsichten die gesetzlichen Voraussetzungen für polizeiliche Maßnahmen zur Gefahrenabwehr vorgelegen. Ebensowenig seien den Inlandsgeheimdiensten die Hände gebunden gewesen. Amris Absichtsbekundungen hätten einen schweren Verdacht begründet, der, solange er nicht ausgeräumt werde, die Verfassungsschutzbehörden zum Handeln gezwungen hätte. Die zentrale Frage im Fall Amri sei deshalb, so der ehemalige Bundesverwaltungsrichter in dem am 30. Dezember veröffentlichten Interview: Wer hat entschieden und zu verantworten, dass in der Zeit von September 2016 bis zum Anschlag am 19.12.2016 diese Gefahrenabwehraufgabe der Polizei nicht effektiv wahrgenommen und nicht einmal die erforderlichen "sach- und personenbezogenen Auskünfte, Nachrichten und Unterlagen" von den Verfassungsschutzbehörden des Bundes und der betroffenen Länder weiAus den Vermerken sei auch her- ter beschafft und ausgewertet vorgegangen, daß Polizei und Ge- wurden? [2] neralstaatsanwaltschaft in Berlin, das Bundeskriminalamt, der Ge- Wenige Tage später erschien in neralbundesanwalt und die In- der F.A.Z. ein von Bundesinnenlandsgeheimdienste über die vor minister Thomas de Maizière verZeugen geäußerten Verbrechens- faßter Gastbeitrag zum Thema www.schattenblick.de Seite 7 Elektronische Zeitung Schattenblick "Leitlinien für einen starken Staat in schwierigen Zeiten". Darin schrieb er, daß nach dem schrecklichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz in Berlin erneute Konsequenzen folgen werden, wozu er, überwiegend schon vor dem Anschlag, entsprechende Vorschläge unterbreitet hätte. [3] Dem mit den Gestapo-Erfahrungen in der Nazizeit begründeten und in den politischen Grundkonsens der nach Kriegsende neugegründeten Bundesrepublik eingeflossenen Föderalismusprinzip gerade auch bei Polizei und Sicherheitsdiensten erteilte der Bundesinnenminister darin sinngemäß eine Abfuhr: zuführen sei? Und haben sich und wenn ja inwiefern? - seiner Meinung nach bei diesem Anschlag die Befugnisse des BKA als zu eng gefaßt herausgestellt? Noch einmal Thomas de Maizière: Ein starker Staat setzt in gesamtstaatlichen Angelegenheiten einen starken Bund voraus. Der Föderalismus stärkt den Staat und schafft die erforderliche Nähe für regionale Angelegenheiten. Die Sicherheit im Bund muss aber auch vom Bund zu steuern sein. Die örtliche Polizeiverantwortung kann in der Fläche sachgerecht nur bei den Ländern liegen. Aber dort, wo Bund und Länder in Angelegenheiten der Sicherheit des Bundes zusammenarbeiten, braucht der Bund eine Steuerungskompetenz über alle Sicherheitsbehörden. Die bisherigen Befugnisse für das Bundeskriminalamt sind zu eng gefasst. Wir brauchen einheitliche Regeln und eine bessere Koordinierung, zum Beispiel bei der Kontrolle von Gefährdern. [3] Tatsächlich soll nach inzwischen vorliegenden Medienberichten beim Gemeinsamen Terror- und Abwehrzentrum (GTAZ) insgesamt sieben Mal, zuletzt am 2. November, über Anis Amri gesprochen worden sein. Dieter Deiseroth erläuterte, um was es sich bei diesem Gremium handelt: Kann aufgrund dieser Textpassage gemutmaßt werden, der Bundesinnenminister vertrete die Auffassung, daß ein mögliches Behördenversagen im Fall Amri auf eine schlechte Koordinierung der beteiligten Behörden