31 Fonds im Crashtest Die besten Fonds für globale Immobilienaktien Immobilienaktienfonds ermöglichen schon mit kleinen Beträgen indirekte Investments in Betongold. Anleger sollten jedoch bedenken, dass die Aktien stärkeren Schwankungen unterliegen können. DER FONDS stellt drei erfolgreiche Kandidaten vor. Nicht jeder Anleger kann es sich erlauben, direkt in Immobilien zu investieren. Und wenn, so reicht es üblicherweise eher für eine einzige Einheit. Eine weitaus breitere Streuung bieten Immobilienaktien, die Anleger indirekt an einem diversifizierten Immobilienportfolio beteiligen. Noch breiter ist die Streuung bei Investments in entsprechenden Fonds, die weltweit anlegen. Hier kann der Anleger bereits mit nur einem Anteil auf die globalen Immobilienmärkte setzen. Dabei gilt es aber, sich bewusst zu machen, dass es sich um Aktien mit allen Vor- und Nachteilen handelt – stärkere Kursschwankungen inklusive. So liegt etwa die Ein-Jahres-Volatilität des Gesamtsiegers HSBC FTSE Epra/Nareit Developed ETF bei 13,8 Prozent und damit um rund einen halben Prozentpunkt höher als beim MSCI World Index. Fonds 1 2 3 4 5 Punkte Gesamt HSBC FTSE Epra/Nareit Devoloped ETF Lyxor ETF FTSE Epra/Nareit Global Developed Nordea Global Real Estate Fund USD JSS Real Estate Equity Global I-Shares Developed Markets Property Yield ETF Pkt. Performance 190 Pkt. Stresstest 84 46 60 117 186 74 38 74 87 172 53 77 42 471 167 44 66 57 64 167 70 27 70 2744 26 weitere Fonds >> Pkt. Rating Vol. in Mio. € Wie die aktuelle Auswertung des Fondsdatenanbieters FWW für DER FONDS zeigt, schneiden börsengehandelte Indexfonds (Exchange Traded Funds, kurz ETF) derzeit sehr gut ab: Dem Gesamtsieger von HSBC dicht auf dem Fersen ist der zweitplatzierte Lyxor ETF FTSE Epra Nareit Global Developed, der den aus 334 Titeln bestehenden Index jedoch nicht physisch über den Kauf der im Index enthaltenen Titel, sondern swap-basiert nachbildet. Der auf Rang 5 liegende I-Shares Developed Markets Property Yield ETF bildet den FTSE Epra/Nareit Developed Dividend-Plus-Index physisch ab, der ausschließlich Titel mit einer prognostizierten Dividende von mindestens 2 Prozent enthält. Mit 310 Titeln ist der Index geringfügig fokussierter. Rang 7 belegt wiederum der 219 Titel umfassende SPDR Dow Jones Global Real Estate ETF, ein ebenfalls physisch replizierender Indexfonds. Die drei Siegerfonds im Kurzporträt Der Gesamtsieger: HSBC FTSE Epra/Nareit Developed ETF Mit 190 Punkten liegt der ETF aus dem Hause HSBC auf Rang 1 von 31 Konkurrenten. Er bildet den FTSE Epra/Nareit Developed Index nach. Dieser nach Marktkapitalisierung gewichtete Index enthält die größten Immobilienunternehmen der entwickelten Aktienmärkte der Welt. Die Abkürzung Epra steht für die European Public Real Estate Association. Nareit wiederum ist das Kürzel für die National Association of Real Estate Investment Trusts, eine Organisation mit Fokus auf US-Reits. Den regionalen Schwerpunkt bilden die USA mit einer Gewichtung von 54 Prozent – allein 133 der 334 gelisteten Unternehmen stammen von dort. Mit 40 Aktien beziehungsweise einer Gewichtung von 11,3 Prozent bildet Japan den zweitgrößten Länderschwerpunkt, gefolgt von Hongkong (7,8 Prozent), Australien (5,9 Prozent) und Großbritannien (4,6 Prozent). Insgesamt 13 deutsche Gesellschaften sind zudem im Index vertreten, darunter Vonovia, Deutsche Wohnen, LEG und TAG Immobilien. Über ein Jahr konnten Anleger mit dem ETF ein Plus von 6,7 Prozent einstreichen, über drei Jahre beträgt das Plus knapp 56 Prozent. Der Performance-Vierte: Deutsche Invest Global Real