Der Pfaffenhofener Ausgabe 12 / KW 50 FREITAG, 16. DEZEMBER 2016 Preis: gratis! „... der Mohr kann gehen“ Fassade und Ensemble Der FSV-Vorstand schickt die langjährige Wirtin Sieglinde Schleibinger unvermittelt in die Wüste Ursula Beyer vom Heimat- und Kulturkreis über den Umgang mit Denkmälern in der Stadt Seite 4 Seite 8 HOLZ UND KRIPPEN Die vhs-Schnitzer zeigen noch an diesem Wochenende im Haus der Begegnung ihre Werke. Inspirierende Bilder von der Ausstellung finden sich auf Seite 3 ERSTER PLATZ Hellmuth Inderwies über den Wert des Lesens und Laurin Weiherer, den Sieger des rotarischen Lesewettbewerbs Seite 5 LICHT UND KUNST Eine Bilderwanderung durch die Vielfalt auf dem Christkindlmarkt – mit einem Glühwein Seite 6 … und wieder wünschen wir uns ein gutes neues Jahr von Lorenz Trapp Was bleibt uns übrig? Was bleibt von diesem Jahr, dem gut gewünschten, dem vormals neuen, dem verflossenem? Mehr als die Gegenwart wird es wohl nicht werden, wenn wir demnächst, besinnlich sinnend, unterm Weihnachtsbaum aufs Kripperl schauen. Das Kripperl auf unserem Titelbild stammt übrigens aus der Ausstellung der vhs-Schnitzer, die an diesem Wochenende noch im Haus der Begegnung zu sehen ist. Wenn Sie sie noch nicht besucht haben, sollten Sie sich beeilen; ansonsten hätten Sie was versäumt. Der Globus in der Futterkrippe, in der von Rechts wegen das Jesuskind läge, gehört nicht zum Original, er ist quasi ein „Christkindl“, wie man Geschenke zur Weihnachtszeit im Bairischen mal genannt hat. Damit wir uns besser vorstellen können, wie klein und zerbrechlich die Welt, in der wir leben, eigentlich ist. Ein Mal unbedacht mit der Riesenpranke draufgeschlagen – aus die Maus! Aber wir können ja nicht dauernd ins Kripperl starren, wie immer steht die Zukunft vor der Tür und möchte bewältigt werden. Schließlich wünschen wir uns wieder ein gutes neues Jahr, beileibe nicht eines von den schlechten, und selbstverständlich möchten wir dabei auch tatkräftig mitgestalten. Immerhin haben wir es in den letzten Jahrzehnten geschafft, dass heute 60 Millionen Menschen rund um den Globus auf der Flucht sind, und um unseren derzeitigen Konsum und Lebensstil genau so weiter zu führen, bräuchten wir, unsere Ressourcen betreffend, nur einen halben Globus mehr – das kann ja nicht so schwierig sein, Alternativen wachsen ja. Allerdings: Nähme sich die ganze Welt ein Beispiel an uns Deutschen, müssten wir noch einen kompletten Planeten zusätzlich drauflegen. Da muss der Wind dann ordentlich pfeifen. Hätten wir den ökologischen Fußabdruck eines Inders – oder den der 1Millarde Menschen, die hungern –, würde ein halber Planet locker reichen. Leider sind nicht nur die Inder gerade dabei, sich größere Stiefel anzuziehen. Da passt die riesige Hähnchenmastanlage in Eschelbach perfekt ins Bild. Sie sehen, noch ist das Land nicht verloren. Noch gibt es Hendl satt. Obwohl jetzt sogar auf hohem Niveau gejammert wird: Ausgerechnet Joschka Fischer, ehemaliger Außenminister der Bundesrepublik und Prominenz bei den Grünen, trauert nach der Wahl Donald Trumps zum nächsten Präsidenten der USA; er malt den Untergang des „Westens“ an die Wand – und Deutschland, Europa werde wohl in Zukunft alleine, ohne die Amerikaner klarkommen müssen. Entsetzlich? Ich sehe es endlich als Chance. Donald Trump ist der reiche Mann, der Hillary Clinton auf den zweiten Platz verwiesen hat. Grob 230 Millionen Amerikaner hätten wählen dürfen, grob 130 Millionen haben es auch getan; davon waren grob 60 Millionen für Trump, grob 60 Millionen und ein paar Zerquetschte mehr waren für Clinton; Trump hat trotz- dem gewonnen, und extrem grob möchte ich hier schließen, dass grob 100 Millionen Nichtwähler nichts gegen einen Präsidenten Donald Trump einzuwenden oder den Weg ins Wahllokal nicht gefunden haben. Entsetzliche Vorstellung! Auch in diesem Lande stehen Wahlen an. 2017 finden wir nicht nur den Weg zur Kleinen Landesgartenschau, wir wählen auch – den Landrat nämlich. Dass die Kreis-SPD überlegt, auf die Aufstellung eines eigenen Kandidaten zu verzichten, wenn Martin Wolf sich nur für drei Jahre wählen lässt (damit künftige Landratswahlen wieder mit der regulären Kommunalwahl zusammenfallen), wird möglicherweise Donald Trump erheitern: Die besten Gegenkandidaten sind die, die gar nicht antreten. Wenn alle Parteien nachziehen, wird’s lustig. Eventuell kubanisch? Nie und nimmer. Der große Revolutionär Fidel Castro ist tot. Am 24. November 2016, pünktlich und mit besten Wünschen zur Christkindlmarkteröffnung in unserer schönen Stadt, postet ein sozialdemokratisches Mitglied des Stadtrates in einem berühmten sozialen Medium ein Foto: Er, mit Schiebermütze und Sonnenbrille, nuckelt per Strohhalm eine geheimnisvolle Flüssigkeit aus einem klischeebombenartigen Gefäß – im Hintergrund weht die kubanische Fahne, ein wehmütiger Abgesang auf die sozialistische Idee. Dezenter kann man diese Welt als Urlaubsziel nicht empfehlen. Am Tag darauf stirbt der Comandante en Jefe. Hasta la victoria siempre! Falls Sie an Ihrem Kripperl statt der kubanischen lieber die syrische Flagge hissen, die jetzt seit Jahren mit Horrormeldungen ins Bild weht, bedenken Sie: Die drei Streifen sind rot, weiß und schwarz. Rot steht für das Blut, das im Kampf vergossen wird; Schwarz symbolisiert die Unterdrückung; Weiß wünscht sich eine Zukunft. Ich wünsche Ihnen allen eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Rutsch. Das neue Jahr müssen Sie sich aber wieder selbst gut machen. STADTKULTUR Seite 2 | Der Pfaffenhofener Erst Licht, dann Grün Liebe Pfaffenhofenerinnen und Pfaffenhofener, die Jahreszahl 2017 geistert seit Langem durch unsere Köpfe und sie wird immer wieder genannt, wenn es um die Gartenschau geht. Schien dieses Projekt bisher noch so weit weg zu sein, steht es jetzt quasi vor der Tür. Und mit der Gartenschau 2017 steht uns ein ganz besonderes Ereignis ins Haus. Man könnte sagen, das wird der Sommer des Jahrhunderts für unsere Stadt! Wir freuen uns drauf! Gerade