Infobroschüre HIFU-Therapie

Mensch. Medizin. Miteinander.
Prostatakarzinom
Neuartiges minimalinvasives Verfahren
zur gezielten Behandlung des
Prostatakrebses
Focal One®
Medizinisches Zentrum Urologie:
KRH Klinikum Robert Koch Gehrden
KRH Klinikum Großburgwedel
KRH Klinikum Siloah
Klinikum Region Hannover

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Patienteninformation

Inhaltsverzeichnis
Prostatakrebs �������������������������������������������������������������������������������������������������������������������5
Therapieansätze bei Prostatakrebs�������������������������������������������������������������������������6
Die Behandlung mit Focal One®�������������������������������������������������������������������������������8
Abbildungen ���������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 10
Focal One®-Behandlung
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„Frühe Therapie ist der
schnelle Weg zum Erfolg“
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Patienteninformation
1. Prostatakarzinom (prostatakrebs)
1. Prostatakarzinom (Prostatakrebs)
Dieser bösartige Tumor geht meist von den äußeren Prostatadrüsen aus, wächst
langsam und neigt zu Metastasen in Lymphknoten und Knochen. Er lässt sich
mittels eines PSA-Tests, mit dem erhöhte Werte eines in der Prostata gebildeten Eiweißes nachgewiesen werden können, und einer Gewebeuntersuchung
(Biopsie) früh entdecken und dann oft heilen, zum Beispiel durch Operation
(Prostatektomie) oder Bestrahlung. Später können andere Behandlungsverfahren durch einen Entzug des männlichen Sexualhormons Androgen (Hormontherapie) helfen.
Häufigkeit
Prostatakrebs ist bei Männern der häufigste bösartige Tumor und die
dritthäufigste krebsbedingte Todesursache. Die Häufigkeit steigt mit dem Alter bis ins achte Lebensjahrzehnt an und ist weltweit recht unterschiedlich
verteilt.
Ursachen
Warum Prostatakrebszellen entstehen und sich manche zu einer lebensbedrohlichen Krankheit weiterentwickeln, ist unbekannt. Als Risikofaktoren gelten das Alter sowie genetische, hormonelle und andere Faktoren.
Entstehung und Formen
Die meisten Tumoren entstehen in der so genannten peripheren Zone der
Prostata und sind dort tastbar, wenn sie sich manifestieren. Sie können aber
auch latent bleiben, zufällig entdeckt werden oder okkult (verborgen) sein.
Wachstum und Ausbreitung
Prostatakrebs wächst meist sehr langsam, zunächst innerhalb der Prostata.
Dann kann er deren Kapsel durchbrechen und lokal fortschreiten. Ab einer
gewissen Größe sind Metastasen möglich, bevorzugt in Lymphknoten und im
Skelett. Die Ausbreitung wird mit dem TNM-System erfasst.
Focal One®-Behandlung
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1. Prostatakarzinom (prostatakrebs)
Klassifikation
Es gibt verschiedene Formen von Krebszellen, deren Bestimmung wichtig für
die weitere Behandlung ist. Die Bestimmung des Tumor-Typs (Typing) ergibt
bei Prostatakrebs meist ein Adenokarzinom (Drüsenzell-Krebs).
Krankheitszeichen
Im Frühstadium gibt Prostatakrebs keine eindeutige Warnung und verursacht
allenfalls geringe, unbestimmte Symptome. Später kann es vor allem zu Beschwerden beim Wasserlassen und zu Knochenschmerzen kommen.
Untersuchung
Nachdem der Patient eingehend seine Beschwerden geschildert hat (Anamnese) und eine Eingangsuntersuchung stattgefunden hat), folgen Tastuntersuchung, PSA-Bestimmung und Ultraschall. Sie erlauben nur einen
Verdacht auf Prostatakrebs, sodass die Diagnose mittels Biopsie (Gewebeuntersuchung) gesichert werden muss. Danach wird die Tumorausbreitung bestimmt.
Stadien und Prognose
Vor allem aus der Tumorausbreitung ergibt sich das für die Behandlungsplanung und Prognose wichtige Tumorstadium. Die individuelle Prognose hängt
von vielen Faktoren ab.
Behandlungsplanung
Die Auswahl des geeigneten Therapieverfahrens richtet sich vor allem nach
dem Tumorstadium. Jedoch sind dabei auch zahlreiche individuelle Faktoren
sowie weitere Merkmale des Tumors zu berücksichtigen.
Aktive Überwachung
Zunächst abzuwarten und erst bei Fortschreiten des Tumors kurativ (heilend) zu behandeln, ist unter genau festgelegten Bedingungen eine Option bei lokal begrenztem Prostatakrebs, weil dieser oft nur sehr langsam wächst.
