Offener Brief KGR_3

Institut für Wirtschaftsinformatik
und Digitale Gesellschaft
Universität Potsdam
Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Norbert Gronau
Sprecher
Institut für Wirtschaftsinformatik und Digitale Gesellschaft
Universität Potsdam, August-Bebel-Str. 89, 14482 Potsdam, Deutschland
August-Bebel-Str. 89, 14482 Potsdam
Deutschland / Germany
Herrn Dietmar Woidke
Ministerpräsident des Landes Brandenburg
Telefon: +49 331 977-3322
Telefax: +49 331 977-3406
[email protected]
Herrn Karl-Heinz Schröter
Minister des Innern und für Kommunales
wirtschaftsinformatik-potsdam.de
Lehrstuhlinhaber / Chairholder
Potsdam, 2. Januar 2017
Offener Brief zur Kreisgebietsreform Brandenburg: Wenig Nutzen, mehr Politikverdrossenheit,
Chance zur Digitalisierung
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident, sehr geehrter Herr Minister,
der Blick auf die derzeitige Debatte um die Brandenburgische Kreisgebietsreform erfüllt uns mit
großer Sorge. Betriebswirtschaftlich orientierte Effizienzziele werden zu Lasten der lokalen Identität
und des damit zusammenhängenden Vertrauens in Politik und Verwaltung überbetont. Wir erleben
die geplante Zusammenlegung der Landkreise als beinahe reflexartige Antwort auf die Herausforderungen des demografischen Wandels, der wachsenden strukturellen Kluft zwischen Stadt und Land
sowie des allgegenwärtig angeführten Spardrucks. Konkrete Einsparpotenziale können dabei noch
nicht einmal nachgewiesen werden.
Gerade in einer Zeit der Unsicherheit durch Migration und Globalisierung ist die lokale Identität
und das Vertrauen in Politik und Verwaltung vor Ort von hoher Bedeutung. Kreise mit riesiger
Ausdehnung, wie jetzt geplant, führen zu Identitätsverlust und auch zu einer geminderten Bereitschaft zur Teilhabe.
Wir befürchten Politikverdrossenheit, stärkere Entfremdung, einen Zuwachs rechtspopulistischer
Parteien und Gruppierungen sowie damit einhergehend eine noch tiefere gesellschaftliche Spaltung.
Weite Fahrtwege und fehlende Ansprechpartner vor Ort haben außerdem unweigerlich Einfluss auf
ehrenamtliches Engagement. Engagierte, lokal orientierte Beteiligung, sei sie langfristig oder auch
kurzfristig und spontan ausgerichtet, erhöht auch die Problemlösungs- und Leistungsfähigkeit des
Staates.
Die Rolle der Digitalisierung wird in der Debatte um die Brandenburgische Kreisgebietsreform systematisch vernachlässigt. Erhebliche Effizienzgewinne lassen sich auch ohne Zusammenlegung der
Kreise erzielen. Die Chancen der Digitalisierung müssen mit direktem Bezug zur Ausgangslage und
zu bestehenden Herausforderungen berücksichtigt werden. Wir fordern, die wertvollen Ressourcen
nicht in einen aufwändigen organisationalen Umbau ohne Nachweis der Wirtschaftlichkeit und
ohne qualitative Verbesserungen zu stecken, sondern wertschöpfende und nachhaltige Investitionen
in die Zukunft vorzunehmen.
1
To:
Hanna Krasnova <[email protected]>,
Key Pousttchi <[email protected]>,
[email protected],
Bcc:
Subject: Re: Offener Brief an die Landesregierung wegen der Kreisgebietsreform
Cc:
Liebe Hanna,
ich denke, Deine Befürchtungen sind unbegründet. Oliver ist ja auch nicht beteiligt.
Gern ändere ich "pumpen" noch in "ausgeben".
Und das mit der Digitalisierung passiert in der Veranstaltun, das habe ich am Schluss noch
angefügt...
Mit freundlichem Gruß
Wir fordern Sie daher auf, die Möglichkeiten der digitalen Transformation im öffentlichen Sektor
gemeinsam mit Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen und Vertretern der Kreise anhand der
identifizierten Probleme zu diskutieren, zu konkretisieren und bisherige Lösungsansätze der Kreisgebietsreform deutlich zu überarbeiten.
Ihr Norbert Gronau
Hanna Krasnova
From:
To:
Date:
Subject:
Dear Norbert, dear Moreen, thank…
21.12.2016 14:30:00
Hanna Krasnova <[email protected]>
"[email protected]" <[email protected]>, Key
Pousttchi <[email protected]>, [email protected]
21.12.2016 14:30
Re: Offener Brief an die Landesregierung wegen der Kreisgebietsreform
Zu diesem Themenkreis werden wir am 27. Januar
2017
eine Veranstaltung an der Universität PotsDear Norbert,
dear Moreen,
thank you so much for your efforts in bringing Brandenburg forward ;)).
I
know
very
little
about
it, so I entrust my
voiceÖffentlichen
into your caring hands :-). If we
think that
dam durchführen, auf der wir die Chancen derthisDigitalisierung
im
Sektor
am Beispiel
letter:
1) does not endanger our chances for tenure and Oliver's chances of reelection. 2) andwerden
does not conflict with
the Deutsches
Internet wir
Institute initiative
(we now have support
der Kreisgebietsreform Brandenburg diskutieren
und
zu
der
Sie
einladen
werden.
of Berliner Senat which is SPD).
Mit freundlichen Grüßen
==> then I will very happily support this cause! :-) My signature is in attachment.
Just some very small suggestions, if I may:
1) could we maybe replace the word "pumpen" to something softer?
2) could we maybe add 1-2 more sentences to emphasize our concern with Digitalisierung?
Please let me know if you need more support in this regard! Thank you so much, dear Norbert and Moreen! Have a wonderful Christmas time!
hanna
2016-12-21 13:28 GMT+01:00 <[email protected]>:
Prof. Dr. Moreen Heine Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau
Prof. Dr. Hanna Krasnova Prof. Dr. Key Pousttchi
Sehr wertvolle Anregungen, alle eingebaut. Danke für die sehr schnelle Reaktion.
Hanna, was ist mit Dir??
LG
Norbert
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