Louis Dumont: Die Deutsche Ideologie

In Deutschland wurde der dominierende westliche Individualismus im Rückgriff auf die Werte der
religiös geprägten Ständegesellschaft neuinterpretiert. Dumont benutzt sein zur Studie des indischen
Kastenwesens entwickeltes Begriffspaar von Individualismus und Holismus zur Differenzierung der
europäischen „Unterkulturen“. Zwar war die entstehende deutsche Moderne auch individualistisch,
im Gegensatz zum universalistischen Individualismus westlicher Prägung hielt sie jedoch an traditionell holistischen, d.h. ganzheitlichen Elementen fest. Im Unterschied zum abstrakten Individuum
des Westens entwarf der für die deutsche Ideologie paradigmatische Bildungsgedanke das Ideal eines
ganzheitlichen Individuums, das seine Persönlichkeit im Einklang mit den gesellschaftlichen Notwendigkeiten entwickelt.
Prokob [Hrsg.]
Der französische Anthropologe Louis Dumont zeichnet die Entwicklung der klassischen deutschen
Kultur in Rivalität zum französischen Aufklärungsuniversalismus nach.
Der Übersetzer und Herausgeber dieses Bandes, Dr. phil. Emmanuel Stéphane Prokob, unterrichtet
Deutsch am Collège Jean Jaurès in Montfermeil, Frankreich. Die vorliegende Übersetzung wurde 2006
mit dem Raymond-Aron-Preis für deutsch-französische Übersetzungen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften ausgezeichnet.
Louis Dumont: Die Deutsche Ideologie
Emmanuel Stéphane Prokob [Hrsg.]
Louis Dumont:
Die Deutsche Ideologie
Frankreich-Deutschland: hin und zurück
ISBN 978-3-8329-6716-1
Nomos
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Emmanuel Stéphane Prokob [Hrsg.]
Louis Dumont:
Die Deutsche Ideologie
Frankreich-Deutschland: hin und zurück
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Das Projekt „Louis Dumont: Die Deutsche Ideologie. Frankreich-Deutschland: hin und
zurück“ wurde von der Robert Bosch Stiftung gefördert.
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in
der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische
Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN 978-3-8329-6716-1 (Print)
ISBN 978-3-8452-3942-2 (ePDF)
1. Auflage 2016
© Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2016. Printed in Germany. Alle Rechte, auch
die des Nachdrucks von Auszügen, der fotomechanischen Wiedergabe und der Übersetzung, vorbehalten. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier.
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Inhaltsverzeichnis
Kollektive Identität
Einleitung: Kollektive Identität und universalistische Ideologie −
Tatsachen einer Wechselbeziehung
31
Die deutsche Ideologie: Kulturelle Identität in Wechselwirkung
49
Der Bildungsgedanke um 1914
Die deutsche Idee der Freiheit − nach Ernst Troeltsch
79
Der „unpolitische“ Individualismus in Thomas Manns
Betrachtungen
97
Der Ursprung der Bildung
Vom Pietismus zur Ästhetik: Totalität und Hierarchie in
der Ästhetik von Karl Philipp Moritz
115
Wilhelm von Humboldt – oder die gelebte Bildung
131
Einleitung: Entstehung der Bildung.
131
Jugend: die Bildung
142
Konversion zur Anthropologie
160
Gründung der Universität Berlin
190
Ziel der Neuorientierung: die Linguistik
199
Dargestellte Bildung: Wilhelm Meisters Lehrjahre
213
Schwierigkeiten und Vorsichtsmaßregeln
213
Die Annäherung zwischen Goethe und Schiller
217
27
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Wilhelm Meisters Werden, knapp resümiert
223
Der Roman im Spiegel von Goethes und Schillers Briefwechsel
225
Von der „Theatralischen Sendung“ zu den „Lehrjahren“
236
Einige Lehren
247
Leben und Kunst
257
Individualismus oder Holismus?
261
Schluss
270
Zurück nach Frankreich
Die französische politische Ideologie im Lichte der
Nationalkulturen: Beginn eines Vergleichs
Rechts und links
277
Einfluss des Krieges
300
Verzeichnis der zitierten Literatur
28
277
327