Regionalgefängnis Altstätten Ort: Luchsstrasse 11, 9450 Altstätten Wettbewerb: 1. Rang 1995 Ausführung: 2000-2002 Bauherrschaft: Kanton St.Gallen Die beiden Nutzungen, Gefängnis und Untersuchungsamt, sind in einem dreigeschossigen, kompakten Baukörper untergebracht. Die Struktur des Gebäudes ist geprägt durch den Raster der Wände im Zellengeschoss. Durch die windmühlenartige Anordnung der Raumeinheiten, führen die Korridore immer zum Licht. Im Inneren des Gebäudes sind die Spazierhöfe und Lichthöfe angeordnet, welche teilverglast die Korridore belichten. Da sämtliche Zellen im Dachgeschoss liegen, kann die Belichtung und natürliche Belüftung der Zellen mit Oblichtern gelöst werden. Durch ein schmales, raumbreites aber festverglastes Fenster ist der Ausblick der Gefangenen in die weitere Umgebung gewährleistet. Mit diesem Zellenkonzept kann der Kollusionsgefahr optimal begegnet werden. Sämtliche Infrastrukturräume für das Gefängnis sind im mittleren Geschoss untergebracht. Im Erdgeschoss liegen die beiden Eingänge für Gefängnis und Untersuchungsamt. Diese werden durch die gemeinsame Zentrale überwacht. Ebenfalls ist die Besucherkontrolle für die beiden Bereiche und den Gefangenentransport bestimmt, der rückseitig organisiert ist. Das Gebäude ist wegen dem Grundwasser nur soweit unterkellert, um die Haustechnik unterzubringen. Die Lüftungszentralen sind auf dem Dach platziert. Wegen des schlechten Baugrundes ist das Gebäude auf Pfähle fundiert. Diese wurden als «Energiepfähle» ausgeführt, sie dienen der WP-Anlage zur Gewinnung von Heizenergie. Die vertikale, innere Verkehrserschliessung erfolgt aus Betriebs-, Brandschutz- und Sicherheitsgründen über zwei Treppenhäuser mit Liftanlage. Das äussere Erscheinungsbild des kubischen Baukörpers wird geprägt durch den massiven Betonsockel des Erdgeschosses und die dunkelgrau-grüne Fassade aus Eternitschiefer. Die Fenster im Obergeschoss sind so orientiert, dass ein Sonnenschutz der Zellen ohne weitere Massnahmen gewährleistet ist. Im 1. Obergeschoss wird der Sonnenschutz durch die im Gitter integrierten Lamellen gewährleistet ohne dass der Gefängnischarakter optisch in den Vordergrund gerückt wird. Die windmühlenartige Struktur des inneren Aufbaues widerspiegelt sich auch im Aussenbereich durch vier gleichwertige, asymmetrische Fassaden. Bollhalder Bollhalder Eberle Architek tur Feldlistrasse 31A, 9013 St.Gallen Buckhauserstrasse 30, 8048 Zürich Eberle Architek tur Dipl. Architek ten E TH / FH / SIA T +41 71 243 53 53, F +41 71 243 53 54 www.bollhalder-eberle.ch
© Copyright 2025 ExpyDoc