zurückSeite 8 Das Fehlen einer übergeordneten Entscheidungs- und Koordinierungsinstanz stellt ein Problem dar, für dessen fehlende Lösung die Bevölkerung in extremen Gefahrenlagen keinerlei Verständnis hätte. Wir brauchen dringend ein zentrales operatives Krisenmanagement. Es gibt kaum ein Land der Welt, in dem das nicht so organisiert ist. [3] Es besteht seit dem 14. Dezember 2014 in Berlin-Treptow unter der Führung des Bundeskriminalamtes (BKA) und des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV). Es ist eine informelle, von der Konferenz der Innenminister des Bundes und der Länder geschaffene netzwerkartige "Plattform" für die Zusammenarbeit von etwa 40 Behörden des Bundes und der Länder. Neben dem BKA und BfV gehören dazu u.a. der BND und die jeweils 16 Landeskriminalämter und Verfassungsschutzämter der Bundesländer. Es handelt sich um ein zentrales Lageund Analysezentrum. Jede der beteiligten Behörden ist dort mit einem Verbindungsbeamten vertreten. Diese haben - so die getroffewww.schattenblick.de nen Festlegungen - einzeln jeweils direkten Zugriff auf die Daten ihrer Entsendebehörden. (...) Im GTAZ werden von den anwesenden Verbindungsbeamten aktuelle Terrorismusbedrohungen erörtert, einschließlich personenbezogener Daten von Tatverdächtigen ("Personalien"). Jeder Verbindungsbeamte bringt die Fälle, Kenntnisse und Daten ein, für die seine Entsendungsbehörde zuständig ist. [2] Amri galt seit Februar 2016 als "Gefährder". Dennoch schienen die Sicherheitsverantwortlichen, die sich im GTAZ so oft mit ihm befaßten, keine von ihm ausgehende Gefahr zu vermuten. Der offenkundige Widerspruch, wie es einen Gefährder ohne Gefahr geben könne, ist eine der noch immer ungeklärten Fragen. Wie Die Welt am 5. Januar berichtete, soll sich Anis Amri auch im Islamisten-Netzwerk um den Prediger Abu Walaa bewegt haben. [4] Aufgrund von Hinweisen des LKA Nordrhein-Westfalen habe der Generalbundesanwalt Abu Walaa und die Mitglieder dieser Gruppe im November 2016 verhaften lassen, während Anis Amri auf freiem Fuß blieb. rbb-Informationen zufolge sei als Begründung angeführt worden, daß Amri inzwischen in Berlin lebe und der Generalbundesanwalt die Ermittlungen gegen ihn dorthin weitergegeben habe. [5] Unterdessen sieht die Bundesregierung offenbar akuten Handlungsbedarf, um Gesetze zu verschärfen und, wie von Bundeskanzlerin Angela Merkel schon am 23. Dezember angekündigt, dafür zu sorgen, daß "unser Staat ein starker Staat ist". Die Kanzlerin habe Innenminister de MaizièDo, 12. Januar 2017 Elektronische Zeitung Schattenblick re und Justizminister Maas gebeten, in Kooperation mit dem Bundeskanzleramt, den Sicherheitsbehörden und den Bundesländern "jeden Aspekt" dieses Falles zu analysieren. Nach dem Tod des mutmaßlichen Attentäters sei, so merkte der Bundesinnenminister an, "jetzt auch die Zeit gekommen, um über Konsequenzen zu reden." [6] Meldeauflagen, Kontakt- oder Telekommunikationsverbote, was im Fall Amri allerdings nicht geschah, wurde der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, André Schulz, gefragt, ob diese Maßnahmen denn prinzipiell ausreichend wären, woraufhin er antwortete: Die gesetzlichen Befugnisse sind heute schon recht weitgehend. Hätten nicht die