Zeig mir deinen Schnabel und ich sage dir, was du frisst!

Pressemitteilung
Zeig mir deinen Schnabel und ich sage dir, was du frisst
Die Deutsche Wildtier Stiftung: Beobachtungen am Futterhaus
Hamburg, 11. Januar 2017. Sturmtief Caius bringt zum Ende der Woche Eiseskälte und
Schnee zurück. Vögel, die bei uns überwintern, können am Futterhaus oder beim
Spaziergang gut beobachtet werden. „Achten Sie einmal auf die Schnäbel: Sie verraten, was
Vögel fressen“, sagt Peer Cyriacks, Ornithologe der Deutschen Wildtier Stiftung. Die Natur
hat jedem Vogel das passende „Werkzeug“ für die Nahrungsaufnahme mitgegeben.
„Körnerfresser haben beispielsweise einen anders geformten Schnabel als Insektenfresser
oder Wasservögel.“
Pinzetten-Schnäbel gehören Weichfutterfressern. Rotkehlchen, Drosseln, Stare,
Zaunkönige, Heckenbraunellen, Kleiber, Baumläufer und Spechte gehören dazu. „Typisch ist
der längliche, spitz zulaufende, schmale Schnabel“, erläutert Peer Cyriacks. Der Schnabel
übernimmt in gewisser Weise die Funktion einer Pinzette. Damit können die Vögel
getrocknete Beeren und Rosinen, Apfelstückchen oder Mehlwürmer aufspießen und
verspeisen.
Kompakt-Schnäbel knacken Körner. Buch- und Grünfink, Kernbeißer, Zeisig, Stieglitze,
Meisen, Gimpel und Spatzen sind mit ihren Schnäbeln dazu in der Lage. „Der Schnabel ist
klein, kräftig und kompakt. Er arbeitet fast wie ein Nussknacker“, so Cyriacks.
Sonnenblumenkerne, Hanfsamen, Mohn, Leinsamen, Buchweizen und Haferflocken werden
von Körnerfressern ohne Probleme zerteilt.
Löffel-Schnäbel gehören Wasservögeln. Die breiten, vorne abgerundeten Schnäbel eignen
sich perfekt zum Gründeln. Enten und Schwäne suchen damit den Teich oft bis zum Boden
ab. Der Schnabel wird zum „Löffel“, der Wasserinsekten und Grünpflanzen absammelt.
Insekten und Pflanzen bleiben im Schnabel hängen, werden verspeist.
Eine Besonderheit sind die Säger: Diese Entenähnlichen Vögel haben sich auf den
Fischfang spezialisiert und seitlich gesägte Schnäbel, die den schlüpfrigen Fisch besonders
gut packen können.
Haken-Schnäbel gehören Greifvögeln und Eulen. Sie sind darauf angewiesen, festes
Fleisch zerschneiden zu können. Mit scharfen Schnabelkanten und dem gebogenen Haken
können sie die Beute, etwa Mäuse und Kleinvögel töten und grob zerteilen.
Allesfresser-Schnäbel sind kräftig und kantig. Der Eichelhäher besitzt so einen robusten
Allround-Schnabel, aber auch Dohlen und Elstern haben ein Multifunktions-Werkzeug, um
tierische und pflanzliche Kost zu vertilgen. Sie knacken mit dem Schnabel Eicheln,
Haselnüsse und Bucheckern genauso geschickt, wie sie Abfälle verschlingen oder Würmer
zerteilen.
Kostenloses Bildmaterial: www.Presse.DeutscheWildtierStiftung.de
Pressekontakt
Eva Goris, Pressesprecherin, Christoph-Probst-Weg 4, 20251 Hamburg,
Telefon 040 9707869-13, Fax 040 9707869-19,
[email protected], www.DeutscheWildtierStiftung.de