DAS WAR 2016: LANDKREIS HILDESHEIM KEHRWIEDER am Sonntag · 1. Januar 2017 · Seite 13 Mögliche Erdkabel-Korridore alle im Landkreis Wo verläuft der Südlink? Algermissen Sarstedt Region Hannover Giesen Nordstemmen LK Hameln Söhlde Stadt Salzgitter Schellerten Hildesheim „Ich stech’ den jetzt ab“ LK Peine Harsum Elze Diekholzen Gronau Bad Salzdetfurth Holle LK Wolfenbüttel Sibbesse Duingen Bockenem Alfeld Lamspringe LK Holzminden LK Goslar Freden LK Northeim Südlink Westvariante Südlink Ost-West-Variante Südlink Ostvariante Wahle-Mecklar Freileitung Wahle-Mecklar Erdkabel Der Landkreis ist von allen Varianten betroffen. (lv) Landkreis. Der Netzbetreiber Tennet veröffentlicht Vorschläge für mögliche Erdkabelkorridore für seine „Südlink“Stromleitung. Nachdem bei den früheren Planungen die Vorzugstrasse des Betreibers den nordwestlichen Teil des Kreises Hildesheim durchquert hätte, bleibt der Kreis auch von den neuen Vorschlägen nicht verschont – im Gegenteil: alle drei Varianten führen durch das Kreisgebiet (siehe Karte), hinzu kommt die weiterhin geplante Stromtrasse Wah- Grafi fik: Möller le-Mecklar. Wo genau die Trasse verläuft, entscheidet sich voraussichtlich im Frühjahr 2017. Neu ist nunmehr, dass die Leitung komplett unter der Erde verlegt wird. Im Juli 2015 hatten sich die Parteispitzen von CDU und SPD in Berlin nach anhaltenden Bürgerprotesten darauf geeinigt, dass Erdkabel bei neuen Trassen Vorrang vor Freileitungen erhalten sollen. Die Fertigstellung von Südlink sei für 2025 geplant, sagt Lex Hartmann, Mitglied der Tennet-Geschäftsführung. Gemeinde erhält vom Land 2,9 Millionen Euro Freden schuldenfrei (lv) Freden. Die künftige Einheitsgemeinde Freden erhält vom Land eine Entschuldungshilfe in Höhe von 2,9 Millionen Euro. Ursprünglich sollten bei einer Fusion der Stadt Alfeld mit der Samtgemeinde Freden sogar acht Millionen Euro fl fließen, doch nach langwierigen und emotionalen Diskussionen scheiterte die Fusion am Nein der Räte in Landwehr und Everode. Das Land hatte deshalb zunächst Freden nicht unterstützen wollen. „Wir haben uns sehr schwer mit der Unterschrift getan“, sagt Staatssekretär Stephan Manke, „aber es beeindruckt mich, dass Sie immer wieder einen neuen Anlauf genommen haben.“ Wie seinerzeit bei der Stadt Hildesheim sieht der Zukunftsvertrag mit dem Land auch in Freden den Erlass von 75 Prozent der aufgelaufenen Kassenkredite vor. Berechnungsgrundlage sei allerdings das Jahr 2009, erklärte der kommissarische Verw rwal- Prozess um brutale Schlägerei vor der Sarstedter Diskothek „Black Pearl“ Einträgliche Unterschrift ften (von rechts): Hans-Jürgen Hebner mit Staatssekretär Stephan Manke und Olaf Levonen. Foto: Veit tungschef Hans-Jürgen Hebner. Da sich die finanzielle Situation durch Steuererhöhungen und höhere Zuweisungen des Landes mittlerw rweile verbessert habe, reichten die 2,9 Millionen Euro zur vollständigen Ablösung der Kredite. Neben der Bildung einer Einheitsgemeinde verpfl flichtet sich Freden dazu, zehn Jahre lang ausgeglichene Haushalte vorzulegen. ■ MENSCHEN 2016 ■ Marlies Bahrenberg Die Enttäuschung war groß, als die Region Leinebergland bei der Vergabe von EU-Fördergeldern nicht erneut zum Zug kam. Jetzt erst recht, dachten sich da die acht beteiligten Kommunen: Sie gründeten einen Verein und entschlossen sich, auf eigene Kosten das Regionsbüro weiterzubetreiben und eine Managerin einzustellen. Seitdem stellt Marlies Bahrenberg einiges auf die Beine. Sie behält den Überblick im Förderdschungel und organisiert Regionsgespräche zu Themen wie Tourismus, Mo- Marlies Bahrenberg ist Regionsbilität oder Verkehr. managerin im