von Merkel an- Man muss diese nur konsequent beraumten umfassenden Analy- umsetzen. Dafür fehlte aber bissen abgewartet werden müssen, her der politische Wille. [1] um unter Berücksichtigung ihrer Ergebnisse über unter Umständen Unklar ist auch, ob sich nach Exzu ziehende Konsequenzen zu be- perteneinschätzungen durch dieraten? Voreiligen Schlußfolgerun- sen Anschlag die Sicherheitslage gen stellte sich der Bundesinnen- in Deutschland überhaupt veränminister sehr wohl entgegen; al- dert hat. Holger Münch, Chef des lerdings nur, insofern es um die in Bundeskriminalamtes, verneint die Kritik geratenen und von ihm dies: "Wir haben schon vor der vorab in Schutz genommenen Si- Tat gesagt, dass wir in Deutschcherheitsbehörden geht. Am 31. land eine ernst zu nehmende BeDezember erklärte er: "Ich wehre drohungslage haben. Dass der ismich gegen vorschnelle Schuld- lamistische Terrorismus ganz zuweisungen von selbsternannten maßgeblich die Sicherheitslage in Experten, die hinterher immer al- Deutschland prägt." Diese Gefähles genau wissen." Die Sicher- rungseinschätzung habe sich heitsbehörden in Deutschland durch das Berliner Attentat quasi machten grundsätzlich sehr gute realisiert, weswegen er von keiner Arbeit, so de Maizière weiter, der anderen Gefährdungslage ausgeaber auch erklärte, er sähe im he. [8] Innerhalb der RegierungsUmgang mit Gefährdern etwa bei koalition schien es zwischenzeitder Abstimmung der Länder lich gewisse Kontroversen gegeHandlungsbedarf. [7] ben zu haben in der Frage, welche Konsequenzen aus dem Berliner Der Gefährder-Begriff ist kein ju- Anschlag zu ziehen seien. ristischer, sondern wurde 2004 von der AG Kripo im Bundesin- Am 8. Januar warf Bundesinnennenministerium als polizeilicher minister de Maizière der SPD fehArbeitsbegriff eingeführt. Ge- lende Kooperationsbereitschaft in meint ist eine Person, "bei der be- Sachen Terrorabwehr und Sicherstimmte Tatsachen die Annahme heit vor. Es könne mehr getan rechtfertigen, dass sie politisch werden, um sogenannte Gefährmotivierte Straftaten von erhebli- der besser zu überwachen und cher Bedeutung begehen wird". schneller abschieben zu können, Da sogenannte Gefährder durch so der CDU-Politiker, doch er sei die Ausländerbehörden einge- sich nicht sicher, ob alle in der schränkt werden könnten durch SPD harte Maßnahmen mittragen Do, 12. Januar 2017 www.schattenblick.de würden. [9] Katarina Barley, Generalsekretärin der SPD, reagierte empört und erklärte, der Innenminister lenke nur vom eigenen Versagen ab. "Härtere Gesetze hätten keinen Terroranschlag im Vorfeld verhindert, ebenso wenig tun das jetzt reflexartige Rufe nach Verschärfungen", so Barley am vergangenen Sonntag. [10] Derlei Geplänkel wurde am Tag darauf von Meldungen abgelöst, denenzufolge es eine Annäherung zwischen Innen- und Justizminister in Fragen der inneren Sicherheit gegeben habe. Am Dienstag schließlich erklärten beide gegenüber der Presse, sie hätten sich auf eine Reihe von Gesetzesverschärfungen geeinigt. Spiegel online zufolge sollen "ausländische Terroristen" leichter in Abschiebehaft genommen werden können. Für sogenannte Gefährder soll durch ein Bundesgesetz die elektronische Fußfessel ermöglicht werden, wofür auch die entsprechenden