Pressemitteilung der Bürgerinitiative „Für ein lebenswertes Werratal“ 02.01.2017 „Allerletzte“ Versenkgenehmigung – eine gute Nachricht für die Kalikumpel ? Die Nachricht, dass K+S eine „allerletzte“ Genehmigung für die Versenkung von Kalilauge bis 2021 erhalten hat, kam für uns nicht überraschend. Zu groß war der politische Druck, welche von der grünen Umweltministerin Hinz auf die Genehmigungsbehörde, das Regierungspräsidium Kassel (RP), ausgeübt wurde. Es war also eine politisch motivierte Entscheidung, entgegen aller fachlichen Bedenken eine weitere Versenkung zuzulassen und damit K+S die Möglichkeit einzuräumen, im Großen und Ganzen so weiter zu machen wie bis jetzt. Keine Überraschung und zum Teil nachvollziehbar ist, dass von einigen politischen Mandatsträgern dieser Region diese Entscheidung als „wohldurchdachte Lösung für K+S und die Region“ bezeichnet wird, polemisch und deshalb inakzeptabel ist, dass die neue Versenkgenehmigung in gleichem Atemzug als „gerechte Lösung für den Naturschutz“ bezeichnet wird und man damit in Verbindung versucht, das EUVertragsverletzungsverfahren mit Hilfe von politischen Beziehungen zu torpedieren. Wir sind der Überzeugung, dass mit dieser Einstellung und der daraus folgenden Verweigerung zukunftsorientierter Lösungen langfristig keine Kaliarbeitsplätze sondern nur kurzfristig Wählerstimmen gesichert werden sollen. Damit in Verbindung fordern wir den Betriebsrat bzw. die Gewerkschaft (IGBCE) als Interessenvertreter der Belegschaft zum wiederholten Mal auf, nicht zuzulassen, dass die Ängste und Sorgen der K+S Mitarbeiter missbraucht werden, um Druck auszuüben. Er sollte von der Unternehmensleitung einen grundsätzlichen Strategiewandel einfordern, hin zu einem fairen Zusammenspiel zwischen Ökonomie, Umwelt – und Naturschutz und sozialer Gerechtigkeit und nicht der Argumentation des Vorstandes folgen. Das wäre eine wirklich gute Nachricht für die Belegschaft. Aber im Gegenteil, indem das hessische Umweltministerium und das RP Kassel sich über gegenteilige Stellungnahmen der Fachbehörden, die das zur Kontrolle des Grundwassers von K+S entwickelte numerische Grundwassermodell als unvollständig und deshalb nicht prognosefähig beurteilt, hinwegsetzt, werden die Trinkwasservorkommen dieser Region gefährdet und damit ein klarer Rechtsverstoß begangen. Aber auch die Gerichtsbarkeit, wie zum Beispiel das Verwaltungsgericht Kassel, reagierte auf mehrere Klagen der Gemeinde Gerstungen gegen die Versenkgenehmigungen zurückhaltend und geht Entscheidungen aus dem Wege. Hier drängt sich der Verdacht auf, dass nach dem System gearbeitet wird, ist erst mal die Genehmigung ausgelaufen, hat sich im Prinzip die Klage dagegen erledigt. Umso erfreulicher ist es, dass die Staatsanwalt Meiningen das Rückrad besitzt, dagegen zu halten, wenn es darum geht, mögliche Klüngeleien zwischen K+S und den Genehmigungsbehörden aufdecken zu wollen. Wir als Bürgerinitiative werden auch zukünftig zu den Kalikumpeln stehen und alles dafür tun, dass der Kalibergbau in dieser Region eine sichere Zukunft hat. Klaus Reinhardt Bürgerinitiative „Für ein lebenswertes Werratal“
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