Kemptener auf der Suche nach Streusplit

Kemptener auf
der Suche nach
Streusplit
Holzkästen gibt es nicht
mehr. Dafür Vorräte in
Wertstoffhöfen
Kempten Der Schnee ist da, die Kälte
ist da – also müssen Hausbesitzer die
Gehsteige räumen und Split streuen.
Und damit ist bei einigen Kemptenern auch der Ärger da: Sie haben
nicht mitbekommen, dass die Stadt
Kempten die Streukästen an den
Straßen diesen Winter nicht mehr
aufgestellt hat. „Unmöglich“ findet
das beispielsweise ein Ehepaar, das
in der Nähe der früheren Ari-Kaserne wohnt. Die Sparmaßnahme der
Stadt stehe in keinem Verhältnis zur
Gefahr, die durch das Fehlen des
Splits in Kauf genommen werde.
Alle Bürger können doch weiterhin kostenlos Split beziehen, reagiert Kemptens Tiefbauamtsleiter
Markus Wiedemann auf diese Kritik. Mehrfach habe die Verwaltung
darauf hingewiesen. In sämtlichen
Wertstoffhöfen dürfen sich Kemptener bedienen.
Die Bezugsquelle Wertstoffhof
war dem Ehepaar nicht genannt
worden, als es sich über die fehlenden Streukästen beim städtischen
Bauhof beschwerte. Dort habe man
nur darauf hingewiesen, dass einmal
pro Woche, mittwochs zwischen
9.30 Uhr und 11.30 Uhr, auch im
Betriebshof in der Memminger
Straße Straßenstreu abgeholt werden kann.
Neu geordnet wurde die Splitversorgung übrigens aus zwei Gründen:
Die Holzkisten, die an Straßenrändern standen, waren alt, teils stark
beschädigt, und hätten neu beschafft
werden müssen. Wiedemann weist
allerdings vor allem darauf hin, dass
die Vorratsbehälter eigentlich für
die kommunalen „Wegmacher“ gedacht waren, die mit dem Split öffentliche Wege sichern. Die sind allerdings inzwischen mit Streufahrzeugen unterwegs. Das Angebot für
alle Kemptener ist ein zusätzliches,
und damit eines, das längst nicht alle
Städte ihren Bürgern bieten, sagt
Wiedemann. (jan)
Wer hat noch nicht, wer will nochmal: In
Wertstoffhöfen kann Split kostenlos ab
geholt werden.
Foto: Martina Diemand