Klaaf-Heft 01/2017 - Akademie för uns kölsche Sproch

SK Stiftung Kultur
DAS KÖLSCHE MAGAZIN
01|2017 JAN – APR
„Hier ist Köln Weltstadt.“
Interview mit Zoodirektor Theo Pagel
175 Jahre Dombauverein
„… damit der Dom uns bleibt!“
Heidewitzka, Herr Berbuer!
Zum 40. Todestag
Inhalt
Haupttext
auf Kölsch
Hier ist Köln Weltstadt.
Interview mit Theo Pagel, dem Direktor des Kölner Zoos
175 Jahre Dombauverein in Köln
„… damit der Dom uns bleibt!“
Köln 2017 – Unterwegs ...
Entdecke Deine Stadt!
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wir starten „met Aki“ in einen neuen Jahrgang
unseres beliebten Klaaf-Magazins und können
Ihnen wieder viel über Köln und die hier prägenden Menschen erzählen. Dabei sind auch Kölner
Größen, die bereits verstorben sind, aber entscheidenden Einfluss auf diese Stadt, ihre Literatur oder
die Musik genommen haben. Zu erwähnen sind
z.B. die runden Todestage des Kölner Oberbürgermeisters Konrad Adenauer, des späteren ersten
Bundeskanzlers der jungen Bundesrepublik, oder
des Texters, Komponisten und Krätzchensängers
Karl Berbuer. Eine der größten Kölner „Bürgerbewegungen“ mit rd. 14.000 Mitgliedern, der Kölner
Dombauverein, feiert ihren 175. Geburtstag und
hat sich anspruchsvolle Ziele für das Jubiläumsjahr gesteckt und ein tolles Programm vorbereitet.
Wir berichten Ihnen von unseren erfolgreichen
Heimatkundeprojekten mit Kölner Grundschülern.
Diese Angebote sind so überaus beliebt, dass wir
teilweise die Nachfrage nicht bedienen können.
Nicht zuletzt stellen wir Ihnen die neuen Preisträger unseres Nachwuchspreises für die besten,
kölschen Vortragskünstler in der 5. Jahreszeit 2017
vor. Mit den „Eineiige Kusängs“, den „Zwei Hillije“,
zeichnen wir gemeinsam mit dem Literarischen
Komitee des Festkomitee Kölner Karneval von
1823 zwei Künstler aus, die die wunderbare alte
kölsche Tradition des Krätzchen wieder auf die
karnevalistische Bühne bringen. Natürlich werden
diese ganzen Themen im Magazin wieder abgerundet durch zahlreiche Veranstaltungshinweise.
Viel Vergnügen bei der Lektüre, vielleicht sehen wir
uns ja bei der ein oder anderen Gelegenheit,
Ihr
„Do jitt et nix ze kriesche!“
Zum 50. Todestag von Konrad Adenauer
Eineiige Cousins?
Nachwuchs im Kölner Karneval
Pilgerziel Dom und die Welt ...
Ausstellung „Pilgern – Sehnsucht nach Glück?“ Britta Schmitz
Fotografin mit besonderem Blick
Raretätcher us dem Böcherschaaf
Fünf Titel zu aktuellen Themen
Rödsel
An welchem Gebäude befindet sich das bekannte Relief?
Köln vor Ort
Veranstaltungstermine
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Der Heumarkt
Ausstellung „Drunter und Drüber. Schauplatz Kölner Geschichte.“ 23
De Kölsch-Seminarleiter
Marita Dohmen im Porträt
„Vun allem jet …“
Kölsche Verzällcher und Leeder me’m Jägerquartett
Blick auf die Kölner Abende 2017
Menschen und Geschichten
Menschen 2016
Der persönliche Jahresrückblick
Heidewitzka, Herr Berbuer!
Zum 40. Todestag
De Kölsche Köch
Äädäppelschlot
Türme in Köln
Das Ferienprojekt im Herbst
Jeck verzäll!
Prof. Hans-Georg Bögner
Geschäftsführer der SK Stiftung Kultur und
Leiter der Akademie för uns kölsche Sproch
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Wann der einer de Pürk luuse well, muss de om Kiwif sin.
Die Akademie för uns Kölsche Sproch
Öffnungszeiten, Ansprechpartner und Impressum
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THEO PAGEL | KÖLNER KOPF
Hier ist
Köln Weltstadt.
Zoodirektor Theo Pagel im Interview
Theo Pagel
Im Zoo ist Köln tatsächlich Weltstadt, weil sich
hier die Tierwelt versammelt.
Auch unsere Besucher sind ein Abbild der
Welt. Köln hat immer mehr internationalen
Tourismus und das können Sie im Zoo ganz
gut sehen. Natürlich kommen vor allem Kölnerinnen und Kölner und Menschen aus der
Region, aber wir haben russisch bis arabisch
sprechende Menschen, die durch den Zoo
laufen und sich interessieren, für Tiere und
Natur. Und wir haben Tiere aus aller Herren
Länder, das stimmt.
Früher war Zoo fürstliche Menagerie, Tierschau, manchmal sogar auch Völkerschau.
Was ist Zoo heute?
Nach EU-Recht sind Sie faktisch ein Zoo,
wenn Sie Tiere an mehr als sieben Tagen
zur Schau stellen. Nehmen Se nur mal Köln.
Der Tierpark Lindenthal, das Wildgehege in
Brück, das Wildgehege in Dünnwald und der
Kölner Zoo benötigen alle die gleiche Genehmigung. Wir machen aber natürlich viel mehr
als die anderen. Mit Dünnwald arbeiten wir
zusammen, da stehen unsere Wisente und
dort findet auch die Kooperation und Koordination im Zuchtprojekt statt. Allerdings
haben wir eine Zooschule, wo wir mit abgeordneten Lehrern intensiv Kinder betreuen.
Wir haben über hunderttausend Schülerinnen und Schüler, die hier mit unseren Mate4 | klaaf | Kölner Kopf
rialien durch den Zoo rennen. Wir haben eine
eigene Zoopädagogikabteilung. Wir machen
ganz viel Forschungsarbeit. Wir entdecken
neue Tierarten. Wir lehren nicht nur von der
Vorschule bis zum Abitur, wir sind auch an der
Uni aktiv und zeigen den dortigen Biologen
mal wieder echte Tiere. Wir haben einfach
ein deutlich größeres Spektrum. Nach meiner
Definition ist ein Zoo eine Einrichtung, die all
das abdeckt. Das heißt nicht, dass Einrichtungen wie der Tierpark Dünnwald etc. schlecht
sind, sie sind richtig und wichtig, aber eben
ein bisschen was anderes. Ich glaube, als Zoo
muss man alles das machen. Insbesondere
für jungen Menschen ist es schwer, überhaupt
Kontakt zur Natur zu bekommen. Wie kriegen wir es hin, dass unsere Kinder und Enkel
sich weiterhin für den Erhalt von Natur interessieren? Der Trick ist, den Menschen einen
schönen Tag zu verschaffen, an dem man sich
erholen kann, an dem man aber auch Informationen mitnimmt. Man geht aus dem Zoo
anders raus, als man reingekommen ist – genau das ist der Ansatzpunkt. Wir wissen aber
aus Erhebungen, dass sich ein ganzer Teil der
Gesellschaft nicht mehr für Tiere interessiert.
Welcher Teil ist das?
Das ist der Teil der Gesellschaft, der sich in
einer unteren sozialen Schicht befindet. Da
geht es erst mal darum, selbst klarzukom-
men. Wenn ich selbst nicht klarkomme, habe
ich für den Rest keine Ressourcen. Betroffen
ist auch der Teil der Jugend, der vorwiegend
mit Hightech umgeht und gar nicht mehr mit
Natur in Kontakt kommt. Dort findet sozusagen alles virtuell statt. Für beide Gruppen
müssen wir Lösungen finden.
Wie geht das?
Wir bieten Erholung, wir vermitteln aber
auch Bildung. Wir haben eine Zooschule,
einige von uns haben einen Lehrauftrag an
der Uni. Wir forschen an und mit unseren
Tieren – auch draußen im Freiland. Wir entdecken neue Arten und machen Natur- und
Artenschutzprojekte, die über einzelne Arten
hinaus das schützen, was nötig ist, nämlich
ganze Flächen, Rückzugsgebiete, in denen
Tiere leben können. Das sind spannende,
aufregende Dinge, die begeistern können.
Um diese Begeisterung für Tiere zu vermitteln
muss es uns gelingen, die modernen Medien
sinnvoll zu nutzen.
Der Kölner Zoo war im Internet mit einem kurzen Videolip gerade sehr erfolgreich.
[lacht] Das war wirklich witzig. Wir denken
uns die tollsten Sachen aus, hochwissenschaftliche Dinge. Dann kommt jemand uns
sagt, ich möchte bei Euch eine Kamera in die
Gehege stellen und einfach mal schauen, wie
die da reingucken. Also machen wir das und
das Ganze wird dann über 2 Millionen mal
angeklickt. So erreichen Sie mit einer ganz
einfachen Geschichte all jene, die sich in den
sozialen Netzwerken tummeln. Menschen interessieren sich für Tiere, wenn sie Einblicke
bekommen, die sie sonst nicht haben. Sie
können mit ganz einfachen Mitteln viel erreichen, wenn diese modern sind und viele Menschen ansprechen.
Ist der Zoo an sich schon ein Naturschutzprojekt? Wir verstehen uns gerne als Naturschutzzentrum, weil wir – außer in Australien –
weltweit mit Projekten Vertreten sind, von
der Kölner Bucht bis nach Vietnam, in Südamerika und Südafrika. Wir haben die Philosophie, zu jedem großen Gebäude, das wir
in Köln bauen, auch immer ein Projekt im
Freiland zu machen. Unsere Arbeitsgruppe
mit Dr. Thomas Ziegler hat in Vietnam und
Laos mittlerweile über 100 Tierarten neu
entdeckt. Wir sind dort zum Beispiel auf eine
Krokodilschwanzechse gestoßen, von der es
in Vietnam wahrscheinlich nur noch 150 Tiere
gibt. Gerade vor wenigen Wochen haben wir
erreicht, dass dieses Tier nun den höchsten
Schutzstatus genießt.
Gibt es Tiere, die wir kennen, die nur noch in
Zoos überleben?
Ja, die gibt es tatsächlich. Es gibt eine ganze
Reihe von Tieren, die nur durch Zoos überlebt
haben, mittlerweile aber wieder im Freiland
sind. Das Przewalski-Pferd ist ein klassisches
Beispiel.
Früher ist man einfach in die entsprechenden
Gebiete gegangen, hat Tiere gefangen und an
Zoos geliefert.
Das ist längst vorbei. Naturentnahmen sind
aber manchmal auch sinnvoll. Der kalifornische Kondor zum Beispie war so bedroht,
dass man sich entschieden hat, alle einzufangen. Das waren vielleicht noch fünfzig Tiere.
Die sind dann in Zoos gekommen, unter anderem in den Zoo von San Diego. Dort hat
man sie in Volieren gezüchtet. Ich war 1993
zum ersten mal in San Diego, und dachte:
„Boa, der kalifornische Kondor im Zoo!“. Ich
konnte ihn sehen, obwohl er im Prinzip ausgestorben war. Zwanzig Jahre später stehe
ich mit meiner Familie am Grand Canyon
und kann wieder frei fliegende kalifornische
Kondore erleben. Es geht also. Eine Naturentnahme kann durchaus sinnvoll sein. Es
gibt aber auch Arten, von denen es so viele
Exemplare gibt, dass eine Entnahme nichts
ausmacht. Wenn Sie aus einer Population
von eineinhalb Millionen Weißstirnspinten,
das sind Vögel, sogenannte Bienenfresser,
zwanzig Exemplare fangen, dann macht das
der Population gar nichts.
Was darf ein Zoo nicht?
Mitleid erregen. Ein Zoo muss so gut sein,
dass sich die Leute an den Tieren begeistern
können. Das heißt, Sie müssen die Tiere sehr
gut halten. Aber Ihre Frage wird man Ihnen in
unterschiedlichen Kulturkreisen unterschiedlich beantworten. Es gibt Zoos in China, die
verfüttern lebende Rinder an ihre Löwen
und die Menschen ergötzen sich an diesem
„Schauspiel“. In Deutschland darf man das
nicht – und wir wollen das auch nicht. Die Zeiten haben sich gewandelt. Denken Sie an Petermann, den berühmten Affen, der hier noch
Dreirädchen gefahren ist, bei der Silvesteransprache im Fernsehen war und Lederhosen
anhatte. Das sind Dinge, die sind heute vorbei.
Tiere werden würdig als Tiere behandelt und
das ist ganz wichtig. Alle unsere Tiere werden
weiterhin als Wildtiere gehalten und wir wollen sie auch als Wildtiere erhalten, damit sie
ihre natürlichen Verhaltensweisen ausleben.
Der Kölner Zoo hat einen Schwerpunkt bei den
Elefanten und mit diesen geht man nach dem
System „Hands off“ um.
„Hands off“ machen wir nicht. „Hands off“
heißt, man macht gar nichts. Das gibt es auch.
Kölner Kopf | klaaf | 5
KÖLNER KOPF
Zum Beispiel gibt es einen großen Zoo in Spanien, dessen Elefanten leben praktisch in einem eigenen Tal und werden nur gefüttert.
Sonst macht man nichts mit denen. Mit unseren Tieren wird im sogenannten „geschützten
Kontakt“ gearbeitet. Das heißt, der Pfleger
hat Kontakt zu den Tieren, fasst sie auch an,
aber zwischen Tier und Pfleger gibt es immer
eine Barriere. Der Gegensatz dazu ist das, was
man aus Indien oder Thailand kennt, wo man
auf dem Elefanten reitet, das nenn man dann
„On Hands“. Wir agieren praktisch in der Mitte: Sie haben noch sehr direkten Kontakt mit
dem Tier, Sie fassen es auch an, dürfen aber
nicht rein. Das macht man, um die Pfleger zu
schützen und weil es auch zu einem etwas anderen Sozialgefüge führt. Der Pfleger ist nicht
mehr integraler Bestandteil der Herde. Wir
haben für unsere Elefanten über zwei Hektar
Fläche, das ist eine der größten Anlagen überhaupt. Im Moment sind wieder vier trächtig.
Wenn alles gut geht, gibt es im nächsten Jahr
also viermal Nachwuchs.
Der Zoo hat Wisente im Tierpark Dünnwald.
Wisente sind eigentlich ausgestorben.
Sie waren so gut wie ausgestorben. Es gibt
aber wieder Bestände im Freiland. Der Wisent
lebt zum Beispiel im Bialowieza-Nationalpark, einem Urwaldgebiet in Polen. Eine kleinen Gruppe lebt aber auch hier im Rothargebirge, dort sagen die Waldbauern, die Wisente
richten so große Schäden an, weil Sie die
Bäume abschälen. Zum Leben mit Wildtieren wir es zukünftig spannende Diskussionen
geben. Anfang nächsten Jahres werden die
nordrhein-westfälischen Zoos zusammen
Theo Pagel
mit dem NABU eine Aktion zum Wolf starten.
Der Wolf kommt ja zurück. Auch da haben wir
Erfahrung im Zoo. Zu unserem „Hippodom“
machen wir ein Projekt zum Mensch-TierKonflikt in Swaziland, da geht es um Kroko6 | klaaf | Kölner Kopf
KÖLNER KOPF
zweitmeist besuchte Einrichtung Kölns: Erst
kommt der Dom, dann kommen wir. Es ist
ganz wichtig, dass die Stadt immer schon erkannt hat, dass der Zoo für die Bevölkerung
und den Natur- und Umweltschutz ein ganz
wichtiger Partner ist. Wir hoffen inständig,
dass diese Förderung auch bleibt.
Es gibt einen Gecko, der nach Ihnen benannt
wurde. Wie kam es dazu?
„Cyrtodactylus pageli“, also „Pagels Bogenfingergecko“. Man hat mir das als Anerkennung
für meine Arbeit in Südostasien geschenkt.
Das hat mich als Biologe natürlich gefreut.
dile und Flusspferde. Wir erwarten ja von den
Menschen dort, dass sie mit Flusspferden und
Krokodilen zusammenleben oder auch mit
Elefanten, die in einer Nacht die ganze Ernte
fressen. Jetzt sind alle sehr gespannt darauf,
wie wir mit dem Wolf umgehen. Wird es uns
als hochentwickelte Nation gelingen, wieder im Einvernehmen mit ihm zu leben oder
nicht?
Der Kölner Zoo ist der drittälteste Zoo in
Deutschland.
Vom Gründungsjahr 1860 her ist er der Drittälteste, nach Berlin und Frankfurt, wobei
ich immer behaupte, wir seien eigentlich der
Zweitälteste. Wie Berlin stehen wir immer
noch an der Originalstelle, Frankfurt hingegen ist mal umgezogen. Da frotzeln wir immer
ein bisschen.
Der Kölner Zoo ist mitten in der Stadt. Wäre
es besser, wenn Sie von freiem, bebaubarem
Land umgeben wären?
Als man uns gebaut hat, waren wir weit vor
den Toren Kölns. Mit der Zeit hat uns die
Stadt umzingelt. Wir haben ca. 20 Hektar
Fläche, das ist eigentlich ganz nett. Natürlich
schränkt es uns ein, was die Expansion anbelangt, aber dennoch schaffen wir es, Tiere
nach modernen Gesichtspunkten zu halten.
