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Kommt Bio aus Bayern
wieder in Fahrt?
I
Klaus Dorsch, Redaktion
top agrar-Südplus
n der heimischen Bio-Branche herrscht Ernüchterung. Nach Jahren starken Wachstums mit teilweise zweistelligen Zuwachsraten stagniert der Öko-Landbau. Die Zahl der
Betriebe und die Flächen, die nach Bio-Richtlinien bewirtschaftet werden, nehmen seit zwei
Jahren kaum noch zu, in manchen Bundesländern sind sie sogar rückläufig.
Dabei hält der Ansturm der Verbraucher auf
Bio-Produkte an. Doch der Zuwachs kommt
aus Importen. Damit geht die Wertschöpfung
an den heimischen Erzeugern vorbei.
Der bayerische Landwirtschaftsminister
Helmut Brunner hat auf diese Entwicklung
reagiert und eine deutliche Erhöhung der
Öko-Prämien ab 2015 angekündigt (siehe Interview auf Seite 6). Stimmt Brüssel zu, erhalten
bayerische Bio-Bauern dann für Acker- und
Grünland eine Prämie von 273 € pro ha. Bei
Gemüse und Dauerkulturen steigen die Fördersätze sogar auf 468 bzw. 975 € pro ha. Damit
überholt Bayern sogar das grün-rot geführte
Baden-Württemberg. Dort werden die
Öko-Prämien nach jetzigem Stand auf 230 €
pro ha steigen.
Um den heimischen Bio-Anbau wieder in
Schwung zu bringen, hat Bayern bereits letztes
Jahr das Landesprogramm „BioRegio Bayern
2020“ aufgelegt. Das sieht z. B. die Einrichtung
von Öko-Fachschulen sowie den Aufbau von
Modellbetrieben vor. Darüber hinaus will
Brunner ein bayerisches Bio-Siegel und eine
Marketing-Offensive für Bayern-Bio starten.
Trotz dieses umfassenden Maßnahmenbündels ist fraglich, ob der CSU-Politiker sein Ziel
der Verdoppelung des Öko-Landbaus von derzeit 6 % bis 2020 erreicht. Dazu müssten auch
die vielen Öko-Verbände bei uns ihre Vermarktung stärker bündeln. In Österreich und der
Schweiz, die beide mit hohen Öko-Anteilen
glänzen, ist die Branche weniger zersplittert.
Dort vertreten die Verbände Bio Austria bzw.
Bio Suisse die meisten Öko-Betriebe.
Als weiterer Hemmschuh könnte sich die
geplante Revision der EU-Öko-Verordnung
entwickeln. Sollte – wie vorgesehen – eine Produktkontrolle mit entsprechend niedrigen
Grenzwerten die bisherige Prozesskontrolle
ablösen, würde das viele Landwirte wegen des
Haftungsrisikos von der Umstellung ab­
schrecken. Hier muss nachgebessert werden.
Betriebsleitung
8So greent der Süden
Pflanzenbau
12 Bleiben Stärkekartoffeln
ein Geschäft?
16 Behalten Sie den Gelbrost
weiter im Auge!
Technik
20 t op agrar-Praxistest: Viel
Leistung aus drei Zylindern
24 Flotte Feger für den
Futtertisch
Technik erleichtert das Futterschieben.
29 Neue Helfer für die Forstarbeit
Tierhaltung
3 0 E
in neuer Stall für
das Braunvieh-Mekka
34 Profi-Check für den
Kuh-Komfort
3 8 Verdrängen Faserträger
das Kraftfutter?
40 Mit warmen Stiefeln
in den Stall
Landleben
42 Altenpflege zwischen
Kuh und Traktor
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