Wochenbarometer

MARKTBERICHT VOLKSWIRTSCHAFT
WOCHENBAROMETER
12. Januar 2017
Machiavellistischer Twitter-Protektionismus
Stellen Sie sich vor, Bundeskanzlerin Angela Merkel sagt in einer Talkshow, das Automobilunternehmen General Motors solle ja nicht auf die Idee kommen, in Polen ein
Werk zu eröffnen, das habe gefälligst in Deutschland zu geschehen. Absurde Vorstellung?
Ja, aber genau das hat der designierte Präsident Donald Trump gemacht, als er via dem
Nachrichtendienst Twitter das japanische Unternehmen Toyota davor warnte, in Mexiko
eine Produktionsstätte zu eröffnen. Autos, die von dort in die USA verkauft würden,
würden mit einer hohen "border tax" belegt werden.
Dr. Cyrus de la Rubia
Telefon: 040-3333-15260
Diese kleine Episode zeigt, in welche Richtung es wirtschaftspolitisch in den USA gehen
könnte: Auf der Unternehmensebene Einfluss nehmen, um dann Ankündigungen wie
etwa die von Autohersteller Ford, in den USA statt in Mexiko zu investieren, als Erfolg zu
feiern. Aus Marketinggesichtspunkten eine perfekte Strategie, denn Trump schafft dadurch einen Anreiz, dass Firmen ihre Geschäftspolitik so kommunizieren, als sei sie von
ihm beeinflusst, selbst wenn dies nicht der Fall ist.
Überhaupt ist diese Art der unberechenbaren Twitter-Wirtschaftspolitik, die bei der gestrigen Pressekonferenz von Trump mit Lob und Tadel für bestimmte Marktakteure noch
unterstrichen wurde, ein Garant für Machtzuwachs für den Präsidenten. Jedes Unternehmen wird sich um die Gunst des Staatschefs bemühen. In diesem Sinne erinnert das
zu erwartende Herrschaftssystem an den machiavellistischen Ratschlag "teile und herrsche". Südamerikanische Präsidenten wie Hugo Chávez aus Venezuela und Cristina
Kirchner aus Argentinien haben dieses System in der Vergangenheit perfektioniert.
Dieser machiavellistische Ansatz könnte noch ergänzt werden durch eine allgemeine protektionistische Linie, etwa wenn es darum geht Importe aus China und Mexiko zu erschweren. Letzteres impliziert möglicherweise das Infragestellen des seit 1994 bestehenden Freihandelsabkommens Nafta mit Mexiko und Kanada, während Trump dem Land
der Mitte bereits mit Zollsätzen von bis zu 45 % gedroht hat. Die Personalentscheidungen Trumps – allen voran die Ernennung von "Death of China"-Autor Peter Navarro zum
Chef des Nationalen Rates für Außenhandel – geben wenig Anlass zur Hoffnung, dass
man auf eine pragmatische und wirtschaftsfreundliche Politik umschwenken werde.
Sollte Trump tatsächlich in diese Richtung marschieren, dann dürfte dies auch ein Beleg
dafür sein, dass er von den Erfolgsbedingungen von Unternehmen in einer globalisierten
Welt wenig versteht - was vielleicht daran liegt, dass die Trumpsche Immobilien- und
Bauwirtschaft gänzlich anders und wesentlich lokaler funktioniert. Unternehmen wie
Apple, Fiat-Chrysler oder Boeing sind umso wettbewerbsfähiger, je besser sie ihre globalen Wertschöpfungsketten optimieren. Wenn eine Regierung Trump in diese über Jahrzehnte aufgebauten Wertschöpfungsketten willkürlich eingreift, dann erreicht er nicht
eine Reindustrialisierung Amerikas, sondern eine beschleunigte Deindustrialisierung.
Gibt es also gar keine Hoffnung auf eine vernünftige Wirtschaftspolitik? Doch. In der republikanischen Partei wird es nur eine eingeschränkte Bereitschaft geben, eine Wirtschaftspolitik nach Gutsherrenart auf Dauer mitzutragen. Ein allzu rabiates Vorgehen in
der Handelspolitik könnte zudem die Mehrheit im Kongress gefährden – in zwei Jahren
sind Zwischenwahlen. Mittel- bis langfristig rechnen wir daher mit einer Rückkehr zur
Vernunft. Dennoch: Zunächst muss sich die Welt auf mehr Protektionismus, Willkür und
einige Absurditäten einstellen.
HSH NORDBANK.DE
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12. Januar 2017
SEITE 1
Rentenmärkte
Trump-Euphorie schwindet und drückt US-Renditen. Spannung vor der Amtseinführung des US-Präsidenten. Konjunkturdaten aus Eurozone sorgen für höhere Bund-Renditen.
Die langfristigen Renditen haben in den vergangenen Wochen eine große Schwankungsbreite aufgewiesen und in den USA zuletzt den Rückwärtsgang eingeschlagen, während die Bund-Renditen aufwärts tendierten. Die zehnjährigen USRenditen, die Mitte Dezember ein Jahreshoch von 2,60 % erreicht hatten, liegen
derzeit nur noch bei 2,30 %. Die Euphorie, die in den ersten Wochen nach der
Wahl von Donald Trump zum 45. Präsidenten der USA einen Großteil der Märkte
erfasst hatte, ist offensichtlich vorbei. Die Pressekonferenz von Trump am 11. Januar hat keineswegs zu einer Wiederbelebung der guten Stimmung geführt, sondern eher gedämpfte Reaktionen hervorgerufen. Denn letztlich bestätigte die Pressekonferenz die Befürchtung, dass die Wirtschaftspolitik Trumps in den nächsten
Jahren in einem hohen Grade unberechenbar werden dürfte. Wir halten mittlerweile auch einen Handelskrieg etwa mit China oder Mexiko für nicht mehr so unwahrscheinlich, nachdem Donald Trump einige personelle Entscheidungen getroffen hat, die für ein derartiges Szenario sprechen (siehe Fokus-Thema Seite 6).
Die Bund-Renditen sind seit dem Jahresende 2016 von 21 bp auf 30 bp gestiegen.
Maßgeblich dürfte hierfür die überraschend hohe Inflation in Deutschland (Dez:
1,7 % YoY) und der Eurozone (1,1 % YoY) gewesen sein, zusammen mit erfreulichen
PMI-Indizes für das Verarbeitende Gewerbe, die in den vier großen Euroländern
im Dezember signifikant gestiegen sind. Dazu passt auch der hohe BIP-Zuwachs
von 1,9 % (real, nicht arbeitstagebereinigt), den Deutschland im Jahr 2016 verzeichnet hat. Im vierten Quartal dürfte dabei der Exportmotor eine wichtige Rolle
gespielt haben, nachdem im November das höchste Monatsvolumen an Gütern
überhaupt ausgeführt wurde. Es gibt allerdings auch noch einige Unsicherheitsthemen, wie zum Beispiel die Rettung der italienischen Bank Monte dei Paschi,
auch wenn die EU-Kommission grundsätzlich die Rekapitalisierung des Instituts
genehmigt hat. Spannend bleibt auch die Brexit-Diskussion. Hier rechnet man in
den nächsten Tagen mit dem Urteil in der zweiten Instanz des High Court in Bezug
auf die Frage, ob das Parlament oder nur die Regierung über den Antrag zum Ausstieg aus der EU zu entscheiden hat.
Das große Thema der nächsten Tage dürfte die Amtseinführung von Präsident
Trump und seine Antrittsrede am 20. Januar sein. Die Erwartungen auf konkrete
und vor allem wirtschaftsfreundliche Ankündigungen sind nach der jüngsten Pressekonferenz gefallen. Umso leichter könnte es Trump gelingen, für eine positive
Überraschung zu sorgen. Wenn beispielsweise Substanzielles zu den im Wahlkampf propagierten Steuersenkungen und zur Deregulierung des Finanz- und
Energiesektors verkündet werden sollte, dürften die zehnjährigen US-Renditen
wieder steigen. Vermutlich werden die Pendants aus Deutschland dann eine ähnliche Entwicklung nehmen. Die vielen Redetermine von Fed-Mitgliedern inklusive
der Präsidentin Janet Yellen rücken wahrscheinlich etwas in den Hintergrund.
Zinsstrukturkurven
USA: Staatsanleiherendite
10J. Laufzeit (in Prozent, p.a.)
2,50
2,45
2,40
2,35
2,30
5-Jan
6-Jan
9-Jan
10-Jan
11-Jan
12-Jan
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
Deutschland: Staatsanleiherendite
10J. Laufzeit (in Prozent, p.a.)
0,40
0,37
0,34
0,31
0,28
0,25
0,22
5-Jan
6-Jan
9-Jan
10-Jan
11-Jan
12-Jan
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
Wochenveränderung der
Peripheriespreads gegenüber
Bundesanleihen*
(aktuelle Spreads in Klammern)
Belgien (32 bp)
Frankreich (45 bp)
Irland (57 bp)
Spanien (109 bp)
Italien (154 bp)
Portugal (365 bp)
-10
-5
0
5
*Differenz generischer 10-J.-Renditen in Basispunkten
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
Eine längerfristige Betrachtung der Rentenmärkte finden
Sie in unserer Publikation Rententrends.
(oben: aktuelle Renditekurven von Bundesanleihen und US-Treasuries
unten: jeweilige Renditeveränderung der Laufzeiten seit 5. Januar)
Aus Sicht eines Euro-Investors können die Renditen aus-
3,00
ländischer Anleihen wie US-Staatsanleihen infolge von
2,00
in %
Dr. Cyrus de la Rubia
Telefon: 040-3333-15260
Währungsschwankungen steigen oder fallen.
1,00
Berichtswoche
0,00
Beginn:
Ende:
-1,00
1
2
3
4
5
6
7
8
9
05.01.2017, 08:00 Uhr
12.01.2017, 10:00 Uhr
10
10
8
6
in bp 4
2
0
-2
-4
Deutschland
USA
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
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12. Januar 2017
SEITE 2
Aktienmärkte
Trumps Pressekonferenz hinterlässt an den Aktienmärkten keine
nachhaltigen Spuren.
Die Aktienmärkte haben sich in dieser Woche kaum von der Stelle bewegt. Der DAX
legte im Vergleich zur Vorwoche um 0,27 % zu und steht derzeit bei 11570 Punkten.
