Mitteilungen - Gottfried-Silbermann

Mitteilungen
der Gottfried-Silbermann-Gesellschaft e.V.
20. AUSGABE / DEZEMBER 2016
Wir wünschen allen ein friedliches Weihnachtsfest
und ein gesundes neues Jahr 2017 !
Liebe Mitglieder der
Silbermann-Gesellschaft,
es ist Advent. Noch ist Zeit bis Weihnachten, lassen wir uns gleichermaßen vom Stress treiben und
versuchen in Konzerten allerorten Ruhe zu finden.
Bald tauchen wir ein in das neue Jahr, nicht ohne
zurückzublicken auf das, was in den vergangenen
Monaten geschehen ist. Ich bin froh, dass die Silbermann-Gesellschaft mit ihren vielfältigen Arbeitsgebieten von so engagierten Menschen wie
den Mitarbeiterinnen unserer Geschäftsstelle wie
auch den vielen ehrenamtlichen Helfern getragen
wird. Was wir auch in diesem Jahr mit einem eigentlich zu kleinen Personalstamm geschafft haben, kann uns mit Freude erfüllen. Da ist auf der
einen Seite das Sichtbare: Erfolgreiche Veranstaltungen vom Tag der offenen Tür im Januar über
Konzertveranstaltungen, Kurse und Vorträge bis
hin zur Premiere eines Programmes für Kasperletheater und Orgel kurz vor dem 1. Advent. Dazu
Reisen und Wanderungen zu Orgeln, zahlreiche
Touristengruppen und Schulklassen bei uns zu
Gast, als Neuerung regelmäßige Öffnungszeiten
des Silbermann-Hauses. Die Liste ließe sich fortset-
zen – Silbermann ist in der Stadt und im Land präsent und wird wahrgenommen. Aber dann ist da
auch das Viele, nach außen Unsichtbare: Die strategische Arbeit im Hintergrund, Gespräche mit
Förderern und Sponsoren, Planungsarbeit, Kommunikation zwischen den Gremien der Gesellschaft, nicht zuletzt das Ringen um eine gute neue
Lösung im Zuge der Umnutzung des SilbermannHauses durch die Stadt Freiberg (lesen sie mehr
dazu auf Seite 8). Ich danke allen, die sich für diese
so unterschiedlichen und vielfältigen Dinge eingesetzt und zum Erfolg beigetragen haben. Ein besonderer Dank gilt auch, neben den bereits oben
genannten, den Mitgliedern in Präsidium und Kuratorium.
Schauen wir nun nach vorne auf Weihnachten, genießen wir das sichtbare Glänzen dieser Tage und
lassen wir uns auch vom unsichtbaren Zauber und
Geist des Festes gefangen nehmen. Ihnen allen
gute Weihnachten und ein gesegnetes neues Jahr
2017!
Albrecht Koch
Präsident der Silbermann-Gesellschaft
Aufregende
Spielplätze sind
uns was wert.
LebensWert.
Wir fördern und unterstützen die
kulturelle Vielfalt unserer Stadt, damit
Sie sich in Freiberg noch wohler fühlen.
© www.vor-dresden.de
www.wohnungsgesellschaft.de
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Clavierbau in Sachsen zur Zeit Gottfried Silbermanns
Ein Bericht vom 2. Symposium des Freiberger Clavier-Forums auf Schloß Pillnitz
● Auf der Spurensuche nach dem Klang besaiteter Tasteninstrumente der einstigen SilbermannWerkstatt versammelten sich am 20. August bei
herrlichem Sommerwetter Fachleute und Interessierte im wunderschönen Bergpalais des Schlosses
Pillnitz, Heimstatt der kostbaren Musikinstrumentensammlung des Kunstgewerbemuseums der
Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.
Da außer drei signierten Hammerflügeln keine
weiteren besaiteten Tasteninstrumente mit völliger Sicherheit der Freiberger Silbermann-Werkstatt zuzuschreiben sind, spielen für die Annäherung Vergleichsinstrumente anderer Erbauer aus
dem zeitlichen und örtlichen Umfeld eine wichtige
Rolle; sei es, um Rückschlüsse auf Silbermanns Einflüsse zu ziehen, sei es, um die unterschiedlichen
Werkstattcharakteristika möglichst präzise voneinander abgrenzen zu können.
Aus den sächsischen Cembalobauwerkstätten des
18. Jahrhunderts sticht die Dresdner Familie Gräbner in besonderer Weise hervor, was sicherlich
nicht nur daran liegt, daß vergleichsweise viele ihrer Instrumente erhalten sind: Auch zeichnen sich
diese durch eine beachtliche musikalische Qualität
aus. Linda Escherich, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Germanischen Nationalmuseum Nürnberg,
verschaffte den Symposiumsteilnehmern dankenswerterweise einen gründlichen und anschau-
lichen Überblick über alle erhaltenen Gräbner-Instrumente und die verschiedenen Generationen der
Dresdner Gräbners, die durch teilweise gleichlautende Namen nicht immer einfach zu unterscheiden sind.
Das in Pillnitz erhaltene Cembalo von Johann
Heinrich Gräbner dem Jüngeren aus dem Jahr
1739 scheint schon seiner schlichten äußeren Erscheinung nach ein Instrument ganz für die musikalische Praxis zu sein: Vermutlich wurde es zur
Zeit Johann Adolph Hasses vom Dresdner Hof
angeschafft und diente diesem als Generalbaßinstrument für seine Opernaufführungen. Der
ungewöhnlich große, zum Baß hin erweiterte Tonumfang, erlaubt ein Spiel der tiefsten Stimme in
16‘-Lage und unterstützt damit die kraftvolle Gravität im Orchesterklang. 2004/05 restaurierte Wolfgang Wenke (Eisenach) dieses kostbare Cembalo,
das seitdem auch wieder in Konzerten zu hören
ist. Mit umfangreichem Bildmaterial stellte er seine
einfühlsame Arbeit vor.