Manchmal gibt man die einen Tiere ab und
schafft anderen dafür mehr Platz. Wir haben
ja einiges erreicht, zum Beispiel deutlich bessere Haltungsbedingungen für unsere Flusspferde und Nilkrokodile. Die haben zuvor 40
Jahre und 120 Jahre in so einem alten Ding
gelebt. Trotzdem habe ich jetzt sowohl für
sie mehr Platz, als auch für viele andere, weil
im Krokodilbecken und im Flusspferdbecken
auch noch an die 5.000 Fische leben und darüber Flughunde und Vögel. Das Ganze ist nun
der Ausschnitt eines Lebensraums, deutlich
besser, als man es früher gemacht hat. Der
Zoo Köln ist nach wie vor einer der Spitzenzoos, bei uns sehen Sie immer noch über 850
verschiedene Tierarten mit fast 10.000 Tieren.
Wie schafft man es als alter Zoo ein altertümliches Image zu vermeiden und nicht „zu verstauben“?
Wir sind der drittälteste Zoo, aber wir wollen
nicht so alt aussehen. Trotzdem haben wir
auch noch sehr alte Häuser. Das „Elefantenhaus“ ist von 1864 und damit das älteste im
Zoo. Wir kämpfen gerade um die Renovierung des Südamerika-Hauses von 1899. Das
bringt Bürden mit, weil diese einmaligen, historischen, unter Denkmalschutz stehenden
Gebäude natürlich mit der Zeit verfallen. Unsere Herausforderung ist es, auch diese alten
Häuser einer modernen, wissenschaftlichen
Erkenntnissen entsprechenden Tierhaltung
anzupassen. Dabei haben wir zum Beispiel
immer gesagt: Ins alte Elefantenhaus kommen nie neue Elefanten. Wenn Köln weiterhin
Elefanten haben will, müssen wir was neues
bauen – das haben wir 2004 dann auch gemacht.
Kennt man als Zoodirektor alle seine Tiere persönlich?
Wenn Sie 1.000 Neonfische im Aquarium nehmen, kennen Sie nicht jeden einzelnen. Aber
ja, ich würde sagen, ich kenne die allermeisten Tiere. Ich habe ja neun Jahre hier im Zoo
gewohnt.
Man kann als Direktor im Zoo wohnen?
[lacht] Als Direktor musste ich hier wohnen.
Alle Direktoren des Kölner Zoos hatten hier
Residenzpflicht. Das zweitälteste Gebäude
im Kölner Zoo ist das sogenannte Direktorenwohnhaus. Das ist ein dickes, großes, altes
Haus, das knarrt und mitten im Zoo liegt, da
leben Sie vollständig auf dem Präsentierteller. Morgens zum Frühstück haben Sie zwölftausend Freunde, die da bei Ihnen vorne vorbeigehen. Hinten haben Sie die Tierpfleger,
die dann wissen: Aha, die Tochter vom Chef
hat mal wieder Party. Als Direktorenfamilie leben Sie sehr öffentlich. Ich habe es als erster
Zoodirektor gewagt, zu fragen, ob ich nicht
ausziehen darf. Man hat meinen laufenden
Vertrag dann erfreulicherweise dahingehend
geändert. Ich hab es sehr genossen, neun
Jahre hier zu leben, ich genieße es jetzt aber
auch, meine Privatsphäre zu haben.
Wie sind die Kölner als Zoopublikum?
Die Kölner sind ein ausgesprochen gutes Zoopublikum, sehr interessiert und erfreulicherweise auch nett: nett zu unseren Tieren und
nett zu unseren Einrichtungen. Die Kölner
lieben ihren Zoo. Das ist etwas, das Sie so intensiv nicht in vielen Städten finden. Das ist
so ähnlich wie mit dem FC, die Kölner stehen
zu ihrem Zoo und das ist etwas, was ich sehr
schätze.
Der FC und der Kölner Zoo haben sich bestens
verbunden. Maskottchen Hennes lebt im Clemenshof.
[schmunzelt] Die Frage lautet: Seit wann spielt
der FC wieder so gut? Die Antwort ist: Seit der
Hennes im Zoo wohnt. Irgendwann kam der
Bauernhof und wir haben gesagt: Das ist die
Gelegenheit, Hennes zu uns zu holen. Das hat
man dann aufgegriffen und seitdem wohnt er
hier. Hennes ist das einzige Tier, das den Zoo
betreten und verlassen darf, ohne eine Quarantäne zu durchlaufen. Hennes kommt nicht
mit anderen Tieren in Kontakt und darf ins
Stadion oder mal auf die Bühne, ansonsten
wohnt er hier mit seiner Frau, der Anneliese.
Auch das ist etwas Besonderes. Anneliese
kommt aus dem Zoo Dortmund, wir wissen
ja, dass es zwischen Köln und Dortmund eine
Fan-Freundschaft gibt. Wohlweißlich haben
wir zum Beispiel keine Ziege aus Mönchengladbach genommen.
Wie finanziert sich der Zoo?
80 Prozent erwirtschaften wir selbst, 20 Prozent müssen dazu kommen. Die Stadt gibt
uns einen sogenannten Betriebskostenzuschuss, aber an sich nichts für Investitionen.
30 Jahre lang haben wir überhaupt keine
Gelder bekommen, um etwas zu bauen. Das
hat der Zoo immer alles selbst gemacht. 2014
haben wir den Bauernhof gebaut. Dafür haben wir drei Millionen Euro Investitionskostenzuschuss erhalten. Dieses Geld haben wir
auch wirklich sinnvoll eingesetzt: Innerhalb
des Zeitplans und innerhalb des Budgets,
darauf lege ich großen Wert. Der Zoo ist die
Auf Kölsch spricht man es „Jecko“, worin ja der
Jeck steckt. Sprechen Sie Kölsch?
Ursprünglich bin ich ja Duisburger. Ich verstehe Kölsch und wie viele Imis verfalle ich
manchmal in den Wahn, drei vier Sätze auf
Kölsch zu sprechen. [lacht] Ich versuche das
aber zu vermeiden, weil ich mich auch nicht
blamieren will.
Wie füttern Sie die verschiedenen Tiere?
Mit viel Aufwand. Alles, was hier im Zoo verfüttert wird, hat die gleiche Qualität, wie Sie
sie in jedem Menschengeschäft kaufen können. Wir kaufen beim Pferdemetzger, beim
Rinderhändler, beim Großmarkt, so wie
REWE das auch macht.
Glauben Sie, dass sich Ihre Tiere wohlfühlen?
Ja, absolut. Wenn ich das Gefühl hätte, dass
sie sich nicht wohlfühlen, würde ich alles tun,
um das zu änden. Keine geringere als Jane
Goodall hat vor kurzem auf die Frage, wo sie
leben wollte, wenn sie ein Gorilla wäre, geantwortet, sie würde heute als Gorilla lieber
in einem Zoo leben, weil die Gefahr und der
Druck im Freiland zu groß seien. Ich glaube,
dass Jane Goodall das sehr realistisch sieht.
Viele Tiere werden im Freilandd kaum eine
Chance haben, wenn wir nicht sehr viel ändern. Unseren Tieren geht es gut, wir unternehmen zumindest alles, damit sie sich wohlfühlen.
Das Interview führte Marcus Cormann
www.koelnerzoo.de
Kölner Kopf | klaaf | 7
STADTGESCHICHTE
175 Jahre
Dombauverein in Köln „… damit der Dom uns bleibt!“
So lautet das Motto des ZDV – des Zentral-Dombauvereins zu Köln
von 1842. Und dieses Motto lebt der Verein seit nunmehr 175 Jahren.
Grund genug, um zu feiern, aber auch Grund genug, einmal Dankeschön zu sagen; an einen Verein, der sich seit seiner Gründung der
Förderung und dem Erhalt des Kölner Doms verpflichtet sieht – und
damit nicht immer auf Verständnis stieß!
Die Gründung
Die Idee dazu hatten Mitte des 19. Jahrhunderts mehrere Kölner Bürger, die den preußischen König Friedrich Wilhelm IV. am 3. September
1840 um Erlaubnis baten, einen Verein zur Förderung zu gründen;
eben um den Dom zu erhalten. Dieser Bitte kam der preußische Herrscher schnell nach und versprach sogar, den Verein mit jährlich 10.000
Talern zu unterstützen. Bereits am 15. Januar 1842 kam es zur ersten
Sitzung des provisorischen Ausschusses, der gemeinsam den ersten Präsidenten des neuen Zentral-Dombau-Vereins zu Köln wählte:
Heinrich von Wittgenstein. Doch es gab nicht nur gewählte Mitglieder
des Vorstands, sondern auch geborene, wie den amtierenden Kölner
Oberbürgermeister, den amtierenden Kölner Dombaumeister, den
amtierenden Erzbischof von Köln und den amtierenden Dompropst.
Dies hat sich bis in die heutige Zeit so gehalten mit der einzigen Ausnahme, dass der Erzbischof heutzutage Ehrenvorsitzender ist.
Im Jahre 1865 fand erstmalig die Ziehung einer Dombau-Lotterie statt,
eine zusätzliche Geldeinnahme-Quelle. Deren Entstehung war bereits
1851 geplant, wurde damals jedoch abgelehnt, da befürchtet wurde,
eine Lotterie sähe zu sehr nach „unedlen Motiven“ aus. Durch diese
Ziehungen brachte der ZDV nun jährlich 90.000 bis 170.000 Taler für
den Dombau auf; bis 1880 trug er rund 6,6 Mio. Taler (Stand 2004 ca.
1,1 Mrd. Eur.) zur Finanzierung bei – das waren zur damaligen Zeit ca.
75 Prozent der gesamten Bausumme. Auch heute findet diese Lotterie
im Rahmen des Spiel 77 noch statt und bringt dem Verein jährlich ca.
1,7 Millionen Euro ein.
Endlich war es soweit und am 14. September 1880 wurde der letzte
Stein auf dem Südturm fertiggestellt und der damalige Kaiser Wilhelm I.
legte den 15. Oktober 1880 (den Geburtstag seine Bruders Friedrich
Wilhelm IV) als „Tag der Vollendung“ fest.
Aufgaben – damals und heute
Zur Gründungszeit des ZDV lag das Hauptaugenmerk logischerweise
auf der Vollendung des Kölner Doms. Und in der Tat, angesichts der
völligen Mittellosigkeit der Kirche im 19. Jhdt., hätte man nur durch
staatliche Zuschüsse das Ziel nicht erreicht und das Unterfangen
wäre zum Erliegen gekommen. Das Statut aus der damaligen Zeit ist
8 | klaaf | Stadtgeschichte
auch heute noch gültig und – von einigen technischen Abänderungen abgesehen – noch komplett tragfähig. Darin heißt es „§1 – Unter
dem Namen ‚Dombau-Verein‘ bildet sich in Köln ein Verein, welcher
den Zweck hat, vermittelst Darbringung von Geldbeiträgen und in
jeder sonst angemessenen Weise für die würdige Erhaltung und den
Fortbau der katholischen Kathedral-Domkirche in Köln nach dem
ursprünglichen Plane thätig mitzuwirken“. Zur damaligen Zeit war
dieser Text unglaublich vorausschauend und entfachte oft Zündstoff
für viele Diskussionen. Weiterhin wurde festgelegt, dass jedes Mitglied einen Taler im Jahr zu zahlen hat.
Inzwischen schreiben wir das Jahr 2017 und diese Aufgabe kostet
rund 10 Millionen Euro jährlich, von denen der Verein ca. 60 % der Kosten trägt; Staat und Kirche kommen für den Restbetrag auf.
Mittlerweile erwirtschaftet der Dombauverein sein Geld aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und Verkaufserlösen. Ein nicht geringer Teil
kommt sogar durch Erbschaften, von denen zwölf solcher Nachlässe
dem Verein seit 2012 3,4 Millionen Euro einbrachten. Heute ist es die
Hauptaufgabe, den Kölner Dom – eine der bedeutendsten gotischen
Kathedralen der Welt - zu erhalten und zu fördern – ihn je zu vollenden
ist ein schier unglaubliches Projekt!
Der Dom tatsächlich vollendet?
Wir springen noch kurz zurück ins Jahr 1902, in welchem der damalige Dombaumeister Richard Voigt die vorschnelle Äußerung aussprach,
dass der Dom in den nächsten 100 Jahren keinerlei Restaurierung bedürfte. Tatsächlich wurde bereits ein Jahr später ein zweites Gutachten vom neuen Dombaumeister Bernhard Hertel vorgelegt, welches
Witterungsschäden hervorhob – und tatsächlich: Am 20. Mai 1906 fiel
ein großer Steinbrocken vor das Hauptportal des Doms und verfehlte die Menschen nur knapp. Endlich begannen die ersten Restaurierungsarbeiten.
Damit natürlich nicht genug: Im Zweiten Weltkrieg wurde der Dom in
der Nacht des 31. Mai 1942 von Brandbomben getroffen; die Kölner
Dombauhütte brannte bis auf die Grundmauern ab.
Für 2017 gibt es bereits eine lange Liste: bis Ende März 2017 soll das
Jesus-Sirach-Fenster im südlichen Querhaus restauriert werden; auch
die Vorbereitungen für die Sanierung der Südturmbereiche und die
Rettung der Chorschrankenmalereien laufen schon auf Hochtouren.
Dass das Geld eingesammelt und im Sinne des Vereins eingesetzt
wird, dafür tragen seit Generationen die Mitarbeiter des ZDVs Sorge. Im Sinne des Vereins, das heißt, dass ausschließlich in Renovierungs- und Erhaltungskosten investiert wird. Dabei wird das Geld der
Kölner Dombauverwaltung zur Verfügung gestellt, die es wiederum
für entsprechende Projekte der Dombauhütte einteilt. Fazit: Eine ne-
ver ending story! Denn es ist klar, dass auch
zukünftig die Domerhaltung jährlich einen
Betrag von mehreren Millionen Euro erfordern wird. Um diese Summen zu erreichen,
dazu braucht es eine perfekt funktionierende
Organisation und einen immensen zeitlichen
Aufwand!
Daher auch an dieser Stelle noch einmal einen Herzlichen Glückwunsch und ein großes
Dankeschön für 175 Jahre unermüdliche
Arbeit! Dass sich die vielen Stunden gelohnt
haben beweist der Kölner Dom heutzutage,
auch wenn man vermutlich nie von einer
Vollendung des Bauwerks reden wird. Dafür
ist einfach immer genug zu tun und gerade
daher brauchen wir den Einsatz des Zentralen Dombau-Vereins, damit wir tatsächlich
sagen können „… damit der Dom uns bleibt!“
Claudia Schlickeiser
Noch ein paar Fakten
Mittlerweile umfasst der Verein ca. 14.000
Mitglieder. Im Jahr 2017 sollen es 17500 sein, eine
Hommage an das Jubiläumsjahr!
Der Dom gehört sich selbst: Als Eigentümer des
Kölner Doms steht im Grundbuchamt „die Hohe
Domkirche zu Köln“
1996 wurde der Dom als Meisterwerk gotischer
Baukunst in die Liste der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen.
Das Logo des ZDV: Es zeigt den
Dom mit Gerüst – denn die
ZDV-Familie ist das Gerüst des
Doms: Ohne sie wäre der Dom
weder vollendet (1880) noch bis
heute erhalten und auch künftig
nicht gesichert. Die Türme sind rot – weil der ZDV
sie dem Dom zur Vollendung aufgesetzt hat. Die
Farbe signalisiert auch, dass die Türme ohne
den Verein in Gefahr wären. Die untere Linie des
linken Turms ist gestuft, während der rechte
glatt aufsitzt auf dem Sockel – das zeigt, wie der
unfertige Dom aussah, bevor die Türme beim
Aufbau dem Torso angepasst wurden. So erzählt
das Logo in Kurzform Geschichte, Zweck und
Zukunft des Vereins.
Stadtgeschichte | klaaf | 9
ABENTEUER KÖLN
ABENTEUER KÖLN
Köln 2017 – Unterwegs …
KÖLSCH!
2 EURO
SPENDE
PRO BU
CH FÜR D
EN
KÖLNER
Entdecke Deine Stadt!
In diesem Jahr startet die Akademie eine neue Veranstaltungsreihe.
Geboten wird Geschichte, Musik und Expertenwissen als inszenierte
Exkursion. Die Palette ist breit gefächert. Es geht hoch auf Türme, run-
Hrsg.: Zentral-Dombau-Verein zu Köln
Robert Boecker
ter in Bunker, Tunnel und in historische Gewölbe, in Grünanlagen und
Parks, auf den Kölnpfad und mit dem Schienenbus auf Güterzugstrecken rund um die Stadt.
„ICH FÜRCHTE, HERR PASTOR,
WIR SIND BESTOHLEN“
Kölner Dom. Geschichten
und Geheimnisse
128 Seiten
ISBN 978-3-7616-3043-3
24,95 Euro
Köln von oben
Blick vom Domturm über Köln
DOM
gehen an den
Zentral-Dombau
-Verein
zu Köln
Wie die Stadt von oben aussieht, kann man vom Kölner Dom oder
LVR-Turm jederzeit überprüfen. Aber die Türme von Sankt Aposteln
oder der Feuerwache 3 in Lindenthal kann man nicht so ohne weiteres besteigen. Der Ausblick von den Konchen Sankt Apostelns zeigt,
wie schön der Neumarkt ist. Die Aussicht vom Feuerwehrturm in
Lindenthal reicht bei guter Sicht quer über die Stadt bis zum bergischen Land, dem Siebengebirge und westlich bis zur Ville. Man schaut
direkt auf niedrig gebaute Nachkriegsarchitektur, dazwischen ein paar
Häuser aus der Gründerzeit, aber auch auf architektonische Glanzleistungen wie die Uniklinik.
