Wenn es um das Tierwohl in der Nutztierhaltung geht, um den Tierschutzplan Niedersachsen und seine bundesweite Verbreitung, kann es schon einmal eng werden! Niedersachsens Landwirtschaftsminister Meyer Christian (ganz oben) konnte sich zwar in den vergangenen Monaten als der zuständige “Tierschutz- und Tierwohlminister” von Bündnis 90/Die Grünen etablieren, steht dafür aber nunmehr auch unter einem erheblichen Erfolgszwang. Nicht nur seine Wähler, sondern viele Verbraucher erwarten von ihm passende Lösungen, die einerseits tierwohlgerecht sind, aber auch gleichzeitig einen finanzierbaren, genussvollen und moeinwandralisch freien, Fleischverzehr ermöglichen. Der Minister muss liefern! Agrarminister a.D. Uwe Bartels (oben links) Vorsitzender des Agrar- und Ernährungsforums (AEF) Oldenburger hat Münsterland, keinen ebenfalls leichten Stand. Der Ex-Minister aus Niedersachsen kann eigentlich nur hoffen und “beten”, dass der derzeitige Minister Meyer mit seinen Ideen Erfolg hat, damit auch seine Organisation weiterhin erfolgreich arbeiten kann. Der Vater des niedersächsischen Ti e r s c h u t z p l a n e s , Lindemann Gert (Mitte), ist eigentlich einer der wenigen politischen Vertreter, die derzeit “gut Lachen” haben. Er ist nicht nur der Vater des niedersächsischen Tierschutzplanes, sondern hat auch wesentliche Teile davon bereits während seiner Amtszeit auf den Weg gebracht und seine allem Nachfolger, Christian voran Meyer, die seinen Plan adoptierten, müssen nun sehen, wie sie im wahrsten Sinne des Wortes damit “klar kommen”! Lindemann, der wohl auch als einer der Stratege CDU-Tiereiner schutzpolitik angesehen werden muss, dürfte es jedoch daran gelegen sein, dass sein Werk nicht “verdummt” wird. Schröder, Thomas Präsident der Deutschen Tierschutzbundes, wird hingegen nicht zum ersten Mal die Hände zusammenschlagen, wenn es um die Tierschutz- und Tierwohlpolitik in der Nutztierhaltung geht. Selbstverständlich erwartet man vom Präsidenten einer derartigen Organisation, dass er Maximalforderungen bezüglich des Tierwohles und des Tieran die schutzes Beteiligten stellt. Der Tierschutzbund bewegt sich in diesem Bereich ohnehin auf sehr dünnem Eis. Abgesehen davon, dass sich immer mehr Vegetarier im Deutschen Tierschutzbund zu Wort melden und allem Anschein nach versuchen, zumindestens die mediale Oberhand zu gewinnen, stellt sich die Frage, inwieweit sich der deutsche Tierschutzbund überhaupt darauf einlassen kann, Tierschutz und Tierwohl in der Nutztierhaltung zu diskutieren? Ist das Thema für den Tierschutzbund auf Dauer überhaupt verhandelbar? Wenn sich auf Sicht gesehen für den Tierschutzbund keine Erfolge bei seinem Engagement für mehr Tierwohl und Tierschutz innerhalb der Nutztierhaltung erzielen lassen, wird man sich im Verband gezwungen sehen, in die Totalopposition zu gehen. Tierwohl/Tierschutz: Showdown in der niedersächsischen Landesvertretung in Berlin Am kommenden Freitag (13.1.2017), um 11:00 Uhr, kommt es in der niedersächsischen Landesvertretung in Berlin zu einer wahrscheinlich denkwürdigen Pressekonferenz. Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer, AEF-Vorsitzender und Minister a.d. Uwe Bartels, Kompetenzkreis-Vorsitzender und Minister a.D. Gert Lindemann sowie Tierschutzbund-Präsident Thomas Schröder, wollen - zusammen und vielleicht im Gleichklang - den Hauptstadtjournalisten in Berlin Rede und Antwort über eine Bund-Länder-Initiative für eine nationale Nutztierstrategie, stehen. Der Grüne Landwirtschaftsminister Niedersachsens, Christian Meyer (rechts) - als „böser Bube“, nicht nur bei den niedersächsischen Landwirten ausgeguckt - derzeitiger Vorsitzende der Agrarministerkonferenz und so etwas wie ein „Tierschutz- und Tierwohlminister“ von Bündnis 90/den Grünen, ist einer der konsequentesten – politisch aktiven - Verfechter einer strikten Tierwohl- und Tierschutzpolitik in Deutschland. Regelmäßig fordert er die Landwirte mit seinen tierschutzpolitischen Ansichten - und nicht zuletzt auch mit seinem politischen