2014 E-Rechnung Drei Impulsgeber verändern den Markt Bruno Koch Billentis 14. Oktober 2014 Studie E-Rechnung 2014 Der Autor hat sich bemüht, richtige und vollständige Informationen zur Verfügung zu stellen. Alle Angaben wurden nach bestem Wissen und mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt und überprüft. Aufgeführte Fakten, Schätzungen und Meinungen basieren auf Informationen und Quellen, die als zuverlässig und glaubwürdig gelten. Dennoch sollte diese Marktstudie nicht als alleinige Grundlage für geschäftsrelevante Entscheidungen genutzt werden. Der Autor und seine Firma übernehmen keine Garantie oder Haftung für den Inhalt dieser Studie. Beiträge der Sponsoren, Verweise und Links Die vorliegende Studie enthält auch durch Sponsoren beigetragene Inhalte und Verknüpfungen zu Webseiten Dritter. Sie sind erkennbar an der Kopf- bzw. Fusszeile. Diese Inhalte unterliegen der Haftung der jeweiligen Inhalte-Lieferanten bzw. Betreiber. Alle Rechte vorbehalten. 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Kurzfassung ......................................................................................................................................... 8 1. Einführung ......................................................................................................................................... 10 1.1 Ziel der Marktstudie .................................................................................................................. 10 1.2 Methode der Datenerfassung ..................................................................................................... 10 1.3 Begriffe und Definitionen.......................................................................................................... 10 2. Der Markt........................................................................................................................................... 12 2.1 Marktvolumen ........................................................................................................................... 12 2.1.1 Schätzung für das globale Volumen .......................................................................... 12 2.1.2 Das europäische Rechnungsvolumen......................................................................... 13 2.1.3 Bedeutung des grenzüberschreitenden Rechnungsvolumens ..................................... 14 2.2 Treibende Kräfte für die Ablösung der Papierrechnung ........................................................... 14 2.3 Unterschiedliche Anwendungsmodelle ..................................................................................... 15 2.3.1 Übersicht .................................................................................................................... 15 2.3.2 Versender-Direktmodell............................................................................................. 16 2.3.3 Empfänger-Direktmodell ........................................................................................... 18 2.3.4 Direktmodell als externer Service .............................................................................. 19 2.3.5 E-Invoicing-Netzwerk................................................................................................ 20 2.3.6 Hybrid-Modell ........................................................................................................... 21 2.3.7 Komplett-Service ....................................................................................................... 21 2.4 Globale Rechnungslandschaft ................................................................................................... 23 2.4.1 Marktentwicklung und -reife ..................................................................................... 23 2.4.2 Gegenwärtiger Optimierungsfokus in verschiedenen Weltgegenden ........................ 25 2.4.3 Das Anbieter-Umfeld ................................................................................................. 27 2.4.4 Asien & Pazifikraum.................................................................................................. 28 2.4.5 Afrika ......................................................................................................................... 30 2.4.6 Nordamerika .............................................................................................................. 30 2.4.7 Lateinamerika ............................................................................................................ 31 2.5 Der europäische Markt .............................................................................................................. 34 2.5.1 Der Business-to-Business & Business-to-Government-Markt .................................. 34 2.5.2 Der Business-to-Consumer-Markt ............................................................................. 40 2.6 DACH-Länder ........................................................................................................................... 42 2.6.1 Größter Wirtschaftsraum Europas mit vielen Gemeinsamkeiten............................... 42 2.6.2 Deutschland................................................................................................................ 42 2.6.3 Österreich ................................................................................................................... 45 2.6.4 Schweiz ...................................................................................................................... 48 2.7 Markttrends ............................................................................................................................... 49 2.7.1 Steigender Kostendruck beschleunigt die Verbreitung der E-Rechnung ................... 49 2.7.2 Große Unternehmen erwarten Mehrwertdienste ........................................................ 50 2.7.3 Der öffentliche Sektor nutzt zunehmend die E-Rechnung ......................................... 50 2.7.4 Der Massenmarkt fordert neue Funktionen und Modelle .......................................... 51 2.7.5 Einfachere Anbindung der Handelspartner ................................................................ 51 2.7.6 Dienstleistungsangebote im Wandel .......................................................................... 52 2.8 Unterstützende Initiativen ......................................................................................................... 52 2.8.1 Standards .................................................................................................................... 52 2.8.2 Die E-Rechnung in der digitalen Agenda der Europäischen Union........................... 55 3. Drei Impulsgeber verändern den Markt ......................................................................................... 56 3.1 Öffentlicher Sektor .................................................................................................................... 56 3.2 KMUs ........................................................................................................................................ 56 3.3 Lösungsanbieter......................................................................................................................... 56 4. Kreditoren- & Debitoren-Rechnungsverarbeitung automatisieren.............................................. 57 © B. Koch, Billentis Seite 3 Studie E-Rechnung 2014 4.1 4.2 Finanzabteilungen vor neuen Herausforderungen ..................................................................... 57 Mit E-Rechnung das Potenzial in Kreditoren-/Debitorenabteilung voll ausschöpfen ............... 60 5. Business Case für Rechnungssteller/-empfänger ............................................................................ 63 5.1 Einsparungspotenzial................................................................................................................. 63 5.2 Wie groß ist das eigene Rechnungsvolumen? ........................................................................... 64 5.3 Kenntnis der aktuellen und künftigen Kosten ........................................................................... 65 5.3.1 Aktuelle Kosten für Ausgangsrechnungen................................................................. 65 5.3.2 Aktuelle Kosten für Eingangsrechnungen ................................................................. 66 5.3.3 Künftige Kosten mit automatisierten Prozessen ........................................................ 66 5.4 Business Case ............................................................................................................................ 66 5.4.1 Kleinunternehmen ...................................................................................................... 66 5.4.2 Mittelständische und große Unternehmen ................................................................. 67 5.4.3 Finanzielles Potenzial für den öffentlichen Sektor .................................................... 68 6. Barrieren überwinden & E-Rechnungsprojekt erfolgreich durchführen .................................... 71 6.1 Barrieren überwinden ................................................................................................................ 71 6.2 Erfolgsfaktoren .......................................................................................................................... 72 6.3 Der beste Fokus für Ihre Organisation ...................................................................................... 73 6.4 Kenntnis der eigenen Rechnungsumgebung.............................................................................. 75 6.5 Szenario für die interne Implementierung ................................................................................. 75 6.6 Kenntnis der Möglichkeiten und Grenzen der Handelspartner ................................................. 76 6.7 Passendes Anbindungs-Modell für Ihre Handelspartner ........................................................... 77 6.8 Lösungsszenarien ...................................................................................................................... 78 6.9 Projektplan................................................................................................................................. 79 6.10 Projektcheckliste ....................................................................................................................... 80 7. E-Rechnungen als Chance in einem unbeständigen Marktumfeld ............................................... 82 7.1 Übersicht ................................................................................................................................... 82 7.2 Kostenreduktion ........................................................................................................................ 82 7.2.1 Steigern des elektronischen Anteils ........................................................................... 83 7.2.2 Erweitern des Prozess-Automatisierungsgrades ........................................................ 85 7.3 Steigern der Kostenelastizität .................................................................................................... 86 7.3.1 Inhouse-Entwicklung oder Lösung eines externen Anbieters? .................................. 86 7.3.2 Fixkosten in variable Kosten umwandeln .................................................................. 86 7.4 Optimieren des Working Capital ............................................................................................... 87 7.4.1 Heutige Herausforderungen und künftige Optionen .................................................. 87 7.4.2 Verbessern der organisationsinternen Abläufe .......................................................... 87 7.4.3 Handelsfinanzierung / Trade Finance / Supply Chain Finance (SCF) ....................... 88 7.4.4 Dynamic Discounting ................................................................................................ 89 7.5 Zusammenarbeitsmodell für Handelsfinanzierung und E-Invoicing Netzwerke ...................... 89 7.6 Das Potenzial der E-Rechnung .................................................................................................. 91 8. Sponsoren dieser Studie .................................................................................................................... 92 8.1 Ariba, ein SAP Unternehmen .................................................................................................... 93 8.2 Basware ..................................................................................................................................... 95 8.3 B&L Management Consulting GmbH....................................................................................... 97 8.4 Billexco ..................................................................................................................................... 99 8.5 Bundesdruckerei GmbH .......................................................................................................... 101 8.6 Cape Vision / SmartPath ......................................................................................................... 103 8.7 Comarch AG............................................................................................................................ 105 8.8 Crossinx ................................................................................................................................... 107 8.9 Datamolino .............................................................................................................................. 109 8.10 EDICOM ................................................................................................................................. 111 8.11 Esker ........................................................................................................................................ 113 8.12 INPOSIA ................................................................................................................................. 115 © B. Koch, Billentis Seite 4 Studie E-Rechnung 2014 8.13 8.14 8.15 8.16 8.17 8.18 8.19 8.20 8.21 8.22 8.23 8.24 9. MACH AG .............................................................................................................................. 117 Neopost Deutschland GmbH ................................................................................................... 119 Nintu Informatik ...................................................................................................................... 121 OnCommerce........................................................................................................................... 123 OpusCapita .............................................................................................................................. 125 PostFinance ............................................................................................................................. 127 QuoVadis ................................................................................................................................. 129 ReadSoft .................................................................................................................................. 131 SIX .......................................................................................................................................... 133 Swisscom/Conextrade ............................................................................................................. 135 Taulia ....................................................................................................................................... 137 Tungsten – ehemals OB10....................................................................................................... 139 Anhang A: Gesetzliche Rahmenbedingungen ............................................................................... 141 9.1 Rechtliche Akzeptanz der E-Rechnung ................................................................................... 141 9.2 Gesetzliche Anforderungen für elektronische Rechnungsverarbeitung .................................. 141 9.2.1 Typische Mindestanforderungen in den meisten Ländern ....................................... 141 9.2.2 Typische länderspezifische Anforderungen ............................................................. 141 9.3 Elektronische Rechnungs- und Archivierungsservices durch externe Dienstleister ............... 142 9.4 Verfahrensbeschreibung .......................................................................................................... 142 9.5 Europäische Union .................................................................................................................. 142 9.5.1 Hintergrund und Ziele .............................................................................................. 142 9.5.2 Welches ist die passendste Methode für Organisationen in der EU?....................... 143 10. Anhang B: Glossar, Quellen ........................................................................................................... 145 10.1 Glossar ..................................................................................................................................... 145 10.2 Quellen .................................................................................................................................... 146 © B. Koch, Billentis Seite 5 Studie E-Rechnung 2014 Übersicht der Tabellen und Grafiken Abbildung 1: Schätzung für globales Rechnungsvolumen ........................................................... 12 Abbildung 2: Versandvolumen der Rechnungen nach Branchen ................................................. 13 Abbildung 3: Branchen mit hohem Rechnungseingang ................................................................ 14 Abbildung 4: Übersicht zu den wichtigsten Anwendungsmodellen ............................................. 16 Abbildung 5: Versender-Direktmodell.......................................................................................... 16 Abbildung 6: Vor- und Nachteile des Versender-Direktmodells .................................................. 17 Abbildung 7: Empfänger-Direktmodell ........................................................................................ 18 Abbildung 8: Vor- und Nachteile des Empfänger-Direktmodells ................................................ 19 Abbildung 9: Vor- und Nachteile des Direktmodells als externer Service ................................... 19 Abbildung 10: Netzwerk-Modell .................................................................................................. 20 Abbildung 11: Vor- und Nachteile des Netzwerk-Modells........................................................... 21 Abbildung 12: Komplett-Service .................................................................................................. 22 Abbildung 13: Vor- und Nachteile des Komplett-Service ............................................................ 23 Abbildung 14: Klassische Entwicklungsstufen in den meisten Ländern ...................................... 23 Abbildung 15: Marktreife für elektronische Rechnungen............................................................. 25 Abbildung 16: Optimierungsfokus einiger geografischer Regionen ............................................. 26 Abbildung 17: Nutzung von E-Invoicing-Lösungen in US-Unternehmen [5] .............................. 31 Abbildung 18: Europäische Marktdurchdringung im B2B/B2G/G2B-Segment .......................... 34 Abbildung 19: B2B/B2G/G2B: Geschätzte Marktdurchdringung 2014 nach Land ..................... 34 Abbildung 20: Anteil europäischer Benutzer in Abhängigkeit von der Unternehmensgröße ...... 35 Abbildung 21: Anteil elektronisch empfangener Rechnungen in europäischen Unternehmen .... 36 Abbildung 22: Multikanal-Rechnungsaustausch in deutschsprachigen Ländern ......................... 36 Abbildung 23: Anteil der verschiedenen elektronischen Rechnungsformate ............................... 37 Abbildung 24: Elektronische B2B-Rechnungen und ihr Austauschkanal .................................... 38 Abbildung 25: Entwicklungsschritte vom Regulator zum aktiven Nutzer ................................... 39 Abbildung 26: Europäische Marktdurchdringung im B2C-Segment ............................................ 40 Abbildung 27: B2C: Geschätzte Marktdurchdringung 2014 pro Land ......................................... 40 Abbildung 28: Elektronische B2C-Rechnungen und ihr Austauschkanal .................................... 41 Abbildung 29: Multikanal-Rechnungsaustausch in deutschsprachigen Ländern ......................... 42 Abbildung 30: Globale und branchenunabhängige Standards ...................................................... 53 Abbildung 31: Herausforderungen und Aktionen zur Optimierung in der Finanzabteilung ........ 57 Abbildung 32: Verarbeitung von Debitorenrechnungen optimieren ............................................. 59 Abbildung 33: Verarbeitung von Kreditorenrechnungen optimieren ........................................... 60 Abbildung 34: Allg. Herausforderungen bei Kreditoren-/Debitorenverarbeitung optimal lösen . 61 Abbildung 35: Herausforderungen in der Debitorenabteilung optimal lösen ............................... 61 Abbildung 36: Herausforderungen in der Kreditorenabteilung optimal lösen .............................. 61 Abbildung 37: Einsparungspotenzial für Rechnungssteller (reales Kundenbeispiel) ................... 63 Abbildung 38: Einsparungspotenzial für Rechnungsempfänger (reales Kundenbeispiel)............ 64 Abbildung 39: Kennzahlen für das Rechnungsvolumen in verschiedenen Branchen .................. 64 Abbildung 40: Komponenten für die Berechnung des Business Case .......................................... 67 Abbildung 41: Verteilung des Einsparpotenzials auf allen föderalen Ebenen .............................. 68 Abbildung 42: Einsparungspotenzial im öffentlichen Sektor einiger europäischer Länder ......... 69 Abbildung 43: Einsparpotenzial für Städte ................................................................................... 70 Abbildung 44: Typische Barrieren in vielen europäischen Ländern [19] ..................................... 71 Abbildung 45: Priorisierung der Rechnungsströme ...................................................................... 74 Abbildung 46: Optimierungsschritte und Nutzenpotenzial ........................................................... 75 Abbildung 47: Musterverteilung für Eingangsrechnungen ........................................................... 76 Abbildung 48: Anforderungen von Organisationen unterschiedlicher Größe .............................. 77 Abbildung 49: Verschiedene Anbindungsmodelle in der Praxis .................................................. 77 Abbildung 50: Erfolgsraten und elektronischer Rechnungsanteil 1 Jahr nach Rollout-Start........ 78 © B. Koch, Billentis Seite 6 Studie E-Rechnung 2014 Abbildung 51: Externe Transaktionsleistungen und –lösungen .................................................... 78 Abbildung 52: Indikation für den Projektplan und die Implementierungsdauer .......................... 79 Abbildung 53: Mit E-Rechnungen die Unternehmensfinanzen optimieren .................................. 82 Abbildung 54: Migrationspfad, um das volle Potenzial auszuschöpfen ....................................... 83 Abbildung 55: Erfolgsrate in Abhängigkeit von der eingesetzten Rollout-Methode.................... 83 Abbildung 56: Ausschöpfen des gesamten Optimierungspotenzials ............................................ 86 Abbildung 57: Komplementäres Zusammenarbeitsmodell ........................................................... 90 Abbildung 58: Methoden, um die Revisionssicherheit in der EU zu gewährleisten ................... 143 Abbildung 59: Glossar ................................................................................................................ 145 Abbildung 60: Referenzierte Quellen.......................................................................................... 146 © B. Koch, Billentis Seite 7 Studie E-Rechnung 2014 0. Kurzfassung Im Vergleich zu traditionellen Abläufen mit Papierdokumenten können elektronische und automatisierte Rechnungsverarbeitungsprozesse zu Einsparungen von 60 – 80 % führen. Die Kosten von E-Rechnungsprojekten können für gewöhnlich innerhalb von 0,5 – 1,5 Jahren wieder eingespielt werden. Diese Studie soll dem Leser nützliche Informationen liefern, um dieses Ergebnis auch zu erreichen. Die Wachstumsraten für den elektronischen Austausch, die Verarbeitung und die Archivierung von E-Rechnungen sind beträchtlich, wobei das vorhandene Potenzial jedoch bei Weitem noch nicht ausgeschöpft ist. Geschätztes jährliches Rechnungsvolumen Empfänger Welt Europa Verbraucher 330 Milliarden 18 Milliarden Unternehmen & öffentlicher Sektor 170 Milliarden 17 Milliarden Geschätzter elektronischer Anteil am Gesamtvolumen 2014 Welt Europa Geschätztes jährliches Wachstum der E-Rechnungen Welt 14 % >8 % Europa 15 % 20 % 24 % 22 % Von den heute 500 Milliarden Rechnungen weltweit werden 2014 wohl rund 40 Milliarden papierfrei ausgetauscht und archiviert. 14 Milliarden E-Rechnungen werden schätzungsweise an Verbraucher und 26 Milliarden an Firmen und öffentliche Verwaltungen verschickt. Lateinamerika verarbeitet mit 25 Milliarden das weltweit höchste Volumen elektronischer Rechnungen, gefolgt von Nordamerika mit 7 und Europa mit 6 Milliarden. Der öffentliche Sektor versendet/empfängt mindestens 10 % des gesamten Rechnungsvolumens (Papier und elektronisch) und gehört damit zu den drei großen Sektoren. Gemessen an der Zahl der Handelspartner ist er sogar mit großem Abstand der wichtigste Bereich: 45 – 65 % aller Unternehmen eines Landes sind Lieferanten und damit Rechnungssteller an den öffentlichen Sektor. 100 % aller Unternehmen und Privathaushalte erhalten Rechnungen vom öffentlichen Sektor. E-Rechnungsinitiativen des öffentlichen Sektors spielen damit eine zentrale Rolle für die Marktentwicklung des ganzen Landes. Bedauerlicherweise gehört dieser Sektor trotz des riesigen Einsparpotenzials meist zu den Nachzüglern. Dies allerdings wird sich während der kommenden Jahre von Grund auf ändern: In den meisten europäischen und einigen asiatischen Ländern wird der öffentliche Sektor zunehmend zu einer wichtigen treibenden Kraft. Aufgrund seiner Bedeutung und geplanter Projekte sollte der öffentliche Sektor sogar zum bedeutendsten Impulsgeber werden. Hauptsächlich aufgrund von E-Rechnungs-Projekten der großen Kunden und des öffentlichen Sektors müssen sich auch die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) mit dem elektronischen Rechnungsformat befassen. Viele KMUs müssen Papierrechnungen bald durch E-Rechnungen ersetzen, um den Wünschen ihrer größeren Handelspartner gerecht zu werden. Millionen von KMUs stellen als Nutzer ein attraktives Marktpotenzial dar, verlangen aber auch sehr einfach zu bedienende und kostengünstige Lösungen. Mit diesen speziellen Anforderungen und ihrer großen Anzahl bilden die KMUs eine wichtige Interessengruppe. © B. Koch, Billentis Seite 8 Studie E-Rechnung 2014 Lösungsanbieter haben den Markt während der letzten Jahre stark entwickelt und geprägt. Von ihnen wird durch die Anforderungen des öffentlichen Sektors und der KMUs ein erneuter Innovationsschub verlangt. Der Wettbewerb ist inzwischen so groß, dass wohl nur die dynamischsten und leistungsfähigsten Anbieter in der Lage sein werden, die passenden Angebote bereit zu stellen. Einige von ihnen zeigen bereits heute, dass sie Handelspartner in großen Massen an ihre Plattformen binden und sich durch Mehrwertdienste von den Wettbewerbern differenzieren können. Lösungsanbieter werden voraussichtlich ebenso zu den bedeutendsten Impulsgebern der nächsten Jahre gehören. © B. Koch, Billentis Seite 9 Studie E-Rechnung 2014 1. Einführung 1.1 Ziel der Marktstudie Technologien für E-Rechnungen bzw. die elektronische Rechnungsverarbeitung und Archivierung expandieren rasch. Mehrere lateinamerikanische und europäische Länder sind schon weit fortgeschritten, aber insgesamt hat die Mehrheit der Unternehmen und Organisationen des öffentlichen Sektors noch keine passenden Lösungen im Einsatz. Eine große Zahl von Anbietern offeriert Lösungen und Dienstleistungen für E-Rechnungen. Deshalb ist es wichtig, aktuelle Informationen und Kriterien für die Auswahl des richtigen Anbieters zur Verfügung zu haben. Ein unabhängiger und international erfahrener Berater und Marktanalyst hat diesen Marktbericht verfasst. Es ist sein Ziel, Rechnungssteller und –empfänger dabei zu unterstützen, teure und papiergebundene Abläufe durch optimale Lösungen zu ersetzen. Die Studie enthält viele Informationen, um E-Rechnungen erfolgreich einzuführen und zu praktizieren. Neben zahlreichen Fakten bietet die Studie auch qualitative Betrachtungen und Details zum heute typischen Marktangebot. 1.2 Methode der Datenerfassung Der Autor ist seit 1997 auf dem Gebiet der E-Rechnungen tätig. Während der ersten beiden Jahre etablierte er im Schweizer Markt eine der ersten Lösungen Europas. Seit 1999 arbeitet er als unabhängiger Berater. In dieser Rolle hat er Businesspläne und Pflichtenhefte erstellt und zusammen mit Kunden passende Lösungen evaluiert. Er hat mehrere Betriebs- und Marketingkonzepte für große Rechnungssteller/-empfänger und Lösungsanbieter erstellt und in all diesen Jahren stetig wichtige Daten über die wichtigsten Märkte gesammelt. Die Resultate werden regelmäßig in Marktstudien, Präsentationen und Newslettern publiziert. Die Studie basiert auf • öffentlich zugänglichen Informationen (der Autor hat Informationen aus mehreren tausend Quellen zusammengetragen), • Marktumfragen durch Dritte (diese repräsentieren insgesamt über 15 000 Unternehmen und 10 000 Verbraucher), • der Überprüfung von wichtigen Zahlen durch Gespräche mit vielen Kunden und Lösungsanbietern, • eigenen Erfahrungen aus mehr als 160 Kundenprojekten in 50 Ländern sowie • Interpretationen und Konsolidierungen der obigen Informationen. 1.3 Begriffe und Definitionen Der Begriff „E-Rechnung” bezeichnet in diesem Dokument elektronische Rechnungen zwischen Unternehmen (Business-to-Business, B2B), von und zum öffentlichen Sektor (Business-toGouvernement, B2G/G2B) und Verbraucherrechnungen (B2C). Rechnungsdaten, die zu Validierungszwecken elektronisch an die Steuerbehörden geschickt werden, werden vom Autor nicht als E-Rechnungen betrachtet. Gelegentlich werden auch zwei englische Begriffe verwendet. Dabei steht „E-Billing” für Rechnungen an Verbraucher und „E-Invoicing“ für Rechnungen zwischen Unternehmen untereinander und im Austausch mit dem öffentlichen Sektor. © B. Koch, Billentis Seite 10 Studie E-Rechnung 2014 Der Autor verwendet in all seinen Statistiken eine sehr strikte Definition. Es wird nur das Volumen der komplett papierfrei und gesetzeskonform ausgetauschten, verarbeiteten und archivierten Rechnungen berücksichtigt. Entsprechend finden Rechnungen, die zwar papierfrei abgewickelt werden, aber nicht gesetzeskonform sind, keine Berücksichtigung. Auch „halb-elektronische” Rechnungen (gedruckte und eingescannte Rechnungen, EDI-Dateien mit Papiersammelrechnungen) sind nicht Bestandteil der Statistiken. Weitere Begriffserklärungen sind dem Glossar in Anhang B zu entnehmen. © B. Koch, Billentis Seite 11 Studie E-Rechnung 2014 2. Der Markt 2.1 Marktvolumen 2.1.1 Schätzung für das globale Volumen 2.1.1.1 Rechnungen Für Europa ist das Gesamtvolumen (Papier- und elektronische Rechnungen) relativ genau bekannt. Die Zahlen für andere Kontinente können nur grob geschätzt werden. Es gibt klare Indizien dafür, dass die Zahl der Rechnungen pro Unternehmen/Haushalt in Teilen Asiens und Amerikas höher liegt als in Europa. Dies scheint insbesondere für turnusmäßige Rechnungen (Telefongesellschaften, Energieversorger und andere) zu gelten, weil diese Dienstleistungen offensichtlich weniger gebündelt angeboten werden. Abbildung 1: Schätzung für globales Rechnungsvolumen Segment Geschätztes Volumen beträgt mindestens B2C/G2C (Verbraucher) 330 Milliarden B2B/B2G/G2B 170 Milliarden Gesamt 500 Milliarden Quelle: Billentis In den meisten industrialisierten Ländern bilden die Rechnungen 16 – 30 % des (adressierten) Briefvolumens und bis zu 50 % in weniger industrialisierten Ländern. Nationale Organisationen haben zunehmend ihre eigenen Methoden entwickelt, um präzisere Schätzungen für das Rechnungsvolumen abzugeben. Die konjunkturellen Schwankungen scheinen keinen großen Einfluss auf das Rechnungsvolumen zu haben. Dies haben mehrere bedeutende Dienstleister dem Autor bestätigt. Verschiedene Statistiken aus verwandten Gebieten deuten darauf hin, dass das Rechnungsvolumen jährlich um 2 – 3 % wächst. Dies ist aus verschiedenen Gründen nachvollziehbar: • Die Weltbevölkerung wächst ständig, was wiederum einen Anstieg der Anzahl an Haushalten und Unternehmen zur Folge hat (die wiederum alle ihre Telefon-, Steuerrechnung etc. erhalten). • Lieferanten optimieren zunehmend ihr Umlaufkapital und sind nicht mehr länger bereit, ihren Kunden über Monate „Kredit“ zu gewähren. Sie erhöhen die Frequenz der Rechnungsstellung (z. B. von zweimonatlich auf monatlich, nach jeder Einzelbestellung und nicht mehr gesammelt für alle Lieferungen pro Monat). • Gesetzliche Gründe: Einige Länder, vor allem in der Europäischen Union, verpflichten Lieferanten dazu, Rechnungen innerhalb von 15-30 Tagen nach Lieferung/Leistungserbringung zu stellen. • Elektronische Rechnungen sind billiger und es ist weniger kostspielig, Rechnungen häufiger, dafür mit kleineren Beträgen zu verschicken. 2.1.1.2 Rechnungs-ähnliche Dokumente und Meldungen Das zusätzliche Volumen von Rechnungs-ähnlichen Dokumenten ist enorm (je nach Land sollte dies jeweils etwa das 5- bis 15-fache des Rechnungsvolumens betragen). Rechnungen sind jedoch von Quittungen bzw. Kassenbelegen zu unterscheiden. Bei beiden handelt es sich um Belege im Zusammenhang mit Einkäufen. Der Dateninhalt beider Belege kann ebenfalls sehr ähnlich © B. Koch, Billentis Seite 12 Studie E-Rechnung 2014 sein (Auflistung der gekauften Produkte, deren Preis, Mehrwertsteuer- und Gesamtbetrag, Mehrwertsteuernummer und Name des Verkäufers etc.). Der große Unterschied liegt aber darin, dass die Rechnung eine Zahlungsaufforderung darstellt, während die Quittungen eine Zahlungsbestätigung sind. Aufgrund der inhaltlichen Ähnlichkeit dieser beiden Belege kommt es immer wieder vor, dass in Pressemitteilungen, die aus anderen Sprachen übersetzt werden, für beides der Begriff Rechnung verwendet wird und fälschlicherweise auch dessen Marktvolumen den Rechnungen zugeordnet wird. Der Autor berücksichtigt das Volumen der Zahlungsquittungen in seinen Statistiken nicht. Folgende weitere Dokumente und Meldungen mit Rechnungs-ähnlichem Charakter werden ebenfalls nicht in den Statistiken berücksichtigt: • Selektive Rechnungsdaten, die in einigen Ländern zu Validierungszwecken an die Steuerbehörden geschickt werden (speziell in Lateinamerika). • Digitale Ersatzlösungen für fiskalische Drucker (Lateinamerika, Asien, Griechenland etc.). Elektronische Quittungen, die am Verkaufspunkt (Ladengeschäft, Restaurant, TicketSchalter) durch Kassensysteme als Zahlungsbelege generiert werden und wo ebenfalls elektronische Daten an die Steuerbehörde gesendet werden. Sollten diese Belege in Mitteleuropa einmal rechtlich und verarbeitungstechnisch näher zusammen rücken, ist es allerdings interessant zu wissen, dass Dienstleister in Lateinamerika und Kroatien, aufgrund der Ähnlichkeit von Quittungen und Rechnungen, jeweils beide Belege im gleichen Netzwerk verarbeiten und weiterleiten. 2.1.2 Das europäische Rechnungsvolumen Durch das jährliche Wachstum von 2 – 3 % sollte das europäische Rechnungsvolumen inzwischen bei über 34 Milliarden liegen und im Jahr 2015 etwa 35 Milliarden Rechnungen erreichen. Bei etwa der Hälfte davon handelt es sich um Verbraucherrechnungen (B2C) und bei der anderen Hälfte um Rechnungen, die zwischen Unternehmen untereinander und mit dem öffentlichen Sektor ausgetauscht werden (B2B/B2G/G2B). Abbildung 2: Versandvolumen der Rechnungen nach Branchen Energie 2% Andere 17% Handel 6% Telekom 1% Kredit- und Kundenkarten 1% An Unternehmen Logistik, Transport 6% Versicherungen 2% Gesundheitswesen 7% Medien 3% Öffentliche Verwaltung 2% © B. Koch, Billentis Öffentliche Verwaltung 7% Energie 2% Medien 3% Versicherungen 5% Kredit- und Kundenkarten 3% An Konsumenten Telekom 9% Andere 24% Quelle: Billentis Seite 13 Studie E-Rechnung 2014 Legende: 1 % aller Telekom-Rechnungen eines Landes wird an Unternehmen und 9 % an Verbraucher geschickt. Telekom-Rechnungen repräsentieren typischerweise 10 % des Gesamtmarktvolumens. Während es auf der Versandseite doch zahlreiche Branchen mit relevantem Volumen gibt, empfangen nur einige wenige Segmente ein konzentriertes Rechnungsvolumen. Die Branchen mit dem größten empfangenem Rechnungsvolumen sind: Abbildung 3: Branchen mit hohem Rechnungseingang Branchen mit hohem Rechnungseingang % aller B2B-Rechnungen, Indikation Gesundheitswesen 5 – 13 %, abhängig vom Land Handel 10 % Öffentlicher Sektor: Bundesverwaltung, Länder, Städte und Gemeinden 9 – 15 % Einkaufsgenossenschaften, Zentralregulierer 5% Quelle: Billentis Mit Ausnahme des öffentlichen Sektors gehören alle obigen Branchen zu den Pionieren bei der Anwendung von elektronischen (EDIFACT) Kanälen. Das restliche Volumen von rund 60 % verteilt sich über alle Branchen und ist erst moderat durch elektronische Verfahren abgedeckt. 2.1.3 Bedeutung des grenzüberschreitenden Rechnungsvolumens Nur ein relativ kleiner Anteil von typischerweise 1 – 5 % aller Rechnungen werden in andere Länder geschickt. Kleinere europäische Länder haben mehr, große Länder verhältnismäßig weniger grenzüberschreitende Rechnungen. Für Deutschland sollte der Anteil sogar unter 0,3 % liegen, währendem er für Luxemburg bei über 30 % liegt. Aus dieser rein statistischen Sicht könnte man zu dem Schluss kommen, dass sich Projekte zur Einführung der E-Rechnung vor allem auf das Inlandsvolumen konzentrieren könnten. Die Realität zeigt jedoch, dass diese isolierte Sicht ein Risiko darstellt. Praktisch jedes Unternehmen tauscht in der heutigen globalisierten Welt zunehmend Rechnungen auch mit ausländischen Handelspartnern aus. Unternehmen jeglicher Größenordnung sollten dies von Projektbeginn an berücksichtigen, um sich bestimmte Optionen hinsichtlich der eingesetzten Lösung offen zu halten. Die Globalisierung ist in vollem Gange und der grenzüberschreitende Rechnungsverkehr steigt stetig an. Die Erfahrung des Autors aus mehreren Kundenprojekten: Bei der Einführung der E-Rechnung im B2B-Bereich müssen meist von Beginn an internationale Anforderungen berücksichtigt werden. 2.2 Treibende Kräfte für die Ablösung der Papierrechnung Organisationen beginnen Projekte aus verschiedenen Gründen: • Externer Druck durch Handelspartner • Interner Kostendruck • Prozessinnovation und -automatisierung • Qualitätsverbesserung © B. Koch, Billentis Seite 14 Studie E-Rechnung 2014 • Initiativen des öffentlichen Sektors (mit dem Ziel, die Steuerhinterziehung zu reduzieren und die eigenen Abläufe zu optimieren) Förderer solcher Projekte kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen: • Geschäftsleitung • Finanzabteilung • Informatik • Verkauf • Einkauf • Arbeitsabläufe • Archiv 2.3 Unterschiedliche Anwendungsmodelle 2.3.1 Übersicht Viele größere Unternehmen neigen dazu, geschäftsrelevante Meldungen direkt mit ihren Handelspartnern auszutauschen. Soweit die Geschäftsbeziehung stabil, das Volumen groß genug und die gesetzlichen Anforderungen für diese Dokumente nicht allzu hoch sind, passt das auch gut. Innerhalb des elektronischen Austausches von verschiedenen Geschäftsmeldungen bildet die elektronische Rechnung die Königsdisziplin. In den meisten Ländern ist sie aus steuerlicher Sicht DAS Dokument schlechthin. Wenn papierbasierte Originale durch elektronische Rechnungen abgelöst werden, ist es von entscheidender Bedeutung, weiterhin steuerkonform zu bleiben. Aus diesem Grund zieht in Europa eine Mehrheit der Unternehmen den Rechnungsaustausch via professionellen E-Invoicing-Netzwerken einem Direktaustausch zwischen den Unternehmen vor. Wir unterscheiden zwischen verschiedenen Rechnungs-Austauschmodellen: • Versender-Direktmodell (Lösung wird inhouse betrieben) • Empfänger-Direktmodell (Lösung wird inhouse betrieben) • Direktmodell als externer Service: Software as a Service (SaaS) • E-Invoicing-Netzwerk (auch bekannt als Konsolidator-Modell, externer Service) • Hybrid-Modell • Komplett-Service (Lösung inhouse betrieben oder an Externe ausgelagert) © B. Koch, Billentis Seite 15 Studie E-Rechnung 2014 Abbildung 4: Übersicht zu den wichtigsten Anwendungsmodellen Versender Empfänger Käufer Versender Direkt 1 : Any Lieferant Käufer Lieferant Empfänger Direkt Any : 1 Käufer Lieferant Lieferant Netzwerk Any : 1 : Any 2.3.2 Käufer E-Invoicing Netzwerk Lieferant Käufer Versender-Direktmodell Rechnungssteller implementieren eine Software zur Verteilung der Rechnungen über verschiedene elektronische Kanäle: • Versand z. B. per E-Mail, FTP, SMS etc. • Bereitstellen der E-Rechnung auf der eigenen Internetseite; Kunden können sich einloggen, die Rechnung ansehen und herunterladen. Dieses Modell ist bei Telekomunternehmen, Energieversorgern und Kartenunternehmen recht beliebt. Sie alle haben ein hohes Rechnungsvolumen an Verbraucher und ein etwas geringeres an Unternehmen. Abbildung 5: Versender-Direktmodell ERP, Debitorenbuchhaltung Lieferant Kundenportal Private Erstellen eines steuerkonformen Datensatzes Papier Käufer 4 Internet & PDF-Download Käufer 1 E-Mail + PDF (opt. EDI) Käufer 2 PDF/XML Mailer Kundenportal Firmen Kundenarchiv (empfohlen) Internet PDF + EDI Download Käufer 3 Quelle: Billentis © B. Koch, Billentis Seite 16 Studie E-Rechnung 2014 Der klassische Markteinstieg erfolgt über ein eigenes Kundenportal für Verbraucher. Diese können sich einloggen, die Rechnungen elektronisch anzeigen, analysieren und herunterladen. Da sich die Kunden aber auf jedem Portal ihres jeweiligen Lieferanten einloggen müssen, ist dieser Kanal nicht immer sehr populär. Kunden sollten deshalb zumindest auch noch eine E-MailMitteilung erhalten mit der Ankündigung einer neuen Rechnung. Über einen Hyperlink soll der Kunde die Möglichkeit haben, die Rechnung mit wenigen Handgriffen auf dem Portal anzuschauen. Eine viel größere Akzeptanz haben aber elektronische Rechnungen, die den Kunden gleich per E-Mail-Anhang zugestellt werden. Rechnungen an Unternehmen müssen revisionssicher sein. Aus diesem Grund bringen die Rechnungssteller in vielen Ländern den E-Rechnungen an Unternehmen eine digitale Signatur an. Um die Marktakzeptanz auch bei Firmenkunden weiter zu erhöhen, sind folgende weiteren Maßnahmen empfehlenswert: • Rechnungsdaten, die typischerweise von den Empfängern in ihren Buchhaltungslösungen erfasst werden, sollten nebst dem PDF auch als strukturierte Daten mitgeliefert werden (eingebettet in PDF oder als separate Datei). • Steuerkonformes Langzeitarchiv als Kundenservice; die meisten Kunden haben in der Regel noch kein solches in ihrem eigenen Betrieb. • Im Falle von digitalen Signaturen: Anbieten eines Signaturprüfdienstes und Erstellen eines Ergebnisprotokolls (ebenfalls zum Archivieren). Abbildung 6: Vor- und Nachteile des Versender-Direktmodells Vorteile Nachteile + Direkter Kundenkontakt mit Interaktionsmöglichkeit und Gelegenheit zum Querverkauf weiterer Produkte. + Die Funktionalität der E-Rechnung kann direkt durch den Versender mitbestimmt werden; beispielsweise kann ein Telekombetreiber Analysemöglichkeiten für den Einzelgesprächsnachweis sowie Auswertungen anbieten und damit einen zusätzlichen Kundennutzen generieren. + Gelegenheit zur sehr engen Lösungsintegration mit Backoffice-Programmen und Erhöhen des Automatisierungsgrades (Customer Self-Care). − Der erste Schritt zur Lösungsentwicklung und dem Unterhalt scheint jeweils nicht so kompliziert und teuer. Erfahrungsgemäß ändert sich dies aber dramatisch im Laufe der Jahre (nötige Funktionserweiterung, steigende Unterhalts- und Betriebskosten). − Kleinere Kunden mögen es nicht, sich ständig auf verschiedenen Portalen einloggen zu müssen, um ihre Rechnungen anzuschauen. Mittelgroße und große Firmenkunden lehnen es meist ab, digitale Schnittstellen zu mehreren Lieferanten zu entwickeln und zu betreiben. − Kunden erhalten nur eine begrenzte Zahl von Rechnungsformaten zum Download und müssen die Datenkonversion in das Zielformat ihrer Kreditorenbuchhaltung selbst vornehmen. − Kleine und mittelgroße Unternehmen (KMUs) haben damit kein zentrales, effizientes und revisionssicheres Archiv für die E-Rechnungen aller ihrer Lieferanten. − Insgesamt ist die Kundenakzeptanz für dieses Modell recht begrenzt. © B. Koch, Billentis Seite 17 Studie E-Rechnung 2014 In den meisten Marktsegmenten ist die Kundenakzeptanz deutlich geringer als von den meisten Rechnungsstellern erwartet. Dies kann allenfalls mit einer Opt-Out-Strategie inklusive Rechnungsversand via E-Mail verbessert werden. Mehrere Nachteile können reduziert oder eliminiert werden, wenn die Lösung durch einen externen Anbieter betrieben und weitergepflegt (SaaS, Software as a Service) oder wenn der Verteilkanal um ein E-Invoicing-Netzwerk ergänzt wird siehe Hybrid-Modell. 