Illustriert von Corinna Vogelmann
WAS MACHEN DIE
KÖLNER TIERE,
WENN ES REGNET?
9 Papp-Doppelseiten
ISBN 978-3-7616-3049-5
9,95 Euro
Köln von unten
Vor dem Feuerwehrturm in Lindenthal
Wie viele historische Gewölbekeller Köln hatte, wissen wir heute nicht.
Der Bombenhagel im 2. Weltkrieg hat zu viel zerstört. Restauriert
sind der römische Sancta Clara Keller oder der historische Keller der
Familie Josuweck in der Palmstraße. Dass man durch den Versorgungstunnel der Rheinenergie unter dem Rhein hergehen kann, ist
vielleicht eher bekannt als die zahlreichen Bunker, die Kölner Bürger
vor möglichen Bombenangriffen schützen sollen. Bei den Exkursionen in das unterirdische Köln testen wir die unterschiedlichen Untertageräumlichkeiten auf ihre Akustik. Handverlesene Kölner Musiker
werden sie bespielen.
Köln auf Trassen
Schienenbus im Kölner HBF
10 | klaaf | Abenteuer Köln
Wer Köln aus der Perspektive von Güterzügen kennen lernen möchte,
ist richtig bei den Schienenbustouren. Wir fahren jeweils zwei Stunden mit einem historischen Schienenbus auf Güterzugstrecken. Los
geht es am Kölner Hauptbahnhof. Dann fahren wir nach Ehrenfeld, Bickendorf, Niehl und von dort über den Molenkopf zu den Ford Werken
und zur Müllverbrennungsanlage. Sollte ein Gleisbruch die Strecke
sperren, fahren wir durch Mülheim und Flittard zu Bayer Leverkusen
und zurück über den großen Rangierbahnhof Kalk Nord zum Deutzer
Hafen. Selbstverständlich erzählen wir dazu jede Menge Anekdoten
aus der Kölner Industriegeschichte.
Erzählt von
Rolly und Stephan Brings
VATER & SOHN OP KÖLSCH
Das Zeichen für den Kölnpfad
184 Seiten
ISBN 978-3-7616-3018-1
16,95 Euro
Köln im Grünen
Ein Achtel der Fläche vom Kölner Stadtgebiet besteht aus Wald. Auf
einem Zehntel der Fläche finden wir Parks und Grünanlagen. Auf 171
Kilometern verläuft der höchst abwechslungsreiche Kölnpfad: Er führt
einmal um Köln herum. Zu entdecken sind idyllische Parklandschaften, Wälder, Wiesen, der Grüngürtel, die Rheinauen, die Seenlandschaft im Kölner Norden, der Königsforst und die wilde Wahner Heide.
Wer Augen und Ohren öffnet, entdeckt auch sehr viele wilde Tiere:
Kaninchen, Eichhörnchen, Schwäne, Enten, kanadische Wildgänse,
Füchse und Fledermäuse, Greifvögel, Singvögel und Damwild. Wir
erkunden mit Jägern und Naturschutzexperten das wilde Köln.
Priska Höflich
Informationen und Termine: www.koelsch-akademie.de
Anmeldung unter [email protected]
Abenteuer Köln | klaaf | 11
Hermann Schmidt
WOLFGANG OVERATH
Der Spielmacher
208 Seiten
ISBN 978-3-7616-3042-6
14,95 Euro
Verlag
Im Buchhandel oder unter www.bachem.de/verlag erhältlich.
STADTGESCHICHTE
STADTGESCHICHTE
„Do jitt et
nix ze kriesche!“
Zum 50. Todestag von Konrad Adenauer
Solange er noch bei Bewusstsein war, fand er
stets tröstende Worte
für seine Angehörigen
und engen Mitarbeiter,
die ihn Tag und Nacht
betreuten. Er nahm bis
zuletzt Anteil am politischen Geschehen, vor
allem aber schrieb er an
seinen Memoiren.
Anneliese Poppinga, die
in den letzten Jahren bis
zu seinem Tod Adenauers Sekretärin war, hat
2009 ihre Erinnerungen
Das Konrad-Adenauer-Denkmal
an „Adenauers letzte
vor St. Aposteln
Tage“ veröffentlicht (Hohenheim Verlag, Stuttgart). Sie beschreibt anschaulich, wie sehr ihm die Arbeit an seinen
Erinnerungen am Herzen lag, wie hartnäckig und gründlich er trotz
seines hohen Alters und seiner zunehmenden Schwäche vorging.
Die Memoiren liegen für die Jahre 1945 bis 1963 vor, der letzte Band
in Fragmenten.
Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger würdigte beim Staatsakt die
Leistung seines Vorgängers:
„…Doch was für eine Zeit! Als Konrad Adenauer sein Amt übernahm,
trat er das schlimmste Erbe an, das jemals ein deutscher Staatsmann zu verwalten hatte. Als er es nach 14 Jahren verließ, war das
freie Deutschland wieder ein geachteter Partner freier Völker, und
ihm vor allen verdankt es dies. Welch ein Glücksfall! ...“
In seinem Nachruf erinnerte Bundespräsident Heinrich Lübke auch
an Adenauers Zeit in Köln:
„…Für ihn gab es keine Alternative zur freiheitlichen, sozialen und
rechtsstaatlichen Lebensordnung, keinen Kompromiss gegenüber
jedweder Ideologie der Gewalt, des Unrechts und des Hasses. Dieser Haltung wegen wurde er durch das nationalsozialistische Regime aus dem Amt entfernt, in dem er als Oberbürgermeister für
seine geliebte Heimatstadt Köln so vorausschauend und fruchtbar
gewirkt hatte. Auch in den schwersten und einsamsten Zeiten, in
denen er verfolgt und der Freiheit beraubt wurde, blieb er sich und
seinen Grundsätzen treu. …“
Diese Haltung versuchte Adenauer in seinen letzten Tagen so zu erklären:
„Mut, das ist eine Gnade, die mir der Herrgott gegeben hat. Einen geringen Bestandteil an Furcht.“
Ingeborg Nitt
Konrad Adenauer
Foto: C. Mallebrein · Konzeption: buero211.de
Gleichzeitig verfolgte er aufmerksam die politischen Ereignisse, insbesondere die Entwicklungen um die europäische Einheit. Eine Ansprache des amerikanischen Vizepräsidenten Hubert H. Humphrey
erregte seine Aufmerksamkeit. Er korrespondierte umgehend telegraphisch mit dem französischen Staatspräsidenten Charles de
Gaulle und empfing am 3. April Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger zu einem Gespräch über die Außenpolitik der Bundesrepublik.
Was bei der Familie Sorge und bei seiner Ärztin Entsetzen auslöste,
schien Adenauer jedoch gut zu tun. Er wirkte gestärkt und erholt. In
den folgenden Tagen wurde er jedoch zunehmend schwächer und
verlor schließlich das Bewusstsein. Am 19. April 1967 verstarb Konrad Adenauer.
Die Trauer um diesen herausragenden Politiker war nicht nur in seiner Heimatstadt Köln groß. Vier Tage lang dauerten die Trauerfeierlichkeiten. Der Bevölkerung wurde sehr viel Zeit eingeräumt, um
von Konrad Adenauer Abschied zu nehmen. Am 22. April wurde er
von Rhöndorf nach Bonn überführt. Hier konnten die Menschen
von 13 Uhr bis zum nächsten Abend am Sarg vorbeidefilieren. Anschließend erfolgte die Fahrt nach Köln und die Aufbahrung im Dom.
24 Stunden stand das Gotteshaus den Trauernden offen. Staatsakt
und Pontifikalrequiem schlossen sich an. Per Schiff wurde der Sarg
anschließend zurück nach Rhöndorf gebracht, wo er am Abend des
25. Aprils auf dem Waldfriedhof im engsten Familienkreis beigesetzt
wurde.
8.10.2016 – 9.4.2017
rautenstrauCh-joest-MuseuM
Kulturen der Welt
S Kölner Kulturstiftung
der Kreissparkasse Köln
12 | klaaf | Stadtgeschichte
Thema | klaaf | 13
KARNEVAL
TITELBILD
Eineiige Cousins?
Nachwuchs im Kölner Karneval
Pilgerziel
Dom und
die Welt ...
Wat es dat dann? Eineiige Zwillinge kennt mer jo, ävver wann vun „eineiige“ Cousins geschwaadt weed, weiß mer als Kölsche, dat kann nor
ene herrliche Blödsenn sin – su en Aat vun Blödsenn, wie fröher luuter en Bütterede zo hüre wor. Leider geiht die Zoot vun Humor verlore.
Woröm? Weil de mieste Redner kei Kölsch mih schwaade un unse Humor zo enem große Deil met der Sproch zosammehängk.
Hüggzodags sin de Büttenredner un de Comedy-Stääncher nit mih
usenanderzohalde, wie ich beim Vürstellovend vum Fesskomitee en
der Flora fassstelle moot. Jo, et es zom Deil rääch löstig, wat se su vürdrage, hät ävver nix mih met ener kölsche Büttered oder enem Krätzche zo dun. Wann mer bei de Verantwortliche nohfrög, heiß et: „Mer
müsse die nemme, et gitt ere jo kein Kölsche mih. Un die kumme aan!“
Ja jo, ich kann mich och op de Bühn stelle un jet vun der Fott verzälle,
kütt och immer aan. Ävver dat kann doch nit der Maßstab sin. Et A un O
es doch, der kölsche Nohwuchs zo fördere. Nevve Bands, die vör luuter
Radau nit mih zo verstonn sin, weil de Lück jo op Party stonn, han mer
alsu jetz en Hääd Comedians, die Deutsch schwaade, weil se eeschtens
kei Kölsch künne un domet mer se zweitens och versteiht - landeswigg.
Die Mischung es alles andere, bloß kein kölsche Fastelovendssitzung.
Dat moot ich eesch ens quitt wääde, ih dat ich zom positive Deil kumme.
E paar Pänz han et dä Große vürgemaht, wie et gonn kann. „Et schlaue
Pitterche“ (Jan Arne Wirths) un „Zilli un Mattes“ (Celina Domscheit und
Max Röhrig) brahte nette Vürdräg – un die kunnte Kölsch.
Köln gehört zu den bedeutendsten Pilgerstätten der
Christenheit.
Wichtigstes Pilgerziel in Köln
ist natürlich der Dom, der
vor allem die Verehrung der
Heiligen Drei Könige und die
Präsentation ihres Schreins
Pilger an Indiens Südspitze
in den Vordergrund rückt.
Schon die um 1200 entstandene „relatio de tribus magis“ berichtet
von Schotten, Bretonen, Engländern, Franzosen, Italienern, Sizilanern und Spaniern, die nach Köln strömten, um die Reliquien der
Weisen zu verehren. Seit dem 13. Jahrhundert gehörte der Besuch
an ihrem Grab zum Krönungsritual deutscher Könige.
„Pilgern“ ist jedoch kein allein christliches Phänomen. Anhänger
einer Religion strebten schon immer danach, zentrale Stätten Ihres
Glaubens zu besuchen. Je weiter sich Religionen in der Welt verbreiten, desto größer wird die Menge an Menschen, die lange Reisen auf
sich nehmen, um ihr Pilgerziel zu erreichen.
Unter dem Titel „Pilgern – Sehnsucht nach Glück?“ widmet das
Rautenstrauch-Joest-Museum dem weltumspannenden Phänomen
des Pilgerns noch bis zum 9. April 2017 eine eigene Ausstellung. Auf
rund 1.400 Quadratmetern Fläche werden 14 Pilgerstätten inszeniert.
Darüber hinaus beleuchtet die Schau spirituelle, wirtschaftliche,
politische, ökologische und auch touristische Aspekte des Pilgerns.
Mit dem Streifzug durch die Pilgerorte der Welt liefert das Museum
mehr als nur eine Antwort auf die Frage, warum Menschen pilgern.
De Kölsch-Cats singen e herrlich Kölsch op bekannte un neu komponeete Leeder em Stil vun de Andrew-Sisters. „De Köbesse“ han musikalisch un och, wat et Kölsch aangeiht, jet drop. Do es esu manche
Ohrwurm dobei, dä, nemmen ich aan, em Fastelovend erop- un eravgesunge weed.
Der disjöhrige Nohwuchsrednerpries han uns eineiige Cousins (Bernd
und Wolfgang Löhr) zorääch kräge: „Zwei Hillije“. Et Krätzche es en Vördragsform, die en enem kleine Verzäll eine Poäng nohm andere beed
un musikalisch ungermolt weed. Und dat maache die zwei wirklich
god. Se erennere jet an et legendäre Colonia-Duett, dat bliev nit us,
wann dä ein Flitsch spillt un dä andere ne Zylinder aanhät. No muss
mer sage, dat der Süpers Häns ene Ausnahmekünsler es, e Naturtalent
oder wie der Kölsche – positiv gemeint – säht, ene Naturbekloppte.
Dodran zo tippe es esu god wie unmöglich. Ävver dat well uns Nohwuchsrednerpaar och gar nit, dann se han en ganz eige Aat entweckelt.
Se bränge ehr Wetz ärg drüg erüvver un maache de Lück met echtem
kölsche Humor Freud. Mer gratuleere vun Hätze!
14 | klaaf | Karneval
Villleich kütt se jo ens widder, die Zigg, wo en Sitzung en Sitzung es,
ohne dat mer op de Stöhl höppe muss un wo och de leise Tön un der
hingersennige Humor widder Plaatz finge. Partys ha‘ mer doch verdammp genog! Alice Herrwegen
Pilgern – Sehnsucht nach Glück?
Rautenstrauch Joest-Museum – Kuluren der Welt
Cäcilienstraße 29-33, 50676 Köln
www.museenkoeln.de
Britta
Schmitz
Oft ist Fotografin Britta Schmitz stundenlang in der Domstadt unterwegs, bevor sie
auf den Auslöser drückt. Sie kann die Stadt nicht neu erfinden,
doch sucht sie an vertrauten Orten nach neuen Blickwinkeln
und überraschenden Perspektiven – und das braucht Zeit. Mit
dem Blick fürs Detail versucht sie Stimmungen einzufangen und
die vielen Kontraste der Domstadt abzulichten. In vielen Publikationen aus dem Kölner Emons Verlag – dort ist sie in der
Pressestelle tätig – hat Britta Schmitz ihre Fotografien veröffentlicht, wie im zweibändigen Bestseller »111 Kölner Orte, die
man gesehen haben muss« und in dem Führer »Melaten. Gräber erzählen Stadtgeschichte«. Ihrem Bildband »Kölner Lieblingsorte« haben wir unser Titelbild entnommen: die Fahrgäste auf dem Kettenkarussell der Deutzer Kirmes
scheinen auf den Dom zuzufliegen. Auch in ihrem jährlich bei Emons erscheinenden KölnKalender im Hochformat spielt die Fotografin
kunstvoll mit dem Bildausschnitt und ermöglicht Jahr für Jahr spannende Impressionen.
www.britta-schmitz.de
Britta Schmitz
Köln 2017
Hochformat: 35 cm x 100 cm
Emons Verlag
ISBN 978-3-95451-887-6
29,80 €
Titelbild | klaaf | 15
LITERATUR
LITERATUR
Raretätcher
us dem Böcherschaaf
KlaafBestsellerliste
Winterzeit – Schmökerzeit! Was gibt es schöneres, als sich in eine warme Decke zu hüllen und ein gutes Buch zu lesen. Frederike Katstaller
und Claudia Schlickeiser machen einige Vorschläge.
Barbara und Christoph Driessen
Udo Mainzer
Margareta Schumacher
Köln –
eine Geschichte
Kleine illustrierte Kunstgeschichte der Stadt Köln
UnHeil im Schatten der
Domtürme
Greven Verlag Köln 2015, € 24,90
ISBN: 978-3-7743-0653-0
J. P. Bachem Verlag, Köln 2015, € 19,95
ISBN: 978-3-7616-2888-1
Pro Business GmbH, Berlin 2016
ISBN: 978-3-86460-522-2
Wo stehen die ältesten Bäume Kölns? Welche
„Nur wer ihre Kunst kennt, versteht die Stadt
Süßigkeiten naschten Kinder im römischen
Köln. Denn vor allem ihre Kunst hat sie zu einer
Köln? Warum gab es im Mittelalter ein Stück
Metropole der Kultur gemacht.“ Ob sakrale
Köln im Herzen von London? Diese Fragen und
Meisterwerke, Architektur, Plastik, Malerei und
mehr werden im Buch beantwortet. Eine HomKunstgewerbe – da
Buch gewährt fesselnde,
mage an Köln und ein neues Standardwerk.
mitunter überraschende
Mit 277 Seiten ist es recht kompakt, deckt
Einblicke in die 2000-jähaber alle wichtigen Epochen der Stadt ab,
angefangen nicht mit
rige Kunstgeschichte
den Römern, sondern
Kölns.
um einiges früher: Das
Der J.P. Bachem Verlag
Gremberger Wäldchen
hat bereits einige „kleine
hat seine - im wahrsten
illustrierte Geschichten“
Sinne des Wortes - Wurherausgebracht, zum
Beispiel zur Stadt Köln
zeln in der Jungsteinzeit,
oder
zum
Erzbistum
Köln,
und das vorliegende
in der die ersten NutzunBuch
knüpft
an
die
Qualität
seiner Vorgänger an.
gen der Wälder rund um
Der
Verlag
hat
die
Reihe
in
einer
hochwertigen
Köln bekannt sind!
