16 AKTION Sonnabend/Sonntag, 31. Dezember 2016/1. Januar 2017, Nr. 306 junge Welt stärken: HIN WAS N ALV GTO ES/R ERS EUT o b A n i e D . t i e Z n e t zur rech Jetzt junge Welt bestellen! Im Internet unter www.jungewelt.de/kampagne Per Abotelefon: 0 30/53 63 55-80/-81/-82 Klare Verhältnisse Gegenkultur Teil 2: Genossenschaft LPG junge Welt e. G. stellt 2016 Verlag 8. Mai GmbH auf stabile Grundlage. Von Dietmar Koschmieder E ine wichtige Voraussetzung für die weitere Existenz der Tageszeitung junge Welt konnte im Jahr 2016 geschaffen werden: Die Genossenschaft LPG junge Welt e. G. hat Beschlüsse umgesetzt und die Verlag 8. Mai GmbH, in der die junge Welt erscheint, auf stabile Grundlagen gestellt. Am 5. April 1995 schien es soweit: Die Tageszeitung junge Welt sollte eingestellt werden, der damals herausgebende Verlag in den Konkurs geschickt. Aber wenige Tage später übernahm der neugegründete Verlag 8. Mai GmbH die Geschäfte und brachte die junge Welt weiter heraus. Dafür konnte der damalige Betriebsratsvorsitzende Koschmieder gerade mal die 25.000 DM mobilisieren, die zwingend erforderlich waren. Schon deshalb hielten die meisten dieses Projekt für nicht überlebensfähig – wie konnte es auf einer so schwachen ökonomischen Grundlage möglich sein, eine Tageszeitung zu betreiben? Eine Genossenschaft sollte das richten, die dann nicht zufällig am 7. Oktober 1995 konstituiert wurde. Im März 1998 besaß diese genug Anteile und übernahm 52 Prozent des Stammkapitals am Verlag 8. Mai. Der ehemalige Betriebsratsvorsitzende blieb Minderheitsgesellschafter mit 48 Prozent der Anteile. In den kommenden Jahren kämpften Verlag, Redaktion und Genossenschaft auf einem komplizierten Markt, der bis heute vor allem durch Niedergang gekennzeichnet ist. Trotz positiver Aboentwicklung schlossen auch beim Verlag der jungen Welt die Geschäftsjahre meistens mit Verlusten ab. Ein Konkurs blieb trotzdem erspart: Zum einen, weil nachgewiesen wurde, dass eine tatsächliche Überschuldung nicht vorlag. Zum anderen aber, weil über Genossenschaftskredite der Verlag zahlungs- und damit handlungsfähig blieb. Auf jeder ordentlichen Generalversammlung wurde die Entwicklung aufgezeigt, und die Versammlung wurde im Juni 2016 darüber informiert, dass sich mittlerweile ein nicht gedeckter Fehlbetrag in Höhe von 950.000 Euro in der Bilanz des Verlages angesammelt hat. Bei einer Eigenkapitalausstattung von lediglich 25.000 Euro keine stabile Basis. Was aber ist das Besondere im Jahr 2016? Die Geschäftsbeziehungen zwischen Verlag und Genossenschaft wurden auf eine neue Grundlage gestellt. Das war möglich, weil die Genossenschaft mittlerweile 1.974 Mitglieder hat. Die ordentliche Generalversammlung im Juni stimmte dem Vorschlag zu, für Kredite in Höhe von 355.000 Euro (für die zuvor bereits ein Rangrücktritt erklärt wurde) einen endgültigen Verzicht auszusprechen. Auf einer außerordentlichen Vollversammlung am 19. November wurde der Vorstand bevollmächtigt, eine Kapitalerhöhung vorzunehmen und als stiller Gesellschafter aktiv zu werden. Von 105 anwesenden Genossinnen und Genossen stimmten nur drei gegen diese Pläne. Noch im Dezember wurden diese Beschlüsse umgesetzt: Nach einer Kapitalerhöhung beim Verlag 8. Mai GmbH auf insgesamt 286.000 Euro besitzt jetzt die Genossenschaft 95,6 Prozent, der Minderheitsgesellschaf- ter Koschmieder noch 4,4 