ZO/AvU Montag, 12. Dezember 2016 Sport l 23 Siegesserie und ein «Schönheitsfehler» LEICHTATHLETIK Ein neuer Modus am Silvesterlauf, zwei Rennen in kaum 20 Stunden und Konkurrenz, die nach Siegen dürstet – all diese Faktoren konnten Tadesse Abraham nichts anhaben. Zwei weitere, für ihn wichtige Siege realisierte er. Die Sache mit zwei Rennen an zwei folgenden Tagen machte Tadesse Abraham, dem Halb marathon-Europameister und Olympia-Siebten vom LC Uster in diesem Jahr keine Bauchschmerzen. «Ich plante letztes Jahr so und bin doppelt erfolgreich gewesen», sagte der Vor zeigeathlet des LC Uster. Und auch die neue Strecke mit ausgefallenem Modus konnte ihn beim Silvesterlauf nicht aus der Ruhe bringen. Dass über 13 kurze Runden um den FraumünsterKirchenkomplex gelaufen wurde, immer wieder die Letzten aus dem Rennen steigen mussten und sich nur noch 5,2 km ergaben, nahm er gelassen hin. Stets kontrolliert Und Abraham tangierte diese neue Rennkonstellation wenig. «Zwar starteten die Spezialisten für kürzere Strecke und die schwächeren Widersacher allesamt aggressiver, aber ich hatte das Rennen von der Spitze aus unter Kontrolle», sagte er. Seinen erhöhten Konzentrations level musste er nicht ausserordentlich strapazieren. Und seine Leichtigkeit, sein Spielen mit der Konkurrenz demonstrierte er fünf Runden vor Schluss. Abraham zog an. Von der nunmehr noch fünf Mann zählenden Spitzengruppe vermochte ihm niemand zu folgen. Abraham wiederholte seinen Vorjahrestriumph. Und er realisierte mit den Siegen drei (Sion) und vier (Zürich) auf Basel und Genf erneut eine eindrück liche Herbstserie. Darauf angesprochen enervierte er sich allerdings: «Ich wollte mehr, wollte wie letztes Jahr eine ‹FünfRennen-fünf-Siege-Bilanz›.» In Bulle musste er Patrick Ereng (Ken), dem Zürich-Sieger von 2012 und 2013 und nun Zweiten in Sion und Dritten in Zürich, den Vortritt überlassen. Um einen «Schönheitsfehler» mit Nachwirkung handelt es sich. CROSS-EM Schlumpf trumpfte auf Tesfays Strahlen über Rang 2 «Überglücklich» präsentierte sich hingegen Simon Tesfay im Ziel. Keine Reue, weil ihn sein Kollege Abraham, mit dem er 2004 in die Schweiz geflüchtet war, die Siegchance raubte. «Ich blicke auf ein hervorragendes Jahr zurück», sagte der Uster- «Ich hatte das Rennen von der Spitze aus unter Kontrolle.» Tadesse Abraham mer strahlend. Eine erstklassige Halbmarathon-Bestzeit Ende Winter und der Sieg am Greifenseelauf im September bildeten die Höhepunkte von Tesfays Jahr. In der Stadtlauf-Serie vermochte er nicht mehr ganz so stark aufzutrumpfen. Der Trainingsunterbruch als Folge eines Fersensporns und die lange hindernden Schmerzen begründeten dies. «Der zweite Rang hier in Zürich ist mir deshalb sehr viel wert», betonte er. Nun will er sich und dem Fuss die nötige Zeit zur Regeneration gönnen. Jörg Greb, Zürich Allein im Ziel: Tadesse Abraham demonstrierte am Silvesterlauf seine Überlegenheit. Zwei Rekorde für Ugolkova Paradeblock gewinnt Wetzikon im Pech SCHWIMMEN An den Kurzbahn-Weltmeisterschaften im kanadischen Windsor hat Maria Ugolkova gleich zwei Schweizer Rekorde verbessert. Über 100 m Delfin sorgte sie zudem für die erste Halbfinal-Qualifikation von Swiss Swimming. Zuerst verbesserte die Ath letin des SC Uster Wallisellen über 200 m Lagen ihren eigenen, erst Anfang November aufgestellten Schweizer Rekord um 1,76 Sekunden auf 2:11,10 Minuten. Dies reichte ihr zum elften