Veranstaltungen II Donnerstag, 9. März 2017, 19:30 Uhr IBA, S.T.E.R.N und die Folgen l Dachgeschoss des FHXB Museums Behutsame Stadterneuerung und Bürgerbeteiligung in den 1980er Jahren Gespräch mit Theo Winters, Volker Härtig und Barbara Rolfs-Poneß In Vorbereitung der Internationalen Bauausstellung IBA 84 wurde seit Anfang der 1980er Jahre in Berlin diskutiert, wie die Stadt der Zukunft aussehen kann. Aus der IBA ging 1985 die Gesellschaft für behutsame Stadterneuerung mbH S.T.E.R.N hervor, die die Stadterneuerung nach den Standards der IBA im Altbaugebiet von Kreuzberg weiterführte. In dieser Zeit wurden stadtplanerische, architektonische und planungspolitische Denkanstöße gegeben, die weltweit Aufmerksamkeit erregten. Vor allem weil in Kreuzberg Bewohner*innen und andere Beteiligte in die Planungsprozesse einbezogen wurden und Modernisierung und Umnutzung vor Abriss und Neubau rangierten. Ein großer Teil der Archive von IBA und S.T.E.R.N wurde in den letzten Jahren vom FHXB Museum digitalisiert. Sie sind heute über die Plattformen „museum digital“ und „Deutsche Digitale Bibliothek“ zugänglich, in Kürze auch über die Homepage des FHXB Museums. Eine Auswahl der Materialien wollen wir an diesem Abend zeigen, darunter Gutachten, Plakate, Zeitschriften und Broschüren. Über die Arbeit von IBA und S.T.E.R.N werden wir mit Theo Winters (Geschäftsführer der S.T.E.R.N GmbH), Volker Härtig (Vorsitzender des Fachausschusses Soziale Stadt der SPD Berlin) und Barbara Rolfs-Poneß (WorkArt Berlin) sprechen. Alle drei gehörten damals – mit sehr unterschiedlichen Aufgaben und Rollen – zu den Akteur*innen der Stadterneuerung. Donnerstag, 23. März 2017, 19:30 Uhr „Jetzt ist die Zukunft von gestern“(#10) l Dachgeschoss des FHXB Museums Freie Radikale: Performance jenseits von Komfortzonen – eine Versuchsanordnung mit Wolfgang Müller & Frank Castro aka Papst Pest Die Performance hat viele verstörende Facetten, ihr Autonomieanspruch ist immens. Keine Grenzen zwischen Leben & Performance, Zuschauern & Künstlern, Trash & Schönheit. Ein Freiraum ohne Tabus, nur Grenzerweiterungen, ein Fanal gegen den Mainstream und Erwartungen auch innerhalb der Subkultur. Natürlich verortet im West-Berlin der Achtzigerjahre, Kreuzberg SO36. Wolfgang Müller, das „einzige noch existierende Dauerschleifgetriebe der Künstlergruppe Die Tödliche Doris“ (1980–1987) hat mit seinem Epochenwerk „Subkultur Westberlin 1979–1989. Freizeit“ denen eine Erinnerung bewahrt, die hier als Künstler*innen ohne Werk, eben Performer unterwegs waren: Käthe B., Sunshine etc. Die Momente der Selbstzerstörung immer im Blick. Die Orte verloren: Frontkino, endart, Unart, da sitzen heute Kaffeeröstereien, Burgerläden oder Frisöre drin. Allein in der queeren Subkultur scheint noch eine Nische. Aber es gibt sie noch, die brennende Lunte, die Show, die verstört und polarisiert und Körpergrenzen auslotet. Frank Castro aka Papst Pest ist so eine Erscheinung. Der internationale PerformanceKünstler und DJ, Kurator des Basler Go!C! ART Festivals, ist bekannt und berüchtigt für seine absurden, surrealen Auftritte. Come and see! Danach ist nichts mehr wie vorher. Lesung, Film, Musik, Live-Act. Moderation: Erik Steffen Killertomaten, Foto: Frank Castro 21. bis 23. März 2017 Stolpersteinverlegungen und Gedenkveranstaltung l Dachgeschoss des FHXB Museums Zwischen dem 21. und 23. März 2017 kommen zu den über 7000 in Berlin bereits verlegten Stolpersteinen 80 neue hinzu. In FriedrichshainKreuzberg wird Gunter Demnig zwölf Stolpersteine verlegen: in der Böckhstraße 47-48 für die Familie Berlin, in der Boxhagener Straße 50 für die Familie