Kolloquium Boden und Wasser

Kolloquium
Boden und Wasser
12. Januar 2017, 16 ct – 18 Uhr
Hörsaal 1098 (KG 1)
mit anschließendem Umtrunk
Prof. Dr. Kerstin Stahl
Professur für Umwelthydrosysteme
Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Antrittsvorlesung
Alles andere als trocken: die Erforschung der Risiken von Dürre
Dürre hat deutlich vielfältigere Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft als andere
Naturgefahren. Daten über diese Auswirkungen zeigen weltweit die Notwendigkeit für ein
gezieltes Riskomanagement von Dürreereignissen. Ein solches zu entwickeln erfordert
einerseits ein gutes Verständnis der Fortpflanzung meteorologischer Trockenheit durch den
Wasserkreislauf umwelthydrologischer Systeme, also der Entwicklung einer Trockenheit zur
Naturgefahr der „Dürre“. Andererseits bestehen Risiken nur dort, wo mit Auswirkungen auf
Umwelt und Gesellschaft zu rechnen ist, also in Abhängigkeit der Vulnerabilität bestimmer
Versorgungs- und Wirtschaftssektoren. Der Vortrag zeigt Ergebnisse der Erforschung des
Dürrerisikos für Bereiche der Landwirtschaft, Wasserversorgung und Gewässerökologie
mittels verschiedener Methoden. Hierzu zählen neue Ansätze der Verknüpfung quantitativer
Trockenheitsindikatoren aus dem hydrometeorologischen Umweltmonitoring mit aus
qualitativen Wirkungsberichten abgeleiteteten Daten sowie die Integration von
Expertenwissen in ein neues Dürrerisikoverständnis. Anhand der Beispiele aus Projekten in
Europa und den USA lassen sich gezieltere Indikatoren, z.B. zur Verwendung in
Frühwarnsystemen, ableiten. Die Forschungsarbeiten verdeutlichen jedoch auch eine Reihe
Herausforderungen, wie die Notwendigkeit eines gezielteren Monitorings der Auswirkungen
der Naturgefahr und verbesserte Methoden zur Modellierung der komplexen
Wirkungszusammenhänge von Dürreereignissen.