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ZS: Kritische Ausgabe Nr. 31 (2016): Untergrund
Discussion published by Michael Preidel on Thursday, January 5, 2017
Kritische Ausgabe - Zeitschrift für Germanistik & Literatur
Heft Nr. 31 (2016): Untergrund
Im vorliegenden Heft haben wir unterschiedliche Beiträge gesammelt, die nicht nur mit Blick auf die
Literatur der Frage nachgehen, was den Untergrund ausmacht. Entstanden ist eine Ausgabe, in der
neben wissenschaftlichen Analysen, literaturkritischen Texten und literarischen Originalbeiträgen
auch eine künstlerische Auseinandersetzung mit diesem Thema Platz gefunden hat. Ausgehend vom
NSU-Komplex, dem sowohl Andreas Heimann als auch Anna Brod anhand der Auseinandersetzung
mit Theatertexten von Elfriede Jelinek und Lothar Kittstein nachgehen, zeigen sich dabei in unserem
Thementeil zunächst beispielhafte Möglichkeiten den Untergrund im Wechselspiel von Fakten und
Fiktionen zu erzählen. Die Leerstelle, die dieser Ort abseits der Masse beschreibt, provoziert aber
nicht nur in wie außerhalb des Gerichtssaals Fragen nach der unzweifelhaften Darstellung, sondern
lässt sich ganz konkret auch mit Aspekten der Vergangenheitsbewältigung verbinden. Walter
Benjamin hat dies eindrucksvoll in seinem Fragment Ausgraben und Erinnern vorgeführt. Benjamin
Schlodder erinnert daran, wenn er sich in seinem Beitrag nicht nur mit Jáchym Topol, sondern auch
mit W. G. Sebald beschäftigt. Am Ende geht es nicht nur darum, wie der Untergrund sichtbar wird.
Im Mittelpunkt steht auch die Frage, wie man mit dem, was ans Licht kommt, umgeht. Doch wer sich
über die Existenz des Untergrunds vergewissern will, muss zunächst klären, was der eigene
Standpunkt ist. Diese Erkenntnis hat – auch in anderen Kontexten – bis in die Gegenwart Bestand.
Und so deuten sowohl Enno Stahl, der sich im Interview zum literarischen Untergrund in
Deutschland als Zeitzeuge äußert, als auch der Beitrag des Autorenduos Ursula Ebel und Erkan
Osmanovic an, dass der Untergrund nicht etwa nur als Thema, sondern vor allem auch als Motor der
deutschsprachigen Literatur betrachtet werden kann.
(Aus dem Editorial)
INHALT
THEMA
ANDREAS HEIMANN
Den Untergrund erzählen. Textuelle Verfahren der Leerstelle und des Unbestimmten in Elfriede
Jelineks Das schweigende Mädchen
ANNA BROD
Imaginationen im Untergrund. Lothar Kittsteins Spiel mit der Fiktionalität in seinem Drama Der
weiße Wolf
BENJAMIN SCHLODDER
Liegt die Vergangenheit im Untergrund?. Zur topologischen Darstellung des Verhältnisses zwischen
Vergangenheit und Gegenwart bei Jáchym Topol und W.G. Sebald
Citation: Michael Preidel. ZS: Kritische Ausgabe Nr. 31 (2016): Untergrund. H-Germanistik. 01-05-2017. https://networks.hnet.org/node/79435/discussions/158388/zs-kritische-ausgabe-nr-31-2016-untergrund
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1
MICHAEL PREIDEL
»Wenn man etwas Neues machen will, muss man sich vom Bestehenden lösen«. Gespräch mit Enno
Stahl über die deutsche Untergrundliteratur
URSULA EBEL | ERKAN OSMANOVIC
Rückzug des Individuums — Ruf des Kollektivs. Thematisierungen des Untergrunds in