2.3.3 Empfänger-Direktmodell Ein Kunde implementiert eine Lösung oder einen Komplett-Service innerhalb seines Unternehmens und kann E-Rechnungen über verschiedene Kanäle empfangen und weiter verarbeiten: • Empfängt strukturierte Rechnungsdaten direkt von seinen Lieferanten und importiert diese in seine Kreditorenbuchhaltung. Dieser Kanal wird bevorzugt durch große Lieferanten genutzt. • Kleinere Lieferanten können ihre (wenigen Rechnungen) auf einem Lieferantenportal eingeben (webEDI) oder hochladen. Die Rechnungsdaten können durch den Empfänger automatisch importiert und weiter verarbeitet werden. Abbildung 7: Empfänger-Direktmodell OCR Lieferant 1 EDI, XML, CSV E-Mail Box Lieferantenportal Lieferant 2 Lieferant 3 WebEDI Printertreiber KommunikationsServer Inhaltliche Datenprüfung Konvertierung Situativ: Signaturprüfung, Ergebnisprotokoll Workflow Kreditorenbuchhaltung Käufer Papier ERP Lieferant 4 Lieferantenarchiv (empfohlen) Quelle: Billentis Dieses Modell wird gerne von größeren Unternehmen mit hohem Rechnungsvolumen und in Branchen mit hohem Wettbewerb eingesetzt (z. B. Handel, Automobil, etc.). Einige Lösungsanbieter offerieren Programme für die E-Rechnung bzw. Rechnungsbearbeitung nur für Empfänger, während andere beide Seiten bedienen: Die Software für Lieferanten und Kunden ist ergänzend aufeinander abgestimmt. Das ausgetauschte Rechnungsformat und die Kommunikation passen in diesem Fall perfekt zusammen. Um die Akzeptanz auch bei kleineren Lieferanten zu steigern, sollen diesen einfache und effiziente Lösungen angeboten werden. Dazu gehört auch ein revisionssicheres Langzeitarchiv für E-Rechnungen und allenfalls Möglichkeiten zur digitalen Signatur. Das Modell findet auch bei kleineren Lieferanten eine hohe Akzeptanz, wenn die Bestellungen ausschließlich elektronisch aufgegeben werden (z. B. über ein Lieferantenportal). Mehrere Lösungen unterstützen auf diesen Portalen die Umwandlung einer Bestellung in eine E-Rechnung, die umgehend an den Käufer geschickt wird. © B. Koch, Billentis Seite 18 Studie E-Rechnung 2014 Abbildung 8: Vor- und Nachteile des Empfänger-Direktmodells Vorteile Nachteile + Direkter Lieferantenkontakt mit Interaktionsmöglichkeit. + Die Funktionalität der E-Rechnung kann direkt durch den Empfänger mitbestimmt werden. + Gelegenheit zur sehr engen Lösungsintegration mit Backoffice-Programmen und Erhöhen des Automatisierungsgrades. − Der erste Schritt zur Lösungsentwicklung und dem Unterhalt scheint jeweils nicht so kompliziert und teuer. Erfahrungsgemäß ändert sich dies aber dramatisch im Laufe der Jahre (nötige Funktionserweiterung, steigende Unterhalts- und Betriebskosten). Aufwändige rechtliche Abklärungen sind notwendig, speziell wenn Rechnungen grenzüberschreitend ausgetauscht werden. − Kleine Lieferanten mögen es nicht, sich ständig auf verschiedenen Portalen einloggen zu müssen, um ihre Rechnungen einzugeben oder hochzuladen. Mittelgroße und große Lieferanten wehren sich meistens dagegen, digitale Schnittstellen zu mehreren Kunden zu entwickeln und zu betreiben. − Kleine und mittelgroße Unternehmen (KMUs) haben damit kein zentrales, effizientes und revisionssicheres Archiv für die E-Rechnungen an alle ihre Kunden. − Insgesamt ist die Lieferantenakzeptanz für dieses Modell recht begrenzt. 2.3.4 Direktmodell als externer Service Während den letzten Jahren haben Benutzer des Direktmodells erfahren müssen, dass die Akzeptanz durch die Handelspartner die eigenen Erwartungen bei Weitem nicht erfüllt. Zudem sind die Weiterentwicklungs-, Unterhalts- und Betriebskosten ihrer Lösung viel stärker gestiegen als geplant, was nicht zum erhofften Business Case geführt hat. Deshalb ist insbesondere in England, Finnland, Frankreich, Holland und einigen anderen Ländern die Nachfrage nach Miet-Modellen gestiegen. Externe Dienstleister betreiben im Auftrag ihrer Kunden das Direktmodell (auch als Software as a Service, SaaS bekannt) und entwickeln die Lösungen weiter. Die Kunden bezahlen im Normalfall nur die Integrationskosten sowie eine Transaktionsgebühr pro Rechnung (eventuell noch eine Unterhalts- oder zeitgebundene Gebühr). Abbildung 9: Vor- und Nachteile des Direktmodells als externer Service Vorteile Nachteile + Direkter Kontakt mit Handelspartner mit Interaktionsmöglichkeit + Die Funktionalität der E-Rechnung kann direkt durch den Versender und Empfänger mitbestimmt werden. + Gelegenheit zur sehr engen Lösungsintegration mit Backoffice-Programmen und Erhöhen des Automatisierungsgrades. − Die Handelspartner mögen es nicht, sich auf verschiedenen Portalen einzuloggen oder auf die individuellen Bedürfnisse jedes einzelnen Handelspartners einzugehen. − Insgesamt ist die Akzeptanz durch die Handelspartner begrenzt. © B. Koch, Billentis Seite 19 Studie E-Rechnung 2014 + Geringere Kosten als Inhouse-Lösung, da die Kosten mit anderen Benutzern geteilt werden können. + Keine negativen Überraschungen bei den Kosten. Der externe Dienstleister bietet üblicherweise fixe Implementierungskosten und volumenabhängige Transaktionspreise. + Aufgaben bezüglich gesetzeskonformer Rechnungsverarbeitung (und wahlweise Archivierung) können an den Dienstleister ausgelagert werden. 2.3.5 E-Invoicing-Netzwerk Bei diesem Modell haben Versender und Empfänger eine einzige Schnittstelle zum Betreiber des E-Invoicing-Netzwerks bzw. Konsolidator 1. Der Dienstleister unterstützt die revisionssichere Verarbeitung, den Austausch zwischen den Handelspartnern und oft auch die Langzeitarchivierung. Versender können die Rechnungsdaten (in dem Format, das aus der Buchhaltungs-/ERPLösung exportiert werden kann) an den Dienstleister schicken. Dieser konvertiert sie in ein universelles Standardformat oder in das vom Empfänger geforderte Zielformat. Der Dienstleister unterstützt (innerhalb seines Verantwortungsbereichs) auch die gesetzlichen Vorgaben zur Einhaltung der Revisionssicherheit. Abbildung 10: Netzwerk-Modell E-Invoicing Dienstleister Lieferant 1 EDI, XML, CSV Lieferant 2 WebEDI Erstellen eines steuerkonformen Datensatzes Lieferant 3 Printertreiber Archiv Verarbeiten Daten formatieren EDI, XML, CSV Käufer 1 EDI + PDF Käufer 2 Web HTML Präsentation Käufer 3 Quelle: Billentis Große Rechnungssteller und -empfänger integrieren die Schnittstelle und die dazugehörigen Abläufe komplett in ihre Debitoren- bzw. Kreditorenlösungen. KMUs bevorzugen zumindest in der Anfangsphase einfache und schnelle Lösungen auf Basis von WebEDI oder Printertreibern. In diesem Fall sind für sie keine Systemanpassungen nötig und die Parteien sind in der Lage, bereits nach einigen Stunden elektronische Rechnungen untereinander auszutauschen. 1 Je nach Land werden unterschiedliche Begriffe verwendet, häufig auch „Operator“, „Service Provider“, „Netzwerkbetreiber“, „B2B-Netzwerk“ oder auch „Lieferantennetzwerk“. © B. Koch, Billentis Seite 20 Studie E-Rechnung 2014 Abbildung 11: Vor- und Nachteile des Netzwerk-Modells Vorteile Nachteile + Einfache und effiziente Integration mit einer einzigen Schnittstelle (single point of contact). + Geringere Kosten, da der Aufwand für die Lösungsentwicklung und den Betrieb mit tausenden von anderen Benutzern geteilt wird. + Keine negativen Überraschungen bei den Kosten, da Integrations- sowie Betriebskosten im Voraus klar festgelegt werden. + Aufgaben bezüglich gesetzeskonformer Rechnungsverarbeitung (und wahlweise Archivierung) können an den Dienstleister ausgelagert werden. + Die Handelspartner schätzten es, sich nur auf einem einzigen Portal einloggen bzw. nur eine einzige Schnittstelle pflegen zu müssen. − Zwischen den Handelspartnern ist ein Dienstleister aktiv. Eine über die normale E-Rechnung hinausgehende Interaktion mit den Handelspartnern ist zwar bis zu einem gewissen Grad ebenfalls möglich, aber im Vergleich mit dem Direkt- oder SaaS-Modell doch begrenzt. − Die Funktionalität ist durch den Dienstleister vorgegeben. Dieser sollte zwar auf die allgemeinen Marktbedürfnisse eingehen, kann aber individuelle Anforderungen nicht immer befriedigen. 2.3.6 Hybrid-Modell Der Austausch elektronischer Geschäftsmeldungen zwischen strategischen und größeren Handelspartnern erfolgt situativ mit dem Direktmodell, während für den Austausch mit mittelgroßen und kleinen Unternehmen das Netzwerk-Modell bevorzugt wird. Organisationen, die beides einsetzen, können die Vorteile beider Modelle nutzen. Unternehmen, die bisher erst das Direktmodell nutzen, ergänzen diesen direkten Austauschkanal in einem zweiten Schritt fast immer mit einem Netzwerk-Modell. 2.3.7 Komplett-Service Selbst wenn der elektronische Rechnungsanteil rasch auf ein hohes Niveau gebracht werden kann, wird immer ein gewisser Anteil Papierrechnungen übrig bleiben. Im schlechtesten Fall bedeutet dies zwei unterschiedliche betriebliche Abläufe für den Verarbeitungs- und Archivierungsprozess. Dies kann in den meisten Fällen vermieden werden durch innovative Lösungen, die unterschiedliche Rechnungsformate unterstützen (inkl. Papier). Wenn das Direktmodell angewandt werden soll, können passende Lösungen von zahlreichen Anbietern beschafft und im eigenen Betrieb integriert werden. Organisationen, die nicht bereits eine Scanning-Lösung einsetzen, nutzen vermehrt einen Komplett-Service eines externen Dienstleisters. Dadurch können Handelspartner 100 % ihrer Rechnungen intern digital verarbeiten. © B. Koch, Billentis Seite 21 Studie E-Rechnung 2014 Abbildung 12: Komplett-Service Lieferant 4 Papier E-Invoicing Dienstleister Papier Käufer 4 EDI, XML, CSV Käufer 1 EDI + PDF Käufer 2 Papier Daten Daten Papier Lieferant 1 EDI, XML, CSV Lieferant 2 WebEDI Erstellen eines steuerkonformen Datensatzes Lieferant 3 Printertreiber Archiv Verarbeiten Daten formatieren Web HTML Präsentation Käufer 3 Quelle: Billentis © B. Koch, Billentis Seite 22 Studie E-Rechnung 2014 Abbildung 13: Vor- und Nachteile des Komplett-Service Vorteile Nachteile + 100 %-Lösung für sämtliche Rechnungen. + Harmonisierte Prozesse, unabhängig vom Rechnungsmedium. − Den Druck von Papierrechnungen rasch durch rein elektronische Verfahren abzulösen bleibt begrenzt. Dadurch können Papierrechnungen weit länger überleben als erwünscht. 2.4 Globale Rechnungslandschaft 2.4.1 Marktentwicklung und -reife Abbildung 14: Klassische Entwicklungsstufen in den meisten Ländern Evolutionsschritt 4. Verbreitung in Massenmarkt 3. B2B in Groβfirmen 2. B2C Dienstleister-Netzwerk 1. B2C Direkt-Billing 0 Jahr 10 Phase Beschreibung 1 Viele große Unternehmen (speziell Telekom, Energieversorger, Kartenherausgeber, etc.) geben viel Geld aus für den Rechnungsdruck, den Versand und die Archivierung. Dieselben Branchen weisen meist auch eine hohe Wettbewerbsintensität auf und der Kostendruck ist entsprechend groß. Sie bieten deshalb ihre Rechnungen elektronisch an, meist auf ihren eigenen Kundenportalen (Kunden-Login nötig). Die Kundenakzeptanz ist jedoch begrenzt. Die Akzeptanz steigt etwas, wenn Anreizsysteme für den Papierverzicht angeboten werden oder wenn auf Papierrechnungen Gebühren erhoben werden. Auch PDF-Rechnungen per E-Mail werden gegenüber Rechnungen per Kundenportal bevorzugt. Diese Marktentwicklungsphase bildet in fast allen Ländern die erste Erfahrung mit elektronischen Rechnungen. 2 Relativ rasch müssen die großen Rechnungssteller feststellen, dass die Kunden nicht © B. Koch, Billentis Seite 23 Studie E-Rechnung 2014 Phase Beschreibung gewillt sind, sich auf mehreren Lieferanten-Portalen einzuloggen. Sie bevorzugen ein zentrales Portal (durch externe Dienstleister betrieben) für die Rechnungen aller ihrer Lieferanten. Die Akzeptanz von Rechnungsportalen (z. B. als Bestandteil von Internetbanking) kann spürbar höher sein als ein portalbasiertes Direktmodell. Die Vermarktungskosten zum Gewinnen vieler Kunden können zudem durch mehrere Rechnungssteller geteilt werden. 3 Elektronische Verbraucherrechnungen stellen am Anfang in fast jedem Land den Schwerpunkt dar. Letztendlich ist aber das Einsparpotenzial mit E-Rechnungen zwischen den Unternehmen untereinander und vom/zum öffentlichen Sektor um ein Vielfaches höher. Dies kann umgesetzt werden, sobald das Gesetz die papierlose Rechnungsverarbeitung und Archivierung erlaubt. Das ist inzwischen in den meisten Ländern auch der Fall. Einige Ausnahmen sind noch in Afrika und Asien zu finden. Große Unternehmen sind auch im B2B/B2G/G2B-Umfeld die Innovatoren und treibenden Kräfte für die elektronische und automatische Rechnungsverarbeitung. Zuerst treiben sie den elektronischen Geschäftsverkehr mit ihren großen und strategischen Handelspartnern voran und sprechen später mittelgroße und kleine Lieferanten und Kunden an. Messbare finanzielle Vorteile entstehen sowohl für Rechnungssteller sowie -empfänger. Aus diesem Grund stößt die E-Rechnung im B2B/B2G/G2B-Segment normalerweise auf höhere Akzeptanz und ist erfolgreicher als im B2C-Bereich. Trotzdem ist es nach wie vor eine Herausforderung, eine hohe Anzahl mittelgroßer und kleinerer Handelspartner für die E-Rechnung zu gewinnen. 4 Der öffentliche Sektor ist in einer ausgezeichneten Position, um den Durchbruch für die E-Rechnung im Massenmarkt auszulösen. In den meisten Ländern sind rund 2/3 aller Unternehmen Lieferant an den öffentlichen Sektor. Der öffentliche Sektor verfügt deshalb über die notwendige Marktmacht, diese vielen Unternehmen auch zur E-Rechnung zu bewegen. Zudem hat er die Möglichkeit, Gesetze marktfreundlich zu gestalten. Aktivitäten des öffentlichen Sektors sind aus verschiedenen Gründen sinnvoll und helfen der Marktentwicklung. Aber selbst in Ländern ohne solche Aktivitäten entwickelt sich der Markt für E-Rechnungen rasch. Zahlreiche gute Lösungsangebote helfen, den Massenmarkt bereits – zumindest teilweise – zu erreichen. © B. Koch, Billentis Seite 24 Studie E-Rechnung 2014 Die Marktreife variiert stark zwischen den verschiedenen Kontinenten einerseits und zwischen den einzelnen Ländern andererseits. Abbildung 15: Marktreife für elektronische Rechnungen Der Begriff „Zögerer“ im obigen Bild heißt nicht, dass dort keine E-Invoicing-Aktivitäten vorhanden sind. Vielmehr bedeutet es, dass sich diese Länder in der Entwicklungsphase 1 oder 2 befinden. „Entwickeln sich“ heißt, dass sich diese Länder in der Phase 3 befinden. Entweder bereiten sie ihre Gesetze für die papierlose Rechnungsverarbeitung im B2B/B2G/G2B gerade vor oder haben sie kürzlich eingeführt. Das elektronische Rechnungsvolumen ist jedoch in diesen Fällen noch gering. Der Autor schätzt, dass 2014 das Volumen der elektronischen Rechnungen eindeutig die 40 Milliarden übersteigen sollte und weltweit um jährlich mindestens 20 % ansteigen wird. 2.4.2 Gegenwärtiger Optimierungsfokus in verschiedenen Weltgegenden Es gibt viele Ähnlichkeiten betreffend der Nutzung von E-Rechnungen auf der ganzen Welt. Die Herausforderung, möglichst viele Handelspartner rasch zu überzeugen ist ebenfalls ein weltweites Phänomen. Andererseits existieren auch größere Unterschiede betreffend Gesetzgebung, Sprache, Kultur und dem Optimierungsschwerpunkt. Die nachfolgende Grafik ist zwar nicht für alle Länder und Organisationen gültig, zeigt aber die Schwerpunkte der einzelnen geografischen Regionen. © B. Koch, Billentis Seite 25 Studie E-Rechnung 2014 Abbildung 16: Optimierungsfokus einiger geografischer Regionen Steuerbehörden 1 Lieferant 2 3 2 Käufer Fokus Beschreibung 1 Asien & Lateinamerika: Landesweite Projekte werden durch die Finanzministerien/Steuerbehörden gestartet und gesteuert. Das Hauptziel ist eine Senkung der Steuerhinterziehung. Rechnungssteller und -empfänger müssen elektronische Rechnungsdaten oder zumindest Berichte an das Finanzamt schicken. Diese Daten werden aus steuerlicher Sicht unmittelbar validiert/revidiert. Das Verfahren ist für die Beteiligten anspruchsvoll und kompliziert. Allerdings stehen Rechnungsstellern und -empfängern als Ergebnis dieser Meldepflicht fast alle Rechnungen in elektronischem Format zur Verfügung, wodurch Kosten gesenkt werden können. Unternehmen haben die E-Rechnung häufig auf Verlangen der Regierung eingeführt, ihre internen Prozesse wurden jedoch noch nicht zwangsläufig optimiert. 2 Nordamerika: Große und mittelgroße Unternehmen optimieren primär ihre internen Abläufe. Die Automatisierung ihrer Debitoren- und Kreditorenprozesse steht im Vordergrund. Handelsfinanzierung / Trade Finance und die Optimierung ihres Working Capital bilden ebenfalls einen wichtigen Fokus. 3 Europa: Rechnungssteller und -empfänger können in verschiedenen Ländern ansässig und unterschiedlichen Gesetzen ausgesetzt sein. In der Europäischen Union wurde einiges unternommen, um gesetzliche Hürden zur Förderung der E-Rechnung abzubauen. Für Europäer stellt die Schaffung von elektronischen Rechnungsnetzwerken ebenfalls einen Schwerpunkt dar. Diese sollen die unterschiedlichen Bedürfnisse von Millionen von Unternehmen unterschiedlichster Größe abdecken. Hunderte von solchen E-Invoicing-Netzwerken bieten entsprechend ihre Services an. Viele von ihnen sind auch mit den Netzwerken anderer Anbietern verbunden, damit E-Rechnungen über die Plattformgrenze hinweg ausgetauscht werden können. Das Nutzen der E-Rechnung geschieht üblicherweise auf freiwilliger Basis. Obwohl der Markt immer noch recht fragmentiert ist, kann der europäische Ansatz als recht gesamtheitlich bezeichnet werden. Es sind große Bestrebungen im Gange, die Bedürfnisse sämtlicher Parteien auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen und trotz teilweise gegensätzlicher Interessen zusammenzuarbeiten. © B. Koch, Billentis Seite 26 Studie E-Rechnung 2014 Langfristig erwarten Rechnungssteller, -empfänger und die Steuerbehörden eigene Vorteile durch den Einsatz elektronischer Verfahren. Dies erhöht die Chance, dass die einzelnen Kontinente mit höchst unterschiedlichen Ansätzen bereit sind, voneinander zu lernen und die jeweils interessanten Komponenten von den anderen zu übernehmen. 2.4.3 Das Anbieter-Umfeld E-Invoicing-Netzwerkbetreiber wurden häufig als Startup-Unternehmen gegründet oder kommen aus folgenden Bereichen: • Druckzentren (als externe Dienstleistung) • Debitoren- und Forderungs-Management • Post • EDI-Datenaustausch • Archiv-Services • Scanning-Dienstleistungen • Elektronische Marktplätze, Betreiber von Beschaffungsplattformen • Banken oder deren Transaktionszentren • Zahlungsverkehrsdienstleister • ERP-Integratoren • E-Business-Plattformbetreiber • Softwareanbieter • Beratungsunternehmen • Anbieter von digitalen Signaturlösungen und/oder Services Einige sehr große Netzwerkbetreiber haben ihre Wurzeln in Lateinamerika, speziell in Chile. Die frühe Marktentwicklung kombiniert mit sehr hohen gesetzlichen Anforderungen hat offensichtlich dazu beigetragen, dass die Nachfrage nach E-Invoicing-Netzwerken dort besonders groß ist. Diese Pioniere expandierten auch bald in die Nachbarländer und konnten ihre Marktposition ausbauen. Unterstützend kommt hinzu, dass dort die gleiche Sprache gesprochen wird und auch das genutzte Modell demjenigen in Chile sehr ähnelt. In Nordamerika haben die Betreiber von E-Rechnungs-Netzwerken vor allem im Bereich der Verbraucherrechnungen eine gute Marktposition aufbauen können. Oft handelt es sich dabei um Zahlungsverkehrsnetzwerke mit Unterstützung der elektronischen Rechnungspräsentation auf einem Internetbanking-Portal. Bedenkt man die Größe des nordamerikanischen B2B-Marktes, gibt es verhältnismäßig sehr wenige gut etablierte Dienstleister. Der Autor rechnet allerdings mit einem raschen Anstieg der E-Invoicing-Netzwerke in naher Zukunft. 2.4.3.1 Netzwerkbetreiber in Europa Anfang 2014 waren mehr als 600 Netzwerkbetreiber in Europa aktiv. Kein Anbieter hat bis jetzt eine dominante Marktposition erreicht. Der Großteil bietet eine breite Produktpalette für Benutzer jeglicher Größenordnung an. Andere wiederum sind eher auf Rechnungssteller oder -empfänger spezialisiert, auf das Verbrauchersegment oder Firmenkundengeschäft. Etwa 80 der Anbieter offerieren internationale Dienstleistungen (inkl. Revisionssicherheit der E-Rechnungen in über 30 Ländern). Mehr und mehr Dienstleister erweitern ihre geografische Abdeckung durch die Verbindung ihrer Netzwerke mit Partnerplattformen (Roaming von elektronischen Rechnungen). Nach wie vor sind viele Dienstleister mit reinen Services für die E-Rechnung gut aufgestellt, während andere bereits weitere elektronische Geschäftsdokumente unterstützen. © B. Koch, Billentis Seite 27 Studie E-Rechnung 2014 2.4.3.2 Interoperabilität zwischen verschiedenen Netzwerkbetreibern In der Mobiltelefonie ist es üblich, dass verschiedene Netzwerkbetreiber für den nationalen Gesprächsverkehr miteinander verbunden sind und zusammenarbeiten. Auch für den internationalen Verkehr bieten die meisten eine ausreichende Abdeckung. Bei den elektronischen Rechnungen sehen wir eine ähnliche Entwicklung. Sie verläuft aber noch wesentlich langsamer und aus verschiedenen Gründen auch heterogener (unterschiedliche Gesetze, Rechnungsinhalte, Sprache, …). Gegenwärtig konnte sich noch kein Standard für den plattformübergreifenden Rechnungsaustausch namhaft etablieren. Roaming von E-Rechnungen ist bereits in vielen Ländern recht populär für den nationalen Verkehr. Rund ein Viertel der Netzwerkbetreiber arbeitet zudem mit ausländischen Dienstleistern zusammen und garantiert so eine befriedigende Reichweite. Die Interoperabilität zwischen Netzwerkbetreibern wird nicht nur durch Initiativen der Europäischen Kommission vorangetrieben, sondern auch durch die Privatwirtschaft. Mehrere Netzwerkbetreiber haben bereits zahlreiche Verknüpfungen mit anderen Plattformen auf bilateraler und proprietärer Basis hergestellt. Zunehmend organisieren sich die Betreiber in Verbänden, um die Interoperabilität weiter voran zu treiben. Speziell erwähnt werden sollen hier folgende Initiativen: • EESPA/European E-Invoicing Service Providers Association [1] • VeR, Verband elektronische Rechnung e.V. [1] • OpenPEPPOL [2] • SimplerInvoicing [1] EESPA und der VeR haben bereits je über 50 Mitglieder und OpenPEPPOL mehr als 100. 2.4.4 Asien & Pazifikraum Bemerkung: Der Autor berücksichtigt Russland, die Türkei, Ukraine und Weißrussland im Kapitel Asien und nicht Europa. Die meisten asiatischen Länder befinden sich in Phase 1 oder 2 (Abbildung 14): Große Rechnungssteller starten mit „Bill Presentment“ auf ihren Kundenportalen oder verteilen die elektronischen Rechnungen via Internetbanking oder E-Mail. Papierlose Rechnungen sind im geschäftlichen Umfeld häufig noch nicht gesetzlich zugelassen oder nur mit expliziter Erlaubnis der Steuerbehörden. Dies schließt nicht aus, dass bereits elektronische Rechnungsdaten als Kopie zu den Papieroriginalen ausgetauscht und verarbeitet werden. Prozessoptimierungen sind damit ebenfalls bereits möglich. Einige asiatische Länder befinden sich allerdings schon in Phase 3: Führend dabei sind Singapur, Hong Kong, Taiwan und Südkorea. Trotz ihrer großen Bedeutung in der Weltwirtschaft hinken Japan und Indien betreffend der Gesetzgebung sowie Nutzung der E-Rechnung hinterher. Der öffentliche Sektor, die Schifffahrt (Fracht) und der Handel spielen eine entscheidende Rolle im B2B/B2G-Segment. Die Bundesverwaltung von Kasachstan gab bekannt, dass das Land die E-Rechnung stufenweise einführen will. Nationale Unternehmen sollten diesen Schritt am 1. Juli 2012 vollziehen, während andere Steuerzahler dies ab 1. Januar 2013 unterstützen sollten. © B. Koch, Billentis Seite 28 Studie E-Rechnung 2014 Australien und Neuseeland befinden sich auf einer ähnlichen Entwicklungsstufe wie Asien. Beide Länder haben primär die Phasen 1 & 2 durchlaufen (B2C). Zunehmend treten aber elektronische B2B- und B2G-Transaktionen in den Vordergrund. Gegenwärtig wird die Mehrheit der elektronischen Rechnungen entweder per E-Mail ausgetauscht oder online auf Portalen zum Download angeboten. Einige Anbieter in Australien sind ebenfalls davon überzeugt, dass elektronische Postfächer in der Zukunft auch eine bedeutende Rolle für E-Rechnungen spielen werden. Australiens Bundesverwaltung hat 2012 ein E-Invoicing-Pilotprojekt gestartet. Dezentrale Verwaltungseinheiten des öffentlichen Sektors haben zudem Projekte für die elektronische Beschaffung und Rechnungsverarbeitung lanciert. Nicht zuletzt aufgrund dieser Initiativen steigt das Interesse in Australiens Privatwirtschaft rasch an. Die australische Gesetzgebung ist sehr marktfreundlich gestaltet. Die Behandlung von E-Rechnungen ist weitgehend vergleichbar mit derjenigen von Papierrechnungen. Benutzer müssen im Firmenverzeichnis registriert sein [3]. Die Informationen in diesem Verzeichnis müssen geprüft werden, bevor elektronische Rechnungen verarbeitet und archiviert werden. Andernfalls können für Rechnungssteller wie -empfänger Geldstrafen entstehen. Aserbaidschan hat während den letzten Jahren seine Gesetzgebung modernisiert und erlaubt inzwischen auch E-Invoicing. Das Senken der Steuerhinterziehung ist eine ernsthafte Herausforderung nicht nur auf anderen Kontinenten, sondern auch in Asien. China bildet dabei keine Ausnahme. Um dies zu verbessern, läuft in China ein großes fiskalisches Reformprojekt, das „Golden Tax Project“ (GTP). Dieses verpflichtet die Marktteilnehmer, anerkannte Informationstechnologien zu nutzen. Elektronische Verfahren spielen dabei zwar eine wesentliche Rolle, allerdings ist das Ziel viel mehr das Validieren von Rechnungsdaten. Um das System nutzen zu können, registrieren sich Steuerzahler auf der Online-Plattform der Steuerbehörden. Entweder geben sie die Rechnung dort online ein oder laden die Daten hoch. Als Ergebnis erzeugt die Online-Plattform die sogenannte „fapiao“ (Rechnung). Die Daten der fapiao werden validiert. Obwohl dieses Verfahren teilweise dem Thema E-Rechnung zugeordnet wird, sieht es der Autor ausschließlich als Prüfsystem zur Steigerung der Steuerkonformität von Rechnungen. Im Gegensatz zu Papierrechnungen hat es aber noch einen weiteren und entscheidenden Vorteil: Steuerzahler müssen nicht mehr länger ein Steuerbüro aufsuchen, um dort ihre Papierrechnungen prüfen und abstempeln zu lassen. Methoden für elektronische Rechnungen an Verbraucher sind eher vergleichbar mit den Modellen in der westlichen Welt: Die Behörden in Hong Kong haben in Zusammenarbeit mit Banken ein System zur Electronic Bill Presentment & Payment (elektronische Rechnungsdarstellung und – zahlung) eingeführt. 23 Banken, welche 99 % des lokalen Internetbanking-Marktes abdecken, haben sich dazu verpflichtet, den Service zu unterstützen. 18 von ihnen sind mit dem neuen Service bereits seit Dezember 2013 online. Verbraucher können ihre Rechnungen im Internetbanking empfangen und elektronisch bezahlen. Indien hat angekündigt, E-Invoicing zukünftig vermehrt zu akzeptieren. Trotzdem wird E-Invoicing noch wenig genutzt, zumal die staatlichen Steuerbehörden für bestimmte Zwecke immer noch explizit Papierrechnungen verlangen, während etwa die Hälfte aller Bundesstaaten in ihren Gesetzen E-Invoicing zulässt. Indonesien hat einen ersten Schritt gemacht, damit Steuerrechnungen via Electronic Bill Presentment & Payment abgewickelt werden können [4]. Die Marktentwicklung in Russland kann als dynamisch bezeichnet werden, obwohl die Marktdurchdringung für elektronische Rechnungen gegenwärtig noch gering ist. Das Interesse der Unternehmen ist sehr groß, aber es fehlt noch die Praxiserfahrung und wirklich positive Fallbeispiele, um das reine Interesse hin zu einer echten Nutzung voran zu bringen. Ein Vertreter der Steuerbehörden hat bekannt gegeben, dass im Oktober 2013 rund 250.000 russische Unternehmen © B. Koch, Billentis Seite 29 Studie E-Rechnung 2014 ihre Absicht bekannt gegeben haben, steuerrelevante Dokumente und Rechnungen künftig elektronisch austauschen zu wollen (verglichen mit 105.000 Interessenten im Mai 2013). Laut dem türkischen Finanzministerium werden in der Türkei jährlich 2 Milliarden Rechnungen ausgetauscht. Im Jahr 2013 machte die Türkei einen großen Schritt vorwärts, um dieses große Papiervolumen sukzessiv durch elektronische Rechnungen abzulösen. Lange mussten E-Rechnungen über den staatseigenen Dienstleister ausgetauscht werden. Inzwischen sind unter bestimmten Voraussetzungen allerdings auch privatwirtschaftliche Netzwerkbetreiber für den elektronischen Rechnungsaustausch zugelassen. Diese müssen einerseits zertifiziert sein und andererseits die E-Rechnungen über die Meldungsaustauschplattform des Finanzministeriums weiterleiten. Die türkischen Behörden haben elektronische Rechnungen in einigen Marktsegmenten für obligatorisch erklärt. Dies gilt für folgende Branchen (und deren Handelspartner, wenn diese eine gewisse Umsatzhöhe mit ihnen übersteigt): • Tabak und Tabakprodukte (Lieferanten und Kunden) • Benzin, Öle und Schmierstoffe (Lieferanten und Kunden) • Alkoholische Getränke (Lieferanten und Kunden) Zehntausende von Firmen sind von dieser selektiven Verpflichtung betroffen. In den kommenden Jahren beabsichtigt Vietnam ein E-Invoicing-System zu etablieren, das große Ähnlichkeit mit dem lateinamerikanischen Modell, speziell dem brasilianischen, aufweisen soll. Dies beinhaltet das Senden von E-Rechnungen an die Steuerbehörden zwecks Validierung und Rücksendung mit einem Barcode vor Auslieferung der Güter. Unter den wenigen laufenden Verwaltungsprojekten in Asien ist die Tendenz erkennbar, dem lateinamerikanischen Modell zu folgen: Die Online-Validierung und Meldung der Rechnungsdaten an die Steuerbehörden steht dabei viel stärker im Vordergrund als das Ziel, die Abläufe und Kosten für die Rechnungssteller und -empfänger zu optimieren. 2.4.5 Afrika Die meisten Länder befinden sich in Phase 1: Große Rechnungssteller starten mit „Bill Presentment“ auf ihren Kundenportalen oder verteilen die elektronischen Rechnungen per E-Mail. Ägypten und Tunesien praktizieren bereits „Electronic Bill Presentment and Payment“ (Phase 2) über Internetbanking-Portale. Südafrika ist das einzige Land mit einem bereits stabilen und weiter fortgeschrittenen E-Invoicing-Markt. Dies ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass Südafrika bereits seit längerer Zeit E-Rechnungen gesetzlich zulässt und zudem die rechtlichen Rahmenbedingungen im Jahr 2012 modernisiert hat. Neben Südafrika sind nur noch einige nordafrikanische Staaten mit der E-Rechnung etwas weiter fortgeschritten als der afrikanische Kontinent insgesamt. Sowohl im öffentlichen Sektor als auch der Privatwirtschaft besteht nach wie vor eine große Präferenz für Papierdokumente. PDFs als E-Mail-Anhänge werden voraussichtlich auch in den nächsten Jahren weiterhin den Weg zur papierlosen Kommunikation dominieren. Rechnungen an Verbraucher finden ebenfalls eine gewisse Akzeptanz über Mobilgeräte und etwas weniger ausgeprägt über Internetbanking. 2.4.6 Nordamerika Für Rechnungen zwischen Unternehmen sowie vom/zum öffentlichen Sektor unterscheiden sich die nordamerikanischen Zielsetzungen deutlich von denjenigen in Europa oder Lateinamerika. Die Optimierung der ganzen Prozesskette „order-to-cash“ (auf Rechnungsstellerseite) und © B. Koch, Billentis Seite 30 Studie E-Rechnung 2014 „purchase-to-pay“ (Empfängerseite) ist die wichtigste treibende Kraft für die Marktentwicklung der E-Rechnung. Neuere Umfragen deuten darauf hin, dass der Markt die erste Entwicklungsphase rasch hinter sich gelassen hat und sich nun dynamisch entwickelt. PayStream Advisors, Inc. führt regelmäßig Marktumfragen durch. Das Unternehmen schätzt den Umsatz für E-Invoicing-Lösungen für 2013 auf $ 280 Millionen und prognostiziert für die nächsten Jahre ein jährliches Umsatzwachstum von 13 %. Rund 60 % der befragten Unternehmen nutzen E-Invoicing bereits, führen gegenwärtig eine Lösung ein oder prüfen deren Einsatz. Abbildung 17: Nutzung von E-Invoicing-Lösungen in US-Unternehmen [5] Nutzung von E-Invoicing-Lösungen in US-Unternehmen 45% 40% 35% 30% 25% 20% 15% 10% 5% 0% Wir nutzen bereits eine Lösung Wir gehen innert den nächsten 6 Monaten produktiv Wir prüfen den Einsatz Wir nutzen es nicht und haben keine Pläne dafür Aufgrund der Marktgröße ist es recht erstaunlich, dass Anfang 2014 erst rund 150 Netzwerkbetreiber in diesem Markt aktiv waren. Allerdings beschleunigt sich die Marktentwicklung deutlich und die Anzahl der Netzwerkbetreiber sollte signifikant ansteigen. Dieser Entwicklung förderlich ist nicht zuletzt, dass viele Unternehmen ein sehr begrenztes Budget für E-Invoicing haben. Inhouse-Lösungen werden zunehmend durch Angebote externer Dienstleister abgelöst. 2.4.7 Lateinamerika Chile gilt als Ursprung des lateinamerikanischen Modells und der dortigen Marktentwicklung. Andere Länder wie Argentinien, Brasilien, Costa Rica, Guatemala und Mexiko gehören zu den Pionieren im E-Invoicing. Mehrere haben dank strikten Pflichten zur Nutzung der E-Rechnung inzwischen sogar ihren Lehrmeister Chile überholt [6]. Fast alle restlichen lateinamerikanischen Länder entwickeln sich ebenfalls rasant. In Argentinien sind 2014 beinahe 350.000 Unternehmen betroffen von einer Ausweitung der Verpflichtung zur E-Rechnung auf neue Marktsegmente [7]. Brasilien hat im B2B- und B2G-Segment eine Marktdurchdringung von über 90 % erreicht. Inzwischen werden jeden Monat fast 1 Milliarde Rechnungen (NF-e) elektronisch ausgetauscht [8]. Dieses Ergebnis wurde ermöglicht durch eine strikte Umsetzung der Verpflichtung für E-Rechnungen. Brasilien hat bereits das nächste Großprojekt gestartet: „Nota Fiscal Eletrônica para Consumidor Final - NFC-e“. Das Ziel des Projektes ist es, Kassenbelege von den Einkaufs- © B. Koch, Billentis Seite 31 Studie E-Rechnung 2014 punkten elektronisch an die Steuerbehörden zu übermitteln und validieren zu lassen, bevor der Verkaufsprozess abgeschlossen wird. Bereits jetzt werden in Chile mehr als 50 % aller Rechnungen elektronisch ausgetauscht. Die chilenischen Steuerbehörden haben bekannt gegeben, dass Rechnungen künftig zwingend elektronisch ausgetauscht werden müssen. Große Unternehmen müssen bis Oktober 2014 umstellen. Kleine Firmen haben bis 2017 Zeit. Die Steuerbehörden von Costa Rica hatten geplant, dass Rechnungen in bestimmten Marktsegmenten (100.000 bis 150.000 Vertreter der freien Berufe wie Doktoren, Zahnärzte, Anwälte, etc.) bereits im Jahr 2014 elektronisch ausgetauscht werden sollten. Der im 2013 gestartete Pilotbetrieb war jedoch erfolglos und wurde nun abgebrochen. Das Modell und System wird neu aufgesetzt und die Erfahrungen aus Brasilien, Chile, Ecuador, Mexiko und Peru sollen stärker darin einfließen. Vorgesehen ist, die E-Rechnung in gewissen Marktsegmenten für obligatorisch zu erklären, während andere Bereiche durch steuerliche Anreizsysteme auf freiwilliger Basis zu einem Wechsel zu elektronischen Verfahren bewegt werden sollen. Das entsprechende Gesetz wird voraussichtlich noch 2014 verabschiedet. 2012 haben die Steuerbehörden von Ecuador zusammen mit 20 Unternehmen ein Pilotprojekt gestartet. Ziel war es, damit die Grundlage für eine spätere Verpflichtung zur E-Rechnung zu schaffen. Die Resolution für ein Obligatorium wurde am 17. Mai 2013 veröffentlicht. Die Resolution enthält einen Fahrplan für eine gestaffelte Einführung des Obligatoriums. Die Resolution umfasst nebst Rechnungen auch Transportdokumente, Belastungs- und Gutschriftanzeigen. Die ersten Unternehmen mussten die entsprechenden Dokumente bereits per Juni 2014 auf elektronische Formate umstellen. In Guatemala ist bereits ein Obligatorium für E-Rechnungen in Kraft. Die stufenweise Umsetzung folgte dem Rechnungsvolumen Top-Down. Seit März 2013 sind alle Unternehmen von diesem Obligatorium betroffen [9]. Gemessen am absoluten und relativen E-Rechnungsvolumen gehört Mexiko zusammen mit Brasilien zu den weltweit führenden Ländern. Der letzte Teil der Umsetzung für das Obligatorium läuft 2014. Davon sind 500.000 Unternehmen betroffen. Als Folge davon werden 2014 voraussichtlich mehr als 5 Milliarden E-Rechnungen jährlich verschickt [10]. Im ersten Halbjahr 2014 wurden bereits über 2,4 Milliarden Rechnungen elektronisch ausgetauscht [11]. Kolumbien beschleunigt die Marktdurchdringung ebenfalls sehr aktiv. Im Gegensatz zu den meisten anderen lateinamerikanischen Staaten hat Kolumbien jedoch flexiblere und marktfreundlichere Rahmenbedingungen festgelegt. Das Gesetz erlaubt Technologieneutralität und Formatflexibilität (XML, PDF, TXT, etc.). Im Dezember 2013 hat CONPES [12] ein neues Konzept publiziert mit dem Ziel, den Massenmarkt zu fördern. Noch in 2014 soll eine neue Resolution publiziert werden, welche rund 25.000 Unternehmen dazu verpflichtet, auf die E-Rechnung umzustellen. Im Januar 2013 hat Peru ein Pilotprojekt gestartet mit dem Ziel, die E-Rechnung für Rechnungen an die öffentliche Verwaltung für obligatorisch zu erklären. Der Ansatz berücksichtigt internationale Standards (UBL 2.0 als inhaltlicher Standard). Die Lösung soll eine einfache Anbindung von Handelspartnern in Europa und den APEC-Staaten (Asia-Pacific Economic Cooperation) ermöglichen. Im Dezember 2013 wurde regulatorisch festgelegt, dass die 240 größten Unternehmen verpflichtet sind, ab Oktober 2014 alle Rechnungen und Kassenbelege nur noch elektronisch zu verschicken. Zusätzlich wurden die ersten Lieferantensegmente dazu verpflichtet, ihre Rechnungen an die Bundesverwaltung nur noch elektronisch zu versenden. © B. Koch, Billentis Seite 32 Studie E-Rechnung 2014 Die Steuerbehörden (DGI) in Uruguay entwickelten 2011 eine E-Invoicing-Plattform und starteten ein Pilotprojekt. Am Pilotprojekt waren Unternehmen beteiligt, welche 8 % des peruanischen Rechnungsvolumens ausmachen. Seit 2013 ist E-Invoicing für größere Unternehmen obligatorisch. Dieses Projekt hat auch dazu geführt, dass seither digitale Signaturen massenhaft eingesetzt werden. DGI erwartet [13], dass die Marktdurchdringung von 24 % im Jahr 2014 auf 40 % in 2015 ansteigen wird. Wird dieses Ziel erreicht, katapultiert diese Entwicklung Uruguay in die Liga der 10 weltweit führenden Länder. Im Gegensatz zum Rest der Welt konzentrieren sich lateinamerikanische Länder nicht lange auf die Entwicklungsphasen 1 und 2 (Verbraucherrechnungen). Stattdessen steuern sie direkt Phase 3 (Chile) respektive 4 (Brasilien und Mexiko) an. Initiator für die landesweite Einführung der E-Rechnung ist meist das Finanzamt. Deren Ziel ist es, die Steuerhinterziehung durch EchtzeitKontrollinstrumente zu senken. Dies wird erreicht, indem zwischen Lieferanten, dem Finanzamt und den Käufern ausschließlich elektronische Rechnungen ausgetauscht werden. Einige lateinamerikanische Länder sind im Hinblick auf E-Rechnungen sogar weltweit führend. Dies konnten sie trotz strengster gesetzlicher Auflagen erreichen. Die Marktdurchdringung beträgt beim Spitzenreiter Brasilien beträchtliche 90 %. Das lateinamerikanische Modell inspiriert ebenfalls asiatische und wohl auch bald südeuropäische Länder. Typische Eigenheiten des E-Invoicing-Modells in Lateinamerika: • Fortlaufende Rechnungsnummern werden durch das Finanzamt vergeben. • Digitale Signatur auf E-Rechnungen • Landesweiter XML-Standard für Rechnungsdaten • Laufende Meldung an das Finanzamt: Eine Liste der ausgetauschten E-Rechnungen muss zumindest monatlich an das Finanzamt gemeldet werden oder jede E-Rechnung geht gleich in Echtzeit an das Finanzamt, noch bevor die Güter verschickt werden (Brasilien). • Nach Überprüfung der Daten ergänzt das Finanzamt die E-Rechnung mit einem (sichtbaren) elektronischen Stempel. Dabei handelt es sich um einen länderspezifischen, alphanumerischen Code (Mexiko) oder einen Barcode (auf Basis des Standards CODE-128C in Brasilien und PDF417 in Chile). • Das Finanzamt validiert die Rechnungsdaten entweder in Echtzeit oder sammelt sie für eine spätere Prüfung. Dienstleister spielen hier eine Schlüsselrolle. Viele von ihnen sind auch gleich in mehreren lateinamerikanischen Ländern als Anbieter aktiv und verarbeiten ein bemerkenswertes Rechnungsvolumen. Sie betreiben die weltweit größten E-Invoicing-Netzwerke und sind nun im Begriff, ihre Dienste auch in Nordamerika und Europa anzubieten. Einige tiefhängende Früchte wurden inzwischen geerntet und das Finanzamt konnte die Steuerhinterziehung spürbar senken. Rechnungssteller und -empfänger haben ebenfalls einige Vorteile durch die E-Rechnung wie sie heute eingesetzt wird. Allerdings wurde sie unter Druck des Finanzamts und großem Zeitdruck in den Betrieben eingeführt. Viele Unternehmen hatten dadurch nicht genügend Zeit, ihre internen Prozesse im Rahmen eines geordneten Projektes zu optimieren. Zwar werden die Rechnungen in elektronischem Format zwischen Lieferant, Finanzamt und Kunde ausgetauscht, aber bei den Unternehmen wird das Optimierungspotenzial noch bei Weitem nicht ausgeschöpft. Die wesentlich einfacheren Modelle in Europa und den USA könnten hier womöglich als Inspiration dienen. © B. Koch, Billentis Seite 33 Studie E-Rechnung 2014 2.5 Der europäische Markt 2.5.1 Der Business-to-Business & Business-to-Government-Markt 2.5.1.1 Marktdurchdringung Die papierlose Rechnungsverarbeitung und Archivierung im B2B-Segment ist in nordeuropäischen Ländern und der Schweiz gesetzlich seit etwa der Jahrtausendwende erlaubt. EUMitgliedsländer mussten dies spätestens ab 2004 zulassen. Interessierte Unternehmen in der EU brauchten einige Monate, um die neuen Gesetze zu interpretieren, aber viele starteten danach zügig ihre Projekte. Es handelte sich damals vor allem um größere Unternehmen und entsprechend dauerte es einige Zeit, bis dies im Markt sichtbar wurde. Abbildung 18: Europäische Marktdurchdringung im B2B/B2G/G2B-Segment B2B/B2G/G2B Elektronischer Anteil 2009 8% 2010 10 % 2011 13 % 2012 15 % 2013 (S) 20 % 2014 (S) 24 % Der gegenwärtige Status und die Marktentwicklung variieren stark von Land zu Land. Abbildung 19: B2B/B2G/G2B: Geschätzte Marktdurchdringung 2014 nach Land 2.5.1.2 Übergang zum Massenmarkt Seit beinahe einem Jahrzehnt haben Lösungsanbieter und große Rechnungssteller/-empfänger den Markt geprägt. Inzwischen setzen fast alle größeren Unternehmen die E-Rechnung zumindest selektiv ein. Die Marktentwicklung folgt der Größe der Rechnungsströme: 1. Aufgrund des großen Kostensenkungspotenzials und den geringen gesetzlichen Anforderungen für Verbraucherrechnungen gehörten Organisationen mit hohem Rechnungsausgangsvolumen zu den ersten Anwendern. Sie stellten die elektronischen Rechnungen auf ihren Kundenportalen bereit. Diese Entwicklung begann bereits in den Neunzigerjahren. Etwa 2001 © B. Koch, Billentis Seite 34 Studie E-Rechnung 2014 wurde dieser Kanal für „Electronic Bill Presentment“ um PDF-Rechnungen ergänzt, welche als E-Mail-Anhang verschickt wurden. Dies führte zu einem signifikanten Volumenanstieg. Im B2B-Segment wurde die E-Rechnung anfangs durch große Einkaufsorganisationen voran getrieben. Sie drängten ihre großen Lieferanten dazu, ihnen die Rechnungen auf elektronischem Weg zuzuschicken. 