Der S&P 500 liegt gegenwärtig bei 2275 Punkten, was einem Zuwachs von 0,34 %
entspricht. Der Eurostoxx befindet sich derzeit auf einem Niveau von 3290 Punkten,
er verlor damit 0,41 % im Vergleich zur Vorwoche. Vor der seit dem Wahlsieg ersten
Pressekonferenz des künftigen US-Präsidenten Donald Trump gab es keine großen
Schwankungen an den Aktienmärkten. Die von Trumps Versprechungen in der Fiskal- und Regulierungspolitik getriebene Rallye seit November geht in diesem Jahr
bisher nicht weiter. Vielmehr scheinen sich die Investoren erst noch davon überzeugen lassen zu wollen, dass er es tatsächlich ernst meint mit dem Kurswechsel in der
Wirtschaftspolitik. In seiner Pressekonferenz sagte er zu seiner wirtschaftspolitischen
Ausrichtung nichts Neues. Die Märkte, insbesondere der S&P 500, reagierten mit vergleichsweise hoher Volatilität während der Pressekonferenz. Lediglich zwei Ausführungen Trumps zu Beginn seiner Rede bewegten die Kurse auf Sektorenebene nachhaltig: Die Ankündigung, im Gesundheitsbereich in Zukunft den Wettbewerb durch
Auktionsverfahren deutlich zu verschärfen, was dem US-Pharmasektor zeitweise Verluste von über 3 % einbrachte. Die Anmerkung, man wolle F-35-Flugzeuge in Zukunft
deutlich kostengünstiger beziehen, löste einige Bewegungen im Verteidigungssektor
aus. Darüber hinaus wirkte der gewählte Präsident wenig präsidial.
Während die letzte Woche für den DAX insgesamt eher ereignislos verlaufen ist, gab
es bei den einzelnen Sektoren durchaus große Bewegungen. Wie die untere Grafik
zeigt legten die Energieversorger in der letzten Woche über drei Prozent zu. Eine Rolle könnte dabei die Meldung gespielt haben, dass die Investmentbank Barclays ihre
Einschätzung bezüglich des Versorgers RWE deutlich verbessert hat. Allerdings reiht
sich diese Woche damit auch in einen schon seit einiger Zeit bestehenden Trend ein:
Die Energieversorger legten im Vergleich zum Vormonat über 8 % zu, während der
DAX insgesamt etwas über 3 % hinzugewann. Offenbar halten viele Investoren die
vorgestellten Konsolidierungspläne der beiden Unternehmen und die mit der Bundesregierung verabredete Strategie zum Rückbau der Atomkraftwerke für überzeugend. Mit einem Zuwachs von 6 % und 5,5 % entwickelten sich im letzten Monat auch
der Konsumgütersektor (wozu auch die großen Autobauer zählen) und der Gesundheitssektor besser. Im Rahmen des Deals mit der US-Regierung im Abgasskandal legte vor allem die Volkswagenaktie in dieser Woche (+8 %) und im letzten Monat
(+16 %) stark zu.
Am kommenden Freitag wird Donald Trump ins Amt eingeführt. Die Rallye der letzten Monate basierte wesentlich auf der Erwartung einer wirtschaftsfreundlichen
Steuer- und Regulierungspolitik sowie einer aggressiven Ausgabenpolitik. Daher wird
auch die künftige Entwicklung an den Aktienmärkten davon abhängen, worauf der
neue Präsident zunächst seinen Fokus legen wird. Liegt der Schwerpunkt eher auf der
Steuer- und Ausgabenpolitik, könnten sich die gegenwärtig hohen Kursniveaus bestätigen. Geht es aber hauptsächlich um seinen produktivitätsfeindlichen Protektionismus, könnte dies die Aktienmärkte schwer treffen.
Sektoren im DAX: Veränderung zur Vorwoche bzw. Vormonat
Patrick Harms
Telefon: 040-3333-15207
DAX: Kurzfristige Entwicklung
11800
11700
11600
11500
11400
5-Jan 6-Jan 9-Jan 10-Jan 11-Jan 12-Jan
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
DAX: Langfristige Entwicklung
14000
12000
10000
8000
6000
4000
2000
0
2009
2011
2013
2015
2017
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
Fundamentalwerte DAX, andere
Indizes zum Vergleich
Stand:
12/1
DAX 30
EuroS&P 500
stoxx 50
10 Uhr
Indexstand
11570
3290
Veränd.
gegenüber
Vorwoche
0,27%
-0,41% 0,34%
Kurs-Gewinn18,1
Verhältnis
KursBuchwertVerhältnis
DividendenRendite
KursCashflowVerhältnis
Kurs-ErlösVerhältnis
2275
21,2
21,3
1,8
1,6
2,9
3,0
3,7
2,1
8,2
7,8
12,1
0,9
1,1
2,0
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
Berichtswoche
Energieversorger (2 Mitglieder)
Zyklische Konsumgüter (2 Mitglieder)
Beginn: 05.1.2017, 08:00 Uhr
Ende:
12.1.2017, 10:00 Uhr
Telekommunik. (1 Mitglied)
IT (2 Mitglieder)
Wachstum im Vergleich
zum Vormonat
Wachstum im Vergleich
zur Vorwoche
Industrials (3 Mitglieder)
Materials (4 Mitglieder)
Health Care (4 Mitglieder)
Financials (6 Mitglieder)
Konsumgüter (6 Mitglieder)
-4
-2
0
2
4
6
8
10
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
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12. Januar 2017
SEITE 3
Devisenmärkte
Devisenmarkt weiter politisiert, Trump-Rede dämpft Dollar
EUR/USD stieg in der Berichtswoche um 0,7 % auf 1,06. Für einen leichten Einbruch des
Dollars sorgte insbesondere die gestrige Rede des designierten US-Präsidenten Donald
Trump, in der dieser die schon geringe Hoffnung auf Klarheit bezüglich seiner geplanten
Wirtschaftspolitik noch weiter dämpfte. Derweil blieben die Konjunkturindikatoren jenseits des Atlantiks weiter robust: Zwar stiegen die Beschäftigtenzahlen im Dezember mit
156.000 um 19.000 weniger als erwartet (Nov.: 178.000), jedoch fielen die wöchentlichen Arbeitslosenerstanträge mit 235.000 um 25.000 geringer aus als erwartet. Die Indikatoren des Euro-Währungsraums zeigten weiterhin keine Dynamik gegenüber dem
Vormonat, was den Erwartungen entsprach: Die EU-Arbeitslosenrate im November blieb
bei 9,8 % und das Verbrauchervertrauen bei -5,1. Die Marktteilnehmer erhoffen sich nun
mehr Klarheit von Trumps vermutlich vorformulierter Antrittsrede am 20. Januar.
Positive Wirtschaftsdaten aus Japan ließ USD/JPY am vergangenen Donnerstag von seinem zwischenzeitlichen Hoch bei 117,50 auf unter 115,00 fallen. Verhaltene ADPArbeitsmarktdaten aus den USA gaben dem Yen zusätzliche Unterstützung. Das Währungspaar zog nach Veröffentlichung starker US-Konjunkturdaten (u.a. PMI 54,1 vs.
53,7) vor dem Wochenende bis auf 117 an und zeigte sich auch von den etwas enttäuschenden US-Beschäftigungszahlen unbeeindruckt. Am Montag ließ das Konsumentenvertrauen in Japan (höchster Wert seit September 2013) das Währungspaar wieder unter
115,50 fallen. Die mit Spannung erwartete Rede des designierten Präsidenten Trump
konnte die US-Wachstumsaussichten jedoch nicht bekräftigen und USD/JPY fiel in der
Folge zwischenzeitlich auf unter 114,00. Bleiben diese Zweifel weiter bestehen, gerät
USD/JPY unter noch größeren Druck.
In der vergangenen Berichtswoche wertete das Pfund gegenüber dem Euro um 1,6 % ab
und notiert derzeit bei 0,87 EUR/GBP. Die Wachstumszahlen der Industrieproduktion
und des Verarbeitenden Gewerbes für November von 2,1 % bzw. 1,3 % MoM fielen deutlich positiver aus als erwartet. Zudem überraschte Mark Carney, Präsident der BoE, mit
dem Hinweis, die Wachstumsprognose für 2017 wie bereits für 2016 nach oben zu korrigieren. Das Pfund hingegen setzt seinen Abwertungstrend fort und erreichte gegenüber
dem Dollar zwischenzeitlich den niedrigsten Stand seit dessen Flash-Crash im Oktober.
Grund sind die seitdem deutlichsten Signale von Premier Theresa May in Richtung eines
„harten“ Brexits. Die Entscheidung des Supreme Court, ob sie in dieser Frage das Parlament beteiligen muss, wird im Januar erwartet. Bei einem Gerichtsurteil zugunsten des
Parlaments, mit dem die Regierung Berichten zufolge rechnet, dürfte das Pfund zumindest kurzzeitig aufatmen.
In den vergangenen sieben Tagen stieg EUR/CHF um 0,1 % auf 1,074. In Folge des starken Dollars, welcher im Wesentlichen auf der Zinspolitik der Fed beruht, sinkt der Aufwertungsdruck des CHF gegenüber dem gesamten Währungskorb, sodass die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Entwicklung gegenüber dem Euro entspannter angehen
kann. Dies spiegelt sich in der Bilanz der SNB wider, welche sich im Dezember um 2,7
auf 645,3 Mrd. CHF verringerte. Der starke Dollar hat auch zur Folge, dass die SNB in
2016 einen vorläufigen Gewinn von 24 Mrd. CHF verbuchen kann, wovon 19 Mrd. CHF
auf Währungsgewinne zurückzuführen sind. Die weitere Entwicklung dürfte hauptsächlich von den politischen Entwicklungen in der EU und den USA abhängen.
EUR/USD
1,070
1,065
1,060
1,055
1,050
1,045
5-Jan
6-Jan
9-Jan
10-Jan
11-Jan
12-Jan
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
USD/JPY
118,0
117,0
116,0
115,0
114,0
113,0
5-Jan
6-Jan
9-Jan
10-Jan
11-Jan
12-Jan
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
EUR/GBP
0,878
0,871
0,864
0,857
0,850
5-Jan
6-Jan
9-Jan
10-Jan
11-Jan
12-Jan
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
EUR/CHF
1,075
1,073
1,071
1,069
5-Jan
6-Jan
9-Jan
10-Jan
11-Jan
12-Jan
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
Eine längerfristige Betrachtung der Devisenmärkte finden Sie in unserer Publikation Rententrends.
Wechselkursbewegungen gegenüber dem EUR
(Veränderungen seit dem Handelsbeginn 5. Januar)
AUD
Berichtswoche
JPY
HUF
Beginn: 05.01.2017, 08:00 Uhr
Ende:
12.01.2017, 10:00 Uhr
NZD
CAD
ZAR
CNY
USD
GBP
TRY
-12,0%
-10,0%
-8,0%
-6,0%
-4,0%
-2,0%
0,0%
2,0%
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
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12. Januar 2017
SEITE 4
Ölmärkte
Schwungvoller Jahresauftakt an den globalen Ölmärkten begleitet von
hoher Preisvolatilität. Umsetzung der Produktionskürzungen im Fokus.