Kaufmann und in der Lasdehner Straße / Ecke Hildegard-Jadamowitz-Straße für Rosa Rothholz. Die ersten beiden Verlegungen wurden von Schüler/innen und Lehrern der Hermann-Hesse-Oberschule (Kreuzberg) und des Otto-Nagel-Gymnasiums (Biesdorf) initiiert und finanziert, letztere von Angehörigen von Rosa Rothholz. Bei einer Veranstaltung im Dachgeschoss des Museums werden die Biografien der mit Stolpersteinen geehrten Opfer von den Paten und Angehörigen vorgestellt. Datum und Uhrzeit der Verlegungen und der Veranstaltung waren zu Redaktionsschluss des Flyers noch nicht bekannt. Nähere Informationen erhalten Sie im März 2017 auf unserer Website, per Newsletter oder auf Facebook. Donnerstag, 30. März 2017, 19:30 Uhr Filmvorführung „Audre Lorde – The Berlin Years 1984 to 1992“ Dachgeschoss des FHXB Museums Audre Lorde, bedeutende afrikanisch-amerikanische Schriftstellerin und Ikone in den afrikanisch-amerikanischen und lesbischen feministischen Bewegungen in den USA, kam 1984 aus New York zur deutschsprachigen Veröffentlichung ihrer Werke und als Gastprofessorin an die FU nach Berlin. Durch ihre vielschichtige persönliche Identität geprägt, sprach Audre Lorde immer wieder von einem konstruktiven und zugewandten Umgang mit Unterschiedlichkeiten zwischen Menschen und davon, diese zu nutzen, Brücken zu bauen, sich der eigenen Macht bewusst zu werden und sie einzusetzen. „Audre Lorde - The Berlin Years 1984 to 1992“ erzählt von dieser Perspektive Audre Lordes und ist ein einzigartiges filmisches Zeitdokument über die Aufenthalte der Schriftstellerin in Deutschland. Ein wenig beachtetes Kapitel ihres Lebens sind diese Jahre, in denen Audre Lorde Schwarze Deutsche inspirierte, ihre Identität mit Stolz einzufordern. Afro-Deutsche folgten Audre Lordes Einladung, einander kennenzulernen, mit Schriften an die Öffentlichkeit zu treten und Netzwerke zu bilden. Gleichzeitig ermutigte Lorde die weiße feministische Bewegung, Privilegien zu erkennen und konstruktiv mit Unterschieden umzugehen. „Audre Lorde - The Berlin Years 1984 to 1992“ hatte seine Weltpremiere auf der Berlinale 2012. Bis 2016 ist der Film auf 68 Filmfesten weltweit gelaufen und wurde bei hunderten Veranstaltungen und Konferenzen gezeigt. Die Regisseurin Dagmar Schultz wird im Anschluss an die Filmvorführung mit dem Publikum sprechen. Audre Lorde, Foto: K. Kendall, CC BY 2.0 Adressen • Service Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg Fachbereich Kultur und Geschichte FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum Adalbertstraße 95A • 10999 Berlin-Kreuzberg U-Bahn Kottbusser Tor (U1, U8), Bus M29, 140 Büro: Tel. 030 50 58 52 33, Di und Mi 10:00 – 14:00 Uhr, Do 14:00 –18:00 Uhr [email protected] Ausstellungen: Di –So 10:00 –19:00 Uhr • Eintritt frei Regionalgeschichtliche Bibliothek und Archiv Di und Mi 10:00 –16:00 Uhr, Do 12:00–18:00 Uhr Tel. 030 50 58 52 34 • [email protected] Stolpersteinprojekt für Friedrichshain-Kreuzberg Christiana Hoppe • Beratung: Mi 11:00 –17:00 Uhr Tel. 030 50 58 52 33 • Fax 030 50 58 52 58 [email protected] Fontane-Apotheke im Bethanien Mariannenplatz 2 • 10997 Berlin, Tel. 030 90 298 14 63 Di und Do 14:00 –17:00 Uhr, Mi 11:00 –17:00 Uhr • Eintritt frei Führungen für Gruppen nach telefonischer Vereinbarung Friedhof der Märzgefallenen Ausstellung „Am Grundstein der Demokratie. Die Revolution 1848 und der Friedhof der Märzgefallenen“ Ernst-Zinna-Weg/Ecke Landsberger Allee Friedhof täglich geöffnet 10:00 – 18:00 Uhr • Eintritt frei Ausstellung geöffnet Do–Di 10:00 – 18:00 Uhr • Eintritt frei www.friedhof-der-maerzgefallenen.de Aktuelle Programm- und Presseinformationen www.fhxb-museum.de www.kulturamt-friedrichshain-kreuzberg.de FHXB FRIEDRICHSHAIN-KREUZBERG MUSEUM MUSEUM Die Deutsche Kabelwerke AG um 1900, heute Freudenberg Areal Museumsdruckerei Gerd Schneider Di – So 10:00 –19:00 Uhr • Tel. 030 50 58 52 33/-32 1/2/3. 