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Patienteninformation
1. Prostatakarzinom (prostatakrebs)
Radikale Prostatektomie
Die komplette Entfernung der Prostata mittels Operation kommt insbesondere bei lokal begrenztem Prostatakrebs ohne klinisch erkennbare
Metastasen in Betracht. Es gibt verschiedene Operationstechniken, auch
mit Schonung der Erektionsnerven.
Strahlentherapie
Die perkutane Strahlentherapie (Bestrahlung von außen) und die
Brachy­therapie (Bestrahlung mittels dauerhaft in der Prostata platzierter Stäbchen) können bei lokal begrenztem und lokal fortgeschrittenem
Prostatakrebs ohne Fernmetastasen zum Einsatz kommen. Die perkutane Strahlentherapie ist außerdem bei Lymphknotenbefall von Bedeutung.
Weitere lokale Therapie
Auch mit noch experimentellen Verfahren wie der Kryotherapie (gezielter Einsatz von Kälteanwendung), dem HIFU (Ultraschall) und der Hyperthermie (örtlich begrenzte Überwärmung des Körpers) lässt sich Prostatakrebs lokal behandeln. Sie gelten als minimal-invasiv, sind aber noch
Gegenstand der Forschung.
Abwartendes Beobachten
Vor allem bei älteren Patienten mit schweren Begleiterkrankungen kann
es sinnvoll sein, auf eine belastende Tumortherapie zu verzichten und
stattdessen tumorbedingte Beschwerden abzuwarten und diese palliativ (lindernd) zu behandeln.
Hormontherapie
Bei fortgeschrittenem Prostatakrebs kann eine der vielen Formen des
Hormonentzugs helfen. Prostatakrebs ist abhängig von den männlichen
Sexualhormonen (Androgene). Ein medikamentöser Entzug dieser Hormone kann das Fortschreiten der Erkrankung verzögern.
Focal One®-Behandlung
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1. Prostatakarzinom (prostatakrebs)
Chemotherapie
Eine Behandlung mittels Chemotherapie erfolgt beim Prostatakrebs erst
in einem fortgeschrittenen Stadium oder bei Versagen der Hormontherapie (androgenunabhängiger Prostatakrebs)�
Weitere systemische Therapie
Eine solche allgemeine Behandlung mit neuen Verfahren wie der TargetTherapie („gezielte Krebstherapie“: Behandlung mit verschiedenen neuartigen Medikamenten, die bestimmte biologische und zellspezifische
Eigenschaften des Krebsgewebes ausnutzen) und der Immuntherapie
kann bei einem androgenunabhängigen Prostatakrebs versucht werden,
jedoch nur im Rahmen von Studien�
Rehabilitation
Körper und Seele sollen sich von den Folgen des Tumors und seiner Therapie erholen, unterstützt durch besondere Maßnahmen und oft während einer
Anschlussheilbehandlung�
Nachsorge
Ziele der langfristigen Nachbetreuung sind es, die Rehabilitation fortzuführen, den Behandlungserfolg zu überwachen und bei einem möglichen Fortschreiten des Prostatakarzinoms die weitere Therapie rechtzeitig einzuleiten�
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Patienteninformation
2. Therapieansätze bei prostatakrebs
2. Therapieansätze bei Prostatakrebs
Zur Behandlung von Prostatakrebs gibt es verschiedene Therapieansätze, die
jeweils ihre Vor- und Nachteile haben. Bei der Wahl der für den Patienten besten Behandlung müssen eine Vielzahl von Faktoren berücksichtigt werden, z. B.