weil die Gartenschau „Natur in Pfaffenhofen 2017“ so einmalig für uns ist, kann ich jedem nur empfehlen, sich eine Dauerkarte zu sichern, die jetzt im Vorverkauf vergünstigt zu haben ist. Die Vielzahl von Veranstaltungen von Mai bis August und das wunderschöne Gelände mit einer sehenswerten Ausstellung auf dem Volksfestplatz sollten Sie nicht versäumen! Nach Weihnachten naht fast schon die Gartenschau von Claudia Erdenreich Früher war die Vorweihnachtszeit tatsächlich eine stille Zeit. Eine Zeit der Buße und des Fastens, der Vorbereitung und Besinnung. Davon ist neute nicht mehr viel übrig, lediglich vorbereitet wird umfangreich, wenn auch auf ganz andere Art. Geschenkekauf und Festtagsbraten, Versicherungswechsel und FitnessStudio-Prämien gilt es in letzter Minute zu ergattern. Die Terminkalender sind voll, Hektik statt Ruhe macht sich breit. Immerhin können wir so nicht der herz- haften Müdigkeit nachgeben, die sich so schwer auf die Kondition legt. Hinlegen sollte man sich, mindestens bis Februar! Denn alle Jahre wieder setzt zum Jahreswechsel das Ende aller Zeiten ein. Dabei fühlten sich die Menschen früher auf gewisse Weise tatsächlich so, vielleicht steckt uns das noch in den Genen oder in den Knochen. Mindestens aber im Gefühl. Bis zu Wintersonnenwende wird es jeden Tag noch ein wenig dunkler. Das schlägt auch uns noch aufs Gemüt, trotz LEDs, Lichterfesten und Tageslichtlampen. Dagegen kommt auch Zum Jahreswechsel blicken wir erwartungsvoll voraus auf das neue Jahr, schauen aber auch dankbar zurück auf die fast vergangenen zwölf Monate. Das größte und teuerste Projekt der Stadtgeschichte ist das neue Schulzentrum samt Dreifachturnhalle und Hallenbad am Gerolsbach, das mit insgesamt fast 50 Millionen Euro zu Buche schlägt. Dabei ist die Hälfte bereits fertiggestellt, denn die Sporthalle ist längst in Betrieb und das Schulhaus steht inzwischen im Rohbau. Anfang 2018 wollen wir hier den Schulbetrieb aufnehmen, und dann können nicht nur Schüler und Lehrer in den 27 Millionen Euro teuren Neubau einziehen, sondern auch die Stadtkapelle erhält endlich ihre lange gewünschten eigenen Probenräume. Und nicht zuletzt bekommen wir mit der Schule fast eine kleine Stadthalle, denn die Aula wird als top ausgestattete Veranstaltungshalle vielfältig nutzbar sein für Konzerte, Theater, Lesungen und Feste. Auch der Wunsch nach einem Hallenbad soll ab 2018 realisiert werden. Beim Bürgerentscheid im Oktober hat eine deutliche Mehrheit für ein kleines Familienbad gestimmt, dessen Ausstattung über ein reines Schulbad hinausgeht und sowohl Familien als auch Sportvereinen gerecht wird. Über die genaue Ausstattung entscheiden wiederum Sie, die Pfaffenhofenerinnen und Pfaffenhofener, denn im Februar werden wir eine Haushaltsbefragung durchführen. Das Jahr 2016 war für die Stadt Pfaffenhofen insgesamt ein gutes Jahr, in dem viel geleistet und vorangebracht wurde. Daran haben viele mitgewirkt, und so darf ich mich zum Jahresende bei allen bedanken, die an der Gestaltung und Entwicklung unserer Stadt teilhaben, vor allem bei denen, die sich ehrenamtlich für ihre Mitmenschen und unsere Gesellschaft einsetzen. Liebe Pfaffenhofenerinnen und Pfaffenhofener, ich wünsche Ihnen allen schöne Weihnachtstage und ein gutes, gesundes und glückliches, ganz besonderes Jahr 2017! Ihr Thomas Herker, Erster Bürgermeister Freitag, 16. Dezember 2016 von Roland Scheerer Die Energieprobleme der Menschheit sind mit der Erfindung des Karburators ein für allemal passé. Beim Karburator handelt es sich um eine Brennkammer, die in jedes Wohnzimmer passt und jegliche Materie vollständig und rückstandsfrei in reine Energie verwandelt. So sieht es der tschechische Science-Fiction-Autor Karel Čapek 1922 in seinem Roman „Das Absolutum“ voraus, sechzehn Jahre bevor Otto Hahn mit seiner neutroneninduzierten Kernspaltung das Atomzeitalter einläutet. Nun ist Ihnen sicher der Begriff Pantheismus geläufig. Pantheisten gehen davon aus, dass Gott uns nicht etwa aus der Ferne zusieht und gelegentlich mal steuernd eingreift, sondern dass er selbst unmittelbar in der Welt anwesend ist. Ja, Pantheisten gehen soweit, zu sagen: Schöpfer und Schöpfung sind identisch, Gott ist alles, und alles ist Gott. Beziehungsweise, in einer abgemilderten Variante: Die Welt ist von Göttlichkeit durchdrungen, wie man es manchmal bei Spaziergängen in der Natur zu spüren glaubt. Die Eieruhr auf Ihrer Fensterbank, der Staub auf Ihrem Lampenschirm, die Zeitschrift, die Sie gerade in der Hand halten: überall Gott drin. Pantheismus. Also zurück zu Karel Čapek. Da nun Gott in der Welt enthalten ist, bleibt es nicht aus, dass bei der vollständigen Auflösung von Materie deren spirituelle Komponente freigesetzt wird. Anders gesagt: Es tritt Gott aus wie eine Art Gas oder wie Radioaktivität. Der Karburator erweist sich als „Gottesfabrik“, und so lautet denn auch der Untertitel des Buches. Die Wirkung von Gott, wenn er in Reinform genossen wird, ist freilich nicht zu unterschätzen. Menschen, die sich in der Nähe des Karburators kein Glühwein an, nicht einmal der aus Heidelbeeren. Für die Menschen früher war das Licht jedoch elementar, die Lebensgrundlage. Erdumlaufbahn und Sonne verstanden sie nicht wirklich. So blieben Verlauf der Sonne und Sonnenwende mystische, aufregende und gefährliche Ereignisse. Man war sich nie so ganz sicher, ob das Licht wieder kommt. Und wenn nicht, hätte das den Untergang aller bedeutet. Akribisch wurde daher der Himmel beobachtet, Zeichen und Tageslängen gemessen und sehr unterschiedlich gedeutet. Für die meisten Menschen waren das überirdische, übersinnliche, göttliche Ereignisse. Denn Menschen konnten das nicht beeinflussen, so sehr sie das auch probierten und bis heute versuchen. Stand fest, dass das Licht wieder kommt, war das jedes Jahr aufs Neue Anlass zu Jubel und Freude. Schön die Römer feierten Saturnalien, ab 17. Dezember wurde dem Gott Saturn mit ausschweifenden Feierlichkeiten gehuldigt. Anfangs bis 23. Dezember, später