2017 Ausstellungen im Friedrichshain-Kreuzberg Museum Dauerausstellung „Geschichte wird gemacht!“ Abriss und Aufbruch am Kottbusser Tor l FHXB Museum Trümmer, Wiederaufbau, Abriss der Altbauten, Hausbesetzungen, Stadterneuerung, Gentrifizierung, neue Protestformen. Alles schick in Kreuzberg? Eine Frage der Perspektive, denn die Veränderungen seit 2002 sind beeindruckend: die Folgen neoliberaler Stadtentwicklungspolitik, Gewinner und Verlierer, Touristenströme, Eventkultur und Empörung. Unsere partizipative Dauerausstellung wurde 2001 bis 2003 von über 60 Kreuzberger*innen aus allen sozialen Milieus konzipiert und realisiert. Nur eine Dekade später hat sich Kreuzberg verwandelt und das FHXB Museum das Material entsprechend erweitert, überarbeitet und auf deutsch und englisch zugänglich gemacht. In einem zweiten Schritt zur Ausstellungserneuerung wurde nun das Kreuzberg-Modell mit neuen Inhalten gefüllt und auf aktuelle Fragen der „Glokalität“ – die Auswirkung globaler Prozesse auf lokaler Ebene – bezogen. Ein Projekt des Vereins zur Erforschung und Darstellung der Geschichte Kreuzbergs e.V. ortsgespräche. stadt – migration – geschichte: vom halleschen zum frankfurter tor I FHXB Museum Zehn audiovisuelle Thementouren führen in der dritten Etage zu mehr als hundert Orten im Bezirk und lassen Sie einen virtuellen Spaziergang durch Friedrichshain-Kreuzberg erleben. Führen Sie mit uns ein Ortsgespräch und werden Sie ein Teil der Ausstellung. Vereinbaren Sie einen Termin: [email protected] Nur noch bis 22. Januar 2017: In einer weiteren Etage wirft die Ausstellung Schlaglichter auf die Geschichte von Friedrichshain-Kreuzberg. Das Krankenhaus am Urban, die Oberbaum City, die Samariterkirche, die Karl-Marx-Allee, der Görlitzer Park und der Mariannenplatz werden vorgestellt und zeigen beispielhaft, dass die lokale Gesellschaft sich seit hunderten von Jahren durch Zuzug kontinuierlich verändert und erneuert. In der Ausstellung „Geschichte wird gemacht“ Foto: Ellen Röhner Sonderausstellungen: 18. Februar bis 16. April 2017 Fotoausstellung „Ins Licht gerückt: Frauen + Kultur + Arbeit“ l 2. Etage FHXB Museum Der Weg als Kulturschaffende ist selten gerade. Über Talent und Qualifikation hinaus erfordert er Geduld, Organisationstalent, Netzwerkaufbau, Flexibilität und eine grundsätzlich kämpferische Einstellung. Die Kulturlandschaft des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg beruht nicht zuletzt auf den Stärken und Fähigkeiten der Frauen, die das doch jeden Tag schaffen. Die Ausstellung porträtiert 34 von ihnen. Diese 34 Frauen repräsentieren das breite Spektrum des Kulturbereichs: Schauspielerinnen, Musikerinnen, Museumsmacherinnen, eine Tänzerin, eine Textilkünstlerin, eine Malerin, eine Buchhändlerin und viele mehr. Sie sind in verschiedenen Stadien ihrer Karrieren und arbeiten sowohl freiberuflich als auch in festen Stellen. Sie leben allein oder in Partnerschaften; viele haben Kinder, viele aber auch nicht. Es sind sowohl Künstlerinnen, die im Scheinwerferlicht stehen, als auch Frauen, die in der Öffentlichkeit nur wenig wahrgenommen werden. Mit dieser Ausstellung werden sie „ins Licht gerückt“: mit der Kamera porträtiert und nach ihrem Alltag, ihren Erfahrungen und ihren Wünschen nach strukturellen Änderungen befragt. Fotos: Ellen Röhner • Interviews und Texte: Sophie Perl, Kerstin Ottersberg, Ulrike