Der Start in das neue Jahr an den globalen Ölmärkten verlief zunächst verheißungsvoll.
Gleich am ersten Handelstag des Jahres stiegen die Preise für den wichtigen Rohstoff auf
ein 18-Monatshoch von 58,2 US-Dollar/Barrel. Allerdings wurde dieser schwungvolle
Start begleitet von hohen Preisschwankungen, welche bis zum Ende dieser Berichtswoche anhielten. Denn Spekulationen über eine mangelnde Umsetzung der geplanten Förderkürzungen seitens des Irak ließ die Ölpreise (Brent) zwischenzeitlich auf 53,6 USDollar/Barrel zurückfallen. Aktuell notiert Brent stärker bei 55,7 US-Dollar/Barrel.
Ursächlich für den erneuten Preisanstieg waren die wöchentlichen Statistiken des USEnergiebehörde. Nach Angaben der Behörde sind zwar die US-Lagerbestände an Rohöl
sowie bei Benzin in der vergangenen Woche um 4,1 Mio. bzw. 5 Mio. Barrel gestiegen
und damit stärker als gemeinhin erwartet wurde. Allerdings stieg die von den USRaffinerien verarbeitete Ölmenge auf ein Rekordniveau. An den Märkten wurden die Statistiken so wahrgenommen, dass die erhöhte Auslastung der Raffinerien in Kürze die Lagerbestände wieder senken könnte. Diese Auffassung teilen wir nicht. Die Raffinerien arbeiten derzeit auf Hochtouren, um eigens Lagerbestände aufzubauen, da diese die Auslastung aufgrund anstehender Wartungsarbeiten in Kürze wieder zurückfahren werden.
In der vergangenen Woche kam es unterdessen zu einem Anstieg der Rohölförderung in
den USA um 176 Tsd. Barrel/Tag. Zwar ist dieser Effekt teilweise auch einer Aufwärtsrevision der historischen Produktionsdaten geschuldet, dennoch dürften die gegenwärtig
relativ hohen Ölpreise mehr und mehr in einem Anstieg der Fördermenge außerhalb der
OPEC-Staaten münden. Die US-Energiebehörde erwartet bis zum Jahresende 2017 einen
Anstieg der US-Rohölproduktion auf 9 Mio. Barrel/Tag.
In den kommenden Wochen sollten, mit Blick auf die Anfang Februar zur Veröffentlichung anstehenden (ersten belastbaren) OPEC-Produktionszahlen seit Beginn der Kürzungen, die Rohölpreise weiteren Schwankungen ausgesetzt sein. Kommentare mit Bezug auf die Umsetzung der angekündigten Produktionskürzungen werden die Preisentwicklung in den kommenden Wochen dominieren. Nach Aussagen Saudi-Aramcos verhandelt man mit seinen unden ber eine
r ung der ie ermengen im Februar um bis
zu 7 %. Zudem hätte das Land die anvisierten Kürzungen bereits vollständig umgesetzt.
Saudi-Arabien hat angekündigt, die eigene Förderung um rund 490 Tsd. Barrel/Tag auf
10,06 Mio. Barrel/Tag zu reduzieren. Im Dezember förderte das Land dagegen im Tagesdurchschnitt 10,5 Mio. Barrel/Tag. Die OPEC-Gesamtförderung betrug im Dezember
ebenfalls deutlich mehr als die anvisierten 32,5 Mio. Barrel/Tag. Nach Angaben von
Bloomberg-Schätzungen ging die OPEC-Förderung bereits im Dezember um 1,04 Mio.
Barrel/Tag auf 33,1 Mio. Barrel/Tag zurück. Dies dürfte allen voran daran liegen, dass
Indonesien mit ca. 700 Tsd. Barrel/Tag seine Mitgliedschaft temporär auf Eis gelegt hat.
Nichtsdestotrotz halten wir eine Kürzung der Förderung auf 32,5 Mio. Barrel/Tag für
ambitioniert. Vergangene OPEC-Abkommen haben gezeigt, dass außerhalb des Golfkooperationsrats die Vereinbarungen nur mangelhaft umgesetzt wurden. In der Vergangenheit wurden lediglich zwischen 65-70 % der vereinbarten Kürzungsmengen erreicht. Zudem zweifeln wir an einer vollständigen Umsetzung der Zusagen Russlands. Bei allen
vorherigen Beteiligungen des Landes hat das Land lediglich im Jahr 1998 seine angekündigten Kürzungen erreicht – damals herrschte aufgrund des Staatsbankrotts ökonomisches und politisches Chaos.
Ölmarktindikatoren
Tägliche Daten
Brent(US-Dollar pro barrel)
WTI (US-Dollar pro barrel)
Kurs
aktuell
56
53
Vorwoche
57
54
Wöchentliche Daten*
Lagerbestände USA (in mb)
Rig Count (USA)
US-Rohölförderung (in mb/Tag)
aktuell
483
529
8946
Vorwoche
479,0
525
8770
52 Wochen
hoch
57
54
52 Wochen
hoch
512
529
9235
Veränderung in %
1M
3M
1%
8%
1%
6%
Veränderung in %
tief
1M
3M
464
0%
2%
316
6%
24%
8428
2%
6%
tief
28
27
12 M
80%
69%
12 M
4%
3%
-3%
Jan Edelmann
Telefon: 040-3333-15206
Ölpreisentwicklung (USD/Barrel)
58
56
54
52
50
5-Jan
6-Jan
9-Jan
10-Jan
11-Jan
Brent
12-Jan
WTI
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
US-Lagerbestände
in Mio. Barrel
9
4
-1
-6
-11
9.12.
16.12
23.12.
30.12
Rohöl
6.1.
Benzin
Quellen: EIA, HSH Nordbank
US-Rig Count
Anzahl der aktiven Bohrungen
550
500
450
400
350
300
Jan. 16
Mrz. 16
Mai. 16
Jul. 16
Sep. 16
Nov. 16
Jan. 17
Jul-16
Jan-17
Quellen: EIA, Bloomberg
US-Rohölproduktion
in Mio. Barrel/Tag
10
9,5
9
8,5
8
Jan-14
Jul-14
Jan-15
Jul-15
Jan-16
Quellen: EIA, Bloomberg
Relevante Termine
21./22.1 OPEC-Monitoing-Commitee, Wien
Berichtswoche
Beginn: 05.01.2017, 08:00 Uhr
Ende: 12.01.2017, 10:00 Uhr
Quellen: Bloomberg * US-Lagerbestände werden jeweils am Mittwoch veröffentlicht. US-Rig-Count am Freitag.
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SEITE 5
Fokus: Chinas Möglichkeiten in einem
Handelskrieg mit den USA
Christoph Altmeppen
Gast-Researcher
Robert Lighthizer, Wilbur Ross, Peter Navarro und sind die Personen, die entweder als
Kabinettsmitglieder oder in beratender Funktion die zukünftige amerikanische Handelspolitik unter Donald Trump prägen werden. Alle genannten sind Befürworter des Protektionismus und haben auch bereits Erfahrung damit, die Interessen amerikanischer Unternehmen gegen Konkurrenz aus Übersee zu verteidigen.
Wichtigste US-Exporte nach China
(2014, in Mrd. USD)
0
5
10
15
Luftfahrze uge
Soja
Autos
Das protektionistische Triumvirat
Der zukünftige Handelsminister Wilbur Ross ist vermutlich noch der gemäßigtste dieses
Dreigespanns. Er will zwar das US-Handelsdefizit senken und Handelsabkommen bilateral neu verhandeln, ist ansonsten jedoch durchaus ein Befürworter des internationalen
Warenverkehrs und Gegner von Zöllen. Einen Handelskrieg will er vermeiden. Trump
selbst kündigte während seiner Kampagne Importzölle bis zu 45 % gegenüber China an;
in einem Strategiepapier be eichneten Navarro und Ross Zölle unächst nur als „Verhandlungsmasse“ gegenüber China.
Lighthizer, der als zukünftiger Handelsbeauftragter der Vereinigten Staaten die Verhandlungen mit anderen Ländern führen wird, hat früher für US-Stahlunternehmen Prozesse und dutzende Antidumping-Verhandlungen vor der WTO (welcher er eine antiamerikanische Tenden unterstellt) ge hrt und die urspr ngliche und „er olgreiche“
protektionistische Ausrichtung republikanischer Koryphäen wie Reagan und T. Roosevelt gelobt.
Navarro, einer der ersten und wenigen Unterstützer und Berater Trumps aus dem akademischen Lager, wurde zum Vorsitzenden des Nationalen Rats für Außenhandel berufen, der extra für ihn geschaffen wurde. Er äußert sich schon lange sehr kritisch gegenüber China, was auch die Titel seiner B cher wie „Death by China“ nahelegen; let teres
wurde sogar als Dokumentarfilm aufgelegt und schon 2011 von Trump gepriesen. In seinen Texten propagiert Navarro eine neo-merkantilistische Sichtweise auf internationalen
Handel: Der Handel mit China sei für Amerika ein Verlustgeschäft. Durch die Androhung und notfalls auch die Verhängung hoher Importzölle könnten chinesische Exporte
aufgehalten werden und amerikanische Unternehmen würden wieder Werke in den USA
bauen.
Ele ktronik
Kupfe r
Papie r
Turbine n
Autoteile
Telekommunikation
Aluminiumabfälle
ElektrotechnikMaschinen
Quelle: Observatory of Economic Complexity
US-Staatsschulden in chinesischem
Besitz
Anteil an den Gesamtschulden
10%
8%
6%
4%
2%
0%
2005 2007 2009 2011
2013
2015
Quelle: Bloomberg
Peking überlegt sich Gegenmaßnahmen
In Peking hält man bisher die Realisierung der scharfen protektionistischen Ankündigungen für unwahrscheinlich, denkt jedoch laut über Konsequenzen im Falle einer protektionistischen Eskalation nach. Für diesen Fall stehen den Chinesen wirksame Hebel
zur Verfügung.