gerne auch bis zum 30. Dezember. Legendär war der ohnehin auch sonst nicht geringe Weinkonsum in diesem Zeitraum. So sehr unterscheiden wir uns davon nicht mehr. Wir reihen Weihnachtsfeier an Glühweintests, Fastenzeit ist frühestens im Januar und Silvester feiern wir sowieso. Dann, so viel steht fest, kommt das Licht wirklich wieder, auch wenn uns noch so sehr der Sinn nach Winterschlaf ist. Richtige Winter haben wir ja auch nicht mehr, mittlerweile strecken die ersten Krokusse irgendwann im Feburar ihr Köpfe nach oben. Und spätestens dann ist es nicht mehr weit bis zur Gartenschau. Im Mai öffnet sie ihre Pforten. Die Gärtner werden noch alle Hände voll zu tun haben, um uns ein Blütenmeer zu präsentieren, Farben und Düfte. Da kann dann endlich geruht werden, auf sonnigen Wiesen, am Ufer der sanft plätschernden Ilm. Wir werden meditieren zwischen orangen Blumen, freundlichen Klägen lauschen, ganz so wie es jetzt kurz vor Weihnachten sein sollte. Bis dahin denken wir einfach schon sehnsüchtig daran und freuen uns wie alle Vorfahren schon seit tausenden Jahren: Das Licht kommt wieder! Ganz bald! aufhalten, fühlen sich auf wunderbare Weise beseelt und euphorisiert. Sie haben Visionen, fangen an zu predigen, fallen sich in die Arme, entledigen sich ihres Besitzes und wirken wohltätig. Die Amtskirche ist in höchstem Maße alarmiert, denn wo kommen wir hin, wenn es keine Bischöfe mehr braucht, die zwischen Welt und Allerhöchstem vermitteln. Nicht auszudenken. Da wäre es ja viel besser, den Karburator unter Kontrolle zu bringen und den eigenen Zwecken dienstbar zu machen. Damit er, nun ja – wenigstens in den richtigen Händen ist. Aber die Sache ist längst außer Kontrolle geraten. Je länger die Menschen den Karburatoren ausgesetzt sind, die bald allenthalben im Einsatz sind – desto mehr weicht das Verlangen, in goldenem Himmelsglück zu baden und ebensolches zu verschenken, einer anderen Regung: der Überzeugung, den nicht mehr hinterfragbaren Urgrund der Dinge gesehen zu haben, sprich: im Besitz der absoluten Wahrheit zu sein. Einer Wahrheit von der Sorte, die keine andere neben sich duldet. Und da die Leute jeweils gemäß ihrer eigenen kulturellen Prägung verzückt oder bekehrt werden, gibt es bald mehrere dieser exklusiven Wahrheiten. Mehrere nebeneinander. Es bleibt nicht aus, dass deren Anhänger aufeinander losgehen. Der entfesselte religiöse Fundamentalismus – die Kehrseite des technischen Fortschritts. Vor fast hundert Jahren hat Čapek es kommen sehen. In den späten Vierzigerjahren des zwanzigsten Jahrhunderts ist es soweit: Ein neuer Krieg wird entfesselt. Einer von der allergnadenlosesten Sorte. Einer, wie ihn Menschen führen, die sich im Besitz der absoluten Wahrheit wähnen. Danke, Karburator. Was den Ausgang dieses Ringens angeht – ich wollte es geschwind für Sie nachschlagen. Aber meine Ausgabe von „Das Absolutum oder die Gottesfabrik“ ist nicht am Platz. Ich glaube, ich habe das Buch irgendwem geliehen. Vielleicht liest ja die betreffende Person diese Zeilen und weiß, was zu tun ist. Und so müssen meine Leser sich selbst ein Exemplar besorgen. Unverständlicherweise hat derzeit kein Verlag diesen großen, visionären und zu Unrecht vergessenen Roman im Programm. Die freundlichen Online-Antiquariate helfen weiter. DIE SEITE 3 Freitag, 16. Dezember 2016 Der Pfaffenhofener | Seite 3 Holz und Krippen vhs-Schnitzer zeigen ihre Werke von Claudia Erdenreich H olz in allen Variationen ist in der aktuellen Ausstellung im Haus der Begegnung zu bestaunen. Traditionell und u nd modern, besinnlich und erschreckend sind die Werke, die die Kursteilnehmer geschaffen haben. Alle zwei Jahre zeigen die Schnitzer der Volkshochschule ihre Werke, stellen sich den neugierigen Blicken, aber auch der Kritik der Besucher. Ihr Lehrer Franz Peter betreut seit über 25 Jahren einen vhs-Kurs „Schnitzen“. Im Hauptberuf widmet er sich den Finanzen, seine Leidenschaft und seine Kunst war aber immer auch Holz und was sich daraus machen lässt. Er zeigt Neu- einsteigern immer wieder gerne den Umgang mit dem Schnitzwerkzeug, leitet an, inspiriert und animiert zum üben. Fortgeschrittene Kursteilnehmer fertigen ihr ganz persönliches Kunstwerk an – und das ist stets so individuell wie die Künstler selbst. Handwerkliches Geschick gepaart mit künstlerischer Freiheit wird so sichtbar. Auch die ausgewählten Holzarten sind vielfältig, Linde und Haselnuss kommen ebenso vor wie Mahagoni, Kirsche oder Zirbe. Viele der geschaffenen Werke sind unverkäuflich, andere können auf Anfrage erworben werden. Insgesamt sind 41 Objekte zu sehen. Alle Krippen und Krippenteile beziehungsweise Figuren zeigen die Liebe zum Detail, Geschick und teils sehr freie Interpretationen. Krampusmasken sind darunter, Engel und Jesuskinder, aber auch Federn und Nilpferde. Eine „Dicke“ verlockt ebenso wie fast abstrakte Skulpturen. Die Besucher der Städtischen Galerie können sich in der Ausstellung inspirieren lassen, auf Weihnachten einstimmen oder einen Moment der Ruhe finden in der oft hektischen Vorweihnachtszeit. Schnitz- und Krippenausstellung Städtische Galerie Haus der Begegnung Noch bis zum 18. Dezember STADTKULTUR Seite 4 | Der Pfaffenhofener Freitag, 16. Dezember 2016 „Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan …“ FSV-Vorstand schickt Wirtin unvermittelt in die Wüste von Hellmuth Inderwies Eine vorweihnachtliche Stimmung kann in diesem Jahr beim FSV Pfaffenhofen wohl nicht mehr aufkommen. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel traf die langjährige Vereinswirtin und Pächterin der Sportgaststätte, Sieglinde Schleibinger, ihre Kündigung durch die Vorstandschaft in adventlicher Zeit. Auch für die Öffentlichkeit war die Kunde davon weit mehr als nur eine Überraschung. Sie erregte über die Kreisstadt hinaus ein nicht geringes Aufsehen, mitunter sogar Empörung über die Methoden der FSV-Führung. Selbst bei der Adventsfeier der Schiedsrichtergruppe Pfaffenhofen und bei anderen Organisationen, die regelmäßig in der Sportgasstätte tagen, wurde sie thematisiert und scharfer Kritik ausgesetzt. Auch in sozialen Netzwerken, wie Facebook, herrscht ein heftiger Aufruhr ob solcher Maßnahme. Allzu harten Bedingungen, die man der langjährigen Wirtin als Postulat rigoros auferlegte, hätte sie innerhalb einer Woche akzeptieren müssen: einen Vertrag mit einer Laufzeit von fünf Jahren, doppelte Pacht (sie sollte von fünfeinhalbtau- send Euro im Jahr ab 01. 