•
Alter und allgemeiner Gesundheitszustand des Patienten
•
Größe und Ausbreitung des Prostatakrebses, vor allem, ob sich bereits Metastasen gebildet haben
•
Aggressivität des Prostatakrebses (Gleason Score und EpsteinGruppe)
•
Erst- oder Zweitbehandlung
•
persönliche Gründe des Patienten, z. B. Ablehnung bestimmter
Therapieformen
Die häufigsten Behandlungsmöglichkeiten sind:
•
offene und minimal-invasive Operationen
•
Bestrahlung
•
Brachytherapie (HDR / CDR)
•
hochintensiver fokussierter Ultraschall (HIFU)
•
Active Surveillance (Abwarten und Beobachten)
Focal One®-Behandlung
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3. Fokale behandlung von prostatakrebs
3. Fokale Behandlung von Prostatakrebs
3.1. Im Spannungsfeld zwischen Übertherapie und Nichtstun
Bei Prostatakrebs handelt es sich um einen sogenannten „multifokalen“ Krebs,
das heißt, er kann an mehreren Stellen in der Prostata gleichzeitig auftreten,
aber er kann sich auch nur an ein oder zwei Stellen der Drüse befinden� Besonders bei sehr kleinen Krebsherden war die Diagnose bisher schwierig, sodass
in der Regel immer die ganze Prostata behandelt wurde, um sicherzugehen,
dass alle Krebsherde erfasst wurden� Dazu wurde die Prostata entweder durch
eine Operation entfernt, sie wurde komplett bestrahlt oder anderweitig vollständig behandelt� Diese radikalen Therapieansätze sind sehr erfolgreich, was
die Krebsbekämpfung betrifft, aber sie gehen oft auch mit Nebenwirkungen
wie Impotenz oder Inkontinenz einher, die die Lebensqualität des Patienten beeinträchtigten� In vielen Fällen wäre eine vollständige Behandlung zudem gar
nicht notwendig gewesen, weil sich der Krebs nur in einem Teilbereich der Prostata befand, es hat somit eine Übertherapie stattgefunden�
Um eine Übertherapie zu vermeiden, raten die Ärzte einigen Patienten mit einem kleinen, wenig aggressiven Krebs, zunächst keine aktive Therapie durchführen zu lassen, sondern den Verlauf der Krankheit zu beobachten („Active
Surveillance“, Abwarten und Beobachten)� Damit werden die körperlichen Belastungen einer Behandlung sowie die möglichen Nebenwirkungen vermieden�
Für manche Patienten stellt das Nichtstun jedoch eine so große psychische Belastung dar, dass sie sich doch für eine Behandlung entscheiden�
In diesem Spannungsfeld zwischen Übertherapie und Nichtstun sind Teilbehandlungen oder fokale Behandlungen bei Prostatakrebs eine interessante Alternative� Sie bieten den Patienten eine effektive Krebskontrolle, aber gleichzeitig auch den Erhalt ihrer Lebensqualität�
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3. Fokale behandlung von prostatakrebs
3.2. Was bedeutet „fokale Behandlung“?
Bei der fokalen oder Teilbehandlung handelt es sich um einen noch relativ neuen
Therapieansatz beim Prostatakrebs�
Grundlage für das Umdenken bei der Prostatakrebstherapie ist zum einen,
dass die Diagnosemöglichkeiten immer genauer werden, sodass auch kleine
Krebsherde besser als früher erkannt werden� Zum anderen
steht heute das High Tech-Gerät
„Focal One®“ zur Verfügung, das
die technischen Voraussetzungen dafür bietet, jeden beliebigen Teilbereich der Prostata millimetergenau zu behandeln und
dabei das angrenzende gesunde
Gewebe zu schonen� Eine Reihe
von wissenschaftlichen Studien haben nachgewiesen, dass eine solche Teilbehandlung der Prostata gute Erfolge bei der Krebsbehandlung verspricht und
gleichzeitig mit einem geringeren Risiko von Nebenwirkungen einhergeht�
Eine Teil- oder fokale Prostatakrebstherapie beinhaltet aber immer das Risiko,
dass sich in dem Teil der Drüse, die nicht behandelt worden ist, doch ein Krebsherd befunden hat, der nicht erkannt worden ist� Sollte dies der Fall sein, kann
sich daraus eine erneute Erkrankung („Rezidiv“) entwickeln� Wenn erforderlich,
kann entweder eine zweite schonende Focal One®-Behandlung vorgenommen
werden, aber es stehen auch andere Optionen wie Operation oder Bestrahlung
als Zweitbehandlung zur Verfügung�
3.3. Für wen ist die Focal One®-Behandlung geeignet?
Die Focal One®-Behandlung eignet sich vor allem für Patienten mit lokalem Prostatakarzinom (Stadien T1-T2), das heißt, der Prostatakrebs befindet sich inner-
Focal One®-Behandlung
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3. Fokale behandlung von prostatakrebs
halb der Kapsel und es haben sich noch keine Metastasen gebildet. Obgleich die
Focal One®-Behandlungen sehr schonend sind, wird eine Vollnarkose benötigt,
um die Präzision der roboterunterstützen Therapie nicht zu gefährden. Grundsätzlich ist die Behandlung auch für Patienten geeignet, für die eine Operation
aus gesundheitlichen Gründen nicht in Frage kommt oder die die Standardtherapien (Operation, Bestrahlung, Hormontherapie, Active Surveillance) ablehnen.