Einschränkung des Marktzugangs, Bedrohung der Wertschöpfungsketten
China könnte zunächst einfach das Streitbeilegungsverfahren der WTO in Anspruch
nehmen, was jedoch erfahrungsgemäß viel Zeit in Anspruch nimmt. Wahrscheinlicher
sind direkte Maßnahmen wie die Beschränkung von Importen und den Verkauf amerikanischer Produkte in China. Hier bieten sich Antidumping-Maßnahmen (aufwendige
Fragebögen etc.) und Countervailing Duties (Anti-Subventions-Zölle) an. Angewandt auf
die meistgehandelten Produkte wären davon verschiedene amerikanische Unternehmen
betroffen: Im Luftfahrtsektor wäre Boeing prädestiniert, dessen Kontrakte durch Airbus
ersetzt werden könnten. Das würde sich als Sprengstoff erweisen, denn China wird zu einem Billionen-Dollar-Luftfahrtmarkt und will in den kommenden Jahren mehrere tausend Flugzeuge kaufen. Auch für General Motors ist der chinesische Markt wichtig; hier
verkauft es fast 50 % mehr Autos als in den USA. Ähnliches gilt für Apple: Der chinesische iPhone-Markt ist größer als der amerikanische. Für Apple und GM ist China nicht
nur ein wichtiger Markt, sondern auch ein entscheidender Produktionsstandort. China
könnte diese Wertschöpfungsketten bedrohen, was durch Antitrust-Maßnahmen oder
sonstige schärfere Gesetze erreicht werden könnte. Apple könnte langfristig z.B. nach Vi-
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SEITE 6
etnam ausweichen, Nike nach Indonesien. Kurzfriste Produktionsverlagerungen sind
möglich, aber sicherlich mit deutlich höheren Kosten verbunden. Auch die Sojabranche
der USA ist sehr exponiert: 60 % aller US-Sojaexporte fließen nach China, welche von
diesem zumindest teilweise mit argentinischen und brasilianischen Importen ersetzt
werden könnten. Ebenso könnten amerikanische Produzenten auch woanders auf dem
Weltmarkt verkaufen, was jedoch nur mit niedrigeren Preisen vereinbar wäre und nicht
von heute auf morgen geschähe.
Beschränkung essentieller Exporte
Die chinesische Regierung könnte essenzielle Exporte zurückhalten, bspw. Seltene Erden, welche zu 97 % nur in China abgebaut werden. Diese werden u.a. für Hybridautos,
Windturbinen oder Militärequipment wie Lenkraketen benötigt. Sie sind daher von großer ökonomischer und militärstrategischer Bedeutung. Die USA importieren zwar Seltene Erden weniger direkt aus China, sondern eher über Zwischenprodukte aus Japan,
welche dann Eingang in die US-Produktion finden. Diese könnten über diesen Umweg
trotzdem von China beschränkt werden. Bereits 2010 wurde dies von China als Druckmittel in Spannungen mit Japan benutzt.
Schulden in chinesischem Besitz als Druckmittel?
Auch die von China seit Anfang der 2000er Jahre angehäuften US-Schulden waren immer wieder als Machthebel der chinesischen Regierung im Gespräch. Zwar ist nicht exakt
bekannt, wie die Struktur des chinesischen Wertpapierbesitzes aussieht, aus Schätzungen und den US-Statistiken geht jedoch hervor, dass über zwei Drittel davon aus USAnleihen besteht, wovon wieder ca. 70 % Treasuries sind, deren Umfang sich momentan
auf 1,116 Billionen US-Dollar beläuft (Oktober 2016). Ein massiver Verkauf von USSchulden seitens Chinas hätte die Abwertung des Dollars sowie einen Anstieg der Zinsen
zu Folge. Während ersteres positive und negative Effekte gleichermaßen nach sich ziehen
würde, stellt letzteres durchaus eine Gefahr für die US- und Weltwirtschaft dar. Allerdings ist der Anteil von US-Schulden, der sich im Besitz Chinas befindet seit 2011 stetig
gesunken, insbesondere als die chinesische Notenbank sich im letzten Jahr aufgrund des
Abwertungsdrucks auf den Renminbi von vielen Beständen trennte. Und zweitens ist ein
solches Manöver für die Chinesen selbst sehr risikoreich: Der Wert ihrer restlichen Bestände könnte großen Schaden nehmen. Desweiteren ist der US-Kapitalmarkt der einzige, der den immer noch riesigen chinesischen Sparüberschuss überhaupt absorbieren
kann.
Machtpolitik wichtiger als ökonomische Überlegungen
Sollte die künftige US-Regierung auf Konfrontationskurs mit China gehen, dann dürfte
China ökonomische Interessen hinten an stellen und robuste Gegenmaßnahmen ergreifen. Interne Machtpolitik ist für China bzw. Präsident Xi Jinping wichtiger als die Bewahrung des internationalen Handels. Er kann es sich nicht leisten, nachzugeben, da er
intern sein Gesicht wahren muss; insbesondere im Hinblick auf den kommenden alle
fünf Jahre stattfindenden Parteitags Ende 2017, auf dem er seine Machtbasis festigen
will. Ein Handelskrieg ist somit nicht mehr auszuschließen, auch wenn dies nicht unser
Basisszenario darstellt.
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SEITE 7
Kalender für die kommende Woche
KonsensZeit
Freitag, 13. Januar
Konjunkturdaten USA
Redetermine
Sam stag, 14. Januar
keine relev anten Ereignisse
Sonntag, 15. Januar
keine relev anten Ereignisse
Montag, 16. Januar
Konjunkturdaten Eurozone
Konjunkturdaten UK
Konjunkturdaten Japan
Redetermine
Staatsanleihenauktionen
Feiertage
Dienstag, 17 . Januar
Konjunkturdaten USA
Konjunkturdaten Eurozone
Konjunkturdaten UK
Konjunkturdaten Japan
Redetermine
Staatsanleihenauktionen
Sonstiges
Mittwoch, 18. Januar
Konjunkturdaten USA
Konjunkturdaten Eurozone
Konjunkturdaten UK
Redetermine
Donnerstag, 19. Januar
Konjunkturdaten USA
Konjunkturdaten Eurozone
Konjunkturdaten UK
Konjunkturdaten Schweiz
Staatsanleihenauktionen
Freitag, 20. Januar
Konjunkturdaten Eurozone
Konjunkturdaten UK
Redetermine
Sonstiges
Land Veröffentlichung
Zeitraum
schätzung letzter Wert
00:00
00:00
1 4:30
1 4:30
1 6:00
1 6:00
USA
USA
USA
USA
USA
USA
Erzeugerpreisindex (M/M / J/J, in %)
PPI Kernrate (M/M / J/J, in %)
Einzelhandelsumsätze (M/M, in %)
Einzelhandelsumsätze ex Autos (M/M, in %)
Lagerbestände (M/M, in %)
V erbraucherv ertrauen Uni Michigan
Fed-Redner: Y ellen
Dec 1 6
Dec 1 6
Dec 1 6
Dec 1 6
Nov 1 6
Jan 1 7
k.A. / k.A.
k.A. / k.A.
0,7
0,5
0,6
98,5
0 / 0,5
0,1 / 1 ,7
0,1
0,2
-0,2
98,2
1 1 :00
01 :01
00:50
00:50
05:30
EC
UK
JP
JP
JP
k.A.
k.A. / k.A.
-1 ,7 / 8,1
0,5 / -1 ,3
0,1
20089,9
-2,1 / 3,4
4,1 / -5,6
0,4 / -2,2
0,2
1 1 :00
SO
USA
Handelsbilanz (in Mio. EUR)
Nov 1 6
Rightmov e Häuserpreisindex (M/M / J/J, in %)
Jan 1 7
Auftrageseingänge Maschinen (M/M / J/J, in %)
Nov 1 6
Großhandelspreisindex (M/M / J/J, in %)
Dec 1 6
Aktiv itätsindex tertiärer Sektor (M/M, in %)
Nov 1 6
EZB-Redner: Praet
Slowakei begibt Staatsanleihen: 2024-er , 2029-er und 2026-er
Martin Luther King Day
1 4:30
08:45
1 0:00
1 1 :00
1 1 :00
1 0:30
1 0:30
1 0:30
1 0:30
05:30
USA
FR
IT
GE
EC
UK
UK
UK
UK
JP
7 ,3
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A. / k.A.
k.A. / k.A.
k.A.
k.A. / k.A.
k.A. / k.A.
9
-85,5
4299
1 3,8
1 8,1
0 / 2,3
0,2 / 1 ,2
1 ,4
0,3 / 2,2
1 ,5 / 4,6
1 1 :30
GE
Empire Manufacturing Index
staatl. Budgetdefizit (in Mrd. EUR)
Handelsbilanz (in Mio. EUR)
ZEW Konjunkturerwartung
ZEW Konjunkturerwartung
PPI Output (M/M J/J, in %)
V erbraucherpreisindex (M/M / J/J, in %)
CPI Kernrate (J/J)
Einzelhandelspreisindex (M/M / J/J, in %))
Industrieproduktion (M/M / J/J, in %)
Fed-Redner: Dudley
Deutschland begibt Staatsanleihe: 5 Mrd. EUR 201 8-er
Weltwirtschaftsgipfel in Dav os
Jan 1 7
Nov 1 6
Nov 1 6
Jan 1 7
Jan 1 7
Dec 1 6
Dec 1 6
Dec 1 6
Dec 1 6
Nov 1 6
Jan 1 7 -20
1 3:00
1 4:30
1 4:30
1 5:1 5
1 5:1 5
1 6:00
22:00
08:00
1 1 :00
1 0:30
USA
USA
USA
USA
USA
USA
USA
GE
EC
UK
Hy pothekenanträge (W/W, in %)
V erbraucherpreisindex (M/M / J/J, in %)
CPI Kernrate (M/M / J/J, in %)
Industrieproduktion (M/M, in %)
Kapazitätsauslastung (in %)
NAHB Housing Market Index
Nettowertpapierabsatz im Ausland (in Mrd. USD)
V erbraucherpreisindex (M/M / J/J, in %)
V erbraucherpreisindex (M/M / J/J, in %)
ILO Arbeitslosenquote (in %)
Fed-Redner: Y ellen, Williams
2. KW
Dec 1 6
Dec 1 6
Dec 1 6
Dec 1 6
Jan 1 7
Nov 1 6
Dec 1 6
Jan 1 7
Nov 1 6
k.A.
0,3 / 2,1
0,2 / 2,1
0,65
7 5,5
69
k.A.
k.A. / k.A.
k.A. / k.A.
k.A.
5,8
0,2 / 1 ,7
0,2 / 2,1
-0,44
7 5,0
70
9,4
0,7 / 1 ,7
0,5 / 1 ,1
4,8
1 4:30
1 4:30
1 4:30
1 0:00
1 0:30
1 3:45
01 :01
09:1 5
Philadelphia Fed Index
Baubeginne (in Tsd.)
Baugenehmigungen (in Tsd.)