04. 2017 auf elftausend Euro angehoben werden), eine horrende Summe für die Neugestaltung des Biergartens und tägliche Öffnung des Lokals. Letzteres hätte sie während der zeitlich überschaubaren Monate, in der 2017 die „Kleine Landesgartenschau“ über die Bühne geht, auf sich genommen. Darüber hinaus wurde ihr als engagierter Fan und stets hilfsbereites Mitglied des Traditionsvereins nicht das geringste Entgegenkommen gezeigt. 36 Jahre war sie nicht nur für ihren FSV, sondern auch für zahlreiche andere Vereinigungen, bei Familienfesten und Mixed-Teams der alten FSV-Garde (Wer ist wer?) Weil sich das Vereinsleben zudem stark geändert hat, fehlt es oft an Rentabilität. Der Wirt muss da schon seine Tätigkeit zu einem guten Teil als Hobby betrachten, dem er gerne nachgeht. Die großen Reichtümer sind allein über die Mitglieder vorweg kleiner Sportvereine, wie dem FSV, auch in Anbetracht der hohen Nebenkosten, überhaupt nicht mehr zu erwarten. Aber darum geht es im Fall von Sieglinde Schleibinger nicht in erster Linie. Sie war als Wirtin für ihren FSV stets ein Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens und auch darüber hinaus. Und damit erhält diese Kündigung einen sehr bitteren Nachgeschmack. Es geht hier um die Art und Weise, wie die Vorstandschaft mit einem vertrauten Menschen umspringt, gewissermaßen mit einer Sportkameradin, die sich in den Dienst einer Gemeinschaft mit gleichen Interessen, Anliegen und Zielen gestellt und mit Freude eine wichtige Aufgabe erfüllt hat. Es geht hier um sportliche Fairness, Anstand und Moral. Rapid zurückgegangene Zuschauerzahlen Die Wirtin und ihr Ehemann „Wast“ Städtische Gaststätte – in die Jahre gekommen Watt-Runde im FSV-Heim Beginn der Biergartensanierung sonstigen feierlichen Anlässen eine außerordentlich geschätzte Gastgeberin, ihre Familie gar mehr als vier Jahrzehnte. Die Auflagen waren für sie, auch in Anbetracht ihres Alters (Gleiches gilt für den „Wast“, ihren Ehemann, hinter der Schanktheke.) einfach nicht erfüllbar, auch wenn sie gerne noch eine zumutbare Zeitspanne die Wirtschaft geführt und ihren Gästen ihre allenthalben bekannte vorzügliche bayerische Küche geboten hätte. Das Zitat aus Friedrich Schillers Tragödie „Die Verschwörung des Fiesco zu Genua“ (3. Akt, 4. Aufzug) „Der Mohr hat seine Arbeit getan, der Mohr kann gehen.“ trifft ebenso zu wie seine Abwandlung zur hämischen Redensart „Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen.“ Dass ein Vertragsverhältnis auch in einer Gemeinschaft wie einem Sportverein beendet wird, ist gerade bei den heute nicht mehr übermäßig gefragten Sportgaststätten, die nur tageweise für Stunden öffnen, durchaus ein alltäglicher Vorgang. Gewiss haben es heute ehrenamtliche Führungskräfte in Vereinen des einst sogenannten Amateurbereichs nicht leicht. In zu hohem Maße bestimmen in einer Anspruchsgesellschafft Angebot und Geld ihre Attraktivität. Beim FSV konnte in den achtziger Jahren neben dem Freizeitsport lediglich eine Herzsportgruppe ins Leben gerufen werden. „Wir sind Fußballer! Wir brauchen keine zusätzlichen Abteilungen“, hieß die Parole. Dass sich seither die Anziehungskraft traditioneller Sportarten auf Grund des Profisports stark verlagert hat und Trendsportarten eine immer wichtigere Rolle spielen, hat man nicht wahrnehmen wollen. Und der Fußball allein? Er hat in den unteren Klassen stark an öffentlichem Interesse eingebüßt und trotzdem das Geld zu einem immer wichtiger werdenden Faktor gemacht. Die Sensationen aber erlebt man in den Arenen des Berufssports. Man ist mobil genug, um zusammen mit 20 000 Schlachtenbummlern seinen Dresdener SC zum Spiel der 2. Bundesliga bei den Münchner Löwen begleiten zu können. Die rapid zurückgegangenen Zuschauerzahlen in den unteren Klassen liefern den Beweis. Die Zeiten, in denen das Bezirksligaspiel der Pfaffenhofener gegen einen nicht gerade zugkräftigen Gegner wie den FT Gern (am 16. 05. 1982), von Lokalderbys gar nicht zu reden, über 300 Zahlende ins Städtische Stadion lockte, gehören der Vergangenheit an. Beim FSV, der kein Sachvermögen besitzt und von jeher auf Firmenwerbung und Sponsoring angewiesen war, musste man schon immer äußerst sparsam mit Haushaltsmitteln umgehen, um halbwegs über die Runden zu kommen. Zudem ist die Zahl der Mitglieder und damit auch die der Beitragszahler im Vergleich zu den aufstrebenden Vereinen der Ortsteile Pfaffenhofens in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Man tut sich dort freilich ein wenig leichter, weil die Vereine die Dorfgemeinschaft in sehr hohem Maße mittragen oder sie überhaupt gewährleisten. In der Stadt besitzen deren Dienste für die Gesellschaft eher den Charakter von Einzelaktionen. Dieses Defizit war im Übrigen auch einer der Anlässe für die Gründung eines Sportgremiums Pfaffenhofen, um in einer Großfamilie in einem gemeinsamen Sportzentrum die Kräfte zu bündeln und damit in der Öffentlichkeit auch größeres Ansehen zu gewinnen. Votum der Mitglieder nicht eingeholt Das alles aber ist kein Grund dafür, dass die Vorstandschaft des FSV das Vereinsleben in den letzten Jahren in hohem Maße in den von den Mitgliedern umgebauten Schwerathletikraum des Stadiongebäudes ausgelagert hat. Er ist Geräteraum, Büro, Archiv und dient zugleich ihr und den Spielern für geselliges Beisammensein. Manchen Mitgliedern der älteren Generation, die sich regelmäßig in die Sportgaststätte begeben und auch bei der Weihnachtsfeier anwesend waren, ist eine Reihe von Aktiven der Seniorenmannschaften erst durch den Nikolaus namentlich bekannt gemacht worden. Jenen Alten gebührt offensichtlich über das Watten und Schafkopfen hinaus kaum eine Teilnahme am Vereinsleben, sieht man von den Generalversammlungen ab. Und auch da muss man vorsichtig sein, wenn die Aussage des 1. Vorsitzenden Peter Wittmann, wie sie am 6. Dezember um 15.46 Uhr ins Facebook gestellt wurde, stimmen sollte: „Ab März bin ich eh nur noch 2. Vorstand, dann hat ein Anderer zu sagen.