Prozent der Anteile am Stammkapital. Zudem wurde eine sogenannte atypisch stille Einlage der Genossenschaft in Höhe von 500.000 Euro vertraglich fixiert – dazu werden Kredite in der genannten Höhe in eine stille Einlage umgewandelt und die Rechte der Genossenschaft erweitert. Konsequenzen dieser Beschlüsse werden in der Geschäftsbilanz für das Jahr 2016 deutlich: Der Verlag 8. Mai GmbH wird voraussichtlich erstmals seit 1998 bilanziell nicht überschuldet sein. Wichtig ist, dass diese Sanierung ohne Hilfe von außen stattfinden konnte. Die junge Welt kann so gestärkt den 70. Geburtstag im Februar 2017 feiern – als vom großen Kapital weiterhin unabhängige marxistische Tageszeitung. Genau dafür wurde die Genossenschaft 1995 gegründet und dafür Dank an alle Genossinnen und Genossen der LPG junge Welt e. G. Allerdings ist mit der Stabilisierung des Verlages ein anderes Kernproblem noch nicht gelöst, das ebenfalls die Existenz der Zeitung bedroht: Das Herstellen und Vertreiben der Tageszeitung junge Welt verursacht in der Regel nach wie vor mehr Kosten, als Einnahmen durch Aboerlöse erzielt werden. Deshalb werden Verlag, Redaktion und Genossenschaft die Kampagne »Dein Abo zur rechten Zeit« mit Volldampf weiterführen. Über die ersten Ergebnisse dieser Kampagne wird auf der Rosa-Luxemburg-Konferenz am 14. Januar in Berlin berichtet. Jetzt Mitglied der Genossenschaft werden: www.jungewelt.de/ genossenschaft junge Welt braucht Ihre Unterstützung Spenden bitte auf folgendes Konto: Kontoinhaber: Verlag 8. Mai GmbH Geldinstitut: Postbank Berlin IBAN: DE50 1001 0010 0695 6821 00 BIC: PBNKDEFF Verwendungszweck: Probeabo ZENTRALE: 0 30/53 63 55-0 AKTION: 0 30/53 63 55-10 ANZEIGEN: 0 30/53 63 55-38 ABOSERVICE: 0 30/53 63 55-81/82 Herausgeberin: Linke Presse Verlags- Förderungs- und Beteiligungsgenossenschaft junge Welt e. G. LADENGALERIE: 0 30/53 63 55-56 junge Welt erscheint in der Verlag 8. Mai GmbH. Gesellschafter Verlag 8. Mai GmbH: 1. Linke Presse Verlags-, Förderungs- und Beteiligungsgenossenschaft junge Welt e. G. (kurz: LPG junge Welt e. G.): FAX: 0 30/53 63 55-44 95,6 Prozent. Vorstand der Genossenschaft: Stefan Huth, Redakteur junge Welt (Berlin); Michael Sommer, Herstellungsleiter, junge Welt (Berlin), Simon Zeise, Redakteur junge Welt. Aufsichtsrat der E-MAIL: [email protected] Genossenschaft: Heinzjürgen Hagenmüller, Rentner (Dresden); Andreas Siegmund-Schultze, Layouter INTERNET: www.jungewelt.de junge Welt (Berlin); Eckehard Schlauß, Altenpfleger, Vorsitzender des Aufsichtsrates (Berlin). – 2. Dietmar facebook.com/jungewelt Koschmieder, Geschäftsführer Verlag 8. Mai GmbH (Berlin): 4,4 Prozent. Adresse von Genossenschaft, Verlag und Redaktion: Torstraße 6, 10119 Berlin. Geschäftsführung: Dietmar Koschmieder. twitter.com/jungewelt Chefredaktion: Stefan Huth (V. i. S. d. P.), Arnold Schölzel (stellv.). Auf der Rosa-Luxemburg-Konferenz gehören Politik und Kultur eng zusammen I n 14 Tagen findet die XXII. In- Hedeler berichten über Pläne für das ternationale Rosa-Luxemburg- zweite Lenin-Buch im Verlag 8. Mai Konferenz statt – in politisch sehr GmbH: Zum 100. Jahrestag der Oktobewegten Zeiten. Unsere Referentin- berrevolution soll Lenins »Staat und nen und Referenten kommen von drei Revolution« neu ediert werden. Kontinenten, nicht wenige von ihnen Musik kommt auch nicht zu kurz: sind von Freiheitsentzug