Leistungsbilanz (in Mrd. EUR)
Leistungsbilanz (in Mio. EUR)
EZB-Zinsentscheidung
RICS Häuserpreisumfrage
Erzeugerpreisindex (M/M / J/J, in %)
1 0-Y ear TIPS
Spanien begibt Staatsanleihe
Frankreich begibt Staatsanleihen (I/L)
Jan 1 7
Dec 1 6
Dec 1 6
Nov 1 6
Nov 1 6
Dec 1 6
Dec 1 6
1 4,8
1 200
1 220
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A. / k.A.
21 ,5
1 090
1 21 2
32,8
6085,5
0
30
0,1 / -0,6
1 0:30
1 0:50
USA
USA
USA
EC
IT
EC
UK
CH
USA
SP
FR
08:00
1 0:30
GE
UK
Erzeugerpreise (M/M / J/J, in %)
Einzelhandelsumsätze (M/M / J/J, in %)
Fed-Redner: Y ellen, Williams
Inauguration des amerikanischen Präsidenten
Dec 1 6
Dec 1 6
k.A. / k.A.
k.A. / k.A.
0,3 / 0,1
0,5 / 6,6
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
HSH NORDBANK.DE
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12. Januar 2017
SEITE 8
Übersicht Staatsanleiherenditen
(Renditen in Prozent, Spreads ggü. Bunds in bp, Veränderungen jeweils in bp seit dem 5. Januar 2017 in Klammern)
Benchmark
Renditeaufschläge anderer Staatsanleihen der Eurozone ggü. Bunds
Bundesanleihen
1J
2J
3J
4J
5J
6J
7J
8J
9J
10J
30J
Frankreich
Rendite
-0,66 (+13)
-0,72
(+6)
-0,72
(+5)
-0,60
(+5)
-0,48
(+4)
-0,29
(+7)
-0,14
(+8)
0,01
(+6)
0,16
(+7)
0,33
(+5)
1,03
(-2)
Spread
5
(-4)
11
(0)
29
(+1)
37
(0)
46
(+2)
30
(-3)
27
(-8)
37
(-5)
43 (-10)
45
(-9)
70
(-3)
Renditen weiterer Staatsanleihen
Italien
Spanien
Irland
Portugal
Spread
37 (-10)
62
(+1)
83 (+11)
89
(-4)
110
(-5)
117 (-10)
135 (-10)
144
(-9)
146
(-8)
154
(-6)
199
(0)
Spread
Spread
18
(-5)
23
(0)
28
(+1)
24
(-1)
Spread
43
52
64
70
86
91
104
112
109
167
(-5)
(-5)
(-8)
(-10)
(-15)
(-16)
(-13)
(-10)
(-7)
(-3)
30
37
50
53
57
94
(-5)
(-6)
(-5)
(-9)
(-8)
(0)
93
146
200
250
296
342
354
364
365
392
(+12)
(+21)
(+2)
(+10)
(+12)
(+9)
(+9)
(+6)
(+3)
(+14)
Griechenland
Spread
711 (-144)
782 (+704)
776
(-8)
655
(-17)
Schweiz
UK
USA
Japan
Rendite
-0,94 (+1)
-0,92 (-2)
-0,81 (-4)
-0,71 (-3)
-0,61 (-2)
-0,53 (-3)
-0,40 (-4)
-0,32 (-6)
-0,24 (-5)
-0,16 (-6)
0,31 (-6)
Rendite
0,11 (+1)
0,17 (+3)
0,24 (+4)
0,44 (+2)
0,58 (+3)
0,78 (+1)
0,92 (+2)
1,07 (+2)
1,07 (+2)
1,35 (+1)
2,00 (+2)
Rendite
0,80 (-6)
1,15 (-4)
1,43 (-2)
Rendite
-0,34 (-5)
-0,26 (-6)
-0,20 (-4)
-0,16 (-3)
-0,14 (-2)
-0,10 (-2)
-0,05 (-2)
-0,02 (-1)
-0,02 (-1)
0,05 (0)
0,75 (0)
1,83
(-6)
2,13
(-7)
2,32
2,92
(-8)
(-9)
Quellen: Bloomberg und HSH Nordbank, Renditen vom 12.01.2017, 8:00 Uhr
Übersicht Wechselkurse
(Veränderungen seit dem 5. Januar 2017 in Klammern)
Hauptwährungspaare
EUR-Wechselkurse
USD-Wechselkurse
EUR/USD
1,0631
(+0.7%)
EUR/DKK
7,4344
(0%)
EUR/CAD
1,3954
(-0.4%)
USD/CAD
1,3126
(-1%)
EUR/GBP
0,8682
(+1.6%)
EUR/SEK
9,5445
(-0.2%)
EUR/AUD
1,4214
(-1.5%)
USD/AUD
1,3374
(-2.1%)
EUR/JPY
121,59
(-0.6%)
EUR/NOK
9,0532
(+0.2%)
EUR/NZD
1,4989
(-0.4%)
USD/NZD
1,4098
(-1%)
EUR/CHF
1,0741
(+0.1%)
EUR/PLN
4,3757
(+0.2%)
EUR/ZAR
14,5548
(+2%)
USD/ZAR
13,6874
(+1.4%)
GBP/USD
1,2245
(-0.9%)
EUR/HUF
308,02
(0%)
EUR/RUB
63,3122
(-0.4%)
USD/CNY
6,9093
(+0.5%)
USD/JPY
USD/CHF
114,38
1,0104
(-1.2%)
(-0.6%)
EUR/TRY
EUR/CZK
4,1613
27,03
(+10.6%)
(0%)
EUR/KRW
EUR/CNY
1253,42
7,3761
(+0.3%)
(+1.3%)
USD/RUB
USD/SGD
59,5555
1,4272
(-1.1%)
(-0.3%)
Quellen: Bloomberg und HSH Nordbank, Wechselkurse vom 12.01.2017, 8:00 Uhr
Prognosen der HSH Nordbank
12.01.17
Zinssätze
31.03.17
30.06.17
30.09.17
31.12.17
31.03.18
1,25 -1,50
10:00 Uhr
USA
fed funds (Zielzone) (%)
0,75
0,50 - 0,75
0,50 - 0,75
0,75 - 1,00
1,00 - 1,25
3-Monats-Libor-USD (%)
1,02
1,00
1,05
1,15
1,40
1,65
2-jährige Staatsanleihen (%)
1,15
1,15
1,20
1,30
1,55
1,80
5-jährige Staatsanleihen (%)
1,83
2,00
2,00
2,10
2,25
2,45
10-jährige Staatsanleihen (%)
2,32
2,60
2,60
2,70
2,85
2,95
2-jähriger Swapsatz (%)
1,45
1,30
1,35
1,45
1,70
1,95
5-jähriger Swapsatz (%)
1,88
2,00
2,00
2,15
2,30
2,50
10-jähriger Swapsatz (%)
2,19
2,50
2,55
2,70
2,95
3,05
Eurozone
Tendersatz (%)
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
Einlagenzinssatz (%)
-0,40
-0,40
-0,40
-0,40
-0,40
-0,40
3-Monats-Euribor (%)
-0,33
-0,30
-0,35
-0,30
-0,30
-0,30
2-jährige Bundesanleihen (%)
-0,72
-0,70
-0,75
-0,60
-0,40
-0,30
5-jährige Bundesanleihen (%)
-0,48
-0,45
-0,50
-0,35
-0,15
-0,05
10-jährige Bundesanleihen (%)
0,31
0,40
0,30
0,50
0,60
0,70
2-jähriger Swapsatz (%)
-0,18
-0,05
0,00
0,00
0,00
0,10
5-jähriger Swapsatz (%)
0,08
0,15
0,15
0,15
0,25
0,35
10-jähriger Swapsatz (%)
0,66
0,85
0,80
0,90
1,00
1,10
1,10
Wechselkurse
Euro/US-Dollar
1,06
1,05
1,00
1,05
1,10
Euro/CHF
1,07
1,06
1,06
1,08
1,10
1,10
Euro/GBP
0,87
0,87
0,90
0,90
0,85
0,85
114
110
110
115
115
115
56
45
40
43
45
42
Dax
11570
11000
10600
11000
11500
11750
Eurostoxx50
3290
3100
3000
3100
3300
3350
S&P500
2275
2150
2050
2200
2300
2350
US-Dollar/Yen
Rohöl
Öl (Brent), USD/Barrel
Aktienindizies
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
Die Prognosen der HSH Nordbank werden alle sechs Wochen überprüft und gegebenenfalls angepasst. Eine ausführliche Darstellung der Prognosen und der Prognoseveränderung ist in
der Publikation Rententrends enthalten. Aus Sicht eines Euro-Investors können die Renditen ausländischer Anleihen wie US-Staatsanleihen infolge von Währungsschwankungen steigen
oder fallen. Hinweis: Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
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SEITE 9
Glossar
ABS
Annualisierte Rate
Bad Bank
Baker Hughes
Barrel
Basispunkt
Beigebook
Benchmarkanleihe
BIP
BoE
Bremain
Brent
Brexit
Bunds
Carry-Trade
Cashflow
Conference Board
Covered Bond Spread
/ Midswap
Covered Bonds
CPI
Credit Default Swap
(CDS)
DAX
Denominiert
Default
Dividenden-Rendite
Debt-Equity Programm
„Dovish“
Dow Jones
EBA
Einlagezinssatz
ELA-Kredite
Emissionskonsortium
EU
Euribor
Eurobond
Euro Stoxx 50
Eurosystem
EONIA
Exportquote
EZB
Fed
HSH NORDBANK.DE
Asset Backed Securities (ABS) sind forderungsbesicherte Wertpapiere.
Annualisierte Rate bezieht sich auf die Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts (BIP). In Europa wird das Wirtschaftswachstum gegenüber dem Vorquartal gemessen, indem das BIP eines Quartals mit dem BIP des Vorquartals verglichen wird. In den
USA geschieht dies ebenfalls, die Rate wird dann aber annualisiert, d.h. es wird so getan, als ob das Wirtschaftswachstum vier
Quartale hintereinander mit dieser Rate wächst. Rechnerisch geschieht dies mit der folgenden Formel: Annualisierte Rate =
(1+Wachstumsrate)4 - 1.
Eine Bad Bank, auch Abwicklungsbank oder Abwicklungsanstalt, ist ein gesondertes Institut zur Aufnahme von notleidenden
Krediten sanierungsbedürftiger Banken. Bad Banks werden in der Regel vom Staat gestützt.
Baker Hughes ist eines der führenden Erdöl-Service Unternehmen weltweit. Baker Hughes stellt Produkte und Dienstleistungen
für das Aufsuchen, Auswerten, bohrtechnische Erschließen sowie für die kommerzielle Nutzung zur Verfügung.