Landesregelungen geändert werden müßten. Geplant seien auch verschärfte Wohnsitzauflagen für Asylbewerber, die falsche Angaben zu ihrer Identität machten. Justizminister Maas erklärte auf der Pressekonferenz, die Regierung sei in schwierigen Zeiten imstande, vernünftige Ergebnisse für eine höhere Sicherheit der Bürger zu erzielen, ohne unverhältnismäßig in Freiheitsrechte einzugreifen. Es sei das Ziel, daß sich der Fall Amri in Deutschland nicht wiederhole. [11] Es liegt aufder Hand, daß sich die bislang ungeklärt gebliebenen Fragen durch diese Beschlüsse noch einmal potenziert haben. Ungeachtet seines desolaten Informations- oder vielmehr DesinSeite 9 Elektronische Zeitung Schattenblick formationsstandes scheint der Fall Amri als Letztbegründung zu fungieren, um Gesetzesverschärfungen plausibel zu machen, noch bevor überhaupt geklärt ist, ob und inwiefern zwischen den beschlossenen Maßnahmen und etwaigen sicherheitspolitischen Fehlern und Mängeln, die sich aus einer tatsächlich lückenlosen Aufarbeitung des Anschlages, seiner Vorgeschichte und Hintergründe ergeben könnten, ein kausaler Zusammenhang besteht. Eine breitangelegte, über alle Parteigrenzen hinweg geführte öffentliche Diskussion anläßlich des Vorwurfs, hier habe es ein Behörden- oder auch Staatsversagen gegeben, wäre unter Berücksichtigung der vielen Offenlassungen, Ungereimtheiten und Widersprüche unter diesen Umständen das wohl geeignetste Mittel, um der Möglichkeit, hier könnte unter Nutzanwendung eines der schwersten Anschläge in Deutschland Politik gemacht werden, indem zu Beginn des Wahljahres scheinbar urplötzlich massive Maßnahmen gegen im Land lebende Flüchtlinge ergriffen werden und im zweiten Schritt innenpolitisch zu einem noch stärkeren Staat aufgerüstet wird, wirksam entgegenzutreten. Anmerkungen: [1] https://www.welt.de/politik/deutschland/article160666755/Armutszeugnis-fuer-den-deutschen-Rechtsstaat.html [2] http://www.heise.de/-3582949 [3] http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/innenminister-deSeite 10 maiziere-leitlinien-fuer-einenstarken-staat-in-schwierigen-zeiten-14601852.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2 SCHACH - SPHINX Mut zur Unvoreingenommenheit [4] https://www.welt.de/poli(SB) Mit einigem Befremden tik/deutschland/article160882996/Amri-hatte-wohl- waren in einem Lehrbuch folgenschon-mehrfach-Anschlaege-an- de Sätze zu lesen: "Mißachten Sie die Torheiten der Mode! Die in gekuendigt.html Vergessenheit geratenen, alten [5] http://www.rbb-online.de/po- Spielanfänge sind ebensogut wie litik/beitrag/2016/12/attentat-ber- die Modeeröffnungen. Auch die in Verruf geratenen 'widerlegten' lin-breitscheidplatz-weg-anisEröffnungen haben einen gesunamri.html den Kern." Diese Worte stammten von László Orbán aus seinem [6] http://diepresse.com/hoBuch "Schach als Denkspiel". me/politik/aussenpoliDer Grund für die Verwunderung tik/5138170/Merkel-fordertnach-BerlinAttentat-starken-Staat war leicht zu finden. Die Mode trage, wer will, aber verrufene Eröffnungen hochschätzen, in ihnen [7] https://www.welt.de/poligar ein vernünftiges Prinzip vertik/deutschland/articmuten? Indes, so abwegig ist diele160877567/Wie-Gefaehrderdie-deutsche-Terrorabwehr-aus- ser Gedanke