Zu den Messergebnissen

Behandlungen mit Lachgas Safety First!
Sicherheit sollte bei allen Lachgas Behandlungen und für alle daran Beteiligten an erster Stelle stehen. Der
nachfolgende Artikel zeigt auf, dass sie, ihr Team und ihre Patienten bei der inhalativen Lachgas-Sedierung
auf der sicheren Seite sind. Eine Messung, durch die Berufsgenossenschaft (BG) für Gesundheitsdienst und
Wohlfahrtspflege (BGW) - Bereich Gefahrstoffe, der Lachgaskonzentration im Arbeitsbereich sowohl des
Behandlers als auch der Assistenz ergab beste Ergebnisse.
Autor: Uwe Bräutigam
Aber! Sie sind ihrer Aufsichtspflicht natürlich nicht
entbunden, sondern durch die ständige Kontrolle
z. B. des korrekten Sitzes der Nasenmaske am Patienten, durch regelmäßige Lüftung der Arbeitsräume
etc. maßgeblich für die „Belastung" verantwortlich
und haben es buchstäblich selbst in der Hand, wie
sicher ihr Arbeitsplatz ist. Halten sie sich an die einfachen Regeln die im nachfolgenden Artikel aufgezeigt
werden, können sie ihrem Team und ihren Patienten
eventuelle Bedenken guten Gewissens nehmen und
einer Untersuchung durch die BG, die nicht ohne
Vorankündigung durchgeführt wird, in ihren Praxisräumen gelassen entgegensehen.
Bericht über die Messung von Gefahrstoffen in
der Luft in Arbeitsbereichen, gemäß DIN ISO
9001:2008
Im März 2011 bekam die Praxis von Dr. med. dent.
O. Furtenhofer Besuch von der BG. Sie folgte mit Ihrem Besuch der Einladung durch den Praxisinhaber,
da dieser deutschlandweit Fortbildungsseminare zur
zahnärztlichen Lachgas Sedierung durchführt. Mit
den Ergebnissen kann er nun in seinen Seminaren
diesen Part ausführlich erörtern und hilfreiche Tipps
geben. Es galt durch die BG festzustellen, ob die
Konzentration von Lachgas in der Luft für den
Behandler und sein Team eine Gesundheitsgefährdung darstellt. Hierzu wurden im normalen
Geschäftsbetrieb Messungen zur „Prävention auf
Grundlage des SGB VII Expositionsmessung" vorgenommen, ausgewertet und dem Arzt zur Verfügung
gestellt. Fazit: Alles im grünen Bereich!
Einleitung und Aufgabenstellung
Im Rahmen einer speziellen Aktion „Lachgas in Zahnarztpraxen" ermittelt die BGW die inhalative Exposition der Beschäftigten während der Lachgas Sedierung des Patienten. Lachgas bewirkt beim Patienten
einen beruhigenden (sedierenden) Zustand. Diese
Behandlungsmethode ist in vielen Ländern weit verbreitet und auch in Deutschland wächst die Zahl der
Anwender in den letzten Jahren stetig an. Bedingt
durch das Verfahren, also Nasenmaske, ständiger
verbaler Kontakt zwischen Behandler und Patienten
kann es zu Lachgasemissionen kommen, die die
Atemluft der Beschäftigten kontaminiert/belasten.
Das Verfahren der Lachgas Sedierung
Das Lachgas/-Sauerstoffgemisch wird dem Patienten
über ein Dosiergerät (z. B. Matrx - Quantiflex MDM)
zugeführt. Dabei kann das Gemisch wie
gewünscht eingestellt werden. Mit dem hier verwendeten Gerät, kann das Gemisch bis zu einer
Sättigung von 50/50% stufenlos geregelt werden.
Das Gemisch wird dem Patienten über z. B. eine
Doppelmaske (z. B. Porter Scavenging Inhalationsmaske) zugeführt. Der Überschuss des zugeführten
Gas/-Luftgemisches wird in einem Atembeutel
gepuffert. Dieser dient parallel der Kontrolle für
Gasmangel bzw. Überschuss (Bild 1)! Die ausgeatmete Luft wird durch die Doppelmaske und eine Absaugung an der Behandlungseinheit in die Außenluft
abgegeben.
Untersuchungsverlauf und Messstrategie
Die
messtechnischen
Untersuchungen
Bewertung, Ergebnisse, Fazit
erfolgten
Die Bewertung der Exposition galt für die am jeweili-
während der Behandlung von mehreren Patienten
gen Messtag vorgefundenen Bedingungen. Diese
mit unterschiedlichen Indikationen. Die Behandlun-
wurden in den meisten Messpunkten ohne weiteres
gen wurden jeweils unter Lachgas Sedierung durch-
eingehalten. Selbst in einzelnen kurzzeitigen Über-
geführt. Vor der Behandlung wurden mithilfe eines
schreitungen bestand kein Grund zur Beunruhigung.
direktanzeigenden Messgerätes (Dräger MSI Nar-
Im Mittel lagen die Messwerte immer im ungefährli-
koguard) über der Nasenmaske Leckage Prüfungen
chen Bereich. Zur Beurteilung der inhalativen Gefahr-
durchgeführt und der Sitz der Maske korrigiert
stoffbelastung wurde der Arbeitsplatzgrenzwert-
(Bild 2). Im Arbeitsbereich des behandelnden Arztes
AGW aus der TRGS 900 herangezogen.
wurde mithilfe von Diffusionssammlern, ebenfalls Fa.
Dräger,
ein
passives
Messverfahren
eingesetzt
Andere Rahmenbedingungen können zu anderen
(Bild 3). Bei der Assistenz wurde ein aktives Messver-
Messergebnissen führen. Fakt ist, hält man sich an
fahren angewandt, bei dem die Luft im Atembereich
bestimmt Regeln wie z. B. die Kontrolle des korrek-
der Assistentin (Bild 4) mithilfe einer Pumpe erfasst
ten Sitzes der Nasenmaske, die regelmäßige Lüftung
und in einen Tedlar-Gasbeutel geleitet wurde. Hier-
der Arbeitsräume etc., so besteht keinerlei Grund zur
bei ist der Vorteil, dass die inhalative Belastung der
Beunruhigung.
Assistentin direkt an einem Messgerät (Dräger MSI
Narkoguard) angezeigt werden kann. Um den
Kontakt und Informationen
Expositionsverlauf während der Behandlungen aufzeigen und die Kurzzeitwertbedingungen beurteilen
Listen und Tabellen der Untersuchung, sowie Termi-
zu können, wurde die Exposition im Atembereich des
ne und Orte für Lachgas Seminare, können per Mail
behandelnden Arztes ebenfalls mithilfe eines direkt-
unter: [email protected] oder telefonisch
anzeigenden Messgerätes aufgezeichnet (Bild 5).
0341 64 00 033 angefordert werden.
Bild 1: Der Atembeutel dient dem Sammeln des überschüssigen Gas/-Luftgemisches und zur gleichzeitigen
Kontrolle von Gasmangel- bzw. Überschuss
Bild 2: Leckage Prüfung und ggf.
Bild 3: Arbeitsbereichsmessung mit-
Korrektur des passgenauen Sitzes
hilfe eines Diffusionssammlers
Bild 4: Atembereichsmessung bei der
Bild 5: Atembereichsmessung des
Assistenz
behandelnden Arztes