1 Barrel (oder Fass) entspricht 159 Liter. Im Zusammenhang mit Erdöl wird dieser Begriff häufig verwendet. Der Preis von Öl
wird in USD/Barrel ausgedrückt.
Zinssatz-Einheit, 100 Basispunkte entsprechen einem Prozentpunkt, d.h. 25 Basispunkte sind 0,25 %. Basispunkt wird mit „bp“
abgekürzt.
Ein Konjunkturbericht der zwölf Zentralbankbezirke der USA.
Benchmarkanleihen sind Anleihen, deren Emissionsvolumen größer als 500 Millionen Euro sind.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP; engl. gross domestic product (GDP)) ist eine wichtige Kennzahl der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Sie gibt den Gesamtwert der innerhalb einer Periode in einem Land hergestellten Güter und Dienstleistungen
zu aktuellen Preisen nach Abzug aller Vorleistungen an.
Bank of England (Zentralbank Großbritanniens)
Bremain ist ein Wortspiel (engl. für Britain und Remain), das das mögliche Verbleiben Großbritanniens aus der Europäischen
Union beschreibt (in Anlehnung an Brexit).
Brent ist eine aus der Nordsee stammende Ölsorte und wird an der Warenterminbörse ICE Futures in London gehandelt. Die
US-amerikanische Sorte WTI und Brent sind besonders stark gehandelte Ölsorten und dienen als Grundlage für die Berechnung von Öl-Futures
Brexit ist ein Wortspiel (engl. für Britain und Exit), das das mögliche Ausscheiden Großbritanniens aus der Europäischen
Union beschreibt (in Anlehnung an den Grexit).
Bunds sind deutsche Staatsanleihen, die mit zehn- oder 30-jähriger Laufzeit begeben werden. Im allgemeinen Sprachgebrauch
wird auch von zweijährigen und fünfjährigen Bunds gesprochen.
Die Aufnahme von Kredit in einem Währungsraum, in dem das allgemeine Zinsniveau niedrig ist, zur Anlage in einem Währungsraum mit höherem Zinsniveau. Typischerweise wird der niedrigverzinste Yen als Carry-Trade-Währung genutzt.
Der Cashflow eines Unternehmens bildet die Liquiditätssituation eines Unternehmens ab. Dabei spricht man bei einem Nettozufluss von liquiden Mitteln von einem positiven Cashflow und bei einem Nettoabfluss von liquiden Mitteln von einem negativen Cashflow.
Das Conference Board ist eine unabhängige, global agierende wissenschaftliche Organisation aus den USA, die verschiedene
Konjunkturindikatoren publiziert.
Spread ist der Zinsaufschlag auf einen Referenzzinssatz (Midswap).
Covered Bonds sind gedeckte Schuldverschreibungen. Besondere Eigenschaft ist der zweifache Schutz der Anleger durch einerseits Haftung des ausgebenden Finanzinstituts (meist einer Bank) und andererseits Deckung durch einen speziellen
Sicherheitenpool, häufig bestehend aus erstklassigen Hypotheken oder Anleihen des öffentlichen Sektors, auf die die Anleger
bevorrechtigt zugreifen können. Deutsche Pfandbriefe (siehe Pfandbriefe) sind in diesem Sinne Covered Bonds. Jedoch sind
Covered Bonds, die nicht aus Deutschland stammen und daher nicht unter das Pfandbriefgesetz fallen, keine Pfandbriefe. Der
Begri „Covered Bond“ ist kein geschützter Begriff.
Siehe Verbraucherpreisindex.
Ein Credit Default Swap (CDS) ist ein Finanzkontrakt, den zwei Vertragspartner miteinander abschließen und mit dem Ausfallrisiken gehandelt werden. Der eine Vertragspartner, der sogenannte Sicherungsgeber, sichert die Auszahlung einer Versicherungssumme zu, wenn der dem Kontrakt zugrundeliegende Anleiheschuldner ausfällt. Für diese Absicherung zahlt der Sicherungsnehmer dem Sicherungsgeber eine Prämie.
Der DAX (oder DAX 30), ist ein Aktienindex, der 30 große börsenorientierte Unternehmen Deutschlands beinhaltet. Beim
DAX handelt es sich um einen Performanceindex, das heißt bei der Abbildung des Wertes werden neben dem Kursverlauf
auch die von den beinhalteten Unternehmen ausgeschütteten Gewinne berücksichtigt.
Beispielsweise kann ein Wertpapier in Euro denominiert sein. D.h. der Emissionsbetrag und der Coupon dieses Wertpapiers
sind in Euro ausgedrückt und die Zahlungen erfolgen in Euro.
Zahlungsverzug. Wenn ein Unternehmen im Default ist, bedeutet dies, dass das Unternehmen seinen Schuldendienst nicht
mehr vertragsgemäß bedient, weil er beispielsweise eine Tilgung nicht geleistet hat.
Dividende pro Aktie geteilt durch den Marktpreis einer Aktie, oder die Summe aller ausgezahlten Dividenden geteilt durch den
gesamten Marktwert, in der Regel in Prozent ausgedrückt
Auch Debt-Equity Swap genannt, bezeichnet eine Transaktion, bei der eine Forderung eines Gläubigers gegenüber einem
Schuldnerunternehmen gegen eine entsprechenden Beteiligung getauscht wird, so dass die Forderung erlischt.
Eine „dovishe“ (dove engl. r Taube) Geldpolitik ist eine, im Hinblick au eit inserhöhungen, sehr vorsichtige Geldpolitik.
Der Dow Jones (auch Dow Jones Industrial Average) ist ein Aktienindex, der 30 der größten Unternehmen der Vereinigten
Staaten von Amerika beinhaltet. Bei dem Dow Jones handelt es sich um einen Kursindex, was bedeutet, dass dieser ausschließlich den Kursverlauf der enthaltenen Aktien abbildet. Er ist der älteste US-amerikanische Aktienindex und bildet viele ältere,
traditionsreiche Unternehmen ab.
European Banking Authority – Europäische Bankenaufsichtsbehörde
Von Geschäftsbanken kurzfristig nicht benötigtes Geld kann zum Einlagenzinssatz bei der Zentralbank angelegt werden.
Notfallkredite der nationalen Notenbanken der Eurozone an den heimischen Bankensektor, die von der EZB genehmigt werden
müssen.
Bildung einer vorübergehenden Gemeinschaft, insb. von Banken, mit dem Ziel, eine Wertpapiermission (Wertpapierplatzierung an der Börse) unterzubringen.
Europäische Union
Die „Euro Interbank O ered Rate“ ist der Zinssatz für Termingelder in Euro im Interbankengeschäft. Der Euribor ist für kurzfristige bzw. für variabel verzinste Kredite und Anleihen Verhandlungsbasis (Banken verlangen den jeweiligen Euribor + x Basispunkte).
(Euromarkt-Anleihe). Eurobonds sind Anleihen mittlerer und längerer Laufzeit, die für den internationalen Kapitalmarkt (Euromarkt) platziert werden und von einem anderen Land emittiert werden als dem Land, aus dem die Währung stammt, in der
sie aufgelegt werden.
Der Euro Stoxx 50 (oder Eurostoxx) ist ein Aktienindex, der 50 große börsennotierte Unternehmen der Eurozone beinhaltet.
Bei dem Eurostoxx 50 handelt es sich um einen Kursindex, was bedeutet, dass dieser ausschließlich den Kursverlauf der enthaltenen Aktien abbildet.
Das Eurosystem besteht aus der EZB und den derzeit 19 nationalen Zentralbanken der EU-Staaten, die den Euro als Zahlungsmittel eingeführt haben. Oberstes Entscheidungsgremium ist der EZB-Rat.
Der „Euro Overnight Index Average“ ist der Zinssatz, für den sich Banken auf dem Interbankenmarkt im Euroraum über
Nacht gegenseitig Geld leihen können (kurzfristige unbesicherte Geldmarktkredite).
Exporte im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt.
Die Europäische Zentralbank (EZB) ist die Notenbank der Europäischen Währungsunion.
Das Federal Reserve System (Fed) ist die Notenbank der USA.
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Fed Funds Rate
Die Fed Funds Rate ist der Leitzins der US-Notenbank. Es handelt sich hierbei um einen Tagesgeldsatz (Overnight rate bzw. in
der wörtlichen Übersetzung Übernachtzinssatz), zu dem sich Banken untereinander Zentralbankgeld leihen und den die USNotenbank steuert, in dem sie den Banken über Offenmarktgeschäfte Zentralbankgeld auf dem Geldmarkt zu diesem Leitzins
zur Verfügung stellt.
Flash-Crash
Starke Bewegung in einem bestimmten Finanzmarktinstrument innerhalb kürzester Zeit. Ursache kann beispielweise eine außergewöhnlich geringe Liquidität in diesem Marktsegment sein. Am 15. Oktober 2014 war ein derartiger Flash-Crash am Markt
für zehnjährige T-Notes zu beobachten.
FOMC
Das "Federal Open Market Commitee" (dt. Offenmarktausschuss) ist das Gremium der US-Notenbank, das die geld- und währungspolitischen Entscheidungen trifft.
Forward Guidance
Begriff aus der Notenbankpolitik. Mit einer Forward Guidance sollen Marktteilnehmer von der Notenbank auf eine Kursänderung vorbereitet werden, indem die Notenbank erläutert, unter welchen Umständen (beispielsweise wenn die Inflation über 2%
steigt oder die Arbeitslosenrate einen bestimmten Wert unterschreitet) sie aktiv wird.
Fracking
Hydraulic Fracturing ist eine Methode zur Erzeugung, Weitung und Stabilisierung von Rissen im Gestein einer Lagerstätte im
tiefen Untergrund, mit dem Ziel, die Durchlässigkeit der Lagerstättengesteine zu erhöhen. Dadurch können darin befindliche
Gase oder Flüssigkeiten leichter und beständiger zur Bohrung fließen und gewonnen werden.
Futures
Futures sind börslich handelbare Terminkontrakte zwischen zwei Parteien. Im Gegensatz zu Optionen sind sie nicht nur einseitig, sondern sowohl für den Verkäufer (Verpflichtung zur Lieferung) als auch den Käufer (Verpflichtung zur Abnahme) verbindlich. Durch den Kontrakt wird das Underlying, die Menge, der Termin (fixer Zeitpunkt in der Zukunft) und der konkrete,
bei Vertragsabschluss festgelegte, Preis geregelt.
