Zeitungsbericht im Appenzeller Volksfreund vom 20

Innerrhoden
AV/Dienstag, 20. Dezember 2016
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Weihnachtsoratorium und Wiegenlieder
Das Appenzeller Kammerorchester und der Gemischte Chor Wald AR begeisterten
Die Geburt Jesu, musikalisch umgesetzt,
als Sinnbild der Hoffnung und für «Friede auf Erden», war ein vorweihnachtlicher Höhepunkt in der Pfarrkirche
St. Mauritius in Appenzell.
(ef) Das Weihnachtsoratorium von J.S.
Bach ist eines der meist gehörten Chorwerke um die Weihnachtszeit. Es erzählt
frohlockend die neutestamentliche Geschichte von der Geburt Jesu. In rezitativem Gesang werden Texte aus dem
Lukasevangelium vorgetragen. Das Appenzeller Kammerorchester und der Gemischte Chor Wald unter Leitung von Jürg
Surber und Konzertmeisterin Christine
Baumann, führten das Weihnachtsoratorium BWV 248 Kantaten I-III am 16. Dezember in Appenzell in der vollbesetzten
Pfarrkirche auf. Ein erhabener Ort!
Orientalisches Liedgut
Ergänzt wurde das Barock-Werk durch
Instrumentalstücke und Gesänge aus dem
orientalischen Kulturraum, dem Libanon,
Israel, Ägypten und Armenien. Damit
wurde bewusst auf eindrückliche Weise
eine Brücke geschlagen von dem damaligen Geschehen im Stall zu Bethlehem,
zum Fluchtgebiet des heutigen 21. Jahrhunderts. Die Weihnachtsgeschichte ist
auch immer wieder eine Geschichte der
Obdachlosigkeit, der Flucht, der Suche
nach einer Bleibe und dem tiefen Wunsch Maria Walpen singt ein orientalisches Wiegenlied.
Der Gemischte Chor Wald zeigte sich in Hochform. nach Erlösung und Frieden.
des Gemischten Chors Wald AR und den einfühlsam erklang die weiche Altstim- oder «Aghvor es» (Du bist schön). BeHerr des Himmels, erhöre das Lallen Solisten von Sopran (Suzanne Chappuis), me mit den Wiegenliedern in den orien- gleitet wurde sie von verschiedenen SoWunderbar verbanden sich die Klänge Alt (Maria Walpen), Tenor (Jens Weber) talischen Sprachen «numi, numi yaldati» loinstrumentalisten mit Tamburin und
des Kammerorchesters mit den Stimmen und Bass (Fabrice Hayoz). Besonders (Schlafe mein kleines Mädchen schlaf) Klarinette. Eine aufmerksame Zuhörerin
Vielfalt an Weihnachten
in der Pfarrkirche Gonten
(Mitg.) Mit einem vielfältigen Gottesdienst-Angebot lädt die Pfarrei Gonten
ein, das Geburtsfest unseres Erlösers
Jesus Christus auch in der Gemeinschaft mit anderen Gläubigen in der
Kirche zu feiern, und dann diese Freude natürlich in die Familien hinaus zu
tragen.
In der Chrabbelfiir um 14.00 Uhr wird
die Weihnachtsbotschaft Kleinkinder
gerecht vermittelt und Kindergärtler freuen sich, mit ihrem Gesang die
Kleinsten und ihre Eltern unterstützen
zu dürfen. – Im traditionellen Familien-Gottesdienst um 16.00 Uhr spielen
Schüler die biblische Weihnachtsgeschichte. Musikalisch wird die Feier
umrahmt vom Flöten- und Geigenspiel
und von der Orgel.
(Bilder: Esther Ferrari)
meinte ergriffen nach dem Konzert: «Ich
hielt die Augen geschlossen und ich stellte mir vor, wie Maria selber das Jesuskind in den Schlaf gesungen haben mag.»
Oberegg feierte die Heimkehr
des Ständeratspräsidenten
Die Mitternachts-Messe beginnt auf
vielseitigen Wunsch bereits um 22.00
Uhr. Bestimmt verstehen es die «Böschelibuebe» mit ihrem Gesang weihnächtliche Stimmung zu verbreiten.