der österreichischen Gegenwartsliteratur
PORTRAIT & INTERVIEW
TOBIAS STENZEL
Vielseitiges Urgestein im Hinterland des Literaturbetriebs. Über den Schriftsteller Daniel Dubbe
MICHAEL PREIDEL
»Musik ist eine große Inspirationsquelle«. Interview mit dem Schriftsteller Sven Heuchert
REZENSIONEN
PHILLIP KAMPERT
Von der Kolumne zum Roman. Ronja von Rönne misslingt, ihren feuilletonistischen Stil ins
Literarische zu übersetzen
DOMINIKA SOLECKA
Diagnose: Leben. Mut zum Pessimismus!, das ist die Botschaft von Chris Noldes Roman Eigentlich ist
mein Leben gar nicht so übel
TABEA SCHULZ
Kalt, kantig, Krim. Drei Menschen, zwei Reisen und ein Land
YANNIC FEDERER
Werkstattbesuch statt Blütenlese. Warum die Tippgemeinschaft 2016 keine Anthologie ist
ALINA SABRANSKY
Am Ende zählt Gemeinsamkeit. Benedict Wells' neues Werk ist viel mehr als ein Selbstfindungsroman
FORSCHUNG
ANNA SOPHIE BRASCH
(Un-)Sichtbare Bedrohung. Zur Darstellung des ›Boxeraufstands‹ in Gerhard Seyfrieds Gelber Wind
oder Der Aufstand der Boxer
EVA STUBENRAUCH
Staatsfeinde. Funktion und Konstruktion antagonistischer Strukturen in Heinrich von Kleists
Dramen Die Hermannsschlacht und Prinz Friedrich von Homburg
Citation: Michael Preidel. ZS: Kritische Ausgabe Nr. 31 (2016): Untergrund. H-Germanistik. 01-05-2017. https://networks.hnet.org/node/79435/discussions/158388/zs-kritische-ausgabe-nr-31-2016-untergrund
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2
ANDREAS URBAN
Henrik und die Herrin. Hermann Peter Piwitts Novelle Erbarmen als Zugang zu seiner Poetik
BARBARA ROCA
»Das Meiste zu sagen hatte freilich er«. Jochanan Trilse-Finkelsteins Peter Hacks-Biographie
LITERATUR
BENJAMIN BAUMANN
Politische Logik
DENIS LEIFELD
KOFFEIN. Szenen
BENJAMIN BAUMANN
Bücherverbrennung
JULIA FURMANCZYK
Licht bindet hässliche Farben
PABLO HALLER
05.28. čachtice, alamut, who do you fight, babe?
VINCENT SBORON
Weiter, immer weiter
BENJAMIN BAUMANN
1492-2016
VISIONEN
ESTEBAN SÁNCHEZ
In Gedanken versunken
ESTEBAN SÁNCHEZ
Fotografien
ONLINE-SPEZIAL
NIKOLAS GÄB
»So ein Bömbchen hätten sie alle verdient«. Boris Sawinkows wiederentdeckter Roman Das fahle
Pferd hinterfragt das Verhältnis von Literatur und Terrorismus
Citation: Michael Preidel. ZS: Kritische Ausgabe Nr. 31 (2016): Untergrund. H-Germanistik. 01-05-2017. https://networks.hnet.org/node/79435/discussions/158388/zs-kritische-ausgabe-nr-31-2016-untergrund
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3
FREDERIKE SCHÄFER
Identität im Untergrund.›Underground Culture‹ – das Phänomen eines widersprüchlichen
Individualismus
Gefördert vom DEUTSCHEN LITERATURFONDS e.V.
Kritische Ausgabe - Zeitschrift für Germanistik & Literatur
20. Jahrgang, Heft Nr. 31 (2016): Untergrund; 114 Seiten, zahlr. Fotografien
ISSN 1617-1357
Diese Ankündigung wurde von H-GERMANISTIK [Nils Gelker] betreut – [email protected]
Citation: Michael Preidel. ZS: Kritische Ausgabe Nr. 31 (2016): Untergrund. H-Germanistik. 01-05-2017. https://networks.hnet.org/node/79435/discussions/158388/zs-kritische-ausgabe-nr-31-2016-untergrund
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