“ Weil zu dieser Zeit die Generalversammlung mit Wahlen stattfindet, ist sicherlich die Frage erlaubt: „Wählt sich vielleicht der FSVVorstand von jetzt an auch selbst?“ Sollte in einem ins Grundbuch eingetragenen Verein mit Gemeinnützigkeit das demokratische Grundgesetz nicht mehr gelten, dass die Mitgliederversammlung der Souverän ist und nicht die Vorstandschaft? Bei derart wichtigen Entscheidungen wie dem zunächst auf sechs Jahre ausgelegten Pachtvertrag des Vereins mit dem Eigentümer des Stadions, der Stadt Pfaffenhofen, der auch die Sanierung des gesamten Stadiongebäudes und des Sport- und Wirtschaftsbereichs, wozu auch der Biergarten zählt, umfasst und mit erheblichen, von der Stadt gewährten Geldmitteln (110 000 Euro) verbunden ist, hätte die Vorstandschaft des FSV in einer außerordentlichen Versammlung das Votum der Mitglieder einholen und wohl auch die Wirtin als Unterpächter in die Gespräche einbeziehen müssen. Da sie aber davon überzeugt war, besser als eine Mitgliederversammlung zu wissen, „was das Beste für den Verein ist“ (s. PK Nr. 279, Freitag, 2. Dezember 2016, S. 21!), hat sie sich freiwillig in ein „sportliches Abseits“ gestellt und vielleicht auch „ihre Schuldigkeit getan“. STADTKULTUR Freitag, 16. Dezember 2016 Der Pfaffenhofener | Seite 5 Die jungen Protagonisten und ihre Jury Laurin Weiherer Laurin Weiherer – Sieger beim rotarischen Lesewettbewerb Alle Juroren setzen ihn auf den ersten Platz von Hellmuth Inderwies Das gab es bisher noch nicht! Beim 8. Vorlesewettbewerb für die 4. Jahrgangsstufe „Lesen ist Zukunft – Wer kann es am besten?“, der beim „Rotary Club“ Pfaffenhofen im Festsaal des Rathauses anfang Dezember über die Bühne ging, setzten alle fünf Jurymitglieder den neunjährigen Laurin Weiherer auf den ersten Platz. Er hatte zudem auch in allen Bewertungskriterien (Aussprache, Lesetempo, Lautstärke/Modulation, Betonung/Interpretation) jeweils die höchste Punktzahl erhalten. Der Schüler der Montessori-Schule in Pfaffenhofen bot beim Vortrag eines ihm fremden Texts eine derart souveräne Leistung, dass er mit großem Abstand Sieger wurde. Dabei war das Niveau, das die zehn von den Grundschulen des Landkreises ausgewählten Kandidaten/innen an den Tag legten, durchwegs ein außerordentlich hohes. An sie verteilte der amtierende Präsident des RC Pfaffenhofen, André Schneeweiß, bei seiner Begrüßungsansprache zu Recht Vorschusslorbeeren, als er ihnen als auserwählte Vertreter ihrer Schule seine Anerkennung aussprach und sie deshalb alle im Voraus bereits zu Siegern erklärte. Nicht zuletzt sind sie ein Indiz dafür, dass junge Menschen dieses Alters immer noch gerne auch das herkömmliche Buch als Quelle ihrer sprachlichen Erziehung und ihrer literarischen Fortbildung in die Hand nehmen. Nicht nur iPhones, Smartphones, Tablets und Computer dienen ihnen außerhalb des schulischen Unterrichts als Vermitt- ler von Informationen, Wissen und Unterhaltung. Sie zählen keinesfalls zu jenen, die ausschließlich dem verlockenden Angebot solcher Gerätschaften verfallen sind, sondern verstehen es, beide Möglichkeiten in ausgewogener Form zu entdecken und zu nützen. Domäne der Mädchen Und ein Zweites entsprach nicht den herkömmlichen Erfahrungen: Dass Lesen in dieser Altersstufe eine Domäne der Mädchen ist, gehörte wie in der Vergangenheit auch dieses Mal auf Grund der Anzahl der Teilnehmer zum gewohnten Bild, dass aber die beiden Vertreter männlichen Geschlechts, die es wagten, gegen acht junge Damen anzutreten, die beiden ersten Plätze eroberten, fiel in gleichem Maße völlig aus dem Rahmen. Michael Jochner von der Grundschule Ilmmünster, die seit Beginn des Wettbewerbs stets sehr erfolgreiche Teilnehmer/innen entsandte, eroberte den zweiten Platz, Dritte wurde Laura Kottisek von der Gerhardinger-Grundschule in Pfaffenhofen. Die weitere Rangfolge blieb aus verständlichen Gründen ein Geheimnis der Jury. Sie wurde bei der Siegerehrung nicht mitgeteilt, um nicht die Leistung derer mit etwas weniger Punkten herabzusetzen und sie in einem falschen Licht erscheinen zu lassen. Es geht ja letztendlich darum, die Freude am Lesen bei ihnen zu erhalten. Dementsprechend wurden auch alle Teilnehmer mit einem Geldpreis für den Kauf eines Buches und zudem, dem zeitlichen Anlass entsprechend, mit Laurin Weiherer und seine Klassenlehrerin Janett Köhler einem Nikolaus aus Schokolade belohnt. Der Vorlesewettbewerb auf Clubebene ist zugleich die Vorrunde des im ganzen rotarischen Distrikt 1841 seit 2009 durchgeführten Projekts. An ihm nehmen 200 bis 250 Grundschulen teil, in einem Gebiet, das das bayerische Schwaben und große Teile des oberbayerischen Kernlands umfasst und dessen Grenze im Westen von Nördlingen bis nach Immenstadt und im Osten von Neustadt a. d. Donau bis Bad Tölz/Schliersee reicht. Das Interesse und die Freude an einer kulturellen Grundkompetenz gilt es zu wecken, zu erhalten und zu fördern. „Lesen lernen“ galt bereits bei Philipp Melanchthon, dem Philologen, Philosophen, Theologen und Humanisten, in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts über die Lektüre der Bibel hinaus als Grundvoraussetzung für die Sprech- und Spracherziehung, für die Schulung des Denkens und die Persönlichkeitsbildung, für menschliche Kommunikation und Urteilsfähigkeit, für die Erschließung des kulturellen Erbes der Vergangenheit, für jegliches berufliche und wissenschaftliche Arbeiten usw. usw. Statistische Erhebungen weisen darauf hin, dass die Zahl der Jugendlichen, die bis in die Jahre ihrer Pubertät aus eigenem Antrieb kein Buch gelesen haben, gegenwärtig wieder außerordentlich