Die Cembali der Gräbner-Familie, so auch das
Dresdner Instrument, gelten als wesentliche Referenzinstrumente für den sächsischen Cembaloklang im 18. Jahrhundert und dienen zunehmend
Cembalobauern unserer Zeit als Kopiervorlage. Trotzdem spielt diese, auch für die Musik J.S.
Bachs bedeutende Bautradition immer noch eine
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beklagenswert untergeordnete Rolle in der heutigen Musikpraxis. Daß hier jedoch schon im früheren 20. Jahrhundert Maßstäbe gesetzt wurden,
beweist ein erstaunlicher Nachbau des Leipziger
Cembalos von Johann Heinrich Gräbner d.J. (Dresden 1774), der sich wie das Original im Besitz des
Musikinstrumenten-Museums der Universität
Leipzig befindet. Bereits um 1911 (!) fertigte Otto
Marx diese detailgenaue Kopie an, die ihrem Vorbild bis ins kleinste Detail gleicht. Klaus Gernhardt,
Chefrestaurator i.R. des Leipziger Musikinstrumenten-Museums, brach in seinem leidenschaftlichen
Vortrag eine Lanze für diesen vergessenen Nachbau und damit für die beeindruckende Leistung
seines Erbauers.
Seit neuester Zeit hat auch das aufgrund seiner
Tastenfronten vorläufig Gottfried Silbermann zugeschriebene Pillnitzer Cembalo das Depot verlassen und ist erfreulicherweise neben dem GräbnerInstrument in der Pillnitzer Dauerausstellung zu
sehen. Roland Hentzschel, Musikinstrumentenrestaurator am Händel-Haus in Halle, konnte es den
Teilnehmern aus nächster Nähe zeigen – spielbar
ist es leider nicht, und da die Restaurierung weiterhin aussteht, konnte auch noch nicht ermittelt
werden, ob es etwa im Inneren eine Signatur gibt.
Ob nun tatsächlich von Silbermann oder nicht:
Beeindruckend ist die ungeheure Präzision in der
handwerklichen Ausführung. Das edle äußere Erscheinungsbild mit aufwendigen Furnierungen
und die außerordentliche Größe dieses fünfoktavigen Cembalos deuten auf eine Verwendung am
Hof hin.
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Jahrhundertelang kam dem Clavichord eine
Schlüsselrolle in Clavierbau und Claviermusik zu.
Doch auch hier mangelt es leider noch an Kenntnis über Silbermanns spezifische Baucharakteristika. Da wir jedoch wissen, daß die Orgeln seines
Schülers und Nachfolgers Adam Gottfried Oehme
die Silbermann-Bauweise strikt fortsetzen, könnte dies doch auch analog für Oehmes Clavichorde
gelten? Nicht zuletzt deswegen kann es als besonderer Glücksfall angesehen werden, daß in Pillnitz
und in Den Haag zwei Oehme-Clavichorde erhalten sind. Der Clavichordbauer Sander Ruys aus
Amsterdam hat sich mit diesen Instrumenten intensiv auseinandergesetzt. Spannend und kurzweilig vermittelte er seine Spurensuche in vielen
Details und überraschte mit mancher durchaus
„Silbermännischen“ Parallele, so beispielsweise
der Tatsache, daß das Haager Clavichord ein Stimmungssystem im Sinne von Silbermann-Sorge verwendet. Das Pillnitzer Oehme-Clavichord befindet
sich zwar in beklagenswertem Zustand, offenbart
dem Fachmann jedoch ebenfalls wesentliche Charakteristika und entpuppt sich als späteres, noch
ausgereifteres Modell. Sander Ruys hatte seinen
frisch angefertigten zweiten Nachbau des Den
Haager Oehme-Clavichordes mitgebracht und verschaffte den Symposiumsteilnehmern einen inspirierenden Klangeindruck als einfühlsamer und virtuoser Clavichord-Spieler.
Das Freiberger Clavier-Forum möchte sich dem
Clavierbau der Silbermann-Werkstatt auf vielfältige Weise annähern; die organologische Forschung
ist ja nur eine davon. So stand am Ende des Pill-
Sommer-Klänge
vom Feinsten
nitzer Symposiums ein öffentliches Konzert mit
Claviermusik vor Silbermann. Der zunächst italienisch-süddeutsch ausgebildete Claviervirtuose
Johann Jakob Froberger etablierte als erster den
französischen Clavierstil in Deutschland. Spätestens seit seinem Besuch am Dresdner Hof um 1650
beeinflußte er damit den gleichaltrigen, bis dahin
eher norddeutsch geprägten Hoforganisten Matthias Weckmann. Beide Musiker wurden in kaum
zu überschätzender Weise stilbildend für die deutsche Claviermusik bis hin zu J.S. Bach. Da sich beider Geburtstag 2016 zum 400. Mal jährt, ging der
Initiator des Clavier-Forums, Jan Katzschke, in seinem Vortrag diesen Entwicklungssträngen nach.
