Fokus 4. Quartal 2016

Fokus
4. Quartal 2016
Raiffeisen Fonds – Global Invest
An politischen Überraschungen war 2016
wahrlich nicht arm: Mitte Jahr sprach sich die
Mehrheit der Briten für ein Ausscheiden ihres
Landes aus der Europäischen Union aus. Im
November folgte der unerwartete Sieg Donald
Trumps
in
der
US-Präsidentschaftswahl.
Schliesslich
erklärte
der
italienische
Premierminister Matteo Renzi im Dezember
seinen Rücktritt, nachdem die Stimmbürger seine Verfassungsreformen deutlich abgelehnt hatten. Mit
unseren Vorhersagen lagen wir wie die meisten anderen Marktbeobachter grösstenteils falsch. Allerdings
hätte selbst eine „perfekte“ Prognose wenig geholfen, die nachfolgenden Marktbewegungen korrekt
einzuschätzen. Dies lehrt Bescheidenheit. Für das nächste Jahr würde man sich insbesondere hinsichtlich
der Wahlen in Deutschland und Frankreich mehr Vorhersehbarkeit wünschen.
Doch wenden wir uns dem Wirtschafts- und Finanzmarktausblick zu. Vieles wird von der Entwicklung in
den USA abhängen. Wir haben daher zwei Ausgangsszenarien entworfen: Das (aus unserer Sicht
wahrscheinlichere) Reflationsszenario berücksichtigt die positiven Aspekte des wirtschaftlichen Programms
von Donald Trump wie niedrigere Steuern und hohe Investitionen in die Infrastruktur. Dabei kommen die
negativen Aspekte wie Importzölle und eine restriktivere Zuwanderungspolitik nur in symbolischen
Massnahmen zum Ausdruck. In diesem Szenario würde sich das Wachstum beschleunigen und die
Inflation anziehen. Das (weniger wahrscheinliche) Stagflationsszenario, das Zölle und sonstige
Handelsbarrieren sowie migrationsfeindliche Massnahmen berücksichtigt, würde das Wachstum bremsen
und die Inflation anheizen.
Wir erwarten bei beiden Szenarien, dass die anziehende Inflation und die restriktivere Geldpolitik
Aufwärtsdruck auf die Renditen von Staatsanleihen ausüben werden und den US-Dollar stützen. In der
Folge dürften Schwellenländer-Anlageklassen unter Druck geraten. Alles in allem kommt das
Reflationsszenario Aktien zugute, zumindest jenen Sektoren, die von steigenden Zinsen und einer
Wachstumsbeschleunigung profitieren. Das Stagflationsszenario wirkt sich hingegen nachteilig auf die
Anleihen- und Aktienmärkte aus.
Donald Trump beflügelt risikoreichere Anlagen
Im vierten Quartal präsentierten sich die Finanzmärkte nach der US-Präsidentenwahl beziehungsweise
nach dem italienischen Referendum äusserst nervös. Zuerst korrigierten risikoreichere Anlagen wie Aktien
stark. Kurz darauf gewannen aber positive Aspekte die Oberhand und die Kurse erholten sich. Von einer
Regierung Trump versprechen sich die Marktteilnehmer Impulse für die amerikanische Wirtschaft
(Steuersenkungen und erhöhte Investitionen in die Infrastruktur). Positive Konjunkturdaten aus den USA,
Europa und China sowie solide Quartalszahlen der Unternehmen beflügelten die Aktien weiter. Auffällig
waren dabei die Avancen in den Sektoren Industrie, zyklische Konsumgüter und Finanzen. Die Aussicht auf
eine anziehende Inflation und ein verbessertes Wirtschaftswachstum trieb die Zinsen in den USA und in
Europa in den vergangenen Wochen in die Höhe. Aufgrund der Ausrichtung des Mandates mit einer
Untergewichtung von Anleihen und einem Übergewicht an Finanzwerten lag die Portfoliorendite im
vierten Quartal vor dem Referenzindex.