ansteigt. Als Ursache hierfür gilt u. a., dass Kindern im Vorschulalter kaum mehr vorgelesen wird, weil im Elternhaus dafür keine Zeit bleibt. Der spätere schulische Unterricht kann dieses Defizit nicht gänzlich ausgleichen. Hinzu kommt ein überaus breites Freizeitangebot, das in der Gegenwart durch die mobilen Endgeräte noch vergrößert wurde. Andererseits haben die modernen Medien mit dem Hörbuch einen neuen Weg gefunden, um literarische Texte auditiv zu rezipieren. Computerspiele erscheinen dem Heranwachsenden allerdings reizvoller als diese. Man darf bei solcher Betrachtung zwar weltweite Vergleichsstudien, wie etwa die PISA-Erhebung, nicht als absoluten Maßstab für schulische Leistungen und geistigen Fortschritt heranziehen, sollte aber doch die Tatsache sehr ernst nehmen, dass Deutschland in der Lesekompetenz der 15-jährigen Schüler nicht zur Elite zählt. Und ein ordentlicher Platz im Vorderfeld der etwa 75 teilnehmenden Länder reicht auf die Dauer für ein Land, das fast nur mit der Ressource „Wissen und Bildung“ aufwarten kann, um seinen gegenwärtigen Lebensstandard nachhaltig zu sichern, hierfür wohl nicht aus. Singapur, Kanada, Finnland, Estland und Japan liegen im Rahmen der Lesekompetenz von Fünfzehnjährigen um ein gutes Stück vor uns, in den Bereichen Naturwissenschaften und Mathematik rangiert Deutschland sogar noch einige Plätze weiter hinten. Fragt man Laurin Weiherer danach, warum er in seinem Alter fremde Texte so eindrucksvoll vorzutragen weiß, dann meint er, dass ihm in seiner frühesten Kindheit schon viel vorgelesen wurde. An Einzelheiten könne er sich da freilich nicht mehr so genau erinnern. Aber noch bevor er eingeschult wurde, habe Incomingpräsident Jürgen Garus und Organisator Hellmuth Inderwies bei der Siegerehrung er lesen können. „Nicht so gut!“, wie er meint, „Mich hat es geärgert, wenn ältere Kinder Briefe geschrieben haben und ich konnte sie nicht entziffern. Da habe ich einfach die Buchstaben gelernt.“ Außerdem sei auch schon seine ältere Schwester bei Vorlesewettbewerben – sie nahm 2011 an dem der Rotarier teil – recht erfolgreich gewesen und habe vordere Plätze belegt. Und die Frage, was er denn heute für eine Lektüre bevorzuge, ob es vor allem Kinder- und Jugendbücher seien, beantwortet er sehr selbstbewusst: „Nein, nein! Ich lese Romane, Robots, sehr gerne Krimis.“ Dabei ist er keinesfalls ein Kind, das sich nur in die fiktive Welt der Literatur zurückzieht und in dieser lebt und dabei alles Dasein um sich vergisst. Ganz im Gegenteil! Die moderne Medientechnik gehört zu seinem Alltag. Er verfügt über ein Tablet, geht ins Internet und besitzt eine E-Mail-Adresse usw. Wer sich mit ihm unterhält, merkt sehr schnell, wie weltoffen und gewandt er schon in seinem Alter seiner Mitwelt begegnet. Ein ansehnliches Publikum im Festsaal des Rathauses Laurin Weiherer, der in Mainburg zu Hause ist und jeden Tag mit dem Schulbus zum Unterricht in die Kreisstadt zur Montessori-Schule fährt, wird als Kandidat des RC Pfaffenhofen an der Zwischenrunde in Kempten, die am 18.03.2017 im Großen Saal im Haus „Hochland“ stattfindet, teilnehmen. Er wird dabei vom Clubbeauftragten Hellmuth Inderwies und weiteren Clubmitgliedern begleitet und betreut. Selbstverständlich sind auch Eltern, Familienangehörige und Freunde/ innen dorthin eingeladen. Auch die Vorrundenentscheidung hatte ein durchaus ansehnliches Publikum in den Festsaal des Rathauses in Pfaffenhofen gelockt, um die Lesung der Mädchen und Buben mit großem Interesse zu verfolgen. Belegt Laurin Weiherer in Kempten einen der vorderen Ränge, erreicht er die Endrunde der Besten. Das Finale findet dann im Rahmen der Distriktkonferenz am 23./24. 06. 2017 im schwäbischen Tagungs- und Bildungszentrum Kloster Irsee statt, wobei die Siegerehrung vor dem Plenum rotarischer Governor, Präsidenten und Delegierter stattfindet. Bisher durfte sich der/ die Kandidat/in des RC Pfaffenhofen durchwegs zur Elite zählen. Auch dieses Mal muss er angesichts seiner Vorrundenleistung die Konkurrenz nicht fürchten. STADTKULTUR Seite 6 | Der Pfaffenhofener Freitag, 16. Dezember 2016 Kulturtermine Konzert „Attacca Brass“ spielt mit zehn jungen Musikern am 20. 12. ab 19.30 Uhr in der Stadtpfarrkirche ein Weihnachtskonzert. Markt Wichtelzeit und Weihnachtszauber, der Pfaffenhofener Christkindlmarkt schließt am 23. 12. seine Tore. Kunst Am 5. 1. ist zwischen 15 und 18 Uhr wieder die Ausleihe aus der Artothek neben der Spitalkirche möglich. Blau Der Kunstkreis Pfaffenhofen lädt zur Vernissage von „Blaue Stunde“ am 5. 1. ab 19.30 Uhr in die Städtische Galerie. Jazz Am 6. 1. spielt das „Alexander Wienand Trio“ jungen und mitreißenden Jazz ab 21 Uhr in der Künstlerwerkstatt. Musik „Herman Dunkel & the CCR Tribute Band“ spielen am 13. 1. unvergessene Songs im intaktMusikinstitut. BrotZeit & Spiele im Stockerhof Den Auftakt zu den vierten Brotzeitspielen im Stockerhof machen am Freitag, 13. Januar 2017, die „Wellbrüder aus’m Biermoos“. Christoph und Michael Well (Biermösl Blosn) haben mit ihrem Bruder Karl Well (Guglhupfa) diese neue Formation gegründet – doch es bleibt vieles beim Alten: Die drei Sprosse der Großfamilie Well nehmen in bewährter BiermöslTradition das politische Geschehen aufs Korn. Unter Zuhilfenahme unzähliger Instrumente wird geschuhplattelt, gejodelt und gestanzelt. Sie decken Heimatverbrechen aller Art auf und blasen denen „da oben“ gehörig den Marsch, ohne dabei aber die „da unten“ zu verschonen. Beginn ist um 20 Uhr (Einlass ab 18 Uhr). Winter Zum Auftakt der Winterbühne spielt das Duo Didier Lalyo und Kathy Adam am 14. 1. um 20 Uhr im Rathaussaal. Schlagzeug Zum dritten Rathauskonzert spielt „Schlag Acht“ mit Michael Leopold am 15. 