Schlussrang, aber nicht zum Finaleinzug. EISHOCKEY Der EHC Dübendorf gewann gegen den Vorletzten der ErstligaGruppe 1 in Wil klar 7:2. Trainer Andrea Cahenzli ist dennoch nicht zufrieden und wirft seinem Team Minimalismus vor. Steigerung im Halbfinal Über 100 m Delfin schwamm Maria Ugolkova in 58,20 Sekunden zuerst eine persönliche Bestmarke und erreichte damit als 16. die Halbfinals. Dort verbesserte die 27-Jährige den zwei Jahre alten Landesrekord von Danielle Villars um 14 Hundertstel. Auch in dieser Disziplin verpasste sie den Finaleinzug, sie steigerte sich aber ebenfalls noch auf Platz 11. Seinen letzten Wettkampf an internationalen Meisterschaften bestritt Martin Schweizer (26), der über 50 m Brust mit 27,07 Sekunden seine Saisonbestleistung erzielte und damit 26. wurde. zo Mit Rang 8 an der Cross-Europameisterschaft in Chia (Sardinien) bewies die Wetziker Steeple-Rekordhalterin Fabienne Schlumpf ihre exzellenten Fähigkeiten auch im Geländelauf. Es ist das wertvollste Resultat bei den Frauen seit der grossen Zeit von Anita Weyermann (der Cross-Europameisterin von 1999). Schlumpf freute sich entsprechend: «Taktisch ging dieses Rennen hervorragend auf.» Die 26-Jährige hielt sich zu Beginn der 8,15 km zurück. Kontinuierlich arbeitete sie sich nach vorn. Mit dem achten Rang unterstrich sie die Erwartungen, welche sie mit dem Stadtlauf-Sieg in Bulle und dem Triumph am Internationalen Cross in Tilburg (Ho) geweckt hatte. Fabienne Schlumpf bewies, dass ihr der Geländelauf ausserordentlich gut liegt. Trotz kurzer Angewöhnungszeit nach der langen Sommersaison setzte sie ihr Potenzial um. Im Vergleich mit den letzten Cross-EM-Klassierungen zeigt sich dies: 2015 belegte sie Platz 31, 2013 Platz 38 und 2012 bei den U 23 Position 14. «Ich mag diese Rennen, weil nicht die Zeiten, sondern der direkte Vergleich zwischen uns Läuferinnen im Vordergrund steht», sagte sie. Im Hinblick auf die nächsten Wochen und Mo nate stellt dieses Ergebnis «eine grosse Motivation dar». Auf die Siegerin, die Kenia-Türkin Yasemin Can büsste sie mit 25:46 Minuten genau eine Minute ein, auf die Bronzemedaillen-Gewinnerin Karoline Bjerkeli (Nor) lediglich 20 Sekunden. Die zweite Oberländerin, Martina Tresch aus Rüti, klassierte sich als zweitbeste Schweizerin auf Position 25. Das Schweizer Team mit Schlumpf, Tresch, Molly Renfer (65.) und Yvonne Kägi (66.) belegte Position 11. gg treffer für die Wiler. Die Dübendorfer wirkten in der Anfangsphase etwas fahrig und verzeichneten viele Puckverluste. Der Ausgleichstreffer von Bührer war, gestützt auf die Spielanteile, dennoch verdient (10.). Dübendorf nahm Fahrt auf Der mit nur drei Blöcken ange- Danach dominierte der EHCD reiste EHC Dübendorf erfüllt die erwartungsgemäss. RöthlisberPflicht und gewinnt das Spiel in ger, Bührer, Künzli und Alena Wil mit 7:2. Nach fahrigen ersten machten im Mitteldrittel aus zehn Minuten und einem 0:1- dem 2:1 ein 6:1. Im SchlussabRückstand brachte der erste schnitt glänzten die Glattaler Block der Glattaler die Partie nun mehrheitlich im Auslassen in die vom EHCD gewünschte von Möglichkeiten und hielten Bahn. Andreas Bührer mit drei den Aufwand in Grenzen. Nur Treffern und Ken Künzli mit die stets gefährliche erste Foreinem Tor und vier Assists präg- mation unternahm alles, um ten den Auftritt des ansons- ihre Skorerwerte zu verbessern, ten weitgehend enttäuschenden scheiterte aber oft knapp