2. Aufgrund der fragmentierten Rechnungslandschaft haben damit selbst große Organisationen selten einen genügend hohen Anteil an elektronischen Rechnungen erreicht. Deshalb befinden wir uns jetzt in der nächsten Marktentwicklungsphase: Mittelgroße und kleine Unternehmen sollen die E-Rechnung ebenfalls unterstützen. Bis jetzt ist die Anzahl der Nutzer in diesem Segment zwar noch begrenzt, steigt aber rapide an. Häufig starten KMUs ihre Projekte für die E-Rechnung erst, wenn sie von ihren Handelspartnern dazu gedrängt werden. 3. Den nächsten Entwicklungsschritt stellt die elektronische Rechnungsverarbeitung im Massenmarkt dar. Die gegenwärtigen Marktkräfte, ergänzt um verschiedene Initiativen des öffentlichen Sektors und der Europäischen Kommission, sollten auch zum Durchbruch im KMU-Segment führen. 2.5.1.3 Akzeptanz und Unterschiede in verschiedenen Marktsegmenten Abbildung 20: Anteil europäischer Benutzer in Abhängigkeit von der Unternehmensgröße % aller Firmen Nutzer der E-Rechnung (versenden und/oder empfangen) 100% 80% 60% 40% 20% 0% 1-9 10-49 Anzahl Angestellte >250 Quelle: Mehrere Länderumfragen & Billentis © B. Koch, Billentis Seite 35 Studie E-Rechnung 2014 Abbildung 21: Anteil elektronisch empfangener Rechnungen in europäischen Unternehmen % der Firmen, die E-Rechnungen empfangen Anteil elektronisch empfangener Rechnungen 70 60 50 40 30 20 10 0 1-10% 10-29% 30-50% 50-100% % der elektronisch empfangenen Rechnungen Quelle: Mehrere Länderumfragen & Billentis 2.5.1.4 Austauschmethoden Die benutzten Formate und Austauschkanäle variieren in Abhängigkeit von der Unternehmensgröße und der Landeskultur sehr stark. Nur in ganz seltenen Fällen kann ein Unternehmen all seine Rechnungen elektronisch austauschen. Leider gibt es keine aktuelle Studie, die internationale Vergleiche zulässt. Aus diesem Grund publiziert der Autor nachfolgend die Resultate einer Studie im deutschsprachigen Raum. Abbildung 22: Multikanal-Rechnungsaustausch in deutschsprachigen Ländern Rechnungs-Austauschmethoden 2011 (Fokus Deutschland) Versand Empfang 91% 98% 91% Papier E-Mail Via Webseite 20% 23% 48% 6% 1% 6% 100% 99% 99% Papier 47% 74% 83% E-Mail Download von Webseite 14% 25% 39% Fax 11% 11% 7% Fax 28% 25% 9% EDI 26% 10% 1% EDI 28% 7% 0% Andere 6% 1% 1% Groβfirmen Mittelgroβe Firmen Kleinfirmen Andere 9% 1% 0% Quelle: ibi research [14] Mehrfachantworten waren möglich. Die Mehrheit der Interviewpartner kam aus Deutschland. © B. Koch, Billentis Seite 36 Studie E-Rechnung 2014 Schlussfolgerungen für diesen Markt: • Der parallele Rechnungsaustauch über mehrere Kanäle überwiegt. • Einige wenige Rechnungssteller bieten ausschließlich Rechnungen in elektronischem Format an (z. B. Onlineshops). • Der Austausch per E-Mail wird gegenüber EDI bevorzugt. • E-Mails werden von KMUs bevorzugt, finden allerdings auch bei größeren Unternehmen eine recht hohe Akzeptanz. Langfristig möchten die meisten Marktteilnehmer ihre Rechnungen mit strukturierten Daten austauschen, automatisch verarbeiten und archivieren. Die hochvolumigen Industrien (z. B. Handel, Gesundheitswesen, Automobil, Transport & Logistik) konnten solche Verfahren auch in der ersten Phase der Marktentwicklung etablieren. EDIFACT, und in späteren Jahren XML, dominierten die E-Invoicing-Landschaft. Bei den Benutzern handelte es sich im Normalfall um größere Unternehmen. Je mehr mittelgroße und kleine Unternehmen die E-Rechnung nutzten, desto höher stieg der Anteil der PDF-Rechnungen an. Natürlich sind die Optimierungsmöglichkeiten mit bildhaften PDFs begrenzt und eine automatische Verarbeitung ist bei den Empfängern kaum möglich. Während den letzten Jahren gewann die Kombination von PDF-Rechnungen mit ergänzenden XML-Daten an Popularität. Dies kann mit zwei separaten Dateien umgesetzt werden oder die XML-Daten werden in die PDF-Datei eingebettet. Dies entwickelt sich immer mehr zu einer akzeptierten Methode, um die Bedürfnisse von großen, mittelgroßen und kleinen Unternehmen auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Dadurch könnte ebenfalls der Weg geebnet werden, um die bisher meist ausschließlich bildhaften PDFs durch angereicherte PDF-Portfolios zu ersetzen. Abbildung 23: Anteil der verschiedenen elektronischen Rechnungsformate Der öffentliche Sektor wäre zweifellos in der besten Position, um die obige Verteilung komplett zugunsten elektronisch strukturierter Rechnungsdaten zu verbessern. Zumindest in einigen Ländern findet dies auch tatsächlich statt. Bundesverwaltungen, welche ihre Lieferanten dazu ver- © B. Koch, Billentis Seite 37 Studie E-Rechnung 2014 pflichten die Rechnungen elektronisch zu schicken, verlangen dies für gewöhnlich im XMLFormat und akzeptieren keine PDFs. 2.5.1.5 Austauschkanäle Gegenwärtig überwiegt das Versender-Direktmodell in Ländern wie Deutschland, Österreich und Großbritannien. Kleinere Pionierländer bevorzugen im Gegensatz dazu eindeutig E-Invoicing-Netzwerke: Belgien, nordeuropäische Länder, Slowenien und die Schweiz. Abbildung 24: Elektronische B2B-Rechnungen und ihr Austauschkanal Der außerordentliche Anstieg beim Direktaustausch ist hauptsächlich auf einen statistischen Effekt zurück zu führen. Durch die neue EU-Gesetzgebung wurde ein Teil der bisher nicht steuerkonformen PDF-Rechnungen legalisiert. Dieses Volumen wurde in der bisherigen Statistik nicht berücksichtigt, kann nun aber ebenfalls zu den E-Rechnungen gezählt werden. Das Wachstum für Netzwerkbetreiber scheint vorübergehend nur noch linear zuzunehmen. Einige große Netzwerkbetreiber konzentrieren sich auf langsamer wachsende Branchen (Handel, Gesundheitswesen). Ein weiterer Grund ist, dass einige nordische Länder bereits sehr hohe Penetrationswerte erreicht haben. Durch diesen Basiseffekt wird es schwieriger, exponentielle Wachstumsraten zu erreichen. Dennoch können diese weiterhin erzielt werden. Dies sollte dann der Fall sein, wenn mittelgroße und große Länder E-Invoicing-Projekte im öffentlichen Sektor starten und papierlose Prozesse für Bestellungen und Rechnungen fördern. Durch die neuen EURichtlinien wird dies bis 2018 auch explizit erforderlich sein. 2.5.1.6 Marktreife im öffentlichen Sektor Das Optimierungspotenzial im öffentlichen Sektor ist außerordentlich hoch. Dazu kommt ein positiver volkswirtschaftlicher Effekt, wenn der öffentliche Sektor die E-Rechnung einsetzt und fördert. Leider gehört der öffentliche Sektor in den meisten europäischen Ländern aber auch zu © B. Koch, Billentis Seite 38 Studie E-Rechnung 2014 den Zögerern hinsichtlich dieser elektronischen Verfahren. Vor einigen Jahren legten zahlreiche Regierungen durch gesetzliche Anpassungen den Grundstein für die papierlose Rechnungsverarbeitung (Stufe 1 in der nachfolgenden Grafik). Die Entwicklung hin zu Stufe 6 scheint nun jedoch viele Jahre zu beanspruchen. Die öffentlichen Verwaltungen durchlaufen gegenwärtig die verschiedenen Entwicklungsstufen hin zu aktiven Benutzern der E-Rechnung und in ganz wenigen Fällen bis zu komplett automatisierten und elektronischen Abläufen inklusive Beschaffung. Abbildung 25: Entwicklungsschritte vom Regulator zum aktiven Nutzer Lieferanten der dänischen Verwaltung sind seit 2005 dazu verpflichtet, ihre Rechnungen elektronisch an diese zu schicken. Inzwischen hat die dänische Verwaltung diesen papierlosen Dialog mit ihren Lieferanten ausgeweitet und unterstützt außerdem elektronischen Bestellungen. Dänemark ist bisher das einzige Land, welches die Stufe 6 in der obigen Grafik erreicht hat. Finnland und Norwegen sind ebenfalls bereits weit fortgeschritten, haben aber Stufe 6 noch nicht in allen Verwaltungseinheiten erreicht. Aktivitäten des öffentlichen Sektors auf Stufe 5 und 6 haben einen signifikanten Einfluss auf die Entwicklung der gesamten Volkswirtschaft, da 45 bis 65 % aller Unternehmen eines Landes Lieferant für den öffentlichen Sektor sind (Bundesverwaltung, Länder, Städte und Gemeinden). Die Europäische Kommission und die Bundesverwaltungen von Belgien, Frankreich, Holland, und der Schweiz haben Stufe 4 und Österreich inzwischen Stufe 5 erreicht. 2.5.1.7 Marktreife im KMU-Sektor Gemäß Eurostat gehören 99,8 % der europäischen Unternehmen der Kategorie KMU an. Sie repräsentieren 2/3 aller Beschäftigten im Privatsektor. Zwar sind Großunternehmen oft die Initiatoren für die E-Rechnung, jedoch spielen KMUs als Handelspartner der Großunternehmen eine entscheidende Rolle. Inzwischen kann das KMU-Segment in den meisten Ländern als reif für die E-Rechnung bezeichnet werde. Eine größere Anzahl guter und kostengünstiger Lösungen steht auf dem Markt © B. Koch, Billentis Seite 39 Studie E-Rechnung 2014 zur Verfügung. Ungeachtet dessen steht noch viel Arbeit an, um dieses Marktsegment im großen Stil zur elektronischen Rechnung zu bewegen. 2.5.2 2.5.2.1 Der Business-to-Consumer-Markt Marktdurchdringung Im Gegensatz zu den USA hat sich der Bezahlvorgang in Europa nie zu einer treibenden Kraft für die E-Rechnung entwickelt. Es gibt zudem Anzeichen dafür, dass die Anzahl der Rechnungen pro Haushalt relativ betrachtet geringer ist als auf anderen Kontinenten. Dies mögen Gründe dafür sein, dass elektronische Verbraucherrechnungen in Europa nicht den gleichen Stellenwert genießen wie B2B-Rechnungen. Abbildung 26: Europäische Marktdurchdringung im B2C-Segment B2C Elektronischer Anteil 2009 5% 2010 7% 2011 9% 2012 11 % 2013 (S) 13 % 2014 (S) 14 % Der Status und die Marktentwicklung variieren stark von Land zu Land. Abbildung 27: B2C: Geschätzte Marktdurchdringung 2014 pro Land 2.5.2.2 Übergang zum Massenmarkt Die meisten großen Rechnungssteller konnten inzwischen 30 – 90 % ihrer Kunden für die E-Rechnung gewinnen (die Mehrheit bewegt sich im Bereich von 35 – 50 %). Die wenigen verfügbaren Marktstudien über Verbraucherrechnungen bestätigen, dass immer noch mehrheitlich jüngere Verbraucher von dieser papierlosen Option Gebrauch machen. Offensichtlich ist ein Paradigmenwechsel mit völlig neuen Lösungsansätzen nötig, um in einigen Jahren den Massenmarkt auch wirklich erfolgreich ansprechen zu können. © B. Koch, Billentis Seite 40 Studie E-Rechnung 2014 2.5.2.3 Austauschkanäle Die meisten Verbraucher möchten ihre E-Rechnung als E-Mail-Anhang erhalten. So wächst dieser Kanal nach wie vor und sollte mittelfristig das bevorzugte Verfahren von rund 2/3 der europäischen Verbrauchern darstellen. „Bill Presentment“ auf den Internetportalen der Lieferanten oder im Internetbanking genießt in den meisten europäischen Ländern nicht dieselbe Popularität. Abbildung 28: Elektronische B2C-Rechnungen und ihr Austauschkanal Ein holländischer sowie ein großer deutscher Telefonbetreiber konnten ihre bisher hohen Wachstumsraten nicht weiter halten, weshalb sich das Wachstum etwas verringert. Wegen der Größe (über 15 Millionen Abonnenten der E-Rechnung) hat dies sogar einen Einfluss auf die europäischen Zahlen. Zudem wechselte 2012 ein großer Rechnungssteller von einem E-BillingNetzwerk zu einem Direktaustausch, was sich ebenfalls in der Grafik zeigt. Die E-Billing-Netzwerke werden in den meisten Fällen von Banken betrieben. Dies gilt speziell für nordeuropäische Länder, die Benelux-Staaten und die Schweiz. Banken spielen in Spanien und einigen anderen Ländern ebenfalls eine gewisse Rolle. In den größeren Ländern wie z. B. Deutschland spielt dieser Kanal jedoch keine wesentliche Rolle. ibi research [14] führte 2011 eine Marktumfrage durch, welche diese Aussage bestätigt. © B. Koch, Billentis Seite 41 Studie E-Rechnung 2014 Abbildung 29: Multikanal-Rechnungsaustausch in deutschsprachigen Ländern Wie Firmen ihre Rechnungen an Konsumenten verschicken (2011, Fokus Deutschland) 93% 94% 87% Papier 43% E-Mail 25% 50% Via Webseite Fax Andere 14% 3% 8% 0% 1% 5% 0% 1% 0% Groβfirmen Mittelgroβe Firmen Kleinfirmen Quelle: ibi research [14] Mehrfachantworten waren möglich. 2.6 DACH-Länder 2.6.1 Größter Wirtschaftsraum Europas mit vielen Gemeinsamkeiten Deutschland (D), Österreich (A) und die Schweiz (CH) vereinen gemeinsam fast 100 Millionen deutschsprachige Bewohner. Kultur, Gesetzgebung, Verhalten und Werte sind ähnlich. Laut verschiedener Quellen [15] werden in diesen drei Ländern (ohne Werbung) jährlich 16 - 23 Milliarden Briefsendungen verschickt. Das gesamte Rechnungsvolumen beträgt gemäß detaillierten Recherchen des Autors rund 8,5 Milliarden Rechnungen. Damit gehört der deutschsprachige Raum zu den attraktivsten Märkten für Lösungsanbieter von E-Rechnungen. 2.6.2 Deutschland Am 20. August 2014 verabschiedete das deutsche Bundeskabinett ihre Digitale Agenda 20142017 [16]. Im Hinblick auf elektronische Beschaffung und Rechnungsverarbeitung sind darin folgende Punkte von unmittelbarer Bedeutung: • „Beschaffungsprozesse müssen rascher und effizienter abgewickelt werden. Wir standardisieren und digitalisieren daher verstärkt die Prozesse bei Beschaffungen des Bundes. Die E-Beschaffung und E-Rechnung bauen wir weiter aus. • Wir richten die öffentliche Beschaffung stärker innovationsorientiert aus. Dadurch werden innovative Unternehmen unterstützt und der Wettbewerb in der IT-Branche gestärkt. © B. Koch, Billentis Seite 42 Studie E-Rechnung 2014 • • Wir stärken einheitliche Standards und setzen uns für eine größere Interoperabilität ein. Dafür entwickeln wir ein Regelwerk für IKT-Standardisierung in der Bundesverwaltung und setzen dieses um. Bei Beschaffungen der Bundesverwaltung bauen wir praktische Hemmnisse für Open Source Software (OSS) mit dem Ziel der Chancengleichheit weiter ab." Die Förderung der E-Rechnung bei KMUs erfolgt zudem im Rahmen der Aktivitäten für den Bürokratieabbau. Marktgröße Der Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung (18. Ausschuss) gemäß § 56a der Geschäftsordnung hat im Februar 2014 gegenüber des Deutschen Bundestages ein Dokument veröffentlicht [17]. Darin wurden unter anderem auch das Briefpostvolumen und dessen Substituierbarkeit durch moderne Informations- und Kommunikationstechnologien untersucht. Der Ausschuss kommt nach Abzug aller Teilmengen auf eine (durch elektronische Kanäle) substitutionsfähige Briefmenge in der Höhe von 4,67 Milliarden. In der Analyse des obigen Ausschusses sind Rechnungen nicht berücksichtigt, welche bereits heute elektronisch (z.B. von Online Einkaufs-Portalen, Flugtickets, digitale Produkte etc.) oder anderweitig außerhalb des oben erfassten Briefvolumens ausgetauscht werden (z. B. Fax, grenzüberschreitender Versand etc.). Der Autor dieser Studie schätzt, basierend auf mehreren Erfassungsmodellen 2 und internationalen Kennzahlen, das gesamte Rechnungsvolumen Deutschlands (Papier und elektronisch) auf 6 bis 7 Milliarden. Diese Zahl liegt im obersten Bereich im Vergleich zu Ländern, wo Rechnungen bereits zwingend elektronisch über staatliche Rechner abgewickelt werden müssen und daher volumenmässig exakt bekannt sind. Marktdurchdringung Eurostat ist das statistische Amt der Europäischen Union und erfasst regelmäßig auch Zahlen betreffend der Nutzung von elektronischen Rechnungen. Gemäß Eurostat [18] wird die E-Rechnung auf Basis strukturierter Daten in Deutschland ziemlich genau im Rahmen des europäischen Durchschnitts genutzt. In 2013 haben demzufolge 27 % der deutschen Unternehmen mit mindestens 10 Mitarbeitern E-Rechnungen in einem Standardformat verschickt oder erhalten, welches eine automatische Weiterverarbeitung erlaubt. Einerseits nutzen natürlich auch Unternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitern die E-Rechnung. Andererseits werden diese teilweise auch in unstrukturierter Form korrekt ausgetauscht. Diese zusätzlichen Nutzer werden z.B. in der Studie von ibi research [14] mit erfasst. Gemäß dieser Studie versandten bereits viele Unternehmen ihre Rechnungen elektronisch. Dabei war der Versand per E-Mail (z. B. als PDF-Dokument im Anhang) mit ca. 40 % die beliebteste Übermittlungsart von elektronischen Rechnungen. Während des Befragungszeitraums erhielten bereits etwa 80 % der befragten Unternehmen Rechnungen in elektronischer Form, wenn auch teils in geringem Umfang. Der Verfasser der vorliegenden Studie legt seinen Fokus weniger auf die Nutzeranteile, sondern auf das durch elektronische Formate substituierte Rechnungsvolumen. 2 S. dazu Kapitel „1.2 Methode der Datenerfassung“ © B. Koch, Billentis Seite 43 Studie E-Rechnung 2014 2014 werden in Deutschland voraussichtlich mehr als 1 Milliarde Rechnungen elektronisch ausgetauscht. Knapp 400 Millionen E-Rechnungen werden dabei insbesondere durch Telekomunternehmen, Kredit- und Kundenkartenherausgeber sowie Energieverteiler an Konsumenten verschickt. Unternehmen und Verwaltungen empfangen über 700 Millionen elektronische Rechnungen. E-Rechnungen im Handelsumfeld, aber auch zwischen großen Versendern und Empfängern generieren dabei das größte Volumen. Rolle der Netzwerkbetreiber Die überwiegende Mehrheit der E-Rechnungen in Deutschland wurde bisher direkt zwischen den Handelspartnern ausgetauscht. Dies ist einerseits damit begründet, dass es zahlreiche größere Unternehmen mit hohen Rechnungsvolumina gibt, welche E-Rechnungen direkt untereinander austauschen. Kleinunternehmen zeigen im internationalen Vergleich eine große Vorliebe für PDF-Rechnungen, welche sie als E-Mail-Anhang ebenfalls direkt mit ihren Handelspartnern austauschen. Zusätzlich haben große Rechnungssteller wie Telekomunternehmen, Kredit- und Kundenkartenherausgeber sowie Energieverteiler früh begonnen, ihre Rechnungen direkt mit ihren Kunden auszutauschen. Zunehmend zeigen sich aber Herausforderungen, welche das Hinzuziehen von Netzwerkbetreibern begünstigen: • Der Markt entwickelt sich gegenwärtig hin zum Massenmarkt • Selbst große Unternehmen sind kaum in der Lage, die zahlreichen mittelgroßen und kleinen Handelspartner mit dem Direktmodell zufriedenstellend und effizient zu bedienen. Einerseits ist es sehr anspruchsvoll, genügend Handelspartner von der E-Rechnung zu überzeugen und anzubinden. Andererseits sind sie meist überfordert, wenn Rechnungen in den unterschiedlichsten Formaten und zum Teil auch grenzüberschreitend mit anderen Rechtsräumen ausgetauscht werden sollen. • Rechnungsempfänger erhalten heute einen hohen Anteil bildhafter PDF-Rechnungen, welche sie nicht automatisch weiter verarbeiten können. Eine zunehmende Zahl von Netzwerkbetreibern sammelt solche PDF-Rechnungen und bereitet sie für die Empfänger auf (Datenextraktion für eine automatische Weiterverarbeitung) Aufgrund der interessanten Marktgröße sind rund 130 Netzwerkbetreiber in Deutschland tätig, wobei allerdings nur eine relativ kleine Gruppe dies wirklich sehr aktiv ausübt. Die Rolle von E-Invoicing-Netzwerken wird auch in Deutschland immer mehr erkannt und in Zukunft sicher an Bedeutung gewinnen. Standards EDIFACT und das EDI-Verfahren haben in Deutschland traditionell schon früh für verschiedene elektronische Geschäftsmeldungen und Rechnungen einen bedeutenden Status erlangt. Allerdings hat sich der Einsatz auf wenige volumenintensive Branchen beschränkt. Zudem ist EDIFACT nicht der einzige verbreitete Standard. Das Forum elektronische Rechnung Deutschland (FeRD) hat in einer kurzen Analyse festgestellt, dass in Deutschland insgesamt mindestens 38 Datenstandards für E-Rechnungen eingesetzt werden. Dazu kommen beliebig viele proprietäre Formate. Das Forum FeRD wird gebildet von mehr als 30 Wirtschaftsverbänden und Institutionen des öffentlichen Sektors und hat dadurch landesweit eine sehr breite Unterstützung. FeRD hat während der letzten Jahre die Entwicklung des Datenstandards ZUGFeRD 3 initiiert und fördert nun aktiv dessen Marktverbreitung (s. Abbildung 30, PDF/A-3). Eine auf ZUGFeRD basierende Rechnung enthält neben dem sofort visualisierbaren Bildteil (PDF) auch eingebettete Strukturda- 3 ZUGFeRD: Zentraler User Guide des Forums elektronische Rechnung Deutschland © B. Koch, Billentis Seite 44 Studie E-Rechnung 2014 ten (XML) für eine automatische Weiterverarbeitung. Ziel von ZUGFeRD ist es, die Bedürfnisse möglichst vieler Marktteilnehmer mit einem einzigen Inhaltsstandard abzudecken. Rechtliches Deutschland hat die Richtlinie 2010/45/EU bereits im 2011 in nationales Recht umgesetzt. Allfällig entstandenen Auslegungszweifeln bei der Anwendung des neuen Rechts wurde im Rundschreiben des Bundesministeriums der Finanzen vom 2. Juli 2012 (IV D 2 – S 7287-a/09/10004 :003, Link) Rechnung getragen. Deutschland hat für E-Rechnungen gesetzliche Regelungen, welche im internationalen Vergleich anwenderfreundlich sind und damit jeder Organisation erlauben, Rechnungen elektronisch zu verarbeiten. Weitere Informationen zu den gesetzlichen Vorgaben sind im Anhang A zu finden. Foren, Diskussionsgruppen, Info-Websites, Dokus, Leitfäden, Checklisten Interessenten und Benutzern der E-Rechnung werden inzwischen zahlreiche und gute Informationen angeboten. Hier ein Auszug davon: Allgemeine Übersicht und Informationsportale http://www.rechnungsaustausch.org/ http://www.ferd-net.de/front_content.php http://www.verband-e-rechnung.org/de/ Wikipedia Lösungsanbieter und Netzwerkbetreiber Oben aufgelistete Informationsportale Kapitel „Sponsoren“ in dieser Studie Diskussionsgruppen LinkedIn: E-Rechnung – elektronische Rechnungsverarbeitung XING: E-Billing Financial Supply Chain Management Studien Billentis, http://www.billentis.com/Publikationen.htm E-Docs, Link ibi research, http://www.ibi.de/e-rechnung.html Elektronische Beschaffung e-Vergabe 2.6.3 Österreich Die Privatwirtschaft nutzt die E-Rechnung schon seit vielen Jahren. Österreich wird gegenwärtig aber in der internationalen Presse aus einem anderen Grund häufig genannt: Es gehört zu den ersten europäischen Ländern, welches die E-Rechnung an den Bund bereits zwingend verlangt. Marktgröße und Charakteristik Mit geschätzten rund 800 Millionen Rechnungen [19], davon 50 % im B2C, Rest B2B/B2G/G2B-Bereich, gehört Österreich zu den kleineren Märkten in Europa. Für die Verbreitung von elektronischen Verfahren, Standards etc. ist dies durchaus von Vorteil. Gemäß Eurostat beschäftigen 87,5 % der österreichischen Unternehmen 1-9 Mitarbeiter. Die überwiegende Anzahl von Kleinstunternehmen und über 230.000 Ein-Personen-Unternehmen stellt für die Verbreitung der E-Rechnung dennoch eine große Herausforderung dar. © B. Koch, Billentis Seite 45 Studie E-Rechnung 2014 Marktdurchdringung Gemäß Eurostat [18] wird die E-Rechnung auf Basis strukturierter Daten in Österreich im Vergleich zu anderen Ländern überdurchschnittlich genutzt. In 2013 haben demzufolge 35 % der österreichischen Unternehmen mit mindestens 10 Mitarbeitern E-Rechnungen in einem Standardformat verschickt oder erhalten, welches eine automatische Weiterverarbeitung erlaubt. Die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) lässt alle 1-2 Jahre eine Marktbefragung zur Nutzung der E-Rechnung und verwandter Themen durchführen. Im Gegensatz zu Eurostat werden im Rahmen dieser Marktanalyse auch Kleinunternehmen mit 1-10 Mitarbeitern befragt. Der resultierende E-Business-Monitor liefert wertvolle Hinweise zur Marktentwicklung [20]. Die letzte Erhebung wurde im Februar 2014 durchgeführt. Von den Unternehmen, welche ihre Buchhaltung intern führen („Kernzielgruppe“, rund 2/3 der Befragten), gaben 77,9 % an, dass sie bereits heute elektronische Rechnungen empfangen. Der Anteil der Unternehmen, welche PDFRechnungen empfangen, liegt zwar weiterhin bei fast 90 %, aber die Anzahl der Unternehmen, welche E-Rechnungen in strukturiertem Format empfangen, konnte innerhalb weniger Jahre markant gesteigert werden. 16,4 % der Befragten der Kernzielgruppe gaben an 4, E-Rechnungen im EDI/EDIFACT-Format zu empfangen. 13,5 % empfangen sie im Format XML / ebInterface. Neben guter Marktkommunikation und der Bereitstellung von geeigneten Tools führt der Autor dies insbesondere auch auf das Obligatorium der Bundesverwaltung zurück. Diese akzeptiert E-Rechnungen ausschließlich in strukturiertem Format. In 2014 werden in Österreich voraussichtlich mehr als 1/5 aller Rechnungen elektronisch ausgetauscht. Auch wenn die PDF-Rechnungen noch dominieren, verändert sich der Markt dynamisch und der Anteil der strukturierten E-Rechnungen wächst überdurchschnittlich schnell. Rolle der Netzwerkbetreiber Im Handelsumfeld bevorzugen die Marktteilnehmer die Benutzung eines E-InvoicingNetzwerkes. Außerhalb dieser Branche ist jedoch der Direktaustausch sehr beliebt. Kleinunternehmen zeigen im internationalen Vergleich eine große Vorliebe für PDF-Rechnungen, welche sie als E-Mail-Anhang ebenfalls direkt mit ihren Handelspartnern austauschen. Gemäß der aktuellen Marktumfrage [20] werden selbst die meisten Rechnungen an den Bund im Direktmodus ausgetauscht. Dies ist einigermaßen erstaunlich, zumal der Bund seit 2014 nur noch strukturierte Daten akzeptiert und damit die Hürde für die zahlreichen Lieferanten doch recht hoch ist. Rund 3/4 der Rechnungssteller 5 an den Bund hat im Befragungszeitraum den Direktkanal über das Unternehmensserviceportal des Bundes genutzt. Seit der Ankündigung für das Obligatorium der E-Rechnung an den Bund hat die Anzahl der Netzwerkbetreiber zwar zugenommen, liegt aber im internationalen Vergleich immer noch sehr niedrig. Eine Auflistung der Dienstleister für die E-Rechnung an den Bund findet sich auf der Webseite der Wirtschafskammer Österreich (WKÖ) unter http://wko.at/erechnung Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern sollte in Österreich auch die E-Zustellung im Umfeld der elektronischen Rechnung eine gewisse Rolle spielen. Ein wesentliches Element der elektronischen Zustellung ist die verpflichtende inhaltliche Klassifizierung des übermittelten Dokuments. Hinsichtlich der elektronischen Übermittlung von Rechnungen hat der Sender anzugeben, dass das Dokument inhaltlich eine Rechnung darstellt. Der Empfänger wiederum kann die inhaltlichen Arten von Dokumenten, die er bereit ist zu empfangen, einschränken. Mit dieser Funktionalität kann auch gleichzeitig jedem E-Zustellungs-Teilnehmer bekannt gegeben werden, dass 4 Mehrfachantworten waren möglich 5 Lieferanten, welche E-Rechnungen bis zum Befragungszeitraum an den Bund stellten. © B. Koch, Billentis Seite 46 Studie E-Rechnung 2014 man bereit ist, Rechnungen auf diesem Weg elektronisch zu empfangen. Ein solcher „Verzeichnisdienst“ fehlt in vielen anderen Ländern noch. Standards EDIFACT und das EDI-Verfahren haben im österreichischen Handel für verschiedene elektronische Geschäftsmeldungen und Rechnungen einen bedeutenden Status erlangt. Außerhalb des Handelsbereiches ist das im Umfeld der WKÖ entwickelte ebInterface-Format seit 2009 der österreichische XML-Rechnungsstandard. Der Standard wird gefördert vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft und eingesetzt vom BM für Finanzen für die E-Rechnung an den Bund. Der Standard wird von zahlreichen Lösungsanbietern unterstützt. Zudem bietet die Wirtschafskammer Österreich für kleinere Rechnungssteller auch kostenlos ein Word Plugin für die Erstellung standardkonformer XML-Rechnungen an. Rechtliches Österreich hat für E-Rechnungen gesetzliche Regelungen, welche im internationalen Vergleich anwenderfreundlich sind und damit jeder Organisation erlauben, Rechnungen elektronisch zu verarbeiten. Als Beispiel sei genannt, dass elektronisch erhaltene Rechnungen auch auf Papier archiviert werden dürfen, wenn der Empfänger dies wünscht. Weitere Informationen und anwenderfreundliche Anleitungen sind insbesondere auf der Internetseite der Wirtschaftskammer Österreich zu finden: Elektronische Rechnung und Vorsteuerabzug. Ausführliche Informationen zu den rechtlichen Grundlagen sind zu finden auf dieser Webseite bzw. im „Handbuch E-Rechnung und E-Procurement“, ISBN: 9783707306170, Linde Verlag. Foren, Diskussionsgruppen, Info-Websites, Dokus, Leitfäden, Checklisten Interessenten und Benutzern der E-Rechnung werden inzwischen zahlreiche und gute Informationen angeboten. Hier ein Auszug davon: Allgemeine Übersicht und Informationsportal WKÖ Wikipedia Lösungsanbieter und Netzwerkbetreiber ebInterface Partner Kapitel „Sponsoren“ in dieser Studie Diskussionsgruppen LinkedIn: E-Rechnung – elektronische Rechnungsverarbeitung XING: E-Billing WordPress: E-Rechnung in Österreich Studien E-Business Monitor „WKO: E-Business 201x“, regelmässig im Auftrag der WKÖ durchgeführt; die wichtigsten Ergebnisse werden jeweils über die Medien publiziert. Billentis, http://www.billentis.com/Publikationen.htm E-Rechnung an den Bund WKÖ Bundesministerium für Finanzen Elektronische Beschaffung https://www.e-beschaffung.at/ © B. Koch, Billentis Seite 47 Studie E-Rechnung 2014 2.6.4 Schweiz Marktgröße und Charakteristik 1998 hat Prof. Dr. Klaus Spremann im Auftrag der Bankenkommission eine Studie erstellt, in welcher das Rechnungsvolumen der Schweiz und deren Verteilung auf B2C und B2B recht genau 6 aufgezeigt werden konnte. Seither ist die Bevölkerung, die Anzahl der Unternehmen und damit Rechnungsempfänger deutlich gestiegen. Allein im Gesundheitswesen ist das Volumen der kontrollierten Rechnungen aufgrund von Spezialeffekten von 63 Mio. in 2003 auf 102 Mio. in 2011 angestiegen [21]. Das gegenwärtige jährliche Wachstum von 4,5 % führt in diesem Bereich des Gesundheitswesens voraussichtlich zu mehr als 110 Mio. Rechnungen in 2014. Der Autor schätzt, dass das gesamtschweizerische und alle Branchen umfassende Volumen demnächst 800 Millionen Rechnungen übersteigen wird. Die Schweiz gehörte Mitte der neunziger Jahre zu den ersten europäischen Ländern, welche Aktivitäten für die E-Rechnung starteten. Zwar waren vorerst aus gesetzlicher Sicht nur elektronische Rechnungen an Privatpersonen erlaubt. Im Jahr 2000 waren dann aber auch die gesetzlichen Voraussetzungen geschaffen, um elektronische Rechnungen zwischen Unternehmen einerseits und mit dem öffentlichen Sektor andererseits auszutauschen. Banken und größere Rechnungssteller waren in der Frühphase die wichtigsten Treiber für die Marktentwicklung. Ab 2003 waren die Gesundheitsbranche und der Handelsbereich die größten und wichtigsten Förderer für die E-Rechnung. Gegenwärtig erhöhen einige öffentliche Verwaltungen und große Unternehmen den Druck auf ihre Handelspartner, damit diese Rechnungen nur noch elektronisch austauschen. Die Verwaltungseinheiten der Bundesverwaltung sind bereits in der Lage, E-Rechnungen zu verschicken und zu empfangen. Im Oktober 2014 hat der Bundesrat ein Teil-Obligatorium für E-Rechnungen beschlossen. Ab Januar 2016 müssen alle Lieferanten mit einem Vertragsvolumen von über CHF 5000 ihre Rechnungen an die Bundesverwaltung elektronisch stellen [33]. Marktdurchdringung Es stehen keine neueren und repräsentativen Umfrageergebnisse zur Verfügung. Das elektronische Volumen für die große Gesundheitsbranche (> 50 Mio. E-Rechnungen in 2014) ist allerdings recht gut abschätzbar. Zudem sind dem Autor die Volumina einiger sehr großer Rechnungssteller und -empfänger aus der Privatwirtschaft sowie jene der bedeutendsten Netzwerkbetreiber bekannt. In 2014 werden in der Schweiz voraussichtlich knapp 1/5 aller Rechnungen elektronisch ausgetauscht. Rolle der Netzwerkbetreiber Der Schweizer Markt wurde während mehr als einem Jahrzehnt primär durch die Netzwerkbetreiber entwickelt. Deshalb nehmen diese eine recht dominante Rolle ein. Schätzungsweise 80 % der elektronischen Rechnungen werden in der Schweiz über einen Dienstleister verschickt. Standards swissDIGIN ist der landesspezifische Inhaltsstandard für elektronische Rechnung im B2B- und B2G-Bereich. 6 Die Bezahlung von Rechnungen konnte als Erfassungsbasis verwendet werden © B. Koch, Billentis Seite 48 Studie E-Rechnung 2014 Das Gesundheitswesen stellt hinsichtlich des Rechnungsvolumens die größte Branche dar. Für die elektronische Leistungsabrechnung wird ein branchenspezifischer XML-Standard eingesetzt. EDIFACT ist in einigen Marktsegmenten ebenfalls gut verbreitet. Rechtliches Das Schweizer Gesetz erlaubt für elektronische Rechnungen sowohl die EDI- als auch die Signaturmethode. Im Gegensatz zu den EU-Ländern wird jedoch das dritte Verfahren (basierend auf dem innerbetrieblichen Kontrollverfahren) gesetzlich nicht unterstützt. Die Verordnung des EFD über elektronische Daten und Informationen (ElDI-V) wurde bereits kurz nach der Jahrtausendwende in Kraft gesetzt. In den folgenden Jahren wurden regelmäßig bedeutende Erläuterungen zu den relevanten Gesetzestexten veröffentlicht, welche in wichtigen Teilbereichen marktfreundliche Interpretationen erlauben. Dies gilt ganz speziell für KMUs, aber auch für grenzüberschreitende Rechnungen. Foren, Diskussionsgruppen, Info-Websites, Dokus, Leitfäden, Checklisten Interessenten und Benutzern der E-Rechnung werden inzwischen zahlreiche und gute Informationen angeboten. Hier ein Auszug davon: Allgemeine Übersicht und Informationsportal swissDIGIN: www.swissdigin.ch Lösungsanbieter und Netzwerkbetreiber swissDIGIN, Dienstleister: www.swissdigin.ch/provider Kapitel „Sponsoren“ in dieser Studie E-Invoicing-Teilnehmerverzeichnis http://www.edirectory.ch/de/ Diskussionsgruppen LinkedIn: E-Rechnung – elektronische Rechnungsverarbeitung XING: E-Billing Studien Billentis, http://www.billentis.com/Publikationen.htm E-Rechnung an den Bund http://www.e-rechnung.admin.ch/ 2.7 Markttrends 2.7.1 Steigender Kostendruck beschleunigt die Verbreitung der E-Rechnung Der starke Wettbewerb in den meisten Branchen führt zu einem immer höheren Kostendruck. Investitionen werden andererseits sehr selektiv vorgenommen. Es wird meist nur dort investiert, wo folgende Kriterien zutreffen: • Vielversprechender Business Case mit gutem ROI • Reduzieren der Fixkosten und ersetzen durch variable (volumenbasierte) Kosten • Steigern der Transparenz betreffend der sich im Unternehmen im Umlauf befindenden Rechnungen; Verkürzen der Umlaufzeit • Steigern der Kundenbindung • Innovative Technologie • Kauf statt Eigenentwicklung von Lösungen und Dienstleistungen © B. Koch, Billentis Seite 49 Studie E-Rechnung 2014 Das sind genau die Komponenten für die E-Rechnung und Automatisierung der gesamten Prozesskette. 2.7.2 Große Unternehmen erwarten Mehrwertdienste In den vergangenen Jahren haben große Unternehmen in der Marktentwicklung der E-Rechnung eine führende Rolle eingenommen. Sie wiederum sind die Wegbereiter für die nächste Phase der Marktentwicklung und sind gegenüber den Lösungsanbietern recht fordernd: • Ein Angebot „nur für E-Rechnungen“ reicht nicht länger aus. Die führenden Unternehmen wollen die ganze Prozesskette auf der Debitoren- (Order-to-Cash) wie der Kreditorenseite (Purchase-to-Pay) optimieren. • Elektronische und automatisierte Rechnungsprozesse erhöhen die Transparenz im Unternehmen. Dies ermöglicht eine Optimierung des Cashflows und Working Capitals. Datenanalysen und Meldefunktionen stellen eine ausgezeichnete Entscheidungsbasis für die Finanzplanung dar und ermöglichen die maximale Ausschöpfung von Skonti und Rabatten. • Große Unternehmen verfügen meist über das Wissen und die nötigen Mittel, um Geschäftsdokumente direkt mit ihren größten Handelspartnern auszutauschen. Allerdings können auch sie kaum die hohe Zahl von mittelgroßen und kleinen Handelspartnern effizient mit elektronischen Dokumenten bedienen. Um diese ebenfalls zu adressieren benutzen sie deshalb auch elektronische B2B-Netzwerke von externen Anbietern. Bei etwas spezifischeren Bedürfnissen werden Dienstleistungen von Dritten oft auch auf Basis von SaaS (Software as a Service) genutzt. 2.7.3 Der öffentliche Sektor nutzt zunehmend die E-Rechnung Schon beinahe in jedem Quartal können wir in der Presse lesen, dass ein weiteres Land die Marktteilnehmer zur E-Rechnung verpflichtet. Solche „Verpflichtungen“ bedeuten aber nicht in allen Fällen dasselbe. Leider gibt es auch oft einen Unterschied zwischen Absicht und Realität, denn ein landesweites Projekt ist recht anspruchsvoll. Selbst innerhalb einer Bundesverwaltung können die Zielsetzungen betreffend der E-Rechnung bereits variieren. Dazu kommen die wahrscheinlich unterschiedlichen Vorstellungen der Bundesländer/Kantone, Städte und Gemeinden. Kündigt ein weiteres Land einen solchen Schritt an, ist ihnen wenigstens eines gemeinsam: Alle Bereiche einer Bundesverwaltung sollen hinsichtlich der Systeme und Abläufe auf die E-Rechnung vorbereitet werden. Autonome lokale Verwaltungseinheiten werden in einer frühen Phase zumindest als Beobachter oder aktive Mitglieder in die Projekte eingeladen. Sind die verwaltungsinternen Systeme einmal vorbereitet, findet der Rechnungsaustausch mit Handelspartnern meist noch auf freiwilliger Basis statt. Beispiele dafür sind gegenwärtig Frankreich und die Schweiz. In einem zweiten Schritt werden Lieferanten (zumindest die größeren) dazu verpflichtet, die Rechnungen nur noch elektronisch an die Verwaltung zu schicken. Dänemark ist Pionier mit dem Obligatorium für Lieferanten sämtlicher Größenordnung (seit 2005). Finnland, Norwegen, Österreich und Spanien gehören zu den frühen Ländern mit einem Obligatorium und bereits folgen Länder wie die USA und Kasachstan. In Italien müssen derzeit rund 11.000 Verwaltungseinheiten und 2 bis 2,5 Millionen Unternehmen auf die E-Rechnung umstellen. Dies ist auf ein B2G-Obligatorium zurückzuführen, welches seit Juni 2014 Schritt für Schritt umgesetzt wird (Quelle: Politechnico di Milano). Einige Länder in Lateinamerika, Asien und Europa verpflichten Unternehmen dazu, Rechnungsdaten elektronisch an die Steuerbehörden zu schicken, wo die Daten validiert werden. © B. Koch, Billentis Seite 50 Studie E-Rechnung 2014 Die öffentlichen Verwaltungen sämtlicher EU-Länder müssen während der nächsten Jahren ihre Prozesse und Systeme so anpassen, dass sie elektronische Rechnungen empfangen und verarbeiten können. Die EU hat die entsprechende Richtlinie Mitte 2014 bekanntgegeben [22]. Die Richtlinie fordert die Entwicklung eines europäischen Standards für die E-Rechnung. Wenn künftig E-Rechnungen im Zusammenhang mit öffentlichen Beschaffungen im Standardformat an öffentliche Verwaltungen geschickt werden, müssen diese sie akzeptieren. 2.7.4 Der Massenmarkt fordert neue Funktionen und Modelle In mehreren Ländern haben wir die Schwelle zum Massenmarkt erreicht. Deshalb gewinnen massenmarkttaugliche Lösungen an Bedeutung. Diese steigende Nachfrage aus dem KMUSegment hat einen bedeutenden Einfluss auf die Anbieterlandschaft. Erfolgsfaktoren, um die zahlreichen kleinen Benutzer mit geringem Rechnungsvolumen anzusprechen: • Keine oder geringe Gebühr bis zu einem gewissen Rechnungsvolumen • Portalbasierte Lösung zumindest als Einstiegslösung bis eine Integration in die ERP- oder Buchhaltungslösung erfolgt • Da KMUs meist nur über begrenzte Informatikkenntnisse verfügen, müssen die Lösungen sehr einfach zu bedienen sein. Außerdem sind KMUs in der Regel nicht bereit, ihre traditionellen Prozesse zu verändern. Lösungen sollten deshalb innerhalb weniger Minuten nutzbar sein. Anleitungen in schriftlicher Form oder noch besser als Video-Clip sollen neue Benutzer dabei unterstützen, die Lösung in Betrieb zu nehmen und bis zum erfolgreichen Austausch der ersten Rechnung zu begleiten. „Intelligente“ PDF-Rechnungen respektive im Format PDF/A-3 (Bild + eingebettete Strukturdaten der Rechnung) werden von den KMUs meist eher akzeptiert als E-Rechnungen, die nur auf Strukturdaten basieren. Inzwischen existiert eine rasch anwachsende Liste von Lösungen, welche die Verarbeitung solcher Rechnungsformate unterstützt. • KMUs wünschen als Teil der E-Rechnungs-Lösung oft auch eine begrenzte WorkflowFunktion. • Komplettangebote inklusive Hybrid- (Papier & elektronisch) und Multiformat-Verarbeitung • Eine Handelsfinanzierung im Zusammenhang mit E-Rechnungen steigert die Akzeptanz bei KMUs. 2.7.5 Einfachere Anbindung der Handelspartner Üblicherweise werden Handelspartner dazu eingeladen, die Rechnungen künftig elektronisch zu schicken bzw. zu empfangen. Dieser freundliche (Opt-In) Ansatz war für rund ein Jahrzehnt typisch und entspricht auch der Zusammenarbeitskultur in vielen Ländern. Die Ergebnisse im Hinblick auf die Unterstützung der E-Rechnung lagen allerdings entsprechend unter den Erwartungen. Innovative (und aggressivere) Rechnungssteller und Netzwerkbetreiber änderten ihre Strategie, sofern ihnen eine elektronische Adresse ihrer Kunden zur Verfügung stand: • In stabilen Geschäftsnetzwerken nutzen die Handelspartner schon häufig elektronische Kanäle, z. B. E-Mail oder ein Extranet (Onlineshops, ASP-Portale, Zahlungsverkehrsnetzwerke, Verfahren für elektronische Bestellungen, Bestellbestätigungen, Zahlungsavisen, etc.); in diesen Fällen wird die „Opt-Out“ Methode angewandt: Handelspartner sollen ihre Rechnungen für gewöhnlich elektronisch schicken/empfangen; nur wer sich aktiv dagegen wehrt, kann draußen bleiben (Opt-Out) und weiterhin den Papierkanal nutzen. © B. Koch, Billentis Seite 51 Studie E-Rechnung 2014 • Internetbanking und Zahlungsverkehrsanbieter nutzen ebenfalls interessante Möglichkeiten. Sobald Kunden ihre Zahlungsdaten eingeben, öffnet sich ein Popup-Fenster mit der Mitteilung, dass die Rechnung von diesem Lieferanten künftig auch elektronisch empfangen werden kann und dies nur durch einen Mausklick bestätigt werden muss. Innovative Anbieter stellen gut entwickelte und praxiserprobte Lösungen zur Verfügung, um eine hohe Anzahl von Handelspartnern zur elektronischen Rechnung zu bewegen und kurzfristig anzubinden. 