1. ab 20 Uhr im Festsaal des Rathauses. IMPRESSUM Verlag/Herausgeber/Herstellung: KASTNER AG – das medienhaus, Schloßhof 2–6, 85283 Wolnzach, Telefon 08442/9253-0 V.i.S.d.P.: Kilian Well E-Mail: [email protected] Redaktion: Claudia Erdenreich, Kilian Well, Hellmuth Inderwies, Lorenz Trapp Layout: Monika Lang Anzeigen: Claudia Scheid Telefon: 0 84 42 / 92 53-7 04 Erscheinungsweise: monatlich Den Pfaffenhofener erhalten Sie in der Buchhandlung Osiander, der Buchhandlung Kilgus, bei Schreibwaren Daubmeier, Schreibwaren Prechter, Tabak Bergmeister, Tabak Breitner etc. Nächste Ausgabe voraussichtlich Freitag, 20. 01. 2017 W o früher nur ein paar spärliche Hütten für ein Wochenende aufgebaut wurden und man vornehmlich Glühwein ausschenkte, hat sich nun „Wichtelzeit und Weihnachtszauber“ bewährt. Vier Wochen lang bietet der Hauptplatz sehr viel mehr als nur einen Christkindlmarkt. Natürlich haben ganz traditionell rund 35 Händler und Kunsthandwerker ihre Hütten bezogen. Sie bieten ein breites Angebot an Geschenken, Krippenfiguren, Weihnachtsschmuck und Kerzen. Daneben locken Gastronomen mit Glühwein und Kinderpunsch, Bratwürsten, Maroni und ofenfrischem Gebäck. Licht, Kunst u Vielfalt auf dem Christkind von Claudia Rund um den Hauptplatz und in der Innenstadt sind wieder die Hausfassaden illuminiert. Mit dem Lichtkalender wird jeden Tag ein weiteres Haus angestrahlt. Ein Kunstprojekt, das die historischen Fassaden stimmungsvoll leuchten lässt. Sie wirken fast wie von italienischen Künstlern der Renaissance erschaffen – dennoch ganz neuzeitlich klimaneutral erleuchtet. Den Anfang des Lichtkalenders macht das Rathaus, am 19. wird zuletzt auch das Haus der Begegnung leuchten. Zusätzlich lädt wieder der Krippenweg zu einem weihnachtlichen Rundgang durch die Stadt. Neben den Krippen in der Stadtpfarrkirche und natürlich in der Spitalkirche können weitere rund 20 Krippen in den Schaufenstern der Innenstadt STADTKULTUR Freitag, 16. Dezember 2016 und Glühwein dlmarkt lockt Besucher an a Erdenreich angesehen werden. Die Bürger haben dafür ihre privaten, teils viele Jahrzehnte alten Krippen zur Verfügung gestellt. Daneben hat wieder der Wichtel sein Häuschen am Hauptplatz bezogen. Bei ihm können die Geschenke, die in den zahlreichen teilnehmenden Geschäften erworben wurden, abgegeben werden. Ebenso eigene Geschenke, sie werden dann in einem größeren Umkreis um die Stadt vom Wichteln und seinem Team persönlich ausgefahren. Gerüchten zufolge hat das Wichtelteam dabei jedes Jahr seinen Spaß und lernt die Umgebung ganz neu kennen! Der vielfältige Christkindlmarkt wird ergänzt von einem umfassenden kulturellen Rahmenprogramm. Neben den beliebten Fackelstadtführungen spielen Turmbläser vom Rathausbalkon. Es gibt Feuerwerk und Kutschfahrten, Chöre singen, Engel spielen, die Musikschule tritt auf. Konzerte und Lesungen runden das Programm ab. Damit ist der Pfaffenhofener Christkindlmarkt längst kein Geheimtipp mehr. Nicht nur aus der Stadt, sondern aus dem ganzen Landkreis und der Region kommen Besucher, auch Gäste und Touristen reisen an, das vielfältige und aufeinander abgestimmte Programm hat sich herumgesprochen. Wichtelzeit und Weihnachtszauber noch bis 23. 12. 2016 Alle Programmpunkte, Krippenweg, Lichtkalender usw.: www.wichtelzeitundweihnachtszauber.de Der Pfaffenhofener | Seite 7 STADTKULTUR Seite 8 | Der Pfaffenhofener Freitag, 16. Dezember 2016 Fassade und Ensemble Umgang mit Denkmälern in der Stadt von Claudia Erdenreich Pfaffenhofen hat sich in den letzten Jahren am und um den Hauptplatz graviernd verändert. Häuser und Straßenzüge wurden renoviert und aufgewertet und so erst jetzt attraktiv für Wohnungen und Geschäfte. Auch der Hauptplatz wurde von einer beliebigen Parkzone und Durchgangsstraße zum Anziehungspunkt. Damit gerieten auch die Häuser, die Fassaden und der Umgang für viele erstmals ins Bewusstsein. Zahlreiche Bürger nahmen an Stadtführungen teil, setzten sich mit der langen und vielfältigen Geschichte auseinander, hörten erstaunt von der großen Anzahl an Brauereien, die es gab. Noch erinnern einzelne Brauereigebäude an den früheren Bestand, aber erst in den letzten Jahren sind drei große, aber heruntergekommen Brauereibauten direkt am Hauptplatz verschwunden: Siglbräu, Franzbräu und Bortenschlager. Sie wären so nicht mehr zu retten gewesen, zu lange dauerte der Verfall schon, sie konnten keiner sinnvollen, modernen Nutzung mehr zugeführt werden. Trotzdem fehlen sie im gewohnten, historisch gewachsenen Bild, das die Stadt prägte. Mit modernen Neubauten konnte zum einen wieder eine Funktion gefunden werden, die Innenstadt wurde mit neuen Geschäften und Büros belebt. Gleichzeitig werden die alten Häuser schmerzlich vermisst. Auf Postkarten noch aus den 50er Jahren ist ein fast intakter Hauptplatz zu sehen. Schon immer wurde neu gebaut, auch das heute als historisch geltende Rathaus war im 19. Jahrhundert ein Neubau, für den ältere Substanz weichen musste. Der gesamte Hauptplatz steht nicht unter Denkmalschutz, sondern nur einzelne Gebäude. Für den Rest gilt Ensembleschutz, der aber Eingriffe erlaubt. So sind Gebäude, von denen nur noch historische Fassaden stehen, kein Denkmal, es steht Bauherren frei, dann ganz abzureißen. Ursula Beyer begann nach der Pensionierung vor einigen Jahren, sich mit historischen Gebäuden und den Feinheiten des Denkmalschutzgesetzes auseinderzusetzen. Vorher war sie als Lehrerin am Gymnasium gut ausgelastet, im Ruhestand übernahm sie dann den Vorsitz des Heimat- und Kulturkreises. Sie fragte immer wieder genau nach bei den Verantwortlichen im Landratsamt und bei der Stadt, trat dem Denkmalnetz bei, schrieb Briefe. Unlogisch erschien ihr zum Beispiel, dass zwar ein Dachstuhl oder eine Fassadenfigur ein Denkmal sein kann, nicht aber eine ganze Fassade. „Ein bisschen lästig bin ich manchen schon geworden“, lacht Ursula Beyer. Sie bietet auch Denkmaltouren durch die Stadt an, zeigt, was da ist, was fehlt und was in Gefahr ist. Dabei gibt es natürlich auch sehr postitive Beispiele von Eigentümern, die eine Fassade bewusst erhalten wollen, auch wenn sie gar nicht unter Denkmalschutz steht. Schuh Zirngibl am Hauptplatz etwa will hier nichts verändern. Ebenso liegt die frisch restaurierte Fassade des ehemaligen Cafés