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4. Quartal 2016
Raiffeisen Fonds – Global Invest
Finanztitel erholen sich, Pharma weiterhin glanzlos
Der Risikoappetit der Investoren nahm im vierten Quartal zu, was sich in einem Aufwärtstrend bei
zyklischen Industrie- und Konsumgüterunternehmen sowie Banken und Versicherungen äusserte. Von den
anziehenden Zinsen konnten insbesondere Finanztitel profitieren. Unsere Übergewichtung in diesem
Sektor zahlte sich somit aus. Pharmatiteln gegenüber blieben die Anleger zurückhaltend. Wir halten jedoch
an unserer Übergewichtung in diesem Sektor fest. Schliesslich weisen Unternehmen wie Shire und
Celgene, die im Fonds enthalten sind, seit einiger Zeit ansprechende Quartalszahlen aus. Wir erwarten,
dass sich der Markt nach der Aufregung um die US-Präsidentschaftswahl wieder auf die soliden
Fundamentaldaten fokussieren wird. „Unsere“ Gesundheitstitel würden davon profitieren. Im Bereich
Schweizer Aktien hatte die erfreuliche Entwicklung der Grossbank UBS sowie der Versicherer Swiss Life
und Swiss Re einen positiven Effekt auf die Portfoliorendite. Belastend wirkte sich hingegen wiederum die
Kursentwicklung von Novartis und Roche aus. Bei den ausländischen Aktien schnitten die Banken und
Versicherungswerte (Axa, Bank of America, Citigroup) aufgrund von soliden Unternehmensergebnissen
und steigenden Zinsen besser ab als der Gesamtmarkt. Negativ zu Buche schlug die Entwicklung in den
Sektoren Konsumgüter (CVS Health) und Pharma (Biogen, Shire).
Insgesamt haben wir gegenwärtig ein leichtes Übergewicht bei Aktien und sind dieser Anlageklasse
gegenüber positiv eingestellt. Die Konjunkturerholung weltweit, die weiterhin defensive Positionierung der
Investoren und die soliden Unternehmensergebnisse bilden eine gute Basis für weitere Kurssteigerungen in
2017. Demgegenüber herrscht momentan weltweit grosse politische Unsicherheit – die Stichworte hier
sind Donald Trump und anstehende Wahlen in Europa –, die auf der Investorenstimmung lasten könnte.
Abzuwarten bleibt auch, welche weiteren Schritte die US-Notenbank nach der Anhebung der Leitzinsen
folgen lassen wird. Da viele dieser Risiken gegenwärtig nicht in den Marktpreisen enthalten sind, hat die
Wahrscheinlichkeit einer Korrektur aus unserer Sicht zugenommen.
Anleihen nach wie vor ohne Potenzial
Obligationen bleiben generell kaum attraktiv, insbesondere wegen ihrem unattraktiven Risiko-RenditeVerhältnis. In diesem Umfeld halten wir an unserer Untergewichtung bei den Schweizer-Franken-Anleihen
im Vergleich zum Referenzindex fest – eine Positionierung, die sich im vierten Quartal angesichts der leicht
anziehenden Zinsen ausgezahlt hat. Es sieht so aus, dass die seit 35 Jahren andauernde Hausse bei den
Anleihen zu einem Ende kommt. Unserer Erwartung zufolge werden die Zinsen weiter steigen, weshalb
wir bei einer Untergewichtung dieser Anlageklasse bleiben.
Steigende Inflationserwartungen und Zinsen treiben den Dollar
Bessere US-Wirtschaftsdaten sowie die Erwartung einer anziehenden Inflation sorgten dafür, dass der USDollar gegenüber den meisten Hauptwährungen zulegte. Das künftige US-Konjunkturprogramm beflügelte
die Phantasie der Anleger und auch die US-Währung. Dank unserer Übergewichtung des „Greenback“
konnten wir von dieser Entwicklung profitieren. Eine solche Positionierung empfiehlt sich aus unserer
Warte weiterhin mit Blick auf die absehbaren Zinserhöhungen in den Vereinigten Staaten.
Christophe Bernard (Vontobel-Chefstratege)
Andreas Bentzen (Portfoliomanager Global Invest, Vontobel)
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Raiffeisen Fonds – Global Invest
Wichtige rechtliche Hinweise
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