2.7.6 Dienstleistungsangebote im Wandel Große Einkaufsorganisationen und Rechnungssteller prägten über mehr als einem Jahrzehnt die angebotene Funktionalität der E-Invoicing-Netzwerke. Das Angebot war vorwiegend auf die erste Million größerer Nutzerorganisationen abgestimmt. Zunehmend sind mittelgroße und kleinere Unternehmen von den E-Rechnung-Initiativen ihrer großen Handelspartner betroffen. Flexible und offene Lösungsarchitektur Mehrere Arbeitsgruppen haben international geeignete Standards bezüglich der Rechnungsinhalte festgelegt. Sie definierten außerdem die Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit zwischen den Handelspartnern und zwischen den E-Invoicing-Netzwerkbetreibern (Interoperabilität). Eine intensive Interoperabilität wird von den meisten beteiligten Parteien denn auch als Durchbruch gesehen, um den Massenmarkt adressieren zu können. Die erste Generation der E-Invoicing-Netzwerke wurde vor ungefähr 20 Jahren entwickelt. Diese sind häufig unflexibel, proprietär und machen eine Interoperabilität mit anderen Netzwerken schwierig und teuer. Die Erstgeneration-Anbieter sind immer mehr dazu gezwungen, ihre Lösungen zu re-designen und neu zu entwickeln oder sie riskieren vom Markt zu verschwinden. Die neuste Plattform-Generation wurde ohne Altlasten praktisch „auf der grünen Wiese“ entwickelt. Deren Architektur unterstützt internationale Standards und über offene Schnittstellen können Angebote von Drittanbietern einfach angebunden werden (u.a. auch Apps). Unterstützung der Cloud sowie mobiler Geräte ist dabei selbstverständlich. Differenzierung und Ausbau des Lösungsangebotes Lange Zeit genügte es, eine leistungsfähige Verkaufsmannschaft zu haben und möglichst früh bei potenziellen Kunden vorstellig zu werden. Inzwischen ist jedoch die Anzahl der Anbieter hoch und das Marktangebot transparenter. Ein Interessent findet in kurzer Zeit zehn oder mehr Lösungsanbieter und kann diese mit seinem Anforderungskatalog kontaktieren. Es wird immer wichtiger, sich bereits auf den ersten Blick von den Mitbewerbern abzuheben. Differenzierungsmöglichkeiten liefern beispielsweise Mehrwertdienste (z.B. Handelsfinanzierung), eine Vertikalisierung des Angebotes entlang der gesamten Rechnungs- und Finanzprozesse oder z.B. die Profilierung in einem bestimmten Marktsegment (Branche, Größe der Benutzerorganisation, etc.). 2.8 Unterstützende Initiativen 2.8.1 Standards Standardisierungsinitiativen sind in der Vergangenheit oft daran gescheitert, dass möglichst viele Marktteilnehmer dazu motiviert werden sollten, diese Standards auch aktiv zu nutzen. Mangel- © B. Koch, Billentis Seite 52 Studie E-Rechnung 2014 hafte Marktkommunikation, kombiniert mit dem Stolz einiger introvertierter Standardisierungsorganisationen, haben dazu beigetragen, dass sich mehrere Dutzend Nischenstandards teilautonom entwickelt haben (branchen- oder landesspezifisch). Langfristig können diese wohl nur überleben, wenn sie sich als Teilmenge neben den global aussichtsreichsten Standards (Oasis UBL, UN/CEFACT) positionieren können bzw. auf dem gleichen Standard-Modell aufbauen. Schätzungsweise sollten in Europa über 10 000 unterschiedliche ERP- und Buchhaltungslösungen im Einsatz sein. Die Anbieter zeigen kaum Interesse daran, mehrere unterschiedliche E-Rechnungsstandards zu integrieren. Gerade deshalb bieten viele E-InvoicingNetzwerkbetreiber Dienstleistungen zur Datenkonversion von beliebigen Eingangs- und Ausgangsformaten an. Dadurch verlieren die Standards für die Endbenutzer etwas an Bedeutung. Einige globale und branchenunabhängige Standards für Rechnungen und verwandte Geschäftsmeldungen sind: Abbildung 30: Globale und branchenunabhängige Standards Standard Beschreibung ebXML ebXML (Electronic Business using eXtensible Mark-up Language) Kompletter Satz von XML-basierten Standards, die zusammen die Spezifikation für eine technische Infrastruktur für elektronische Geschäftsbeziehungen zwischen Businesspartnern darstellen. ebXML setzt dezidiert auf vorhandene IT- (XML, SOAP, etc.) und eBusiness-Standards (UBL, RosettaNet PIP, etc.) im Sinne einer Erweiterung oder ggf. Alternative. ebXML ist ohne direkten Branchenbezug konzipiert. Weltweit wird dieser Standard in unterschiedlichen Branchen eingesetzt. OASIS UBL 2.x UBL (Universal Business Language) wird von dem gleichnamigen Technical Committee beim Standardisierungsgremium OASIS entwickelt. UBL definiert ein generisches, XML-basiertes Austauschformat für Geschäftsdokumente (inkl. Bestellungen, Rechnungen), das erweitert werden kann, um den Anforderungen spezieller Branchen gerecht zu werden. UBL wurde unter anderem mit dem Ziel entwickelt, den Datenaustausch zwischen Unternehmen zu erleichtern, die unterschiedlichen Branchen angehören und daher keinen gemeinsamen, branchenspezifischen Standard einsetzen können. Zu diesem Zweck wurde bei der Entwicklung von UBL auch der Input von vertikalen Standards berücksichtigt. UBL definiert ein XML-basiertes Austauschformat, das erweitert werden kann, um den Anforderungen spezieller Branchen gerecht zu werden. Bei den E-Rechnungen in Europa hat UBL einen breiten Support in vielen Ländern erreicht und bildet oft die Basis für landesspezifische Subsets. UBL wird auch mit dem Standard UN/CEFACT harmonisiert. UBL Northern European Subset (NES) Subset des UBL-Standards in den Ländern: Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland, Island und England. UN/CEFACT UN/CEFACT steht für United Nations Centre for Trade Facilitation and Electronic Business, d. h. Zentrum der Vereinten Nationen für Handelserleichterungen und elektronische Geschäftsprozesse. Die Organisation hat eine globale Reichweite und arbeitet eng mit öffentlichen Verwaltungen und der Privatindustrie zusammen. © B. Koch, Billentis Seite 53 Studie E-Rechnung 2014 Zu den jüngsten Entwicklungen gehört auch die UN/CEFACT CII (Cross Industry Invoice). PDF/A-3 ISO 19005-3 PDF/A ist eine ISO-standardisierte Version des Portable Document Formats (PDF) und speziell ausgerichtet auf die digitale Aufbewahrung von Dokumenten. PDF/A unterscheidet sich vom PDF durch die Eigenschaften für die Langzeitarchivierung. Dies ist eine rechtliche Anforderung für gesetzlich relevante Geschäftsdokumente. Im Gegensatz zum Vorgänger PDF/A-2 bietet die neue Version PDF/A-3 die Möglichkeit, andere Dateien darin standardisiert einzubetten (beliebige Dateiformate wie z.B. XML). Da PDF/A-3 erst im November 2012 vorgestellt wurde, ist es noch zu früh, die Marktakzeptanz und Verbreitung zu beurteilen. Eine rasch steigende Zahl von Lösungen unterstützt diesen Standard. Eine intensive Zusammenarbeit des „Forum elektronische Rechnung Deutschland“ (FeRD) und der PDF Association trägt erste Früchte. Auf dieser Basis wurde der deutsche Rechnungsdatenstandard ZUGFeRD (Zentraler User Guide des Forums elektronische Rechnung Deutschland) entwickelt. Die darin eingebetteten strukturierten Rechnungsdaten sind abgestimmt auf den globalen Standard UN/CEFACT CII und CEN MUG. Eine elektronische Rechnung ist sowohl visualisierbar als auch maschinenlesbar und entspricht damit gleichermaßen vielen Bedürfnissen von kleinen wie großen Organisationen. Das ZUGFeRD-Format richtet sich insbesondere an die IT- und Software-Branche und ist seit dem 25. Juni 2014 als Version 1.0 einschließlich einer umfangreichen Spezifikation kostenfrei verfügbar. Einige branchenspezifische Standards sind • ETIS: Telefonrechnungen • GS1: EANCOM-Standard mit guter Unterstützung in spezifischen Branchen • ISO 20022: Finanzindustrie • LITIG: Anwaltskanzleien • PIDX: Öl- und Gasindustrie • Rosetta Net: Fahrzeughersteller Einige länderspezifische Standards sind • Belgien: BMF • Dänemark: OIOXML (basiert auf UBL) • Finnland: Finvoice • Italien: Proprietäres XML-Format (nur für B2G geeignet) • Österreich: ebInterface • Spanien: facturae • Schweden: Svefaktura, SFTI • Schweiz: swissDIGIN • Tschechien: ISDOC (basiert auf UBL) • Türkei: UBLTR (basiert auf UBL) © B. Koch, Billentis Seite 54 Studie E-Rechnung 2014 2.8.2 Die E-Rechnung in der digitalen Agenda der Europäischen Union Bei diesem Begriff handelt es sich um eine Strategie und einen Maßnahmenkatalog, um die europäische Wirtschaft bis 2020 massiv mit elektronischen Abläufen zu fördern [23]. Die Europäische Kommission konzentriert sich darauf, mögliche Hindernisse auf diesem Weg abzubauen und elektronische Verfahren massentauglich zu fördern. Die vier Hauptziele sind: • Sicherstellen einer rechtlich konsistenten Grundlage für die E-Rechnung in den Mitgliedsländern • Den Massenmarkt inkl. der vielen Kleinunternehmen in die Lage versetzen, elektronische Verfahren nutzen zu können. • Anreize schaffen für eine Umgebung, die eine maximale Erreichbarkeit der Handelspartner für die E-Rechnung garantiert. • Fördern eines gemeinsamen E-Rechnungsstandards Für jedes dieser Ziele hat die Kommission eine Reihe von Aktionen definiert/initialisiert, z. B.: • Die Direktive für die elektronische Signatur wird revidiert, um die Verfahren auch grenzüberschreitend einfacher nutzen zu können. • Das „European Committee for Standardization“ (CEN) [24], ein wichtiger Anbieter für europäische Standards und zugehörige Spezifikationen, entwickelte einen Code of Practice inkl. konsistenter Begriffen, klar definierter Rollen und Verantwortlichkeiten zwischen den verschiedenen Akteuren für die E-Rechnung. • 2011 gründete die Kommission außerdem das „European Multi Stakeholder Forum on Electronic Invoicing“ [23]. Ziel ist es, die wichtigsten Akteure aus dem öffentlichen und privaten Sektor der Europäischen Union zusammen zu bringen. Es handelt sich dabei um eine einzigartige Plattform zum Erfahrungsaustausch, die dazu dient, den Weg für einen massenhaften Markteinsatz der E-Rechnung national und international zu ebnen. Damit die Umsetzung der Aktionen in den einzelnen Ländern auch tatsächlich stattfindet, motiviert die Kommission die Mitgliedsländer, dem Beispiel zu folgen. Nationale Foren wurden formell in den meisten europäischen Ländern gegründet. Ein bedeutender Schub für die E-Invoicing-Marktentwicklung sollte ausgelöst werden durch die Umsetzung der neusten EU-Richtlinien für E-Invoicing (2014/55/EU) und die öffentliche Beschaffung (2014/24/EU). © B. Koch, Billentis Seite 55 Studie E-Rechnung 2014 3. Drei Impulsgeber verändern den Markt 3.1 Öffentlicher Sektor Mit mindestens 10 % des gesamten Rechnungsvolumens gehört der öffentliche Sektor zu den drei größten Branchen eines Landes. Gemessen an der Zahl der Handelspartner bildet er mit großem Abstand das wichtigste Marktsegment: 45 - 65 % aller Unternehmen eines Landes sind Lieferant für den öffentlichen Sektor (alle föderalen Stufen) und stellen diesem Rechnungen. 100 % aller Firmen und Haushalte empfangen Rechnungen des öffentlichen Sektors. Deshalb haben E-Rechnungsinitiativen des öffentlichen Sektors einen enormen Einfluss auf die Entwicklung des ganzen Landes. In Teilen von Lateinamerika, Europa und Asien und selbst in den USA sind Unternehmen verpflichtet, Rechnungen an den öffentlichen Sektor ausschließlich elektronisch zu stellen. Millionen von Firmen sind von einem solchen Obligatorium betroffen. Diese Verpflichtung ebnet gleichzeitig den Weg hin zu massentauglichen Lösungen. Meist erklärt der öffentliche Sektor nicht nur E-Invoicing als zwingend erforderlich, sondern definiert dazu auch Regeln, wie dies umzusetzen ist. Viele Bundesverwaltungen akzeptieren E-Rechnungen nur in strukturiertem Format. Diese Anforderung stellt eine wichtige Komponente dar, um den Anteil an automatisiert bearbeitbaren Rechnungen massiv zu erhöhen. Die EU fördert die elektronische Rechnungsverarbeitung in hohem Maße und fordert zunehmend, dass dies in einem international einheitlichen Standard geschehen soll. Zudem soll die Interoperabilität zwischen den verschiedenen Netzwerkbetreibern stark verbessert werden. Da alle Unternehmen und Lösungsanbieter eines Landes von den regulatorischen Vorgaben und den Projekten im öffentlichen Sektor betroffen sind, kann dieser Sektor als Impulsgeber Nr. 1 bezeichnet werden. 3.2 KMUs Millionen von KMUs werden durch ihre Kunden (speziell vom öffentlichen Sektor) gedrängt, Rechnungen nur noch elektronisch zu schicken. KMUs bevorzugen einfache und effiziente Lösungen. Sie erwarten Out-of-the-Box-Lösungen, welche innerhalb von Minuten zur Verfügung stehen. KMUs erwarten einerseits sehr intelligente und innovative Lösungen, andererseits sind sie aber kaum bereit, viel dafür zu bezahlen. Dafür sind sie zusammen in der Lage, durch ihre hohe Anzahl eine große Nachfrage zu erzeugen und damit zu einem interessanten Kundensegment zu werden. Sie stellen während der nächsten Jahre die wohl lukrativste Interessengruppe dar. 3.3 Lösungsanbieter Lösungsanbieter und E-Invoicing-Netzwerkbetreiber werden durch die Erwartungen der obigen beiden Gruppen enorm gefordert. Dazu kommt der starke Wettbewerb und Preisdruck. Umso wichtiger wird es künftig sein, zu den Besten zu gehören, was die Anbindung einer hohen Anzahl von Handelspartnern betrifft, und sich mit Mehrwertdiensten von den Konkurrenten abzuheben. Die schnelle Erweiterung und Verbesserung des Angebotes bringen zusätzlichen Schwung in den Markt. Lösungsanbieter haben den Markt während den letzten Jahren bedeutend mitentwickelt. Sie werden auch in den nächsten Jahren zu den wichtigsten Impulsgebern gehören. © B. Koch, Billentis Seite 56 Studie E-Rechnung 2014 4. Kreditoren- & Debitoren-Rechnungsverarbeitung automatisieren 4.1 Finanzabteilungen vor neuen Herausforderungen Eine schwankende Marktnachfrage, die Globalisierung des Handelsnetzwerkes, neue regulatorische Vorgaben, eine zunehmende Komplexität der Geschäftsprozesse und ein stetiger Wandel führen dazu, dass Finanzabteilungen ihre Rolle neu definieren müssen. Finanzabteilungen sehen sich gegenwärtig mit einem komplizierten und herausfordernden Geschäftsumfeld konfrontiert. Kluge Entscheidungen sind gefordert. Innovation ist in diesem Umfeld ein essentieller Treiber für Erfolg. Finanzabteilungen bilden da keine Ausnahme. Aber in welcher Form kann eine Finanzabteilung innovativ sein? Abbildung 31: Herausforderungen und Aktionen zur Optimierung in der Finanzabteilung Gemeinsame Herausforderungen zur automatisierten Verarbeitung der Debitoren- und Kreditorenrechnungen Beschreibung und mögliche Aktionen Rechtliche Anforderungen Zugriffsrechte, Erstellung und Änderung der Stammdaten sind bei vielen Organisationen oft ungenügend geregelt. Ein eindeuund Steuerkonformität tiger Identifikator der Handelspartner basierend auf aktuellen Stammdaten wird mehr und mehr zu einer gesetzlichen Anforderung. Ein Multikanal- und Multiformat-Ansatz für die Rechnungsverarbeitung ist zunehmend erforderlich. Dies kann jedoch auch zu Datenredundanzen führen. Rechnungsoriginale und -kopien können oft nur mit großem Aufwand auseinander gehalten werden. Folglich wird es immer schwieriger, die Steuerkonformität sicher zu stellen. Dies steht natürlich im krassen Gegensatz zu den immer höheren Anforderungen in genau diesem Punkt. Das Ersetzen von möglichst vielen Papierrechnungen durch E-Rechnungen und dem konsequenten Digitalisieren der übrigen Rechnungen hilft, die Steuerkonformität auf einheitlicher (digitaler) Basis sicher zu stellen. Verbessern der Qualität und Aktualität der Stammdaten von Handelspartnern © B. Koch, Billentis Handelspartner sind oft mehrfach in den Stammdaten erfasst und unterscheiden sich nur geringfügig auf Zeichenebene. Papierrechnungen und Scanning/OCR führen tendenziell zu einer Erhöhung dieser Redundanzen. Unternehmerisches Ziel und oft auch gesetzliche Anforderung ist, jeden Handelspartner einmalig in den Stammdaten zu erfassen. Wird die elektronische Zusammenarbeit gesteigert, bildet dies eine wichtige Grundlage zur Erreichung dieses Ziels. Insbesondere, wenn der elektronische Kreislauf für Bestellungen und Rechnungen geschlossen wird, bietet dies eine gute Grundlage für einen Self-Care-Prozess; Handelspartner können ihre Stammdaten bei Bedarf elektronisch aktualisieren. Seite 57 Studie E-Rechnung 2014 Gemeinsame Herausforderungen zur automatisierten Verarbeitung der Debitoren- und Kreditorenrechnungen Beschreibung und mögliche Aktionen Verbessern der betrieblichen Effizienz und der Unternehmensfinanzen Siehe Vorschläge in Kapitel 7 Umweltverbesserung Eliminieren der Papierdokumente mittels Ablösung durch komplett digitale Finanzprozesse. Validierung der Rechnungsdaten Kreditorenrechnung: Je später im Prozess die Rechnungsdaten auf Vollständigkeit und Richtigkeit überprüft werden, desto teurer werden allfällige Ausnahmebehandlungen. Debitorenrechnung: Kunden bezahlen oft deshalb spät, weil sie Fehler in den Rechnungen spät entdecken. Je früher Rechnungsdaten validiert werden, desto früher können auch korrigierte Rechnungen nachgeschickt werden. Die E-Rechnung ebnet den Weg für eine Datenvalidierung in Echtzeit. Steigern der Rechnungen mit Bestellbezug; Ausschöpfen des gesamten Potenzials Anwenden des Opt-Out-Ansatzes (wie beschrieben in Abbildung 49) für Bestellungen und Rechnungen: Bestellungen könnten nur elektronisch über ein Portal oder via Datentransfer angeboten werden. Den Lieferanten sollte auf der Lösungsplattform eine Funktion angeboten werden, mit der sie die Bestelldaten per Knopfdruck in Rechnungen umwandeln können. Der elektronische Kreislauf zwischen Bestellungen und Rechnungen kann damit geschlossen werden, was zu enormen Vorteilen für Lieferanten wie Käufern führt. Senken der Verwaltungskosten für Stammdaten; Steigern der elektronischen Interaktion Unternehmen sind häufig konfrontiert mit späten Zahlungen und anspruchsvoller Finanzplanung. Insbesondere wenn die Handelspartner kleinere Firmen sind, kann es für diese eine Herausforderung sein, Zugang zu Finanzierungsinstrumenten (Handelsfinanzierung, Dynamic Discounting, zeitnahe Zahlungen) zu fairen Bedingungen zu erhalten. Dies könnte auch ein Grund für eine hohe Fluktuationsrate der Handelspartner sein, was zu hohen Verwaltungskosten führt. Die E-Rechnung bildet eine ausgezeichnete Grundlage, um Zusatzangebote für eine Finanzierung anzubieten und dadurch die Fluktuationsrate bei Handelspartnern zu senken. © B. Koch, Billentis Seite 58 Studie E-Rechnung 2014 Abbildung 32: Verarbeitung von Debitorenrechnungen optimieren Debitorenspezifische Herausforderungen Beschreibung und mögliche Aktionen Fehlende Transparenz, um Potenzial voll auszuschöpfen Viele Organisationen verarbeiten Rechnungen immer noch dezentral. Zudem ist der überwiegende Teil immer noch papiergebunden. Die Finanzabteilung hat deshalb keine Übersicht über die Rechnungen, die sich in Bearbeitung befinden und den genauen Verarbeitungsstatus. Deshalb kann sie keine optimale Finanzplanung erstellen. Um die Transparenz zu steigern, sollte die Rechnungsverarbeitung möglichst zentral und automatisiert erfolgen. Mit diesen Voraussetzungen lassen sich die Finanzen besser planen und optimieren. Elektronische Rechnungen unterstützen häufig auch einen automatischen Zahlungsabgleich und schließen den elektronischen Kreislauf zwischen Rechnungen, Zahlungen und Zahlungsabgleich. Senkung der hohen Anzahl an Rechnungsrückfragen und -reklamationen Große Rechnungssteller sind oft mit folgender Situation konfrontiert: 50 % aller Anrufe im Callcenter erfolgen durch Kunden, welche eine Rechnungskopie oder genauere Informationen zum Rechnungsinhalt wünschen. Rechnungsneudruck und -versand sowie Informationsanfragen können weitgehend vermieden werden. Elektronische Rechnungen bieten den Kunden ein passendes Instrument, womit diese sich diese Informationen online selbst beschaffen können. Die Außenstandsdauer (Days of Sales Outstanding) kann dadurch durchschnittlich um mehrere Tage verkürzt werden. Senkung der hohen Anzahl an Unstimmigkeiten und Ausnahmebehandlungen Für gewöhnlich ist für 20 - 30 % aller Rechnungen eine Ausnahmebehandlung erforderlich, was zu hohen Kosten führt. Die Gründe dafür sind vielfältig. Oft sind Rechnungen formell nicht korrekt. Sie enthalten z.B. eine nicht ganz steuerkonforme Adresse oder es fehlen zwingend erforderliche oder wichtige Inhalte (gesetzlich vorgeschriebene Informationen, Referenz- bzw. Bestellnummer, etc.). Wenn Rechnungen nur noch elektronisch ausgetauscht werden, prüft der Kunde (bzw. seine Informatiklösung) früher und automatisch. Je früher Unstimmigkeiten entdeckt werden, desto eher können Rechnungen zurückgewiesen und eine neue Rechnung verschickt werden. E-Rechnungen ebnen den Weg für eine Echtzeitdatenprüfung. Allerdings können E-Rechnungen ebenfalls keine Streitfälle vermeiden, wenn die Unstimmigkeiten auf Zeilenebene entstehen. Einige E-Invoicing-Netzwerke bieten jedoch Funktionen an, um solche Unstimmigkeiten elektronisch strukturiert oder teilstrukturiert zu beseitigen. Der integrierte Online-Dialog ermöglicht eine effiziente Zusammenarbeit der Handelspartner und bietet oftmals Echtzeit-Updates der bereinigten Rechnungsdaten und Statusinformation betreffend der Behandlung von Streitfällen. © B. Koch, Billentis Seite 59 Studie E-Rechnung 2014 Abbildung 33: Verarbeitung von Kreditorenrechnungen optimieren Kreditorenspezifische Herausforderungen Beschreibung und mögliche Aktionen Fehlende Transparenz, um Potenzial voll auszuschöpfen Viele Organisationen verarbeiten Rechnungen immer noch dezentral. Zudem ist der überwiegende Teil immer noch papiergebunden. Die Finanzabteilung hat deshalb keine Übersicht über die Rechnungen, die sich in Bearbeitung befinden und den genauen Verarbeitungsstatus. Deshalb kann sie keine optimale Finanzplanung erstellen. Um die Transparenz zu erhöhen, sollte die Rechnungsverarbeitung möglichst zentral und automatisiert erfolgen. Mit diesen Voraussetzungen lassen sich die Finanzen besser planen und optimieren. Elektronische Rechnungen führen zu einer besseren Übersicht was die Rechnungen im Freigabeprozess betrifft. Die Finanzplanung kann dadurch optimiert werden. Viele kleine Lieferanten mit geringem Rechnungsvolumen E-Invoicing-Lösungen enthalten zunehmend gute Möglichkeiten und Funktionen für diese Benutzergruppe. Die Lösungen bilden zudem ein wichtiges Instrument für eine teilweise oder vollständige Standardisierung der Rechnungsverarbeitungsprozesse. Scanning/OCR kann diesen Vorteil nicht bieten. Senkung der hohen Anzahl an Unstimmigkeiten und Ausnahmebehandlungen Ausnahmebehandlungen bilden einen bedeutenden Kostenblock bei der Rechnungsverarbeitung. Papierrechnungen führen zu einem signifikanten Anteil solcher Ausnahmebehandlungen. Scanning/OCR kann diesen Anteil ebenfalls nicht reduzieren, E-Invoicing dagegen schon. Eine Datenvalidierung und mögliche Rechnungsrückweisung in einer möglichst frühen Phase senkt die Folgekosten. Reklamationen werden oft durch Unterschiede zwischen Bestellung, Lieferung und Rechnung verursacht. Wird der Anteil von E-Rechnungen mit Bestellbezug erhöht, können Reklamationen reduziert werden. Ausschöpfen des Optimierungspotenzials durch Nutzung aller Preisnachlässe (Skonti und Rabatte) In einem nicht automatisierten Umfeld sind i.d.R. 23 - 27 Tage nötig, um Rechnungen zu prüfen und für die Bezahlung frei zu geben. Preisnachlässe können nicht genutzt werden. Die automatisierte Verarbeitung von elektronischen Kreditorenrechnungen beschleunigt die Durchlaufzeiten signifikant und bildet die Voraussetzung, um offerierte Preisnachlässe auch nutzen zu können. Ineffiziente Abgleichprozesse Elektronische Bestellungen und E-Rechnungen bieten die besten Voraussetzungen, diese miteinander automatisch abzugleichen 4.2 Mit E-Rechnung das Potenzial in Kreditoren-/Debitorenabteilung voll ausschöpfen Speziell größere Organisationen mit hohem Rechnungsvolumen streben danach, ihre Kreditoren/Debitorenprozesse durch Teilautomatisierung zu optimieren. Die elektronische Zusammenarbeit mit den Handelspartnern wird in diesen Optimierungsprojekten häufig ungenügend berücksichtigt, obwohl diese das größte Potenzial bietet. © B. Koch, Billentis Seite 60 Studie E-Rechnung 2014 Abbildung 34: Allg. Herausforderungen bei Kreditoren-/Debitorenverarbeitung optimal lösen Erfüllungsgrad, um Herausforderungen zu lösen mit Gemeinsame Herausforderungen bei der Kreditoren-/Debitorenverarbeitung Teilautomatisierung papierbasierter Prozesse Automatisierung mit E-Rechnung Einhaltung von gesetzlichen Anforderungen und Erreichen der Steuerkonformität Verbessern der Qualität und Aktualität der Stammdaten von Handelspartnern Verbessern der betrieblichen Abläufe und Unternehmensfinanzen Umweltverbesserung Validierung der Rechnungsdaten Steigern der Rechnungen mit Bestellbezug; Ausschöpfen des gesamten Potenzials Senken der Verwaltungskosten für Stammdaten; Steigern der elektronischen Interaktion Legende: Hohe Eignung und geringe Eignung um Herausforderungen zu lösen Abbildung 35: Herausforderungen in der Debitorenabteilung optimal lösen Erfüllungsgrad, um Herausforderungen zu lösen mit Debitorenspezifische Herausforderungen Teilautomatisierung papierbasierter Prozesse Automatisierung mit E-Rechnung Fehlende Transparenz, um Potenzial voll auszuschöpfen Senkung der hohen Anzahl an Rechnungsrückfragen und -reklamationen Senkung der hohen Anzahl an Unstimmigkeiten und Ausnahmebehandlungen Abbildung 36: Herausforderungen in der Kreditorenabteilung optimal lösen Erfüllungsgrad, um Herausforderungen zu lösen mit Kreditorenspezifische Herausforderungen Teilautomatisierung papierbasierter Prozesse Automatisierung mit E-Rechnung Fehlende Transparenz, um Potenzial voll auszuschöpfen © B. Koch, Billentis Seite 61 Studie E-Rechnung 2014 Erfüllungsgrad, um Herausforderungen zu lösen mit Kreditorenspezifische Herausforderungen Teilautomatisierung papierbasierter Prozesse Automatisierung mit E-Rechnung Viele kleine Lieferanten mit geringem Rechnungsvolumen Senkung der hohen Anzahl an Unstimmigkeiten und Ausnahmebehandlungen Ausschöpfen des Optimierungspotenzials durch Nutzung aller Preisnachlässe (Skonti und Rabatte) Ineffiziente Abgleichprozesse Viele US-Firmen konzentrieren sich in Phase 1 auf die Teilautomatisierung in der Debitorenund Kreditorenabteilung und die Optimierung der innerbetrieblichen Abläufe. Europäische und lateinamerikanische Unternehmen starten ihre Automatisierungsprojekte oft mit E-Rechnungen und der elektronischen Interaktion mit ihren Handelspartnern. Die Anpassung und Automatisierung der innerbetrieblichen Systeme und Abläufe ist dann eine logische Folge dieser Projekte. Bestandteil davon ist dann häufig auch ein Scanning/OCR-Projekt für die nicht bereits elektronisch eingeschickten Rechnungen. Solange Organisationen intern Papier- und E-Rechnungen parallel verarbeiten, kann das maximale Potenzial nicht ausgeschöpft werden. Nur ein vereinheitlichter Rechnungsverarbeitungsprozess unabhängig vom ursprünglichen Rechnungsformat führt zu einem maximalen Nutzen. Die Kombination von E-Rechnung und Scanning/OCR ist die richtige Antwort darauf. In den meisten Teilen der Welt könnte die E-Rechnung der Katalysator für eine optimale Automatisierung der Kreditoren- und Debitoren-Rechnungsverarbeitung sein. © B. Koch, Billentis Seite 62 Studie E-Rechnung 2014 5. Business Case für Rechnungssteller/-empfänger 5.1 Einsparungspotenzial Das finnische Finanzministerium und einige lokale Unternehmen haben geschätzt, dass die Vollkosten für Eingangsrechnungen 30 – 50 Euro betragen. Mit elektronischen Rechnungen können diese Kosten auf 10 Euro bei teilweise automatisierten und auf 1 Euro bei voll automatisierten Verarbeitungsprozessen reduziert werden [25]. Eine andere Studie des Politecnico di Milano kommt auf Einsparungen von 4 – 12 Euro pro Verarbeitungszyklus für eine steuerkonforme Rechnung beziehungsweise auf bis zu 65 Euro für den gesamten Geschäftsvorfall (inkl. direkt verwandter Beschaffungs- und Finanzprozesse) [26]. Untersuchungen in Deutschland [27] führten zu geschätzten Einsparungen von 15 – 20 Euro. Bei einer elektronischen und automatisierten Rechnungsverarbeitung sind Einsparungen von 1 – 2 % des Umsatzes eine realistische Zielsetzung. Im Rahmen von Beratungsmandaten hat der Autor die Vollkosten für papierbasierte Rechnungen mehrfach analysiert und mit den Kosten für den Einsatz von elektronischen und automatisierten Abläufen verglichen. Das nachfolgende Beispiel zeigt die Situation in einem Industriebetrieb mit 5 000 Mitarbeitern basierend auf einem Kostensatz von 60 €/Stunde (Vollkosten inkl. sämtlicher Gemeinkosten, Arbeitsplatz etc.). Abbildung 37: Einsparungspotenzial für Rechnungssteller (reales Kundenbeispiel) Die Rechnungen in dem obigen Beispiel waren relativ einfach und durchschnittlich 1,5 Seiten lang. In den meisten Unternehmen sind die Rechnungen eher komplexer, womit das Einsparungspotenzial dort entsprechend größer ausfällt. © B. Koch, Billentis Seite 63 Studie E-Rechnung 2014 Abbildung 38: Einsparungspotenzial für Rechnungsempfänger (reales Kundenbeispiel) 5.2 Wie groß ist das eigene Rechnungsvolumen? Es kommt durchaus häufig vor, dass speziell größere Organisationen ihr Rechnungsvolumen gar nicht genau kennen und dadurch auch das Einsparungspotenzial nicht erkennen. Der Grund hierfür liegt meist in einer dezentralen Organisation und dem Einsatz mehrerer Systeme in der Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung. In den letzten 15 Jahren hat der Autor ein Kennzahlensystem entwickelt, mit dessen Hilfe bei Projektbeginn und unbekanntem Rechnungsvolumen eine erste Schätzung vorgenommen werden kann. Die Kennzahlen basieren auf der Zahl der Mitarbeiter. Dies ist zwar nicht in allen Fällen ideal, führt aber insgesamt doch zu einer recht genauen Einschätzung des tatsächlichen Rechnungsvolumens in der jeweiligen Branche. Abbildung 39: Kennzahlen für das Rechnungsvolumen in verschiedenen Branchen Indikation für die Zahl der Rechnungen pro Mitarbeiter Ausgangsrechnungen pro Mitarbeiter Eingangsrechnungen pro Mitarbeiter Kredit- und Kundenkarten 40 000 n/a Versandhaus 8 000 n/a Medien 2 000 20 MRO (Bedarfsgüterindustrie) 1 400 450 Energieversorger 1 200 20 Versicherung (allgemein) 700 30 Elektronik & IT 400 26 Pharmabranche 200 30 Branchenunabhängiger Durchschnitt 200 80 © B. Koch, Billentis Seite 64 Studie E-Rechnung 2014 Indikation für die Zahl der Rechnungen pro Mitarbeiter Ausgangsrechnungen pro Mitarbeiter Eingangsrechnungen pro Mitarbeiter Automobilzulieferer 200 50 Lebensmittellieferant 200 20 Transport und Logistik 100 77 Airlines 35 11 Dienstleistungen und Beratung 20 15 Bank n/a 11 Telekom n/a 39 Industriegüter n/a 60 Catering n/a 100 Handel n/a 250 Zentralregulierer n/a 300 Versicherung im Gesundheitswesen n/a 3 100 7 In Organisationen mit Dienstleistungszentren und/oder Tochterunternehmen können bis zu 10 % für innerbetriebliche Rechnungen hinzugezählt werden (Intercompany Billing). Berechnungsbeispiel: Energieversorger mit Dienstleistungszentrum und 5 000 Mitarbeitern Ausgangsvolumen Eingangsvolumen Intercompany Billing 5.3 5 000 x 1 200 = 6 000 000 5 000 x 20 = 100 000 10 % vom Eingang = 10 000 Kenntnis der aktuellen und künftigen Kosten Erfahrungsgemäß kennen Unternehmen nur die direkten Kosten für die Rechnungsverarbeitung, während die Vollkosten kaum bekannt sind. Dabei stellen die direkten Kosten nur einen Bruchteil aller Verarbeitungskosten insgesamt dar. Für einen realistischen Vergleich sollten dagegen alle folgenden Kosten berücksichtigt werden: • direkte Kosten • indirekte Kosten • versteckte Kosten 5.3.1 Aktuelle Kosten für Ausgangsrechnungen Die offensichtlichsten direkten Kosten sind Druck-, Verpackungs- und Portokosten. In einem bekannten Telekommunikationsunternehmen im deutschsprachigen Raum machen diese jedoch gerade einmal 9 % der aller Rechnungskosten aus. Der Großteil der Kosten bleibt unerkannt oder wird aus anderen Gründen gerne übersehen. Indirekte und versteckte Kosten, die dank elektronischer Rechnungsverarbeitung ebenfalls deutlich reduziert werden können, sind: • Sales Back Office (Abklärungen und Reklamationsbearbeitung) • Kontierung und Abgleich • Zinskosten für gebundenes Kapital 7 In Ländern mit einem Abrechnungssystem wie die Niederlande, die Schweiz usw. © B. Koch, Billentis Seite 65 Studie E-Rechnung 2014 • • • • • • • IT-Entwicklung und –Betrieb Zahlungsverkehrsgebühren (reduzierte oder keine Gebühren bei elektronischen und vollautomatisierten Abläufen) Kundenanfragen wegen verlorenen Rechnungen Archivierung und Zeit für die Suche von abgelegten Rechnungen Abwicklungs- und Verbuchungszeit Ausschöpfen von Skontoabzügen, Optimierung des Cash-Managements Einfachere und schnellere Revision 5.3.2 Aktuelle Kosten für Eingangsrechnungen Noch schlechter als auf der Versandseite ist die Wahrnehmung der tatsächlichen Kosten für die Rechnungseingangsverarbeitung. Typischerweise kann ein Mitarbeiter in der Kreditorenbuchhaltung nur 5 000 – 15 000 Rechnungen pro Jahr verarbeiten. Allein die Personalkosten für diesen Teil betragen also schon 5 – 15 Euro pro Rechnung. Zusätzliche Kosten entstehen im papierbasierten Workflow und bei der Archivierung. Analysen in einigen Organisationen haben gezeigt, dass durchschnittlich 6 Kopien von jeder Rechnung erstellt und dezentral archiviert werden (Sekretariat, Kostenstellenleiter etc.). 5.3.3 Künftige Kosten mit automatisierten Prozessen Kleinere Unternehmen nutzen für ihr begrenztes Volumen die Dienstleistung „E-Rechnung” oft über eine Website. Auf diese Weise fallen keine Implementierungs- und nur geringe Betriebskosten an. Sobald das Volumen der elektronischen Rechnungen größer ist, lohnt sich eine engere Einbindung in die Buchhaltungs-/ERP-Systeme. Neben den Integrationskosten sollten speziell große Organisationen auch ein entsprechendes Budget für das Einführungsprojekt einplanen. Viele E-Invoicing-Dienstleister betreiben ein Netzwerk für den Austausch von elektronischen Rechnungen und anderen Dokumenten. Inzwischen gibt es für sämtliche Unternehmensgrößen und für fast alle Bedürfnisse ein passendes Angebot zu fairen Konditionen. Die Preise sind leistungsabhängig und variieren noch stark. Der Autor empfiehlt, für die Transaktionskosten des Netzwerkbetreibers 0,30 – 0,90 Euro pro Rechnung einzuplanen. Zwar sinken die Verarbeitungskosten mit elektronischen Rechnungen nicht auf null, aber die künftigen Kosten dürften in den meisten Fällen doch 40 – 50 % unter den bisherigen Kosten liegen (siehe auch das Beispiel in Kapitel „5.1 Einsparungspotenzial”). Weltklasseunternehmen verarbeiten teilweise über 125 000 elektronische Eingangsrechnungen pro Jahr und Kreditorenmitarbeiter. Dies ist 10 Mal mehr als das Verarbeitungsvolumen bei Papierrechnungen. 5.4 Business Case 5.4.1 Kleinunternehmen Ihre großen Handelspartner legen zunehmend Wert auf elektronische Rechnungen. Sie ergänzen ihre allgemeinen Geschäftsbedingungen mit entsprechenden Klauseln und schaffen damit die Grundlage dafür, dieses Prinzip beim nächsten Geschäftsfall auch anzuwenden. Der Business Case ist deshalb nicht notwendigerweise der Hauptgrund für Kleinunternehmen, E-Rechnungen © B. Koch, Billentis Seite 66 Studie E-Rechnung 2014 zu unterstützen. Vielmehr steht eine gute Geschäftsbeziehung zu den wichtigsten Geschäftspartnern im Vordergrund. Dieser Migrationsprozess wird inzwischen auch dadurch erleichtert, dass es für die meisten Unternehmen unabhängig von ihrem Rechnungsvolumen ein reichhaltiges Lösungsangebot zu fairen Konditionen gibt. Für Einsteiger mit geringem Rechnungsvolumen und kurzen Fristen für die Einführung steht oft ein Rechnungsportal im Vordergrund. Die Rechnungen können hoch- und heruntergeladen und meist auch auf dem Portal archiviert werden. Diese Light-Variante erfordert zur Benutzung kaum einen Initialaufwand. Lieferanten mögen es aber langfristig nicht, Rechnungen auf den verschiedenen Portalen ihrer Kunden einzutippen. Gerade deshalb versuchen viele von ihnen so lange Papierrechnungen wie nur möglich zu verschicken. Eine etwas höhere Akzeptanz kann erreicht werden, wenn die Rechnungen auf einem Portal eines unabhängigen E-Invoicing-Netzwerkbetreibers eingetippt werden sollen und mehrere Kunden über dieselbe Plattform erreicht werden können. Der absolute Favorit bei Kleinunternehmen ist aber das Versenden von PDF-Rechnungen (sofern der Kunde dies akzeptiert bzw. der Netzwerkbetreiber diese akzeptiert). Diese Methode wird durch diverse Tools unterstützt, ist schnell und für die Versender effizient. 5.4.2 Mittelständische und große Unternehmen Viele Lösungsanbieter publizieren auf ihren Internetseiten auch Berechnungsmöglichkeiten für den Business Case. Ähnliche Tools wurden auch von einigen Universitäten entwickelt oder werden in großer Zahl auf mehreren Themenportalen angeboten. Einige Hyperlinks sind im Quellenverzeichnis von Anhang B zu finden [28]. Da vermutlich nicht alle Leser diese Tools in verschiedenen Sprachen verstehen, sind in der folgenden Tabelle die wichtigsten Kostenkomponenten für den Business Case zusammengestellt. Abbildung 40: Komponenten für die Berechnung des Business Case Komponenten für die Berechnung des Business Case Versender Empfänger Mengengerüst und Basisdaten - Zahl der Handelspartner, die E-Rechnungen unterstützen - elektronischer Anteil am gesamten Rechnungsvolumen - Zinssatz - Vollkosten für eine Arbeitsstunde x x Abwanderungsquote von Kunden mit/ohne E-Rechnungen x Kosten und Einsparungen in der Debitorenbuchhaltung und bei der Archivierung x Kosten und Einsparungen in der Kreditorenbuchhaltung und bei der Archivierung x Cash Management, Zahlungsfrist, Skonti x x Initialkosten (Projekt, Implementierung, Hardware, Software) x x Betriebskosten (intern und extern) x x © B. Koch, Billentis Seite 67 Studie E-Rechnung 2014 5.4.3 Finanzielles Potenzial für den öffentlichen Sektor Der öffentliche Sektor versendet/empfängt mindestens 10 % des gesamten Rechnungsvolumens und gehört damit zu den drei großen Sektoren. Gemessen an der Zahl der Handelspartner ist er sogar mit großem Abstand der wichtigste Bereich: 45 – 65 % aller Unternehmen in einem Land sind Lieferanten und verschicken damit Rechnungen an den öffentlichen Sektor. 100 % aller Unternehmen und Privathaushalte erhalten Rechnungen von dem öffentlichen Sektor. Daher kommt E-Rechnungsinitiativen des öffentlichen Sektors eine absolute Schlüsselrolle für die Marktentwicklung des gesamten Landes zu. Bedauerlicherweise gehört dieser Sektor trotz eines riesigen Einsparungspotenzials aber meist zu den Nachzüglern. Würde ein substanzieller Teil der Papierrechnungen durch E-Rechnungen ersetzt, könnte der öffentliche Sektor in Europa jährlich mindestens 40 Milliarden Euro einsparen (Ausgangsund Eingangsrechnungen). Bislang werden nicht einmal 10 % dieses Potenzials ausgeschöpft. Dieses riesige Einsparungspotenzial wurde inzwischen in mehreren Ländern erkannt, aber das Ausschöpfen desselben innerhalb eines vertretbaren Zeitraums ist eine andere Geschichte. Bundesverwaltungen sind privilegiert, eine Führungsrolle zu übernehmen und ein landesweites Projekt voran zu treiben. Da der öffentliche Sektor sehr fragmentiert ist, müssen zum guten Gelingen eines Projektes relativ viele Personen und Organisationen überzeugt und beim Projekt beteiligt werden. Die volumenmäßige Aufteilung und das Einsparpotenzial über alle föderalen Stufen hinweg sind in Dänemark und der Schweiz grob bekannt. Der Mix aus diesen beiden Ländern wird in der nächsten Grafik gezeigt. Abbildung 41: Verteilung des Einsparpotenzials auf allen föderalen Ebenen Wieweit diese Verteilung auch für andere Länder gilt, hängt im Wesentlichen davon ab, wie zentral oder föderalistisch und dezentral die Aufgaben in einem Land verteilt sind. Für den öffentlichen Sektor in Deutschland haben die Bonpago GmbH und die GoetheUniversität Frankfurt [27] Befragungen betreffend dem Rechnungsvolumen durchgeführt. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass in Deutschland das relative Einsparungspotenzial in den © B. Koch, Billentis Seite 68 Studie E-Rechnung 2014 Kommunen und beim Bund etwas geringer, dafür in den Ländern etwas höher liegen dürfte als in Dänemark und der Schweiz. Abbildung 42: Einsparungspotenzial im öffentlichen Sektor einiger europäischer Länder Land Mindesteinsparungspotenzial Land im öffentlichen Sektor für Ausgangs- und Eingangsrechnungen (Millionen Euro) Österreich Belgien Frankreich Deutschland 600 [19] Mindesteinsparungspotenzial im öffentlichen Sektor für Ausgangs- und Eingangsrechnungen (Millionen Euro) Italien 3.000 Spanien 1.800 4.200 Holland 1.200 8 Schweiz 700 900 6.500 Obige Zahlen basieren auf der Annahme, dass 40 % der E-Rechnungen in unstrukturiertem Format (PDF, teilautomatisiert) und 60 % als strukturierte XML-Rechnungsdaten (vollautomatisierte Prozesse) ausgetauscht, verarbeitet und archiviert werden. Mehrere Staaten beharren auf ausschließlich strukturierten Rechnungsdaten. Dadurch kann das oben berechnete Potenzial deutlich übertroffen werden. Elektronische Rechnungen bieten für den öffentlichen Sektor sehr attraktive Optionen. Allerdings stellt eine flächendeckende Einführung von E-Rechnungen auf allen Verwaltungsstufen auch eine größere Herausforderung dar. Dieses Marktsegment ist alles andere als homogen. Die staatliche Administration bildet einen Teil davon. Die Unterstützung durch Bundesländer, Kantone, Städte und Gemeinden ist genauso wichtig. Gerade in den föderalen Strukturen der deutschsprachigen Länder haben diese Kommunen eine relativ große Autonomie und können frei entscheiden, wieweit und wann sie solche Initiativen unterstützen. Brasilien und Mexico haben aber auch bewiesen, dass selbst mit ähnlichen Strukturen E-Rechnungen landesweit erfolgreich eingeführt werden können. Die Bundesverwaltung hat am meisten Einfluss auf die Gesetzgebung und die Kommunen. Sie ist deshalb privilegiert, landesweite Projekte zu initiieren und zu steuern. Was das Einsparungspotenzial betrifft, verhält es sich aber genau umgekehrt: Die Landes- und Kommunalverwaltungen haben ein weitaus größeres Rechnungsvolumen und können die größten Einsparungen erzielen. Städte sind in einer ausgezeichneten Ausgangslage, elektronische Rechnungen kurzfristig einzuführen und viel Steuergeld einzusparen. Der Autor hat auch für Städte über mehrere Jahre hinweg ein Kennzahlensystem entwickelt und kann damit das Einsparungspotenzial relativ gut abschätzen. Durchschnittlich erhält eine typische Stadt jährlich eine Rechnung pro Einwohner. Alle Bereiche einer Stadtverwaltung (inkl. Steuern, Energieversorgung, Abfallentsorgung, Kommunikation etc.) verschicken typischerweise 2 – 6 Rechnungen pro Jahr und Einwohner. Nachfolgende Zahlen basieren auf der Annahme, dass 40 % der E-Rechnungen in einem unstrukturierten Format (PDF, teilautomatisiert) und 60 % als strukturierte XML-Rechnungsdaten 8 Der Autor der vorliegenden Studie berücksichtigt sowohl die Einsparungen beim elektronischen Rechnungsversand wie -empfang. Dadurch lässt sich der höhere Wert gegenüber [27] weitgehend erklären. © B. Koch, Billentis Seite 69 Studie E-Rechnung 2014 (vollautomatisierte Prozesse) ausgetauscht, verarbeitet und archiviert werden. Rechnungen an/von Unternehmen werden ebenso berücksichtigt wie Verbraucherrechnungen. Abbildung 43: Einsparpotenzial für Städte Einwohner (Millionen) Beispiele für Städte/Metropolen in dieser Größenordnung Basierend auf der Einwohnerzahl gemäß Wikipedia Mindesteinsparungspotenzial (Millionen Euro) 0,1 Bergisch Gladbach, Bern, Bottrop, Bremerhaven, Darmstadt, Erlangen, Fürth, Göttingen, Heilbronn, Ingolstadt, Innsbruck, Jena, Klagenfurt, Koblenz, Lausanne, Moers, Offenbach am Main, Paderborn, Pforzheim, Recklinghausen, Regensburg, Remscheid, Reutlingen, Salzburg, Trier, Ulm, Winterthur, Wolfsburg, Würzburg 3 0,2 Aachen, Augsburg, Basel, Bielefeld, Bonn, Braunschweig, Chemnitz, Erfurt, Freiburg im Breisgau, Gelsenkirchen, Genf, Graz, Hagen, Halle, Hamm, Heidelberg, Herne, Karlsruhe, Kassel, Kiel, Krefeld, Leverkusen, Linz, Lübeck, Ludwigshafen am Rhein, Magdeburg, Mainz, Mannheim, Mönchengladbach, Mülheim an der Ruhr, Münster, Neuss, Oberhausen, Oldenburg, Osnabrück, Potsdam, Rostock, Saarbrücken, Solingen, Wiesbaden, Wuppertal 6 0,5 Bochum, Bremen, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Frankfurt, Hannover, Leipzig, Nürnberg, Stuttgart, Zürich 15 1 Köln, München 30 2 Hamburg, Wien 55 3 Berlin 80 Die Reduzierung der eigenen Kosten ist ein Teil des Business Case im öffentlichen Sektor. Die Erhöhung der Steuereinnahmen ist der andere wichtige Teil. © B. Koch, Billentis Seite 70 Studie E-Rechnung 2014 6. Barrieren überwinden & E-Rechnungsprojekt erfolgreich durchführen 6.1 Barrieren überwinden Mögliche Hindernisse für die Nutzung der E-Rechnung hängen stark vom Einsatzland und der Unternehmensgröße ab. Abbildung 44: Typische Barrieren in vielen europäischen Ländern [19] Barrieren aus Sicht des europäischen Massenmarktes Mögliche Schritte, um diese zu überwinden Rechtliche Anforderungen sind nicht bekannt bzw. irritierend E-Rechnungs-Foren und Bundesverwaltungen sind privilegiert, die relevanten Informationen in geeigneter Weise und aktiv zu den Benutzern zu kommunizieren. Einige von ihnen organisieren Informationsveranstaltungen. Andere haben „Missionare“ beauftragt, die Informationen in den Markt hinaus zu tragen und die Organisationen dabei zu unterstützen, rechtliche Fehler zu vermeiden. Immer mehr Länder betreiben auch Informationsportale, wo man alle relevanten Informationen finden kann. Fehlende Markttransparenz über das Lösungsangebot und die Interoperabilität zwischen den einzelnen E-Invoicing-Netzwerken E-Rechnungs-Foren und Bundesverwaltungen sind privilegiert, die relevanten Informationen in geeigneter Weise und aktiv zu den Benutzern zu kommunizieren. Immer mehr Länder betreiben Informationsportale, wo man alle relevanten Informationen finden kann. Die besten von ihnen offerieren segment-spezifische Informationen an, geführt durch einen Online-Assistenten. Ein Kleinunternehmen klickt sich durch: Kleinunternehmen Rechnungsversender oder –empfänger dann erhält passende und übersichtliche Informationen ohne unnötigen Ballast. Anpassung der innerbetrieblichen Abläufe Kleinbetriebe sind davon wenig betroffen. 