Aufmachung mit vielen Bildern und einem sehr
Photographien werden
handlichen Format auf den Markt gebracht.
eher sparsam eingesetzt, haben aber eine hohe
Die Abbildungen reichen hierbei von Grafiken
Qualität und sind schön anzuschauen. Sie steüber Fotografien, Grundrissen bis hin zu alten
hen zu Beginn jeden Kapitels und stimmen auf
Darstellungen
im jeweiligen Stil der Epoche. Dadie neue Thematik ein. Eine Vorgehensweise,
die ich sehr schön finde, weil sie immer wieder
durch wird die Lektüre aufgelockert und bietet
Interesse am Buch weckt. Es ist locker und
dem Leser auch etwas für das Auge, gerade bei
lebendig geschrieben und macht Spaß beim
der Kunst ist dieser Aspekt ja essentiell.
Lesen. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern,
Der Autor ist ein renommierter Kunstkenner, der
wann ich zuletzt eine Chronik - denn genau das
Daten und Fakten zuverlässig präsentiert. Fachist dieses Buch im Grunde - wie einen Roman
begriffe werden in einem Glossar erläutert.
gelesen habe.
Die Lektüre ist nicht nur für Kunstliebhaber
Kurzum, „Köln - Eine Geschichte“ ist für alle geinteressant, zumal sich dieses Buch wegen des
praktischen
Formats auch sehr gut vor Ort als
eignet, auch für Menschen, die nur wenig InterBegleiter
eignet.
esse an Geschichte haben, oder ihr Interesse für
Geschichte entdecken möchten. Wer Köln liebt,
wird es nach dieser Lektüre noch mehr lieben
für seine Geschichte und seine Geschichten.
16 | klaaf | Literatur
Georg Freibach und Simon Hetzfeld sind
Nachbarn und enge Freunde! Erst besuchen sie
gemeinsam die Volksschule, später das Gymnasium. Doch der Ton in Deutschland wird härter,
die Umgangsformen im nationalsozialistischen
Reich rauer. Und so trennen sich die Wege der
beiden, als der Krieg auszubrechen droht, und
finden erste zehn Jahre später wieder zueinander.
In der Zwischenzeit hat Georg Abitur gemacht
und durfte, unter Zugeständnissen an das
NS-Regime, ein Studium beginnen. Dort lernt er
Maria kennen, die seine
einzige Vertraute wird.
Doch der Krieg trennt
auch sie, als Georg zum
Wehrdienst einberufen
wird und an die Front
muss.
Dort erwartet ihn ein
hartes Schicksal, denn
nicht nur die Tage
im Einsatz sind kräftezehrend. Letztendlich
desertiert der junge Mann vor den Toren seiner
Heimatstadt Köln und versucht Unterschlupf
bei seinen Verwandten zu finden. Doch was er
erlebt, stellt alles andere in den Schatten. Seine
Heimatstadt Köln wurde zerbombt; Freunde
und Familie – viele mussten ihr Leben lassen.
Doch die alles entscheidende Frage ist: Was ist
mit Maria passiert? Der Frau, die er liebt und die
er im Schutze seiner Familie zurückgelassen hat.
Dieser Roman handelt von den vielen Facetten
einer Freundschaft, den Träumen, die zerplatzen, den Narben, die ein Krieg hinterlässt und
der Hoffnung, die man nie aufgeben darf.
Katharina Petzoldt
Wä sök, dä fingk – Kölsche Geschichten
Hörbuch
Dabbelju Verlag, 2016
Mit Mundartautorin Katharina Petzoldt und ihrem ersten Hörbuch „Wä
sök, dä fingk“ geht die Reihe „Kölsch aus erster Hand“ in ihre nächste
Runde. Unterstützt von Manfred Ehrhardt liest sie darauf die schönsten kölschen Geschichten aus ihrer Feder.
Die Hörbuch-CD erscheint in Kooperation
mit der „Akademie för uns kölsche Sproch“
und präsentiert von „Ich han mi Kölle gään“
bis „E gelunge Chressfess“ 17 hörenswerte
Kölsch-Episoden.
Katharina Petzoldt ist am 9.7.1939 in Köln
geboren. Sie hat eine abgeschlossene Lehre
als Bankkauffrau. Nach Kindererziehungsjahren war sie Angestellte der
Stadt Köln und im Schulsekretariat der Europaschule Köln tätig. Sie ist
jedoch nicht nur Mundartautorin. Seit 1990 leitet sie zudem Kölsch-Seminare an der Akademie för uns kölsche Sproch. Erst im Juni 2016
kam ihr erstes Buch heraus mit dem Titel „En klein Kölsch Lektion“, in
dem ihre wöchentlichen Kölsch-Lektionen im Kölner Wochenspiegel
zusammengefasst sind.
Petra Schier
Das Haus in der Löwengasse
Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 2012, € 8,99
ISBN: 978-3-499-25901-2
Köln 1823. Die junge Pauline Schmitz ist in einer verzweifelten Lage. Sie
hat ihre Stelle als Gouvernante in Bonn verloren, nachdem sie sich gegen die Übergriffe ihres Arbeitgebers gewehrt hat. Allein und mittellos
findet sie schließlich eine Anstellung als Magd in Köln. Dort wird der
Fabrikant Julius Reuther auf Pauline aufmerksam
und bietet ihr eine Stelle als Erzieherin für seine
Kinder an. Es scheint bergauf zu gehen. Doch die
Liebe wirbelt Paulines Leben schon bald gehörig
durcheinander. Zudem versucht jemand, die Geschäfte von Julius Reuther zu sabotieren, so dass
dieser finanzielle Probleme bekommt.
Wieder einmal ein unterhaltsames Buch von Petra
Schier. Emotional und liebevoll geschrieben. Als
Kölnerin berühren einen die Beschreibungen der
Schauplätze und die Einblicke in die damalige Zeit besonders. Von
Beginn an wird man in die Geschichte von Pauline hineingezogen. Dies
liegt vor allem daran, dass die historischen Hintergründe so genau
geschildert werden, dass es einem auch aus heutiger Sicht leicht fällt
nachzuvollziehen, wie schwierig es im Jahr 1823 für eine alleinstehende Frau war, sich durchs Leben zu schlagen. Dabei entsteht eine wunderbare Liebesgeschichte, bei der man bis zur letzten Seite mitfiebert,
wie es denn nun ausgeht.
In dieser Rubrik präsentieren wir Ihnen regelmäßig die „Top 10“
der beliebtesten Bücher zum Thema Köln, jeweils ermittelt von
einer der großen Kölner Buchhandlungen.
Schlemmerreise Köln
Kuffer Marketing
LUUPS Köln 2017
Gutscheinbuch
Köln und der Krieg
Matz, Greven Verlag
Die Heinzelmännchen von Köln
Kopisch, Nord-Sued Verlag
Wenn es Nacht wird in Köln.
Herausgeber „einzigartig“
Wie der Dom nach Köln kam
Baum, Greven Verlag
Köln – Satirisches Reisegepäck
Michael Müller Verlag
111 Kölner Orte
Imgrund, Emons Verlag
En klein Kölsch-Lektion
Petzoldt
111 Kölner Kneipen
Imgrund, Emons Verlag
Wir bedanken uns bei der Mayerschen Buchhandlung für die
Informationen und Statistiken zur Erstellung dieser Liste.
Literatur | klaaf | 17
RÖDSEL
KÖLN | VOR ORT
Termine von Januar bis April 2017
Liebe
Rätselfreunde!
Bitte beachten Sie auch unsere Internetseite: www.koelsch-akademie.de
Opgepass!
Ab 2017 ändert sich der Kartenverkauf für Veranstaltungen
der Akademie för uns kölsche
Sproch.
Weitere Informationen finden
Sie bei den jeweiligen Terminen.
Dieses Mal sehen Sie ein bekanntes Relief (Bild rechts).
An welchem Gebäude befindet es sich?
Senden Sie uns eine Postkarte mit dem Lösungswort bis Mittwoch, den 15. Februar 2017 an:
Akademie för uns kölsche Sproch
Ingeborg Nitt
Im Mediapark 7, 50670 Köln.
Haben Sie selbst ein passendes Köln-Foto für ein Rätsel?
Die digitalen Fotos [Größe ca. 2480 x 1600 Pixel, 300 dpi] können
Sie jederzeit senden an [email protected]
Wird das Foto veröffentlicht, erwartet den Einsender ein Preis.
SCHAUPLATZ
KÖLNER
GESCHICHTE 3
10. DEZ 2016 –
1. MAI 2017
Auflösung
des letzten Rätsels:
Unser Foto zeigte einen Ausschnitt des
Hauptportals, genannt
„Passionsportal“, an der
Südseite des Kölner
Domes. Gemeinsam
mit dem „Ursulaportal“
und dem „Gereonsportal“ wurde es nach dem Zweiten Weltkrieg
von Ewald Mataré neu gestaltet. Unterstützt wurde er von seinem
Meisterschüler Joseph Beuys. Das Hauptportal besteht aus zwei
Türen, der „Papsttür“ und der „Bischofstür“, die u.a. Wappen und
Wahlspruch von Kardinal Frings zeigt.
Aus der Reihe
„Töurcher en Kölle un drömeröm“
der Akademie för uns kölsche
Sproch/SK Stiftung Kultur
DER HEUMARKT
Foto: Michael Wiesehöfer
Eine Ausstellung des Kölnischen Stadtmuseums und des
Römisch-Germanischen Museums im Kölnischen Stadtmuseum
18 | klaaf | Rätsel
Kölner Menschen 2016
Heitere Zeiten
Gute Gespräche kombiniert mit
guter Musik! Zum dritten Mal
laden Kölnische Rundschau
und SK Stiftung Kultur zur
dieser Veranstaltung ein.
Mit Monika Kampmann und
Ingrid Ittel-Fernau
Jecker Brunnewäg
em Fastelovend
durch et Friesenveedel
Gewinnbereitstellung
Gewinner erhalten ihren Gewinn stets auf dem Postweg zugestellt. Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Mitarbeiter und Seminarleiter der Akademie för
uns kölsche Sproch sind von der Teilnahme ausgenommen. Der Rechtsweg
ist ausgeschlossen.
Datennutzung
Personenbezogene Daten werden ausschließlich zum Zwecke der Abwicklung des Gewinnspiels verwendet und nicht an Dritte weitergegeben.
Fotoüberlassung
Mit der Teilnahme am Wettbewerb (Auswahl des eingesandten Fotos für
die Rätselseite) erteilt der Einsender der Akademie för uns kölsche Sproch
(Adresse siehe Impressum) das Recht, eingesandte Fotos für das Gewinnspiel zu nutzen. Er bestätigt gleichzeitig, dass er der Urheber der übergebenen Bilder ist und damit uneingeschränkt über die entsprechenden
Nutzungsrechte verfügt. Für die Veröffentlichung von Fotos im Rahmen des
Gewinnspiels wird kein Honorar bezahlt. Mit dem Einsenden/Hochladen
von Fotos erklärt sich der Teilnehmer mit den Teilnahmebedingungen
einverstanden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Treff:vor St. Agnes,
Neusser-Straße
Kosten:10 €
Anmeld.:Hilde Lunkwitz (0221) 739 29 95
Jutta Müller (02233) 2 11 76
mobil 0178 21 34 034
Hinweis:Teilnahme auf eigene Gefahr
Änderungen vorbehalten
Aus der Reihe
„Töurcher en Kölle un drömeröm“
der Akademie för uns kölsche
Sproch/SK Stiftung Kultur
Alles hät sing Zick
Peter Füssenich
Ort:
Die Krippen von St. Agnes,
St. Kunibert und St. Ursula
stehen mit ihrer Entstehungsgeschichte im Mittelpunkt.
Mer singe ävver och kölsche
Chressdagsleeder un hüre
Chressdagsverzällcher.
Ort:Landhaus Zündorf
Marktstr. 27
51143 Köln
Anmeld.:Norbert Schäfer
Tel.: 02203-81203
So 29.1., 15 Uhr
Gäste: Kölns neuer Stadtdirektor
Dr. Stephan Keller, Polizeipräsident Jürgen Mathies, Dombaumeister Peter Füssenich,
Pianistin Olga Scheps, Werner
Spinner, der Präsident des 1. FC
Köln sowie die musikalischen
Urgesteine F. M. Willizil und
Peter Horn
Die Gewinner unseres letzten Preisrätsels sind:
Cäcilie Schwedhelm:zwei Karten für „Klaaf em Mediapark“
Katharina Freiberg: ein Buch „Pflanzen und Tiere op kölsch“
Erika Zimmermann: ein Buch „Livverlingche“
D R Ü B E R
Museen der
Do 9.2., 14 Uhr
Kölscher
Kreppchensgang
Basilica St. Kunibert
D R U N T E R
So 22.1., 11–15 Uhr
Mi 4.1., 14 Uhr
Folgende Preise werden unter allen richtigen Einsendungen verlost:
1. Preis: zwei Karten für den Klaaf em Mediapark am 21.3.2017
2. Preis: ein Buch von Heribert Klar: „Wo et Hätz vun voll es“
3. Preis: ein Buch von Gaby Amm: „Max un Moritz op kölsch“
U N D
Di 10.1., 19 Uhr
olksbühne am Rudolfplatz,
V
Aachener Str. 5, 50674 Köln
Kosten:Der Eintritt ist frei, aber nur
mit Eintrittskarte möglich.
Karten:Rundschau-Hotline:
01379-885310 (50 Cent aus
dem dt. Festnetz, abweichende Mobilfunk-Tarife)
Sa 21.1., 14.30 Uhr
Fastelovend
em Stadtmuseum
Eine Führung mit der
„Quetsch“ und alten kölschen
Liedchen durch die ständige
Ausstellung des Kölnischen
Stadtmuseums
mit Thomas Coenen und
Hans-Peter Odenthal.
Ort:
ölnisches Stadtmuseum,
K
Zeughausstraße 1-3
50667 Köln
Kosten:Erwachsene 5 €
ermäßigt 3 €
Hans Knipp
in Liedern und Texten
mit Monika Kampmann und
Ingrid Ittel-Fernau
Ort:Auferstehungskirche,
Görlinger Zentrum 39
50829 Köln
Mo 6.2., 18 Uhr
„Einmal Prinz …
und (fast) zurück
Ein Karnevalsmärchen
zwischen Enthaarungscreme
und blauem Zylinder“
Vortrag von Holger und
Christina Kirsch
Blick hinter die Karnevalskulissen – Ein Ex-Prinz erzählt: Holger
Kirsch hegte als kleiner Fetz den
Wunsch, als Prinz Karneval das
kölsche Narrenvolk zu regieren.
In der Session 2015 wurde sein
Kindheitstraum wahr und aus
dem Architekten und Familienvater Seine Tollität Prinz
Holger I. Was auf den ersten
Blick nach jecker Glückseligkeit
klingt, gleicht tatsächlich einem
Staatsakt und birgt ungeahnte
Herausforderungen.
Ort:RESIDENZ am Dom
Veranstaltungssaal
An den Dominikanern 6-8
50668 Köln
Kosten:Eintritt frei.
Gäste willkommen
Kontakt:Heimatverein Alt-Köln e.V.
www.hvak.de
Frauenbrunnen
Met enem bunte Hötche om
Kopp un ener Luffschlang öm
der Hals welle mer an Brünncher un Denkmöler öntlich
singe un och mänch Krätzcher
verzälle! Denkt an e klei Gläsche,
mer brenge der Schabau met!
Treff:Ecke Christoph-Str./
Kaiser-Wilhelm-Ring
KVB-Halt 12 / 15
Kosten: 8 €
Anmeld.:Hilde Lunkwitz (0221) 739 29 95
Jutta Müller (02233) 2 11 76
mobil 0178 21 34 034
Hinweis:Teilnahme auf eigene Gefahr
Änderungen vorbehalten
Termine | klaaf | 19
KÖLN | VOR ORT
VOR ORT | KÖLN
Sa 11.2. & So 12.2., ab 10 Uhr
Di 7.3., 14 Uhr
KölnKultur
Ehemals
Kölsch-Forum Sülz
Riehler Heimstätten –
Unter der Leitung von
Monika Kampmann und
heute
Ingrid
Ittel-Fernau
Seniorenzentrum Riehl,
Gäste:
Die Mundartautorin
SBK-Sozial-Betriebe
Paula Hiertz und
Köln
25 Jahre Kindertanzgruppe
(13. Workshop)
Samstags
11-13 Uhr:Neue Texte und
Lieder in kölscher Mundart
Mit Monika Kampmann
14.30 Uhr:Wat wor dat doch för e Levve
Mit Wolfgang Oelsner
Sonntags
11-13 Uhr:Musikalische Stadtgeschichte
Mit Günter Schwanenberg
14 Uhr:
Mittelalter in Köln
Mit Ingrid Ittel-Fernau
15 Uhr:
Besuch des
Rösrather Dreigestirns
Ort:
Schloss Eulenbroich
Zum Eulenbroicher Auel 19
51503 Rösrath
Kosten:97 € für Workshop und
Abschlussveranstaltung
Aus der Reihe
„Kölsche Dillendöppcher“ unter
„Töurcher en Kölle un drömeröm“ der Leitung von Monika Cöln
der Akademie för uns kölsche
Sproch/SK Stiftung Kultur
Ort:Städt. Seniorenzentrum
Dr. Ernst Schwering
Blankenheimer Straße 51
50937 Köln
Kosten:Eintritt ist frei!