Im Konzert waren sowohl das historische Gräbner-Cembalo von 1739 als auch das Pillnitzer Orgelpositiv von J.H. Gräbner d.Ä., Dresden um 1725
(Rekonstruktion 2013 durch Kristian Wegscheider)
zu hören. Die expressive Musik Frobergers und
Weckmanns belegte wieder einmal, daß auch im
17. Jahrhundert in Dresden Musikgeschichte geschrieben wurde und führte jenen überaus reichen musikalischen Nährboden vor Augen, durch
den erst ein genialer Instrumentenbauer wie Gottfried Silbermann gedeihen konnte.
Ein besonderer Dank gilt Herrn Torsten-Pieter Rösler vom Kunstgewerbemuseum, der uns durch seine Einladung diesen einzigartigen Tag auf Schloß
Pillnitz ermöglichte!
Jan Katzschke
● Schon vor Ort der Begegnung für das 2. Freiberger-Clavier-Forum im sommerlichen Schloß und
Park Pillnitz, das opulente thematische Konzept
und ein abschließendes virtuoses Konzert gaben
einen bemerkenswerten Dreiklang am 20. August.
Die Zusammenarbeit zwischen den Staatlichen
Kunstsammlungen Dresden/Kunstgewerbemuseum und der Gottfried-Silbermann-Gesellschaft
war überzeugend an die Wiederkehr der beiden
vor 400 Jahren geborenen Musiker/Komponisten
Matthias Weckmann und Jacob Froberger gebunden. Natürlich waren für die Referenten und Teilnehmer die „Objekte der Begierde“, d.h. Instrumente aus den Werkstätten von Gräbner und Oehme
leibhaftig im Raum. Schon das erzeugte ein hohes Spannungsgefühl, das durch die kompetenten
Beiträge aus Eisenach, Leipzig, Halle, Amsterdam
und Dresden im detaillierten historischen Kontext
nachdrücklich ausgeleuchtet werden konnte. Die
beiden größten Tastenvirtuosen seinerzeit (also
um 1650) am Dresdner Hof haben Kompositionen
geschaffen, die stilbildend für die Tastenkunst im
17. u. 18. Jh. werden sollten. Waren schon die musikhistorischen Beiträge zum Instrumentenbau interessant und aufschlussreich, so wurde Schönheit
als Stimulanz des Lebens im anschließenden Konzert zu einem großartigen, nachklingenden ästhetischen Vergnügen. Jan Katzschke - bis dahin
als agierender Spiritus Rektor des Symposiums zu
erleben – sammelte nach den Stunden der Kommunikation all seine spielerischen Fähigkeiten, um
sein erwartungsvolles Publikum mit Klangnuancen am Cembalo und Orgelpositiv zu beschenken.
Man darf auf die Fortsetzung dieses Komplexthemas gespannt sein.
Dr. phil. Sabine Schetelich
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Bericht zur
Mitgliederversammlung
● Am 22.10.2016 fand die Mitgliederversammung der Gottfried-Silbermann-Gesellschaft e.V.
im Silbermann-Haus in Freiberg statt. Zuvor beeindruckte Frau Dr. phil. Schetelich in ihrem Vortrag
mit dem Titel: „Er sollte Goldmann heißen“ über
Poesie zu Silbermann. Begleitet wurde der Vortrag
mit vorgelesenen Lobgedichten von dem Schauspieler Thomas Meyer.
Danach begrüßte der Präsident der Gesellschaft,
Albrecht Koch, die Anwesenden und berichtete über die Aktivitäten und Projekte des Zeitraumes Oktober 2014 bis September 2016 sowie zukünftige Vorhaben. Rechenschaft zu den Finanzen
der Jahre 2015 und 2016 gab die Geschäftsführerin Kristine Schmidt-Köpf. Ein wichtiges Thema in
der Diskussion spielte die längerfristige Planung
der Gesellschaft und ihre Erwartungen und Hoffnungen. Dabei kamen drei wichtige Punkte als
Antwort: Zum einen der Tourismus, da durch den
Umzug in das Erdgeschoss eine feste Ausstellung
für Besucher geboten werden wird, zum zweiten
die pädagogische Arbeit, welche weiter ausgebaut
werden soll, und drittens die Stärkung der Publikationen und Veranstaltungen. Außerdem war ein
wichtiges Thema die Vergrößerung der Mitgliederzahlen und wie man junge Leute für das Thema
Silbermann besser erreichen und begeistern kann.
Die Mitglieder entlasteten danach das Präsidium
ohne Gegenstimmen und dankten für die Arbeit.
Anschließend waren alle herzlich zu dem Konzert
„Lass Knacken Glaswand“ in der Petrikirche eingeladen. Es spielte das Jazzduo Timm-Brockelt (Reiko
Brockelt – Saxophon; David Timm – Orgel).
„Ich bin die Neue …“
● Mein Name ist Emilie Lenk und ich bin für ein
Jahr die Bundesfreiwillige der Gottfried-Silbermann-Gesellschaft.
Ich bin 18 Jahre alt und stamme aus Schneeberg,
seit September wohne ich in Freiberg.
Meine Hobbys betreffen vor allem die Musik: Orgel, Klavier und Gitarre spielen. Außerdem fahre
ich gerne Fahrrad und Motorrad, spiele Volleyball
und bin gerne in der Natur unterwegs.
Ich konnte mich nach meinem Abitur noch nicht
entscheiden, in welche Richtung es gehen soll,
weshalb ich mich für ein Jahr als Freiwillige beworben habe. Dabei ist mir durch Zufall die Silbermann-Gesellschaft in den Kopf gekommen. Denn
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Emilie (rechts) löst Marie als Bundesfreiwillige ab
was will man mehr als das Hobby mit der Arbeit
zu verbinden?