40 % der größeren Organisationen bekunden damit aber Mühe. Größere Organisationen mit Workflows haben hier sicherlich die größten Herausforderungen zu lösen. Sie profitieren andererseits auch am Meisten von elektronischen und automatisierten Abläufen. Nebst den systemtechnischen und prozessmäßigen Anpassungen ist es oft auch eine Herausforderung, die betroffenen Mitarbeiter für einen raschen Wechsel zu bewegen. Alte Gewohnheiten halten sich hartnäckig. Projektunterstützung durch den Vorstand und eine gute innerbetriebliche Kommunikation hilft für die Anpassung. Unterschiedliche Anforderungen der Handelspartner betreffend Formaten, Methode und Prozessen Die Lösungs- und Formatvielfalt bei den Handelspartnern ist genauso groß wie deren Wünsche bezüglich Angaben auf der Rechnung (z.B. Bestell-Nummer) und den Prozessabläufen. Da dies speziell beim direkten Austausch von E-Rechnungen zwischen den Handelspartnern herausfordert, hilft z.B. die Verwendung eines passenden Rechnungsstandards. E-Invoicing-Netzwerkbetreiber können © B. Koch, Billentis Seite 71 Studie E-Rechnung 2014 Barrieren aus Sicht des europäischen Massenmarktes Mögliche Schritte, um diese zu überwinden für die Benutzer die Komplexität signifikant reduzieren. Nutzenpotenzial nicht erkannt Eine bessere Marktkommunikation ist nötig, speziell durch Aufzeigen der individuellen Einsparungen für Aufgangs- und Eingangsrechnungen in Abhängigkeit vom Rechnungsvolumen. Berechnungs-Tools können kostenlos genutzt werden [28]. Handelspartner unterstützt E-Rechnung nicht Statistisch gesehen ist die Wahrscheinlich hoch, dass Ihr Handelspartner die E-Rechnung bereits unterstützt. Eher liegen keine Informationen darüber vor, dass er sie unterstützen würde. Einige Bundesverwaltungen bzw. E-Rechnungs-Foren bieten bereits öffentliche Teilnehmerverzeichnisse an. Das wohl beste Beispiel wird in Finnland betrieben: http://www.tieke.fi. Auch im Schweizer Verzeichnis www.edirectory.ch haben sich inzwischen mehrere tausend Benutzer eintragen lassen. Falls ein Handelspartner doch noch keine E-Rechnungen unterstützt, braucht er oft nur einen Anstoß, dies rasch zu unterstützen. Auch ein Hinweis, wie er dies anpacken kann (z.B. Informationswebseite) hilft, dies zu beschleunigen. Aufgabenteilung mit Dritten Je nach Land nutzen bis zu 50 % der primär kleineren Unternehmen externe Dienstleistungen im direkten Umfeld der Rechnungsverarbeitung. Diese Dienstleister haben oft Bedenken, dass ihnen durch neue und papierlose Verfahren Umsätze verlustig gehen. Steuerberater und gewerbliche Buchhalter, welche die Buchführung und Rechnungsverarbeitung für KMUs durchführen, werden auch in einer elektronischen und automatisierten Welt viele Geschäftsmöglichkeiten entdecken. Die Innovativen unter ihnen dürften zu den größten Nutznießern dieses technologischen Wandels sein. E-Rechnungs-Foren und Themenportale könnten durch vermehrte Aufklärungsarbeit die versteckten Wiederstände abbauen. 6.2 Erfolgsfaktoren Viele innovative Menschen auf der Welt passen sich flexibel und rasch an neue Situation an. Die Mehrheit verändert ihr Verhalten aber nur unter einem gewissen Druck. Dies gilt auch im geschäftlichen Umfeld. Eine freundliche Aufforderung an die Handelspartner, Rechnungen künftig doch nur noch elektronisch zu schicken oder zu empfangen, führt kaum zu einem raschen und großen Erfolg. Das teilweise schwache Wirtschaftswachstum und ein immer größerer Kostendruck dürften dazu beitragen, die Welt sowie das geschäftliche und private Verhalten rascher den neuen Gegebenheiten anzupassen. Bezüglich des Einsatzes von E-Rechnungen ist es empfehlenswert, den Druck der Handelspartner gar nicht erst abzuwarten. Vielmehr ist es ratsam, ein Projekt für die elektro© B. Koch, Billentis Seite 72 Studie E-Rechnung 2014 nische Rechnungsverarbeitung proaktiv zu starten. Nur so ist es möglich, alles ohne großen Zeitdruck zu klären und den Migrationsprozess vom Papier hin zu elektronischen Rechnungen kontrolliert durchzuführen. Die wichtigsten Gründe dafür, dass E-Rechnungsprojekte nicht immer auf Anhieb den gewünschten Erfolg bringen, sind: • Unterschätzen der Bedeutung eines solchen Projektes und der vielen betroffenen Abläufe und Abteilungen im Unternehmen • schwache Projektleitung • zu großer technischer Fokus (die größten Herausforderungen liegen in der Automatisierung der Prozesse und der rechtzeitigen Unterstützung durch die Handelspartner) Erfolgsfaktoren für E-Rechnungsprojekte sind: • Erkenntnis der Geschäftsleitung über das Potenzial elektronischer Rechnungen in einem größeren Zusammenhang (es geht um weit mehr als das Ersetzen der Druck-/Versandkosten oder der Rechnungserfassung in das ERP-System). • Managementunterstützung, da viele Abteilungen in die Rechnungs- und Archivierungsabläufe involviert sind. • Ein sehr engagierter interner Auftraggeber. • Definition einer 3-Jahresstrategie gefolgt von einer stufenweisen Einführung. Ein kurzfristiger Erfolg in einem Teilbereich sollte ebenfalls Bestandteil davon sein (z. B. nur ein Rechnungsstrom in einer Abteilung oder einem Tochterunternehmen). • Interne und externe Kommunikation an betroffene Schlüsselpersonen. • Exzellente Rollout-Strategie, um schnell eine große Zahl von Handelspartnern für den elektronischen Rechnungsaustausch zu gewinnen (idealerweise wird der elektronische Kanal zum Standard erklärt und die E-Rechnung aktiv vermarktet). • Realistische Einschätzung der mittel- und langfristigen technischen Möglichkeiten innerhalb Ihrer Organisation inkl. Workflow und Archivierung richtige Entscheidung für Make/Buy und Rechnungsaustausch direkt oder via Dienstleister. • Vermeiden Sie eine teure Neuerfindung von Lösungen, die schon hundertfach verfügbar sind und im praktischen Einsatz erprobt wurden. • Seien sie realistisch bezüglich der technischen Möglichkeiten Ihrer Handelspartner, elektronische Rechnungen zu versenden, zu empfangen und zu archivieren (dies ist nämlich meist deutlich tiefer, als Sie erwarten); einfache und wirtschaftliche Schnittstellen und wahrscheinlich externe Dienstleister sind wesentlich. Die vielversprechendsten Modelle werden in Kapitel 2.3. beschrieben. 6.3 Der beste Fokus für Ihre Organisation Viele Organisationen tauschen bereits einige elektronische Meldungen entlang der Handelsprozesse miteinander aus. Für diese Unternehmen sind elektronische Rechnungen lediglich eine Erweiterung und ein Schritt hin zur Automatisierung der kompletten Handelsprozesse. Für die Mehrheit stellen E-Rechnungen den ersten Schritt auf dem Weg zu elektronischen und automatisierten Handelsprozessen dar. Unternehmen beginnen oftmals mit der „Königin aller Meldungen“, den Rechnungen. In den meisten Fällen ist es in der Tat ein guter Ansatz, „nur“ mit Rechnungen zu beginnen und aktiv einen hohen elektronischen Anteil anzustreben. E-Rechnungen alleine ergeben bereits einen sehr interessanten Business Case! © B. Koch, Billentis Seite 73 Studie E-Rechnung 2014 Mittelfristig sollten weitere Optimierungsschritte eingeplant werden. Dies kann entweder in Richtung der vorgelagerten oder der nachgelagerten Prozesse erfolgen. Zusätzliche Einsparungen lassen sich durch die papierlose Automatisierung aller Handelsprozesse erzielen. Einige Rechnungsströme dominieren stärker als andere und bieten ein höheres Optimierungspotenzial. Der Autor empfiehlt eine Priorisierung der Rechnungsströme und die Umsetzung entlang dem vielversprechendsten Potenzial. Abbildung 45: Priorisierung der Rechnungsströme Firmeninterne Rechnungen Eingangsrechnungen Konzern / Firma Bereich 1 Ausgangsrechnungen B2C Bereich 2 B2B Bereich n Quelle: Billentis Eingangsrechnungen Organisationen in einer starken Position als Einkäufer dürften dazu neigen, Eingangsrechnungen zuerst auf elektronische Kanäle umzustellen. Sie haben die nötigen Druckmittel, um ihre Lieferanten rasch zur elektronischen Rechnungsstellung zu bewegen. Unternehmensinterne Rechnungen Dieses Volumen und das entsprechende Optimierungspotenzial werden oft unterschätzt. Interne Rechnungen sind aber die einzigen, die voll unter der Kontrolle der jeweiligen Organisation sind. Soweit diese Rechnungen innerhalb der gleichen steuerlichen Organschaft ausgetauscht werden, können sie einfach elektronisch verarbeitet oder sogar via Kontoübertrag transferiert werden. Gehören die Austauschparteien zu verschiedenen Organschaften, kann es Sinn machen, diese ERechnungen hinsichtlich gesetzlicher Anforderungen wie externe Rechnungen zu behandeln. Ausgangsrechnungen Große Rechnungssteller bieten Verbraucherrechnungen schon lange in elektronischer Form an. Vorzugsweise schicken/bieten sie ihre Rechnungen nach dem Direktmodell an (ohne zwischengeschaltete Dienstleister). In den meisten Fällen können damit aber maximal 40 % der Kunden motiviert werden, auf Papierrechnungen zu verzichten. Um den elektronischen Anteil zu erhöhen, können E-Rechnungen zum Standard erklärt werden. Die zusätzliche Rechnungsverteilung über ein Rechnungsnetzwerk (E-Rechnungen via Internetbanking oder andere Lieblingsportale der Verbraucher) dürfte die Akzeptanz weiter steigern. Die größte Popularität genießt aber in vielen Ländern die Rechnungszustellung als PDF-Anhang per E-Mail. Dasselbe gilt auch für Rechnungen im geschäftlichen Umfeld (B2B). In diesem Fall sind aber die gesetzlichen Ansprüche etwas höher (Gewährleistung der Authentizität, Integrität, langfristige Lesbarkeit, Archivierung). © B. Koch, Billentis Seite 74 Studie E-Rechnung 2014 6.4 Kenntnis der eigenen Rechnungsumgebung Bei Projekten in größeren Organisationen war es für den Autor immer wieder interessant, festzustellen, wie heterogen die Umgebung in den Unternehmen ist, z. B.: • Einsatz vieler unterschiedlicher ERP- und Buchhaltungssysteme • dezentrale Umgebung für Rechnungsversand und –eingang • fehlende Kontrolle über die im Umlauf befindlichen Papierrechnungen • fehlende Transparenz bezüglich aller Rechnungsströme, des Volumens und der verschiedenen Methoden der Verarbeitung • verschiedene dezentrale Langzeitarchive • Unklarheit betreffend Rechnungsoriginal und Kopien • parallele und isolierte Projekte in verschiedenen Unternehmensbereichen für Scannen, Workflow und Archivierung Sollte der Leser dieser Studie in einer größeren Organisation arbeiten, ist es nützlich, obige Punkte zu klären und mittelfristig eine homogene Lösung anzustreben. 6.5 Szenario für die interne Implementierung In einer fragmentierten größeren Organisation lässt sich der größte Nutzen erreichen, wenn die folgenden Migrationsschritte durchlaufen werden. Beitrag zu Einsparungspotenzial Abbildung 46: Optimierungsschritte und Nutzenpotenzial Automatisieren der relevanten Prozesse Dematerialisieren Zentralisieren Typische Optimierungsschritte in größeren Organisationen Möglicherweise nimmt dieser Migrationspfad zu viel Zeit in Anspruch (z. B. 2 Jahre), weshalb zuerst einige dezentrale Unternehmensteile auf elektronische Rechnungen umstellen sollten. Idealerweise sind die Rahmenbedingungen für eine künftige Zentralisierung bereits bekannt und © B. Koch, Billentis Seite 75 Studie E-Rechnung 2014 können bei der Planung und Implementierung der neuen Prozesse und System bereits berücksichtigt werden. Die Umstellung auf elektronische und automatisierte Prozesse ist generell ein guter Schritt. Es ist aber auch immer ratsam, historisch gewachsene Prozesse generell kritisch zu hinterfragen. Nicht selten können 50 % der Altlasten ohne jegliche Verluste eliminiert werden. 6.6 Kenntnis der Möglichkeiten und Grenzen der Handelspartner Wenngleich die 80-20-Regel auf viele Bereiche unseres Lebens zutrifft, kann sie für Rechnungsströme meist nicht angewandt werden. Die nachfolgend dargestellte Verteilung für Eingangsrechnungen ist in den meisten Organisationen viel wahrscheinlicher. Abbildung 47: Musterverteilung für Eingangsrechnungen Jährliche Rechnungen pro Lieferant 1.000 100 10 Quelle: Billentis 20 Anzahl Lieferanten 250 ~10.000 Die Zahl der Lieferanten mit mehr als 100 Rechnungen pro Jahr liegt oft bei nur 20 – 50. Weitere 1 000 schicken typischerweise 10 – 100 und die große Mehrheit weniger als 10 Rechnungen jährlich. Große Unternehmen haben oft rund 10 000 Lieferanten und (abhängig vom Produkt und Vertriebskanal) mehrere zehntausend Kunden. Die Mehrheit der Lieferanten und Kunden sind Kleinunternehmen. Sie setzen nicht nur unterschiedlichste EDV-Systeme ein, sondern haben auch meist begrenzte Möglichkeiten für den Export/Import von elektronischen Rechnungsdaten in einem strukturierten Format. Zudem können die Handelspartner in verschiedenen Ländern ansässig sein, anderen gesetzlichen Anforderungen an elektronische Rechnungen unterliegen, eine andere Sprache sprechen und eine andere Kultur pflegen. Elektronische Rechnungsprojekte können nur erfolgreich sein, wenn diese Rahmenbedingungen im Projekt angemessen berücksichtigt werden. Das beinhaltet unter anderem Anreizsysteme, um die Handelspartner mit einfachen und gesetzeskonformen Lösungen anzubinden. Während große Rechnungssteller und –empfänger die Abläufe für elektronische Rechnungen voll in ihre Systeme integrieren, haben mittelgroße und kleine Unternehmen oft andere Anforderungen. © B. Koch, Billentis Seite 76 Studie E-Rechnung 2014 Abbildung 48: Anforderungen von Organisationen unterschiedlicher Größe Größe Anforderungen von Versendern Anforderungen von Empfängern Groß • • vollständige ERP-Integration Zwei-Wege-Kommunikation (z. B. Bestellung in die eine und Rechnung in die andere Richtung) externes Archiv (wird manchmal sofort oder in einem 2. Schritt intern aufgebaut) • • • • vollständige ERP-Integration Zwei-Wege-Kommunikation (z. B. Bestellung in die eine und Rechnung in die andere Richtung) externes Archiv (wird manchmal sofort oder in einem 2. Schritt intern aufgebaut) Mittel • • • vollständige ERP-Integration Export-Tools (CSV, ...) externes Archiv • • • vollständige ERP-Integration Import-Tools (CSV, ...) externes Archiv Klein • • Printer-Treiber Rechnungseingabe über Internetportal (WebEDI) elektronische Formulare PDF externes Archiv oder CD-Archiv • Internetportal für Rechnungspräsentation bzw. den Download (z. B. Internetbanking) PDF externes Archiv oder CD-Archiv • • • 6.7 • • Passendes Anbindungs-Modell für Ihre Handelspartner Die Technik bildet nur einen vergleichsweise kleinen Teil eines E-Invoicing-Projektes. Viel wichtiger für den Erfolg ist das rasche Erreichen eines hohen elektronischen Anteils bzw. die Rollout-Strategie (Lieferanten-/Kundenanbindung). Abbildung 49: Verschiedene Anbindungsmodelle in der Praxis Opt-In Ein Rechnungssteller oder –empfänger bereitet seine EDV-Systeme und –Abläufe für E-Rechnungen vor. Er informiert seine Handelspartner über die neue Möglichkeit und fordert sie auf, Rechnungen künftig elektronisch auszutauschen. Jeder Handelspartner muss hiervon überzeugt werden, z. B. mit guten Argumenten, Anreizen oder leichtem Druck. Diese traditionell freundliche Methode wurde in der Vergangenheit normalerweise angewandt, wird aber nach Möglichkeit zunehmend durch die Opt-Out-Methode ersetzt. Opt-Out Ein Rechnungssteller oder –empfänger bereitet seine EDV-Systeme und –Abläufe für E-Rechnungen vor. Er informiert seine Handelspartner über die neue Möglichkeit und erklärt, dass Rechnungen ab einem festgelegten Termin nur noch elektronisch ausgetauscht werden sollen. Sollte jemand die Zustimmung verweigern, kann er sich durch eine aktive Mitteilung ausklinken (Opt-Out). Zwar kann dieser Handelspartner Rechnungen weiterhin auf Papierbasis austauschen, wird dafür aber eventuell finanziell für die höheren Kosten bestraft (Penalty). Dieses Opt-OutModell führt zu schnellen Resultaten und einem hohen elektronischen Rechnungsanteil. Es kann von vielen größeren Organisationen praktiziert werden. Es steht primär im Vordergrund, wenn eine stabile Basis von Handelspartnern regelmäßig miteinander kommuniziert. Ideale Beispiele dafür sind Leasingunternehmen, Transport- & Logistikunternehmen, Telekommunikationsunternehmen, Energieversorger, Kredit- und Kundenkarten, Lieferanten für Büromaterial und Industriebedarfsgüter, Onlinedienste und alle, die via Extranet oder Standard Client Software untereinander kommunizieren. © B. Koch, Billentis Seite 77 Studie E-Rechnung 2014 Rechnungssteller, die dieses Modell heute anwenden, benutzen dafür häufig signierte PDF-Rechnungen. Diese sind oft mit XML-Daten angereichert, was für die Empfänger die Voraussetzung dafür schafft, diese strukturierten Daten in ihre Kreditorensysteme zu importieren. Abbildung 50: Erfolgsraten und elektronischer Rechnungsanteil 1 Jahr nach Rollout-Start Modell Elektronischer Anteil von sämtlichen Rechnungen versendergetrieben „Opt-In“ 1–5% wechselnde Handelspartner 5 – 50 % längerfristig stabiles Netzwerk von Handelspartnern versendergetrieben „Opt-Out“ 85 – 90 % empfängergetrieben „Opt-In“ 1 – 5 % für Organisationen mit geringer Einkaufsmacht 50 – 70 % für Organisationen mit starker Einkaufsmacht empfängergetrieben „Opt-Out“ bis zu 90 % für Organisationen mit starker Einkaufsmacht und Versand elektronischer Bestellungen Die Mehrheit der europäischen Unternehmen hat nicht unbedingt ein günstiges Umfeld für die Opt-Out-Methode. Trotzdem sollte dieses Modell in Betracht gezogen und allenfalls situativ etwas im Hinblick auf die Praktizierbarkeit angepasst werden. Mit ziemlicher Sicherheit wird es von einigen Ihrer Geschäftspartner angewandt, was natürlich auch einen direkten Einfluss auf Ihr Unternehmen hat. 6.8 Lösungsszenarien Komplette Eigenentwicklungen sind heute keine realistische Option mehr: • Aufgrund der Projekt-, Entwicklungs- und Betriebskosten gibt es kaum einen Business Case dafür. • Bis es läuft, dauert es ganz einfach zu lange. • Es gibt keinen Grund, Bestehendes neu zu erfinden. Es werden bereits hunderte von Lösungen und Dienstleistungen angeboten, die praxiserprobt sind. Im Vordergrund steht der Kauf von Lösungen oder Leistungen externer Anbieter. Abbildung 51: Externe Transaktionsleistungen und –lösungen Transaktionsleistungen Programme • • • • • • • SaaS (Software as a Service) Signaturdienstleistungen E-Invoicing-Netzwerkleistungen Rechnungseingangsbearbeitung (inklusive Digitalisierung und Datenextraktion für papierbasiertes Restvolumen) elektronische Beschaffung, elektronische Marktplätze Archivleistungen © B. Koch, Billentis • • Lösungen für den teil- oder vollautomatischen Versand/Empfang elektronischer Rechnungen inklusive Unterstützung der unterschiedlichsten Datenformate Signatursoftware oder Geräte, Public Key Infrastructure (PKI); SignaturVerifizierungs-Tools und Internetportale Rechnungs-Cockpit (Überwachung aller Ausgangs-/Eingangsrechnungen und der im Unternehmen zirkulierenden Rechnungen) Seite 78 Studie E-Rechnung 2014 Transaktionsleistungen Programme • • • • • Invoice Management Workflow elektronische Beschaffung Schnittstellensoftware o Datenkonversion und Mapping Tools o Printer-Treiber mit Funktionalität für elektronische Rechnungserstellung, digitaler Signatur und sicherem Versand Archiv Welches der obigen Szenarien gewählt wird, hängt von mehreren Faktoren ab: • Make-or-Buy-Strategie der Organisation • eigene Umgebung und Anpassungsfähigkeit in Bezug auf IT-Systeme und –Prozesse • Rechnungsvolumen • Business Case • interne Lösungsanforderungen • Möglichkeiten und Anforderungen der Handelspartner Größere Organisationen prüfen häufig 2 – 3 Szenarien, vergleichen sie und entscheiden sich für eines davon. Dieser Analyse folgt ein Pflichtenheft, welches an 2 – 4 Anbieter verschickt wird. 6.9 Projektplan Kleinunternehmen können technisch gesehen innerhalb weniger Stunden oder Tage elektronische Rechnungen verschicken/empfangen. Mehr Zeit nimmt es dann in Anspruch, viele Handelspartner dazu zu motivieren, die Rechnungen künftig elektronisch auszutauschen. In größeren Organisationen variiert der Projektplan stark in Abhängigkeit von der vorhandenen Umgebung und dem gewünschten Integrations- und Automatisierungsgrad. Abbildung 52: Indikation für den Projektplan und die Implementierungsdauer Szenario Zentralisierte, homogene Umgebung Dezentrale, heterogene Umgebung Eingabe/Hochladen von Rechnungen über ein externes Rechnungsportal oder Nutzung eines speziellen Printertreibers Anzeigen/Herunterladen der Rechnungen über ein externes Rechnungsportal Elektronisches Archiv beim Portalbetreiber 0,1 – 1 Tage 1 Monat Rechnungsexport/-import über Debitoren-/Kreditorenbuchhaltung Elektronisches Archiv bei externem Dienstleister 0,5 – 2 Wochen 3 Monate Obiges Szenario mit detaillierter Analyse, Prozess-Redesign, Workflow-System, Archiv-Integration 6 Monate 1 – 1,5 Jahre © B. Koch, Billentis Seite 79 Studie E-Rechnung 2014 Obiges Szenario mit Integration von weiteren rechnungsrelevanten Meldungen (elektronische Bestellungen, Lieferscheine, Empfangsbestätigung, Zahlung etc.) 6.10 bis 1 Jahr bis 2 Jahre Projektcheckliste Analyse • Intern • • o Rechnungsrelevante Prozesse, Systeme und Abteilungen/Tochterunternehmen/Filialen o Rechnungsströme o Mögliche Hemmnisse und Maßnahmen zur Lösung o Struktur, Potenzial und rechtliche Rahmenbedingungen (speziell in multinationalen Unternehmen) Handelspartner o Rechnungsvolumen o Technische Möglichkeiten o Bereitschaft zur Unterstützung o Rechtliche Rahmenbedingungen (speziell für ausländische Partner) Strategischer Fokus und Prioritäten Konzept • Lösungsszenario • Entscheid für Software-Kauf und Inhouse-Betrieb oder Nutzung eines externen E-InvoicingNetzwerkes • Etappenweiser Ansatz (ein Unternehmensbereich nach dem Anderen) oder „Big Bang” (organisationsweite Umstellung auf einmal) • Implementierungsszenario • Zu planende Initial- und Betriebskosten • Rollout-Strategie für die Anbindung der Handelspartner Pflichtenheft • Die wichtigsten 20 (Muss-)Anforderungen • Weitere gewünschte Anforderungen (2. E-Mail) Falls externe Services oder Programme gekauft werden sollen • Anbieterauswahl • Benchmark • Vertrag • Test Implementierung • Interne Einführung • Test • Anpassung der Systeme bei Handelspartner • In Ländern wo gesetzlich gefordert (Deutschland, Schweiz etc.): Erstellen der Verfahrensdokumentation Rollout, Anbindung Handelspartner • Konzept mit Lösungsszenarien für jede Kategorie von Handelspartner • Frühzeitiger und persönlicher Dialog mit strategischen Lieferanten/Kunden • Massen-Rollout © B. Koch, Billentis Seite 80 Studie E-Rechnung 2014 Regel während dem Projekt in größeren Organisationen: Kommunizieren Sie mindestens zweimal so viel wie Sie glauben wäre nötig – Sie können nicht zu viel kommunizieren! © B. Koch, Billentis Seite 81 Studie E-Rechnung 2014 7. E-Rechnungen als Chance in einem unbeständigen Marktumfeld 7.1 Übersicht Natürlich gibt es mehrere Gründe für die Einführung der elektronischen Rechnungsverarbeitung. Ein Faktor allerdings treibt die Entwicklung ganz besonders voran: Selbst während starken wirtschaftlichen Wachstumsphasen bestätigen verschiedene Organisationen, dass die Prozessoptimierung und Optimierung der Unternehmensfinanzen die wichtigste treibende Kraft für die ERechnung darstellen. Dies gewinnt ganz besonders an Bedeutung, wenn sich das Marktumfeld rasant verändert. Der Autor sieht eine Reihe von Parametern, wie die E-Rechnung die Unternehmensfinanzen positiv beeinflussen kann. Abbildung 53: Mit E-Rechnungen die Unternehmensfinanzen optimieren Kostenreduktion Mit elektronischen Rechnungen die Unternehmensfinanzen optimieren Verbessern des Working Capital 7.2 Steigern der Kostenelastizität Kostenreduktion In Kapitel 3 ist detailliert beschrieben, wie der Business Case aussehen könnte – und das ist sehr vielversprechend. Der Autor versuchte, die realen Gegebenheiten aus der Praxis wiederzugeben: Organisationen ersetzen nur einen Teil ihrer Papierrechnungen durch elektronische und sie optimieren ihre Prozesse auch nur teilweise. Das nachfolgende Kapitel beschreibt die klassische Entwicklung in den meisten Organisationen. Heute werden meist erst die tiefhängenden Früchte geerntet. Nur wenige Unternehmen überprüfen dabei kritisch ihre historisch gewachsenen Prozesse und optimieren diese. Es wird wohl noch einige Jahre dauern, bis dieser nächste Schritt folgt und die Prozesse schlanker werden. Das maximale Potenzial wird meist stufenweise ausgeschöpft, wobei der Weg zum Ziel mit recht unterschiedlichen Strategien erfolgen kann. © B. Koch, Billentis Seite 82 Studie E-Rechnung 2014 Abbildung 54: Migrationspfad, um das volle Potenzial auszuschöpfen 7.2.1 Steigern des elektronischen Anteils Es ist interessant festzustellen, dass der elektronische Rechnungsanteil in den verschiedenen Organisationen außerordentlich stark variiert. % E-Rechnungen Abbildung 55: Erfolgsrate in Abhängigkeit von der eingesetzten Rollout-Methode 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Loop E-Order + E-Invoice Powerplay Pressing 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Klassischer Ansatz Jahr nach Betriebsaufnahme der E-Rechnung © B. Koch, Billentis Seite 83 Studie E-Rechnung 2014 Phase Beschreibung Klassischer Bis jetzt treiben hauptsächlich die großen Unternehmen die Marktentwicklung Ansatz voran. Sie drängen ihre größeren Handelspartner dazu, die E-Rechnung ebenfalls zu unterstützen. Bei diesem Modell (Überzeugen eines Handelspartners nach dem anderen) wird die Opt-In-Anbindungsmethode (s. Abbildung 16) eingesetzt. Bei den meisten Organisationen liegt der elektronische Rechnungsanteil nach mehreren Jahren bei gerade einmal 25 – 30 %. In einem nächsten Schritt versuchen diese Großunternehmen, ihre mittelgroßen und kleinen Handelspartner für die E-Rechnung zu gewinnen. Selbst mit erhöhten Marketingaktivitäten haben aber diese Großfirmen nicht genügend Kraft, um den Markt alleine zu entwickeln. Sie sind darauf angewiesen, dass der Massenmarkt mit der Zeit eine allgemeine Reife erreicht. Bis dahin bleiben die jährlichen Wachstumsraten und das eigene elektronische Volumen begrenzt. Dieses evolutionäre Vorgehen war während dem letzten Jahrzehnt typisch und wird nach wie vor angewandt. Es führte aber bis heute nirgends zu einem breiten Marktdurchbruch. Pressing Großunternehmen können mit einer besseren Methode nach drei Jahren durchaus einen elektronischen Rechnungsanteil von über 60 % erreichen. Leider passiert dies nicht von alleine oder indem man die Handelspartner freundlich bittet. Stattdessen ist ein erhöhter Druck in Kombination mit geeigneten Marketingaktivitäten nötig. Zusätzlich müssen in den meisten Fällen die allgemeinen Geschäftsbedingungen angepasst/ergänzt werden. Damit wird auch die vertragliche Grundlage geschaffen, um die Handelspartner künftig mit größerem Nachdruck zur E-Rechnung zu bewegen. Obwohl die Anbindung von Handelspartnern mit größerem Druck stattfindet, ist es immer noch eine faire Methode, solange für die Betroffenen unabhängig von ihrer Größe auch passende Lösungen zu fairen Preisen angeboten werden. Die Hürden für neue Benutzer sollen so tief wie möglich sein. Ein erster Schritt kann beispielsweise über den Internet-Browser erfolgen. Idealerweise ist für die betroffenen Handelspartner bereits ein Benutzerkonto vorbereitet und sie können dieses mit einem einfachen Mausklick aktivieren. In einem weiteren Schritt können sie ihre Login- und Stammdaten bei Bedarf noch anpassen und gleich mit dem elektronischen Rechnungsaustausch starten. Eine steigende Zahl großer Unternehmen wendet diese Methode bereits an. Powerplay Für die meisten großen Unternehmen ist es auch möglich, nach etwa 3 Jahren einen elektronischen Rechnungsanteil von über 80 % zu erreichen. Die oben beschriebene Methode mit viel „Pressing“ wird ergänzt um Geldstrafen bzw. Verarbeitungsgebühren für Papierrechnungen: • Rechnungssteller berechnet EUR 1 – 3,50 an Verbraucher und EUR 5 – 25 an Unternehmen • Empfänger zieht EUR 15 – 25 vom Rechnungsbetrag ab und zahlt nur den reduzierten Betrag Loop E-Order & E-Invoice In mehreren größeren Organisationen geht für mehr als 40 % der Rechnungen eine formelle Bestellung mit Bestellnummer voraus (gemäß Paystream Advisors [29] liegt dieser Wert in den USA allerdings nur bei 15 %). Der Anteil von Rechnungen mit Bestellbezug steigt allerdings überall rapide an. Unternehmen haben die einzigartige Chance, bereits nach einigen Monaten sämtliche Rechnungen mit Bestellbezug elektronisch zu erhalten. © B. Koch, Billentis Seite 84 Studie E-Rechnung 2014 Phase Beschreibung Lieferanten erhalten naturgemäß gerne Bestellungen. Werden diese Bestellungen künftig nur noch elektronisch angeboten, akzeptieren sie die neuen und elektronischen Kanäle rasch. Dank dieser elektronischen Bestelldaten können recht einfach E-Rechnungen erzeugt und an den Besteller zurückgeschickt werden. Dieses Modell führt zu einer schnellen Win-Win-Situation sowohl für die Lieferanten als auch die Käufer. Die in obiger Tabelle beschriebenen Methoden sind grundsätzlich nicht neu. Es ist doch einigermaßen überraschend, dass nicht zahlreichere Unternehmen das Maximum aus der elektronischen Rechnungsverarbeitung herausholen und eine vielversprechendere Methode wählen. 7.2.2 Erweitern des Prozess-Automatisierungsgrades Viele „E-Rechnungen“ haben heute lediglich den Charakter von bildhaften, elektronischen Rechnungskopien. Dies überrascht auch nicht, denn die Leute sind mit PDF-Dateien vertraut und die Hürden, damit zu starten, sind gering. Dennoch darf nicht vergessen werden, dass der finanzielle Nutzen damit in erster Linie beim Rechnungssteller entsteht. Empfänger möchten lieber einen Schritt weiter gehen und ebenfalls von elektronischen Rechnungen profitieren. Dazu brauchen sie aber strukturierte Rechnungsdaten. Im Markt sind einige Verbesserungen und Entwicklungsschritte bemerkbar: • PDF-Rechnungsbild Intelligente PDFs inkl. Rechnungsbild und zusätzlich strukturierten Rechnungsdaten, interaktiven Komponenten, digitalen Signaturen, Protokolldateien, Workflow-Funktionalität; Intelligente PDF-Rechnungen können sowohl durch Menschen direkt wie auch Informatiklösungen interpretiert werden. • PDF-Rechnungsbild strukturierte XML-Rechnungen • Scanning mit reinem Bildergebnis Scanning + Datenextraktion/OCR + Workflow Obige Entwicklungen helfen, den Automatisierungsgrad auch auf der Empfängerseite zu erhöhen. Die in einigen Ländern schwache Wirtschaftsentwicklung und der ständig steigende Wettbewerbsdruck sollten dafür sorgen, dass sich mittelfristig die Qualität der E-Rechnungen (inkl. strukturierter Daten) verbessert. Weiter fortgeschrittene Unternehmen sollten bereits höhere Ziele anstreben als nur die automatische Rechnungsverarbeitung. Dies lohnt sich in der Tat: Die Automatisierung der Rechnungsverarbeitung bedeutet meist erst ein Drittel des Weges und das maximale Optimierungspotential für die gesamte Prozesskette kann nur anteilig ausgeschöpft werden. Weitere Automatisierungsschritte für vor- und nachgelagerte Geschäftsprozesse werden in den kommenden Jahren voraussichtlich in den Vordergrund rücken. © B. Koch, Billentis Seite 85 Studie E-Rechnung 2014 Abbildung 56: Ausschöpfen des gesamten Optimierungspotenzials Lieferant Offertanfrage Ausschreibung Rechnung Empfangsbestätigung Rechnungsverarbeitung Zahlung Archiv Archiv 7.3 Steigern der Kostenelastizität 7.3.1 Inhouse-Entwicklung oder Lösung eines externen Anbieters? Einsparungspotenzial Lieferschein Bestellung Vertrag 1/3 Bestellbestätigung E-Invoicing Netzwerk Offerte Katalog 2/3 Käufer Unternehmen in kleineren Ländern bevorzugen meist marktgeprüfte Lösungen von externen Anbietern. Solche Lösungen sind in der Tat zahlreich (hunderte) verfügbar und von guter Qualität. Aus dieser Sicht mag es erstaunen, dass hauptsächlich Unternehmen in größeren Ländern immer noch danach streben, das Rad neu zu erfinden und häufig Eigenentwicklungen anstreben. Dies gilt in diesen Ländern nicht nur für größere Unternehmen, sondern auch für Unternehmen mit weniger als 20 000 Mitarbeitern. Eigenentwicklungen entstehen am häufigsten in Organisationen, wo Projekte für die E-Rechnung durch die Informatikabteilung initialisiert und vorangetrieben werden. Rechtliche Abklärungen, auch der Anforderungen von den Handelspartnern (typischerweise in Dutzenden von verschiedenen Ländern), sind sehr anspruchsvoll beziehungsweise für die meisten ein unlösbares Problem. Meistens scheitern solche Projekte und diese Unternehmen wechseln nach den schmerzlichen Erfahrungen zu markterprobten Lösungen von externen Anbietern. 7.3.2 Fixkosten in variable Kosten umwandeln Produktnachfrage und Umsatz werden immer schwankungsanfälliger. Selbst gut etablierte Unternehmen müssen in diesem wirtschaftlichen Umfeld durchaus einen recht kurzfristigen Rück- © B. Koch, Billentis Seite 86 Studie E-Rechnung 2014 gang von 30 und mehr Prozent finanziell verkraften können. Aus diesem Grund versuchen Unternehmen, ihre Fixkosten in variable Kosten umzuwandeln. E-Invoicing-Anbieter haben früh auf diese Situation reagiert und offerieren passende OnDemand-Services oder Mietmodelle für Software. Teure Inhouse-Investitionen können dadurch vermieden werden. In wirtschaftlich unsicheren Zeiten haben viele Unternehmen ihr Investitionsbudget eingefroren. Der Autor geht davon aus, dass weiterhin viele Unternehmen ihre Eigenentwicklungen ersetzen durch externe Dienstleistungen auf Basis variabler Kosten. Diese externen Lösungen sind skalierbar und der Benutzer bezahlt nur für Leistungen, die er auch wirklich bezieht. 7.4 Optimieren des Working Capital 7.4.1 Heutige Herausforderungen und künftige Optionen Die globale Finanzkrise, die Kreditklemme und die großen wirtschaftlichen Schwankungen bereiten vielen Finanzchefs Sorgen. Wie können sie das gebundene Kapital und die Liquidität verbessern? Die Automatisierung der Rechnungsverarbeitung stellt dafür eine Schlüsselkomponente dar! Die Nachfrage nach einer finanzoptimierten Prozesskette steigt. Der Markt sucht zunehmend nach Lösungen, welche die teils divergierenden Interessen von Lieferanten und Käufern gleichermaßen berücksichtigen. Überdurchschnittlich häufig tauchen die folgenden Themen in den Medien und Internetforen auf: • Optimieren des Cash Flow und des Working Capital • Verkürzen der Forderungslaufzeit (DSO, Days Sales Outstanding) • Verarbeitungs- und Workflow-Prozesse beschleunigen, um von den angebotenen Skonti (Discounts) profitieren zu können. • Zahlungsgarantien; Risikominimierung • Handelsfinanzierung / Trade Finance; Supply Chain Finance • Zugang zu Liquidität; Kapitalaufwand reduzieren • Selektive Handelsfinanzierung (nicht für Gesamtumsatz, sondern für Einzelrechnungen oder einzelne Handelspartner) • Die Lieferanten dabei unterstützen, beim Wachstumstempo der Hauptkunden mitzuhalten. Diese häufig genannten Themen reflektieren recht gut die gegenwärtige Marktnachfrage und auch was die Lösungsanbieter offerieren. Die große Herausforderung für die Anbieter ist aber nach wie vor ein ausgewogenes Angebot sowohl für Lieferanten wie Käufer, aber auch Kunden jeglicher Größenordnung und unabhängig vom Wohnsitzland. 7.4.2 7.4.2.1 Verbessern der organisationsinternen Abläufe Steigern der Transparenz für Eingangsrechnungen Für gewöhnlich empfangen und verarbeiten 30 – 35 % der größeren Unternehmen ihre Rechnungen nach wie vor dezentral. Fast alle von ihnen setzen mehrere ERP- bzw. Buchhaltungslösungen ein. Eine solche Umgebung erzeugt für die Finanzverantwortlichen einige Probleme: Sie kennen weder die Zahl der im Umlauf befindlichen Rechnungen, die offene Rechnungssumme, noch den Status betreffend der Rechnungskontrolle und Freigabe. © B. Koch, Billentis Seite 87 Studie E-Rechnung 2014 Nach Einführung der E-Rechnung verfügen die Unternehmen im Normalfall über einen zentralen Server für den Rechnungsausgang und -eingang. Dadurch wird die Übersicht für die Finanzverantwortlichen deutlich gesteigert und bildet die Grundlage für die Optimierung des Working Capital. 7.4.2.2 Beschleunigen der internen Abläufe für Eingangsrechnungen Lieferanten leiden derzeit stark unter der Kreditklemme. Dies gilt ganz speziell für KMUs. Sie bieten deshalb vermehrt Skonti (Discounts) für die frühzeitige Bezahlung der Rechnungen an. Die Wirkung dieser Discounts ist generell jedoch begrenzt und die Zahlungsfrist (z. B. 15 Tage, um von den Discounts profitieren zu können) konnte bis jetzt nicht wesentlich verbessert werden. Der Hauptgrund für das ungenutzte Verstreichen der Discount-Fristen liegt hauptsächlich im Unvermögen größerer Organisationen, ihre (Papier-)Eingangsrechnungen in weniger als 23 – 25 Tagen zu verarbeiten. Ein kürzlicher Beratungskunde des Autors hat bestätigt, dass er wegen der langen Durchlaufzeit durchschnittlich Discounts von EUR 1,50 pro Papierrechnung verschenkt. Alleine die Discountvorteile haben die ganzen Projektkosten und Investitionen für das E-Invoicing-Projekt mehr als kompensiert! Eine effiziente Workflow- und Archivlösung wird häufig als Resultat eines E-InvoicingProjektes in den Unternehmen eingeführt. Dadurch entsteht eine maximale Transparenz für den Finanzmanager in Echtzeit und bildet eine wichtig Grundlage für die Optimierung des Working Capital. 7.4.3 Handelsfinanzierung / Trade Finance / Supply Chain Finance (SCF) Der Begriff „Supply Chain Finance“ steht für eine Reihe von Lösungen für die Finanzierung von Lieferungen vom Ursprung bis zum Zielort. Ziel ist es, das Working Capital für die Handelspartner entlang der ganzen Lieferkette zu optimieren. Dies gewinnt in einer wirtschaftlich wechselhaften Zeit ganz besonders an Bedeutung. Die Marktmöglichkeiten für SCF-Lösungen sind sehr bedeutend. Der weltweite Markt für das Forderungsmanagement wird auf USD 1,3 Billionen geschätzt. Discounts und das Asset-basierte Kreditgeschäfte steuern ein zusätzliches Potenzial von USD 100 Milliarden respektive USD 340 Milliarden bei. Erst ein kleiner Prozentsatz der Unternehmen nutzt gegenwärtig SCFTechnologien. Immerhin die Hälfte von ihnen plant aber, solche Lösungen einzuführen [Wikipedia]. 43 % der deutschen und 61 % der britischen Unternehmen streben an, ihre Liquidität entlang der Lieferkette mit entsprechenden Lösungen zu optimieren [30]. Einige Lösungen, welche unter dem Begriff SCF und mit Bezug zur E-Rechnung angeboten werden: • Asset-basierte Kreditgeschäfte, z. B. Hypotheken, Factoring und Reverse Factoring • Forderungsmanagement-Services – Auslagern des Forderungsmanagements und Inkassoverfahrens an Dritte. Dies kann auch die Finanzierung und Zahlungsgarantien einschließen • Dynamic Discounting Lieferanten sind in erster Linie interessiert an einer Finanzierung, an Garantien und raschen Zahlungen. Der Fokus der Käufer liegt eher beim Working Capital, Nutzen der angebotenen Discounts usw. Anbieter sollten beide Seiten bedienen und Lösungen bereitstellen, die für Unter- © B. Koch, Billentis Seite 88 Studie E-Rechnung 2014 nehmen jeglicher Größenordnung passend sind. Wichtig scheint die Möglichkeit zu sein, solche Services von Fall zu Fall selektiv nutzen zu können. Eine Komponente von SCF sticht im Moment speziell hervor und kann optimal mit der E-Rechnung kombiniert werden. Sie wird deshalb separat in nachfolgendem Kapitel beschrieben. 7.4.4 Dynamic Discounting Dynamic Discounting ist ein Skontoverfahren, welches es Lieferanten und Käufern erlaubt, Zahlungskonditionen wie „30 Tage Netto“ dynamisch anzupassen und dadurch Zahlungen zu beschleunigen. Der Kunde reserviert einen Teil seiner liquiden Mittel und definiert einen Zinssatz für frühe Zahlungen. Sobald Rechnungen kontrolliert und akzeptiert sind, werden die Lieferanten automatisch über neue Frühzahlungsmöglichkeiten informiert. Über ein Portal sind Lieferanten in der Lage, ihre akzeptierten Rechnungen und angebotenen Frühzahlungskonditionen vor Ablauf der offiziellen Zahlungsfrist anzuschauen und dynamisch Skonti zu gewähren. Die Dynamic Discounting Funktionalität kann direkt als Plug-In in die ERP- oder Buchhaltungslösung der Handelspartner integriert werden. Ein weiterer eleganter Weg ist ein „Pay me early button“ (Schaltfläche für frühe Zahlungen) auf dem Rechnungsportal des Käufers (falls das Direktmodell angewandt wird) oder auf dem Portal des E-Invoicing-Netzwerkbetreibers. 