Fundamentalwerte
Der Fundamentalwert eines Vermögenstitels soll unabhängig von möglicherweise stark schwankenden Marktbewertungen eine Aussage über den tatsächlichen Wert dieses Titels liefern. Bei Aktien etwa beziehen sich Fundamentalwerte oft auf in der
Unternehmensbilanz festgehaltene Werte. Aufgrund der diversen Anwendungsfelder und Berechnungsverfahren gibt es keine
eindeutige Zahl des Fundamentalwertes eines Titels.
Generische Rendite
Rechnerische Rendite eines künstlichen Wertpapiers. So spricht man bei der generischen Rendite von 10-jährigen Staatsanleihen von der Rendite einer 10-jährigen Staatsanleihe, unter der Annahme dass diese zum aktuellen Zeitpunkt emittiert wird.
Man tut dies, damit zur Markteinschätzung laufend das Vergleichsmaß der 10-jährigen Rendite existiert, auch wenn nicht
immer Staatsanleihen mit einer exakt 10-jährigen Laufzeit auf dem Markt sind.
GfKIndex, der durch eine regelmäßige Umfrage bei privaten Haushalten erfasst wird und die Konsumneigung der privaten HausKonsumklimaindex
halte widerspiegeln soll.
Greenback
Greenback ist eine alternative Bezeichnung für die US-Währung Dollar.
Grexit
Grexit ist ein Wortspiel (engl. für Greece und Exit), das das mögliche Ausscheiden Griechenlands aus dem Euroraum behandelt.
Hard Bullet-Struktur
Anleihe mit festem Rückzahlungstermin (Standard).
„Hawkish“
Eine „hawkishe“ (hawk engl. r Falke) Geldpolitik ist eine in Hinblick au eit inserhöhungen eher aggressive Geldpolitik.
HVPI
Siehe Verbraucherpreisindex.
ifo Geschäftsklimaindex Der ifo Geschäftsklimaindex (kurz: ifo Index) ist ein Konjunkturindikator für Deutschland, der auf der Basis von Befragungen
von rund 7000 Unternehmen vom ifo Institut für Wirtschaftsforschung monatlich ermittelt wird und ein Frühindikator für die
wirtschaftliche Entwicklung darstellt. Es gibt zahlreiche Unterindizes für einzelne Branchen.
Importquote
Importe im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt.
Index der Universität of Der Index der Universität of Michigan wird durch eine regelmäßige Umfrage bei US-Haushalten erfasst und ist ein Indikator
Michigan
für das Konsumklima.
Investment-Grade
Die Bewertung Investment-Grade wird von Rating-Agenturen für Unternehmen, Wertpapiere oder Kredite mit hoher Bonität
vergeben (Rating mindestens BBB-).
ISIN
Jedes am Markt gehandelte Wertpapier hat eine ISIN (International Securities Identification Number oder Wertpapierkennnummer).
ISM-Index
Der ISM-Index ist ein Konjunkturindikator bzw. Geschäftsklimaindex für die USA, der auf der Basis einer Umfrage unter USUnternehmen monatlich ermittelt wird. Er wird als wichtiger Frühindikator für die wirtschaftliche Entwicklung angesehen. Es
gibt den ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe und den ISM-Index für den Dienstleistungssektor. Der ISM wird vom Institute for Supply Management erstellt.
IWF
Der Internationale Währungsfonds (IWF) ist eine Organisation zur Sicherstellung des internationalen Zahlungsverkehrs und
zur Bereitstellung von internationalen Reserven zur Liquiditätssicherung.
Jumbo-Anleihe
Der Begriff Jumbo-Anleihe ist kein feststehender Begriff, sondern bezieht sich auf Anleihen mit einem hohen Emissionsvolumen. Üblicherweise werden Anleihen mit einem Volumen von 1 Mrd. Euro oder größer als Jumboanleihen bezeichnet. Vielfach
werden aber auch Anleihen im Volumen von 500 Mio. Euro als solche bezeichnet.
Kerninflationsrate
Bei der Kerninflationsrate werden üblicherweise die Preisentwicklungen des Lebensmittel- und Energiesektors nicht mit berücksichtigt, da diese Preiskomponenten meist sehr schwankungsanfällig sind.
KOF-KonjunkturEin Indikator, der angibt, wie sich die Schweizer Konjunktur in der nahen Zukunft entwickeln dürfte.
barometer
Kurs-BuchwertVerhältnis
Kurs einer Aktie geteilt durch den Buchwert des Unternehmens pro Aktie, wobei der Buchwert dem anteiligen bilanziellen Wert
des Unternehmens entspricht.
Kurs-CashflowVerhältnis
Kurs einer Aktie geteilt durch den Cashflow des Unternehmens pro Aktie, wobei der Cashflow dem Netto-Zu- bzw. -Abfluss an
liquiden Mitteln eines Unternehmens entspricht.
Kurs-Erlös-Verhältnis
Kurs einer Aktie geteilt durch den Erlös eines Unternehmens pro Aktie, wobei der Erlös den verkauften Mengen multipliziert
mit den jeweiligen Preisen eines Unternehmens entspricht.
Kurs-GewinnVerhältnis
Kurs einer Aktie geteilt durch den Gewinn eines Unternehmens pro Aktie, wobei der Gewinn dem bilanziell ausgewiesenen Gewinn entspricht.
Langfristtender
(LTRO/TLTRO)
Der Langfristtender ist ein geldpolitisches Instrument der EZB, bei dem die Notenbank den Geschäftsbanken Zentralbankgeld
mit einer Laufzeit von drei oder mehr Monaten zur Verfügung stellt. Targeted-LTRO sind einem bestimmten Zweck zugeschrieben.
Hier bezogen auf US-Öl-Lagerbestände. Der Erdöllagerbestand der Energy Information Administration (EIA) misst den wöchentlichen Anstieg der Fässer von kommerziellen Rohöl im Bestand von US-Firmen.
Am 15. September 2008 brach die US-Investmentbank Lehman Brothers zusammen – und löste damit eine verheerende Kettenreaktion aus. Das globale Finanzsystem stand vor dem Kollaps, die Welt rutschte in eine tiefe Rezession.
Lagerbestand
Lehman-Brothers Zusammenbruch/ Lehman-Krise
Leitzins
Leveraged Loans
Libor
Makroprudenzielle
Maßnahmen
Midswap
Minutes
mom, M/M
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Der Leitzins ist der Zinssatz, der von einer Zentralbank festgelegt und gesteuert wird. Je nach Zentralbank werden Zinssätze
mit unterschiedlichen Laufzeiten gesteuert. Die US-Notenbank zielt beispielsweise auf den Übernachtzinssatz (Laufzeit: 1
Tag), die Europäische Zentralbank auf einen Geldmarktsatz mit einer Laufzeit von einer Woche (Tendersatz) und die Schweizer Notenbank auf den Libor für Schweizer Franken mit einer Laufzeit von drei Monaten.
Besonders riskante Großkredite, die beispielsweise im Zusammenhang mit Unternehmensübernahmen vergeben werden.
Die „ ondon Interbank O ered Rate“ (Libor) ist ein täglich festgelegter Referenzzinssatz im Interbankengeschäft, zu dem sich
Banken gegenseitig Geld leihen. Der 3-Monats-Libor ist z.B. der heutige Zinssatz für ein über drei Monate laufendes Geldmarktgeschäft. Der Libor gilt bei vielen Finanzmarktgeschäften als Referenzgröße für die Zielrendite. Man spricht dann z.B.
von dem 3-Monats-LIBOR + 150 Basispunkten.
Als makroprudenzielle Maßnahmen werden Tätigkeiten der Aufsichtsbehörden bezeichnet, die das Ziel verfolgen, Risiken für
das Finanzsystem als Gesamtheit zu ermitteln, zu bewerten und zu mindern.
Midswap ist ein Zinssatz, der als Mittelwert zwischen Anbieter- und Käuferzinssatz auf Swap-Märkten (siehe Swap) ermittelt
wird.
Sitzungsprotokoll von Notenbanken, z.B. der Bank of England, der EZB oder des Federal Reserve System.
Veränderung von Finanz- und Konjunkturdaten gegenüber dem Vormonat (mom = month-on-month).
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Momentum
Mortgage REITs
MPC
Natürliches
Zinsniveau
Netto-Long-Position
Nonfarm payrolls
Non-Investment Grade
NPL-Quote
OMT
Partizipationsrate
PCE-Deflator
Peripherieländer
Peripheriespreads
Pfandbrief
PMI-Index
QE-Programm
qoq, Q/Q
Q1 (2,3,4)
OPEC
Ratingagentur
Rendite
Renditekurve
(Zinsstrukturkurve)
Rezession
Rig Count
Risk-on/ Risk-off
Schneeballsystem
SNB
Staatsanleiherendite
Staatsanleiheauktionen
Soft Bullet-Struktur
Sovereign-Bonität
Sterling
S&P 500
Swap
Tankan-Bericht
Tapering
Tendersatz
Terminkontrakte
Terminkontraktkurve
T-Notes
Transatlantikspread
Troika
US-Treasuries (Notes)
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Ein Momentum ist ein Konzept zur Messung der Stärke einer Kursbewegung oder eines Konjunkturindikators.
Mortgage REITs (Real Estate Investment Trust) sind ein handelbares Finanzierungsvehikel aus den USA, das anders als klassische Immobilien-REITs nicht in Immobilien-Aktien, sondern in Hypothekenverbriefungen investiert.
Das Monetary Policy Committee ist das oberste geldpolitische Entscheidungsorgan der Bank of England. Das Gremium tagt
zwölf Mal im Jahr und legt u.a. den Leitzins sowie sonstige geldpolitische Operationen fest.
Das natürliche Zinsniveau ist der Zinssatz, bei dem das reale Bruttoinlandsprodukt um seine natürliche Rate wächst und die Inflation stabil ist.
Die Long-Position bezeichnet die Spekulation eines Investors auf das Steigen eines zu Grunde liegenden Investmenttitels. Das
Gegenteil dazu sind Short-Positionen. Eine positive Summe aus Long- und Short-Positionen bildet eine Netto-Long-Position.
Bezeichnet die Beschäftigung im nicht-landwirtschaftlichen Sektor, die monatlich publiziert wird. Die Veränderung der
Nonfarm Payrolls wird als wichtiger Indikator für den Zustand der US-Wirtschaft angesehen.
Die Bewertung Non-Investment Grade wird von Rating-Agenturen für Unternehmen, Wertpapiere oder Kredite mit niedriger
Bonität vergeben (Rating maximal BB+).
Anteil notleidender Kredite (engl.: Non-Performing-Loans) am Kreditportfolio einer Bank.