Zum Glück hat es auch geklappt und ich denke,
dass ein tolles Jahr mit vielen neuen Aufgaben auf
mich zukommt, bis jetzt macht es mir schon sehr
viel Spaß!
Liebe Mitglieder des
Fördervereins Gottfried Silbermann e.V.
dieses Mitteilungsheft der Silbermann-Gesellschaft informiert Sie erneut über Vergangenes,
Zukünftiges und Interessantes, zu Silbermann als
auch rund um die Orgel.
Dank Ihrer finanziellen und ideellen Hilfe im nunmehr 14. Jahr unseres Bestehens konnten wir in
der gewohnten Kontinuität der Silbermann-Gesellschaft Hilfe geben und das eine oder andere
Problem lösen.
Eine besondere Freude war es, unseren „OrgelWein“ zur Orgelwanderung den fast 100 Wanderern bei Kaffee und Kuchen im Kirchhof Pfaffroda
und den über 200 Besuchern der Freiberger Orgelnacht auf der Schachtanlage „Alte Elisabeth“
im Ausschank zu kredenzen oder auch die Ausstellung im Dom zu Freiberg mit zu finanzieren,
welche zu den Impulsen der Reformation vor 500
Jahren auf die hiesige Kirchenmusik multimedial
informiert.
Auf Einladung besuchten Flüchtlinge das Silbermann-Haus und den Dom, wo Herr Koch die für
sie völlig unbekannte Orgel und deren Klänge vorstellte. Wir alle machen uns Sorgen über die fremdenfeindlichen Geschehnisse, die so gar nicht zur
Geschichte Freibergs und ganz Sachsens passen.
Verfolgte fanden immer eine Heimat, so die Exulanten aus Böhmen, ohne die es manche Orte und
manches Handwerk auf dem Erzgebirgskamm
heute nicht geben würde, aber auch die Flüchtlinge des letzten Weltkrieges aus den ehemaligen
Ost-Gebieten des Deutschen Reiches. Nicht zuletzt
sind die vielen ausländischen Studenten an der
Bergakademie willkommen, die für die Uni lebenswichtig sind und manch provinziellen Tunnelblick
öffnen. Ob die große Domorgel ohne die Silber-
mannschen Lehrjahre im Elsaß wohl so hervorragend geworden wäre? Vielleicht kann die Musik
manche Gräben, manch Aufgeregtheit glätten.
Was gibt es schöneres, als der Bachschen Toccata
und Fuge in d-Moll zu lauschen. Für die musische
Bildung gibt es Hoffnung, wenn zu lesen ist, dass
der Andrang an die mittelsächsischen Musikschulen die Kapazitäten übersteigt. Denn, was in früher
Jugend versäumt wird, lässt sich an der Hochschule nicht mehr nachholen. Umso mehr unterstützen
wir gern die Kinder- und Jugendarbeit der Silbermann-Gesellschaft.
Der internationale Wettbewerb junger Organisten
2017 soll und kann erneut Abbild eines weltoffenen Freibergs sein. Dazu wollen wir eine Veranstaltung finanzieren sowie wiederum das Preisgeld
für den 3. Preis geben. „Musik widerlegt nicht die
Barrieren, die es unter uns Menschen gibt. Sie erspart uns nicht die Auseinandersetzung mit den
Ursachen und den Folgen, mit dem Recht und Unrecht von Grenzen. Aber Musik hält sicht nicht daran. Sie überwindet den Absolutheitsanspruch einer Grenze. Damit verbindet sie Menschen über
alle Schranken hinweg in einem tiefen Sinn, über
Grenzen politischer Macht, über Zäune des Glaubens, über die Gräben der Ideologien und über die
Distanz der Generationen und der Zeit“ (aus der
Rede Richard von Weizsäckers, 1985 zum Internationalen Musikfest in Stuttgart)
In diesem Sinne wünschen Ihnen und allen Lesern der Vorstand des Fördervereins ein friedliches
Weihnachtsfest und ein gesundes neues Jahr; bleiben Sie uns treu!
Ihr Vorstand des Fördervereins i.A. Frank Irmscher
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Neuer Raum für Silbermann im Erdgeschoss
des Silbermann-Hauses
● Das Silbermann-Haus am Freiberger Schlossplatz – erbaut im 16. Jahrhundert – ist einer der
wenigen erhaltenen historischen Orte mit einer
hohen kulturell-handwerklichen Identität in der
Stadt. Es steht gleichermaßen für Musik und Handwerkskunst wie auch für Weltruhm und lokale Tradition. Der Name des Orgel- und Clavierbauers
Gottfried Silbermann, mithin eine der herausragenden Persönlichkeiten des europäischen Instrumentenbaus im 18. Jahrhundert, dominiert die
Wahrnehmung des Ortes. Er betrieb hier zwischen
1711 und 1753 seine Werkstatt. Diese wurde nach
seinem Tod ein weiteres halbes Jahrhundert durch
drei Nachfolger betrieben. Die Gottfried-Silbermann-Gesellschaft hat hier ihren Sitz.
Seit Jahrzehnten träumen die Akteure der Silbermann-Gesellschaft davon, dass das derzeit zugemauerte Eingangshauptportal in das SilbermannHaus, welches der Meister selbst vom Schlossplatz
aus genutzt hat, wieder geöffnet wird. Wer die
Gottfried-Silbermann-Gesellschaft besuchen
möchte, muss auf der Rückseite des Hauses eine
enge Gittertüre suchen, über einen Hinterhofparkplatz gehen, um durch eine Privathaustüre und ein
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dunkles Treppenhaus ohne Tageslicht in die Räume der Silbermann-Gesellschaft im ersten Stockwerk zu gelangen.