Estate Securities Mit 54 Punkten erzielte dieser Fonds der Deutschen Asset Management im Performance-Test das beste Ergebnis unter den aktiv gemanagten Fonds. Manager und Nareit-Mitglied John Vojticek betreut den Fonds von Chicago aus, er ist zudem Chef des Liquid-Real-Assets-Teams. Mit 119 Titeln ist das von ihm gemanagte Portfolio deutlich konzentrierter als das der bislang erwähnten Indexfonds. Als Benchmark nutzt Vojticek den FTSE Epra/Nareit Developed Index, von dem er aktuell unter anderem abweicht, indem er das europäische Index-Schwergewicht Unibail-Rodamco nicht unter den Top Ten hält und die Simon Property Group mit 4,9 Prozent höher gewichtet als der Index. Mit 3,7 Prozent spielen französische Immobilienaktien zudem eine größere Rolle als im Index, in dem sie lediglich einen Anteil von 1,5 Prozent haben. Da für den Fonds kein Ausgabeaufschlag anfällt, zahlen Anleger lediglich 0,75 Prozent Verwaltungskosten jährlich. Zum Vergleich: Beim Gesamtsieger fallen jährlich 0,4 Prozent an Gebühren an. Der Stresstest-Sieger: AB Global Real Estate Securities Portfolio Beim Stresstest-Sieger aus dem Hause Alliance Bernstein fallen mit 2 Prozent pro Jahr relativ hohe Gebühren an. Dafür erhalten Anleger ein vergleichsweise risikoarmes Immobilien-Aktienportfolio. Mit 156 Punkten belegt der Fonds insgesamt Rang 6 und im Performance-Test Rang 10. Im Stresstest hingegen steht er mit 95 Punkten ganz oben. Mit 12,23 Prozent erreicht die Drei-Jahres-Volatilität den drittniedrigsten Wert der Kategorie, dafür liegt der maximale Verlust über drei Jahre mit 14,1 Prozent niedriger als bei allen anderen Fonds. Fondsmanager Eric J. Franco nutzt ebenfalls den bereits vorgestellten FTSE-Index als Benchmark. Dabei konnte er die Volatilität über alle drei Vergleichszeiträume jedoch niedriger halten. Einen Beitrag zu dieser niedrigen Schwankungsbreite lieferte Franco zufolge beispielsweise die Untergewichtung britischer Titel, die aufgrund des Brexit-Votums unter Druck gerieten. Aktuell verteilt der Fondsmanager das Portfolio auf 113 Titel, wobei er aktuell Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von bis zu 2,5 Milliarden US-Dollar deutlich übergewichtet. Franco sieht bei diesen vergleichsweise kleinen Titeln mehr Potenzial, weil die Informations-Ineffizienzen dort höher sind. Gegenüber dem FTSE-Index positioniert er sich derzeit auch auf Länderebene deutlich abweichend und räumt britischen sowie französischen Titeln mit einer Gewichtung von insgesamt rund 6,4 Prozent einen größeren Stellenwert ein. Zu den Top-Positionen gehören zudem sechs Gesellschaften, die nicht in den Index-Top-Ten vertreten sind – darunter die US-Gesellschaften Extra Space Storage und Cedar Realty Trust. Das Index-Schwergewicht Simon Property Group ist auch im Fonds die mit Abstand größte Position und mit 5,3 Prozent höher gewichtet als im FTSE-Index. Gut aufgestellt fühlt sich Franco derzeit unter anderem mit Unternehmen, die sowohl sektor- als auch länderübergreifend diversifiziert sind. Diese Titel überzeugen seiner Einschätzung nach durch attraktive Bewertungen sowie sich verbessernde Fundamentaldaten und solide Bilanzen. Damit seien sie gut gegen etwaige Marktturbulenzen gewappnet, so der Fondsmanager. Verpassen Sie keinen Beitrag aus unserem wöchentlichen Online-Magazin DER FONDS und melden Sie sich hier kostenlos per E-Mail an. Dieser Artikel erschien am 12.01.2017 unter folgendem Link: http://www.dasinvestment.com/31-fonds-im-crashtest-die-besten-fonds-fuer-globale-immobilienaktien/ Powered by TCPDF (www.tcpdf.org)
© Copyright 2024 ExpyDoc