Anmeld.: 0221-9921210
Di 21.3., 19 Uhr
So 12.2., 17 Uhr
Sankt Anna
Von Imis, Rheinländern
und anderen Kölschen
Die am 1. November 1927
eröffnete „Altenstadt“ auf dem
Kasernengelände der britischen
Besatzungssoldaten ist heute
ein modernes Seniorenzentrum.
In einer herrlichen Parklandschaft stehen Wohnblocks mit
altersgerechten Mietwohnungen in unterschiedlichsten
Größen, Pflegeheime und eine
kleine Kirche, gruppiert um
einen Festsaal für gemeinsame
Veranstaltungen, Feiern, Konzerten oder andere Darbietungen und einer Kantine. Auch
ein kleiner Supermarkt sorgt
für eine nahe Versorgung der
umgebenden Wohneinheiten.
Die für die Stadt Köln prägende
Einrichtung hat es in den fast 90
Jahren geschafft, die baulichen
und betreuerischen Angebote
den Wünschen der Bewohner
und den gesetzlichen Erfordernissen anzupassen.
Mit Reinold Louis
Ort:Schloss Eulenbroich
Zum Eulenbroicher Auel 19
51503 Rösrath
Kosten:VVK 15,50 € oder
Abendkasse 17 €
Karten:im ztix Kundencenter oder
unter 02202-907320
Hinweis:Für diejenigen, die den Workshop am Samstag und Sonntag besuchen, ist der Auftritt
von Reinold Louis natürlich
im Workshop-Preis von 97 €
inbegriffen. Aber man kann
die Karten natürlich auch
separat kaufen!
Fr 24.2., 20.15 Uhr
„Immer ess jet“
Kölsche Lesung mit
Elfi Steickmann
Ort:Senftöpfchen
Große Neugasse 2 – 4
50667 Köln
Karten:Reservierung über das
Senftöpfchen-Theater
0221 - 25 81 05
20 | klaaf | Termine
Mo 13.3., 16 Uhr
Treff:Boltensternstr. 16
Eingang SBK-Köln
KVB-Linie 18 oder Bus 134
Kosten: 8 €
Anmeld.:Hilde Lunkwitz (0221) 739 29 95
Jutta Müller (02233) 2 11 76
mobil 0178 21 34 034
Hinweis:Teilnahme auf eigene Gefahr
Änderungen vorbehalten
Vun allem jet …
Aus der Reihe
„Klaaf em Mediapark“
der Akademie för uns kölsche
Sproch/SK Stiftung Kultur
Mit dem Jägerquartett
Sa 25.3., 16 Uhr
„Jungferngang“ (mit
Dämmerschoppen)
„Met Sang un Klang rund öm
der Nüümaat“ - Musikalischer
Frühschoppenrundgang mit
herrschmitz
Treff:Glockengasse 4711
Kosten:14 € bei max. 30 Teilnehmern
Karten:Nur über
[email protected]
Weiterer Termin:
So 9.4., 11–12.30 Uhr
Treff:Glockengasse 4711
Kosten:14 € bei max. 30 Teilnehmern
Karten:KölnTourismus
Kardinal-Höffner-Platz
0221 - 346430
Hinweis:Individuelle Terminvereinbarungen für Gruppen unter
[email protected]
oder Tel.: 0171-2802252
Mi 29.3., 19.30 Uhr
Willibert Pauels
„Is dat nit herrlich …“
Couchgespräch
mit dem Publikum
Moderation: Ingrid Ittel-Fernau
Kommentierende Lieder:
Monika Kampmann
Ort:Schloss Eulenbroich
Zum Eulenbroicher Auel 19
51503 Rösrath
Karten:VVK 15,50 € oder an der
Abendkasse 17 €
Infos:02203 - 907320
Mo 3.4., 18 Uhr (Einlass 17 Uhr)
Vortrag Josef Gens /
Dr.Hermann Krüssel,
Das Grabmal des Römers Lucius Poblicius
im Oppidum Ubiorum
So 26.3. & 23.4., 14–16 Uhr
Ort:SK Stiftung Kultur
Im Mediapark 7
50670 Köln (Saal 1. OG)
Kosten: 10 € (keine Ermäßigung)
Karten:Bibliothek der Akademie för
uns kölsche Sproch
zu den Öffnungszeiten [s. S. 35]
0221 - 888 95 202 und
[email protected] und an der
Abendkasse
Mit Volker Hein und
Johannes Fromm.
Treff:Historische Wasserpumpe auf
dem Alter Markt
Kosten: 14 € bei max. 30 Teilnehmer
Karten:KölnTourismus
Kardinal-Höffner-Platz
0221 - 346430
Hinweis:Individuelle Terminvereinbarungen für Gruppen unter
[email protected]
oder 0171-2802252
Mein Leben in Liedern
„We dat Levve
su spillt …“
Ne kölsche Ovend
met dem Jägerquartett
Neue kölsche Verzällcher Stöckcher vun hück un fröher,
vörjedrage vum Ilse Jäger vun
der Kumede un vum Autor Otto
Jäger. Thomas Mosbach und
Jörg P. Weber spillen och dismol
selvsjemaate kölsche Leeder.
Ort:Stadtteilbibliothek Köln-Sülz
Wichterichstraße 1,
Ecke Sülzburgstraße
Kosten:Eintritt frei (der Förderverein
freut sich über eine Spende).
Mi 26.4., 14 Uhr
Mediapark –
Herkulesberg
Aus der Reihe
„Töurcher en Kölle un drömeröm“
der Akademie för uns kölsche
Sproch/SK Stiftung Kultur
Vor genau 50 Jahren, im April
1967, wurde der spektakuläre
Fund in einer Pressekonferenz
der Öffentlichkeit vorgestellt
und erregte weltweites Aufsehen. Über 70 tonnenschwere
Reliefquader waren in nur zwei
Jahren von Josef Gens, seinem
Bruder und fünf Freunden unter
dem Elternhaus am Chlodwigplatz ausgegraben. Im Jahr
2013 veröffentlichte Josef Gens,
der Entdecker des Grabmals in
seinem Buch „Grabungsfieber“
die spannende Geschichte
der Entdeckung, Bergung
und Forschung zum Poblicius
Grabmal. Seitdem sind dreieinhalb Jahre vergangen, in denen
Dipl. Ing. Josef Gens zusam-
Ort:Volksbühne am Rudolfplatz
Karten:19 € zzgl. VVK-Gebühren
an allen bekannten
Vorverkaufsstellen
Treff:KVB Linie 12/15 Haltestelle
Christoph-Str/ Mediapark
oben auf dem Kaiser Wilhelm-Ring
Kosten: 8 €
Anmeld.:Hilde Lunkwitz (0221) 739 29 95
Jutta Müller (02233) 2 11 76
mobil 0178 21 34 034
Hinweis:Teilnahme auf eigene Gefahr
Änderungen vorbehalten
Di 2.5., 19 Uhr
9. Kölner Abend –
Verzällche un Musik
Eine Veranstaltungsreihe der
Akademie för uns kölsche
Sproch/SK Stiftung Kultur
Ort:Volksbühne am Rudolfplatz
Aachener Str. 5
50674 Köln
Karten:bei KölnTicket-Verkaufsstellen
oder im Sekretariat der
Akademie för uns Kölsche
Sproch (s. S. 35)
Infos:0221 - 888 95 200
[email protected]
Kosten:17 € (ermäßigt 15 €)
zzgl. VVK-Gebühr,
21 € an der Abendkasse
„Puppensitzung 2017“
„Die Willi-Ostermann
Revue“ –
Eine Hommage an den
kölschen Tondichter
Erzähltheater-Spezialist Volker
Hein zeichnet in seiner
„Willi-Ostermann-Revue“ die
Lebensgeschichte des Dichters
als humorvolles musikalisches
Portrait nach. Ostermanns
Lebensstationen von der „Kinddäuf“ bis zum „Himmelspöözje“
werden in seinen unvergessenen Liedern lebendig
ein neues, attraktives Viertel
geschaffen.
HÄNNESCHEN-THEATER
So 16.4., 16 Uhr
Grabmal des Poblicius
Volker Hein und Johannes Fromm
So 9.4., 17 Uhr
Do 20.4., 19.30 Uhr
Ort:Zum Eulenbroicher Auel 19
51503 Rösrath
Karten:VVK 16,50 € oder
an der Abendkasse 18 €
Infos:02203 - 907320
Kölsche Krätzcher un Leedcher
met Quetsch un Schnüss an
„Original-Schauplätzen“.
Der Autor Otto Jäger trägt,
unterstützt von seine Schwester
Ilse, Mundartschauspielerin
bei der Kumede, seine neuen
Verzällcher vor. Jörg P. Weber
und Thomas Mosbach gestalten
den Abend musikalisch.
Ort:RESIDENZ am Dom
Veranstaltungssaal
An den Dominikanern 6-8
50668 Köln
Kosten:Eintritt frei. Gäste willkommen
Kontakt:Heimatverein Alt-Köln e.V.
www.hvak.de
Monika Kampmann:
40 Jahre Bühne
Moderation: Ingrid Ittel-Fernau
„Met Sang und Klang
durch Kölle“ –
Musikalischer
Altstadtrundgang mit
herrschmitz
Otto Jäger
men mit Dr. Hermann Krüssel,
Klassischer Philologe, Oberstudienrat am Aachener Pius
Gymnasium und Vorsitzender
des Vereins „Pro Lingua Latina“
weitere Forschungen zum
Poblicius-Grabmal betrieb. Die
Referenten des Vortrages, Josef
Gens und Dr. Hermann Krüssel
werden neben einem Rückblick
zur Grabungsgeschichte zum
ersten Mal über ihre gemeinsam
betriebenen Forschungen zum
Poblicius-Grabmal berichten.
Premiere: Do 12.1., 19.30 Uhr
Fr 13.1. bis Sa 25.02.2017
(zusätzl. Mi 8.2., 15 Uhr)
Mi bis Fr 19:30 Uhr,
Sa und So 15 Uhr und 19.30 Uhr
„Puppensitzung
für Kinder“
Mediapark mit KölnTurm
Auf einem Teil des ehemals
großflächigen Güterbahnhofes
Gereon entstand nach einem
ausgeschriebenen Wettbewerb
1987 der „Mediapark“, der Kölns
Position als Medienstandort
noch weiter ausbaute. Hier
wurde in der Synthese aus
Wohn-, Geschäfts- und Kinobauten einerseits und Grünflächen mit künstlichem See und
der Parkanlage „Herkulesberg“
von Katja Wiesner
Premiere: Freitag, 27.1., 16 Uhr
Mi 1.2. bis Fr 24.2.
(außer Mi 8.2. und Do 23.2.)
Mi bis Fr 16 Uhr
„Jede Has es anders!“
Ein Ostermärchen
von Carolyn Gase
Premiere: Sa 25.3., 15 Uhr
So 26.3. bis Do 13.4.
Mi bis So 15 Uhr und 17.30 Uhr
Mi 29.3. u. Mi 5.4., 11 Uhr u. 15 Uhr
weiter auf der nächsten Seite 
Termine | klaaf | 21
KÖLN | VOR ORT
„Schälock Holmes“
E Kriminalstöck
von Alice Herrwegen
Sa 22.4. bis Fr 23.6.
Mi bis Sa 19.30 Uhr, So 17 Uhr
15 Uhr Vorstellungen: 22.4.,
23.4., 10.5., 17.5., 24.5., 31.5.,
2.6., 14.6., 21.6., 22.6., 23.6.
„Datt kütt bloss
vum Singe“
Kindermusical
von Iris Schlüter [Text] und
Jura Wajda [Musik]
Sa 29.4. bis So 18.6.
Mi bis Sa 16.30 Uhr, So 14.30 Uhr
11 Uhr Vorstellungen: 10.5., 17.5.,
24.5., 2.6., 14.6.
Regelmäßige Termine
Klaaf-Gruppen
Mit dem
»Kölsch-Klaaf-Schmölzchen«
der Fründe der Akademie för
uns kölsche Sproch.
GESCHICHTE
Chor der »Fründe vun
der Akademie för uns
kölsche Sproch e.V.«
Der Chor ist ein »Schmölzchen« der »Fründe vun der
Akademie för uns kölsche
Sproch e.V.«
Kölsches Liedgut mit viel Spaß
singen und die kölsche Sprache erhalten und verbreiten.
Ort:Bürgerzentrum Ehrenfeld,
Venloer Str. 429, 50825 Köln
Proben:montags von 19–20.30 Uhr
Kontakt:Chorsprecherin
Roswitha Träbert
(02203) 91 78 191
[email protected]
Chorleiter Andreas Biertz
(0221) 845221,
[email protected]
Chorinfos auch über
www.fruende-akademie.koeln
Kölscher Singkreis
Gerold-Kürten
„Mer singe Kölsch,
dat eß doch klor!
Mer singe Kölsch et janze Johr!“
Sülz:KSG im Uni-Center 1. OG,
Aufzug Luxemburger Str./
Universitätsstr., 50939 Köln
Termine:Jeden 1. Montag im Monat
ab 15 Uhr [außer Feiertage]
Kalk: Bürgerhaus Kalk
1. Etage [kleiner Saal],
Kalk-Mülheimer Straße 58,
51103 Köln
Termine:Jeden 2. Montag im Monat ab
14.30 Uhr [außer Feiertage]
Singkreis Gerold-Kürten
Internet
weitere und aktualisierte
Termine unter
www.koelsch-akademie.de
Alle Angaben ohne Gewähr.
22 | klaaf | Termine
Seit fast 50 Jahren folgen
diesem Motto von Prof. Albrecht
Schneider viele Menschen, die
gerne kölsch singen, in diesem
von ihm gegründeten Singkreis.
Gerold Kürten leitete und prägte
ihn 14 Jahre lang und verlieh
ihm seinen Namen. Seit 1993
wird, unter der Leitung von
Stefan Krüger, den Jahreszeiten
entsprechend, aus einem breiten Repertoire von Bläck Fööss
bis Beethoven nur in kölscher
Sprache gesungen. Der Singkreis besteht aus über 40 Frauen
und Männern im Alter zwischen
40 und 70 Jahren.
Termine:Chorprobe montags
von 18.15 bis 19.45 Uhr
(außer in den Schulferien)
Ort:Rheinische Musikschule
Eingang B, EG, Raum 012
Lotharstr. 14-18
50937 Köln-Sülz
Kosten:Monatlicher Beitrag € 8.Kontakt:
M. und H. Wierz
02207 - 910 431
TERMINE NACH
VEREINBARUNG
SIEGFRIED GLOS
Das alte Köln –
eine Annäherung.
Die Stadtführung
der besonderen Art
Stadtführung 1:
„Historie und Histörchen“
Stadtgeschichte erleben anhand
Siegfried Glos‘ Gemälde und seiner
Verzällcher.
Stadtführung 2:
»Sagen und Legenden«
Hören Sie wunderschöne spannende
Sagen und Legenden aus alter Zeit vor
den dazu passenden Gemälden.
Ort:Im Atelier des Künstlers
Siegfried Glos
Thürmchenswall 76
50668 Köln
Inhalt:Sie sehen die mittelalterliche
Stadt und hören von ihrer
bunten Vergangenheit.
Kosten:Ohne Buffet ab 12 bis 40 Pers.
(2, 5 Std.): 15 €/Pers.
Mit Buffet ab 15 bis ca. 40/Pers.
(4 Std. inkl. Vortrag): 36 €/Pers.|
Infos:Termine unter 0221 - 132429
Kontakt:www-das-alte-koeln.de
[email protected]
GÜNTER
SCHWANENBERG
Musikalische Spaziergänge
»Wä gitt, wat hä hät...«,
Ein Spaziergang mit kölschen
Liedern und Gedichten über
den Südfriedhof.
Uhrzeit:11 Uhr
Treff:Haupteingang Höninger Platz,
vor der Trauerhalle
„Cöln 1900“
Ein musikalischer Spaziergang
vom Mittelalter in die Gründerzeit.
Uhrzeit:11 Uhr
Treff:Ulrepforte
„Kölsche Nationalhymnen“
Ein musikalisch-historischer
Spaziergang zwischen Pathos
und Parodie
Uhrzeit:11 Uhr
Treff:St. Johann Baptist
An Zint Jan
Zeit:Alle Führungen etwa 2, 5 Std. |
Termine:unter 0221 - 99 29 64 65
Kontakt:[email protected]
Anmeld.:Alle diese Führungen sind privat organisiert, Anmeldungen
bitte per E-Mail an: musikalische_
[email protected] Kosten:Die Führungen sind prinzipiell
entgeltfrei – allerdings: der
Hut geht rund und ein Beitrag
von 10 € pro Person ist angemessen.
HEINZ ENGELS
Stadtführung durch
das historische Köln
auf Kölsch & Hochdeutsch
Mit Spaß und Fröhlichkeit
führt Sie Heinz Engels,
Seminarleiter der Akademie
för uns kölsche Sproch“ durch
das historische Köln.
Führungen auf Melaten und im
Karnevalsmuseum.