nun wieder nicht. Man denke da nur an die Tschigotricksen.html rin- Variante der Französischen Verteidigung 1.e2-e4 e7-e6 [8] http://www.handels2.Dd1-e2!? Tschigorin war über blatt.com/politik/deutschland/fall-amri-wagenknecht-mit- jeden Unsinn erhaben, dazu befalschen-fakten/19214106.html trieb er das Schachspiel wie eine wissenschaftliche Disziplin. Daß [9] http://www.dw.com/de/the- seine Spielweise kaum Nachahmer fand, "widerlegt" sie natürmen/nachrichten/s-2972 lich nicht. Hat man nicht auch die Aljechin-Verteidigung 1.e2-e4 [10] http://www.wiwo.de/politik/deutschland/innere-sicherheit- Sg8-f6 einst belächelt oder beim de-maizere-wirft-spd-mangelnde- Anblick der Stellung 1.e2-e4 Sb8c6 die Stirn kraus gezogen? Gunst kooperationsbereitschaftoder Mißfallen von seiten der vor/19223510.html zeitgenössischen Mode irritieren [11] http://www.spiegel.de/politi- zuweilen, lassen, da der Blick des Laien an den Vorlieben der Großk/deutschland/asyl-thomas-demaiziere-und-heiko-maas-wol- meister hängt, nur allzu leichtfertig andere, weniger geschätzte len-schaerfere-regeln-fuerund gepflegte Eröffnungen und gefaehrder-a-1129421.html Ideen zweifelhaft erscheinen. Doch die Gewohnheit besitzt keihttp://www.schattenblick.de/ nen Alleinvertretungsanspruch, infopool/politik/meinung/ und so sind die Worte Orbáns mit polm1419.html Sicherheit ein richtiger Denkanwww.schattenblick.de Do, 12. Januar 2017 Elektronische Zeitung Schattenblick stoß für ein wenig mehr UnvoreinSCHACH UND SPIELE / SCHACH / MELDUNG genommenheit. Im heutigen Rätsel der Sphinx hatte Weiß mit dem Dänischer Sieg in Erfurt Läuferspiel eröffnet. Sein Kontrahent Zander nahm es wohl auf die Gelungenes Comeback von Peter Enders leichte Schulter und geriet schließlich in folgende Elendssituation. Zuletzt hatte er 1...h7-h6 gezogen. (SB) 11. Januar 2017 Die 26. Schmaltz mit Rang 25 begnüDoch seine Stellung war schon un- Auflage des Erfurter Schachfe- gen. stivals vom 26. bis 30. Dezemrettbar verloren, Wanderer. ber feierte einen neuen Teilneh- Der dänische Altmeister startemerrekord. In der 17. Etage des te mit drei Siegen und einem Radisson Blu Hotels gingen ins- Remis in die erste Turnierhälfte gesamt 439 Akteure an den und machte seinen WertungsStart. Von dort oben hatte man sieg in der Schlußpartie mit eieinen schönen Ausblick über die nem Erfolg gegen den NiederDächer Erfurts, interessanter länder Willy Hendricks perfekt. war jedoch das Geschehen auf Der Internationale Meister blieb dem Brett. In der spielstärksten ohne Niederlage und konnte Klasse, dem Meisterturnier, mit unter anderem in Runde 6 den 156 Teilnehmern setzte sich ein Elo-Favoriten Jonas Lampert Gastspieler aus Dänemark vor bezwingen. Platz 2 ging an den der Konkurrenz durch. Altmei- Internationale Meister Carlstedt ster Jens Ove Fries-Nielsen er- vor dem Erfurter Großmeister Prokes - Zander zielte in dem Wettkampf über Enders auf Rang 3. Für Enders, Wien-Prag 1925 acht Runden 6,5 Punkte. der seit Jahren erstmals wieder Gleichauf schlossen Jonathan an einem Turnier teilnahm, ein Auflösung letztes SphinxRätsel: Carlstedt vom Hamburger SK gutes Comeback mit fünf Sieund Lokalmatador Peter Enders gen und drei Remisen. Sehr bedauerlich, daß Jung- ab. Aufgrund der