Von damals bis heute – Jan Hus / 600 Jahre Konstanzer Konzil im Religionsunterricht Arbeitsblätter und Materialien © Ev. Schuldekanat Konstanz 2013. Pädagog. Verwendung frei © Foto: Achim Mende © Bild: Rosgarten-Museum Konstanz – Veröffentlichung vorbehalten (kostenpflichtig). Pädagogische Verwendung erlaubt. Das Bild ist fast 600 Jahre alt - aus einem kostbaren Buch, das man bis heute aufbewahrt hat. Um was geht es hier? Du kannst (zusammen mit Mitschülerinnen / Mitschülern) a) Sprech- und Gedankenblasen wie bei Comics dazu machen (z.B: WORD Textverarbeitung: Einfügen -> Formen -> Legenden) b) Ein Hörspiel zum Bild machen (frage wegen Aufnahmegerät die Lehrkraft, PC-Audioschnittprogramm z.B. AUDACITY ) Von damals bis heute – Jan Hus / 600 Jahre Konstanzer Konzil im Religionsunterricht Arbeitsblätter und Materialien © Ev. Schuldekanat Konstanz 2013. Pädagog. Verwendung frei Didaktische Informationen für die Hand der Lehrkraft Urheberrechtlicher Hinweis: Für die Wiedergabeerlaubnis des obigen Bildes im Rahmen der vorliegenden Veröffentlichung wurde vom Evang. Schuldekanat Konstanz eine Gebühr nach der kommunalen Gebührenordnung an das Rosgarten-Museum entrichtet. Dieses Museum hütet die kostbare 600 Jahre alte Handschrift der Chronik des Konstanzer Konzils, die der Konstanzer Bürger Ulrich Richental damals veranlasste. Er berichtet nicht nur aus eigener Anschauung, sondern wendete nach eigenem Bekunden auch viel Geld auf, um Bilder in seiner Chronik zeichnen zu lassen. Bitte haben Sie Verständnis, dass eine neue Veröffentlichung auch einer erneuten Erlaubnis des Rosgarten-Museums bedarf. Die Bearbeitung des Bildes wie z.B. oben vorgeschlagen, insbesondere seine Veränderung oder die Mischung mit anderen Materialien ist nur zu Übungszwecken zulässig, solange gewährleistet ist, dass das neu hergestellte Werk nur im Klassen-, Arbeitsgemeinschafts- oder Studienverbund verwendet / präsentiert und im Übrigen nicht veröffentlicht wird. Als Lehrkraft sind Sie für die Einhaltung dieser Bestimmungen verantwortlich. Das Rosgarten-Museum initiierte aktuell zum 600jährigen Jubiläum eine aufwändige Neudigitalisierung zum Zwecke einer Faksimile-Printveröffentlichung. Hintergrundinfo: S. 1 Das Bild aus der Chronik des Konstanzer Konzils von Ulrich Richental ist die (hier am Rand beschnittene, am Buchknick leicht zusammengeschobene und gezoomte) Doppelseite fol. 16 aus der Handschrift des Rosgarten-Museums, der sog. Konstanzer Handschrift, und ca. 1460 entstanden. Es zeigt die Versammlung der geistlichen Würdenträger zum Konzil in Konstanz. Die feierliche Eröffnung fand am 5. 11.1414 statt, die erste Plenumssitzung am 16.11.1414. In diesem Berichtszusammenhang ist auch dieses Bild eingefügt, nachfolgend: „An dem Montag frü do fing man an ze buwen in dem munster das die herren mochten gesitzen do sy ze samen kamen und ein session hielten oder ayn sunder gespraech hatten…“ (Konstanzer Handschrift fol.17).Literatur: Buck,Th.M. (ed.),Chronik des Konstanzer Konzils 1414-1418 (Konstanzer Geschichts- und Rechtsquellen 16, hg. vom Stadtarchiv Konstanz), Ostfildern 2.Aufl.2011 S.5 Die Existenz des genannten Schnellrestaurants konnte nicht ganz sicher bestätigt werden, gibt es schon sehr lange nicht mehr, beruht evtl. auf Hörensagen. Bildinhaltsideen: Unterschiedliche Sitzposition, unterschiedliche Kleidung, unterschiedlicher Stand/ Funktion: Papst, Kardinal, Bischof, Prediger, Abt, Gelehrter, Mönch, (Waffen-) Knecht. Lädt das Bild durch seine doppelseitige Komposition (zwei Kanzeln!) zum Konstruieren einer kontroversen Gesprächssituation ein (vgl. Polittalks TV)? Die Sprache der Handgesten: keine gleicht der anderen! Kirchenraum (Lerngang zum Vergleichen?): das (Konstanzer) Münster (Chorraum, Deckengewölbe, Hochaltar, Kanzel, Tabernakel, Mariensäule, eine Art Lettner – Abtrennung Klerus/Laien) „Sitzung“ dürfte im Mittelalter ein nicht alltäglicher Nutzungsmodus in Kirchen gewesen sein, eher: Zelebration von Hochämtern, Seelenämtern etc.. „sessio“ -Konferenzsituation, für die lt. Chronik extra Gestühl gezimmert wurde. Für das Volk kam sowieso nur Stehen infrage, der Chorraum vieler Kirchen monastischen Ursprungs („Münster“) wird allerdings evtl. schon mit Chorgestühl für Stundengebete u.