Handeln - heraus. Meyer ist unmittelbarer Nachfolger von Gert Lindemann (CDU), der als niedersächsischer Minister als der Vater der niedersächsischen Tierschutzund Tierwohlstrategie bezeichnet werden muss. Uwe Bartels war wiederum – allerdings für die SPD – ebenfalls Landwirtschaftsminister des Landes Niedersachsen und steht heute als AEF-Vorsitzender für eine fortschrittliche Tierschutzpolitik. Bartels gilt darüber hinaus in Niedersachsen als die graue Eminenz der SPD Agrarpolitik und nicht zuletzt auch als „Feuerlöscher“ des SPD Ministerpräsidenten Stephan Weil, wenn es um die Agrarpolitik in Niedersachsen geht. Der Grüne Landwirtschaftsminister Niedersachsens, Christian Meyer (oben), als „böser Bube“ - nicht nur bei den niedersächsischen Landwirten - ausgeguckt und derzeitiger Vorsitzende der Agrarministerkonferenz und so etwas wie ein „Tierschutz- und Tier- wohlminister“ von Bündnis 90/den Grünen, ist einer der konsequentesten – politisch aktiven - Verfechter einer strikten Tierwohl- und Tierschutzpolitik in Deutschland. Neben den zwei ehemaligen und dem amtierenden niedersächsischen Minister nimmt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, auf dem Podium Platz, und dürfte sicherlich maximale Anforderungen in Bezug auf das Tierwohl an die Politiker, wie auch an die Landwirtschaft und somit an die Nutztierhalter, vertreten. Bei dieser Veranstaltung handelt es sich um eine reine politische Proklamation. Vertreter der Landwirtschaft sind bei der Pressekonferenz über die „Nationale Nutztierstrategie“ allem Anschein nach nicht vorgesehen. Man kann davon ausgehen, dass Minister Meyer im Wesentlichen über das am Tage vorher in Münster stattgefundene Treffen mit über 50, für die Nutztierhaltung systemrelevanten, Verbänden, berichten wird. An dem Treffen in Münster wird auch der Landwirtschaftsminister von Nordrhein-Westfalen, Johannes Remmel, teilnehmen. Wenn man die tagesaktuelle Debatte über die innere Sicherheit Deutschlands einmal außen vor lässt, so hat in den vergangenen Wochen neben der Agrarpolitik - auch befeuert durch eine ganze Reihe von Initiativen von Bündnis 90/die Grünen - kaum ein Thema eine derartige Dynamik entwickelt, wie die Debatte über Tierschutz, Tierwohl und Tierhaltung. Wenige Tage vor Beginn der „Grünen Woche“ kommt es nun zu einer hochkarätig besetzten Pressekonferenz in der niedersächsischen Landesvertretung in Berlin. Die Teilnehmer wollen ein ungewöhnliches und parteiübergreifendes Bündnis einer gemeinsamen Bund-Länder-Nutztierstrategie vorstellen, die - wohl nach den Vorstellungen des Veranstalters - bundesweit Vorbildcharakter entwickeln könnte, oder sollte. Neben Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer, wird auch der Agrarminister a.D. Uwe Bartels als Vorsitzender des Agrar- und Ernährungsforums (AEF) Oldenburger Münsterland, für Fragen und Antworten zur Verfügung stehen. Bei Bartels kann man sich auf klare Worte gefasst machen. Ein Mann, der seine Meinung nicht hinter dem Berg versteckt! Neben Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer, stehen Agrarminister a.D. Uwe Bartels (links) als Vorsitzender des Agrar- und Ernährungsforums (AEF) Oldenburger Münsterland, Agrarminister a.D. Gert Lindemann als Vorsitzender des vom Bundeslandwirtschaftsministerium eingesetzten „Kompetenzkreises Tierwohl“ sowie Thomas Schröder (unten rechts), der Präsident des Tierschutzbundes, den anwesenden Journalisten für Ihre Fragen zur Verfügung. Zur Sprache kommen sollen dabei jüngste Studien, Untersuchungen und Berichte mit Blick auf eine gesellschaftlich akzeptierte Nutztierhaltung der Zukunft, etwa das Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats für Agrarpolitik der Bundesregierung und der kürzlich vorgelegte Abschlussbericht des „Kompetenzkreises Tierwohl“. Dem Tierschutzplan Niedersachsen soll in der Debatte eine besondere Rolle zukommen: Als Roadmap kann er die Grundlage für einen nationalen sein, Nutztierkonsens damit rechtsverbindlich über Parteigrenzen hin- Der Tierschutzbund