Der Traum wird Realität: Demnächst beginnen die
Umbauarbeiten im Silbermann-Haus. Die Gottfried-Silbermann-Gesellschaft verkleinert ihre
Räumlichkeiten im Obergeschoss, wo allein die
Büros bleiben. Im Erdgeschoss werden zukünftig die Besucher empfangen. Hier wird neben der
Touristeninformation und der Theaterkasse der
Stadt Freiberg von nun an Gottfried Silbermann
in würdigerer Weise präsentiert werden können,
als bisher. Der Zutritt zum Silbermann-Haus erfolgt bald durch Gottfried Silbermanns persönliche Haustüre!
Der ehrgeizig angesetzte Eröffnungstermin des
neuen Silbermann-Hauses durch die Stadt Freiberg im Mai 2017 lässt uns in zwei Schritten vorgehen. Das kurzfristige, bis Mai umzusetzende Konzept sieht vor, dass auf den 90 qm im Erdgeschoss
die Besucher an Gottfried Silbermann und den
Orgelbau herangeführt werden, indem ihnen Führungen und Vorträge geboten werden, bei denen sie über die Lebensgeschichte und das Werk
Silbermanns Informationen erhalten, die auf großen Tafeln auch nachgelesen werden können.
Unser exakt im silbermannschen Stil von Kristian
Wegscheider gebautes Orgelmodell mit zwei Oktaven demonstriert, wie eine Orgel bis ins innerste Detail funktioniert. Das Orgelmodell darf angefasst, gespielt und studiert werden. Ein weiterer
Raum bietet die Möglichkeit, interessante Filme
zum Orgelbau und zu den Orgeln Silbermanns
zu sehen. Weiter können in einer nachgeahmten
Werkstatt Holzpfeifen gebaut und mit Materialien,
die zum Orgelbau gehören, experimentiert werden. An einer Computerstele kann eine virtuelle
Orgel komplett auseinander und wieder zusammen gebaut und so bis ins Innere kennengelernt
werden. Vorhandene Angebote mit gegebenem
Material werden somit vom Obergeschoss ins Erdgeschoss verlegt.
Und längerfristig ist Größeres geplant:
„Vom perfekten Handwerk zum
perfekten Klang“
Unter dem vorläufige Titel „Vom perfekten Handwerk zum perfekten Klang“ soll einerseits die herausragende Bedeutung Silbermanns als Handwerker in einer kaum wieder erreichten Qualität
aufgezeigt werden. Andererseits soll sowohl sein
in der Gegenwart geschätzter perfekter Klang erlebbar und interaktiv für die Besucher erfahrbar
gemacht werden. Besondere Bedeutung kommt
den Grundmaterialien des Orgelbaus zu. Mit
dem Lenken des Blickes auf regional vorhandene Rohstoffe wie Erze und Hölzer, aus denen die
Handwerkskunst zum Ergebnis führte, ergibt sich
gleichzeitig die Verbindung mit der Montanregion
Erzgebirge auf dem Weg zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Ziel der Ausstellung im Silbermann-Haus ist es, die
Orgel als mechanisch höchst komplexen Kosmos
und klanglich vielseitiges Instrument darzustellen
und darüber hinaus einen Einblick in über 100 Jahre Freiberger Orgelbau zu geben, in dessen Zentrum Gottfried Silbermann wie ein Fixstern steht.
Sein seinerzeit regional eng begrenztes Wirken
macht Freiberg bis in die Gegenwart zu einem Ort
von Weltgeltung für Orgelbau und Orgeln.
Ein Anbau soll die Fläche auf etwa 150 qm erweitern. Von nun an sollen Besucher durch verschiedene Wahrnehmungsebenen mit dem Handwerk,
der Klanggestalt von Orgeln wie auch der Ge-
schichte des Hauses in Kontakt gebracht werden.
Dies erfolgt neben den schon vorhandenen Möglichkeiten (Texttafeln, Computermodell, gebautes
Orgelmodell etc.) auf unterschiedlichen Kommunikationsebenen, so mit Hörstationen, Ausstellungsstücken mit emotionalem Wert (historische
Dokumente, Stiche, originale Orgelteile etc.) sowie Videoclips. Die klangliche Ebene erfährt eine
besondere Herausstellung durch die Kopie eines silbermannschen Orgel-Spieltisches, an den
Klangfarben selbst zusammenstellbar und hörbar
gemacht werden sowie ein Klanglabor mit echten
Orgelpfeifen zum aktiven Experimentieren.
Die Konzeption erfolgt unter Berücksichtigung
neuester Ausstellungskonzeptionen, wie sie bspw.
im Musikinstrumentenmuseum Leipzig, im BoseHaus Leipzig oder im Musikinstrumentenmuseum
Brüssel vorzufinden sind.
Auf die angestellten und ehrenamtlich Engagierten der Gottfried-Silbermann-Gesellschaft kommen also immense Aufgaben im Jahr 2017 zu: Neben der Vorbereitung der Silbermann-Tage wird
im ersten Halbjahr also umgezogen, das kurzfristige Konzept realisiert, zu erwartende größere Besucherzahlen empfangen, während für das langfristige Konzept Geld akquiriert, Anträge geschrieben,
Anbau und Feinkonzeption geplant und umgesetzt werden. Wir freuen uns drauf!
