VeriPhos®
VeriPhos®
Pfl. Reg. Nr.
Gefahrensymbol
3535-901
-
Vollsystemisch protektiv und kurativ
wirkendes Fungizid zur Bekämpfung des
Falschen Mehltaus in Weinreben.
Versandgebinde/Handelsform:
2 x 10 l Kanister
Abgabe
Sachkundenachweis
Wasserlösliches Konzentrat
Registrierungsbereich
In Weinreben (Nutzung als Keltertraube) gegen Falschen Mehltau (Plasmopora viticola)
zur Befallsminderung mit max. 4 l/ha in 1.000 l/ha Wasser (Berechnungsbasis) bei Infektionsgefahr bzw. ab Warndiensthinweis spritzen oder sprühen. Max. 5 Anwendungen im
Abstand von 10 Tagen. Wartefrist: 14 Tage.
In Abhängigkeit von der Bestandesdichte und dem Entwicklungsstadium der Kulturpflanze
werden folgende Aufwandmengen festgelegt:
BBCH Entwicklungsstadium
Aufwandmenge
bis Stadium 61 (Austrieb bis Beginn der Blüte)
0,75 – 2 l/ha
bis Stadium 71 (bis Fruchtansatz)
1,25 – 3 l/ha
ab Stadium 71 (ab Fruchtansatz)
2 – 4 l/ha
Eigenschaften und Wirkungsweise
VeriPhos ist ein vollsystemisch protektiv und kurativ wirkendes Fungizid mit dem Wirkstoff
Kalium-Phosphonat zur Bekämpfung des Falschen Mehltaus (Plasmopora viticola) in Weinreben. Durch die vollsystemischen Eigenschaften des Mittels werden auch Pflanzenteile geschützt, die nicht direkt von der Spritzbrühe getroffen werden. Das Mittel wirkt kurativ bis zu
48 Stunden nach Infektion.
Der Wirkungsmechanismus des Kalium-Phosphonats ist relativ komplex. Der Wirkstoff
dringt in die Pflanze ein und verteilt sich durch beide Transportsysteme der Pflanze: dem
Xylem, in dem Wasser und Salze von den Wurzeln in die Triebspitzen transportiert werden
und dem Phloem, in dem die in den Blättern gebildeten Assimilate zu den anderen Pflanzenteilen und bis in die Wurzeln gebracht werden. Einerseits wird der Pilz direkt angegriffen, andererseits werden die Abwehrmechanismen der Pflanze aktiviert. Die kurative Wirksamkeit des Mittels ist ausgeprägt, wenn es kurz nach der Infektion eingesetzt wird. Der
Wirkstoff wird sowohl in die Triebspitzen als auch in die Beeren verlagert, wodurch sowohl
der Blattneuzuwachs als auch die jungen Beeren sehr gut geschützt werden.
Anwendung
VeriPhos kann in Ertragsanlagen durchgehend eingesetzt werden, unter Berücksichtigung
der Wartezeit. In Junganlagen ist ebenfalls ein durchgehender Einsatz bis zum Beginn des
Laubfalls möglich. Aufgrund seiner besonderen Wirkstoffeigenschaften ist der Einsatz vor,
während und nach der Blüte sowie zum Traubenschluss zu empfehlen. Die Behandlungen
sind vorzugsweise präventiv durchzuführen. Bei starkem Infektionsdruck ist ein kurzer
Spritzabstand erforderlich.
Um die Entwicklung resistenter Stämme oder deren Ausbreitung zu verhindern, empfehlen
wir den Wirkstoffwechsel zwischen Fungiziden verschiedener Wirkstoffgruppen. Die Wirksamkeit von Peronosporabehandlungen sollte laufend beobachtet werden, um frühe Anzeichen einer Wirkstofftoleranz oder –resistenz feststellen zu können. Bei einer unzureichenden Wirkung eines Mittels, für die keine plausiblen Gründe vorliegen, den Wirkstoff
VeriPhos®
nicht mehr anwenden, bis Resistenz ausgeschlossen werden kann. Den Rebschutzdienst
und den Hersteller informieren.