besseren WerLobron den schönen Angriffszug tung ging der Turniersieg jedoch Sieger im Hauptturnier mit 140 Spieler bis zu einer Wertungs1...Tf6-h6! übersehen hatte, denn an Fries-Nielsen. zahl von 2000 wurde der Lette nach 2.Lf3xb7 Sf4-e2+ 3.Kg1-h1 Den Preis als beste Frau im TurNikita Kuznecovs vom SchachTh6xh2# oder 2.g2- g3 Sf4-e2+ 3.Lf3xe2 Th6xh2 4.Le2-f3 Th2- nier sicherte sich die Dresdnerin club Gotha mit 7,5 Punkten, der h1+ 5.Lf3xh1 Th8xh1# hätte er Filiz Osmanodja. Dank ihres nur in seiner letzten Partie ein sofort gewonnen und nach 2.h2- Sieges in der Schlußrunde ge- Remis erlaubte. Platz 2 mit 6,5 h3 Th6-g6 einen unbezähmbaren gen den FIDE-Meister Tobias Zählern ging an Daniel Vöge konnte sich die ehemalige Schmidt, gefolgt von Horst Angriff erhalten. Jugendvizeweltmeisterin auf Prüsse mit 6,0 Punkten. Platz 5 verbessern und so Melahttp://www.schattenblick.de/ nie Lubbe, die mit 4,5 Punkten Die beiden anderen Turniere infopool/schach/schach/ aus 5 Runden überragend in die dominierten zwei Erfurter. Im sph06076.html Spiele gegangen war, dann aber Seniorenturnier zeigte Großetwas schwächelte, hinter sich meister Thomas Pähtz vom Illassen. Osmanodja, die nur ge- menauer SV mit 4.5/5 unter den gen Jeffrey Lopez-Rojas eine 36 Teilnehmern seine einsame Partie verlor, kam auf 6/8. Lub- Klasse vor Ulrich Wünsch be mußte sich dagegen bei 5/8 (USV Chemnitz) mit 4/5 auf und zwei Niederlagen gegen Platz 2 und Bernd-Michael Enders und Großmeister Roland Werner (SK Lauffen) mit 3.5/5 Do, 12. Januar 2017 www.schattenblick.de Seite 11 Elektronische Zeitung Schattenblick wertungstechnisch auf Rang 3 vor den punktgleichen Rudolf Rüther (Erfurter SK) und Uwe Schulz (SV Schott Jena). Im Amateur-Wettkampf (107 Teilnehmer) mit der DWZGrenze 1600 siegte Wilfried Tangermann von Medizin Erfurt mit 6,0 Zählern aufgrund der besseren Wertung vor den punktgleichen Mathias Niederdorfer (ESV Lok Sömmerda), Alexandra Schmidt (SV Traktor Priestewitz) und Elsi Banushi (SK Heimerzheim). http://www.schattenblick.de/ infopool/schach/schach/ scme0822.html SCHACH - SPHINX Majestätsbeleidigend (SB) Ach, mit wieviel schönen geschliffenen Worten ist seit jeher der König auf dem Schachbrett bedacht worden. Eimerweise hat man Lobesreden über ihn ausgeschüttet, seinen Wert emporgedichtet, olympisch schien er zu werden; und doch ist er, bedenkt man es nüchtern, nur ein kleiner Wicht, viel ärmer als seine Untertanen und auch ungleich hilfloser. Ja, im alten Schach der Araber besaß er noch majestätische Würde. Doch die Neuzeit degradierte ihn zu einem bloßen Gespenst einstiger Stärke, machte einen Eckensteher und Aus-der-Ferne-Glotzer aus ihm. Oskar Affermann hingegen hielt seine Meinung nicht hinterm Berg und schrieb fast majestätsbeleidigend im Jahre 1891 über diese Figur: "Ein alter, vertrottelter Seite 12 Schachfreund stellte nunmehr mit 1.Tf1xf2 eine blindäugige Falle. Natürlich fiel Meister Blumenthal nicht auf so etwas Simples wie 1...Tf8xf2?? 