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22. Silbermann-Tage
und XIII. Gottfried-Silbermann-Orgelwettbewerb
Der Meisterkurs
„Bach auf SilbermannOrgeln, EinrichtungRegistrierung-Interpretation“
war erfolgreich!
● Der Meisterkurs „Bach auf Silbermann-Orgeln“ mit Prof. Wolfangang Zerer und Albrecht
Koch hat bleibenden Eindruck hinterlassen. Der
Kurs fand vom 7. bis 9. September 2016 statt,
Teilnehmer waren 13 junge Organisten sowie
mehrere passive Teilnehmer aus verschiedenen Ländern. Der Unterricht an allen vier Silbermann-Orgeln in Freiberg unter Anleitung von
Wolfgang Zerer und Albrecht Koch sollte das
Wissen der Teilnehmer zu Einrichtung, Registrierung und Interpretation von Bach-Werken
auf den Silbermann-Orgeln erweitern.
Wolfgang Zerer, der als einer der wichtigsten
Musikpädagogen Europas gilt, gestaltete die
Abendmusik am 8. Semptember mit Werken
von Matthias Weckmann, Johann Sebastian
Bach und Max Reger und füllte mit diesem Programm den Dom. Auch mit dem Abschlusskonzert am Freitag, dem 9. September, sorgten die
Meisterkurs-Teilnehmer für einen vollen Dom.
Angesichts der großen Nachfrage nach einem
nächsten Kurs kann geschlussfolgert werden:
Es war ein voller Erfolg!
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● Am 6. September 2017 ist es wieder so weit:
Die Silbermann-Tage werden zum 22. Mal eröffnet. Seit 1978 sind sie das kulturelle Aushängeschild Freibergs und des Erzgebirges. Erstmals hat
der künstlerische Leiter des Festivals, Domorganist Albrecht Koch, dem Festival ein Motto vorangestellt, um Besucher wie Künstler gleichermaßen
noch mehr zu inspirieren: „Fantasien von allerley
Gestalt“ locken an 12 Tagen zu über 20 Veranstaltungen.
Fantasiereichtum ist eine Grundbedingung für
Komponisten. Fantasie und Kreativität prägen
ebenso seit jeher den Orgelbau wie auch die Architektur. Fantasie entwickeln wir als Kinder und
bewahren sie uns oft nur im Stillen als Erwachsene. Das Festival 2017 will dies aufnehmen und
gleichzeitig aufzeigen: Alte Musik, historische Instrumente und Fantasiereichtum sowie Buntheit der
Gegenwart bilden durchaus einen Einklang. Wo im
Barock unter dem Stylus phantasticus eine besonders emotionale und dramaturgische Kompositionsart verstanden wurde, bei der man laut Johann
Mattheson „bald auf diese bald auf jene Einfälle gerät“, finden sich in der Gegenwart die Zusammenführung verschiedenster Kunstformen wie Musik
mit Literatur, Artistik oder Theater. All dies nehmen
die Silbermann-Tage 2017 auf und versprechen
in den Tiefen des sagenumwobenen Erzgebirges
neue musikalisch-emotionale Sternstunden.
Noch ist das Programm nicht offiziell präsentiert.
Doch so viel sei verraten: Das Eröffnungskonzert
in der Freiberger Petrikirche soll gleich fantasievoll
und vor allem hochkarätig sein: Unter dem Titel
„Gli Uccelli – Die Vögel“ wird Concerto Copenhagen
unter Lars Ulrik Mortensen tief in die farbenreiche bildhafte Musik der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts eintauchen. In der Folge gastieren nicht nur
herausragende Organisten an zahlreichen Orgeln
aus der Werkstatt Gottfried Silbermanns, sondern
kommen auch Ensembles wie die Lautten-Compagney Berlin, das Calmus-Ensemble, der Dresdner
Kreuzchor, Bell`arte Salzburg sowie, als krönender
Höhepunkt und Abschluss, der RIAS-Kammerchor
mit der Capella della Torre in das Erzgebirge. In
Schneeberg wird die Compagnie Carré Curieux aus
Belgien mit dem Programm „Florilège Curieux –
Orgel und Artistik“ aufwarten. Thomas Quasthoff
wird, musikalisch begleitet von Jan Katzschke an
Orgel und Cembalo, von „Silbermanns Merckwürdigkeiten“ berichten, wie sie 1741 von Johann Andreas Silbermann während seiner Reise zu seinem
Onkel Gottfried in Sachsen aufgezeichnet wurden.
In Geising, dem Geburtsort des Silbermann-Freundes und -Förderers Johann Kuhnau, will Albrecht
Koch biblische Sonaten des einstigen Thomaskantors gemeinsam mit der Compagnie Bodecker &
Neander vor Augen führen. Ungewöhnliche Instrumente sollen zudem das Publikum erstaunen,
sei es Martin Schmeding auf einem Pedal-Flügel
aus dem 19. Jahrhundert oder der virtuose Jazz-Pianist und -Organist Scotty Böttcher auf dem Nachbau eines mittelalterlichen Portativs, und zwar sowohl untertage im Bergwerk als auch übertage im
Schloss Bieberstein.
Der XIII. Gottfried-Silbermann-Orgelwettbewerb
schließt an die Konzipierung des Festivals an. Der
Wettbewerb wird 2017 an den historischen Orgeln in Niederschöna (Silbermann 1716) sowie
Freiberg St. Petri (Silbermann 1735) und Dom St.
Marien (Silbermann 1714 und 1719) durchgeführt.