Herb dem Eigentümer am Herzen. Zu ihrer eigenen Überraschung und als sie eigentlich schon fast aufgeben wollte, wurden ihre Fragen plötzlich „ganz oben“ angehört. Vom Landesamt für Denkmalpflege wurde sie zu einem persönlichen Gespräch gela- den, direkt vom Generalkonservator Dr. Pfeil und vier weiteren Mitarbeitern. Gleichzeitig wurden Radio, die Süddeutsche Zeitung und der Bayerische Rundfunkt auf sie aufmerksam. Aufregend fand sie das, aber vor allem sehr wichtig für die Stadt. Zum Gespräch im Landesamt holte sich Ursula Beyer dann doch Verstärkung und ließ sich von zwei Mitgliedern des Denkmalnetzes begleiten. „Ich bin nicht vom Fach, bin keine Historikerin oder Architektin“, so Beyer. Sie bereitete sich akribisch vor, mit Fotodokumentation und Fragenkatalog, die Herren vom Denkmalamt nahmen sich eine ganze Stunde Zeit. Das Gespräch verlief freundlich und konstruktiv, die obersten Denkmalschützer wurden aufmerksam auf Pfaffenhofen, möchten sich direkt ein Bild machen vor Ort. Sie gaben auch Tipps, so wird etwa das neue kommunale Denkmalkonzept mit Bürgerbeteiligung erarbeitet. Sie empfehlen darüber hinaus eine rechtsverbindliche Gestaltungssatzung. Zudem wird das Denkmalnetz im nächsten September zu einem Ortstermin nach Pfaffenhofen kommen. Nur Freunde wird sich Ursula Beyer damit nicht schaffen, aber darum geht es ihr auch gar nicht. Es soll ein Miteinander werden, überhaupt Gespräche stattfinden und Alternativen berücksichtigt werden bei weiteren Bauten. Denn der Hauptplatz und die angrenzenden Straßenzüge werden sich in den nächsten Jahren weiter umfassend verändern. Großes Tamtam für kleine Kinder Afrikanische Trommeln, bayerische Volksmusik und Spenden für ein Waisenhaus in Togo von Heinz Hollenberger 40 Grad im Schatten – so heiß ist es momentan in Togo. Und das bei 80 Prozent Luftfeuchtigkeit. Hütten mit Wellblechdach bieten bei solchen Temperaturen vielleicht Schatten, trotzdem staut sich darin die Hitze. Sieben Mädchen und acht Jungen im Kinderzentrum „Peters“ sind deshalb heilfroh, dass sie unter einem neuen Pavillon lernen oder spielen können, in dem die Luft nicht steht. Mit aufgebaut hat ihn ihr Betreuer, der nicht nur als Lehrer, sondern auch als Schreiner und Hausmeister in diesem Waisenhaus arbeitet. Gemeinsam mit einer Erzieherin, die sich ebenfalls um die 5- bis 12-jährigen Kinder kümmert. Vor neun Jahren fing alles an. Brigitte Peters und ihr Mann Amidu gründeten ihr Hilfsprojekt Tamatogo e. V. in der Heimat von Amidu. Verheiratet sind die beiden seit 19 Jahren, kennengelernt haben sie sich beim Tanzen. Die Liebe zur Musik beflügelt auch ihr Hilfsprojekt. Wer jemals die gleichnamige Trommelgruppe live erlebt hat, spürt die pure Lebensfreude, mit der hier Frauen und Männer aus Bayern und Afrika zusammen Musik machen. Tamatogo bedeutet so viel wie „Trommeln für Togo.“ Die Truppe singt auch christliche Lieder, die rhythmisch begleitet werden. Und sie wird regelmäßig von anderen Musikern unterstützt. Auch beim diesjährigen Benefiz in Geisenfeld war wieder bayerische Volksmusik zu hören, ein Gospelchor und die „Dance-Kids“. Mehr als 20 Kuchen hatten Freunde und Unterstützerinnen der sieben aktiven Vereinsmitglieder gebacken, um Spenden zu sammeln. Zahlreiche Unternehmer in Geisenfeld unterstützen das Waisenhausprojekt regelmäßig. Schließlich kennt man die Initiatoren persönlich und weiß, wie viel Zeit und Herzblut das bayerisch-togolesische Ehepaar in sein Lebenswerk steckt. Waisenkinder haben es auch in Togo besonders schwer. Staatliche Hilfe gibt es so gut wie gar nicht. Oft leben die elternlosen Geschöpfe bei Verwandten, die selbst arm sind. Dort müssen sie dann hart arbeiten und haben keinerlei Chance auf Bildung. Denn die kostet Geld, das die Familien oft nur für eines ihrer eigenen Kinder aufbringen können. Geschätzte 30 000 Minderjährige fallen Menschenhändlern zum Opfer, die sie versklaven und verkaufen. „Seit wir uns in Togo engagieren, haben sich die Preise für Lebensmittel vervierfacht“, berichtet Brigitte Peters. Gleichzeitig gibt es immer weniger Arbeit. Viele Männer haben früher als Spengler Autos repariert. „Bei den Straßen da unten musste man die ohnehin alten Fahrzeuge oft im Unterbau verstärken, weil es so viele Schlaglöcher gibt.“ Doch heutzutage sind die Karosserien vieler Autos gar nicht mehr aus Blech, sondern aus Kunststoff. Damit können die Spengler nicht mehr im gewohnten Umfang arbeiten. Brigitte Peters lacht, wenn sie erzählt, dass sie für die 17 Kilometer von der Hauptstadt Lomé zu ihrem Kinderzentrum 45 Minuten braucht, quer durch den Dschungel: „Als wir angefangen haben, mussten wir den Zement auf dem Kopf hinter auf unser Grundstück tragen, es gab ja keinen befahrbaren Weg. Bei Regen geht mit dem Auto oft gar nichts mehr, nicht mal mit Allradantrieb!“ Doch all die schwierigen Bedingungen haben das Ehepaar Peters nie abgehalten, nach und nach immer mehr aufzubauen. Der Brunnen musste 50 Meter tief gegraben werden, weil das Wasser höherer Schichten salzhaltig ist. Die Wolken vom Meer verdunsten, ihr Salz schlägt sich offenbar nieder. Im Kinderhaus baut man Yum, Mais, Tomaten, Ananas und Erdnüsse selbst an. „Ein Liter Milch kostet umgerechnet 1 Euro 50.“ Das ist nicht nur viel mehr als in deutschen Supermärkten, sondern auch viel mehr Kaufkraft als in Deutschland. Die Geisenfelder Spendensammler haben schon wieder ein neues Projekt. Für ihr Waisenhaus planen sie eine kleine Krankenstation. Dort können sich dann die kranken Kinder getrennt von den anderen in aller Ruhe erholen, ohne Ansteckung. Außerdem ermöglicht dieser Raum auch, dass sie vom Arzt untersucht werden, ohne dass der ganze Schlafsaal dabei zuschauen muss. Muslimische und katholische Kinder leben hier gemeinsam unter einem Dach. 30 Minuten müssen sie jeden Tag zur Schule laufen. Und wieder zurück. Doch darüber sind sie vermutlich heilfroh. Nicht nur weil es in der Schule auch regelmäßige Mahlzeiten gibt.
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