Beispiel 1– Zahlenbeispiel zum Grundmodell der

Beispiel 1– Zahlenbeispiel zum Grundmodell der Qualitätskostenanalyse
In einer Elektronikfertigung werden Baugruppen eines Typs in Losen zu je 400 Stück produziert. Die Baugruppe ist beidseitig mit
SMT-Bauelementen bestückt. Durch die Produktionsleitung wird erwogen, die Baugruppen nach dem Lotpastendruck durch ein
vorhandenes AOI-System inspizieren zu lassen (100%-Prüfung) und die als defekt ermittelten Baugruppen sofort zu waschen und
erneut zu bedrucken (Rückweiseprozess). Dabei ist bekannt, dass die Prüfung einer Baugruppe des Typs auf dem AOI-System 1,00 €
kostet (kP). Muss eine defekte Baugruppe abgewaschen, bedruckt und wiederum geprüft werden, so belaufen sich die Kosten im
Mittel auf 3,00 € (kR). Wird kein Qualitätsprozess eingefügt, und die Fehler werden später in der Prozesskette (z.B. nach dem
Lötprozess) gefunden und beseitigt, so fallen pro defekter Baugruppe Kosten in Höhe von 13,00 € an (kF). Die technologischen
Kosten belaufen sich auf 1,00 € für den Druckvorgang. Ab welcher mittleren Fehlerquote dieses Prozesses ist es nun ökonomisch
sinnvoll, den Qualitätsprozess direkt nach dem Lotpastendruck einzubinden?
Gegeben:
N = 400 Stück
kT = 1,00 €/Stück
kP = 1,00 €/Stück
kR = 3,00 €/Stück
kF = 13,00 €/Stück
Berechnung der Trennfehlerquote p* :
p* =
kP
1,00€
=
= 0,10 = 10%
k F − k R 13,00€ − 3,00€
14
k
12
10
k0
8
6
4
k1
2
kP
0
0
p*
0,25
0,5
0,75
p
1
Bild B 1-1: Grafische Darstellung des Beispiels (Grundmodell)
Liegt der Mittelwert der beobachteten Fehlerquote der (z.B.) letzten 20 Lose dieses Produktes unterhalb der Trennfehlerquote von
p*=10%, dann ist die Durchführung des Qualitätsprozesses nach dem Lotpastendruck aus ökonomischer Sicht nicht sinnvoll. Ist sie
höher, sollte dieser Qualitätsprozess eingefügt werden.