Leinebergland. (lv) Sarstedt. Eine brutale Prügelei im Umfeld eine Disko, gut überw rwacht von Kameras, müsste sich leicht aufk fklären lassen, so denkt man. Der Prozess um den Gewaltexzess vor der Sarstedter Disko „Black Pearl“ hat die Beobachter eines Besseren belehrt. Lange zieht sich der Prozess hin, es geht um Gutachten, Nebenkriegsschauplätze zwischen Anwälten und die Glaubwürdigkeit der Zeugen. Am Ende stehen dennoch Urteile. Ein 27-Jähriger, der den Streit mit dem späteren Opfer in der Diskothek vom Zaun brach, wird rverletwegen gefährlicher Körperv zung zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren, 200 Stunden gemeinnütziger Arbeit sowie einer Drogenentwöhnungstherapie verurteilt. Der 26-jährige Bruder des Hauptangeklagten erhält wegen gefährlicher Körperv rverletzung eine Strafe von einem Jahr und sechs Monaten, die ebenfalls auf Bewährung ausgesetzt wird, 150 Stunden gemeinnütziger Arbeit sowie die Anordnung einer ambulanten Drogentherapie. Er gilt zunächst als einer der beiden Haupttäter, wird aber Anfang Februar überraschend wieder aus der Untersuchungshaft entlassen: Der „stampfende“ Tritt von oben Bruderkuss zum Prozessauft ftakt – die Angeklagten können sich an die Tat angeblich nicht mehr erinnern. Foto: Veit auf den Kopf des 28-jährigen Opfers kann ihm nicht nachgewiesen werden. Für einen 25-Jährigen, der sich nach der Eskalation der Schlägerei schützend über das Opfer legte, um es vor den weiteren Attacken der Angreifer zu bewahren, geht das Urteil glimpfl flich aus: Er wird freigesprochen. Wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperv rverletzung wird indes der Vierte im Bunde, ein 20-Jähriger, zu einer Jugendstrafe von sechs Jahren ohne Bewährung verurteilt. Er habe laut der Vorsitzenden Richterin Barbara Heidner erst von seinem Opfer abgelassen, nachdem dieses wie tot am Boden gelegen habe. Trotz seiner Alkoholisierung habe der Täter vorsätzlich gehandelt und billigend in Kauf genommen, sein Opfer zu töten. „Wie einen Fußball“ habe er sein Opfer aus dem Lauf heraus und mit voller Wucht mit dem Schuh gegen den Kopf getreten, so dass dieses unter anderem eine lebensgefährliche Blutung sowie eine Schädelfraktur erlitt. Auch den vereitelten Plan, sein flaOpfer mit einer kaputten Glasfl sche zu verletzen, sieht die Kammer als erw rwiesen an. Ein solches „Werkzeug“ forderte der rasende Täter während seiner Attacken von einem Unbeteiligten, der dies später als Zeuge im Prozess bestätigt. „Ich stech’ den jetzt ab!“, soll der 20-Jährige dabei gebrüllt haben. „Ein krasser Bewährungsverw rweigerer“, bei dem es einem schlicht die Sprache verschlage, so die Richterin. ■ CHRONIK ■ November 2016 Deichbau: Zwischen Hockeln und Heersum beginnt der Bau eines Deiches. Die Ortschaften waren vom großen Hochwasser 2007 besonders betroffen. Der nächste Bauabschnitt soll in zwei Jahren bei Klein Düngen, Groß Düngen und Heinde anschließen. Neue Mitte: In Sibbesse wird der Neubau des Rathauses in Angriff genommen. Der scheidende Samtgemeindebürgermeister Hubertus Schneider teilt gegen die Kritiker des Projektes aus. Diese hätten Mehrkosten von rund 200.000 Euro zu verantworten. ■ Dezember 2016 Streit ums Spielzimmer: Die Stadt Sarstedt übernimmt die Regie in der zuvor von einem Verein betriebenen Kita Spielzimmer. Der Vorw r urf: Kindeswohlgefährdung. Der Verein kritisiert seinerseits mangelnde Unterstützung seitens der Stadt und ehrenamtlich nicht umsetzbare Aufl f agen. Erfolg für Freden: Der f aden wird nach kurzer Dorfl Zeit zum Erfolg. Nach dem Aus des letzten Supermarktes gründeten die Bürger einen eigenen.
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