Treziak Ein Projekt der Gesellschaft für interregionalen Kulturaustausch e.V. mit dem projektraum alte feuerwache und dem FHXB FriedrichshainKreuzberg Museum. Gefördert vom Bezirkskulturfonds Friedrichshain-Kreuzberg mit Unterstützung des Vereins zur Erforschung und Darstellung der Geschichte Kreuzbergs e.V. Eröffnung: Freitag, 17. Februar 2017 um 19:00 Uhr Noch bis 26. Februar 2017 „Picturing NeighbourHOOD“ – Fotografien aus Kreuzberg von geflüchteten und Berliner Jugendlichen l Glasturm des FHXB Museums Im Projekt Picturing NeighbourHOOD fotografierten Jugendliche aus Regel- und Willkommensklassen der Carl-von-Ossietzky-Schule gemeinsam in ihrem Viertel Kreuzberg. Was sie bei ihren Spaziergängen mit der Kamera entdeckten und wen sie porträtierten, präsentieren sie uns in ihrer Ausstellung. „Picturing NeighbourHOOD“ ist ein Kooperationsprojekt der Carl-von-Ossietzky-Schule und der Gesellschaft für Humanistische Fotografie (GfHF) in Zusammenarbeit mit dem FHXB Museum, gefördert durch den Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung. Rebekka Schwark, Maskenbildnerin, Foto: Ellen Röhner Foto: Gegennarrative Noch bis 22. Januar 2017 Alman Geschichteler - Gastarbaijteri erzählen l 3. Etage des FHXB Museums Vier Gesichter, vier Mal geteilte Erinnerungen. Von einer ersten Fanta in der Kegelbahn, auf die noch viele folgen sollten. Von Dedes Abschied am Flughafen in Istanbul, von einem zerrissenen Mantel und Nachbarn, die zu Familie werden. Als „Installation in der Ausstellung“ konzipiert, ist „Alman Geschichteler – Gastarbaijteri erzählen“ im 3. Stock des Friedrichshain-Kreuzberg Museums zu sehen. Fernab von Klischees und Fremdzuschreibungen versucht die Ausstellung das Erlebte weiterzuerzählen und so unser kollektives Gedächtnis zu erweitern. Denn Gastarbeiter*innen haben die Nachkriegsgeschichte entscheidend geprägt. Und doch werden sie häufig vergessen, wenn es um deutsche Geschichte geht. Wir lesen, hören, fühlen und sehen Träume, Ängste, Mut und Reue der vier Zeitzeug*innen, die das Kollektiv „Gegennarrative“ über drei Monate lang kennenlernen und interviewen durfte. Geschichten, die von Schmerz erzählen und Wagnis, von harter Arbeit und der Suche nach Heimat, die bis heute andauert. Ein Projekt von Gegennarrative mit Nuriani Hamdan, Lisa Jahn, Iman Al Nassre, Sonja Hofer, Melina Borcak und Derya Binisik in Kooperation mit dem FHXB Museum, gefördert vom Fonds Soziokultur. 4. März bis 4. Juni 2017 Der Görlitzer Park unserer Träume – Originalgrafisches aus der Museumsdruckerei Kontor und Museumsdruckerei des FHXB Museums Rund 40 Kinder haben sich im letzten halben Jahr in einer Buchwerkstatt und mehreren Plakatworkshops in der Museumsdruckerei einem zentralen und kontroversen Ort des Bezirks künstlerisch gewidmet: Dem Görlitzer Park, der immer wieder auch überregional für Schlagzeilen sorgt. Aber ist der Görlitzer Park tatsächlich so ramponiert und kaputt, wie die Medien mitunter glauben machen wollen? Wie sehen die im Umfeld des Parks lebenden Kinder diesen öffentlichen Ort, was wünschen sie sich, wie sieht der Park ihrer Träume eigentlich aus? Ein Projekt des FHXB Museums in Kooperation mit der NEUKÖLLNER schulBUCHWERKSTATT und dem Schülerhaus Kotti e.V., unterstützt durch den Deutschen Museumsbund im Rahmen des Bundesprogramms „Kultur macht stark“. Eröffnung: Freitag, 3. März 2017 um 15:00 Uhr Offene Druckwerkstatt mit den Projektleiterinnen: 4. März 2017, 13:00–17:00 Uhr, für Kinder und ihre Eltern Veranstaltungen I Mittwoch, 4. Januar 2017, 18:00 Uhr „Ein amerikanischer Soldat am Fraenkelufer“ Dachgeschoss des FHXB Museums Harry Nowalsky, Offizier der US-Armee, stationiert 1945 in Berlin-Kreuzberg Eine Veranstaltung mit Jessica Greenberg Ephraim Michael Nowalsky wurde 1906 in Halle/Saale geboren. Mit seinen Eltern ist er ca. 1913 in die USA, nach New Orleans ausgewandert. 