Kontakt:Heinz Engels
0221 - 89 41 50
0174- 954 85 25
heinz-dieter-engels@
t-online.de
Trauerreden op Kölsch /
Hochdeutsch
Wann ne leeve Aanjehürije Üch
lööt op de Ääd zoröck
Dat Ehr in /sei jehat, dat wor e
jroß Jlöck
E paar leev kölsche Wööt vör
singem letzte Wääch
Dat wör im /ehr bestemmp janz
rääch. Hein Engels, Seminarleiter vun der Akademie för uns
kölsche Sproch,
fingk met Üch bestemmp de
richtije Wööt. Och op Huhdütsch
Kontakt:heinz-dieter-engels@
t-online.de oder www.dudegraever.de
Der Heumarkt
Klaus Maximilian Gierden
Matthias Deml
Klaus Hardering
Drunter und drüber ...
„Ungerm Stätz vum Pääd“ verabredeten sich Kölner Liebespaare
früher auf dem Heumarkt. Seit 1878 ist das imposante Reiterstandbild markanter Orientierungspunkt des Platzes.
Ausgrabungen am Heumarkt förderten zahlreiche Funde zutage,
die den Wandel des Platzes von der Antike bis zum Mittelalter
dokumentieren: vom römischen Rheinhafen über die merowingische Handwerkersiedlung bis hin zum zentralen mittelalterlichen Handelsplatz Kölns. Noch heute erinnern Straßennamen
wie Salzgasse oder Hühnergasse rund um den Heumarkt an die
hier gehandelten Waren. Seit dem 11. Jahrhundert befand sich
hier sogar die erzbischöfliche Münzstätte, das Geschehen auf
dem Heumarkt „prägte“ also buchstäblich den Kölner Geldhandel. Üppige Profanbauten und Bürgerhäuser dokumentieren im
19. Jahrhundert den wirtschaftlichen Aufschwung Kölns und die
Bedeutung des Heumarktes für die Stadt. 1904 eröffnete am südlichen Ende die Hauptmarkthalle.
Was ist der Heumarkt heute? Ein Platz? Die Decke eines Parkhauses? Die letzte Haltestelle vor der „Schäl Sick“? Ein Vergnügungsort im Herzen der Metropole?
In der Ausstellungsreihe „Drunter und Drüber. Schauplatz Kölner
Geschichte“ widmet sich das Kölnische Stadtmuseum gemeinsam mit dem Römisch-Germanischen Museum der Geschichte
typischer Kölner Stadtvierteln und beleuchtet deren 2000-jährige
Geschichte. Nach dem Waidmarkt- und dem Eigelstein-Viertel ist
nun der Heumarkt an der Reihe.
Drunter und Drüber. Schauplatz Kölner Geschichte.
Kölnische Stadtmuseum: Zeughausstraße 1–3, 50667 Köln
Ausstellung bis zum 01.05.2017
www.museenkoeln.de
WASSERSPEIER
DES KÖLNER
DOMES
166 Seiten,
151 Schwarz-Weiß-Fotos,
Leinen mit Schutzumschlag,
Fadenheftung, 23 x 30 cm
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In beeindruckenden Schwarz-Weiß-Fotos werden die
steinernen, Wasser speienden Fantasiegestalten des
Kölner Domes zum Leben erweckt. Texte zur Geschichte der Wasserspeier und ihrer Funktion ergänzen den
Bildband und ein Lageplan erleichtert die Verortung am
Bau. Kommen Sie den ungewöhnlichen Dachbewohnern
erstmals ganz nah!
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das Weltkulturerbe
Kölner Dom!
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Thema | klaaf | 23
SEMINARE
KLAAF EM MEDIAPARK
„Vun allem jet …“
Kölsche Verzällcher und Leeder me’m Jägerquartett
De KölschSeminarleiter
Otto Jäger
Jörg P. Weber
Ilse Jäger
Thomas Mosbach
En unser Reih stelle mer Üch et
Marita Dohmen vür
Medden em Kreeg ben ich en en urkölsche Famillich usem Vringsveedel erengebore woode un met der kölsche Sproch opgewahße.
Ming Eldere wore, wie vill andere och, em Kreeg usgebomb un hatten
alles verlore. Su wor för uns Pänz kei Geld för en hühere Schull do.
Noh der Volksschull han ich en Lihr als Bäckerei-Fachverkäufersch
em Geschäff vun minge Eldere gemaht, ene Berof, dä mer ävver nie
Spass gemaht hät. Wie ich gehierodt han un flöck zwei Pänz kome,
han mer uns för de Pänz un gägen en Karrier entschiede. Ich kunnt
mich intensiv öm die zwei kömmere un vill met inne zesamme maache. Trotz winnig Geld, ohne Telefon, ohne Auto un ohne Flimmerkess wor dat de schönste Zigg en mingem Levve. Ävver eine Fähler
han ich domols gemaht: Ich han minge Quös kei Kölsch beigebraht.
Hügg künne se et trotzdäm. Wie uns Pänz op de hühere Schull ginge, han ich aangefange, üvver ming eige Zokunf nohzodenke. Üvver
de sugenannte „Begabten-Sonderprüfung“ kom ich zom Studium
för et Lihramp un han donoh zwanzig Johr am Heinrich-Mann-Gymnasium en Kölle Sport, Erdkunde un Mathe geleht. Do han ich och
en Kölsch-AG en et Levve gerofe, met de Schüler Leeder un Sketche
opgefoht beim Wörkschopp em Stadtmuseum un bei der Woch „Kölle op Kölsch“. En dä Zigg han ich durch Zofall vun der Akademie för
uns kölsche Sproch erfahre, us Jux un Dollerei ene Kurs belaht, et
Kölsch-Exame gemaht, för tirek em Aanschloss Seminarleiterin zo
wäde. Vun jetz an stundt Kölle un Kölsch för mich an eeschter Stell
un leet mich nit mih loss. Hin un widder hatt ich för de Kölsch-Akademie em Belgische Huus eige kölsche Texte vörgedrage. Wie immer
widder donoh gefrog woodt, ov mer die nit irgendwo nohlese künnt,
han ich mi eesch Boch „Familijeklaaf“ erusgebraht. Däm sin noch
24 | klaaf | Sprachvermittlung
en ganze Rötsch Böcher un noch mih Vördräg gefolg, bes de „Kölnische Rundschau“ bei mer aanreef un gefrog hät, ov ich mer vörstelle
künnt, bei der Kölsch-Kolumne metzowirke. Un wie ich dat kunnt!
Zick god zwanzig Johr gevve ich no Kurse un manchmol lese ich och
bei Veranstaltunge vun der Akademie för uns Kölsche Sproch. Baal
genauesu lang schrieve ich för de „Kölnische Rundschau“ un diverse
ander Zeidunge. Zor selve Zigg woodt ich Metglidd em Heimatverein
Alt-Köln, wo ich enzwesche em Vörstand metarbeide. En däm Verein gov un gitt et ene Arbeitskreis Kölner Mundartautoren, genannt
Meddwochskreis. Do dun ich no och ald esu lang met, wie ich Vereinsmetglidd ben. Zick jetz zehn Johr arbeiden ich ihreamplich em
Fesskomitee Kölner Karneval met un ben do för Bücher un Zeitschrefte em Archiv un Führunge durch et Karnevalsmuseum zoständig.
Trotz all däm Brasel bliev zweschendurch immer noch Zigg för ming
Famillich un die, enzwesche erwahße, vier Enkele. Wann ich och ald
lang en Rent ben un de Gesundheit mich et ein ov ander Mol em Ress
gelooße hät, denke ich noch nit dran opzohöre. Göv Godd, et blevv
noch en Zigglang esu! Marita Dohmen
Wat heiß dat?
Kreeg: Krieg | Eldere: Eltern | Lihr: Lehre | Pänz: Kinder |
Flimmerkess: Flimmerkiste, Fernseher | tirek: direkt |
baal: bald | www.koelsch-akademie.de/nc/online-woerterbuch
Das Jägerquartett gestaltet den Auftakt zu unserer Reihe „Klaaf em
Mediapark“ im Jahr 2017. Am 21. März präsentiert es sein Programm
„Vun allem jet …“.
Zum zweiten Mal ist das Jägerquartett bei einer Veranstaltung der
Akademie för uns kölsche Sproch zu Gast. Otto Jäger, Ilse Jäger, Jörg
P. Weber und Thomas Mosbach haben viele neue Stücke im Programm, um dem Publikum einen abwechslungsreichen und unterhaltsamen Abend zu bereiten.
Der 1943 in Köln geborene Mundartautor hat ein rundes Dutzend
Verzällcher aus seiner Vorratskiste ausgewählt. Beim Vortrag wird er
von seiner Schwester Ilse unterstützt. Beide waren von Beruf Lehrer
und widmen sich im Ruhestand ihrer Heimatstadt Köln und der „kölschen Sproch“.
Otto Jäger verarbeitet in seinen Texten Beobachtungen aus seinem
Umfeld, Erfahrungen und Erlebnisse. Die „Stöckelcher“ „op kölsch“
zu verfassen, war für ihn selbstverständlich, „denn so lassen sich
Gefühle unmittelbarer und echter ausdrücken“, wie er selbst meint.
Dieses Mal erzählt er zum Beispiel über ein „Familijefess“ und über
„E Problem, wat jar keins wor“, behauptet „Jeld es nit alles“, ermahnt
„Pass op, wat do sähs“ und fragt „Kölsche Klüngel ov nit?“.
Ilse Jäger wirkt bei der Kumede, dem Mundarttheater des Heimatvereins Alt-Köln, als Schauspielerin mit und ist Mundartfans mittlerweile bestens bekannt, auch durch ihre Auftritte beim „Klaaf em
Mediapark“. Zuletzt war sie vor einem Jahr bei der gemeinsamen
Veranstaltung mit dem Heimatverein Alt-Köln zu Ehren von Wilhelm
Räderscheidt und Peter Berchem zu Gast.
Die zweite Hälfte des Jägerquartetts sorgt für den musikalischen Teil
des Abends. Thomas Mosbach und J.P. Weber bringen viel Erfahrung
aus der Musikszene mit. Der eine ist Keyboarder der Krageknöpp,
der andere als Gitarrist und Flitschist in verschiedenen Gruppen unterwegs. Sie präsentieren eigene Kompositionen. Sicher wird auch
das eine oder andere bekannte Stück dabei, so dass das Publikum
mitsingen kann.
Freuen sie sich auf einen kölschen Abend mit humorvollen und
nachdenklichen Texten und packender Musik. Ingeborg Nitt
ç
Vorschau
In diesem Jahr könnte der Mundartautor Hans Brodesser seinen 100.
Geburtstag feiern, gestorben ist er vor 30 Jahren. Daher möchten der
Heimatverein Alt-Köln e.V. und die Akademie för uns kölsche Sproch
in ihrer gemeinsamen Veranstaltung an ihn erinnern. Seine „Rüümcher un Verzällcher“ und die seiner Zeitgenossen wie Heinz Heger
oder Gustav Wodarczyk stehen im Mittelpunkt des Abends. Merken
Sie sich bitte Montag, den 22. März, 18 Uhr vor. Die Veranstaltung findet in der RESIDENZ am Dom, An denDominikanern 6-8, 50668 Köln,
statt.
Karten
21.3.2017, 19.00 Uhr im Saal, Im Mediapark 7, 50670 Köln
Karten zu jeweils 10,– € in der in der Bibliothek der
Akademie för uns kölsche Sproch zu den bekannten
Öffnungszeiten [siehe Seite 35]
Karten als Vorbestellung unter (0221) 888 95 202 oder per
E-Mail: [email protected] sowie an der Abendkasse
Klaaf em Mediapark | klaaf | 25
KÖLNER ABEND
JAHRESRÜCKBLICK 2016
Menschen 2016
Der persönliche Jahresrückblick
Kölsch Cats
Blick auf die
Kölner Abende
2017
Menschen und Geschichten
Jürgen Becker
In diesem Jahr laden wir zweimal zu unserer erfolgreichen Veranstaltungsreihe „Kölner Abend – Verzällche und Musik“ ein. Der 9.
Kölner Abend findet am 2. Mai und der 10. am 7. November statt,
jeweils 19 Uhr, in der „Volksbühne am Rudolfplatz“. Bewährtes
wird weitergeführt, so das Moderatorenteam Monika Salchert
und Hans-Georg Bögner, die musikalische Begleitung durch die
Hausband, das Willy Ketzer Jazz Trio, und die bekannten oder weniger bekannten Gäste aus Köln auf dem roten Sofa.
Zwei neue Programminhalte werden ab 2017 die Abende bereichern: Wir stellen nacheinander Kölns Partnerstädte vor und starten im Mai mit Istanbul. Zum Thema haben wir den Vorsitzenden
des „Vereins zur Förderung der Städtepartnerschaft Köln-Istanbul
e.V.“ Herrn Walter Kluth eingeladen. Der Verein feiert in diesem
Jahr sein 20jähriges Bestehen. Außerdem wollen wir jeweils in
Worten und Tönen einen Kölner Komponisten vorstellen und beginnen mit Karl Berbuer, dessen 40. Todestag sich 2017 jährt. Sein
175jähriges Jubiläum feiert der „Zentral-Dombau-Verein zu Köln
1842“. Aus diesem Anlass haben wir den Präsidenten dieser „größten Kölner Bürgerbewegung“ Michael H.G.Hoffmann eingeladen,
der über die Aktivitäten berichten kann. Weitere Gäste sind: der
Kabarettist Jürgen Becker, der Moderator und Comedian Marc
Metzger, auch bekannt als „Dä Blötschkopp“. Für einen musikalischen Höhepunkt sorgen die „Kölsch Cats“ mit Swingmelodien
der 20er bis 50er Jahre.
Karten
17 € (ermäßigt 15€), Abendkasse 21 €
an allen KölnTicket-Verkaufsstellen und im Sekretariat
der Akademie för uns kölsche Sproch zu den bekannten
Öffnungszeiten [siehe Seite 35].
26 | klaaf | Kölner Abende
Es ist ein Erfolgskonzept, das gerne fortgesetzt wird: Gute Gespräche,
garniert mit Musik! Zum dritten Mal laden Kölnische Rundschau und
SK Stiftung Kultur der Sparkasse KölnBonn zur Veranstaltung „Kölner
Menschen“ in die Volksbühne am Rudolfplatz ein. Hans-Georg Bögner
(SK Stiftung Kultur) und Stefan Sommer (Kölnische Rundschau) begrüßen am Dienstag, 10. Januar 2017, 19 Uhr, Menschen auf dem roten
Sofa, die in Köln etwas bewegt haben und davon erzählen können.
Zu den Gästen gehört Kölns neuer Stadtdirektor Dr. Stephan Keller.
Der Chef der Stadtverwaltung kommt aus Düsseldorf und hat sich als
Dezernent im Rathaus der Landeshauptstadt einen guten Namen gemacht.
Den hat sich im ersten Jahr seiner Kölner Tätigkeit zweifellos auch Polizeipräsident Jürgen Mathies erworben. Nach den Silvestervorfällen
rund um Dom und Hauptbahnhof wurde er als „Feuerwehrmann“ in
dieses schwierige Amt entsandt. Mittlerweile hat seine Arbeit in vielen
polizeilichen Bereichen Wirkung gezeigt.
Olga Scheps
Was an Silvester rund um den Dom passiert ist, wird auch Peter
Füssenich berichten können, denn der Dom ist seit 2016 sein Aufgabengebiet. Schließlich ist er als Dombaumeister für Erhalt und Sanierung der gotischen Kathedrale zuständig – in Köln seit Jahrhunderten
eines der wichtigsten Ämter.
Olga Scheps ist 2016 gleich mehrfach in den Schlagzeilen gewesen. Mit
ihrer CD gelang der Pianistin der Sprung auf Platz 1 der Klassik-Charts.
Ihre öffentlichen Konzerte auf dem Roncalliplatz, mit denen sie allen
Menschen einen Zugang zu klassischer Musik verschaffen wollte, fanden viel Beachtung.
Peter Füssenich
Weitere musikalische Gäste sind F.M. Willizil und Peter Horn, zwei Urgesteine auf Kölner Bühnen, die in 2016 jeder das 40jährige Bühnenjubiläum gefeiert haben.
Werner Spinner, der Präsident des 1. FC Köln, rundet die Gästeschar ab.
Karten
Der Eintritt zu den „Kölner Menschen“ ist frei, aber nur mit
einer Eintrittskarte möglich. Pro Anruf können ab sofort telefonisch über die Rundschau-Hotline 01379 / 885310 (50 Cent aus
dem dt. Festnetz, abweichende Mobilfunk-Tarife) zwei Tickets
reserviert werden. Die Eintrittskarten werden zugesandt.
Jürgen Mathies
Jahresrückblick | klaaf | 27
MUSIK
MUSIK
Heidewitzka,
Herr Berbuer!