Die Jury unter Leitung von Professor Wolfgang Zerer umfasst des weiteren Henry Fairs (England),
Leo van Doeselaar (Niederlande), Krysztof Urbaniak (Polen), Jan Katzschke und Martin Schmeding
(Deutschland) sowie Jeremy Joseph (Südafrika).
Erneut werden Bewerbungen junger Organisten
von allen Kontinenten erwartet, seit Oktober ist
der Wettbewerb ausgeschrieben.
Die Silbermann-Tage werden wieder in zahlreichen kleinen Städten und Dörfern des Erzgebirges
stattfinden. Sie bleiben damit der Tradition treu,
hochklassige Musik in den ländlichen Raum zu tragen und gleichzeitig die Kunstschätze des Erzgebirges einem großen internationalen Publikum zu
präsentieren.
Die Präsentation des gesamten Programmes sowie
der Start des Kartenverkaufs sind für Beginn des
Jahres 2017 vorgesehen.
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Erlöserkirche Kopenhagen
Roskilde Domkirche
Orgelreise Dänemark
28.4. – 1.5.2017
● Dass Dänemark eine herausragende Orgellandschaft aufzuweisen hat, kann fast als Geheimtipp
gelten. Geprägt ist der Bestand an Instrumenten
vor allem durch die weltberühmte Firma Marcussen aus Apenrade (gegründet 1806), die bis heute
Instrumente von höchster Güte erbaut. Aus früheren Zeiten sind zwar nur vergleichsweise wenige
Orgeln erhalten, doch diese gehören dafür zu den
bedeutendsten Orgeln der Welt. Mit echten Höhepunkten ist insbesondere das 17. Jahrhundert vertreten, jene Zeit, in der sich Heinrich Schütz mehrfach in Kopenhagen aufhielt.
Die drei berühmtesten dänischen Orgeln dürfen
natürlich auch auf unserer Orgelreise nicht fehlen:
• die Raphaelis-Orgel (1554/1655) des Domes zu
Roskilde, Krönungskirche der dänischen Könige
• die Compenius-Orgel (1610) auf Schloss Frederiksborg, als eine der besterhaltenen Renaissanceorgeln ursprünglich für Schloss Hessen bei
Wolfenbüttel erbaut
• sowie die Orgel der Erlöserkirche Kopenhagen
(Botz 1700) mit einem atemberaubenden Prospekt.
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Schloss Gottorf, Schleswig
Des Weiteren besuchen wir in Kopenhagen die Orgel der Garnisonskirche (Kastens 1724 / Carsten
Lund 1995) sowie die Grundvigkskirche mit ihrer
interessanten Architektur und der prächtigen Marcussen-Orgel von 1965. Auch Helsingør (Lorentz
1641 / rek. Marcussen 1997), wo Dieterich Buxtehude 8 Jahre lang Organist war, und Odense (Marcussen 1862) stehen auf dem Programm.
Auf der Hinreise machen wir Halt in Schloss Gottorf bei Schleswig, in der Schlosskapelle befindet
sich eine von Mads Kjersgaard brillant rekonstruierten Renaissance-Orgeln. Auf der Rückfahrt machen wir Halt im Orgelmuseum Malchow, Mecklenburg.
Anmeldung
Zur Orgelexkursion
Vom 28.4. – 1.5.2017 nach Dänemark
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Vorname:
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Adresse:
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Erlöserkirche Kopenhagen
Organisatorisches
• Busfahrt ab Freiberg über Dresden im modernen
Reisebus mit Bordküche und Toilette
• 1 Übernachtung im Hotel Gasthof Handewitt (HP)
• 2 Übernachtungen im 3 Sterne Hotel Sct. Thomas
in Kopenhagen
Für die fachkundige Begleitung der Reise sorgt
Jan Katzschke.
REISEPREIS:
Mitglieder: im DZ: 720 € p.P | im EZ: 829 € p.P.
Nichtmitglieder: im DZ: 792 € p.P | im EZ: 911 € p.P.
(incl. Bustransfer, Fähre auf der Rückfahrt,
mit allen Eintritten, Führungen und Reisebe­
gleitung, Abendessen)
Reiserücktrittsversicherungen bitte selbst
abschließen – Änderungen vorbehalten.
Interessenten bitte schnellstmöglich
anmelden bis spätestens 10.02.2017
Mindestteilnehmerzahl: 23
Kontakt:
E-Mail: [email protected]
Telefon: 03731 222 48
Gottfried-Silbermann-Gesellschaft e.V.,
Schlossplatz 6, 09599 Freiberg
Telefon:
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E-Mail:
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Ich benötige ein
• Einzelzimmer
• Doppelzimmer
• Ich teile mir ein Doppelzimmer mit:
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Sonstiges:
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Datum/ Unterschrift:
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Gedenkmusik
für Hans Otto
● Anlässlich des 20. Todestages von Hans Otto am
28. Oktober organisierte die Gottfried-SilbermannGesellschaft eine Gedenkmusik im Dom St. Marien
zu Freiberg. Hans Otto zählt zu den wichtigen
Künstlerpersönlichkeiten Freibergs. Sein Engagement für Gottfried Silbermann schlägt sich nicht
nur in der von Anfang an engen Begleitung und
Gestaltung der Silbermann-Tage seit 1978 nieder, sondern zeigt sich in besonderer Weise in
der Impulsgebung zur Gründung der GottfriedSilbermann-Gesellschaft e.V. im Jahr 1990, deren
erster Präsident er war.
