Media Relations Fernsehstrasse 1-4 8052 Zürich Telefon +41 44 305 50 87 E-Mail [email protected] Internet www.srf.ch/medien Datum 17. Januar 2017 13. Januar 2017 / Radio / Kultur Titel «Kontext»: Verstummt! – Musik und Zensur Ausstrahlungsdatum Montag, 16. Januar 2017, 09.02 Uhr, Radio SRF 2 Kultur Text In 70 Ländern werden Lieder verboten, Musikerinnen und Musiker verhaftet oder sogar getötet. Musikzensur hat Hochkonjunktur. Wie und warum zensieren Regierungen wie China und der Iran Musik? Wie fühlt es sich an, zensiert zu werden? Und wie kämpft man dagegen an? Musik hören und Musik machen ist ein Menschenrecht – jedenfalls im Kontext der UNO-Menschenrechtscharta. Doch weltweit werden Musikerinnen und Musiker in ihren Menschenrechten beschnitten. Sie dürfen sich in ihren Liedern nicht frei äussern – über Religion, Sexualität oder korrupte Regierungen. China, Iran, Russland, Türkei oder Burundi stehen auf der Rangliste der Musikzensur ganz oben. Das sagt eine Analyse der NGO Freemuse. Über Musikzensur und jene, die sie bekämpfen Mehrere tibetische Musiker sitzen derzeit in chinesischen Gefängnissen, weil sie in ihren Liedern die Tibet-Frage verhandeln. Iranische Frauen dürfen in der Öffentlichkeit keine Solokonzerte geben. Bei solchen Fällen wird die dänische NGO Freemuse aktiv. Die Organisation setzt sich weltweit gegen Musikzensur ein. Der Direktor Ole Reitov spricht über den aktuellen Stand der Musikzensur, insbesondere in Iran und China. Er erklärt, welche Auswirkungen Musikverbote auf die Gesellschaft haben und wie Freemuse Musikzensur bekämpft. Zensur als Erfahrung Die tunesische Sängerin Emel Mathlouthi hat am eigenen Leib erfahren, was es bedeutet, zensiert zu werden. Bevor sie 2012 ihre Heimat verliess, wurde ihr Song «Kelmti Horra», übersetzt «Das Wort ist frei», zur Hymne des Arabischen Frühlings. Was bedeutet Zensur für die Karriere einer politisch engagierten Künstlerin? Seite 1/2 Mit zensierten Liedern eine Debatte lancieren Das «Punk-Gebet» der russischen Pussy Riot oder ein chinesisches Lied über das Tiananmen-Massaker. Das sind zwei von zwölf Liedern auf dem Album «Unsongs» des norwegischen Musikers Moddi. Diese Lieder wurden in ihrer Heimat zensiert und dürfen teilweise bis heute nicht gesungen werden. Moddi singt auf dem Album auch Songs, hinter deren Botschaft er selbst gar nicht stehen kann. Aber es geht nicht um ihn, sondern um die verbotenen Lieder. «Musikzensur passiert hier und jetzt», sagt er, «höchste Zeit, dass wir darüber diskutieren». Moderation: Monika Schärer Redaktion: Raphael Zehnder URL der Sendung http://srf.ch/kontext Link Newsroom http://www.srf.ch/medien/news/kontext-verstummt-musik-und-zensur/ Seite 2/2
© Copyright 2025 ExpyDoc