Pflanzenverträglichkeit
VeriPhos erwies sich bisher in allen Rebsorten als gut verträglich. Die Anwendung des Mittels kann bei Spontangärung zu Gärverzögerungen führen.
Nachbau
Nach der Umlegung von Rebflächen, die mit Veriphos behandelt wurden, können alle Kulturen nachgebaut werden.
Mischbarkeit
VeriPhos ist mit Fungiziden wie Folpan 80 WDG, Vincare, Penncozeb DG, Folpan 500 SC,
Netzschwefel, Vivando, Talendo extra, Topas, Legend Power, Legend, Sanvino, Karathane
Gold, Collis, Polyram WG, Vinostar, Frupica opti, Cuprofor flow, Mildicut, Kupfer Fusilan
bzw. Insektiziden wie Steward, Reldan, Spintor und Düngern wie Blattgrün NFe und AzoSpeed mischbar.
VeriPhos ist nach Praxiserfahrungen ebenso mit vielen weiteren Fungiziden und Insektiziden mischbar. Bei Tankmischungen sind die von der Zulassungsbehörde festgesetzten und
genehmigten Anwendungsgebiete für den Mischpartner einzuhalten.
Herstellen der Spritzbrühe
Beim Ansetzvorgang wird die Verwendung von üblicher Schutzausrüstung empfohlen. Tank
mit 3/4 der benötigten Wassermenge füllen und Rührwerk einschalten. Produkt über das
Einspülsieb oder direkt in den Tank geben. Entleerte Präparatbehälter sorgfältig ausspülen
und Spülwasser der Spritzflüssigkeit beigeben. Den Tank vollständig mit Wasser auffüllen.
Spritzflüssigkeit sofort nach dem Ansetzen bei laufendem Rührwerk ausbringen.
Ständige Kontrolle des Spritzflüssigkeitsverbrauches während der Arbeit in Bezug zur behandelten Fläche. Ein Durchfluss- und Dosiermessgerät bietet technische Hilfe. Während
der Fahrt und während der Ausbringung Rührwerk laufen lassen. Nach Arbeitspausen
Spritzbrühe erneut sorgfältig aufrühren. Spritzflüssigkeitsreste sind zu vermeiden. Es ist nur
so viel Spritzflüssigkeiten anzusetzen, wie tatsächlich benötigt wird. Es ist daher sinnvoll, die
erforderliche Spritzflüssigkeitsmenge genau zu berechnen. Insbesondere bei größeren
Spritzbehältern bietet sich die Verwendung eines Durchflussmengenmessgerätes bei der
Tankbefüllung an.
Angesetzte Spritzbrühe nicht für längere Zeit im Spritzfass stehen lassen. Bei Ausbringung
von VeriPhos ist auf eine gute, gleichmäßige Benetzung der Rebstöcke zu achten. Abdrift
und Überdosierung sind zu vermeiden.
Ausbringungstechnik: Die Ausbringung mit Recyclinggeräten ist möglich. Überdosierung
und Abdrift sind zu vermeiden.
Reinigung der Spritzgeräte
Nach Beendiung der Spritzung muss das Gerät sogfältig gespült werden: Technisch unvermeidbare Restmenge im Verhältnis von mindestens 1:10 mit Wasser verdünnen und bei
laufendem Rührwerk auf der behandelten Fläche verspritzen. Ca. 10 – 20 % des Tankinhaltes mit Wasser auffüllen und dabei Innenflächen des Tanks mit dem Wasserstrahl, am
besten unter Einsatz einer integrierten Reinigungsdüse, abspritzen. Rührwerk für mindestens 15 Minuten einschalten. Anschließend Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk
durch die Düsen auf der behandelten Fläche verspritzen. Die grobe Reinigung von Spritzen
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mit Wasser und Waschbürste auf dem Feld vornehmen. Reste von Reinigungswasser nicht
über die Hofabläufe in die Kanalisation und Gewässer gelangen lassen.