7.5 Zusammenarbeitsmodell für Handelsfinanzierung und E-Invoicing Netzwerke Zweifellos wird Trade Finance / SCF in diesem wechselhaften wirtschaftlichen Umfeld an Bedeutung gewinnen. Gemäß einer Studie von Demica [30] erwarten führende Banken in Europa für 2015 jährliche Wachstumsraten zwischen 20 % und 30 %. Dieses Wachstum könnte sich gegen Ende der Dekade verringern und wird für 2020 auf immerhin noch 10 % geschätzt. Die elektronische Rechnung hat das Potenzial, als Katalysator für ein starkes Wachstum der SCF zu wirken. Der erfolgreichste Weg für die rasche Verbreitung von SCF könnte sein, diese Lösungen völlig in die E-Invoicing-Plattform zu integrieren. Diese kann dann alle relevanten Informationen verwalten und zwischen den Handelspartnern und jeweils involvierten Geldgebern elektronisch austauschen. Zahlungsverkehrsanbieter (Banken oder andere) können mit Technologieanbietern als Betreiber von E-Invoicing-Netzwerken komplementär zusammenarbeiten. © B. Koch, Billentis Seite 89 Studie E-Rechnung 2014 Abbildung 57: Komplementäres Zusammenarbeitsmodell Geldgeber Geldgeber Zahlungs-Service Betreiber 1 E-Invoicing Netzwerk Betreiber 1 Zahlungs-Service Betreiber 2 E-Invoicing Netzwerk Betreiber 2 Zahlungs-Service Betreiber n E-Invoicing Netzwerk Betreiber n Lieferant Offenes Netzwerk für Rechnungsaustausch Geldgeber Offenes Netzwerk für Handelsfinanzierung Geldgeber Lieferant Käufer Käufer Rolle Beschreibung und Kommentare Geldgeber Der Geldgeber kann ein Finanzinstitut, ein Investmentfonds, ein Private-Equity-Unternehmen oder der Käufer selbst sein. Ein Geldgeber entscheidet, bei welchen Ratingkriterien er Geld zur Verfügung stellen will. Der Geldgeber verpflichtet sich gegenüber dem Pool. Je nach Risikobereitschaft kann er an einem oder mehreren Pools teilnehmen. Gefragt sind flexible und auktionsähnliche Modelle mit internationaler Abdeckung für alle Handelspartner. Offenes Netzwerk für Handelsfinanzierung Ein solches offenes Netzwerk sollte in diesem Sinne heute noch nicht existieren. Banken betreiben häufig ihre eigenen Plattformen. Kunden mögen dies aber in der Regel nicht. Sie fühlen sich in dieser bankspezifischen Umgebung gefangen und haben keine Garantie für dauerhaft marktgerechte Finanzierungskonditionen. Einige Plattformen, die von bankunabhängigen Zahlungsverkehrsdienstleistern betrieben werden, sind diesbezüglich etwas offener gestaltet. Idealerweise entsteht in naher Zukunft eine anbieterneutrale und offene Plattform, wo durch mehrere Geldgeber eine wettbewerbsintensive Preisgestaltung erfolgen kann. Zahlungsservice Dies kann eine Bank sein oder ein anderer Anbieter. Der Zahlungsverkehrsdienstleister bietet verschiedene Finanzierungsprodukte an und stellt die Datenkommunikation zwischen dem SCF-Netzwerk und einem oder mehreren E-InvoicingNetzwerkbetreibern sicher. E-InvoicingNetzwerkbetreiber Millionen von Organisationen nutzen bereits E-InvoicingNetzwerke. Diese sind vertraut mit den unterschiedlichsten Kundenanforderungen betreffend Buchhaltungssystemen und Rechnungsabläufen. Diese Kompetenz der Technologieanbieter ist elementar, solange die elektronische Rechnungsverarbeitung noch kein Standardgeschäft darstellt. © B. Koch, Billentis Seite 90 Studie E-Rechnung 2014 Rolle Beschreibung und Kommentare Banken können ebenfalls E-Invoicing-Netzwerkbetreiber sein, sind aber primär in reiferen Märkten erfolgreich, wo ERechnungen inzwischen als (zumindest teilweise) standardisiertes Produkt eine hohe Akzeptanz finden. In den meisten Ländern ist dies jedoch (noch) nicht der Fall. Ein Vorteil der Finanzdienstleister ist aber definitiv die Möglichkeit, SCF-Produkte in einem stark wachsenden Markt anzubieten. Solange jedoch Banken selbst E-Invoicing-Netzwerke betreiben, haben sie wohl nur die Möglichkeit, bis zu 35 % ihres eigenen Kundenstamms zu adressieren. Alternativ können sie ihre Strategie ändern. Sie können sich auf die SCF-Services konzentrieren und sich komplementär zu den Netzwerkbetreibern aus dem Technologieumfeld aufstellen. Die Netzwerkbetreiber agieren als Reseller für die SCF-Produkte der Banken, welche dadurch praktisch 100 % der E-Invoicing-Benutzer erreichen können. Offenes Netzwerk für Rechnungsaustausch 7.6 Eine rasch steigende Zahl von Netzwerkbetreibern verbindet ihre Plattformen mit Mitbewerbern, um elektronische Rechnungen und andere Geschäftsmeldungen plattformübergreifend auszutauschen. Das Potenzial der E-Rechnung Die E-Rechnung und die damit verbundene Prozessautomatisierung könnte DIE Antwort sein auf die heutigen Herausforderungen im stetig wechselnden Marktumfeld. Sie ist die Schlüsselkomponente, um Kosten deutlich zu senken, das Working Capital zu verbessern und die Kosten elastischer zu gestalten. Die Zeit ist reif, um den nächsten Schritt jetzt zu machen! © B. Koch, Billentis Seite 91 Studie E-Rechnung 2014 8. Sponsoren dieser Studie Ariba, ein SAP Unternehmen Basware B&L Management Consulting Billexco Bundesdruckerei Cape Vision / SmartPath Comarch crossinx Datamolino EDICOM Esker INPOSIA MACH Neopost Deutschland Nintu Informatik OnCommerce OpusCapita PostFinance QuoVadis Trustlink Schweiz Readsoft SIX Payment Service Swisscom/Conextrade Taulia Tungsten – ehemals OB10 Bemerkungen zum nächsten Kapitel Die folgenden Seiten mit dem Vermerk “Sponsor” in der Kopfzeile sind ausschließlich von Sponsoren beigesteuerte Inhalte. © B. Koch, Billentis Seite 92 Studie E-Rechnung 2014 8.1 Sponsor Ariba, ein SAP Unternehmen Hauptsitz in Deutschland: Ariba, ein SAP Unternehmen Am Prime Parc 13 65479 Raunheim Deutschland Länder mit dem höchsten E-InvoicingUmsatz USA, UK, Deutschland, Frankreich Rechtskonforme Verarbeitung von E-Rechnungen unterstützt in Der Euro-Zone, den USA, Teilen von Südamerika und Asien sowie Neuseeland und Australien. Anzahl Mitarbeiter, die mehrheitlich für 500 E-Rechnung arbeiten Anzahl aktiver Nutzer auf eigenem E-Invoicing Netzwerk Lieferanten: Buyer/Käufer: 1,5 Millionen 35.000 Art des Angebots Cloud-Lösungen für den Einkauf und das Finanzwesen Unterstützte Prozesse in der SupplyChain Ariba unterstützt den kompletten Prozess vom Einkauf bis zur Bezahlung Ihrer Waren und Dienstleistungen. Dies beinhaltet das Sourcing, die Ausgabenanalyse, das Vertragsmanagement, Katalogmanagement, den Austausch von Bestellungen und Rechnungen über das Ariba Network und weitere Angebote für ein verbessertes Working Capital Management anhand von dynamic discounting. Mehrwert-Dienstleistungen Unbegrenztes Lieferanten Enablement, Working Capital Management, Beratung, globaler Support Hauptsegmente im Zielmarkt Industrieübergreifend Unterstützte Sprachen Fast alle europäischen Sprachen sowie Chinesisch und Japanisch Alleinstellungsmerkmal Mit den Cloud Lösungen von Ariba automatisieren Sie Ihre gesamte Kreditorenbuchhaltung. Papierrechnungen entfallen, die Durchlaufzeiten und Kosten für die Bearbeitung sinken deutlich. Über das Ariba Network laufen die derzeit größten e-Invoicing Transaktionsvolumen überhaupt. Viele Ihrer Lieferanten sind also wahrscheinlich längst bei uns angemeldet. Alle anderen lassen sich in kürzester Zeit für vereinfachte Rechnungsstellungsprozesse einbinden. Besondere technische Voraussetzungen sind dafür nicht erforderlich. Seite 93 Studie E-Rechnung 2014 Sponsor Ariba, ein SAP Unternehmen Cashmanagement: Ganz sicher Vorteile Über das Ariba Network tauschen Sie alle wichtigen Dokumente digital aus: Vom Angebot über die Bestellung und Rechnung bis hin zu Zahlungsinformationen. So lassen sich alle Prozesse beschleunigen und viele automatisieren. Sie nutzen konsequent Skonti, verkürzen Forderungslaufzeiten und halten systemgestützt alle internationalen Compliance-Vorgaben sicher ein. • Ziele • • • • • Effektivere Einkaufs- und Finanzprozesse durch eine verbesserte Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette Vertragskonditionen aushandeln und einhalten Bislang undenkbare Transaktionen über das Ariba Network abwickeln Kosten sparen und Liquidität steigern • • • Ressourcen durch elektronische Bestell- und Rechnungsprozesse schonen Alle Geschäftsbeziehungen zentral überblicken, verwalten und optimieren Transaktionen durchgängig, schnell und präzise steuern Transparenz über sämtliche Ausgaben gewinnen Compliance über den gesamten Rechnungsprozess hinweg sicherstellen Neue Handelspartner finden, die perfekt zu Ihrem Geschäft passen Lösung • • • Das Ariba Network fügt sich nahtlos in Ihre SAP-Umgebung ein. Rechnungen und andere Dokumentewerden automatisch in passende Formte umgewandelt. Das Ariba Network unterstützt alle Anforderungen im B2B-Handel, einschließlich E-Procurement, E-Invoicing und Working Capital Management. Zusammenfassung Das Ariba Network ist das größte offene Handelsnetzwerk der Welt. Rund 1,5 Millionen Unternehmen führen dort täglich ihre Transaktionen aus, alle zwei Minuten kommt ein neues hinzu. Arbeiten auch Sie in der Cloud mit Ihren Kunden, Lieferanten und Partnern zusammen – einfach, direkt und ganz gleich, welche IT-Lösungen diese einsetzen. Alle Beschaffungs-, Verkaufs- und Zahlungsvorgänge lassen sich über eine einzige, zentrale Oberfläche steuern. Kontakt: Jakob Goik Marketing Manager E-Mail: [email protected] Telefon: +49 6142 189 1151 Website: de.ariba.com Seite 94 Studie E-Rechnung 2014 8.2 Sponsor Basware Basware GmbH Willy-Brandt-Allee 2 81829 München Deutschland Länder mit dem höchsten E-InvoicingUmsatz Europa Rechtskonforme Verarbeitung von E-Rechnungen unterstützt in Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, Bulgarien, Chile, Costa Rica, Dänemark, Deutschland, Ecuador, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Hong Kong, Island, Irland, Isle of Man, Israel, Italien, Kanada, Kolumbien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Marokko, Mexiko, Monaco, Niederlande, Neuseeland, Norwegen, Österreich, Peru, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Singapur, Slowakei, Slowenien, Spanien, Südafrika, Tschechische Republik, Ungarn, Uruguay, UK, USA, Zypern Anzahl Mitarbeiter, die mehrheitlich für 1500+ E-Rechnung arbeiten Anzahl aktiver Nutzer auf eigenem E-Invoicing Netzwerk 1 Mio. Unternehmen im Basware Commerce Network mit 80.000 aktiven Käufern Art des Angebots Dienstleistungen für den Versand und den Empfang von E-Rechnungen und den Austausch beschaffungsrelevanter Dokumente und Kataloge, Lösungen für die Rechnungseingangsbearbeitung und das Procurement. Unterstützte Prozesse in der SupplyChain Purchase-to-Pay und Order-to-Cash, Transaktionslösungen und -dienstleistungen Mehrwert-Dienstleistungen Paymentlösungen, dynamic discounting, Archivierung, Analytics Hauptsegmente im Zielmarkt Käufer und Lieferanten jeder Größe und aller Branchen Unterstützte Sprachen (mit Kundensup- Basware Transactions Service unterstützt alle Spraport und Onlinehilfen) chen. Kundenservice ist erhältlich in Deutsch, Englisch, Französisch, Niederländisch, Finnisch, Schwedisch, Norwegisch und Dänisch. Alleinstellungsmerkmal Größtes offenes Handelsnetzwerk der Welt, das eine Million Unternehmen und über 170 e-InvoicingAnbieter verbindet. Seite 95 Studie E-Rechnung 2014 Sponsor Die Basware Lösungen und Dienstleistungen Die Basware Purchase-to-Pay (P2P)-Lösungen wurden für mehr Kontrolle und Transparenz im gesamten Transaktionszyklus von der Beschaffung bis zur Bezahlung entwickelt – von der Bestellung von Waren und Leistungen bis zur Bearbeitung und der abschließenden Rechnung – mit vollständigem Überblick über den Cashflow und finanzielle Verpflichtungen. Die Basware P2P-Lösungen stehen als Software as a Service (SaaS) oder als interne Lizenzversion zur Verfügung. Dank unserer Erfahrung bei der Integration von über 250 ERPSystemen ist der Einstieg in die BaswareLösungen einfach und ohne Änderungen an der bestehenden Infrastruktur möglich. Basware Purchase-to-Pay beinhaltet vier wesentliche Lösungsbereiche: Basware Procurement, Basware Rechnungsbearbeitung, das Basware Commerce Network und die Basware Payment-Lösungen. 1. Basware Procurement Die Basware Procurement-Lösungen wurden zur Verwaltung aller eProcurement-Aktivitäten im gesamten Purchase-to-Pay entwickelt. Sie stellen allen Anwendern eine einfache, leicht zu bedienende Benutzeroberfläche für alle Beschaffungsbereiche zur Verfügung und ermöglichen die Zustellung von Kataloginhalten genehmigter Lieferanten, unterstützen die Entwicklung eines Best Practice Purchase-to-PayProzesses für alle indirekten Ausgaben sowie eine einfache Vernetzung mit den Lieferanten über das weltweit größte offene Handelsnetzwerk. Kontroll- und Genehmigungsworkflows bis zum Transfer genehmigter Rechnungen zum ERP-System oder zu anderen Systemen zur Ausführung der abschließenden Zahlung. 3. Das Basware Commerce Network & Basware Transactions Service Das Basware Commerce Network ist ein offenens System für alle Unternehmen – Käufer, Lieferanten und Partner – mit Fokus auf eine Zusammenarbeit bei globalen Handelstransaktionen. Für unsere Kunden bedeutet das, dass es nur einen Zugangspunkt für alle Vertriebs- und Einkaufsrechnungen und Mitteilungen gibt, die elektronisch und regelkonform zwischen Geschäftsparteien ausgetauscht werden und zwar unabhängig davon, wo auf der Welt sie sich befinden. Seit mehr als einem Jahrzehnt hat Basware systematisch ein Netzwerk aufgebaut, um so viele internationale e-Invoicing-Netzwerke wie möglich in ein System einzubinden. Heute ist das Basware Commerce Network mit über 170 internationalen e-InvoicingNetzwerken verbunden und bringt über eine Million Unternehmen zusammen. Damit ist es das größte offene Netzwerk der Welt. Und es wächst beständig weiter. Basware-Kunden sind in über 100 Ländern tätig und tauschen im Netzwerk mehr als 80 Millionen Transaktionen jährlich aus. 4. Basware Payment-Lösungen 2. Basware Rechnungsbearbeitung In Zusammenarbeit mit unserem Partner MasterCard bieten wir Käufern die Möglichkeit, Zahlungsfristen zu verlängern. Gleichzeitig profitieren die Lieferanten von schnellen garantierten Zahlungseingängen und ausführlichen Überweisungsdaten. Als eine zentrale Komponente des Purchase-toPay-Portfolios automatisieren die Basware Rechnungsbearbeitungslösungen den gesamten Rechnungsbearbeitungsprozess, von der Datenerfassung der Papierrechnung, einer vollständigen e-Invoice-Integration, automatisiertem Abgleich mit Bestellungen oder Rechnungsplänen, Weitere Informationen: Basware GmbH Willy-Brandt-Allee 2 D-81829 München Tel: +49 (0)89 427 437 50 E-Mail: [email protected] www.basware.de Seite 96 Studie E-Rechnung 2014 8.3 Sponsor B&L Management Consulting GmbH Hauptsitz: B&L Management Consulting GmbH Schumannstr. 41 60325 Frankfurt Deutschland Art des Angebots Gestaltung optimaler Prozesse für die Debitoren- und Kreditorenabläufe durch IT-Einsatz Unterstützte Prozesse in der SupplyChain Beschaffungsprozesse, Rechnungs- und Finanzprozesse, Dokumentenmanagement und Archivierung für traditionelle und elektronische Verfahren Mehrwert-Dienstleistungen Neutrale Beratung von der Potenzialanalyse über Anbieterauswahl bis zu Einführungsunterstützung Hauptsegmente im Zielmarkt Rechnungsversender und Rechnungsempfänger in allen Branchen Unterstützte Sprachen Deutsch / Englisch Alleinstellungsmerkmal Anbieter- und produktneutrale Beratung im alleinigen Interesse des Kunden und für das anvisierte Ziel. Über 20 Jahre Erfahrung in den kaufmännischen Prozessen. Seite 97 Studie E-Rechnung 2014 Sponsor B&L, Architekten für Information Management Rechnungsprozesse optimal gestalten Beratungspakete Die Optimierung der Rechnungsprozesse steht bei vielen Unternehmen ganz oben auf der Agenda. Die neue gesetzliche Lage verstärkt diesen Effekt noch. Dennoch gibt es bei der organisatorischen und technischen Integration in das Unternehmen Einiges zu beachten, um die Potenziale zu nutzen und rechtlich sicher sein zu können. Info eInvoicing: Wenn es zunächst nur darum geht die Begriffe, die prinzipiellen Möglichkeiten und die Nutzenpotenziale des eInvoicing kennenzulernen ist diese Informationsveranstaltung der richtige Einstieg. Wir optimieren Prozesse sowohl für Ausgangsrechnungen als auch für Eingangsrechnungen, unabhängig von Produktinteressen ganz nach Ihren individuellen Anforderungen. Durch unsere Beratung erhalten Sie Antwort auf Ihre Fragen: • Welcher Nutzen kann über automatisierte Rechnungseingangsbearbeitung erreicht werden? • Welche Rechnungsarten (Papier, Fax, eMail mit PDF, EDI) lassen sich einbinden? • Welches Rechnungsvolumen ist für kurzfristigen ROI erforderlich? • Was ist für die Anerkennung des Vorsteuerabzuges zu beachten? • Wo liegen die Herausforderungen für Rechnungssteller und Rechnungsempfänger? Wir konzipieren Lösungen bzgl. Organisation und Technik, legen mit Ihnen die optimale Sourcing-Strategie fest und wählen geeignete Produkte und Dienstleister aus. Quickstart eInvoicing: Für eine weiter gehende Orientierung und die Klärung grundsätzlicher Fragen bietet sich unser Startpaket an. Wir besprechen mit Ihnen alle wesentlichen Facetten, bezogen auf Ihre ganz individuelle Situation und Sie erhalten eine Entscheidungsgrundlage, ob sich eine elektronische Rechnungsbearbeitung rechnet und was alles zu beachten ist. Einführungspaket eInvoicing: Die Erarbeitung eines detaillierten Fachkonzepts, inkl. der SOLL-Prozesse sowie die Klärung der Sourcing-Strategie, die Erstellung einer Ausschreibungsunterlage und die Durchführung der Produktauswahl bzw. Ausschreibung sind Bestandteile dieses Pakets. Performance-Check eInvoicing: Wenn Sie bereits eine elektronische Rechnungseingangsbearbeitung einsetzen, interessiert es Sie sicher, ob Sie alle Potenziale wirklich schon ausgeschöpft haben. Compliance eInvoicing: Mit Inkrafttreten der GoBD wird es umso wichtiger, die Nachvollziehbarkeit der Prozesse, die Vollständigkeit der Dokumentablage und die Integrität der Daten nachweisen zu können. Wir unterstützen bei der Erstellung der Verfahrensbeschreibung und dem Aufbau der internen Kontrollmechanismen. Die von uns angebotene Methodik spart Zeit, sorgt für geringen Aufwand bei der Pflege und garantiert die notwendige Aktualität. Website: www.bul-consulting.de Kontakt: Christian Brestrich, 069 133093-0, [email protected] Seite 98 Studie E-Rechnung 2014 8.4 Sponsor Billexco Hauptsitz: Billexco AG c/o RA Hans Hagmann Baarerstrasse 78 6300 Zug / Schweiz Länder mit dem höchsten E-InvoicingUmsatz Zentraleuropäische Länder Rechtskonforme Verarbeitung von E-Rechnungen unterstützt in Billexco nutzt die Signaturservices von TrustWeaver und erfüllt die MWST-rechtlichen Anforderungen von 50+ Ländern. Anzahl Mitarbeiter, die mehrheitlich für Netzwerk von verschiedenen Firmen E-Rechnung arbeiten Anzahl aktiver Nutzer auf eigenem E-Invoicing Netzwerk Rechnungsversender mehr als 8‘000 Firmenempfänger mehr als 8‘000 Private Empfänger keine, reine B2B Plattform Art des Angebots Einfacher und gesetzlich anerkannter Austausch von PDF Rechnungen. Unterstützte Prozesse in der SupplyChain Rechnungsstellung und Rechnungsempfang Mehrwert-Dienstleistungen OCR Erkennung und Langzeitarchivierung Hauptsegmente im Zielmarkt Für alle Branchen geeignet, Schwerpunkte in der Reisebranche und im Handel Unterstützte Sprachen DE, EN, FR, ES, IT Alleinstellungsmerkmal Registrierung innert weniger Minuten möglich und ist sofort zur Teilnahme bereit. Kein Setup und keine Monatsgebühren. Die ideale Ergänzung zu rein strukturierten Rechnungen garantiert raschen Rollout. Seite 99 Studie E-Rechnung 2014 Sponsor PDF RECHNUNGSVERSAND IN DER ONLINE-COMMUNITY „Billexco - The billing exchange community“ ist eine globale Online-Community für Firmen zum einfachen und sicheren Austausch von Rechnungen im PDF Format, wobei die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften für den Vorsteuerabzug gewährleistet ist. Zur Teilnahme reicht die übliche PC-Infrastruktur: Computer mit Internetanschluss. Jede Firma kann sich innert weniger Minuten online anmelden und ist sofort zur Teilnahme bereit. Der Rechnungsversand wird über Geschäftsbeziehungen zwischen den Teilnehmern gesteuert. Diese werden aktiv, wenn beide Parteien zustimmen. Rechnungen hochladen ist entweder manuell über die Billexco-Website www.billexco.com, per E-Mail oder SFTP (für grössere Rechnungsmengen) möglich. Die PDF-Dateien werden dann von Billexco digital signiert und somit rechtsgültig. Der Rechnungsempfang geschieht entweder durch manuelles Herunterladen, via E-Mail oder SFTP. Billexco bietet verschiedene Abonnemente an, um unterschiedliche Bedürfnisse bzgl. Service und Rechnungsmenge optimal abzudecken. Das Netzwerk Billexco ist seit 2010 in Betrieb und seither rasant gewachsen. Derzeit sind über 8000 Mitglieder registriert, darunter 200 grosse Unternehmen, wie Alpiq InTec, Charles Vögele, Mobiliar, Planzer, PwC und Swiss, um nur einige zu nennen. Nach einer Anfangsphase entfaltet nun das Konzept der Community seine volle Wirkung und es entsteht ein echtes Netzwerk von Beziehungen. Jedes neue Mitglied hat gute Chancen, unter den bereits bestehenden Mitgliedern Geschäftspartner zu finden, die sofort zum Rechnungsaustausch bereit sind. Vermehrt erweitern Mitglieder auch ihre Rollen: bisherige Rechnungsempfänger beginnen, ihre Rechnungen via Billexco zu versenden, und umgekehrt. Schweizer Bundesverwaltung auf Billexco Die Schweizer Bundesverwaltung ist seit Anfang Juni 2014 Mitglied der Billexco-Community. Damit können alle Verwaltungseinheiten ihre Rechnungen neu auch als PDF-Datei empfangen. Ziel der Bundesverwaltung ist es, möglichst viele elektronische Rechnungen zu erhalten, um so Effizienzvorteile zu realisieren. Neben einer EDI-Schnittstelle bietet die Bundesverwaltung dank Billexco eine äusserst einfache, günstige und problemlos nutzbare Schnittstelle für alle ihre Rechnungssteller an. Damit ist sichergestellt, dass wirklich jede Firma, die mit der Bundesverwaltung Geschäftsbeziehungen unterhält, von den Vorteilen des digitalen Rechnungsaustauschs vollumfänglich profitieren kann. Das User-Interface Als globale Community steht das einfach zu bedienende Web-Frontend in fünf Sprachen zur Verfügung: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch. Die Gestaltung ist so optimiert, dass eine komfortable Benutzung auch auf Tablet-Computern möglich ist. Website: www.billexco.com Kontakt: Walter Hagmann, +41 (0)41 727 7567, [email protected] Seite 100 Studie E-Rechnung 2014 8.5 Sponsor Bundesdruckerei GmbH Hauptsitz: Bundesdruckerei GmbH Oranienstraße 91 10969 Berlin Deutschland Länder, in denen wir den höchsten Umsatz mit E-Invoicing erzielen Deutschland, Österreich Anzahl Mitarbeiter, die mehrheitlich für 40 E-Rechnung arbeiten Anzahl aktiver Nutzer auf eigenem E-Invoicing Netzwerk Rechnungsversender > 100.000 Firmenempfänger Keine Angaben Art des Angebots • • Unterstützte Prozesse in der SupplyChain Elektronischer Versand und Empfang von Geschäftsprozessdokumenten jeder Art Hauptsegmente im Zielmarkt Die Lösung eignet sich für KMU, Großunternehmen und öffentliche Einrichtungen Spezielle Angebote für Konsolidatoren Unterstützte Sprachen Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch und Niederländisch Alleinstellungsmerkmal Erfüllung höchster Sicherheits- und Datenschutzanforderungen D-TRUST-Hochsicherheitsprodukte D-TRUST Business Portal o Elektronischer Dokumenten- und Datenaustausch über alle relevanten Kanäle und in diversen Formaten Seite 101 Studie E-Rechnung 2014 Sponsor E-Invoicing-Netzwerk für E-Government und E-Business Bundesdruckerei GmbH Die Bundesdruckerei GmbH mit Sitz in Berlin bietet Full ID | Management mit Systemlösungen und Dienstleistungen für die sichere Identifizierung sowohl in der analogen als auch der digitalen Welt und ist eines der weltweit führenden Unternehmen auf diesem Gebiet. Das Portfolio des Unternehmens reicht von der Datenerfassung, -verwaltung und -verschlüsselung bis hin zur Herstellung von Dokumenten und Prüfgeräten sowie elektronischen Grenzkontrollsystemen, Software für Hochsicherheitsinfrastrukturen sowie kompletten Reisepass- und ID-Kartensystemen. D-TRUST, das akkreditierte Trustcenter der Bundesdruckerei, stellt als einer von wenigen Anbietern in Deutschland branchenübergreifend Lösungen für qualifizierte Zertifikate, Zeitstempel, Berechtigungszertifikate und eID-Services für den deutschen Personalausweis zur Verfügung. Neue Lösungen zur Optimierung von Prozessen Die Bundesdruckerei unterstützt zudem Unternehmen bei der Realisierung erheblicher Einsparungen an Kosten der Kommunikation mit Kunden und Lieferanten. Mit den diesbezüglichen Dienstleistungen lassen sich Einsparungen von bis zu 70 % erreichen. Um rasch und problemlos in den Genuss der Vorteile des Business Portals der Bundesdruckerei zu gelangen, sind lediglich ein einfacher Internetanschluss und zehn Minuten zur Installation des Viper Connector als Standarddruckertreiber erforderlich. Die Integration des Systems erfolgt ohne jeden Eingriff in vorhandene Systeme, Strukturen oder Prozesse. Austausch von Daten und Dokumenten in allen Formaten und Übermittlungsformen Der größte Vorteil des E-InvoicingNetzwerks der Bundesdruckerei ist die Unterstützung sämtlicher Prozesse für den Austausch von Kommunikationsformaten (elektronisch und auf Papier). Hierfür werden grafische Präsentationsformate (Papier, PDF, TIFF) mit allen gängigen Verfahren zum Austausch von Daten zwischen IT-Systemen (CSV, XML, i-Doc, Edifact) kombiniert. Hierdurch können Dokumente in einer Vielzahl von Formaten über diverse Kanäle (beispielsweise Post, E-Mail, Portal, FTP, X400) gesendet und empfangen werden. Der Nutzer braucht lediglich die Eingangs- und Ausgangsformate für die einzelnen Dokumentarten zu definieren. Die Konvertierung und Zustellung der gewählten Formate erfolgen durch die Bundesdruckerei. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an: Bundesdruckerei GmbH Oranienstraße 91 10969 Berlin Deutschland Tel.: +49 (0) 30 – 2598 0 Fax: +49 (0) 30 – 25 98 22 05 E-Mail: [email protected] Seite 102 Studie E-Rechnung 2014 8.6 Sponsor Cape Vision / SmartPath Hauptsitz: CapeVision GmbH Mauerstr. 79 D – 10117 Berlin Deutschland Länder mit dem höchsten E-InvoicingUmsatz Deutschland Rechtskonforme Verarbeitung von E-Rechnungen unterstützt in Deutschland und Deutschsprachige Länder Die Prozesse der SmartPath-Plattform sind juristisch und von Wirtschaftsprüfern erfolgreich auf die Einhaltung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführungssysteme (GoBS) geprüft worden. Anzahl Mitarbeiter, welche mehrheitlich 10 für E-Rechnung arbeiten Anzahl aktive Nutzer auf eigenem E-Invoicing Netzwerk Rechnungsversender 25, mit durchschnittlich mehr als 10.000 Belegen p.a. Firmenempfänger 15, mit durchschnittlich mehr als 10.000 Belegen p.a. Art des Angebots Konsolidierungsplattform für die Verarbeitung elektronischer Daten und Dokumente Unterstützte Prozesse in der SupplyChain Bestellabwicklung, Rechnungsdatenaustausch inkl. Begleitdokumente, Verbrauchsinformationen Mehrwert-Dienstleistungen Archivierung, Datenformatumwandlung und –prüfung, Aufbringen bzw. Verifizieren einer digitalen Signatur, Datenextraktion,qualifizierte Zustellbestätigung, Beratung Hauptsegmente im Zielmarkt Zielgruppe ist der Datenaustausch im B2B-Segment, also zwischen Unternehmen, die eine gewisse Menge an Belegen mit jeweils einem Partner austauschen. Der Branchenschwerpunkt liegt derzeit auf betriebskostenrelevanten Rechnungen an die Immobilienwirtschaft von Lieferanten aus den Bereichen Energieversorger, Entsorger, Messdienstleister, Facility Management etc. Unterstützte Sprachen Deutsch, Englisch Alleinstellungsmerkmal Offene und systemunabhängige Konsolidierungsplattform. Seite 103 Studie E-Rechnung 2014 Sponsor Die SmartPath®-Plattform Der Rechnungsaustausch ist einer der elementaren Prozesse im Geschäftsalltag eines Unternehmens. Seine Effizienz steht im Fokus aller geschäftlichen Aktivitäten. Die Basis dafür bildet eine kostengünstige, unkomplizierte und fehlerfreie Umsetzung. Der elektronische Rechnungsaustausch des SmartPath® Invoice-Service stellt dies sicher, ist effizient und bietet viele weitere Vorteile. Die Services der internetbasierten Plattform SmartPath® ermöglichen das Auslagern von Geschäftsprozessen durch die externe Verarbeitung von elektronischen Dokumenten und Daten sowie deren automatisierten Versand und Empfang. Dazu stellt SmartPath® die notwendigen Schnittstellen und Dienste zum Empfangen, Verarbeiten und Zustellen von elektronischen Dokumenten und Datenströmen bereit. Individuell, unabhängig und produktoffen Als Sammlung verschiedener Services stellt SmartPath® das gesamte Spektrum der Verarbeitung elektronischer Dokumente bereit, von der einfachen Übertragung und Validierung der Daten bis hin zur Signierung, Verifikation, Transformation und Archivierung. Ausgerichtet auf individuelle Kundenerfordernisse ist der Datenaustausch über SmartPath® systemunabhängig und ermöglicht somit eine Kompatibilität mit verschiedensten ERPSystemen. Dabei werden die gängigsten Datenformate wie beispielsweise XML, EDIFACT oder CSV und Übertragungswege wie SOAP, einfache E-Mail, X.400 oder (S)FTP unterstützt, ebenso standardisierte Austauschformate wie ZUGFeRD, openTRANS oder BMECat. Die individuelle Kombination einzelner Funktionsbausteine und Optionen ermöglicht eine optimale und schnelle Integration in die vorhandene IT-Landschaft. Zudem sind die Services modular aufgebaut, wodurch die Möglichkeit besteht, nur die Services zu abonnieren, die wirklich benötigt werden. Als unabhängige und offene Konsolidierungsplattform stellt die SmartPath®-Plattform den Zugang zu ihren verschiedenen Diensten der Datenverarbeitung bereit. Eine Plattform – viele Möglichkeiten Im Mittelpunkt der Lösung steht der InvoiceService zum sicheren Versand und Empfang digital aufbereiteter Rechnungen. Über SmartPath® lässt sich dieser Dienst logisch erweitern um transparent eingebundene Zusatzfunktionen: Mit der Option SmartSign können elektronische Dokumente und Dateien wie PDF, Word, Excel oder XML qualifiziert digital signiert werden. Die Option SmartVerify bietet die Verifikation digitaler Signaturen und stellt damit Authentizität und Integrität von Absender und Dokumenten sicher. Mit der Option SmartGateway werden Nutzer der SmartPath®-Plattform in die Lage versetzt, Daten und Dokumente mit Teilnehmern anderer Plattformen auszutauschen, ohne diese direkt anbinden zu müssen (so genanntes Roaming). Mit Hilfe des ConsumptionService können zudem Verbrauchsdaten und –mengen übermittelt werden. Dies kann als Bestandteil des InvoiceService, also mit der Übertragung von Rechnungen erfolgen oder als separat geführter Prozess. Die Option SmartArchive bietet schließlich die revisionssichere Archivierung aller Dokumente für die Dauer der gesetzlich vorgeschriebenen Aufbewahrungsfrist. Der Zugriff erfolgt über eine Web-Schnittstelle. Für eine individuelle Betreuung steht die SD&C als Schwester-Unternehmen der CapeVision® bereit. Die SD&C verfügt über ausgeprägte Branchenkompetenz bei Ver- und Entsorgern sowie in der Wohnungswirtschaft, mit Themenschwerpunkt „Verarbeitung elektronischer Rechnungen“. Website: www.capevision.de Kontakt: Dr. Mario Schumann, +49 (30) 44323250; [email protected] Seite 104 Studie E-Rechnung 2014 8.7 Sponsor Comarch AG Hauptsitz: Comarch AG Chemnitzer Straße 59b 01187 Dresden Deutschland Länder mit dem höchsten E-InvoicingUmsatz Deutschland, Russland, Polen, Türkei Rechtskonforme Verarbeitung von E-Rechnungen unterstützt in Für fast alle Länder in der EU, aber auch für weitere Länder wie Russland, Schweiz, Ukraine und Türkei Anzahl Mitarbeiter, die mehrheitlich für 100 E-Rechnung arbeiten Anzahl aktiver Nutzer auf eigenem E-Invoicing Netzwerk Rechnungsversender Ca. 7.000 Firmenempfänger Ca. 22.000 Private Empfänger Ca. 1.000 Art des Angebots Die Comarch e-Invoicing Plattform befähigt alle beteiligten Partner Ein-und Ausgangsrechnungen mittels EDI (mit und ohne elektronische Signatur) auszutauschen und zu archivieren. Weiterhin bietet Comarch auch eine portalbasierte WebEDI Lösung für kleine und mittlere Unternehmen an. Unterstützte Prozesse in der SupplyChain Seitens Comarch werden alle Purchase -to-Pay sowie Order-to-Cash Prozesse in der Wertschöpfungskette unterstützt Mehrwert-Dienstleistungen Die Lösung unterstützt Supply-Chain- Financing, Masterdatenmanagement, E-Commerce, Validierung von Inhalten, Prüfung auf Rechtskonformität, OnBoarding und die Integration in ECM Systeme. Hauptsegmente im Zielmarkt Die Lösung ist für alle Marktsegmente geeignet und branchenunabhängig. Unterstützte Sprachen Bulgarisch, Kroatisch, Englisch, Französisch, Deutsch, Ungarisch, Polnisch, Rumänisch, Russisch, Türkisch und Ukrainisch Alleinstellungsmerkmal Cloud-basierte Plattform, um alle Partner technologieunabhängig und weltweit zu verbinden. Seite 105 Studie E-Rechnung 2014 Sponsor Comarch und Lösungen für E-Rechnungen Comarch ist ein Komplettanbieter für die Geschäftspartnerkommunikation. Es gibt vielfältige Lösungen, um den elektronischen Rechnungsversand sicherzustellen und jederzeit vorsteuerabzugsfähig zu sein. Comarch als ganzheitlicher IT-Anbieter und Integrator bietet im Rahmen der elektronischen Rechnungsstellung eine ganze Reihe von Lösungsansätzen, damit Rechnungen elektronisch versandt, empfangen, be- und verarbeitet sowie rechtskonform archiviert werden können. Comarch bietet den Kunden Beratungsdienste sowie schlüsselfertige Lösungen zum Thema elektronische Rechnung oder Verarbeitung von Papierrechnungen inklusive deren Archivierung an. Dabei spielt es für den Kunden keine Rolle, ob die Lösung als Dienstleistung oder als Inhouse-Lösung beim Kunden eingesetzt werden soll. Die etablierte Best-Practice-Lösung Comarch EDI für den elektronischen Rechnungsaustausch versetzt unsere Kunden in die Lage Rechnungen sicher und gesetzeskonform abzuwickeln. Der zugrundeliegende Ablauf beinhaltet das Versenden einer Rechnung, die Verarbeitung durch Comarch und die Übersendung an den Rechnungsempfänger. In diesem Zusammenhang ist es möglich die Rechnungen per EDI, EDI mit qualifizierter Signatur, per PDF, E-Mail, Papier oder Fax über die Comarch EDI-Lösung zu versenden. Dem Kunden wird es zudem ermöglicht, die Rechnungen – egal ob signiert oder unsigniert – im revisionssicheren Comarch EDI Archive in Kombination mit der Signatur sowie dem Prüfprotokoll rechtskonform abzulegen. Der Zugriff auf das Archiv und die darin enthaltenen Rechnungen ist jederzeit (24/7) problemlos per Webzugriff möglich, wobei sowohl die Rechnung im Originalformat als auch die ins Zielformat umgewandelte Rechnung einsehbar sind. Somit muss keine zusätzliche Software bzw. Hardware seitens der Kunden vorgehalten werden, um für eventuelle interne oder externe Prüfzugriffe gewappnet zu sein. Vor der Zustellung der Rechnung an den Empfänger findet die Verarbeitung bzw. Konvertierung inklusive Gültigkeits- und Validierungsprüfungen der Rechnungen im Comarch EDI Clearing Center statt. Dabei werden die Rechnungen in das gewünschte Zielformat des Empfängers umgewandelt und danach über den jeweiligen Kommunikationskanal übertragen. Qualifiziert signierte Rechnungen können jederzeit über ein Trust Center verifiziert werden, sowohl auf Sender- als auch auf Empfängerseite. Der Kunde hat beispielsweise beim Rechnungsempfang via PDF die Wahl, ob diese per E-Mail zugestellt werden soll oder er sich diese aus einem Portal laden möchte. Diese Lösung findet nicht nur Anwendung im B2B-, sondern auch im B2C-Umfeld. Somit bietet Comarch EDI eine allumfassende, den gesetzlichen Anforderungen entsprechende Lösung, welche den Unternehmen ermöglicht, keine Energien für die regulatorischen Anforderungen bezüglich der Rechnungsabwicklung bzw. -aufbewahrung zu verschwenden, sondern sich auf die eigenen Kernprozesse zu konzentrieren. Website: www.comarch.de/edi Kontakt: Michael Ulbricht, 0351-3201 3224, [email protected] Seite 106 Studie E-Rechnung 2014 8.8 Sponsor Crossinx Hauptsitz: crossinx GmbH Hanauer Landstrasse 291a 60314 Frankfurt Deutschland Länder mit dem höchsten E-InvoicingUmsatz Deutschland, Schweiz, Österreich Rechtskonforme Verarbeitung von E-Rechnungen unterstützt in Über 50 Länder weltweit, inklusive aller Europäischen Länder, Türkei und Lateinamerika Anzahl Mitarbeiter, die mehrheitlich für 50 E-Rechnung arbeiten Anzahl aktiver Nutzer auf eigenem E-Invoicing Netzwerk Rechnungsversender 4.000 Firmenempfänger 4.500 Private Empfänger 0 Art des Angebots crossinx ist der führende deutsche Anbieter für e-Invoicing und cloud-basierte Financial Supply Chain Services. Unterstützte Prozesse in der SupplyChain z.B. Rechnungs- und Finanzprozesse, Beschaffungsprozesse inkl. Katalogmanagement. Abwicklung aller Dokumententypen (Rechnungen, Bestellungen, Lieferavise etc.) Mehrwert-Dienstleistungen Druck, Scanning/OCR, Supply Chain Financing (American Express), EDI, Workflow, Mobile Banking Hauptsegmente im Zielmarkt Große Rechnungsversender und –empfänger in allen Branchen, inkl. Öffentliche Verwaltung. Spezielle Angebote für den Mittelstand. Unterstützte Sprachen Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch, Russisch, Rumänisch, Persisch, Pashtun. Alleinstellungsmerkmal Der führende deutsche Anbieter mit dem größten Portfolio an Lösungen rund um die elektronische Rechnung, insbesondere für den Mittelstand. Seite 107 Studie E-Rechnung 2014 Sponsor Crossinx – e-Invoicing und Financial Supply Chain Services Crossinx ist der führende deutsche Anbieter von Cloud-basierten Services für die Financial Supply Chain. Flexible und skalierbare Services für e-Invoicing, EDI, Supply Chain Finance, Scanning/OCR, Druck und Mobile Banking bilden ein flächendeckendes Portfolio für den weltweiten elektronischen Austausch von Rechnungs-, Bestell- und Lieferdokumenten sowie die gesamte Abwicklung aller dokumentenbasierten Finanz- und Geschäftsprozesse zwischen Unternehmen, ihren Kunden und Lieferanten. In einem umfassenden Serviceangebot deckt crossinx alle Aspekte für einen kurzfristigen und erfolgreichen Einstieg in den Cloudbasierten Dokumentenaustausch ab: Neben dem Onboarding der Geschäftspartner bietet crossinx automatisierte Datenübertragung über eine zentrale Schnittstelle, die Konvertierung aller Datenformate, eine inhaltliche und steuerrechtliche Prüfung der Daten sowie verschiedene Optionen zur Archivierung. Die integrierte Lösung erfüllt zudem alle steuerrechtlichen Anforderungen beim Einsatz mit Geschäftspartnern weltweit. Gemeinsam mit Partnern wie DATEV, der Sparkassen Finanzgruppe, American Express und TrustWeaver kann crossinx zuverlässig und nachhaltig das komplette Leistungsspektrum für dokumentenbasierte Geschäftsprozesse bedienen. Engagiert im Markt und in der Verbandsarbeit in Deutschland und Europa Das komplette Leistungsspektrum für die Cloud-basierte Financial Supply Chain crossinx arbeitet mit fortschrittlichster Technik, die sowohl die Anforderungen multinationaler Großkonzerne als auch kleiner und mittelständischer Unternehmen erfüllen kann. Die Plattform fügt sich nahtlos in die bestehende IT Infrastruktur der beteiligten Geschäftspartner ein und kann den individuellen Ansprüchen der einzelnen Unternehmen entsprechend angepasst werden. Nicht zuletzt durch weitgreifende Verbandsarbeit auf nationaler und europäischer Ebene gehört crossinx heute zu einem der Vorreiter im Markt für Cloud-basiertes Financial Supply Chain Management in Deutschland und Europa. Als Mitglied des Verbandes elektronische Rechnung e.V. (VeR) und des europäischen Verbandes EESPA (European EInvoicing Service Providers Association) bestehen zahlreiche Roaming Verbindungen zu Anbietern weltweit. Im Rahmen des Pilotprojektes des Bundesministerium des Innern (BMI) hat crossinx als eines der ersten Unternehmen den neuen ZugFeRD Standard für die Digitalisierung des Rechnungseingangs des Technischen Hilfswerks (THW) umgesetzt. Inzwischen wird die Lösung von zahlreichen Kommunen und Gemeinden eingesetzt. Private Cloud im Herzen des Rhein MainGebiets crossinx hat seinen Firmensitz in Frankfurt am Main und unterhält weitere Standorte in Spanien, der Schweiz und Moldawien. Die zwei Rechenzentren des Unternehmens stehen im Herzen des Rhein Main-Gebiets. Die beiden Rechenzentren bieten optimale Ausfallsicherheit durch Back-up der Daten. Website: www.crossinx.de Kontakt: Wolfgang Stier, Tel. 069 4800651-0, email [email protected] Seite 108 Studie E-Rechnung 2014 8.9 Sponsor Datamolino Hauptsitz: Datamolino s. r. o. Zochova 6 – 8 81103 Bratislava Slowakei Länder mit dem höchsten E-InvoicingUmsatz Tschechische Republik, Slowakei. Bis Ende 2014: USA, UK, Australien, Deutschland, Österreich. Anzahl der Mitarbeiter, die mehrheitlich für E-Rechnung arbeiten 25 Art des Angebots SaaS (Software as a Service) Rechnungsarchiv mit automatisierter Datenerfassung und Export in ERP oder Buchhaltungssysteme. Unterstützte Prozesse in der SupplyChain Rechnungen und Quittungen werden automatisch erfasst und in elektronische Standardformate umgewandelt. Dies ermöglicht einen angenehmen Import in ERP oder Buchhaltungssysteme. Kunden und ihre Buchhalter erreichen mehr Transparenz und bessere Kontrolle mit dem online Rechnungsarchiv. Mehrwert-Dienstleistungen Automatisierte Erfassung von Rechnungen und Quittungen beliebigen Formats – Papier oder elektronisch. Einbettung der XML-Rechnungsdatei in eine PDFDatei- nach ZUGFeRD-konformer PDF/A-3-Datei. Extraktion der XML-Rechnungsdaten aus einer ZUGFeRD-konformen PDF/A-3-Datei. Hauptsegmente im Zielmarkt Webapplikation für das Mittelstandsegment. Enterprise-Lösung für die Integration in jede verfügbare Buchhaltung oder ERP-Lösung über API. Unterstützte Sprachen Englisch, Deutsch, Tschechisch, Slowakisch und andere Sprachen auf Anfrage. Alleinstellungsmerkmal Automatisierte Rechnungserfassung ohne Einrichtungskosten. Seite 109 Studie E-Rechnung 2014 Sponsor DATAMOLINO - Rechnungen unter Kontrolle Auch mittelständische Unternehmen können jetzt ihre Rechnung- und Quittungserfassung automatisieren. Mühsame manuelle Dateneingabe wird mit Datamolino einfach eliminiert. Die Nutzer können jederzeit sofort von ihren Computern aus auf alle Dokumente in Datamolino zugreifen. Ohne Einrichtungskosten kann jetzt jedes Unternehmen die Datamolino SaaS Webapplikation nutzen. Marktübliche elektronische XML- und CSVFormate für Datenimport werden von Datamolino unterstützt. Auch eine API für eine engere Integration in Kundensysteme steht zur Verfügung. Datamolino wird auch in populäre online Lösungen wie Sage One, Quickbooks und Xero integriert. Auf Anfrage kann Datamolino auch MS Dynamics, SAP und andere ERP Systeme unterstützen. Einfaches E-invoicing Unternehmer können mit Datamolino jederzeit online unter www.datamolino.com starten. Einfache Registration genügt. Kunden und ihre Lieferanten können ihre Rechnungen per Email als elektronische PDF oder Papierscan an die Datamolino Inbox versenden. Die Daten werden automatisch erfasst und für Finanzmanagementsysteme (ERP) und Buchhaltungssysteme zur Verfügung gestellt. Dies ermöglicht eine bessere Kontrolle und hohe Flexibilität bei Rechnungsverarbeitung. Zusammenarbeit Auf Rechnungen, die in Datamolino gespeichert sind, können die berechtigten Nutzer in ihrer Firma jederzeit einfach zugreifen. So kann die Rechnungsprüfung optimiert und beschleunigt werden. Mit Datamolino können Sie also auf den Rechnungen mit ihrem Buchhalter oder mit ihren Kollegen bequem zusammenarbeiten. Elektronische PDF oder Papier Datamolino kann Rechnungen und Quittungen beliebigen Formats verarbeiten – Papier sowie elektronisch. Bei Papierrechnungen genügt einfacher Scan ins PDF Format. Wenn mehrere Rechnungen in einem PDF eingescannt sind, ist das für Datamolino kein Problem. Datenerfassung Daten werden durch unsere proprietäre Capture Technology erfasst und in der sicheren Datamolino Webapplikation für den Kunden gespeichert. Wir bieten auch Datenvalidierung durch geschulte Mitarbeiter, um den Kunden weiteren Komfort und Datengenauigkeit anbieten zu können. Sie sparen Geld Sie brauchen keine IT-Spezialisten. Sie müssen auch nicht in teure Software investieren. Mit Datamolino bezahlt Ihre Firma nur für Leistungen, die Sie wirklich nutzen. Für Großfirmen und Mittelstand Mittels einer API kann Datamolino auch große Unternehmen mit seiner Dienstleistungen unterstützen. Mit der Webapplikation wird aber auch der mittelständische Unternehmer erstklassig versorgt. Datamolino kann so als idealer Eingangspunkt für Dokumentmanagementsysteme oder Finanzmanagementsysteme dienen. Integration Die erfassten Rechnungsdaten können einfach ins ERP oder Buchhaltungssysteme importiert werden. Website: www.datamolino.com Kontakt: Jan Korecky, Direktor, Produktmanagement, +421 917 490 871, [email protected] Seite 110 Studie E-Rechnung 2014 8.10 Sponsor EDICOM Hauptsitz: EDICOM Parque Tecnológico de Paterna C. Charles Robert Darwin 8 46980 Paterna (Valencia) Spanien T: 902 119 228 | +34 961 366 565 F: +34 961 367 117 [email protected] Länder mit dem höchsten E-InvoicingUmsatz Mexiko, Spanien, Frankreich, Italien, Portugal. Rechtskonforme Verarbeitung von E-Rechnungen unterstützt in Europäische Union, Mexiko, USA, Guatemala, Costa Rica, Kolumbien, Ecuador, Peru, Brasilien, Uruguay, Argentinien, Chile, Türkei, Russland, usw. Anzahl Mitarbeiter, die mehrheitlich für 