Zum 40. Todestag
K
arl Berbuer verstand es wie kein zweiter,
in seinen Liedern das Zeitgeschehen allgemein verständlich, humorvoll, aber auch
kritisch auf den Punkt zu bringen. Dies gelang ihm so treffend,
dass er einmal sogar
„en der Blech“ landete! 2017 jährt sich
zum 40. Mal sein Todestag.
er, anders als Willi Ostermann mit seinen
Milieuschilderungen, die aktuelle Lage der
Menschen nach dem ersten Weltkrieg, die
Probleme der Besatzungszeit und die Armut
bedingt durch die Wirtschaftskrise zum Thema machte. Dies war der Beginn einer Karriere im rheinischen Karneval, die mehr als 50
Jahre andauerte. Je nach Inhalt schrieb er
kölsche oder hochdeutsche Lieder. Rund 150
Titel entstanden in dieser Zeit, eine große Zahl
von Tonaufnahmen belegen sein Können als
Karl Berbuer wur- Komponist, Texter und Sänger.
de am 26.7.1900 im
Herzen von Köln, in Auch nach dem zweiten Weltkrieg feierte er
der Agrippastraße mit mehreren zeitkritischen Liedern Erfolge,
im Griechenmarkt- in denen er wortgewandt und mit viel Sprachviertel geboren. We- witz die politische und soziale Situation im
nige Jahre später besetzten Deutschland auf die Schippe nahm.
zog die Familie in 1946 beklagte er mit gleich zwei Liedern die
die Nähe des Volks- Hungersnot in Deutschland: Im „Kartoffellied“
gartens. Bereits als vermisst er „ne Quallmann“ und „en Pann
Schüler
befasste gebrode Ääpel“ und in „Au yes, Marie“ beer sich, dank seiner beiden Lehrer Peter Ber- schreibt er in kölsch-englischem „Gemölsch“
chem und Wilhelm Räderscheidt, intensiv mit die Folgen:
der Kölner Mundart und zeigte auch Interesse
am Theaterspiel. Sein Berufsleben war jedoch
durch den Vater vorgezeichnet: Er wurde wie
dieser Bäcker, legte die Meisterprüfung ab Au yes, Marie, au yes!
und arbeitete als selbständiger Bäcker.
Refrain:
Seine künstlerischen Ambitionen gab er trotz Au yes, Marie, au yes,
allem nicht auf. Er trat als Schauspieler im Weiste wat verschwunden es?
Theater von Wilhelm Schneider-Clauß auf Dat Büchelche vun meer
und begann Lieder zu schreiben. Als Mitglied Un dat Büchelche vun deer
der Roten Funken präsentierte er seinen Erst- Un dat Büchelche vum Michelche
ling „Se kriggen uns nit kapott“ am 11.11.1924 Un dat kunnt doch nix doför.
auf einer vereinseigenen Veranstaltung. Der Au yes, Marie, au yes,
Erfolg war groß, nicht zuletzt deshalb, weil Ganz Germany hätt öntlich Schleß!
28 | klaaf | Musik
Triff m‘r ens einer, dä m‘r lang nit gesinn,
Dann loot m‘r off zweimol dohin.
Manchmol, dann frög m‘r noch,
Wenn einer su kütt:
„Bes d‘et oder bes d‘et nit?“
Selvs uns Marie kannt ich nit mie,
Dat met däm Jung wor schlank wie noch nie.
It sproch halv englisch:
„Häv you mich nit gekannt?“
Dorob säht ich unschinant: …
Met denne zwei fuhr ich no Düsseldorf hin,
Uns Residenz han meer besin.
It säht nem Metzger do: „Do Woschexxellenz,
Häw you och Regierungsflönz?“
Kääls met nem Baat schlogen das Rad,
Un en ’ner Kneip han mer uns vermaat.
Mainzer gov et, met Residenzmostert drob
Un die Musik spillten op: …
Met däm Marie un met däm Michelche maht
Ich och en Faht nom Schwazze Maat.
Do wod gemaggelt met vill Money o jeh:
„Häw you Sigaretts? O ke!“
Plötzlich auweih, die Polizei
Maht Razzia un schnappten uns drei.
Esch no drei Dag dann leeten sei uns do loß.
Jeder säht d‘r heim dä‘t woß: …
D
er Titel „Jetz wed opgerümp“ bezieht
sich nicht so sehr auf die Beseitigung der
Trümmer, als vielmehr auf die innere Erneuerung: aufgeräumt wird „met all dem ganzen
Dreck, … met jedem schlächte Jeck, …met
allem Klüngelskrom“!
Der „Trizonesien-Song“, eine Persiflage auf
die Besatzungszonen, beschäftigt bis heute
die Menschen. Das Lied wird immer noch aufgeführt und interessiert sogar Musikwissenschaftler und Psychologen. Bei Wikipedia ist
ihm eine Seite gewidmet.
Mit welchem Lied landete er aber „en der
Blech“?
der Uraufführung in der Kölner Flora das Publikum zu Beifallsstürmen hinriss.
Karl Berbuer war nicht nur bei Live-Auftritten
auf der Bühne sehr erfolgreich, sondern auch
im Radio stets präsent. So war er im „Frohen
Samstagnachmittag“ regelmäßig zu Gast.
Schließlich war er Mitbegründer und Namensgeber der Karnevalistenvereinigung „Muuzemändelcher“.
Bereits 1926 wurde er zum ersten Mal ausgezeichnet, nämlich mit dem Preis der Kölner
Fastnachtsspiele. Weitere Ehrungen folgten,
darunter 1970 die Ostermann-Medaille in Gold.
Eines seiner bekanntesten Werke ist der Puppenbrunnen in Aachen in der Nähe des Doms,
bei dem er zum ersten Mal ganz bewusst bewegliche Figuren verwendete. Auch die Gestalten am Berbuer-Brunnen sind beweglich,
so dass der Betrachter ihre Haltung verändern
kann. Die Menschen sollen die Objekte anfassen, um sie auf spielerische Weise besser begreifen zu können. „Ich finde es toll, wenn die
Bronze richtig blank ist von den vielen zupackenden Händen. Meine Kunst ist Kunst zum
Anfassen“, so Stirnberg.
D
„O Mosella“, du hast doch soviel Wein,
er Kölner Brunnen hat die Form eines
O Mosella, trinkst du den Wein allein?
m 17.11.1977 verstarb Karl Berbuer.
Narrenschiffs, den Kölnern ist die BeIn deinem Garten Eden,
Fünf Jahre nach seinem Tod beschloss zeichnung „Müllemer Böötche“ natürlich viel
wächst doch der Wein für jeden,
man, einen Platz in der Kölner Innenstadt geläufiger. Sie spielt auf einen der größten
und ohne Wein kann ich nicht sein, o Mosella!“ nach Karl Berbuer zu benennen, und zwar an Erfolge des Komponisten an, nämlich „Heider Severinstraße in der Nähe der Severins- dewitzka, Herr Kapitän“. Auch die Besatzung
ines von vielen Weinliedern – so mag man brücke. Unter den kölschen Liedermachern des „Müllemer Böötche“ ist den Liedern Berheute denken. Die Zeitgenossen jedoch war zuvor nur Willi Ostermann so geehrt wor- buers entsprungen. Der „Herr Kapitän“ steht
verstanden die versteckte Bedeutung nur zu den. Als dritter im Bunde kam in den 1990er am Steuer, die Besatzung bilden die Originagut. Das beliebte Weinbaugebiet an der Mosel Jahren Jupp Schmitz hinzu. 1987 wurde die- le Urjelspalm und Fleuten-Arnöldche, zwei
lag in der französischen Besatzungszone. Die ses abgelegene Plätzchen mit einem Brunnen Heinzelmännchen, ein Funken-Tanzpaar, zwei
Franzosen sorgten als Weinkenner dafür, dass verschönert. Geschaffen hat ihn der Bildhauer Flickenclowns, Mutter Colonia als Galionsfidie Erzeugnisse nach Frankreich flossen, was Bonifatius Stirnberg (*1933), der für seine be- gur auf Bugspitze und Berbuer selbst, der auf
den Menschen in Deutschland ebenso wie weglichen Skulpturen bekannt ist. Eine große einer Säule steht und dirigiert. Auf dem Brunden einheimischen Winzern nicht gefiel. Diese Zahl von Brunnen und anderen Werken findet nenrand sind einige Liedtitel verewigt.
engagierten Karl Berbuer für einen Auftritt mit sich über ganz Deutschland verteilt, auch in Besuchen Sie den Brunnen doch bei Gelegenüblen Folgen für den Sänger. Denn nach der Österreich, Luxemburg und in den Niederlan- heit und ehren Sie so einen der größten „LieVeranstaltung wurde er für eine Nacht inhaf- den, ja sogar in den USA ist Stirnberg vertreten. dermacher“ Kölns! Ingeborg Nitt
tiert. Der Spott für die französischen Besatzer
war jedoch weitaus größer als der Schaden für
Berbuer.
Ganz koot:
Noch viele Titel wären zu nennen: „Nor am
Karl Berbuer wor einer vun de beste kölsche Leedermächer un Sänger, dä sing Zigg un
Dreikünnige Pöötzge“, „Camping-Lied“,
sing Vatterstadt besinge un och e bessche veruuze dät. Vör veezig Johr es hä gestorve.
„Agrippina Agrippinensis“, sowie natürlich das
Goht doch ens nohm Karl-Berbuer-Platz un beloort üch singe Brunne.
Lied „Un et Arnöldche fleut“, mit dem er bei
A
E
Musik | klaaf | 29
DE KÖLSCHE KÖCH
DE KÖLSCHE KÖCH
Äädäppelschlot
Die Rubrik „Kölsche Köch“ stellt in jeder
Ausgabe Rezepte vor, die in die entsprechende Jahreszeit passen und beschreibt
Hintergründe oder Besonderheiten der eingesetzten Produkte.
Wie die Zeiten sich ändern: Viele Dinge des
täglichen Lebens sind ständigen Veränderungen ausgesetzt. Nicht nur die Mode, die laufend erneuert oder auch nach vielen Jahren
„wieder entdeckt“ wird, ist hiervon betroffen. Technische Entwicklungen, Erkenntnisse oder Methoden tragen ebenso dazu bei.
Auch bei der Ernährung haben wir enorme
Fortschritte gemacht und neue Nahrungsmittel entdeckt oder erfunden. Obwohl sich
Nahrungsgewohnheiten ohne Not nicht so
einfach ändern, sind auch auf diesem Gebiet
die unterschiedlichsten Entwicklungen entstanden. Nehmen wir zum Beispiel den Salat.
Obwohl der Anbau von Salatpflanzen schon
in der Antike nachgewiesen ist, waren Rezepte für die Zubereitung der Salate relativ selten. Im Rheinland kannte man schon seit den
römischen Zeiten verschiedene Sorten wie
Endivien, Feld- und Hofsalat oder Portulak.
Nach einem Rezept im Kochbuch der „Cölner
Köchinn“ wurde ein „Rabunzel oder Korn-Salat“ gewaschen, auf eine Platte gegeben und
mit Essig, Öl und Salz angemacht. In die Mitte
gab man eine Rose des Blumenkohls und verzierte den Salat mit klein geschnittenen gekochten oder eingelegten Karotten und hart
gekochtem Eigelb. Hohes Ansehen genossen
Endivien oder Kornsalat in früheren Zeiten
aufgrund ihres geringen Nährwertes offensichtlich nicht, hieß es doch: „Kornschlot
un Andieve, let se en de Sot un lot se drive“
(Rheinisches Wörterbuch, Band 4, Seite
1268). Diese Meinung ist verständlich, wenn
man weiß, dass die Menschen um ihre ausreichende tägliche Nahrung kämpfen mussten
und satt werden nicht immer gewährleistet
war. In der heutigen Zeit ist der Salat gerade
deshalb beliebt, weil er eine leichte Sättigung
ohne zu viele Kalorien zulässt.
30 | klaaf | Kölsche Küche
Dass Salate aber auch sehr nahrhaft sein
können, das haben schon unsere Vorfahren
genutzt, indem sie nicht nur Blattsalate oder
Gemüse, Kräuter, Pilze oder Früchte verwendeten, sondern auch eine ganze Reihe von
Fleisch-, Fisch-, Wild- oder Geflügelsalaten
zubereitet haben. Meist mit Essig und Öl, später dann auch mit raffinierten Saucen oder
Marinaden. Sättigend, aber nicht zu schwer
ist der folgende „Äädäppelschlot“.
Rezept
Die Kartoffeln ungeschält in einen entsprechend großen Topf geben, mit kaltem Wasser auffüllen, sodass die Kartoffeln bedeckt
sind und mit 1 EL Salz zum Kochen bringen.
Die Kartoffeln in 20 Minuten garkochen, vom
Herd nehmen und mit kaltem Wasser abschrecken. Wenn die Kartoffeln abgekühlt
sind, mit einem kleinen spitzen Messer pellen
und in 4-5 mm dicke Scheiben schneiden, in
eine Schüssel geben.
Den Speck in kleine Würfel schneiden und
mit 1 EL Öl in der Pfanne bei mittlerer Hitze
goldgelb auslassen. Die Speckwürfel aus der
Pfanne heben und auf Küchenkrepp abtropfen lassen. In dem verbliebenen Fett 1 fein
gehackte Zwiebel andünsten, die Rindbrühe
zugeben. 3 EL Essig und den Zucker zugeben, mit Pfeffer und Salz kräftig würzen und
mindestens auf die Hälfte, besser ein Drittel
einkochen und abschmecken. Diese Marinade sollte sehr kräftig und etwas überwürzt
schmecken. Anschließend über die Kartoffelscheiben geben und mit einem Salatbesteck
vorsichtig wenden.
Die verbliebenen 2 EL Essig mit Pfeffer und
Salz verrühren, 2 EL Öl zugeben und zu einer
sämigen Marinade aufschlagen. Mit 1 fein gehackten Zwiebel über die Kartoffeln gießen,
den Speck darüber streuen und alles gut miteinander vermischen.
Als Abwandlung kann man diesen Kartoffelsalat mit grünen Bohnen oder Salatgurke
variieren.
Zutatenliste
1½ kg Kartoffeln (vorwiegend festkochende Sorte)
100 g durchwachsener Speck
5 EL Essig
3 EL Pflanzenöl
2 Zwiebeln
0,2 l kräftige Rinderbrühe
3 EL Zucker
Pfeffer, Salz
Äädäppel gehöre
en der Keller!
fangs eher als Zierpflanze gezogen und es dauerte noch bis in das 19.
Jahrhundert hinein, ehe sie die verdiente Anerkennung als wichtiges
und vielseitiges Nahrungsmittel fanden. In Köln sind Kartoffeln seit
dem Jahre 1740 nachweisbar. Schon damals unterschied man die
verschiedenen Sorten wie „Wieße“, „Gääle“, „Blaue“, „Niere“ oder
„Neue Äädäppele“, die auf dem Alter Markt zum Verkauf angeboten
wurden.
In den Zeiten des Wirtschaftswunders in den 50er und 60er Jahren
des 20. Jahrhunderts hörte man diesen Ausspruch schon mal häufiger, wenn man sich nach den Entbehrungen der Kriegs- und Nachkriegszeiten wieder einen großen Braten erlauben konnte. Zu dieser
Zeit war für viele Haushalte das Einkellern von Kartoffeln üblich.
Meist kaufte man im Oktober die gut ausgereiften, preiswerten Kartoffeln, um sie für die Winterzeit einzulagern. Dafür wurden große
Kisten aus Holzlatten verwendet, die genug Luft an die Knollen ließen. Bei Kellertemperaturen von 4° bis 6° Celsius konnten die Kartoffeln etwa 4 Monate eingelagert werden, ohne dass sie keimten.
Das Einkellern wird heute kaum noch praktiziert, weil die Kenntnisse darüber abhandengekommen sind und die Keller häufig zu warm
geworden sind. Kartoffeln werden außerdem das ganze Jahr über
im Handel angeboten.
Die ersten „Neuen“ Kartoffeln
eines Jahres stammen heute
meist aus Zypern, während die
frühen deutschen Sorten in
der Pfalz und die Spätkartoffeln in der Lüneburger Heide
angebaut werden. Insgesamt
kennen wir heute rund 500 Kartoffelsorten. Leider findet man
jedoch regionale Sorten nur
noch vereinzelt vor, da immer
mehr Bauern der Umgebung
ihre Betriebe aufgeben oder
umstellen. Alte rheinische Sorten, dazu zählen Bisquit-Kartoffeln, frühe Weiße Mäuse,
Gelbe Tannenzapfen, Lerchenkartoffeln oder Möllen, sind leider nicht mehr zu finden.
Thomas Coenen
Kartoffeln gehören zu den verhältnismäßig jungen Volksnahrungsmitteln. Es war Christoph Kolumbus, der die Kartoffelpflanze auf
seiner vierten Reise in den Jahren 1502-1504 in Zentralamerika
entdeckte. Einige Zeit später nutzten die Spanier die Kartoffeln als
Proviant auf den oft sehr langen Seereisen. In Europa wurden sie an-
Kleines
Kölsche-Köch-Lexikon
ÄÄDÄPPELSCHLOT: Kartoffelsalat. Klassisch wird dieser Salat aus gepellten, in Scheiben geschnittenen Kartoffeln mit Essig, Öl, Fleischbrühe und Zwiebeln zubereitet. Inzwischen gibt es eine Fülle von
verschiedenen Rezepten und Abwandlungen.
BLAUE: Kartoffelsorte mit blauen Augen. Die Keime dieser alten rheinischen Kartoffelsorte waren
blau, daher der Name. Beim deftigen Bürger beliebte Sorte.
HOFFSCHLOT: Hofsalat. Wurde im Gegensatz zum Kornsalat im Hof, unmittelbar am Haus gepflanzt.
GÄÄLE: Gelbe Tannenzapfen. Alte rheinische Kartoffelsorte.
KOONSCHLOT: Kornsalat, Feldsalat. Ursprünglich in Kornfeldern wild gewachsene Salatpflanze,
heute als Feldsalat, Rapunzel oder Vogelsalat bekannt. Seit dem 17. Jahrhundert als Wintersalat angebaut, wird er vom Spätherbst bis zum Frühjahr geerntet.