bewegt sich im Bereich Tierwohl weg - den Landwirten Pla- in der Nutztierhaltung auf sehr dünnem Eis. Wenn nungssicherheit und den sich auf Sicht gesehen für den Tierschutzbund keine Verbrauchern die gesell- Erfolge bei seinem Engagement innerhalb der Nutztierhaltung erzielen lassen, wird man sich im Verband schaftlich gewünschten notgedrungen gezwungen sehen, in die TotalopposiVeränderungen in der tion zu gehen. Noch scheint allerdings der Präsident Tierhaltung angeboten des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder (oben), verhandlungsbreitschaft zu signalisieren. werden können. Ob die wohl in ihrer Form und Zusammensetzung bisher einmalige Pressekonferenz absichtlich auf einen Freitag, den 13.(?), gelegt wurde, wird man wohl nicht ergründen können. Gesichert dürfte hingegen sein, dass der Druck auf Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt, der auf der Grünen Woche, die wenige Tage später in Berlin beginnt, sein bereits jetzt schon umstrittenes freiwilliges staatliche Tierwohllabel der Öffentlichkeit vorstellen will, durch die Pressekonferenz am 13. Januar, erheblich ansteigen dürfte! In Berlin geht man davon aus, dass von der Pressekonferenz am Freitag ein Signal an den Bundeslandwirtschaftsminister ausgehen soll, seine Kriterien für das staatliche Tierwohllabel, wie aber auch das “unverbindliche staatliche Tierwohlzeichen” an sich, an die vermeintlichen Wünsche der Verbraucher, aber auf alle Fälle auch an die der dafür zuständigen Organisationen, anzupassen. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (unten rechts neben Thomas Schröder) befindet sich derzeit in einer Zwickmühle. Wenn er die Eingangskriterien für sein neues Label zu „scharf“ macht, das neue Label gar für die gesamte Kette Vieh und Fleisch verbindlich, verliert er die Zustimmung der landschaftlichen Berufsverbände, wie aber auch große Teile der bundesdeutschen Nutztierhalter. Dies könnte ihm besonders von seinem Parteivorsitzenden in Bayern, dem ehemaligen Bundeslandwirtschaftsminister und heutigem Bayerischen Ministerpräsidenten, Horst Seehofer, angekreidet werden, da sie absolute CSU-Mehrheit im bayerischen Landtag - zumindestens nicht unwesentlich - mit den Stimmen der bayerischen Landwirte zustande kommt. Andererseits, sollte sich Minister Schmidt für ein „weiches“ Tierschutzlabel entscheiden, verliert seine Agrar-. Tierschutz- Tierwohl- und Verbraucherpolitik nicht nur bei den Verbraucher, sondern auch innerhalb der bundesdeutschen Wählerschaft, an Vertrauen. Zusätzlich würde der Minister der Opposition, allem voran den Vertretern von Bündnis 90/Die Grünen – die es explizit auf seinen Ministerstuhl abgesehen haben – eine sogenannte Steilvorlage für die Argumentation eben genau gegen seine CDU/CSU-Agrarpolitik im punkto Nutztierhaltung, Tierschutz und Tierwohl, liefern. Wahrscheinlich veranlasst der Minister, egal, wie er sich entscheidet, so manche Verbraucher und somit Wähler dazu, entweder der Wahlurne fern zu bleiben, oder ihr Kreuz nicht bei den Unions-Parteien zu machen. Es ist alles eine Frage der Zeit - davon hat Schmidt aber nicht mehr sehr viel ... ... bis zur nächsten Runde, Ihr Hagen Fricke Was so “friedlich” aussieht, eine Diskussion zwischen Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt und dem Präsidenten des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder (links), kann auch täuschen. Noch redet man miteinander, wenn es aber um die Bedienung des eigenen Klientel geht - zwischen diesen beiden dürften Welten liegen - kann aus der Zweisamkeit auch sehr schnell Einsamkeit, zumindestens für einen der beiden Akteure, werden. Ob der deutsche Tierschutzbund sich letztendlich mit den Inhalten bezüglich des staatlichen Tierwohllabels, welches Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt demnächst vorstellen will, anfreunden kann und den Minister in seinem Handeln diesbezüglich unterstütz, stehen noch in den Sternen und auf einem völlig anderem Blatt!
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