150 E-Rechnung arbeiten Anzahl aktiver Nutzer auf eigenem E-Invoicing Netzwerk Rechnungsversender 13500 Firmenempfänger 400 Art des Angebots E-Invoicing Netzwerk Service, elektronischer Marktplatz, SaaS, Projektmanagement, erweiterte Leistungen wie z.B. Onboarding Management, managed Services oder Integrales Partner Management (IPM), Customer Support Center, Mapping Management, internationales Support Center Unterstützte Prozesse in der SupplyChain Sämtliche Meldungen werden uneingeschränkt unterstützt. Mehrwert-Dienstleistungen Zertifizierungsstelle (CA), VANs, elektronische Rechnungsstellung und –empfang (E-Invoicing), EDI, CRP/VMI, Stammdatenkatalog, usw. Hauptsegmente im Zielmarkt Lieferanten sämtlicher Branchen Unterstützte Sprachen Englisch, Spanisch, Deutsch, Französisch, Niederländisch, Portugiesisch, Italienisch Alleinstellungsmerkmal internationale Verfügbarkeit und lokaler Support zertifizierter und anerkannter Trust Service Seite 111 Studie E-Rechnung 2014 Sponsor EDICOM - INTERNATIONALE REFERENZ IM B2B E-COMMERCE EDICOM, eine internationale Referenz für EDI und ELEKTRONISCHE RECHNUNGSÜBERTRAGUNG, entwirft Modelle für die Datenübertragung und –integration zwischen Unternehmen unter Berücksichtigung von Kriterien wie Professionalität, Transparenz und Effizienz. Unsere eigenentwickelten technischen Lösungen passen sich über die Grenzen hinaus perfekt an die jeweiligen Rechtsvorschriften und technischen Komplexitäten eines jeden einzelnen Kunden an. Dies wird durch eine leistungsstarke Infrastruktur und der nötigen technischen und personellen Ressourcen ermöglicht. Täglich werden über 13.000 Kunden betreut und die B2B-Kommunikationsplattform so verwaltet, dass ein solider Austausch von verschiedensten elektronischen Transaktionen zwischen Lieferanten, Kunden und Logistikanbietern, usw. ermöglicht werden kann. Die Kombination dieser Erfahrungen und Kenntnisse positioniert uns als besten technologischen Anbieter. Wir übernehmen für unsere Kunden bei jedem einzelnen Projekt alle Funktionen im Verwaltungs- und Nutzungsbereich aller Serviceleistungen. Um dieses Ziel zu erfüllen, vereinen wir drei Kernkompetenzen: modernste Technologie, die ständig aktualisiert wird, ein Team an Fachleuten, die unter strengsten Qualitätskriterien ausgesucht werden sowie konsequente Transparenz und Rentabilität für all unsere Kunden. Unsere Selbstverpflichtung EDICOM, mit Niederlassungen in Spanien, Italien, Frankreich, USA, Mexiko, Brasilien, Argentinien und Kolumbien positioniert sich als Firma mit starker internationaler Ausrichtung. Deshalb gehen wir noch viel weiter in der Entwicklung von global operativen ASP-SaaSLösungen sowie mehrsprachigen Diensten, die helfen wo auch immer nötig - eine Kommunikation aufzubauen. Wir bieten Lösungen, die funktionieren Die Lösungen von EDICOM funktionieren, da wir den höchsten Qualitätsstandard sowohl bei der Entwicklung als auch bei der Umsetzung fordern, um den aktuellen und zukünftigen Bedürfnissen unserer Kunden gerecht zu werden und die anfänglichen Erwartungen sogar noch zu übertreffen. Unser Service funktioniert weit über Software, Kommunikationssysteme und Hardware-Ressourcen hinaus. Er reflektiert unsere Unternehmenskultur und Arbeitsweise. Ein Service, der wichtiger als alles andere ist und den Kompromiss mit unseren Kunden offenlegt, um ihren Erwartungen und Verpflichtungen hinsichtlich Fristen, Sicherheit, Rentabilität und Zufriedenheit gerecht zu werden. Zertifizierungsstelle (CA) ACEDICOM Die Zertifizierungsstelle von EDICOM (ACEDICOM) stellt natürlichen und juristischen Personen Mechanismen zur sicheren elektronischen Identifizierung zur Verfügung. So kann die Abwicklung von Geschäften, bei denen handschriftliche Unterschriften durch elektronische ersetzt werden, mit allen Garantien durchgeführt werden. Unsere Zertifizierungsstelle ist in die Infrastruktur der von EDICOM gebotenen Leistungen integriert und ermöglicht den sicheren, umfassenden und vertraulichen Austausch von elektronischen Nachrichten. Website: http://www.edicomgroup.com/en_ES/home.html Kontakt: http://www.edicomgroup.com/es_ES/edicom-connecting-business/offices.html Seite 112 Studie E-Rechnung 2014 8.11 Sponsor Esker Hauptsitz: Esker 10 rue des Emeraudes 69006 Lyon Frankreich Länder mit dem höchsten E-InvoicingUmsatz Frankreich, Spanien, USA Rechtskonforme Verarbeitung von E-Rechnungen unterstützt in Mehr als 43 Länder in Europa, Amerika, Afrika und Asien- Pazifik Anzahl Mitarbeiter, die mehrheitlich für 300 E-Rechnung arbeiten Anzahl aktiver Nutzer auf eigenem E-Invoicing Netzwerk Rechnungsversender 550 Firmenempfänger 40.000 Private Empfänger 27.000 Art des Angebots Automatisierung von Dokumentenprozessen SaaS (Software as a Service) Unterstützte Prozesse in der SupplyChain Automatisierter Rechnungseingang Automatisierter Rechnungsausgang (Papier und elektronische Rechnungsstellung) Automatisierte Auftragsverarbeitung Bestellwesen Mehrwert-Dienstleistungen Versenden und archivieren von papierbasierten und elektronischen Rechnungen; Druck- und Versandservices; Nachverfolgung von Rechnungen in Echtzeit Hauptsegmente im Zielmarkt Konzerne, Großunternehmen und KMU in allen Branchen Unterstützte Sprachen Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch, Spanisch Alleinstellungsmerkmal Eine zentrale on-demand Plattform zur automatisierten Verarbeitung von elektronischen Rechnungen, sowie des kompletten Order-to-Cash und Procure-to-Pay Zyklus. Seite 113 Studie E-Rechnung 2014 Sponsor Eskers Accounts Receivable Lösung Versand von Ausgangsrechnungen auslagern und 100% automatisieren Esker ist einer der führenden Anbieter von Automatisierungslösungen für Dokumentenprozesse und unterstützt Unternehmen weltweit bei der Verarbeitung und dem Austausch von Geschäftsinformationen durch die zentrale Automatisierung auf einer Plattform. Die zentrale Esker Plattform erfasst und verarbeitet sämtliche eingehende Dokumente (Aufträge, Bestellbestätigungen, Kreditorenrechnungen), ausgehende Dokumente (Debitorenrechnungen, Aufträge, Empfangsbestätigungen) und lässt sich in jede ERP Anwendung integrieren. Esker ist einer der ersten Softwareanbieter, der eine 100% cloud-basierte Automatisierungslösung, auf Basis der eigenen on-Demand Technologie, für seine Kunden bereitstellt. Die Esker Lösung automatisiert das Senden und Archivieren von Rechnungen ganz nach Ihren Kundenwünschen, unabhängig vom Medientyp - Post, Fax, elektronische Rechnung oder per Web Portal. Unternehmen jeder Größe können ab sofort auf elektronische Rechnungsstellung umstellen, während Ihre Kunden selbst bestimmen, wie schnell der Übergang erfolgt. Elektronische Rechnungsstellung Die elektronischen Rechnungen werden unter Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften verarbeitet (z.B. elektronische Signaturen, EDI, Abgleich mit Bestellungen, Nachverfolgung, Reporting, Buchungsprotokolle, elektronische Archivierung usw.) Esker verwendet geeignete Signaturen, Zeitstempel und Prüfungen, um die Vorschriften der einzelnen Länder (Ursprungsland und Empfängerland) einzuhalten. In Kooperation mit TrustWeaver stellt Esker die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften in mehr als 43 Ländern sicher. Postalische Rechnungszustellung Mit dem Druck- und Versandservice, der Teil … der Esker Accounts Receivable-Lösung ist, werden Ihre Papierrechnungen sicher an das weltweite Netz von Esker Produktions-Center übermittelt, wo sie gedruckt, gefalzt, kuvertiert und am selben Tag an den Postdienst übergeben werden. Dank der Rechnungsabwicklung in Echtzeit wird die Forderungsumschlagsdauer deutlich reduziert und zusätzlich profitieren Sie von niedrigen Portokosten durch die Wahl des nächstgelegenen Druckund Versandcenters. E-Invoicing Erfolgsgeschichte Nach der Implementierung der Accounts Receivable Lösung von Esker zur Automatisierung der elektronischen Rechnungsstellung, konnte Arkadin die Verarbeitungszeit auf ein Drittel senken (von sechs auf zwei Tage) und die Produktivität und Forderungsumschlagszeit deutlich verbessern. Weitere Vorteile der Lösung sind die Nachverfolgung der Rechnungen, die garantierte Zustellung und die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften in über 40 Ländern. Heute nutzen 27 Niederlassungen von Arkadin (in Europa, Nordamerika, Asien-Pazifik und Afrika) die Esker Lösung um monatlich mehr als 23.000 Rechnungen mit mehr als 113.000 Seiten zu verschicken. Automatisierte Verarbeitung von Kreditorenrechnungen Esker bietet ebenfalls eine Accounts Payable Lösung für die automatisierte Rechnungsverarbeitung an. Die Lösung erkennt und erfasst alle relevanten Daten der Lieferantenrechnung aus dem eingehenden elektronischen oder papierbasierten Dokument und stellt diese dem ERP-System zur Verfügung. Die zugesandten Originalrechnungen können zentral im ERP-System abgelegt werden, während die elektronische Kopie allen autorisierten Abteilungen rund um die Uhr zugänglich ist. Weiter Informationen finden Sie unter www.esker.de oder kontaktieren Sie uns persönlich: Tel.: +49 (0)89 700 887 0, E-Mail: [email protected] Seite 114 Studie E-Rechnung 2014 8.12 Sponsor INPOSIA Hauptsitz: INPOSIA Solutions GmbH Ottostraße 18 76227 Karlsruhe Deutschland Länder, mit dem höchsten mit E-Invoicing Umsatz Europa (Schwerpunkte DACH und Türkei) Rechtskonforme Verarbeitung von E-Rechnungen unterstützt in Mehr als 50 Länder in Europa, Amerika, AsienPazifik, Afrika. Anzahl Mitarbeiter, die mehrheitlich für 21 E-Rechnung arbeiten Art des Angebots Business Integration Service für die gesamte Supply Chain Geschäftsprozesskette, E-Invoicing / eLedger, Order2Cash und Purchase2Pay Lösungen, EDI / EAI / B2Bi Service, ZUGFeRD Unterstützte Prozesse in der SupplyChain Beschaffungsprozesse, Lager- und Lieferprozesse, Rechnungs- und Finanzprozesse Mehrwert-Dienstleistungen Dynamic Payment Services, Archivierung, Papierdigitalisierung, Business Partner Enablement, prof. Beratungsservices. Hauptsegmente im Zielmarkt Branchenübergreifend, Unternehmensgröße nicht relevant Unterstützte Sprachen Deutsch, Englisch, Spanisch, Russisch, Türkisch Alleinstellungsmerkmal International fokussierte E-Invoicing Abdeckung, spezifisch lizensierte Servicelösungen, ganzheitlicher B2Bi-Ansatz, Mehrwertorientiertes Lösungsportfolio, Plattformübergreifende Beratung, Mitglied des VeR Seite 115 Studie E-Rechnung 2014 Sponsor INPOSIA – Business Integration Mehrwertorientierter B2Bi Komplettservice Datensicherheit Der Compliance konforme Betrieb, die spezifische High-Skill Beratung, der international aufgestellte Service & Support - INPOSIA vereint stets die geforderte Business Integration Kompetenz mit einem ebenso innovativen und wegweisenden Lösungsportfolio. Im Hinblick auf das enorm wichtige Thema der Datensicherheit betreibt die INPOSIA GmbH ihre Services in hochgesicherten, zertifizierten Rechenzentren. Die jeweiligen internationalen Standorte der Rechenzentren werden nach Sitz oder Vorgabe des Kunden bzw. nach Bedarf gewählt. So betreiben wir unsere deutschen Kunden selbstverständlich in unseren deutschen Rechenzentren, unsere bspw. türkischen Kunden sind von Gesetzes Willen dazu verpflichtet, elektr. Finanztransaktionen über türkische Rechenzentren zu verarbeiten. • • • • • • E-Invoicing EDI, EAI, B2Bi Scanning/OCR Formularbasiertes Messaging Archivierung Dynamic Payment Business Enablement - Unlimited Die INPOSIA Services werden branchen- und prozessübergreifend eingesetzt. Komplexe Justin-Time Lieferprozesse werden ebenso wie geschäftskritische Finance-Transaktionen souverän und nachhaltig entlang der Supply-Chain unserer Kunden integriert. Über das INPOSIA Portfolio werden alle Business- und Handelspartner integriert, Großkunden, Speditionen, internationale Vertriebsstrukturen ebenso wie gesamte Lieferantenstrukturen. Vorteile • • • • • • • • Internationale Compliance-Sicherstellung über alle E-Invoicing Prozesse hinweg Deutliche Qualitätsverbesserung / Fehlerminimierung in der Belegverbuchung / Signifikante Aufwandsminimierung durch elektronische Bestell- und Rechnungsprozesse Deutlich Höhere Skonto-Erreichungsrate Nahtlose Integration in Warenwirtschaftssysteme Volle Transaktionstransparenz Schonung eigener Ressourcen Vermeidung eigener Investitions- und Betriebsaufwände bzgl. Software- / Hardware- / Ressourcen Kontaktinformationen Stabile Stärke INPOSIA blickt auf wirtschaftlich nachhaltige und gesunde Geschäftsbeziehungen, die maßgeblich für das unternehmerische Wachstum stehen. INPOSIA wächst national wie auch international: Stabilität und Dynamik stehen nicht im Gegensatz. INPOSIA Solutions GmbH Ottostraße 18 76227 Karlsruhe Tel: +49 721 - 50955 802 E-Mail: [email protected] http://www.inposia.com Seite 116 Studie E-Rechnung 2014 8.13 Sponsor MACH AG Hauptsitz: MACH AG Wielandstraße 14 23558 Lübeck Deutschland Software, Beratung und Betrieb für E-Rechnung in Deutschland, Österreich Rechtskonforme Verarbeitung von E-Rechnungen für Öffentliche Verwaltungen in Deutschland, Österreich Anzahl Mitarbeiter, welche mehrheitlich für E-Rechnung arbeiten 20 Entwicklungspartner Bundesverwaltungsamt (BVA) Art des Angebots Beratung (Analyse und Prozessmanagement) sowie eigene Software für: • • • • • Beschaffung E-Rechnung Workflow Finanzbuchhaltung E-Akte Unterstützte Prozesse in der SupplyChain Ganzheitlicher Beschaffungs- und Rechnungsprozess: Hauptsegmente im Zielmarkt Bundesverwaltungen, Länder, Kommunen, Universitäten und Hochschulen, Kirchen, NROs Unterstützte Sprachen Deutsch Alleinstellungsmerkmal Ganzheitlicher Ansatz: Beschaffungs- und Rechnungsprozess mit der E-Rechnung als komplettierendem Baustein • • • • Beschaffungsworkflow Rechnungsworkflow Zahlung Veraktung Starterpaket „E-Rechnung“ zum einfachen Einstieg in das Thema für öffentliche Einrichtungen Seite 117 Studie E-Rechnung 2014 Sponsor Kostensenker E-Rechnung – Hinweise zum Effizienzgewinn für Behörden Die Einführung der elektronischen Rechnung (E-Rechnung) ist für die öffentliche Verwaltung verpflichtend: Das Europäische Parlament hat im Frühjahr 2014 die Richtlinie über die elektronische Rechnungsstellung bei öffentlichen Aufträgen beschlossen. Sie verpflichtet öffentliche Auftraggeber und Vergabestellen zur Annahme und Verarbeitung elektronischer Rechnungen. Ab 2019 ist die E-Rechnung in der EU Pflicht Dazu wird eine neue europäische Norm für die elektronische Rechnungsstellung in Europa eingeführt: 36 Monate nach Inkrafttreten der Richtlinie soll ein semantisches Datenmodell für die elektronische Rechnungsstellung vorliegen, das die verschiedenen nationalen Standards in Einklang bringt. Nach weiteren 18 Monaten wird die Umsetzung zwingend vorgeschrieben. Ziel ist, nicht nur die Erstellung, Versendung, Übermittlung und Entgegennahme, sondern auch die Verarbeitung einer Rechnung vollständig zu automatisieren. Das heißt, dass die Empfänger die Rechnungen automatisch und digital verarbeiten müssen und zwar auf Basis von strukturierten Daten – eine bloße Bilddatei reicht hierfür nicht aus. Vorsicht ist geboten Nicht überall, wo E-Rechnung draufsteht, ist auch ein ganzheitlicher und nachhaltiger Effizienzgewinn für die Einrichtung drin! Deshalb haben öffentliche Verwaltung und Wirtschaft gemeinsam im Forum elektronische Rechnung Deutschland (FeRD) das einheitliche Format ZUGFeRD (Zentraler User Guide des FeRD) entwickelt, um die Verarbeitung elektronischer Rechnungen zu vereinfachen. Dieses Format basiert auf E-Mails mit PDF-Anhang und eingebetteten XMLInformationen. ZUGFeRD erlaubt es, Rechnungsdaten in strukturierter Weise in einem PDF zu übermitteln und diese ohne weitere Schritte auszulesen und zu verarbeiten. Hoher Nutzen bei ganzheitlichem Ansatz Die wahre Aufgabe – und der wahre Gewinn – besteht in der Optimierung der Arbeitsprozesse auf Basis der elektronischen Rechnung. Eine vollständig prozessorientierte Verarbeitung von Rechnungen vom automatischen Auslesen bis hin zur Verbuchung und Archivierung kann die Verarbeitungsdauer einer Rechnung auf ein Zehntel der Zeit reduzieren. So können sich Rechnungssachbearbeiter stärker auf die Prüfung und Zahlbarmachung konzentrieren und müssen weniger Daten erfassen. Damit die E-Rechnung auch tatsächlich zu kürzeren Laufzeiten führt, sollte ein IT-gestützter Rechnungsworkflow eingeführt werden. Mit der Konzeption der dafür benötigten Lösung kann und sollte bereits heute begonnen werden – ZUGFeRD, EGovernment-Gesetz und EU-Richtlinie geben hier zusätzliche Sicherheit. Website: www.mach.de / www.mach.de/erechnung Kontakt: Patrick Spahn, Tel.: +49 451 / 706470 E-Mail: [email protected] Seite 118 Studie E-Rechnung 2014 8.14 Sponsor Neopost Deutschland GmbH Hauptsitz: Neopost GmbH & Co. KG Landsberger Straße 154 80339 München Deutschland Länder, in denen wir den höchsten Umsatz mit E-Invoicing erzielen Deutschland und Österreich Rechtskonforme Verarbeitung von E-Rechnungen unterstützt in allen 28 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union und darüber hinaus (Signaturdienste, Validierung vor dem Versand und vor dem Empfang) Anzahl Mitarbeiter, die mehrheitlich für E-Rechnung arbeiten > 20 Anzahl aktiver Nutzer auf eigenem E-Invoicing Netzwerk Rechnungsversender und Firmenempfänger: mehrere 10.000 Art des Angebots • Formate wie Papier, PDF, TIFF, CSV, XML, iDoc, Edifact, ebInterface … • Zustellkanäle wie Post, E-Mail, Portal-Download, FTP, X400, AS2… – frei wählbar pro Dokumententyp, z.B. Rechnung, Gutschrift, Mahnungen • Wahlweise mit qualifizierter elektronischer Signatur • Empfängerspezifische Formate und Kanäle • Briefpost für alle, die noch keine elektronischen Dokumente und Datensätze verschicken wollen. Unterstützte Prozesse in der SupplyChain Posteingang und Postausgang von Transaktionsdokumenten, elektronisch oder postalisch, papierlose Prüf- und Freigabeprozesse Mehrwert-Dienstleistungen Mail-2-Inbox, Scan-2-Inbox, individuelle Regeln und Benachrichtigungen, Zugriffsebene für Benutzer und Benutzergruppen, Anbindung von Zentralregulierern, automatisierte Prüfprotokolle und Anbindung von Archivlösungen etc. Hauptsegmente im Zielmarkt Unternehmen aller Größen und Branchen ab 500 Transaktionen pro Woche Unterstützte Sprachen Deutsch, Englisch, Italienisch, Französisch, Niederländisch, weitere Sprachen möglich Alleinstellungsmerkmal Sicherheit, da Server ausschließlich in Deutschland, minimale Eintrittsbarrieren und aktive Vernetzung der Kunden und Lieferanten durch Rolloutmöglichkeiten, keine Investition in Hard- und Software Seite 119 Studie E-Rechnung 2014 Sponsor Neopost E-Invoicing – ganz einfach und kostensparend auf Nummer sicher gehen Neopost E-Invoicing ist eine Portallösung zum elektronischen Senden und Empfangen von B2B-Rechnungen und anderen Transaktionsdokumenten. Einfache Handhabung, hohe Rentabilität und maximale Sicherheit machen den Webservice für Unternehmen jeder Branche und Größe zur Lösung der Wahl. Leicht einzuführen und zu bedienen Schon nach wenigen Tagen können Sie Rechnungen elektronisch abwickeln – ohne Systeme, Abläufe und Strukturen umzustellen. Sie registrieren sich in unserem Webportal, wir richten das System für Sie ein, und es kann losgehen. Zum Senden nutzen Sie unseren virtuellen Druckertreiber Viper™ Connector, der in Minuten installiert ist. Auf Knopfdruck schickt er Ihre Rechnungsdaten ans Portal: zum Prüfen, Aufbereiten, Signieren, Drucken, Scannen, Verschicken und Archivieren. So können Sie die Rechnungsbearbeitung völlig papierlos abwickeln – übrigens auch als E-Rechnungsempfänger. Unterm Strich heißt das: Sie sparen sich viele manuelle Schritte, Abläufe werden schneller und Fehlerquellen nehmen ab. Gleichzeitig erhöht sich die Transparenz. Denn dank intuitiver Weboberfläche haben Sie Transaktionen und Dokumente immer und überall im Blick. Rundum rentabel von Anfang an Mit Neopost E-Invoicing sparen Sie Porto und Verbrauchsmaterial und können Ihre Prozesskosten um bis zu 80% senken – ganz ohne Hard- und Softwareinvestition. Denn Druckertreiber und Portalanmeldung sind kostenfrei, ebenso die allgemeinen Basisleistungen. Moderate Gebühren fallen lediglich für kundenspezifische Services an wie Systemeinrichtung, Archivierung oder individuelle Schnittstellenprogrammierung. Alles andere läuft transaktionsbasiert. Das rechnet sich schon bei wenigen Sendungen pro Monat, auch bei bloßem Outsourcing von Rechnungsdruck und Briefversand (Hybridmail). Absolut sicher in jeder Hinsicht Deutsche Server, gesicherte Leitungen und verschlüsselte Übertragung bieten größtmöglichen Datenschutz. Die penible Einhaltung von Vorschriften garantiert rechtskonforme Rechnungen und rechtssichere Archivierung. Die fristgerechte Umsetzung offizieller Standards gehört zu unseren Versprechen. Unser jüngstes Beispiel ist die „e-Rechnung an den Bund“, in Österreich seit 2014 Pflicht und bereits von vielen Lieferanten in Österreich erfolgreich über Neopost abgewickelt. Auch für den neuen EU-Rechnungsstandard erfüllen wir alle Voraussetzungen. Nicht zuletzt, weil wir dank flexibler Technik nahezu jede Anforderung umsetzen können. Das zeigen auch die vielen bereits verfügbaren Dokumenten- und Datenformate wie z.B. PDF, PDF/A, TIFF, CSV, iDoc und XML. Oder auch Edifact, das im Baustoff- und Lebensmittelgroßhandel sowie in Hotellerie und Tourismus auf dem Vormarsch ist. Zudem bedienen wir nahezu alle Zustellwege: ob papierbasiert wie Brief und Fax oder digital wie z.B. AS/2, De-Mail, E-Mail, FTP, SFTP, Webservice, X.400 und Portaldownload. Neopost – immer eine gute Entscheidung Wir nehmen das Thema E-Rechnung sehr ernst. So engagiert sich z.B. Neopost Deutschland im Verband elektronische Rechnung (VeR). Und unser E-Invoicing-Portal ist Teil eines starken B2B-Netzwerks mit so renommierten Mitgliedern wie der DATEV. Kurzum: Sie können bei Neopost E-Invoicing auf eine solide, nachhaltige Erfolgslösung zählen – wie bei all unseren Produkten, ob Hard- oder Software. Nicht umsonst ist Neopost ein weltweit führender Anbieter maßgeschneiderter Business-Lösungen für die Postbearbeitung. Website: www.neopost.de/e-invoicing Kontakt: Nicole Karas, Tel. 030 76292220, [email protected] Seite 120 Studie E-Rechnung 2014 8.15 Sponsor Nintu Informatik Hauptsitz: Nintu Informatik AG Förrlibuckstrasse 180 CH-8005 Zürich Schweiz Länder mit dem höchsten E-Invoicing- Nintu Lösungen sind operativ in der Schweiz, LuxemUmsatz burg und der Tschechischen Republik. Rechtskonforme Verarbeitung von E-Rechnungen unterstützt in Softwarelösungen sind an alle landesspezifischen Anforderungen adaptierbar. Anzahl Mitarbeiter, welche mehrheitlich für E-Rechnung arbeiten 7 Software-Ingenieure Anzahl aktive Nutzer auf eigenem E-Invoicing Netzwerk Kein eigenes Netzwerk. Nintu Kunden betreiben Netzwerke mit über 1 Million Nutzern. Art des Angebots Software für Betreiber von E-Invoicing Netzwerken: Plattform für B2Bund B2CDokumentenaustausch (DXP). Lösungen für elektronische Signaturen und Prüfung von elektronischen Signaturen. Software für Netzwerkteilnehmer: DXP Anbindungslösungen für ERP Systeme insbesondere auch für SAP SD, MM, FI. IATA SIS Anbindungslösungen für SAP SD, MM, FI. Beratung und kundenspezifische Softwareentwicklung. Unterstützte Prozesse in der SupplyChain Die Nintu Plattform unterstützt den Austausch aller strukturierten Geschäftsmeldungen zwischen Geschäftspartnern in den verschiedensten Formaten (XML, EDIFACT, IDOC etc.). Mehrwert-Dienstleistungen Integration von ERP Systemen, Betriebsunterstützung, Support und Maintenance. Hauptsegmente im Zielmarkt Service Provider, Netzwerk Betreiber, Konzerne mit eigenem internen Netz zur Systemintegration. Unterstützte Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Tschechisch (Unicode System, alle Sprachen möglich). Alleinstellungsmerkmal Leistungsfähige und ausgereifte Software für Netzwerkbetreiber und Konzerne. In der Schweiz sind aktuell über 1 Mio. Nutzer und über 90 Banken an die Lösung angeschlossen, die seit 2001 einen sicheren Betrieb erlaubt. Seite 121 Studie E-Rechnung 2014 Sponsor Nintu – Softwarelösungen für B2B- und B2C-Netzwerke Die Firma Nintu Informatik AG wurde durch einen Spin-Off aus einer grossen Softwarefirma gegründet. Der Mitarbeiterstab besteht aus Software-Ingenieuren mit vielen Jahren Erfahrung und Expertise in den Bereichen B2B- und B2C-Netzwerke, e-Invoicing, e-Billing, Business Document Exchange, elektronische Signaturen und Signaturprüfung, MwSt.-konforme Archivierung und der Anbindung von ERP Systemen, insbesondere auch der Anbindung von SAP ERP Systemen. Document Exchange Platform (DXP) Die Nintu DXP Lösung für Service Provider bietet eine Vielfalt von Schnittstellen und Möglichkeiten zur Konversion und Anreicherung von Daten. Diese Optionen sichern und vereinfachen den Austausch von strukturierten Meldungen zwischen Geschäftspartnern (Rechnungsempfängern, Lieferanten etc.) zur automatischen Verarbeitung. Endkunden und kleinere Firmen können über e-Banking Lösungen erreicht werden (B2C), Geschäftspartner in fremden Netzwerken mittels Interconnect bzw. Roaming. B2B Netzwerk Die Geschäftspartner können ihre Dokumente im Format ihres ERP Systems (EDIFACT, XML, IDOC etc.) optional mit Anhängen an das DXP System einliefern. Die Eingangsmeldungen werden validiert, in das Format des Empfängers konvertiert und bei Bedarf mit Stammdaten ergänzt. Abhängig von den Wünschen des Empfängers kann die Meldung mit einer elektronischen Signatur versehen werden. Für e-Invoices werden dabei die länderspezifischen rechtlichen Rahmenbedingungen eingehalten. Auf Wunsch des Empfängers kann eine Signaturprüfung durchgeführt werden. Im B2B-Fall erhält der Empfänger eine strukturierte Meldung zur direkten Verarbeitung in seinem ERP System, zusammen mit Anhängen und, optional, mit einem Signaturprüfprotokoll. Die angeschlossenen Geschäftspartner können zusätzlich Archivierungsdienstleistungen nutzen. E-Banking Integration (B2C) Banken können sich zur Auslieferung von Rechnungen und Avisierungen an ihre Kunden an die DXP Lösung anschliessen. Der Endkunde kann dann über sein e-Banking die Rechnungen einsehen und einfach bezahlen: Die Eingabe von Empfängerdaten, Konten, Rechnungsreferenzen, Beträgen und des Ausführungsdatums entfällt. Elektronische Signaturen Beim Nintu e-Signature & e-SignatureVerification System handelt es sich um eine eigenständige Lösung zur Einzel- oder Massensignatur von Dokumenten. Dabei werden Dokumente nach verschiedenen rechtlichen Anforderungen und internationalen Standards signiert. Unterstützte Formate sind EDIFACT H/T, XML-DSig, PKCS#7, PDF. Zur Unterstützung länderspezifischer rechtlicher Anforderungen werden die erforderlichen kryptographischen Module (HSM, Smart Cards) über eine PKCS#11 Schnittstelle oder über herstellerspezifische Schnittstellen angeschlossen. Anbindung von ERP Systemen ERP Systeme werden über den Nintu Transfer Client oder über einen speziell für SAP ERP Systeme entwickelten Konnektor angeschlossen. Website: www.nintu.ch Kontakt: Beat U. Meier, +41 79 248 20 81, [email protected] Seite 122 Studie E-Rechnung 2014 8.16 Sponsor OnCommerce Hauptsitz: OnCommerce GmbH Otto-Schott-Str. 13 07745 Jena Deutschland Länder mit dem höchsten E-InvoicingUmsatz Deutschland, Frankreich, USA Rechtskonforme Verarbeitung von E-Rechnungen unterstützt in allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union und darüber hinaus Signaturdienste, Validierung vor dem Versand und vor dem Empfang Anzahl Mitarbeiter, die mehrheitlich für 10 E-Rechnung arbeiten Anzahl Nutzer der Force.com Plattform über 100.000 Art des Angebots SaaS für die elektronische Rechnungsstellung Unterstützte Prozesse in der SupplyChain Vertragsmanagement, Rechnungserstellung, Debitorenmanagement Mehrwert-Dienstleistungen Einbettung von Rechnungsinformationen per XML in PDF-Dateien, ZUGFeRD SEPA Lastschriftdateien Hauptsegmente im Zielmarkt Unternehmen mit B2B Rechnungen SaaS-Abrechnung (Internet-Marktplätze und -Services per Abo, Telco-Services u.a.) Vertragsabrechnung im Energiesektor Rechnungsstellung direkt aus dem CRM-System Unterstützte Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch u.a. Alleinstellungsmerkmal Preiseffiziente Cloud-Lösung für das Vertragsmanagement und die Rechnungsstellung mit und ohne Verbrauchsdaten, die sich sehr gut in bestehende CRM-Prozesse integriert Seite 123 Studie E-Rechnung 2014 Sponsor bill.ON - E-Invoicing Made Easy Elektronische Rechnungsstellung bill.ON ist eine SaaS-Lösung für die elektronische Rechnungsstellung. Anwender reduzieren die Prozesskosten rund um das Management der Ausgangsrechnungen erheblich. Erfolge Kunden schätzen den Vorteil, dass sich bill.ON nahtlos in die eigenen CRM-Prozesse integriert und ggf. ein vorhandenes Vertragsmanagement genutzt werden kann. bill.ON ist sehr einfach einzuführen und innerhalb von Stunden einsatzbereit. In der Bedienung einfach, integriert sich das System nahtlos in bestehende CRM-Prozesse. Die Rechnungsverarbeitung wird dabei nicht zu einem externen Plattform-Anbieter ausgelagert, sondern verbleibt in den IT-Systemen und der Hoheit des Unternehmens. ADTECH als einer der führenden Anbieter von Ad-Management-Lösungen im Internet konnte mit bill.ON die Prozesskette von der Zuordnung der Verbrauchsdaten zum Vertrag bis zum Versenden der Rechnung von 10 Tagen auf ca. 2 Tage verkürzen. Die Forderungsumschlagsdauer und der Aufwand in der Debitorenbuchhaltung wurden drastisch reduziert. Module für das effiziente elektronische Vertragsmanagement mit einem TarifKonfigurator und für das Management von Zahlungseingängen inklusive eines Mahnwesens sowie ein Self-Service-Portal komplettieren die Billing Lösung für wiederkehrende und verbrauchsabhängige Abrechnungen. OnCommerce OnCommerce ist Anbieter einer B2B-Software für die automatisierte, elektronische Rechnungsstellung. Das in Jena ansässige Unternehmen wurde 2010 gegründet und beschäftigt derzeit 10 Mitarbeiter. Mit bill.ON können mehrere tausend Rechnungen pro Tag direkt aus dem CRM-System heraus erzeugt werden. Dadurch kann die Ausgabenanalyse direkt im Zusammenhang mit den Kunden- und Vertriebsdaten betrachtet werden. Force.com Force.com ist die Cloud Plattform auf der das weltweit führende CRM-System Salesforce CRM entwickelt wurde, und auf der mehr als 2.000 Apps bereitgestellt werden. bill.ON nutzt Force.com als sichere, stabile und skalierbare Umgebung, um die Rechnungsprozesse seiner Kunden zu automatisieren. Mehr als 100.000 Kunden nutzen die Plattform und vertrauen dem Anbieter sowie seinen Partnern. Mit dem Anspruch einfach zu bedienende Software zu entwickeln, bietet OnCommerce mit bill.ON eine SaaS-Lösung, die es ermöglicht, vertragsbasiert Rechnungen zu erstellen und elektronisch abzuwickeln. bill.ON wird auf der weltweit führenden Cloud Computing Plattform Force.com bereitgestellt. Weltweit wird bereits heute ein Umsatz von mehr als 1 Mrd. Euro mit bill.ON fakturiert. Zu den Kunden von OnCommerce zählen vor allem Kunden der digitalen Wirtschaft wie z.B. ADTECH, eine Tochter der AOL Networks oder Delivery Hero, führender Anbieter von Food-Delivery-Services. OnCommerce ist offizieller Entwicklungspartner von salesforce.com. Website: www.oncommerce.de Kontakt: Marko Fliege, +49 3641 55985 80, [email protected] Seite 124 Studie E-Rechnung 2014 8.17 Sponsor OpusCapita Hauptsitz: OpusCapita Group Oy Keilaranta 13 A Espoo Finland Länder mit dem höchsten E-InvoicingUmsatz Finnland, Schweden, Norwegen, Estland, Polen, Deutschland Rechtskonforme Verarbeitung von E-Rechnungen unterstützt in Finnland, Schweden, Dänemark, Norwegen, Deutschland, Estland, Litauen, Lettland, Polen, Slowakei, Tschechien, Österreich, Ungarn, Niederlande, Belgien, Frankreich, Italien, Griechenland, Spanien, Portugal und weitere Anzahl Mitarbeiter, die mehrheitlich für 2.100 E-Rechnung arbeiten Anzahl aktiver Nutzer auf eigenem E-Invoicing Netzwerk Rechnungsversender 150.000 Firmenempfänger 130.000 Private Empfänger 2.500.000 Art des Angebots Ein- und Ausgangrechnungsverarbeitung, BPaaS, SaaS Workflow, eArchive, OCR, EDI, eInvoice Netzwerk Unterstützte Prozesse in der SupplyChain Purchase-to-Pay Prozess, Lieferanten Onboarding, Rechnungseingang, Digitalisierung, eArchivierung, Kreditoren Buchhaltung Mehrwert-Dienstleistungen Order-to-Cash, Cash Management, BPO Hauptsegmente im Zielmarkt Großunternehmen und Mittelständische Unternehmen Unterstützte Sprachen Die wichtigsten europäischen Sprachen Alleinstellungsmerkmal Abdeckung der kompletten Purchase-to-PayProzesskette – als SaaS, BPaaS oder BPO Seite 125 Studie E-Rechnung 2014 Sponsor E-RECHNUNGEN – OPTIMIERTES KONTROLLSYSTEM, SCHNELLE RECHNUNGSVERARBEITUNG, GERINGERE KOSTEN Bis zu 7 Milliarden Euro könnten durch Automatisierung und Integration eingespart werden Über die Anzahl der zwischen Unternehmen in Deutschland gestellten Rechnungen gibt es unterschiedliche Aussagen. Rund zwei Milliarden ist eine Zahl, die man häufiger in diesem Zusammenhang hört oder lesen kann. Nehmen wir an, das käme der Realität nahe. Und gehen wir weiter davon aus, dass rund 70 Prozent dieser Rechnungen derzeit noch in herkömmlicher Papierform verarbeitet werden. Das wären stattliche 1,4 Milliarden. Jede dieser Rechnungen verursacht aufgrund praktischer Erfahrungswerte für die Bearbeitung vom Eingang bis zum Zahlungsausgang Kosten in Höhe von 10 Euro – mal mehr, mal weniger. Summa Summarum macht das 1,4 Milliarden mal 10 Euro gleich 14 Milliarden Euro. Würden davon 30 bis 50 Prozent eingespart – und das sind nach Einschätzung von Experten der OpusCapita GmbH realitätsnahe Annahmen – könnten deutsche Unternehmen zwischen 4,2 und 7,0 Milliarden Euro mehr in ihren Kassen behalten. Zu diesem Zweck bietet OpusCapita in Kombination mit fundierter Beratung eigenständig entwickelte Software, Digitalisierungsservices und Automatisierungslösungen für Kreditoren- und Debitorenprozesse sowie Zahlungsverkehr an. Die Leistungen reichen bis zum kompletten Business Process Outsourcing. Insbesondere mittlere und große Unternehmen profitieren von OpusCapitas Best Practice-Services. Häufig werden dabei Kosteneinsparungen von 30 bis 50 Prozent erreicht. Der deutsche Hauptsitz OpusCapitas und die Accounting Unit befinden sich in Hannover. Die Document Service Unit ist in Halle/Saale angesiedelt. OpusCapita beschäftigt in Deutschland rund 100 Spezialisten. Für ein mittelständisches Unternehmen mit einem monatlichen Rechnungsaufkommen von rund 5.000 Rechnungen würde dies ein jährliches Sparpotential von bis zu 300.000 Euro bedeuten. OpusCapita ist Teil der finnischen OpusCapita Gruppe, einem führenden Anbieter von Lösungen zur Automatisierung von Finanzprozessen per Outsourcing oder als Service – für mehr als 10.000 Kunden in über 50 Ländern. Die Unternehmensgruppe hat Niederlassungen in neun europäischen Ländern und beschäftigt 2.100 Spezialisten. 2013 erzielte sie einen Nettoumsatz von 263 Millionen EUR. Der Hauptsitz liegt in Espoo, Finnland. Die OpusCapita Gruppe ist Teil des Itella Konzerns, der zu 100 Prozent im Besitz des finnischen Staates ist. 30 Jahre Erfahrung E-Invoicing in Finnland OpusCapita ist Spezialist in der Automatisierung von Finanz-Transaktionsprozessen mit über 30 Jahren Erfahrung in diesem Bereich. Die Dienstleistungen und Lösungen des Unternehmens decken das gesamte Spektrum der Finanzprozesse ab. Ziel ist es, die Kunden bei der Optimierung ihrer internationalen Geschäftsprozesse zu unterstützen. OpusCapita hat von Beginn an den elektronischen Austausch von Rechnungen als Dienstleister vieler staatlicher Organisationen forciert. Die Transition von papierbasierten zu elektronischen Rechnungsprozessen hat in Finnland schon Ende der 90er Jahre angefangen und seit 2010 akzeptieren finnische staatliche Organisationen ausschließlich elektronische Rechnungen. Website: Kontakt: www.opuscapita.de OpusCapita GmbH, Christian Scherf, Geschäftsführer 0511/33630-0, [email protected] Seite 126 Studie E-Rechnung 2014 8.18 Sponsor PostFinance Hauptsitz: PostFinance AG Mingerstrasse 20 3030 Bern Schweiz Länder mit dem höchsten E-InvoicingUmsatz Schweiz Rechtskonforme Verarbeitung von E-Rechnungen unterstützt in Schweiz Anzahl Mitarbeiter, die mehrheitlich für 21 E-Rechnung arbeiten Anzahl aktiver Nutzer auf eigenem E-Invoicing Netzwerk Rechnungsversender Nicht publiziert Firmenempfänger Nicht publiziert Private Empfänger Über 1.1 Millionen Nutzer (inkl. Nutzer auf Partnerplattform) Art des Angebots Konsolidator-Netzwerk und Signatur-Service Unterstützte Prozesse in der SupplyChain Bestellung, Rechnung/Gutschrift, Bezahlung, Archivierung Hauptsegmente im Zielmarkt Rechnungssteller und -empfänger aller Branchen, unabhängig von ihrer Grösse Unterstützte Sprachen Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch Alleinstellungsmerkmal Über 1.5 Millionen Kunden auf der eigenen E-Banking Lösung können adressiert werden. Seite 127 Studie E-Rechnung 2014 Sponsor PostFinance – die richtige Anbieterin für E-Rechnungen Nicht nur für Grossunternehmen, auch für KMU ist PostFinance der richtige Provider für E-Rechnungen. Der elektronische Rechnungsaustausch reduziert den administrativen Aufwand, senkt die Kosten und bietet sowohl Rechnungsstellern als auch -empfängern nur Vorteile. Mit 2,96 Millionen Kundinnen und Kunden ist PostFinance das viertgrösste Finanzinstitut in der Schweiz. Als Pionierin im Bereich ERechnungen kann PostFinance auf über zehn Jahre Erfahrung zurückblicken und bietet ihren Geschäftskunden eine Reihe von Lösungen für das Debitoren-/Kreditorenmanagement. PostFinance ist E-Rechnungs-Provider der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Grossunternehmen wie die SBB oder die Post wie auch Kleinbetriebe können dank der intensiven Zusammenarbeit von PostFinance mit Softwareanbietern sowie weiteren Lösungen die vielen Vorteile der E-Rechnung nutzen. Kombinierbare Lösungen Die E-Rechnungslösung von PostFinance ist eine branchenunabhängige, umfassende Plattform, die in sämtlichen Unternehmen, ob gross oder klein, eingesetzt werden kann. Als Rechnungsempfänger können Privatpersonen oder kleine Unternehmen das System als Teil des Online Bankings nutzen. Für grössere Unternehmen werden vollintegrierte Lösungen angeboten. Kernleistungen der E-Rechnungsstellung von PostFinance: • Konvertierung der Daten in das vom Empfänger gewünschte Format • Gesetzeskonforme Datenverarbeitung • Erstellung, Prüfung und Protokollierung der digitalen Signatur • Datentransfer Preisinformationen, Kundenlisten und technische Schnittstellendokumentationen exklusiv auf www.postfinance.ch/e-rechnung. Erstes EBPP-Produkt im Jahr 2001 Die ursprüngliche B2C-Lösung wurde nach einem Pilotversuch Ende 2001 eingeführt. 