Gegenmaßnahmen im Unglücksfall
Nicht in die Kanalisation/Oberflächenwasser/Grundwasser gelangen lassen. Bei Austreten
von größeren Mengen eindämmen. Bei Eindringen in Gewässer oder Kanalisation zuständige Behörden benachrichtigen. Mit flüssigkeitsbindendem Material (Sand, Säure-, Universalbinder, Sägemehl) aufnehmen. In geeigneten, gekennzeichneten Behältern der Entsorgung zuführen.
Geeignete Löschmittel: CO2, Löschpulver, Schaum oder Wasser im Sprühstrahl. Feuerlöschmaßnahmen auf die Umgebung abstimmen.
Weitere Vorsichtsmaßnahmen
Umweltverhalten:
Nutzorganismen: Das Mittel wird bis zu der höchsten durch die Zulassung festgelegten
Aufwandmenge oder Anwendungskonzentration, falls eine Aufwandmenge nicht vorgesehen ist, als nichtbienengefährlich eingestuft (B4). Das Mittel wird als schwachschädigend
für Populationen der Art Typhlodromus pyri (Raubmilbe) eingestuft. Das Mittel wird als
nichtschädigend für Populationen der Art Aphidius rhopalosiphi (Brackwespe) eingestuft.
Hinweise zur Umweltgefährdung und umweltrelevante Vorsichtsmaßnahmen und Hinweise
auf besondere Gefahren und Sicherheitsratschläge zum Schutz der Gesundheit:
Wirkstoff
Kaliumphophonat (Kaliumphosphite) 755 g/l (51,71 %)
Produkttyp Fungizid
Vorsicht, Pflanzenschutzmittel!
Wasserlösliches Konzentrat
Wartezeit
14 Tage
Zur Vermeidung von Risiken für Mensch und Umwelt ist die Gebrauchsanweisung einzuhalten. Die
folgenden Sicherheitshinweise sind zu beachten.
Sicherheitshinweise (P-Sätze)
101, 270, 391, 501, SP1, SPe4
Für Kinder und Haustiere unerreichbar aufbewahren. Jeden unnötigen Kontakt mit dem Mittel vermeiden. Missbrauch kann zu Gesundheitsschäden führen. Eine nicht bestimmungsgemäße Freisetzung in die Umwelt vermeiden. Originalverpackungen oder entleerte Behälter nicht zu anderen
Zwecken verwenden.
Sonstige Auflagen und Hinweise: Die maximale Anzahl der Anwendungen ist aus wirkstoffspezifischen Gründen eingeschränkt. Ausreichende Bekämpfung ist damit nicht in allen Fällen zu erwarten. Gegebenenfalls deshalb anschließend Mittel mit anderen Wirkstoffen verwenden. Die Anwendung des Mittels kann bei Spontangärung zu Gärverzögerungen führen. Insgesamt nicht mehr als
5 Anwendungen pro Kultur und Vegetationsperiode.
Klassifikation der Wirkstoffe gemäß Fungicide Resistance Action Committee (FRAC): Wirkmechanismus (FRAC CODE): 33.
Gewässerabstand (Regelabstand/50/75/90/95 %): 1/1/1/1 m
Diesen Stoff und seinen Behälter der Problemabfallentsorgung zuführen. Leere, gut gereinigte Packung geordneter Sammelstelle mit kontrollierter Übernahme übergeben.
Zulassungsinhaber und für die Endkennzeichnung Verantwortlicher
Luxembourg Pamol (Cyprus) Ltd., 3 Demetriou Vikella 1061 Nicosia
Vertrieb bzw. Verantwortlicher Inverkehrbringer
Kwizda Agro GmbH, Universitätsring 6, 1010 Wien, Tel. 059977-10