Im Festgottesdienst am WeihnachtsHeiligtag um 9.15 Uhr singt der Kirchenchor «Lauft ihr Hirten» und
«Schlaf nur fort, o göttlichs Kind» von
Michael Haydn, «Wie schön leuchtet
der Morgenstern» von Felix Mendelssohn, sowie das «Festliche Halleluja»
und das beliebte «Transeamus usque
Bethlehem».
Die Pfarrei Gonten freut sich auf eine
rege Teilnahme. Sie dankt allen Mitwirkenden ganz herzlich und wünscht
allen frohe, gesegnete und friedvolle
Weihnachten.
Die Überraschung ist geglückt: Margrith und Ivo Bischofberger amüsieren sich über die Inhalte des Flash mob. Adventsfenster in Oberegg
erfreuen sich grossen Zuspruchs
Auch dieses Jahr hat die Frauengemeinschaft Oberegg zur Gestaltung von
Weihnachtsfenstern eingeladen. Im
Dorfkreis kann man allmählich den
ganzen Adventskalender erwandern –
ein Vergnügen, das von vielen Familien
genutzt wird. Am Sonntag, pünktlich
um 17 Uhr wurde das 17. Kunstwerk an
der Oberdorfstrasse 6 präsentiert. Geschaffen haben es Andreas und Sabine
Rechsteiner-Bürki mit gutem Gefühl
für optische Reize. (Bild: zVg)
Am Freitag nach den Schlussabstimmungen im Parlament kehrte Ständeratspräsident Ivo Bischofberger nach Hause
zurück. Dort schlüpfte er in die Rolle des
Gastgebers: Die Oberegger Bevölkerung
war zur persönlichen Begegnung und
zum reichhaltigen Apéro eingeladen.
Rolf Rechsteiner
Auf einen festlichen Aufmarsch mit Fahnen, Pauken und Trompeten – in Oberegg
ein gern gesehenes Prozedere – hatte Ivo
Bischofberger explizit verzichtet. Die Siegerpose liege ihm nicht, merkte er in einer kurzen Ansprache an. Denn letztlich
sei es ein gutes Stück Zufall, wenn man
ins Büro der Kleinen Kammer gewählt
werde. «Man muss zur richtigen Zeit in
der passenden Partei und erst noch verfügbar sein, und wer sich nicht mit vielen
unterschiedlichen Gesinnungen verträgt,
hat kaum eine Chance», führte er aus.
Genau diese Verträglichkeit aber habe er
sich im aktiven Dorfleben und in den Vereinen angeeignet. Sie seien die Keimzelle
seiner Karriere, und er fühle sich deshalb
allen Anwesenden zu Dank verpflichtet.
Bischofberger rief dazu auf, die Gemeinschaft weiter zu pflegen und junge Leute
zu ermutigen, sich aktiv einzusetzen für
das Gemeinwohl. Dazu sei auch der Anlass gedacht, den er dank tatkräftiger
Unterstützung durch ein OK vor Ort habe
lancieren können.
Bezirkshauptmann Hannes Bruderer eröffnete den Reigen der Gratulanten. «Du
bist schuld an der landesweit grössten
Dichte von Ständeratspräsidenten hier am
(Bild: Rolf Rechsteiner)
Ort!», sagte er. Eine Fraktion der MGO und
Mitglieder des Kirchenchors unterstrichen
dies mit einem Flash mob, angelehnt an
den Titel «Rock mi» der Gruppe voXXclub.
Erwähnt sei eine Zeile aus dem Refrain:
«Los goht’s, mit em Schturm uf Bern – los
goht’s, mach das Bern modern!». Als weitere musikalische Überraschung präsentierte Alt Grossratspräsident Pius Federer
eine zwölfköpfige Alphorngruppe, die ihn
in die Mitte nahm. Der Ständeratspräsident bekam ein Talerbecken in die Hand
gedrückt. Er konnte sein sprichwörtliches
Durchhaltevermögen und Fingerspitzengefühl beweisen, während archaischer
Wohlklang den Saal erfüllte. Als bleibende
Erinnerung an den denkwürdigen Abend
wurde ihm sein eigenes Porträt, gemalt
von Silvia Sonderegger, überreicht. Die
Gäste waren gebeten, sich im Weissraum
des Bildes zu verewigen.