ä. ausgestattet gewesen sein. Unterrichtsvorschlag Anforderungssituation: S. 1 Bild oder S. 3ff (Alternativen) (im Rahmen von kompetenzorientiertem Religionsunterricht). Mit der Bildaufgabe S. 1 zu Beginn einer Unterrichtseinheit in Kl. 7/8 zu Jan Hus und dem Konstanzer Konzil (Dimension: Kirche und Kirchen, Bildungsstandards Ev. Religion Baden-Württemberg, S.29) knüpfen Sie an (ggf. erst anzubahnende) Kompetenzen Ihrer Schülerinnen und Schüler an: Gestaltungskompetenz, und in Bezug auf religiöse Kompetenz „(1) religiös bedeutsame Phänomene wahrnehmen, (2) deuten, (3) beurteilen, (4) darüber mit anderen sprechen“ (EPA). Zunächst ist vielleicht ein knappes Anregungsgespräch im Klassenplenum mittels der Projektion des Bildes hilfreich. Sie gewinnen angesichts der Schülerinnen- und Schülerergebnisse gleich auch eine Lernstandserhebung: Was wissen sie bereits über das Mittelalter, über die Rolle und Bedeutung, Lebensformen, Organisationsstruktur von Kirche/ Religion darin ? Welche Deutungsfähigkeit kommunikativer Prozesse bringen sie mit, wie können sie diese beim Entwerfen der Dialogsituation(en) des Bildes umsetzen? S. 3ff : Sind sie fähig, sich in Menschen anderer Nationalität hineinzuversetzen ? Was wissen sie zu Jan Hus und Sehenswürdigkeiten aus der Konzilzeit in Konstanz? Am Ende der Unterrichtseinheit lohnt es vielleicht, im Sinne der Nachhaltigkeit zu den Ergebnissen der Bildaufgabe S.1 noch einmal zurückzukommen: Wie würden wir jetzt die Aufgaben lösen? Oder: Entwirf das Gespräch (Sprechblasen / Audio wie oben) als Beratung des Falles von Jan Hus, oder als Abschlussdiskussion am Ende des Konstanzer Konzils. Oder: Wie sieht Dein Bild von Kirche aus? Male, zeichne, gestalte. S.3ff: Evaluationsimpulse: Müssen wir die Antwortentwürfe erweitern? Wären mir jetzt andere Stationen / Sehenswürdigkeiten wichtig als zu Beginn? Würden wir das Gespräch anders entwerfen oder zu einem anderen Ergebnis kommen? Von damals bis heute – Jan Hus / 600 Jahre Konstanzer Konzil im Religionsunterricht Arbeitsblätter und Materialien © Ev. Schuldekanat Konstanz 2013. Pädagog. Verwendung frei Foto:© hussitenstaedte.net, pädagog. Verwendung frei 1. Du wohnst im Konstanzer Stadtteil Paradies und kommst gerade an diesem Gedenkstein vorbei, Inschrift: „Johannes Hus 6.(14.) Juli 1415“ Eine amerikanische Touristin macht ein Bild mit ihrem Smartphone und sagt: "Wow - fresh flowers ! But this guy buried here is dead since nearly six hundred years, isn't he?" Sie wirkt ganz sympathisch, Du hast etwas Zeit und antwortest ihr (leider versteht sie nur ihre Muttersprache): Von damals bis heute – Jan Hus / 600 Jahre Konstanzer Konzil im Religionsunterricht Arbeitsblätter und Materialien © Ev. Schuldekanat Konstanz 2013. Pädagog. Verwendung frei 2. Jetzt hat sie doch tatsächlich ihren Flieger nach USA verpasst. Du hast auch noch ein wenig Zeit und schlägst ihr einen Stadtbummel in Konstanz vor. Es stellt sich heraus, dass sie sich nicht nur fürs shoppen interessiert. Sie nennt Konstanz eine "charmin´ol´little town" und besonders die "middle ages" findet sie "prickling". Du überlegst, was Du ihr zeigen kannst und machst einen Plan mit Sehenswürdigkeiten. Dabei hilft Dir der Stadtplan (Stationen einzeichnen, beschriften): Ihr seid ungefähr hier 3. Sie lädt Dich in ein Burgerrestaurant ein. Dort gibt es zum Glück Internet / WLAN umsonst. Du schickst ihr informative Links und Bilder zur Geschichte von Konstanz auf ihr smartphone. Auch wenn sie auf Deutsch sind, Du kannst es ihr sicher ein bißchen erklären: Von damals bis heute – Jan Hus / 600 Jahre Konstanzer Konzil im Religionsunterricht Arbeitsblätter und Materialien © Ev. Schuldekanat Konstanz 2013. Pädagog. Verwendung frei Karte:© Konzilstadt Konstanz, pädagog. Verwendung frei Von damals bis heute – Jan Hus / 600 Jahre Konstanzer Konzil im Religionsunterricht Arbeitsblätter und Materialien © Ev. Schuldekanat Konstanz 2013. Pädagog. Verwendung frei 3. In Konstanz in der Nähe des Bahnhofs gibt es ein Schnellrestaurantmit dem Namen "Hussengrill". Eine Besuchergruppe aus Tschechien beschwert sich. Ihr Reiseleiter kann ganz gut Deutsch und geht ins Konstanzer Rathaus, um mit einem Vertreter der Stadt zu sprechen. Entwirf das Gespräch, gestalte ein Hörspiel daraus und nimm es auf.
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