pressemappe DIENSTAG, 21. FEBRUAR 2017 22.15 ILLUSION JUGOSLAWIEN 1. Der künstliche Zusammenhalt 23.10 ILLUSION JUGOSLAWIEN 2. Unweigerliches Auseinanderdriften 00.05 bosnien und kosovo europas vergessene protektorate GLEICHE LIEBE - GLEICHE RECHTE! PresseMappe 22 Illusion jugoslawien 22.15 23.10 1. der künstliche zusammenhalt 2. unweigerliches auseinanderdriften dokumentation von vincent de cointet ARTE france, zeta productions frankreich 2016, 1 x 55 min., 1 x 54 min. Erstausstrahlung Zu einer Zeit, als die europäische Integration durch den Vertrag von Maastricht einen großen Schritt nach vorn machte, kam es in Südosteuropa in einem blutigen Krieg zum Zerfall Jugoslawiens. Ein Vierteljahrhundert danach rekonstruiert die zweiteilige Dokumentation die komplexen Prozesse, die zur Einigung und schließlich zur Auflösung des Staates geführt haben. Dabei blickt sie auf hundert Jahre Geschichte zurück, beginnend mit der Gründung des Königreichs Jugoslawien im Jahr 1918. Die zweiteilige Dokumentation erzählt die Geschichte einer Hoffnung: der Hoffnung der südslawischen Völker, in einem gemeinsamen Staat zusammenzuleben. In den 90er Jahren fand dieser Wunsch im Balkankonflikt ein blutiges Ende. Die verschiedenen Staatsformen – vom Königreich Jugoslawien Alexanders I. (1918-1941) über die von Tito gegründete Sozialistische Föderative Republik (1945-1992) bis zur Bundesrepublik Jugoslawien unter dem Herrschaftsanspruch von Slobodan Milosevic (1992-2003) – waren jeweils nur kurzlebig. Nie wurde dauerhafte institutionelle, politische und soziale Stabilität erreicht. Die zweiteilige Dokumentation analysiert die innere Dynamik, die diesem wiederholten Scheitern zugrunde liegt, und gibt Einblick in die politische, wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Balkanstaaten. Ohne die Rolle ausländischer Akteure zu leugnen, wird die Geschichte aus dem Blickwinkel der betroffenen Volksgruppen erzählt: Serben, Kroaten, Slowenen, Bosniaken, Montenegriner, Mazedonier und Kosovaren. Zu Wort kommen renommierte Balkan-Experten, die größtenteils selbst aus dem ehemaligen Jugoslawien stammen. Die Zeitreise endet in der Gegenwart mit einer Einschätzung der heutigen Lage: Durch den Zerfall Jugoslawiens sind sieben unabhängige Länder entstanden. Noch heute herrscht oft tiefer, erbitterter Hass. Es ist, als würde der Mythos vom Vielvölkerstaat nach wie vor die Gemüter erhitzen. GLEICHE LIEBE - GLEICHE RECHTE! PresseMappe 33 00.05 bosnien und kosovoeuropas vergessene protektorate dokumentation von zoran solomun zdf/ARTE, ohne gepäck filmproduktion DEUTSCHLAND 2016, 52 min. Erstausstrahlung Nach den Kriegen in Bosnien und im Kosovo hat die Europäische Union Milliarden in die beiden Balkanländer investiert, um dort Rechtsstaatlichkeit aufzubauen und Marktwirtschaft zu etablieren. Doch die Bilanz nach zwei Jahrzehnten fällt verheerend aus: Korruption und Arbeitslosigkeit prägen den Alltag, der islamische Fundamentalismus wird immer stärker, und immer mehr junge, gut ausgebildete Bürger wandern in westliche Länder aus. Nach den Kriegen in Ex-Jugoslawien in den Jahren zwischen 1991 und 1999 war die Hoffnung der Bevölkerung auf eine bessere Zukunft groß. Das galt vor allem in den beiden postjugoslawischen Staaten, die am meisten gelitten hatten und die seit Kriegsende unter direkter Verwaltung der internationalen Gemeinschaft stehen: Bosnien und Herzegowina sowie der Kosovo. Die internationale Gemeinschaft – allen voran die USA und die EU – hatte beschlossen, diese beiden neuen europäischen Staaten großzügig zu unterstützen. Die Finanzhilfen für Bosnien und den Kosovo sind die größten in der Geschichte der Menschheit. Tausende Spezialisten wurden dorthin geschickt, um den lokalen Politikern und Bürgern zu helfen, moderne demokratische Institutionen aufzubauen. Doch 21 Jahre nach dem Ende der Kämpfe in Bosnien und 17 Jahre nach dem Kriegsende im Kosovo ist die Bilanz katastrophal: Die Bevölkerung ist verarmt, die Arbeitslosigkeit gewaltig. Und unter den Augen ausländischer Diplomaten, Richter und Polizisten wurden Bosnien und der Kosovo zu den korruptesten Staaten Europas. Der Journalist Rüdiger Rossig und der Regisseur Zoran Solomun zeigen, warum die ambitionierten Pläne der internationalen Gemeinschaft in ihren Protektoraten auf dem Balkan so unrühmlich gescheitert sind – und wohin die Hilfsgelder verschwunden sind. Zudem bringen sie alarmierende Informationen zu den Folgen dieses Fiaskos: Sowohl in Bosnien als auch im Kosovo hat der Einfluss der fundamentalistischen Version des Islams beunruhigende Formen angenommen. Es ist unklar, ob dort die EU den größten Einfluss hat – oder eher SaudiArabien und die Türkei. Und auch die anhaltende Auswanderung vor allem junger Bürger nach Westeuropa gibt keinen Anlass zur Entwarnung: Allein 2015 wanderten 60.000 gut ausgebildete Bosnier aus. THEMA spezial: der neue rechtsruck PresseMappe Pressekontakt: Manuel Schönung t +33 (0)3 88 14 20 09 E-Mail: [email protected] Mehr Infos unter: www.presse.arte.tv Fotos unter: www.presse.arte.tv oder per E-mail: [email protected] Folgen Sie uns auf Twitter: @ARTEpresse Bildrechte: Titelblatt: © Jugoslovenska Kinoteka Seite 2: © Arhiv Jugoslavije, © Radio Televizija Srbije Seite 3: © Zoran Solomun Rückseite: © Alle Rechte vorbehalten 4
© Copyright 2024 ExpyDoc