Um 12:00 Uhr begann der ehemalige Präsident der
Gottfried-Silbermann-Gesellschaft, Dietrich Wagler, an der Orgel zu spielen. Zu hören war unter anderem die „Hommage à Silbermann“ (1983), eine
Komposition Hans Ottos selbst. Außerdem spielte
Dietrich Wagler einige Werke von Bach. Der gegenwärtige Vize-Präsident der Gottfried-Silbermann-
Gesellschaft, Clemens Lucke, fand Begrüßungsworte für die zahlreichen Besucher, Magdalena
Czolbe, Geschäftsführerin der Gottfried-Silbermann-Gesellschaft i.R., hielt eine Laudatio in Erinnerung an Hans Otto. Es war offensichtlich, dass
Hans Otto vielen Freibergern weiterhin im Gedächtnis ist und nahe steht.
Der Kasper und Gottfried Silbermann
● Das diesjährige Programm, welches die Silbermann-Gesellschaft ihrem großzügigen Sponsor,
der Städtischen Wohnungsgesellschaft (SWG),
geboten hat, war ein Kaspertheaterstück für die
SWG-Mieter und ihre Kinder. Auf der Empore der
Petrikirche fanden sich zahlreiche Neugierige ein,
denen der Kasper, die Großmutter und der Zauberer erklärten, wer Gottfried Silbermann war und
welch besondere Orgeln er gebaut hat. Clemens
Lucke, in der Doppelrolle des Kaspers und Kantors,
demonstrierte den Kindern die Vielzahl an Tönen,
Klangfarben und die verschiedenen Lautstärken
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der Orgel. Dass der Kasper sich über den Zauberer lustig machte, weil dieser keine solch grandiose Orgel zaubern kann, bekam ihm nicht gut, der
Zauberer sorgte mit einem kecken Zauberspruch
dafür, dass der Kasper nur noch quaken und nicht
mehr sprechen konnte. Nachdem die Kinder den
Ausführungen des Zauberers zu Silbermann aber
so gut zugehört hatten, erlöste dieser den Kasper
wieder. Die Veranstaltung endete mit einem herrlichen Orgelkonzert von Clemens Lucke, inklusive
seiner beeindruckenden Improvisationen.
Weihnachten im
Böhmerwald
Ludmila Dvořáková (České Budějovice)
Spielt Orgelmusik böhmischer Komponisten
Moderation: Sabine Schetelich
Freitag, 30. Dezember 2016, 19 Uhr
Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg
Neu erschienen
Neue Weihnachts-CD
mit Jan Katzschke
● Die Diakonissenhauskirche Dresden ist ein Ort
lebendiger Bach-Pflege; unter der Leitung von
Jan Katzschke erklingen hier nahezu monatlich
Bach-Kantaten. Die 1972 gebaute Schuke-Orgel
bereichert die sächsische Orgellandschaft als ein
klanglich wie technisch überzeugendes Beispiel
neobarocken Orgelbaus. Diese neue CD-Einspielung ist die erste nach einer umsichtigen Orgelrestaurierung 2011 durch die Werkstatt von Kristian
Wegscheider.
Weihnachtliche Orgelwerke von J.S. Bach, darunter „Nun komm der Heiden Heiland“ BWV 659,
die Pastorale BWV 590 sowie die monumentalen
Canonischen Veränderungen über „Vom Himmel
hoch“ BWV 769 bilden ein stimmungsvolles Programm, das durch Schemelli-Lieder mit der Altistin
Britta Schwarz ergänzt wird.
„Vom Himmel hoch“: Weihnachtliche Orgelmusik
von Johann Sebastian Bach
Jan Katzschke (Schuke-Orgel der Diakonissenhauskirche Dresden), Britta Schwarz (Alt)
querstand, 2016, Preis: 18 Euro
Termine 2017
Frühjahr
Eröffnung der neuen Räume
im Silbermann-Haus
28. April – 1. Mai
Exkursion nach Dänemark
19. Mai
Clavichord-Kurs für Organisten
20. Mai
Orgeltag in …
Ort wird noch bekannt gegeben
3. Juni
Freiberger OrgelnachtWanderung
4. Juli
Orgelwanderung von Helbigsdorf nach
Brand Erbisdorf
6. – 17. September
Silbermann-Tage und Internationaler
Gottfried-Silbermann-Orgelwettbewerb
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Layout: Thomas Pegel, sachenwerk
Gottfried-Silbermann-Gesellschaft e.V.
Präsident: Domorganist Albrecht Koch
Vorsitzender des Kuratoriums:
Oberbürgermeister der Stadt Freiberg
Sven Krüger
Geschäftsstelle Freiberg
Schlossplatz 6 (Silbermann-Haus)
09599 Freiberg
Telefon: +49 (0) 3731 222 48
Telefax: +49 (0) 3731 211 625
E-Mail: [email protected]
www.facebook.com/GottfriedSilbermann
www.youtube.com/SilbermannOrgeln
www.silbermann.org
Förderverein Gottfried Silbermann e.V.
Vorsitzender: Frank Irmscher
Schlossplatz 6 (Silbermann-Haus)
09599 Freiberg
IBAN: DE 93 8704 0000 0313 4640 00
BIC: COBADEFFXXX
IBAN: DE 75 87052000 3115015525
BIC: WELADED1FGX
Silbermann-Tage
6. – 17.9.2017
»Fantasien von allerley Gestalt«
22. Musikfestival und XIII. Internationaler
Gottfried-Silbermann-Orgelwettbewerb
Gottfried-Silbermann-Gesellschaft e. V.
Info-Telefon: 03731/ 2 06 53 69
www.silbermann.org