und schlim- Heinz Ratz von der Band Strom & merem bedroht. Die Konferenz ist Wasser erzählt über sein gemeinsam schon deshalb ein konkreter Akt der mit Konstantin Wecker initiiertes »Büinternationalen Solidarität. Der Vor- ro für Offensivkultur«. Mit seinem Giverkauf der Einlassbänder läuft noch tarristen Ruben Röh lädt er zu einem bis 3. Januar. Es empfiehl sich, diesen kleinen Konzert ein. Der chilenische zu nutzen. Danach Ausnahmekünstgibt es diese nur ler Nicolás Minoch in der Laquea diskutiert Gegen rechts dengalerie und an ist nicht genug Sozialistische mit M&R-ChefreAlternativen der Tageskasse. dakteurin Susann erkämpfen Reservierungen Witt-Stahl über werden weiter Re ch t s e n tw i ckentgegengenomlung in der Kulmen, die Bänder tur. Auch er wird müssen dann aber auf der Konferenz rechtzeitig an der seine energischen Tageskasse abgeLieder gegen den XXII. Internationale holt werden. Trend setzen. Der Neben den Schauspieler Rolf Konferenz H a u p t re fe r a t e n Becker stellt den gibt es wieder ein 14. Januar 2017 | Mercure-Hotel MOA | Berlin u r u g u ay i s c h e n umfangreiches BeMusiker Daniel gleitprogramm, eine Kunstausstellung Viglietti vor, der am 25. Februar bei und zahlreiche Buch- und Infostände der großen Festveranstaltung zum von Organisationen und Verlagen. In 70jährigen Jubiläum der jungen Welt diesem Jahr spielt die Filmkunst ei- in Berlin auftreten wird. Nach der Pone hervorgehobene Rolle: Gian Paolo diumsdiskussion lassen wir die VeranPicchiami, Leadsänger der legendären staltung kraftvoll ausklingen, wenn die Banda Bassotti aus Italien, stellt den Konferenzgäste gegen 20 Uhr gemeinaktuellen Film »Banda Bassotti – La sam die Internationale singen. brigata internazionale« vor. Über die Wer dann immer noch weitermaBegegnung von Moshe Zuckermann chen will, kann die Lenin-Liebknechtaus Israel, der antifaschistischen Luxemburg-Veranstaltung der DKP Musikerin Esther Bejarano und dem am gleichen Ort besuchen – oder sich Schauspieler Rolf Becker sowie ihre auf Mojito bei kubanischer Livemusik Gespräche über jüdische Welten liegt des Proyecto Son Batey freuen. ein beeindruckender Dokumentarfilm vor, Auszüge werden den KonferenzVerlag, Redaktion, Genossenschaft teilnehmern gezeigt, noch vor der PreJetzt Einlassbänder bestellen: miere am 2. Februar in der jW-Ladengalerie. Volker Külow und Wladislaw www.rosa-luxemburg-konferenz.de Redaktion (Ressortleitung, Durchwahl): Wirtschaft & Soziales: Klaus Fischer (-20); Außenpolitik: André Scheer (-70); Innenpolitik: Sebastian Carlens (-26); Interview: Claudia Wrobel (-24); Feuilleton und Sport: Christof Meueler (-12); Thema: Daniel Bratanovic (-65); Leserpost: Lena Grünberg (-41/[email protected]); Bildredaktion: Sabine Koschmieder-Peters (-40); Herstellungsleitung/Layout: Michael Sommer (-45); Internet/Reportagen: Peter Steiniger (-32); Rosa Luxemburg Marketing: Katja Klüßendorf (-16); Aktionsbüro: Ingo Höhmann (-50); Archiv/jW-Shop: Stefan Nitzsche (-37); Anzeigen: Silke Schubert (-38); Vertrieb/Aboservice: Jonas Pohle (-82); Ladengalerie: Michael Mäde (-56). Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt die Redaktion keine Verantwortung. Abonnements, Adressänderungen und Reklamationen: Verlag 8. Mai GmbH, Torstraße 6, 10119 Berlin, Tel.: 0 30/53 63 55-81/82, Fax: -48. 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