MM2, 9.1.2017 | 5 V Editorial Lindgrün und Ocker Vielleicht kennen Sie die Situation: Sie sitzen in einem Geschäftsmeeting, vorne referiert der Chef, links von Ihnen kritzelt jemand Wolken und Pferde, rechts schraffiert einer ein YB-Logo und die junge Dame schräg gegenüber aus der Marketingabteilung versucht, aus der Erinnerung, Liam Hemsworth auf Papier zu bannen. Mit mässigem Erfolg. Es gibt viele Leute, die können gar nicht zuhören, sich nicht fokussieren, ohne zu zeichnen. Da sie dabei meist etwas neben sich stehen – ganz konzentriert auf das Gesagte, statt das Gekritzelte –, lassen die Zeichnungen psychologisch oft tief blicken. Seit einiger Zeit macht sich nun hierzulande ein neuer Trend breit: Bilder ausmalen. Ausmalen, so sind mittlerweile Tausende überzeugt, entspannt, entschleunigt, entstresst. Die Folge: Ausmalbilderbücher erobern die Charts, in Cafés sieht man Erwachsene mit Malstiften am Tisch sitzen und einem Sonnenuntergang mit Gelb und Orange Leben schenken. Bild: Mara Truog:; Illustration: Christiane Bethge Zugegeben, mich hat der Trend noch nicht wirklich begeistern können. Aber begeistern konnte mich noch nie etwas, das Geduld, Entspannung oder stundenlanges Fokussieren auf eine Tätigkeit verlangte. Die Menschen, die MM-Redaktorin Anne-Sophie Keller befragte, sehen das ganz anders: Ausmalen sei therapeutisch, ist die 26-jährige Kirsten Egan sogar überzeugt. Ausmalen mag auf Aussen stehende auf den ersten Blick etwas infantil wirken. Aber sind wir ehrlich – sind die Alternativen besser? Zum 50. Mal Whatsapp oder Facebook aufrufen? Super Mario zum x-ten Mal über die Piste hetzen lassen? Die gefühlt 20. Wiederholung von «Two and a Half Men» schauen? Also: Stift ergreifen und sich ganz den kleinen Flächen hingeben. Etwas Ocker hier, einen Flecken Lila da, ein zartes Lindgrün dort … Hans Schneeberger, Chefredaktor [email protected] Menschen 8 Diese Woche Engpass beim Pflegepersonal: Eine Kampagne soll für den Beruf begeistern 11 Ausmalbücher Wenn auch Erwachsene zum Buntstift greifen: Drei Fans über die Faszination Ausmalbücher 16 Ein Leben lang «chrampfet» Erst als Seniorin für ihre harte Arbeit entschädigt: Elisabeth Mattmüller (86) 22 Schwangerschaftsabbruch 15 Jahre Fristenregelung: Pro und Kontra zum nach wie vor umstrittenen Thema 32 Interview Skilegende Bernhard Russi spricht erstmals öffentlich über die Schattenseiten in seinem Leben 39 Bänz Friedli Dürfen wir uns freuen, dass es uns gut geht? Migros-Welt 44 Weight Management Wunschgewicht: So erreicht man es, und so bleibt es auch 49 Saisonküche 16 Leben 85 1, 2 oder 3? Was tun, wenn die Fantasie mit den Kleinen durchgeht? 86 Gesundheit Weshalb das Vitamin B12 für unseren Körper so wichtig ist 89 Migros Bank Der Schweizer Wirtschaft gehts dank des harten Frankens gut 91 Brave New Girl Zahnseide – ja oder nein? Anne-Sophie Keller im Clinch 92 Auto Seat goes SUV: Der neue Ateca im Familientest Klein, aber oho: gluschtige Canapés und Apérohäppchen 97 Kinder 66 Mini-Migros 101 Glücksgriff Das «Verkäuferlis»-Eldorado für die Kleinen geht wieder auf grosse Tour 70 Happy Birthday, Sanissa! 73 Wohltuende Kräuterbäder 75 Jetzt purzeln die Pfunde 77 Protein für die Muskeln 79 Neues aus Ihrer Region Aktionen, Reportagen, News Warum leuchten Katzenaugen? Familienreise nach Paris zu gewinnen! 103 Rätsel/Impressum 108 Cumulus 110 Meine Welt Ein Leben zwischen Loriot und Punk: Late-Night-Star Dominic Deville ganz privat M-Infoline: Tel. 0800 84 0848 oder Fax +41 800 84 0848 (Ausland). www.migros.ch/kundendienst; www.migros.ch Cumulus: Tel. 0848 85 0848* oder +41 44 444 88 44 (Ausland). [email protected]; www.migros.ch/cumulus Redaktion Migros-Magazin: Limmatstrasse 152, Postfach 1766, 8031 Zürich, Tel. 058 577 12 12, Fax 058 577 12 08. [email protected]; www.migrosmagazin.ch * Normaltarif
© Copyright 2024 ExpyDoc