2.Dd5xa8+ Tf2-f8 3.Da8xf8# herein, sondern ließ wiederum den weißen König für die Spiegelfechterei der Falle büßen. Also, Wanderer, wie ging der weiße Narrenkönig zugrunde? N.N. - Blumenthal Berlin 1908 König ist die Hauptfigur. Wohlweislich hält er sich während des ganzen Spiels im Hintergrund. Nur im äußersten Notfall bewegt er sich vom Fleck und auch dann nur schwerfällig. Mit souveräner Selbstverständlichkeit schickt er ein ganzes Heer für sich in die Schlacht und läßt sie sterben; ja nicht einmal seine eigene Frau verschont er, nur, damit er ungefährdet auf seinem Platz dahindämmern kann ... Geht es ihm aber wirklich an den Kragen, stirbt er nicht etwa tapfer wie seine mißbrauchten Soldaten, sondern erklärt sich für schwach und matt und kapituliert wie ein rechter Feigling." Auch im heutigen Rätsel der Sphinx macht der König keine gute Figur. Unser unbekannter Auflösung des letzten SphinxRätsels: Der schwarze König war nicht mehr zu retten. Nach 1...h7-h6 geschah vortrefflich 2.Sb1-c3!, worauf 2...h6xg5? 3.Sc3-e4! Se7xd5 4.Se4xd6# oder 3...Sd6xe4 4.Dd5-f7# sofort entschieden hätte. Schachfreund Zander versuchte daher 2...Th8-h7, doch nach 3.Dd5-g8 sah er mit Entsetzen, daß 3...Th7-g7 an 4.Sc3-d5! Tg7xg8 5.Sd5-f6# scheiterte, zog noch 3...h6xg5 und gab nach 4.Dg8xh7 wegen des drohenden Mattüberfalls 4...Lf8-g7 5.Dh7g8+ Lg7-f8 6.Dg8-g6+ Sd6-f7 7.Lb3xf7# sogleich auf. http://www.schattenblick.de/ infopool/schach/schach/ sph06077.html Liste der neuesten und tagesaktuellen Nachrichten ... Kommentare ... Interviews ... Reportagen ... Textbeiträge ... Dokumente ... Tips und Veranstaltungen ... http://www.schattenblick.de/infopool/infopool.html www.schattenblick.de Do, 12. Januar 2017 Elektronische Zeitung Schattenblick Do, 12. Januar 2017 www.schattenblick.de Seite 13 Elektronische Zeitung Schattenblick ______I n h a l t________________________________Ausgabe 2067 / Donnerstag, den 12. Januar 2017____ POLITIK - KOMMENTAR POLITIK - KOMMENTAR POLITIK - MEINUNGEN POLITIK - MEINUNGEN SCHACH-SPHINX/06076 SCHACH-SPHINX SCHACH-SPHINX VERANSTALTUNGEN DIENSTE - WETTER Deutscher Stiefel auf dem schwarzen Kontinent "Elphi" auf den Trümmern der neoliberalen Stadt Die K-Frage ... Gesetze, Fehler, Konsequenzen ... Mut zur Unvoreingenommenheit Dänischer Sieg in Erfurt Majestätsbeleidigend Januarprogramm des Kulturcafés Komm du Und morgen, den 12. Januar 2017 Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite 1 3 5 6 10 11 12 13 14 DIENSTE / WETTER / AUSSICHTEN Und morgen, den 12. Januar 2017 +++ Vorhersage für den 12.01.2017 bis zum 13.01.2017 +++ © 2017 by Schattenblick IMPRESSUM Winde, Schauer, Graupelschnee prallen ab von Menschenfüßen, tun den festen Schuh'n nicht weh, die Jean-Luc im Schlafrock grüßen. Elektronische Zeitung Schattenblick Diensteanbieter: MA-Verlag Helmut Barthel, e.K. Verantwortlicher Ansprechpartner: Helmut Barthel, Dorfstraße 41, 25795 Stelle-Wittenwurth Elektronische Postadresse: [email protected] Telefonnummer: 04837/90 26 98 Registergericht: Amtsgericht Pinneberg / HRA 1221 ME Journalistisch-redaktionelle Verantwortung (V.i.S.d.P.): Helmut Barthel, Dorfstraße 41, 25795 Stelle-Wittenwurth Inhaltlich Verantwortlicher gemäß § 10 Absatz 3 MDStV: Helmut Barthel, Dorfstraße 41, 25795 Stelle-Wittenwurth ISSN 2190-6963 Urheberschutz und Nutzung: Der Urheber räumt Ihnen ganz konkret das Nutzungsrecht ein, sich eine private Kopie für persönliche Zwecke anzufertigen. 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