1945 kehrte er als Harry Nowalsky, jetzt Offizier der US-Armee, nach Berlin zurück. Seine Hauptaufgabe bestand darin, eine neue Zivilregierung und eine neue Gerichtsbarkeit in Berlin mit aufzubauen. Als Offizier war er Ankläger eines US-Militärgerichts, solange es noch keine eigene deutsche Gerichtsbarkeit in Berlin gab. Nowalsky wohnte in unmittelbarer Nähe der zerstörten Synagoge am heutigen Fraenkelufer. Aufgewachsen in einem religiösen Elternhaus, war es ihm ein starkes persönliches Bedürfnis, diesen Ort wieder zu einem Ort des Gebets zu machen. Dank seines Einsatzes wurde der kleinere Gebetsraum im nahezu unzerstörten Seitenflügel der Synagoge renoviert und zum Jüdischen Neujahrsfest im September 1945 wieder eröffnet. Robert Capa hat dieses bewegende Ereignis in Bildern festgehalten. 10 dieser Bilder sind derzeit in der Synagoge anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens ausgestellt. Mehr über diesen spannenden Teil Kreuzberger Geschichte wird uns Harry Nowalskys Enkelin Jessica Greenberg erzählen. Der Vortrag wird in englischer Sprache sein und bei Bedarf übersetzt werden. Eine Kooperation des FHXB Museums und der Betergemeinde der Synagoge Fraenkelufer. Harry Nowalsky (3. v.l.), Foto: Robert Capa Freitag, 27. Januar 2017, 18:30 Uhr BOXHAGEN BEGINNT – von der einstigen Kolonie Boxhagen zum Industriekomplex KulturRaum Zwingli-Kirche Sven Heinemann, Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, präsentiert sein Buch über eine bewegende jüdische Firmen- und Familiengeschichte. Wo einst Preußenkönig Friedrich der Große böhmische Gärtner auf einer Sandscholle ansiedelte, eröffnete 1895 der jüdische Jungunternehmer Siegfried Hirschmann seine erste Fabrik: Die Deutschen Kabelwerke fertigen innovative Kabel-, Elektro- und Gummiprodukte und gehören zu den ersten Berliner Automobilschmieden. Nach der Machtergreifung drängen die Nazis die Familie Hirschmann aus der Firma. Es folgen Haft, späte Flucht und Tod. Familie und Firma geraten nach der Nachkriegszeit in Vergessenheit. Sven Heinemann hat den Enkel des Firmengründers in Guatemala aufgespürt und so über 100 Jahre alte, bisher unveröffentlichte Dokumente zu Alt-Boxhagen gefunden. Entstanden ist ein 125-seitiges Werk mit 112 Abbildungen (Preis: 10 Euro Schutzgebühr). Während in Rummelsburg (Hintergrund) schon längst die Buchvorstellung im KulturRaum Zwingli-Kirche, Rudolfstr. 14, 10245 Berlin Schornsteine rauchen, ist die Deutsche Kabelwerke AG lange Eine kleine Ausstellung mit Infotafeln zum Buch ergänzt die Veranstaltung. Führungen – Angebote für Neu-Berliner*innen und Geflüchtete Ab sofort bietet das FHXB Museum kostenlose Führungen durch das Museum und den Bezirk für geflüchtete Kinder und Erwachsene in einfacher deutscher Sprache, englisch, türkisch und arabisch an. Wer Interesse an den Themen deutsch-deutsche Geschichte, Stadtentwicklung und Migration hat, meldet sich einfach unter [email protected] oder der 030 50 58 52 45. Das Angebot gilt für alle Neuberliner*innen und Geflüchtete sowie für Willkommensklassen verschiedener Altersgruppen und für Teilnehmer*innen von Integrations- und Sprachkursen. Zeit die einzige Großfabrik Boxhagens. Die Zeichnung des Fabrikgeländes, heute als Freudenberg-Areal bekannt, zeigt den Blick Richtung Bahnhof Ostkreuz von der heutigen Holteistraße/ Ecke Weserstraße.
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