Das Outright Monetary Transactions Programm ist ein Instrument der EZB, mit dem das Eurosystem in vorab unbeschränktem
Ausmaß Ankäufe bestimmter Staatsanleihen aus dem Euro-Währungsgebiet durchführen kann. Voraussetzung dafür ist, dass
sich der betreffende Staat bestimmten Auflagen unterwirft.
Die Partizipationsrate ist ein Arbeitsmarktindikator. Sie ergibt sich aus dem Anteil der Erwerbstätigen aus der Wohnbevölkerung im erwerbsfähigen Alter an der Gesamtbevölkerung.
Der PCE-Deflator ist ein US-amerikanischer, landesweiter Indikator der durchschnittlichen Preisveränderung des privaten Inlandverbrauchs. Er wird von der größten Komponente des Bruttoinlandsproduktes, den privaten Konsumausgaben, abgeleitet.
Ein weniger schwankungsfreudiger Indikator ist die Kernrate des PCE-Deflators, welcher die saisonabhängigen Lebensmittelund Energiepreise nicht beinhaltet. Das Zentralbanksystem der USA (Federal Reserve System) richtet sich nach der Kernrate
des PCE-Deflators.
Wirtschaftlich schwächerer Staaten der Eurozone (insbesondere Griechenland, Spanien, Portugal, Irland und Italien).
Peripheriespreads sind die Risikoaufschläge der Peripheriestaatsanleiherenditen aus der Eurozone gegenüber den Renditen
deutscher Staatsanleihen mit der gleichen Laufzeit. Im Rahmen der Finanzmarktkrise innerhalb der Eurozone wird unterschieden zwischen den Peripherieländern und den Kernländern (das sind in der Regel Deutschland, Finnland, Niederlande
und Österreich).
Siehe dazu Covered Bonds.
Der PMI-Index ist ein Konjunkturindikator bzw. ein Geschäftsklimaindex. PMI steht für Purchasing Manager Index und wird
von dem Unternehmen Markit monatlich für zahlreiche Länder insbesondere für die beiden Sektoren Verarbeitendes Gewerbe
und Dienstleistungssektor auf der Basis einer Umfrage unter Einkaufsmanagern erstellt. Die PMI-Indizes werden als wichtige
Frühindikatoren für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes angesehen.
Quantitative Easing (QE) ist eine extreme Form der expansiven Geldpolitik. Die Zentralbank kauft dabei direkt Wertpapiere
wie Staatsanleihen an, um Zentralbankgeld zur Verfügung zu stellen und Zinsen niedrig zu halten.
Veränderung von Finanz- und Konjunkturdaten gegenüber dem Vorquartal (qoq = quarter-on-quarter).
Q1 bezieht sich auf das erste Quartal eines Jahres. Ohne Jahresangabe bezieht es sich auf das laufende Jahr.
Organisation erdölexportierender Länder.
Ratingagenturen sind private, gewinnorientierte Unternehmen, die gewerbsmäßig die Kreditwürdigkeit von Unternehmen aller
Branchen sowie von Staaten und deren untergeordneten Körperschaften bewerten.
Ganz allgemein gibt die Rendite das Verhältnis von Auszahlungen zu den Einzahlungen einer Kapitalanlage an und wird meist
in Prozent und pro Jahr angegeben. In der Regel beziehen sich unsere Research-Publikationen auf Anleiherenditen, die sich
laufend ändern können und vom Kupon und vom Wertpapierkurs abhängen. Die Rendite und der Kurs einer Anleihe bewegen
sich bei einer Anleihe mit einem festen Kupon umgekehrt zueinander.
Die Renditekurve (auch: Zinsstrukturkurve) zeigt an, welche Renditen für Anleihen verschiedener (Rest-)Laufzeiten eines
Emittenten (z.B. der Bundesrepublik Deutschland) gezahlt werden. Eine Renditekurve wird steiler, wenn ein Anstieg der Zinssätze erwartet wird.
Eine Rezession ist ein wirtschaftlicher Abschwung. Ein Land befindet sich technisch gesehen in einer Rezession, wenn dessen
Bruttoinlandsprodukt in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen gesunken ist.
Oil Rig Count. Zählung der aktiven Bohrköpfe.
„Risk-on“ beschreibt eine positives Marktsentiment, au laune und Risikoappetit. Das Gegenteil hiervon ist „Risk-o “.
Unter einem Schneeballsystem sind Geldanlagen zu verstehen, für die sehr hohe Renditen versprochen werden, die aber nur
auf dem Papier existieren. Wenn Anleger Geld zuführen, werden sie über einige Zeit ausbezahlt, um das Vertrauen von Neukunden zu bewahren. Die Auszahlungen können aber nur finanziert werden, indem die Einzahlungen anderer Anleger dafür
verwendet werden. Werterhöhende Geschäfte oder reale Investitionen gibt es bei diesen Anlagemodellen nicht. Das System
bricht zusammen, wenn eine größere Zahl der Anleger versuchen, ihre Einlagen zurückzuerhalten.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) ist die Notenbank der Schweiz.
Rendite einer Staatsanleihe (siehe Rendite).
Staaten wie die USA und Deutschland versteigern Staatsanleihen im Rahmen von Staatsanleiheauktionen. Die Termine für
diese Auktionen stehen im Regelfall bereits mehrere Monate vorher fest.
Anleihe mit Option des Emittenten auf Verschiebung des Rückzahlungstermins.
Bonität eines Staates, also die Kreditwürdigkeit eines Staates.
Sterling ist eine verkürzte Schreibweise der britischen Währung Pfund Sterling.
Der S&P 500 ist ein Aktienindex, der 500 große Unternehmen aus den Vereinigten Staaten von Amerika beinhaltet. Beim S&P
500 handelt es sich um einen Kursindex, was bedeutet, dass dieser ausschließlich den Kursverlauf der enthaltenen Aktien abbildet.
Ein Austausch zukünftiger Zahlungsströme, bei der jede Partei die Zahlungsverbindlichkeiten der anderen übernimmt.
Häufige Formen sind Zins- und Währungsswaps. Ein Zins-Swapsatz ist ein Zinssatz, der sich im Rahmen eines derartigen
Tauschgeschäftes ergibt. Der fünfjährige Euro-Swapsatz ergibt sich aus dem Tausch des zukünftigen variablen Zahlungsstroms, der in der Regel auf der Basis des Drei-Monats-Euribors festgestellt wird, gegen einen festen Zinssatz. Letzterer ist der
Euro Zins-Swapsatz.
Bericht der japanischen Notenbank bestehend aus Konjunkturanalyse und enthält Informationen über die Stimmungslage in
großen Unternehmen
Tapering bezeichnet die Reduktion von Anleiheankäufen durch die Notenbank über einen längeren Zeitraum.
Der Tendersatz ist der Hauptrefinanzierungssatz der EZB (Leitzins), zu dem sich Geschäftsbanken gegen die Hinterlegung von
notenbankfähigen Sicherheiten für eine Woche Zentralbankgeld leihen können.
Ein Terminkontrakt ist ein Übereinkommen zwischen zwei (anonymen) Marktteilnehmern, einen Verkäufer und einen Käufer.
Dabei verpflichtet sich der Verkäufer, eine standardisierte Menge einer bestimmten Ware (oder Finanzinstrument) zu einem
bestimmten Preis an einem bestimmten Tag zu liefern. Der Käufer verpflichtet sich, die dem Kontrakt zugrunde liegende Ware
per Liefertermin abzunehmen.
Terminkontraktkurven sind eine Methode, den voraussichtlichen Preis einer Ware für beliebige Zeitpunkte zu ermitteln.
T-Notes sind US-amerikanische Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zwei, drei, fünf, sieben und zehn Jahren. 30-jährige USStaatsanleihen werden als T-Bonds bezeichnet.
Differenz zwischen zwei vergleichbaren Renditen in den USA bzw. in der Eurozone. Meistens angewendet auf Bundrenditen
und Renditen von US-Staatsanleihen.
Institution aus Europäischer Kommission, EZB und IWF zur Überwachung der Hilfsprogramme für Krisenländer.
Staatsanleihen, die von der US-Zentralregierung emittiert werden und eine Laufzeit von mehr als einem Jahr bis zu zehn Jahren Laufzeit haben. Bei US-Staatsanleihen wird zwischen US-Bills, US-Notes und US-Bonds unterschieden. US-Bills haben eine Laufzeit von weniger als einem Jahr, US-Notes haben eine Laufzeit von bis zu 10 Jahren und US-Bonds eine Laufzeit von
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Über/Unterbewertung
Verbraucherpreisindex
V2X
VIX
WTI
yoy, J/J
ytd
ZEW-Index
Zinsstrukturkurve
mehr als zehn Jahren und bis zu dreißig Jahren.
Das Konzept der Über/Unterbewertung eines Wertes geht davon aus, dass es einen fundamentalen, fairen oder Gleichgewichtswert eines Titels gibt, der nicht notwendigerweise dem Marktpreis des Titels entspricht. Liegt der Wert einer Aktie etwa
über dem angenommenen Fundamentalwert, spricht man von einer Überwertung, liegt der Wert darunter, spricht man von
einer Unterbewertung.
Der Verbraucherpreisindex ("Consumer Price Index", CPI) entspricht der Preissteigerung eines repräsentativen Warenkorbs
von Konsumgütern und Dienstleistungen. Die offizielle Inflationsgröße der EZB ist ein harmonisierter Verbraucherpreisindex
(HVPI).
Der V2X Ist der Volatilitätsindex des EURO STOXX 50.
Der aus Optionspreisen abgeleitete CBOE Volatilitätsindex (VIX) drückt die erwartete Schwankungsbreite des Aktienindex S&P
500 aus und wird täglich von der Chicago Board Options Exchange (CBOE) veröffentlicht.
West Texas Intermediate (WTI) ist eine aus den USA stammende Rohölsorte und wird an der New Yorker NYMEX Warenterminbörse gehandelt. Die norwegische Sorte Brent und WTI sind besonders stark gehandelte Ölsorten und dienen als Grundlage
für die Berechnung von Öl-Futures.
Veränderung gegenüber dem gleichen Tag/Monat/Zeitraum des Vorjahres (yoy = year-on-year).
Veränderung vom Jahresanfang bis zum aktuellen Zeitpunkt (ytd = year-to-date).
Der ZEW-Index ist ein Konjunkturindex des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung. Der Indikator gibt
die Differenz zwischen positiven und negativen Konjunkturerwartungen – auf Sicht von sechs Monaten – in Deutschland wieder, wie sie sich aus den Antworten von Experten ergeben.
Siehe Renditestrukturkurve.
Quelle: HSH Nordbank
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Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 12. Januar 2017
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