NIERE: Nieren. Nierenförmige, längliche Kartoffelsorte mit einer glatten Schale, die auch im Rheinland
sehr beliebt ist.
QUALLMANN: Pellkartoffel. Mit der Schale in Salzwasser gekochte Kartoffeln, die zunächst unter fließend kaltem Wasser abgeschreckt und dann gepellt werden. Meist werden sie zu Salat oder Bratkartoffeln verarbeitet, früher gerne auch zu Salzheringen oder Blut- bzw. Leberwurst gegessen.
WIESSE: Weiße Mäuse. Weißmehlige, alte rheinische Kartoffelsorte, die vor allem von den ärmeren
Menschen verzehrt wurden.
Kölsche Küche | klaaf | 31
FERIENPROJEKT
FERIENPROJEKT
Türme in Köln
Das Ferienprojekt im Herbst
Feuerwehrturm
in Lindental
dabei. Die meisten Schulen haben drei oder vier Türme bestiegen
und so unterschiedliche Perspektiven kennen gelernt.
Das Restaurant Osman öffnete den Kindern im 30. Stock des
KölnTurms die Terrasse. Viele Kinder waren beeindruckt, nachdem
sie in 22 Sekunden mit dem Aufzug hochgesaust waren. Unten im
Mediapark hatten sie vorher an einem großen Schmetterling gemalt. Die Street Art Künstlerin Frederike Wouters hatte Umrisse
des Falters vorgegeben, damit alle Kinder die Flügel und Fühler des
10 x 10 Meter großen Schmetterlings ausmalen konnten. Aus über
100 Metern Höhe sah der große Schmetterling ganz klein aus und
auch die Stadt wie eine Legokonstruktion.
Horizonterweiterung
Köln von oben zu sehen ist ein Erlebnis. Über 400 Kinder aus 16 Kölner Grundschulen meldeten sich für die Turmbesteigungen in den
Herbstferien 2016 bei der Akademie för uns Kölsche Sproch/SK Stiftung Kultur an. Insgesamt standen acht Türme auf dem Programm.
Sechs- bis zehnjährige Kinder kennen von ihrer Stadt meist nur ihr
Veedel.
Die Domtürme sind das Wahrzeichen von Köln. Diese von anderen
Türmen zu beobachten und wahrzunehmen, wie sie das Stadtbild
prägen, war spannend. Vom Kölnturm, Wasserturm, LVR Turm,
Malakoffturm, der Ulrepforte, dem Feuerwehrturm in Lindenthal
und aus den Konchen von Sankt Aposteln konnten die Kinder die
Stadt in ihrer Komplexität, Struktur und Schönheit wahrnehmen.
Türme und Hochhäuser ragen heraus, die vielen Parks liegen als
grüne Lunge zwischen den großen Straßen, sieben Brücken führen
Autos und Züge über den Rhein. Auch die Industrie setzt markante
Zeichen. Die Türme von Hürth Knappsack, Dormagen, Leverkusen
sowie die der Müllverbrennungsanlage in Niehl ließen sich gut erkennen und natürlich andere Hochhäuser wie das UniCenter, das
Herkuleshochhaus, der LVR Turm und die romanischen Kirchen.
Seit 2007 bietet die Akademie für Grundschüler Heimatkundeveranstaltungen an. Kinder, die am Ferienprogramm der Schulen
teilnehmen, lernen dadurch die Vielfalt ihrer Heimat kennen. Auf
dem Programm stehen Exkursionen mit unterschiedlichen Inhalten. Epochal, naturkundlich und soziokulturell. Wettbewerbe zum
Brauchtum, die auch mal durch den Magen gehen oder den Rosenmontagszug bereichern sind genauso dabei wie interkulturelle
32 | klaaf | Ferienprojekt
Spaziergänge „Türkei en Kölle“. Damit wir viele Kinder erreichen,
sind die Heimatkundeprojekte nicht elitär, sondern für möglichst
viele Schulen konzipiert. Wenn die Angebote ausgeschrieben werden, melden sich die Grundschulen ganz schnell an. Meistens vergehen nur drei Tage, bis die Angebote ausgebucht sind. Da in den
Grundschulen alle Kinder gemeinsam lernen, erreichen wir Kinder
aus allen Schichten mit und ohne Migrationshintergrund.
In den Herbstferien 2016 waren Kinder aus Sülz, Vingst, Chorweiler,
Ehrenfeld, Dellbrück, Dünnwald, Widdersdorf, Buchforst, der Südstadt, Nippes, Niehl und Weidenpesch, Klettenberg und Holweide
Aussichtsplattform
auf dem
„Cologne Triangle“
in Deutz
Begeistert von der Fernsicht suchten die Kinder von oben ihre
Schule und ihr Veedel. Wie groß ihre Stadt ist, wie sie durch den
Dom, den Rhein und die Brücken gegliedert ist, konnten sie gut erfassen. Beeindruckend empfanden die Kinder die Menge an Gleisen
und Straßen und wie sich der Verkehr über die Brücken quält.
Ähnlich hoch wie die Terrasse von Osman 30 liegen die Aussichtsplattformen vom Dom und LVR Turm. Beide sind öffentlich zugänglich und touristische Magnete. Vom LVR Turm ist auch die Schäl Sigg
sowie das Bergische Land gut zu sehen. Damit die Kinder ein bisschen Zeitgeschichte lernen, hatte die SK Stiftung Kultur Turmbesichtigungen aus verschiedenen Epochen zusammengestellt. Die
Türme der alten Stadtmauer sind circa 30 Meter, der Malakoffturm
48 Meter, der Wasserturm 35 Meter und der Feuerwehrturm aus Lindenthal circa 20 Meter hoch.
Der 67 hohe Turm von Sankt Aposteln ist der dritthöchste Turm
der 12 romanischen Kirchen von Köln. Aus sicherheitstechnischen
Gründen gingen wir aber in die muschelförmigen Rundgänge in den
Konchen, von denen der Neumarkt sehr gemütlich aussieht, weil
der Verkehr Richtung Rudolfplatz nicht zu sehen und zu hören ist.
Vom Malakoffturm sieht man sehr schön den Rheinauhafen, das
Altstadtpanorama und die romanische Kirche Maria Lyskirchen, die
auch Schifferkirche genannt wird.
Der 35 Meter hohe Kölner Wasserturm war bei Fertigstellung 1872
größter Wasserturm Europas. Mit seinem 34 Meter Durchmesser
großen Tank konnte er bis 1930 circa 40.000 Menschen mit Trinkwasser versorgen. Heute ist der Wasserturm ein Luxushotel mit Aussichtsterrasse.
Der Feuerwehrturm der Feuerwache 3 in Lindenthal ist nicht deshalb gebaut worden, um Feuer zu beobachten. Er ist dafür da, die
Unten noch
groß, von oben
ganz klein
Der 148 m hohe
KölnTurm
im Mediapark
langen Wasserschläuche zu trocknen, mit denen Brände gelöscht
werden. Beim Besuch der Feuerwache konnten die Kinder viel über
die Geschichte der Feuerwehr lernen. Wie viel Zeit ein Feuerwehrmann hat, um sich umzuziehen, wo die erste Feuerwache stand
und wie gerettet wird. Vom Lindenthaler Turm lässt sich der ganze
Kölner Westen gut erkennen.
Jeder Turm hat natürlich auch eine ganz praktische Funktion. Wenn
man die Treppen hochsteigt, hat man einen grandiosen Ausblick
und sieht die Stadt mit anderen Augen.
Priska Höflich
Bei den Roten
Funken in der
Ulrepforte
Ferienprojekt | klaaf | 33
SPRACHVERMITTLUNG
IMPRESSUM
Jeck verzäll!
Wann der einer de Pürk luuse well, muss de om Kiwif sin.
Selvs als Kölsche kennt mer jo manche Usdröck nit, un selvs, wann
Wat et met dä zwei Bildcher op sich hät, künnt Ehr an hee däm Verzällmer se kennt, weiß mer off nit, wat se bedügge. Un och bei de
che merke:
grammatische Förmcher es esu manch einer unsecher. Die sin der
„Wellt ehr jet vun dä leckere Flönz?“ dät et Nies der Pitter un et Marie
ävver och off esu ähnlich! Dat mer do ald ens jet durcheneinschmieß froge. Ävver die zwei möge kein Flönz. Et Nies saht, wann se Flönz
es jo klor. Domet mer sich die richtige Förmcher ävver widder en et
mööchte, mööte se unbedingk nohm Metzger öm de Eck gonn. Ävver
Gedächnis röf, oder se neu kenneliert, präsentiere mer Üch en unser do broht et denne nit met zo kumme. Se stallte klor, se wöllten un
Reih “Jeck verzäll!” widder e paar dovun.
bröhten erer kein, nit för Koche! Doch, meinten et Nies, se mööte die
Flönz eimol probiere, dann mööchte se kein andere mih esse. Et Marie
versok noch ens im usenanderzoposementiere, dat se üvverhaup kein
Flönz möge un noch nie moochte. “Ehr mögt och gar nix!” altereete
Wo de mieste Unsecherheit besteiht, es bei e paar Modalverbe:
möge
PersonGegenwartVergangenheitMöglichkeit
ichmag mooch mööch
domags moochs mööchs
hä/se/etmag
mooch
mööch
mermöge moochte mööchte
ehrmögt moocht mööcht
semögemoochte mööchte
34 | klaaf | Sprachvermittlung
Anzeigen und Gestaltung:
MWK Zimmermann & Hähnel GmbH
Neumarkt 1c · 50667 Köln
Tel.: (0221)8 20 09–10
www.mwk-koeln.de
Keine Haftung für Irrtümer und Druckfehler.
www.koelsch-akademie.de
Eigene Texte verwenden die Schreibweise der
Akademie för uns kölsche Sproch. Literarische
Texte, Gastbeiträge und Veranstaltungshinweise
belassen wir in der Schreibweise der Autoren.
Ansprechpartner:
Prof. Hans-Georg Bögner | Akademie-Leiter
[email protected]
Alice Herrwegen | Seminare & Sprache
[email protected]
Tel.: (0221) 888 95-203
Dr. Christa Bhatt | Sprachwissenschaft
[email protected]
Tel.: (0221) 888 95-204
Priska Höflich | Kölsch-AGs an Schulen
[email protected]
Tel.: (0221) 888 95-205
www.koelsch-ags.de
Dr. Ralf Convents | Pressekontakt
[email protected]
Ingeborg Nitt | Bibliothek
[email protected]
Tel.: (0221) 888 95-202
Karola Müller | Sekretariat
[email protected]
Tel.: (0221) 888 95-200
Einsendeschluss für Termine im
Zeitraum Mai bis August 2017:
Freitag, 10. März 2017.
Termine bitte an:
[email protected]
Öffnungszeiten
Der Empfang der SK Stiftung Kultur
ist ab sofort geschlossen.
Informationen beim Hausempfang.
sich et Nies. “Dat muss do grad sage!”, dät der Pitter im no de Pürk
luuse. “Do bes doch ärg verschnupp! Decke Bunne mags de nit, Schavu bröht et för dich nit zo gevve un suure Kappes mööt och nit en de
Pött kumme, wann et dir noh ging!” Et Nies woodt wödig. „Ich ben nit
verschnupp. Ich han en Gemösallergie. Do muss mer om Kiwif sin, dat
mer nit de Kräu an der Liev kritt! Ehr mööcht dat bestemmp nit han.
Ehr mutt nit luuter jet zo kamelle han, wann ehr kein Ahnung hat. Dat
mööt üch doch klor sin!“ Su, dat moot ens gesaht weede!
Alice Herrwegen [Antje Holubitschka, Zeichnungen]
Bankverbindung:
Sparkasse KölnBonn
BIC: COLSDE33
IBAN: DE 54 3705 0198 0011 3829 75
Bibliothek:
Mo+Do 9–12 Uhr u. 14–16 Uhr,
Di 9–12 Uhr u. 14 –18 Uhr, Fr 9–12 Uhr
Mi geschlossen
Tel.: (0221) 888 95-202
Sekretariat:
Mo–Do 9–14 Uhr
Tel.: (0221) 888 95-200
Em Golde Kappes
„Wer uns nicht kennt, hat Kölle verpennt!“
Üvvrigens “om Kiwif sin/stonn” geiht op et Französische zoröck.
Wann mer wesse wollt, ov einer do wor, dä do nix verlore hatt, reef mer: “Qui vive?”
(Wer da?) - wörtlich “Wer lebt?” Dä Usdrock gitt et och bei de Schwobe.
För die, die et nit eruskräge han:
„Om Kiwif sin/stonn” heiß oppasse, Aach gevve.
Wann mer einem de Pürk luus, säht mer däm ens för fünf Penning Bescheid,
oder heiß dat jetz “för fünf Cent”?
müsse
PersonGegenwartVergangenheitMöglichkeit
ichmuss moot
mööt
domuss moots mööts
hä/se/etmuss
moot
mööt
mermüsse moote
mööte
ehrmutt moot
mööt
se müssemoote mööte
Redaktionsteam:
Ingeborg Nitt [verantwortlich],
Claudia Schlickeiser [Termine],
Marcus Cormann und
Ralf Zimmermann
Druck:
VD Vereinte Druckwerke GmbH
wolle
PersonGegenwartVergangenheitMöglichkeit
ichwell wollt
wöllt
dowells wollts
wöllts
hä/se/etwell
wollt
wöllt
mer
wolle / welle wollte
wöllte
ehr
wollt / wellt wollt
wöllt
se
wolle / welle wollte
wöllte
bruche
PersonGegenwartVergangenheitMöglichkeit
ich bruchebroht
bröht
do bruchsbrohts
bröhts
hä/se/etbruch
broht
bröht
merbruche brohte
bröhte
ehr
brucht/bruttbroht
bröht
se bruchebrohte
bröhte
Herausgeber:
Akademie för uns kölsche Sproch/
SK Stiftung Kultur der Sparkasse KölnBonn
Geschäftsführer: Prof. Hans-Georg Bögner
Im Mediapark 7 · 50670 Köln
Tel.: (0221)888 95 -200
[email protected]
www.koelsch-akademie.de
Bildnachweis:
Titel: Britta Schmitz / Emons-Verlag Köln, aus „Kölner
Lieblingsorte“, Seite 03: Akademie, Seite 04/05/06/07:
Theo Pagel / Kölner Zoo, Seite 09: Raimond Spekking [via
Wikimedia Commons], Seite 10 [oben]: Ingeborg Nitt, Seite
10 [Mitte]: Janet Sinica, Seite 10 [unten]: J. Rumbach, Seite
11: Große Wortmann, Seite 12: Ingeborg Nitt, Seite 12:
Bundesarchiv [B_145_Bild-F078072-0004], Seite 14: Achim
Rieger, Seite 15 [Dom]: Thomas Robbin [via Wikimedia
Commons], Seite 15 [Pilger]: Museumsdienst Köln, Seite 16
[Kettenkarussel]: Britta Schmitz / Emons-Verlag Köln, Seite
16 [Porträt]: Britta Schmitz, Seite 16 [Kalender]: Britta
Schmitz / Emons-Verlag Köln, Seiten 16/17: die Verlage,
Seite 18: Ingeborg Nitt, Seite 19 [St. Kunibert]: Ingeborg
Nitt, Seite 19 [Füssenich]: Peter Füssenich, Seite 19 [Frauenbrunnen]: Ingeborg Nitt, Seite 20 [St. Anna|: Chris06
[via Wikimedia Commons], Seite 20 [Jäger]: Ingeborg Nitt,
Seite 20 [Hein, Fromm]: Volhker Hein, Seite 21 [Grabmal]:
Nicolas von Kospoth [via Wikimedia Commons], Seite 21
[Mediapark]: Ingeborg Nitt, Seite 22: Singkreis, Seite 23:
Raimond Spekking [via Wikimedia Commons], Seite 24:
Sinica, Seite 25: Ingeborg Nitt, Seite 26 [oben]: Kölsch Cats,
Seite 26 [unten]: Jürgen Becker, Seite 27: die Abgebildeten, Seite: 28: Ingeborg Nitt, Seite 29: die Verlage, Seite
30: Oxfordian Kissuth [via Wikimedia Commons], Seite 31
[Schinken]: Mumantai [via Wikimedia Commons], Seite 31
[Kartoffeln]: Peters Brauhaus, Seite 32/33: Janet Sinica,
Seite 34: Antje Holubitschka
Akademie = Akademie för uns kölsche Sproch
Das Ambiente der Gaststätte ist genau so wie eine kölsche Kneipe sein soll: rustikal
und gediegen. Hier treffen Menschen aller Generationen und jeden Schlags zusammen
und stoßen mit frisch gezapftem Früh Kölsch an. Aus der Küche kommen nicht nur
kölsche Brauhausgerichte und frische Reibekuchen sondern auch Saisonales. Zwei
Gesellschaftsräume in der ersten Etage bieten Platz für Vereine, Stammtische oder
Firmen- und Familienfeiern. Ein Biergarten mit ca. 120 Sitzplätzen befindet sich direkt
vor dem Haus.
FRÜH „Em Golde Kappes“, Neusser Straße 295, 50733 Köln
Tel. 0221-92 2 92 640, [email protected], www.emgoldekappes.de
Öffnungszeiten: Montag-Samstag 11-24 Uhr, Sonntag Ruhetag
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