2005 erweiterte PostFinance die Dienstleistung, damit deren Mehrwertsteuer-Konformität sichergestellt werden konnte. Der Weg für B2BProzesse war geebnet. Vorteile der E-Rechnung für B2B Für Rechnungssteller Für Rechnungsempfänger Verkürzte Zahlungsfristen und schnellerer Zahlungseingang Hohe Datenqualität (keine ESRNachforschungen) Keine manuelle Erfassung der Rechnungsinhalte Erfüllung eines wachsenden Kundenbedürfnisses und somit Erhöhung der Kundenbindung Reduktion von Papierarchiven Einfache Rückverfolgbarkeit der Aktionen Reduktion der Print-, Porto- und Prozesskosten Automatisierung der Rechnungsverarbeitung Alle Rechnungen sind jederzeit verfügbar Zahlungsverkehr über bestehende Prozesse Einfache Rückverfolgbarkeit der Aktionen Kosteneinsparung von bis zu 12 Euro pro Rechnung E-Mail: [email protected] | www.postfinance.ch/e-rechnung Kontaktieren Sie uns unverbindlich unter +41 848 848 848 Seite 128 Studie E-Rechnung 2014 8.19 Sponsor QuoVadis EU-Hauptsitz: QuoVadis Trustlink Schweiz AG Poststrasse 17 9000 St. Gallen Schweiz www.quovadis.ch Länder mit dem höchsten E-InvoicingUmsatz Schweiz, Niederlande, England Rechtskonforme Verarbeitung von E-Rechnungen unterstützt in Schweiz und in EU-Ländern Anzahl Mitarbeiter, die mehrheitlich für 15 E-Rechnung arbeiten Anzahl aktive Nutzer über 300 Kunden setzen in der Schweiz QuoVadis Zertifikate für eRechnungen ein Art des Angebots Gesetzeskonforme digitale Zertifikate Signierungs- und Validierungs-Service im QuoVadis Trustcenter (SaaS) Massensignierungsanwendungen und Appliances für das Erstellen von elektronischen Signaturen Unterstützte Prozesse in der SupplyChain alle Art von Prozessen, die Dank dem Einsatz von elektronischen Signaturen vereinfacht werden Mehrwert-Dienstleistungen Rechtliche Beratung, Konzeption und Realisierung von Anwendungen rund um die elektronische Signatur Hauptsegmente im Zielmarkt anforderungs- und kundengerechte Lösungen für Firmen jeglicher Grösse Unterstützte Sprachen d/e Alleinstellungsmerkmal Als anerkannter Zertifikatsanbieter sorgt QuoVadis für rechts- und verfahrenstechnische korrekte Anwendungen und bietet nebst der Beratung auch umfassende Anwendungen und Services an. Seite 129 Studie E-Rechnung 2014 Sponsor QuoVadis – der Partner für kunden- und anforderungsgerechte Lösungen Digitale Zertifikate eignen sich selbstverständlich sehr gut zur Sicherstellung der Datenintegrität von eRechnungen.und damit auch zur Erfüllung von länderspezifischen rechtlichen Anforderungen. Mit der Implementierung einer elektronischen „Firmen“-Signatur werden die Authentizität und Integrität eines Dokumentes gegenüber dem Empfänger, Gesetzgeber wie auch Compliance Abteilung gewährleistet. Geschäftsprozesse werden mit QuoVadis Signierungsanwendungen wesentlich optimiert und können kostensenkend beschleunigt werden. Die Echtheit und Datensicherheit der Dokumente ist nachweislich garantiert. Signierungs- und Validierungsservice Als beliebte Alternative zu einer Inhouse Signierungsanwendung bietet QuoVadis ihren Kunden einen Signierungs- und Validierungsservice im sicheren QuoVadis Trustcenter an. Der Webservice unterstützt Firmen und Dienstleister beim rechtswirksamen elektronischen Signieren und Validieren jeglicher Dateiarten – von Adobe PDF, UN/EDIFACT INVOIC bis XML, egal ob sich eine oder mehrere Rechnungen in einer Datei befinden. Zudem besteht die Wahl ob eine Signatur in das XML File eingebettet oder ob diese einen Datensatz umschliessen soll. Originaldokumente verlassen die Systemumgebung nie Bei Einsatz des QuoVadis Signierungs- und Validierungsservices werden beim eigentlichen Signierungsprozess nur unlesbare Datenkomprimate (HASH-Werte) zur Signierung oder Validierung an den externen Dienst übergeben. Lesbare Original-Dokumente verlassen die Systemumgebung niemals. Zusätzlich wird der Zeitpunkt der Signatur mittels einem qualifiziertem Zeitstempel bestätigt. Über Sperrlisten können Signaturen auch ohne Internetanschluss überprüft werden. Prüfung und Validierung – automatischer Prozessschritt Die Validierung oder Zertifikatsprüfung zeigt schnell und einfach auf, ob Signaturen und die verwendeten Signaturzertifikate zum Zeitpunkt www.quovadis.ch der Signierung gültig waren. Die Validierung informiert zusätzlich im Detail, ob ein qualifizierter Zeitstempel in der Signatur eingebettet ist. Die Prüfung und Validierung kann auch automatisiert ablaufen. Signaturprüfberichte belegen die Signaturprüfung gegenüber externen Prüfern oder Compliance Abteilungen. Dabei stehen verschiedene Formate und Sprachen zur Auswahl. Einem Bericht können weitere individuelle Merkmale hinzugefügt werden oder geprüfte Dokumente werden mit dem Signaturprüfbericht in einem Portfolio PDF verbunden. Zudem bestehen Möglichkeiten, einem Prüfbericht das signierte Dokument und weitere Informationen als Annotation anzuhängen. Einfachste Integration möglich Der Signierungs- und Validierungsservice lässt sich problemlos und auf unterschiedliche Arten in eine bestehende Umgebung integrieren. Dem File Manager kann bekannt gegeben werden, wo die zu signierenden Dateien und die Anhänge im Filesystem gespeichert sind. Den Rest erledigt der Service im Hintergrund. Alternativ kann der QuoVadis Signierungsund Validierungsservice über eine Webservice- oder SOAP-Schnittstelle angeschlossen werden. Dadurch ist es unkompliziert möglich den Service direkt mit einem individuellen ERP, CRM, DMS oder einem anderen System zu verbinden und danach Daten und Dokumente daraus direkt zu signieren oder zu validieren. Voraussetzungen – praktisch keine Je nach gewähltem Implementierungs- und Betriebskonzept, unterstützt der QuoVadis Signierungs- und Validierungsservice verschiedenste Plattformen und Betriebssysteme. Die Ansprache des Webservice erfolgt über einen gesicherten Internet-Zugang. Der QuoVadis Signierungs- und Validierungsdienst kann auf jeder Plattform betrieben werden, welche die Java-Betriebsumgebung unterstützt. [email protected] Phone: +41 71 272 60 60 Seite 130 Studie E-Rechnung 2014 8.20 Sponsor ReadSoft Hauptsitz: ReadSoft AG Falkstraße 5 60487 Frankfurt / Main Deutschland Niederlassungen in den Ländern Australien, Benelux, Brasilien, Chile, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Finnland, Großbritannien, Malaysia, Norwegen, Polen, Spanien, Südafrika, Schweden, Schweiz, USA Rechtskonforme Verarbeitung von E-Rechnungen unterstützt in Deutschland, Österreich, Benelux, Frankreich, Niederlande, Schweden, Finnland, Norwegen, Dänemark Anzahl Mitarbeiter, die mehrheitlich für 600+ E-Rechnung arbeiten Anzahl Kunden weltweit 12.000 Art des Angebots Automatisierte Rechnungseingangs-Verarbeitung für SAP, Oracle, Microsoft Dynamics u.v.m. Elektronische Rechnungsverarbeitung (inkl. ZUGFeRD), Data Capture Lösung, Workflow-Komponente, ERPMatching Unterstützte Prozesse in der SupplyChain Rechnungs- und Finanzprozesse Beschaffungs- und Wareneingangsprozesse, Auftragseingangsprozess, Reporting-Tool Mehrwert-Dienstleistungen Hybrid-Lösungen (Server-basiert und/oder Softwareas-a-Service (SaaS)), Lieferanten-OnboardingProgramm, mobile Apps, Service-Portal für Lieferanten, Reporting-Tool, Kataloganbindung Hauptsegmente im Zielmarkt B2B Unterstützte Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Schwedisch, Dänisch, Norwegisch, Finnisch Alleinstellungsmerkmal End-to-End Prozessautomatisierung aus einer Hand, Out-of-the-Box-Angebot, das individuell angepasst werden kann. Seite 131 Studie E-Rechnung 2014 Sponsor ReadSoft Empfang elektronischer Rechnungen Mit der ReadSoft-Lösung empfangen Sie sämtliche elektronischen Rechnungen Ihrer Lieferanten in dem von Ihnen definierten Format. ReadSoft kann verschiedene Formate entgegen nehmen und entsprechend Ihrer Vorgaben konvertieren. Somit können Ihre Lieferanten die Rechnungen in dem von ihnen bevorzugten Format versenden. Neben der Konvertierung erfolgt eine Prüfung auf Vollständigkeit hinsichtlich §14 UStG und ggf. eine Rückmeldung an den Lieferanten, wenn wichtige Angaben fehlen. Die Rechnungen werden wie alle anderen zentral archiviert. Versandmöglichkeiten für Ihre Lieferanten • Standard Integration und Formate: Diese Option wird für Lieferanten mit einem ERP-System empfohlen, das elektronische Formate wie z.B. EDI oder ZUGFeRD ausgeben kann. Diese Version bietet den höchsten Automatisierungsgrad. • Virtueller Drucker: Diese Option wird empfohlen, wenn das ERP-System des Lieferanten keine elektronischen Formate ausgeben kann. Auf Basis von Microsoft Windows wird eine Art Drucker-Treiber installiert, der EDIFormate erzeugt und übermittelt. • Versand via Web-Oberfläche: Mit dieser Option können Lieferanten über das ReadSoft-Portal Rechnungen manuell erfassen. Kontinuierliche Erweiterung der Interoperabilität ReadSoft arbeitet kontinuierlich an der Erweiterung der Interoperabilität des Netzwerks. Wir arbeiten sowohl mit lokalen wie internationalen Initiativen zusammen wie z.B. EESPA (European E-Invoicing Service Provider Association), EMSF (European Stakeholder Forum) und PEPPOL (Pan-European Public Procurement Online). Intuitives Lieferanten On-Boarding-Tool Mit dem benutzerfreundlichen On-BoardingTool können Sie Ihre Lieferanten in wenigen Schritten an das Netzwerk anbinden. Vorlagen für Einladungs- und ErinnerungsSchreiben sind hinterlegt. Ebenso bietet es eine Monitoring-Funktion, um den Fortschritt des On-Boarding Prozesses zu verfolgen. Dieses Tool ist Bestandteil der Lösung. Maßgeschneiderte On-Boarding Programme Je nach Zielsetzung Ihres On-BoardingProzesses gibt es verschiedene Vorgehensweisen: Sie können ihn komplett eigenständig mit dem On-Boarding-Tool durchführen. Wir können ihre On-Boarding-Maßnahmen unterstützen oder Sie überlassen uns den kompletten Prozess und brauchen dafür keine eigenen Ressourcen bereit zu stellen. Gemeinsam mit Ihnen setzen wir den Prozess auf, der für Sie am effizientesten ist. Website: www.readsoft.de Email: [email protected] Blog: http://de.readsoft.com/blog Kontakt: Gisela Krüsch, [email protected], T: +49 69 1539402-0 Seite 132 Studie E-Rechnung 2014 8.21 Sponsor SIX Hauptsitz: SIX Payment Services AG Hardturmstrasse 201 8005 Zürich Schweiz Länder mit dem höchsten E-InvoicingUmsatz Schweiz Rechtskonforme Verarbeitung von E-Rechnungen unterstützt in Australia, Austria, Belgium, Bulgaria, Canada, Cyprus, Czech Republic, Denmark, Estonia, Finland, France, Germany, Greece, Hong Kong, Hungary, Iceland, Ireland, Isle of Man, Israel, Italy, Latvia, Liechtenstein, Lithuania, Luxembourg, Morocco, Netherlands, New Zealand, Norway, Poland, Portugal, Romania, Singapore, Slovakia, Slovenia, South Africa, Spain, Sweden, Switzerland, United Kingdom, United States of America Anzahl Mitarbeiter, die mehrheitlich für 30 E-Rechnung arbeiten Anzahl aktiver Nutzer auf eigenem E-Invoicing Netzwerk Rechnungsversender Nicht publiziert Firmenempfänger Nicht publiziert Private Empfänger Über 1.1 Millionen E-Banking Kunden (inkl. Kunden auf Partnerplattform) Art des Angebots Consolidator Services im B2B und B2C (Signatur, Verifikation, Archivierung, Interconnect etc.) Unterstützte Prozesse in der SupplyChain Bestellung-Rechnung-Zahlung Hauptsegmente im Zielmarkt Angebot für Sender und Empfänger in allen Branchen, Grossunternehmen und KMU Unterstützte Sprachen Deutsch, Französisch, Italienisch, Englisch Alleinstellungsmerkmal Über SIX sind mehr als vier Millionen E-Banking Kunden bei über 90 angeschlossenen Schweizer Banken per E-Rechnung erreichbar. Seite 133 Studie E-Rechnung 2014 Sponsor SIX Payment Services – Ihr Partner für die E-Rechnung in der Schweiz SIX Payment Services betreibt mit Paynet das grösste Schweizer Netzwerk für die Abwicklung MWST-konformer elektronischer Rechnungen für Privat- und Geschäftskunden. Als einer der Schweizer Pioniere fördert SIX Payment Services seit 2003 die Ausbreitung, Akzeptanz und Abwicklung von elektronischen Rechnungen in der Schweiz. SIX Payment Services bietet Lösungen für Rechnungssteller, Rechnungsempfänger sowie für Banken und arbeitet eng mit Software- und Netzwerkpartnern zusammen, die standardisierte Schnittstellen zum Paynet Netzwerk betreiben. E-Rechnungen im E-Banking Über 90 Schweizer Banken sind an das Paynet Netzwerk angeschlossen. Die Banken ermöglichen ihren E-Banking Kunden – Privatpersonen und Firmen – E-Rechnungen im E-Banking zu empfangen, zu prüfen und per Mausklick zu bezahlen. Per Ende September 2014 sind über 850‘000 E-Banking Kunden bei SIX Payment Services für die E-Rechnung angemeldet. Die meisten Grossunternehmen und immer mehr KMU sowie öffentliche Verwaltungen bieten ihren Kunden die E-Rechnung via E-Banking an. Über 600 Rechnungssteller versenden E-Rechnungen an E-Banking Kunden via SIX Payment Services. Zwei praktische Lösungen für KMU Das «E-Rechnung Business Paket» ermöglicht Firmenkunden, E-Rechnungen im E-Banking zu empfangen und zu bezahlen. Die signierten E-Rechnungen werden für die Firmenkunden bei SIX Payment Services im Online-Archiv gespeichert. Das «E-Rechnung Startpaket mit Paynet Upload» richtet sich an KMU, die E-Rechnungen an ihre Kunden versenden wollen. Per Klick werden die Rechnungen ins Portal von SIX Payment Services hochgeladen, signiert und an die Empfänger übermittelt. Beide Lösungen wurden von SIX Payment Services speziell für KMU entwickelt. Sie sind einfach in der Handhabung, kostengünstig und setzen keine speziellen Softwarekenntnisse voraus. Über SIX SIX Payment Services ist ein Unternehmen von SIX. SIX betreibt die schweizerische Finanzplatzinfrastruktur und bietet weltweit umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Wertschriftenhandel und -abwicklung sowie Finanzinformationen und Zahlungsverkehr an. Das Unternehmen befindet sich im Besitz von rund 140 Banken verschiedenster Ausrichtung und Grösse. E-Rechnungen im ERP-/Workflow-System Im Geschäftskundenbereich hat SIX Payment Services ein grosses, branchenübergreifendes Teilnehmernetzwerk aufgebaut. Rechnungssteller übermitteln ihre Rechnungsdaten elektronisch an das Paynet Netzwerk, in welchem die Daten MWST-konform signiert und dem Empfänger zur Weiterverarbeitung im ERP- oder Workflow-System zur Verfügung gestellt werden. SIX Payment Services bietet InterconnectVerbindungen zu anderen E-RechnungsAnbietern sowie die grenzüberschreitende Abwicklung von elektronischen Rechnungen an. Kontaktieren Sie uns, um mehr über die Vorteile der E-Rechnung zu erfahren: +41 58 399 9511, [email protected], www.six-paynet.com Seite 134 Studie E-Rechnung 2014 8.22 Sponsor Swisscom/Conextrade Hauptsitz: Swisscom Enterprise Customer Handelsplatz Conextrade CH-3050 Bern Länder mit dem höchsten E-InvoicingUmsatz CH, DE, IT, FR, AT, UK, SE Rechtskonforme Verarbeitung von E-Rechnungen unterstützt in 49+: AE, AT, AU, BE, BG, BR, CA, CH, CY, CZ, DE, DK, EE, ES, FI, FR, GB, GR, HK, HR, HU, IE, IL, IM, IS, IT, JP, LI, LT, LU, LV, MA, MC, MT, MX, NL, NO, NZ, PL, PT, QA, RO, SA, SE, SG, SI, SK, US, ZA Anzahl Mitarbeiter, die mehrheitlich für 20+ E-Rechnung arbeiten Anzahl aktiver Nutzer auf eigenem E-Invoicing Netzwerk Rechnungsversender > 500 Firmenempfänger > 150 Private Empfänger >10‘000 Art des Angebots E-Invoicing CH & International, E-Invoicing PDF, E-Invoicing E-Mail, Scanning2E-Invoicing, Archivierung CH & International, EDI (Electronic Data Interchange), E-Procurement, Kreditoren-Workflow, Conextrade-Portal mit Online-Registrierung Unterstützte Prozesse in der SupplyChain Procure2Pay-, Order2Cash- sowie weitere Prozesse wie z.B. Rechnung, Bestellung, Bestellbestätigung, Lieferscheine, Sales-Report, Inventory-Report, Remittance Advice usw. Mehrwert-Dienstleistungen Komplett-Services (elektronische und papierbasierte Verarbeitung), Signatur-Services, Rechtssicherheit Hauptsegmente im Zielmarkt Rechnungs-Empfänger und -Versender mit grossen Volumen in allen Branchen Unterstützte Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch (weitere Sprachen auf Anfrage) Alleinstellungsmerkmal Rechtssicherheit (Compliance- und Verfahrensdokumentation), Procurement-Gesamtprozesse sowie Vielzahl Protokolle und Dokumentenformate Seite 135 Studie E-Rechnung 2014 Sponsor E-Invoicing International bei der Geberit-Gruppe: Installiertes Know-how für elektronische Rechnungslegung Die Geberit-Gruppe ist mit Produktionsstätten und Vertriebsorganisationen in rund vierzig Ländern weltweit vertreten. Die gruppenintern erbrachten Leistungen werden mittels Intercompany-Rechnungen zwischen den Ländergesellschaften in Rechnung gestellt. Für die Verarbeitung dieser IntercompanyRechnungen setzt Geberit seit Frühjahr 2009 auf die komplett elektronische Lösung E-Invoicing International von Swisscom – was bedeutet, dass seither sämtliche Prozesse der Rechnungsstellung und -verarbeitung ausschliesslich auf elektronischem Weg erfolgen. «Die Entscheidung, den vertrauten Prozess der Papierrechnung durch einen elektronischen Prozess abzulösen, fiel nach intensiven Vorüberlegungen und Analysen», berichtet Roland Iff, Finanzchef von Geberit. Dahinter stand die Erwartung, dass Medienbrüche vermieden und die Korrektheit der Rechnungslegung generell steigen würde. Herausforderung Compliance Durch die konsequent digitale Rechnungsverarbeitung – angefangen vom Austausch bis hin zur Rechnungsstellung – steigt die Prozesseffizienz und die Kosten sinken. Zwingende Voraussetzung für eine solche Veränderung war jedoch, dass alle Regularien eingehalten werden. Philippe Purtschert, Head Finance, BI & HCM Applications bei Geberit bringt es auf den Punkt: «In Sachen Rechts- und Prozesssicherheit wollen und können wir keinerlei Kompromisse eingehen.» E-Invoicing International E-Invoicing International von Swisscom garantiert die rechtliche Sicherheit und Zuverlässigkeit der Prozesse. Dies ist Unabdingbar für jedes Unternehmen, das gesetzliche Vorschriften und Rahmenbedingungen in unterschiedlichen Ländern betreffend Verfahren und Technologien erfüllen muss. E-Invoicing International bei Geberit fokussiert sich auf Intercompany-Rechnungen. Die Lösung deckt 130 Länderverbindungen des Kunden ab und jährlich werden mehr als zwei Millionen Rechnungen verarbeitet. Damit die Services korrekt erbracht werden können, sind Gruppenstruktur und Prozesse vorgängig zu definieren und im SAP (Backend-System der Geberit) wie auch auf den Handelsplatz gespiegelt abzubilden. Zum Funktionsumfang der Installation gehören Signaturservices für Kreditoren und Debitorenrechnungen, die Prüfung auf MwSt.- und Schema-Konformität, die Überwachung der Transaktionen, Monitoring und Prüftools für die Validierung im Hinblick auf die Rechnungsrevision und die Dokumentation der Compliance. Die rechtsgültige Archivierung der Rechnungsurbelege erfolgt im Geberiteigenen Archiv. Compliance-konform und ausbaufähig Die Erwartungen des Kunden Geberit an E-Invoicing International wurden vollumfänglich erfüllt. Zur Sicherheit der Compliance garantiert Swisscom die Konformität von E-Invoicing International mit den lokalen gesetzlichen Anforderungen. Weiter wurden die technischen Abläufe auditiert und somit das Ziel der Prozesssicherheit erreicht. Der konsequent papierlose Austausch von Rechnungen im Intercompany-Bereich lässt sich zudem auf die Prozesse mit Kunden und Lieferanten anwenden und entsprechend optimieren. «Die Ausweitung dieser Lösung wird konsequent vorangetrieben», bestätigt Ueli Vogt, IT-Manager SAP Logistics. «E-Invoicing International von Swisscom erfüllt unsere Ansprüche vollumfänglich.» Philippe Purtschert, Head Finance, BI & HCM Applications bei Geberit Website: www.swisscom.com/conextrade, https://handelsplatz.conextrade.com Kontakt: Handelsplatz Conextrade, +41 (0)848 860 200, [email protected] Seite 136 Studie E-Rechnung 2014 8.23 Sponsor Taulia Hauptsitz in Europa: Taulia Ltd. 131 Great Titchfield Street London W1W 5BB United Kingdom Länder mit höchsten E-Rechnungsraten USA, Großbritannien, Deutschland Rechtskonforme Verarbeitung von E-Rechnungen unterstützt in Australien, Belgien, Brasilien, Bulgarien, Schweiz, Deutschland, Dänemark, Estland., Italien, Finnland, Frankreich, Griechenland, Hong Kong, Island, Irland, Israel, Japan, Kanada, Katar, Lettland, Litauen, Luxemburg, Marokko, Mexico, Neuseeland, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Saudi Arabien, Singapur, Slowakei, Slowenien, Spanien, Schweden, Südafrika, Tschechien, Großbritannien, USA, VAE, Zypern Mitarbeiter im Bereich E-Rechnung 130 Anzahl aktiver Nutzer auf eigenem E-Invoicing Netzwerk Lieferanten Einkäufer Art des Angebots SaaS (Software as a Service) Plattform für E-Rechnungen, Lieferantenkommunikation und -finanzierung Unterstützte Prozesse in der SupplyChain Order-2-Pay, einschließlich elektronischer Meldung an Behörden, wo gefordert Mehrwert-Dienstleistungen Voll automatisiertes Dynamic Discounting (dynamischer Skonto) und Lieferantenfinanzierung mit Eigenoder Drittmitteln Hauptsegmente im Zielmarkt Große Unternehmen: Order-2-Pay, Lieferantenfinanzierung Finanzdienstleister: Plattform für Lieferantenfinanzierung Rechnungsteller jeder Unternehmensgröße: 100% kostenfreie Self-Service Plattform zur E-Rechnungsstellung und Finanzierung mit mögl. Backend-Integration Unterstützte Sprachen Chinesisch, Deutsch, Englisch (UK, USA), Französisch (Frankreich, Kanada), Niederländisch, Italienisch, Norwegisch, Polnisch, Portugiesisch, Schwedisch, Spanisch Alleinstellungsmerkmal Jede Option zur E-Rechnungsstellung für jede Art und Größe von Lieferanten, Self-Services, alternative und innovative Finanzierung – 100% kostenlos mehr als 200.000 60 Seite 137 Studie E-Rechnung 2014 Sponsor Taulia Die „Taulia Business Exchange“-Plattform ist die schnellst wachsende SaaS-Lösung für elektr. Rechnungsstellung, Kommunikation und Finanzierung von Lieferanten jeder Art und Größe. Die Bündelung führt zu spürbaren Kostensenkungen, erhöhter Transparenz und stärkt die Kunden-/Lieferantenbeziehungen. Die Prozessbeschleunigung durch E-Rechnungen erzeugt mit unseren alternativen, innovativen Finanzierungsmodellen direkte Einsparungen, wirksam ab dem ersten Cent. Taulias innovative Finanzierung ist weit flexibler und skalierbarer als traditionelles Supply Chain Finance. Alle Lieferanten können unabhängig vom Umsatz teilnehmen. Eigen- und Fremdkapital sind flexibel einsetzbar. Zusätzliche Skontoerträge und die Reduzierung des gebundenen Umlaufvermögens schließen sich nicht mehr aus. Zusätzlich bietet die Plattform zahlreiche Optimierungspotentiale. Aufgaben werden automatisiert oder entfallen. Darum nutzen globale Unternehmen wie Pfizer, Hallmark oder Pacific Gas & Electric Taulia, um Einsparungen im Millionenbereich zu erzielen und zugleich ihre Lieferantenbeziehungen auf eine neue Ebene zu heben. Die Taulia Lieferantenfinanzierung lässt unsere Kunden profitabler arbeiten, indem ohne zusätzlichen Preisdruck sehr viel höhere Skontoerträge in der gesamten Lieferkette voll automatisch realisiert werden können. Unser Angebot hilft beiden Seiten: Alle Lieferanten erhalten schnell, günstig und unkompliziert Zugang zu Barmitteln und können herkömmliche Finanzierungen ersetzen, Kunden können neben Skontoerträgen auch das gebundene Umlaufvermögen optimieren. Die Partnerschaft mit allen Lieferanten wird gestärkt, und die Akzeptanz von E-Rechnungen erhöht sich dramatisch. Unsere Kunden haben die freie Wahl, ob sie für die Finanzierung selbst oder mit Fremdkapital oder einer Kombination aus beidem arbeiten wollen. Das Taulia Lieferantenportal erleichtert mit zahlreichen Funktionen zur Auskunft, zur Benachrichtigungen oder Kommunikation die Zusammenarbeit mit Lieferanten. Unsere Plattform gibt unseren Kunden die Wahl, welche Informationen und Funktionen für ihre Lieferanten zugänglich sein sollen, und ersetzt herkömmliche Nachfragen per Telefon, Fax Inbox by Taulia™, der voll integrierte elektr. oder E-Mail durch Self-Services und ein dediRechnungseingang, um arbeitsintensive papier- ziertes transaktionsbezogenes Meldungs- und basierte Prozesse durch leicht verständliche E- Kommunikationssystem. Rechnungen – passend für jede Art und Größe Taulias Lieferanten Infomanagement hilft, von Lieferanten – zu ersetzen. Rechnungssteller Stammdaten gemeinsam zu pflegen. Aktuelle können komplett kostenlos alle Übertragungs- und korrekte Daten nutzen beiden Seiten. methoden und -formate nutzen. Taulia Now, unsere Lieferantenanbindung Zu den zahlreichen Features gehören u.a. die stellt sicher, dass es mühelos möglich wird, direkte Eingabe mit oder ohne Nutzung aktueller alle Lieferanten an Bord zu holen und gemeinBestelldaten („PO Flipping“), Übertragung per sam in die Zukunft zu gehen. Die Verifikation E-Mail, sicherer Dateitransfer und nahtlose Inaller Beteiligten beschleunigt, vereinfacht und tegration mit dem Rechnungsstellungssystem. automatisiert die Lieferantenanbindung. Für Alle Dateiformate werden ohne Kosten oder eine erfolgreiche Umsetzung übernimmt das Gebühren für den Rechnungssteller unterstützt, Taulia Value Enablement Team die Einladung, rechtskonform in mehr als 50 Ländern und Re- und Aktivierung, gibt Hilfe und Support. gionen. Vorgeschriebene Rechnungsinformationen werden automatisch geprüft, bei Bedarf Taulia hat seinen Hauptsitz in San Francisco, digital signiert und verifiziert. Jede Rechnung die Europa-Zentrale ist in London. Weitere wird für den jeweils gesetzlich vorgeschriebenen Büros finden Sie in Düsseldorf, New York, Austin (Texas), und Park City (Utah). Zeitraum archiviert und verfügbar gehalten. http://www.taulia.com, Matthew Stammers, Marketing Director Europe, +44 203 700 3532, [email protected] Seite 138 Studie E-Rechnung 2014 8.24 Sponsor Tungsten – ehemals OB10 Hauptsitz: Tungsten Network GmbH Postfach 1114 D-21262 Jesteburg Deutschland Länder mit dem höchsten E-InvoicingUmsatz Australien, Belgien, Kanada, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Irland, Italien, Malaysia, Niederlande, Polen, Spanien, Schweden, Schweiz, UK, USA, Singapur Rechtskonforme Verarbeitung von E-Rechnungen unterstützt in Australien, Österreich, Belgien, Brasilien, Bulgarien, Kanada, Kroatien, Tschechien, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Hong Kong, Ungarn, Irland, Italien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxembourg, Malaysia, Malta, Mexico, Niederlande, Neu-Seeland, Norwegen, Philippinen, Polen, Portugal, Puerto Rico, Rumänien, Saudi-Arabien, Singapur, Slowakei, Slowenien, Süd Afrika, Spanien, Schweden, Schweiz, Türkei, UAE, UK, USA, Zypern Anzahl Mitarbeiter, die mehrheitlich für >300 E-Rechnung arbeiten Anzahl aktiver Nutzer auf eigenem E-Invoicing Netzwerk Rechnungsversender 171,000 Firmenempfänger 127 Private Empfänger N/A Art des Angebots B2B E-Invoicing Network Service, SAS, Lieferantenanbindung, rechtskonforme Erstellung und Archivierung von E-Invoicing, Bestellnummer-Service/POService, Rechnungsverfolgung Unterstützte Prozesse in der SupplyChain P2P, Kreditorenbuchhaltung, Debitorenbuchhaltung Mehrwert-Dienstleistungen Lieferkettenfinanzierung, Echtzeit Ausgabeanalysen Hauptsegmente im Zielmarkt Große Käufer und Lieferanten alle Größe Unterstützte Sprachen Englisch, Französisch, Spanisch, Deutsch, Niederländisch, Portugiesisch, Italienisch, Polnisch, Bulgarisch, Mandarin, Kantonesisch und Hindi für Lieferantenanbindung und Support Alleinstellungsmerkmal Tungsten Network baut auf einem sicheren Netzwerk auf. Durch unsere rechtskonforme elektronische Rechnungen, und sicheren, cleveren, schnellen Service, helfen wir unsere Kunden mehr Wert aus ihrer Shared Services Centres, AP-und AR-Abteilung zu liefern. Seite 139 Studie E-Rechnung 2014 Sponsor Tungsten Network Tungsten Corporation und OB10 haben sich im Oktober 2013 zusammengeschlossen, um eine neue Ära für den weltweiten Handel einzuläuten. Tungsten hilft Kunden dabei, ihre Rechnungsverarbeitung zu optimieren, ihr CashflowManagement effizienter zu gestalten und anhand granular aufgeschlüsselter Ausgabendaten bessere Kaufentscheidungen zu treffen. Im Vergleich zur traditionellen, papierbasierten Rechnungsstellung können elektronische und automatisierte Prozesse Einsparungen in Höhe von 60–80 % (Billentis e-Invoicing/e-Billing Bericht 2014) erzielen. Kleine und mittlere Unternehmen profitieren dank e-Invoicing und der damit verbundenen Diskontierung sowie professionellen Export- und Importfinanzierung (ACCA) von einem vereinfachten Zugriff auf vorfristige Zahlungen und alternative Finanzierungsquellen. Des Weiteren nutzen immer mehr Regierungen die Vorteile des e-Invoicing, wie die Anordnungen in Mexiko, Brasilien, der Türkei und Italien sowie die EU-Richtlinie für die elektronische Rechnungsstellung im öffentlichen Beschaffungswesen gezeigt haben. E-Invoicing wird also bleiben. Die auf dem e-Invoicing von OB10 aufbauenden Services von Tungsten sind entlang der Wertschöpfungskette ausgerichtet – von der Kosteneinsparung zur durchgehenden Datenverarbeitung bis hin zur detaillierten Ausgabenanalyse und einer robusteren Lieferkette. Tungsten Network: Elektronische Rechnungsstellung für systemisch verbundene Lieferketten Das e-Invoicing-Netzwerk ist das Herzstück unseres Unternehmens und unseres Angebots. Mitglieder des Netzwerks profitieren von einer stabilen und sicheren Plattform, einer stetig steigenden Anzahl an kooperierenden Ländern, einem garantierten Lieferantenanbindung und der Möglichkeit, Rechnungen in jedem beliebigen Format zu erstellen. An das globale e-Invoicing-Netzwerk angeschlossene Unternehmen auf der ganzen Welt können den Aufwand zur Übermittlung, Genehmigung und Verarbeitung von Rechnungen drastisch reduzieren und gleichzeitig die Lieferantenbeziehungen verbessern. Durch die durchgehende Rechnungsverarbeitung können die Kunden die Rolle der Kreditoren- und Debitorenbuchhaltung weiter ausbauen und unterm Strich größere Gewinne verzeichnen. Tungsten Network Analytics: EchtzeitInformationen für bessere Kaufentscheidungen Durch die Echtzeit-Analyse der Rechnungsdaten auf Positionsebene lassen sich mithilfe von Tungsten Network Analytics Preisabweichungen für dasselbe, beim selben Lieferanten gekaufte Produkt feststellen und dadurch enorme Einsparungen erzielen. Mithilfe unserer hochentwickelten Anwendung von künstlicher Intelligenz zur Analyse der Rechnungsdaten von Kunden können Unternehmen mit Einsparungen zwischen 0,5– 4,2 % ihrer Ausgaben rechnen. Tungsten Finance: Rechnungsfinanzierung für mehr Unternehmenswachstum Durch die Einbindung von Services zur vorfristigen Zahlung im Tungsten Network ermöglicht es die Tungsten Bank Lieferanten, ihr Geld zu jedem beliebigen Zeitpunkt anzufordern. Auf Grundlage der genehmigten Rechnungen der Lieferanten und unseres Zugriffs auf Spezialfonds geben wir Unternehmen eine flexible, zuverlässige und regulierte alternative Finanzierungsquelle an die Hand. www.tungsten-network.com/de Markus Hornburg, Geschäftsführer Tungsten Network GmbH +49 (0) 4183 7767997 / [email protected] Seite 140 Studie E-Rechnung 2014 9. Anhang A: Gesetzliche Rahmenbedingungen 9.1 Rechtliche Akzeptanz der E-Rechnung Abgesehen von einigen Regionen in Afrika und Asien akzeptieren inzwischen fast alle Länder auf der Welt elektronische Rechnungen als steuergültige Originale. Dies gilt, solange sie korrekt verarbeitet und archiviert werden. Vom rechtlichen Standpunkt aus gibt es also keine Gründe mehr, mit der E-Rechnung noch länger zu warten. Nur wenn Rechnungssteller und –empfänger für die E-Rechnung eigene Lösungen entwickeln, müssen sie viel Zeit und auch Geld in rechtliche Abklärungen investieren. Setzen sie hingegen im internationalen Umfeld erprobte Lösungen oder Dienstleistungen von Drittanbietern ein, sind die rechtlichen Abklärungen minimal. Erfahrene Lösungsanbieter sind durchwegs in der Lage, Interessenten über die rechtlichen Anforderungen zu beraten. Deren Lösungen bieten auch bereits wichtige Grundlagen, um die Revisionssicherheit zu gewährleisten. Die folgenden Kapitel geben deshalb nur einen generellen Überblick zu den rechtlichen Anforderungen. Lesern, die auch an Details interessiert sind, empfiehlt der Autor die Lektüre gemäß aufgeführten Quellen in Anhang B [31] oder ein Gespräch mit kompetenten Lösungsanbietern. 9.2 Gesetzliche Anforderungen für elektronische Rechnungsverarbeitung 9.2.1 Typische Mindestanforderungen in den meisten Ländern Jedes Land auf der Welt hat andere Anforderungen, weshalb hier nur auszugsweise ein Überblick gegeben werden kann. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen in den meisten Ländern umfassen folgende Grundanforderungen, die bei der Nutzung der E-Rechnung sichergestellt werden müssen: • Echtheit der Herkunft (Authentizität) • Unversehrtheit des Inhalts (Integrität) • Lesbarkeit der Rechnung (bis zum Ende des erforderlichen Archivierungszeitraums) Diese Hauptanforderungen können erfüllt werden durch eine der folgenden Methoden: • Digitale Signaturen (je nach Land fortgeschrittene oder qualifizierte Signaturen) • Einsatz von standardisierten EDI-Verfahren: Sichere Plattformen (z. B. VAN) und Prozesse zwischen Rechnungssteller und –empfänger. • Innerbetriebliche Kontrollverfahren, die einen verlässlichen Prüfpfad zwischen Rechnung und Leistung herstellen. Viele Länder geben Regeln vor betreffend Lesbarkeit der E-Rechnungen durch Mensch und Maschine, zwingenden inhaltlichen Rechnungsangaben (In EU-Ländern sind 12-15 obligatorische Datenfelder typisch), Format, Archivierung und Revision. Weitere Regeln können vorgegeben sein, wenn externe Dienstleister im Namen von Rechnungssteller und –empfänger gewisse Aufgaben ausführen. Soweit bestimmte Punkte nicht bereits im Originaltext des Gesetzes erwähnt sind, werden diese in ergänzenden Schreiben und Erläuterungen dokumentiert. 9.2.2 Typische länderspezifische Anforderungen Situativ können in einzelnen Ländern folgende weiteren Anforderungen gestellt werden: • Benutzer von elektronischen Rechnungen müssen vor der Inbetriebnahme beim Finanzamt eine Genehmigung dafür einholen (Türkei) oder diese zumindest darüber benachrichtigen. C B. Koch, Billentis ○ Seite 141 Studie E-Rechnung 2014 • • • • • • Nur Organisationen, welche in einem bestimmten öffentlichen Unternehmensverzeichnis gelistet sind, dürfen E-Rechnungen austauschen (Australien). Benutzer müssen regelmäßig, z.B. monatlich, eine Zusammenstellung über ausgetauschte elektronische Rechnungen an das Finanzamt schicken (Chile). E-Rechnungen müssen in einem bestimmten Format ausgetauscht werden E-Rechnungen dürfen nur über zertifizierte Lösungen (Portugal) bzw. Dienstleister (Mexico, Türkei) ausgetauscht werden. E-Rechnungen müssen vor dem Versand von Rechnung und Waren durch das Finanzamt validiert werden (Brasilien). Inhaltliche Anforderungen, z.B. sequenzielle Rechnungsnummer, Mehrwertsteuer immer auch in lokaler Währung und evtl. Sprache (Osteuropa); diese Anforderungen sind zum Teil bereits auch für Papierrechnungen gültig. 9.3 Elektronische Rechnungs- und Archivierungsservices durch externe Dienstleister Die EU Direktive (und Gesetze in anderen Ländern wie der Schweiz) erlauben das Auslagern von steuerrelevanten Aufgaben an externe Dienstleister. Das gibt Endbenutzern die Möglichkeit, die technische und rechtliche Komplexität zu einem großen Teil an erfahrene und spezialisierte Anbieter abzutreten. Diese können im Namen und Auftrag ihrer Kunden viele Aufgaben übernehmen. Dies kann zum Beispiel die Konversion des Datenformats vom Versender in dasjenige des Empfängers umfassen, das digitale Signieren der Rechnung, die Signaturprüfung, Archivierung, etc. Das Auslagern von steuerrelevanten Aufgaben ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass jeweils die Rechnungssteller und –empfänger gesetzlich weiterhin die Verantwortung tragen. In einigen Ländern gibt es Restriktionen betreffend Ort der Rechnungsarchivierung. Dies ist im Zeitalter von Cloud Computing natürlich von speziellem Interesse. Cloud Computing ist eine junge Technologie und wird unter anderem auch für die Archivierung von Dokumenten eingesetzt. Sie entwickelt sich sehr dynamisch, währendem sich Gesetze eher träge entwickeln. Sicherlich ist es nicht die Absicht des Gesetzgebers, die Nutzung von modernen Technologien wie Cloud Computing zu verbieten, dennoch führt das Auseinanderklaffen von gelebter Praxis in der Cloud und dem Gesetz zu gewissen Unsicherheiten. Unternehmen in EU-Mitgliedsstaaten sollten sicherstellen, dass Cloud-basierte Archiv-Services sich örtlich auf die EU-Mitgliedsstaaten begrenzen [32]. Es dürfte wohl noch mehrere Jahre beanspruchen, bis alle Gesetze eine Rechnungsarchivierung in einer öffentlichen und weltweiten Cloud zulassen. 9.4 Verfahrensbeschreibung Die meisten Länder verlangen für elektronische Geschäftsprozesse im Allgemeinen und der E-Rechnung im Speziellen eine Dokumentation. Diese soll die Verarbeitungsumgebung von End-to-End beschreiben inkl. Rechnungstransport, Datenkonvertierungen, Prozessen und der Archivierung. Darin soll auch aufgezeigt werden, wie die Anforderungen (z.B. Authentizität der Handelspartner und Integrität der Rechnungen) sichergestellt werden. 9.5 Europäische Union 9.5.1 Hintergrund und Ziele Die Gesetze für die elektronische Rechnungsverarbeitung und Archivierung sind relativ jung und wurden in der Anfangsphase strikt definiert. Neue Technologien ermöglichen immer innovativere Verfahren für die elektronische Verarbeitung. Wegen der laufenden Globalisierung steigt zuC B. Koch, Billentis ○ Seite 142 Studie E-Rechnung 2014 dem der Dokumentenaustausch zwischen unterschiedlichen Rechtsräumen rasch an. Die europäische Kommission und die nationalen Behörden versuchen, rechtliche Hürden zu reduzieren oder abzubauen und teilweise zu harmonisieren. Aus diesem Grund ist die Gesetzgebung betreffend die elektronische Rechnung laufend in Bewegung. Die Mehrwertsteuer-Richtlinie 2006/112/EC wurde ergänzt Richtlinie 2010/45/EU mit dem Ziel, die Anforderungen für die E-Rechnungen zu vereinfachen. Seit 2014 sind in den EU-Mitgliedsstaaten beleghafte und elektronische Rechnungen gleichgestellt. Eine digitale Signatur ist nicht mehr zwingend erforderlich. Unternehmen müssen lediglich mit innerbetrieblichen Steuerungsverfahren einen verlässlichen Prüfpfad zwischen einer elektronischen Rechnung und Lieferung bzw. Dienstleistung schaffen. Dies kann auf dieselbe Weise geschehen, wie dies heute bei Papierrechnungen üblich ist. Nebst diesem neuen Verfahren ist es Unternehmen aber nach wie vor freigestellt, weiterhin die Signaturmethode oder das EDI-Verfahren anzuwenden. Durch die Wahlfreiheit legt nun jeder Unternehmer selbst fest, wie er die Echtheit der Herkunft, die Unversehrtheit des Inhalts und die Lesbarkeit der elektronischen Rechnung gewährleistet. 9.5.2 Welches ist die passendste Methode für Organisationen in der EU? Ab 1. Januar 2013 können Benutzer der E-Rechnung zwischen drei rechtlich akzeptierten Methoden wählen. Während dem Verfassen dieser Studie wurde die Methode basierend auf innerbetrieblichen Kontrollverfahren erst in wenigen EU-Ländern rechtlich unterstützt. Statistische Nutzerzahlen in Abhängigkeit von der jeweiligen Methode sind also noch nicht vorhanden und machen es schwierig, die verschiedenen Methoden zu bewerten (was ohnehin nicht das Ziel des Autors ist). Viele Organisationen stehen vor einem Entscheid. Sie fühlen sich aber auch etwas verloren bei der riesigen Menge an teils widersprüchlichen Meinungen wichtiger Marktakteure und die Anzahl Anfragen an den Autor sind in jüngster Zeit stark angestiegen. Die Ausgangslage in jedem Unternehmen ist unterschiedlich und eine nüchterne Betrachtung ist gefragt. Eine gesamtheitliche Betrachtung sollte nicht nur die eigene Firmenumgebung während den kommenden 3 Jahren berücksichtigen, sondern auch die Anforderungen der vielen Handelspartner umfassen. Abbildung 58: Methoden, um die Revisionssicherheit in der EU zu gewährleisten Methode Umstände für die Wahl • • • Digital Signatur • 9 Organisation wendet diese Methode bereits an. Die wichtigsten Handelspartner verlangen diese Methode (wahrscheinlich im Falle von größeren Kunden außerhalb der nordeuropäischen Märkte). Wenn die digitale Signatur sowieso aus anderweitigen Gründen im Unternehmen eingesetzt werden soll, beispielsweise o Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen, die eine elektronische Signatur voraussetzen um das Angebot gültig zu unterschreiben, einzureichen und evtl. den elektronischen Vertrag zu signieren. o Die E-Rechnung bildet Basis für eine Bankgarantie 9 oder Handelsfinanzierung. o Unternehmen muss den amerikanischen Sarbanne Oxley Act befolgen (z. B. bei amerikanischen Tochter- oder Mutterfirmen) und will diese Anforderungen mit digitalen Signaturen erfüllen. Organisation nutzt hauptsächlich ein E-Invoicing Netzwerk, welches mit gro- Die kreditgebende Bank dürfte nur eine isolierte Sicht auf die Rechnungsmeldung und nicht auf die begleitenden Dokumente haben. Deshalb könnte sie eine steuerkonforme Originalrechnung verlangen. C B. Koch, Billentis ○ Seite 143 Studie E-Rechnung 2014 Methode Umstände für die Wahl ßer Wahrscheinlichkeit sowieso standardmäßig alle E-Rechnungen digital signiert. EDI Innerbetriebliches Kontrollsystem • • Organisation wendet diese Methode bereits an. Die wichtigsten Handelspartner verlangen diese Methode (größere Wahrscheinlichkeit in Branchen wie Handel, Automobil, Transport etc.). • • Die Umstände der obigen beiden Szenarien treffen in Ihrem Fall nicht zu. Ihr Unternehmen tauscht schon elektronische Rechnungsdaten mit Handelspartnern aus, welche aber nicht den heutigen gesetzlichen Auflagen genügen. Austausch von PDF-Rechnungen mit kleineren Handelspartnern und Buchhaltungslösungen ohne Rechnungsexport-/Importmöglichkeiten. Wenn Sie zum Schluss kommen, dass diese Methode günstiger ist als andere. • • C B. Koch, Billentis ○ Seite 144 Studie E-Rechnung 2014 10. Anhang B: Glossar, Quellen 10.1 Glossar Abbildung 59: Glossar B2B Business-to-Business; Rechnungen zwischen Unternehmen B2C Business-to-Consumer; Rechnungen an Verbraucher B2G Business-to-Gouvernement; Rechnungen an die Verwaltung E-Billing EBPP EIPP “E-Billing” bezeichnet in dieser Studie elektronische Verbraucherrechnungen (B2C). Electronic Bill Presentment and Payment; Fokus im B2C-Segement; Diese Abkürzung wird meist in Amerika verwendet. Electronic Invoice Presentment and Payment; Fokus im B2B-Segement; Diese Abkürzung wird meist in Amerika verwendet. Englische Bezeichnung für das Austauschen, Verarbeiten und Archivieren elektronischer Rechnungen. Der Autor verwendet den Begriff im engeren E-Invoicing Sinne und nur, wenn diese E-Rechnungen völlig papierfrei und steuerkonform sind. Unter diese Definition fallen allerdings auch korrekt verarbeitete und archivierte PDF-Rechnungen. G2B Gouvernement-to-Business; Rechnungen der Verwaltung an Unternehmen G2C Gouvernement-to-Consumer; Rechnungen der Verwaltung an Verbraucher KMU Order-to-Cash Klein- und Mittelgroße Unternehmen; gemäß den meisten europäischen Definitionen sind dies Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern. Englischer Begriff für die ganze Prozesskette Bestellung-LieferungRechnung-Bezahlung auf der Rechnungsstellerseite. Austauschen, Verarbeiten und Archivieren elektronischer Rechnungen. Der Autor verwendet den Begriff im engeren Sinne und nur, wenn diese E-Rechnung E-Rechnungen völlig papierfrei und steuerkonform sind. Unter diese Definition fallen allerdings auch korrekt verarbeitete und archivierte PDFRechnungen. Purchase-to- Englischer Begriff für die ganze Prozesskette Bestellung-Lieferung- Pay Rechnung-Bezahlung auf der Empfängerseite. C B. Koch, Billentis ○ Seite 145 Studie E-Rechnung 2014 10.2 Quellen Abbildung 60: Referenzierte Quellen Ref Dokument und/oder Hyperlink Datum, Version Einige Allianzen und Verbände: a. European E-Invoicing Service Providers Association http://www.eespa.eu/ [1] b. Global E-invoicing Network Alliance, www.gena.net 2014 c. SimplerInvoicing, http://simplerinvoicing.org/ d. VeR, Verband elektronische Rechnung e.V. http://www.verband-e-rechnung.org/de/ [2] OpenPEPPOL, http://www.peppol.eu/ 2014 [3] Australian Business Register http://www.abr.business.gov.au/ 2014 [4] FutureGov Magazine, Indonesia tests e-Billing for tax payments August 2013 PayStream Advisors: [5] a. b. c. d. e. Global Electronic Invoicing Electronic Invoice Adoption Benchmark Report Invoice and Workflow Automation Benchmark Report Electronic Invoice Management 2014 eInvoicing Benchmark Report Q1 2013 Q1 2013 Q3 2013 Q1 2014 Q3 2014 EXPP Summit: [6] SAT, Fernando Martínez Coss, E-Invoicing in Mexico Newton Oller de Mello, E-Invoice in Brazil – 90 % Market Pene- September 2011 tration [7] [8] [9] [10] [11] [12] [13] AFIP, Facturación electrónica : nuevas actividades y sujetos alcanzados Newton Oller, National Leader of Brazilian Project of Electronic Invoice for Retail SAT, Modificaciones al Régimen d Factura Electrónica, Acuerdo de directorio número 08-2011 EDICOM respectively forecast of AMEXIPAC, Ten years of e-Invoicing in Mexico Servicio de Administración Tributaria, Cesar Luis Perales Tellez CONPES (Consejo Nacional de Política Económica y Social del Departamento Nacional de Planeación) 3786 Dirección General Impositiva, Daniel E. Laffitte C B. Koch, Billentis ○ Dezember 2013 März 2014 August 2011 März 2014 April 2014 Dezember 2013 März 2014 Seite 146 Studie E-Rechnung 2014 Ref Dokument und/oder Hyperlink Datum, Version ibi research 2011: Elektronische Rechnungsabwicklung – einfach, [14] effizient, sicher – Teil III: Fakten aus der Unternehmenspraxis 2011 www.elektronische-rechnungsabwicklung.de Briefpostvolumen: [15] [16] a. Weltpostverein, www.upu.int b. Statista, Link c. Bundesverband Internationaler Express und Kurierdienste e.V., Link Die Bundesregulierung, Digitale Agenda 2014 – 2017, Link 2014 August 2014 Deutscher Bundestag, Drucksache 18/582, Technikfolgenabschät[17] zung, Postdienste und moderne Informations- und Kommunikati- 18.02.2014 onstechnologien [18] [19] [20] [21] Eurostat, Link Billentis, Nutzenpotenziale der E-Rechnung http://wko.at/e-rechnung bzw. Direkter Link WKO: E-Business 2014 BAG und santésusisse in der Brochure „Die Schweizer Krankenversicherer“ 13.08.2014 Oktober 2011 Februar 2014 März 2014 RICHTLINIE 2014/55/EU DES EUROPÄISCHEN PARLA[22] MENTS UND DES RATES vom 16. April 2014 über die elektro- April 2014 nische Rechnungsstellung bei öffentlichen Aufträgen, Link [23] European Commission – Information Society http://ec.europa.eu/internal_market/payments/einvoicing/index_en.htm 2013 CEN, eInvoicing SME enablement – Version 1.8 [24] CEN Workshop on eInvoicing 2012 http://www.cen.eu/CEN/sectors/sectors/isss/activity/Pages/einvoicing_2.aspx [25] Helsinki School of Economics, “Electronic Invoicing Initiatives in Finland and in the European Union” 2008, B-95 Politecnico di Milano, Alessandro Perego, Presentation “Process [26] Optimization and Saving Potential with e-Invoicing” at the EXPP Oktober 2010 Summit in Munich/Germany Leitfaden Elektronische Rechnung in der öffentlichen Verwaltung, [27] erstellt durch verschiedene Autoren, Herausgegeben durch C. Rogall-Grothe, Staatssekretärin im Bundesministerium des 2014 Innern und Beauftragte der Bundesregierung für Informations- C B. Koch, Billentis ○ Seite 147 Studie E-Rechnung 2014 Ref Dokument und/oder Hyperlink Datum, Version technik Tools und Potenzialrechner: a. Themenportale mit zahlreichen Tools in verschiedenen Sprachen http://www.einvoicingtoolbox.com/ [28] b. Fachhochschule Nordwestschweiz (in Deutsch) März 2014 http://www.swissdigin.ch/apps/swissdigin.nsf/de/ressourcen_recommend c. Politecnico di Milano (in Italienisch) http://www.osservatori.net/fatturazione_elettronica_e_dematerializzazione/qrat d. Paystream Advisors (US) http://www.paystreamadvisors.com/advisory_services/cost_per_invoice_calculator.cfm [29] [30] [31] [32] [33] EXPP Summit: PayStream Advisors, 2011 North American eInvoice Outlook – The Billion Dollar Opportunity September 2011 Demica, A Rising Role, “A study in the growth of Supply Chain Finance, as evidenced by SCF-dedicated job titles at top European banks” April 2014 TrustWeaver, Tax-compliant global electronic invoice lifecycle März 2013 management April 2014 T. Brand / I. Geis / S. Gross / B. Lindgens / B. Zöller, “Steuersicher archivieren”, ISBN 978-3-8349-2237-3 Schweizerische Bundeskanzlei, Bundesrat verlangt von seinen Lieferanten ab 2016 E-Rechnungen C B. Koch, Billentis ○ 2011 8. Oktober 2014 Seite 148
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