Darüber hinaus eignet sich die Behandlungsmethode als sogenannte „Salvagetherapie“ für Patienten, die nach einer erfolgten Prostatakrebsbehandlung
erneut an Prostatakrebs erkranken („Rezidiv“). Dabei ist es egal, welche Therapie bei der ersten Behandlung gewählt worden ist, denn mit Focal One® können auch Rezidive nach einer externen Strahlentherapie oder Brachytherapie
behandelt werden.
3.4 . Ausschlusskriterien
Bei Patienten mit Schädigungen am Enddarm (z.B. durch Bestrahlung oder
Operationen am Enddarm) kann die Behandlung mit Focal One® ausgeschlossen sein, da die Behandlung durch den Enddarm hindurch erfolgt. Ansonsten
gibt es in der Regel keine Ausschlusskriterien für eine Focal One®-Behandlung.
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3. Fokale behandlung von prostatakrebs
4. Die Behandlung mit Focal One®
4.1. Was ist Focal One®?
Focal One® ist ein High Tech-Gerät, das hochintensiven fokussierten Ultraschall
(HIFU) nutzt, um Prostatakrebs zu behandeln. HIFU ist eine effektive und gleichzeitig schonende Therapie, die eine zielgenaue lokale Behandlung des Prostatakrebses in nur einer Behandlungssitzung ermöglicht. Die HIFU-Therapie zeichnet sich durch sehr gute Ergebnisse, geringe Nebenwirkungen und einen kurzen
Krankenhausaufenthalt aus. Diese Therapieform wird seit 20 Jahren klinisch angewandt und es gibt eine Vielzahl von wissenschaftlichen Studien dazu. Darüber hinaus stellt die Behandlung mit Focal One® keine therapeutische Sackgasse dar, sondern die Behandlung ist im Falle eines Rezidivs wiederholbar und
sie lässt auch alle weiteren Behandlungsmöglichkeiten offen.
4. 2. Die Funktionsweise des Focal One®
Die Besonderheit des Focal One® besteht darin, dass die Ergebnisse der Magnetresonanztomografie (MRT) genutzt werden, um den Tumor möglichst genau zu lokalisieren. Deshalb wird einige Tage vor der Focal One®-Behandlung
eine MRT-Aufnahme vorgenommen, in die sowohl die Umrisse der Prostata als
auch die Lage des Tumors eingezeichnet werden. Diese Bilder werden vor der
Behandlung in das Computersystem des Focal One® eingespielt.
Zum Focal One® selber gehört eine leistungsstarke Ultraschallsonde (7,5 MHz),
mit der direkt vor der Behandlung eine Echtzeit-Aufnahme der Prostata erstellt
wird. In diesem Ultraschallbild wird der Umriss der Prostata ebenfalls markiert.
Focal One® kann anschließend das Echtzeit-Ultraschallbild und die MRT-Bilder
übereinander legen („elastische Fusion“), sodass die im MRT-Bild gekennzeichnete Lage des Tumors auch im Ultraschallbild zu sehen ist. Dadurch stehen dem
Arzt für die Therapieplanung gleichzeitig die Ergebnisse von zwei Diagnosti-
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3. Fokale behandlung von prostatakrebs
ken zur Verfügung: MRT und Ultraschall. Auf Grundlage des Echtzeit-Ultraschallbildes nimmt der Arzt dann die Planung der Behandlung vor.
Die spezielle Behandlungssonde des Focal One® erzeugt hochintensive, fokussierte Ultraschallwellen (HIFU), deren acht Fokuspunkte
jeweils einen Durchmesser von zwei mm und eine Länge von 5mm
haben. Wenn alle der hintereinander liegenden Punkte gleichzeitig ausgelöst werden, kann somit mit einem „Schuss“ (Läsion) ein
Areal von zwei mm Durchmesser und einer Länge von max. 40 mm
behandelt werden. Der Arzt legt für jede Läsion einzeln fest, welcher Fokuspunkt ausgelöst werden soll und welcher nicht. Dadurch
kann er das Behandlungsareal millimetergenau an die Größe des
Tumors anpassen. Während der Behandlung können Korrekturen
vorgenommen werden, ohne die Behandlung zu unterbrechen.
4.3. Der Behandlungsablauf
Die Behandlung mit Focal One® dauert zwischen 0,5 und 2 Stunden, je nachdem, wie groß der Bereich der Prostata ist, der behandelt wird. Die Behandlung wird vorzugsweise unter Vollnarkose
durchgeführt.
Während der Behandlung wird der Patient in Rechtsseitenlage
auf einem Operationstisch gelagert. Im Falle einer Spinalanästhesie erhält er außerdem ein Schlafmittel, damit er während der Behandlungsdauer ruhig liegt. Der Applikator mit den beiden Ultraschallsonden wird in den Enddarm eingeführt und dient sowohl zur
Bildgebung (7,5 MHz) als auch zur Behandlung (3 MHz).
Nachdem der Arzt die Therapieplanung abgeschlossen hat (siehe
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3. Fokale behandlung von prostatakrebs
Abschnitt 3.2, „Die Funktionsweise des Focal One®“), setzt das Focal One® die Vorgaben robotergestützt um. Nach jeder Läsion verschiebt sich die Sonde automatisch, sodass nach und nach das
ganze Tumorgewebe zerstört wird. Dies geschieht unter anderem
durch die hohen Temperaturen von 85 bis 90°C, die im Brennpunkt
der gebündelten (fokussierten) Ultraschallwellen entstehen. Sie
„verkochen“ das Gewebe innerhalb von Sekunden, sodass es dadurch dauerhaft zerstört ist. Eine Reihe von Sicherheitseinrichtungen sorgen dafür, dass die Behandlung sofort unterbrochen wird,
wenn die Zielgebiete um mehr als einen mm von der Planung abweichen. Diese HIFU-Technik wird seit 1993 klinisch angewandt
und hat ihre Effektivität in zahlreichen Studien bewiesen.
Direkt nach Abschluss der Behandlung kann eine Nachkontrolle
vorgenommen werden, während der Patient sich noch in Narkose
befindet. Dazu erhält der Patient ein Ultraschall-Kontrastmittel und
anschließend wird ein Echtzeit-Ultraschallbild der Prostata erstellt.
In diesem kann der Arzt genau erkennen, welche Teile der Prostata behandelt worden sind, und dieses Ergebnis mit dem MRTBild abgleichen, in dem die erkannten Tumorbereiche markiert
waren. Bei Bedarf können Nachbehandlungen sofort, innerhalb
derselben Sitzung, vorgenommen werden.
Der Patient kann das Krankenhaus meist nach 3-4 Tagen verlassen.
Die Kosten einer HIFU-Behandlung tragen sowohl die gesetzlichen
als auch die privaten Krankenkassen.
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3. Fokale behandlung von prostatakrebs
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Eine Focal One®-Behandlung in Bildern
1. Der Patient liegt während der Behandlung in Rechtsseitenlage auf einem
Operationstisch.
2. Der Applikator mit den beiden Ultraschallsonden wird ins Rektum eingeführt.
3. Da die Prostata (im Bild links) nahe der Darmwand liegt, kann die Behandlung sehr gut vom Rektum aus (rechts) erfolgen.
4. Der Applikator wird auf Höhe der Prostata platziert. Die Harnröhre führt
durch die Prostata hindurch, darüber befindet sich die Blase.
5. Der Applikator ist von einem Ballon mit Kühlmittel umhüllt. In der Mitte
befindet sich der Bildgebungsschallkopf.
6. Der Bildgebungsschallkopf erstellt ein präzises 3D-Ultraschallbild der gesamten Prostata, das als Grundlage für die Therapieplanung dient.
7. Im Focal One® können MRT-Bilder eingelesen und mit dem 3D-Ultraschallbild kombiniert werden. Der Arzt plant die Behandlung dann millimetergenau auf dem Bildschirm.
8. Das Focal One® setzt die Vorgaben des Arztes danach automatisch und
präzise um. Der Therapieschallkopf erzeugt dazu zahlreiche kleine Läsionen, die das erkrankte Gewebe millimetergenau und dauerhaft zerstören.
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6. Ansprechpartner
6. Ansprechpartner
Medizinisches Zentrum Urologie im
KRH Klinikum Region Hannover
KRH Klinikum Robert Koch Gehrden
PD Dr� med� Marcus Schenck
Telefon: (05108) 69 2700
marcus�schenck@krh�eu
KRH Klinikum Großburgwedel
Dr� med� Joachim Stein
Telefon: (05139) 801 3269
joachim�stein@krh�eu
KRH Klinikum Siloah
Prof� Dr� med� Christoph Wiesner
Telefon: (0511) 927 3200
christoph�wiesner@krh�eu
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Klinikum Robert Koch Gehrden
Klinikum Großburgwedel
Klinikum Siloah
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KRH Klinikum Neustadt am Rübenberge
KRH Psychiatrie Langenhagen
KRH Klinikum Grossburgwedel
KRH Geriatrie Langenhagen
KRH Psychiatrie Wunstorf
KRH Klinikum Nordstadt
KRH Klinikum Lehrte
KRH Klinikum Siloah
KRH Klinikum Agnes Karll Laatzen
KRH Klinikum Robert Koch Gehrden
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