im EHCD besonders. Abschluss. Ansonsten erinnerte «Ich bin nicht zufrieden mit das Gebotene letztlich mehr an diesem Auftritt», gab EHCD- Plauschhockey als an eine ernstCoach Andrea Cahenzli zu Pro- hafte Erstliga-Partie. tokoll. «Ich dachte, die MannIn Unterzahl nutzte der Wiler schaft reagiere freudiger darauf, Philipp Meier kurz vor Ablauf dass wir nur mit drei Formatio- der Strafe seine einzige Chance nen spielen und so jeder zu viel und bezwang EHCD-Keeper Eiszeit kommt. Die Mehrheit Tim Guggsiberg zum zweiten agierte leider minimalistisch Mal (45.). Immerhin sorgte und überheblich.» Röthlisberger 44 Sekunden vor Und so wurden die Glattaler Schluss sowie mit dem siebten schnell und kalt geduscht. Be- Treffer für Dübendorf dafür, reits in der 2. Minute erzielte dass das letzte Drittel für den Alexsander Tkachenko mit dem EHCD nicht verloren ging. ersten Vorstoss den Führungs- Beat Gmünder EISHOCKEY Der EHC Wetzikon verlor die hart umkämpfte Erstliga-Partie bei den Pikes Oberthurgau in der dritten Minute der Verlängerung 2:3. Kurz zuvor verschoss Buchmüller einen Penalty. Wetzikon war bei den Pikes Oberthurgau sichtlich bestrebt, an die zuletzt gute Leistung gegen Bülach (6:2-Sieg) anzuknüpfen, doch dies gelang nur phasenweise. Vor allem die Effizienz im Abschluss liess in Romanshorn zu wünschen übrig, die Kampfbereitschaft und der Wille waren sichtlich vorhanden. Die Pikes entpuppten sich am Samstagabend jedoch als äusserst unangenehmer Gegner, welcher sich die ihm bietenden Chancen besser auszunutzen vermochte, und gewannen nach Verlängerung 3:2. Die Absenzenliste der Wetziker wird immer länger – es fehlen mittlerweile sieben Akteure, hauptsächlich wegen Verletzungen. Dadurch sah sich Coach Andy Ritsch einmal mehr zu Umstellungen gezwungen. Trotzdem dominierte sein Team das Startdrittel mehrheitlich und kam nach drei Minuten durch Nicolas Marzan nach einem Gewaltsschuss von der Keystone blauen Linie zur Führung. Diese hielt jedoch nur bis zur achten Minute. Dann erwischte Ambühl den Wetziker Torhüter Scherrer – ebenfalls mit einem platzierten Weitschuss ins linke Toreck – zum 1:1-Ausgleich. Wieder Blitzstart Auch das Mitteldrittel wurde schnell lanciert. In der 22. Mi nute schlossen die Platzherren einen Konter durch Loosli erfolgreich ab. Den Ausgleich erzielte in der 36. Minute Brandi, der zunächst in der 31. Minute bei eigener Unterzahl die beste Wetziker Chance hatte, jedoch allein vor Pikes-Hüter Schenkel vergab. Im letzten Abschnitt wurde das nun ruppig geführte Spiel für die Wetziker immer schwieriger – mit fünf zum Teil hart gepfif fenen Strafen gegen sie und nur einer gegen die Pikes. Sie überstanden dabei sogar eine längere doppelte Unterzahl unbeschadet. Das Ritsch-Team rettete sich mit einer angelaufenen Strafe in die Verlängerung. Da hatte Buchmüller die Entscheidung auf dem Stock; er verschoss aber den Penalty in der 63. Minute, und er musste kurz danach zuschauen, wie Strasser bei einem Konter allein auf Scherrer zulaufen konnte und eiskalt zum entscheidenden 3:2 einschoss. Martin Weber In Kürze FECHTEN Keine Schweizer Exploits in Doha Am Grand Prix der Degenfechter in Doha scheiterten die Schweizer spätestens in den Sechzehntelfinals. Mit dem Weltranglisten-Achten Max Heinzer und Michele Niggeler überstanden wenigstens noch zwei Männer die erste Hauptrunde mit den besten 64 und zogen danach gegen die Franzosen den Kürzeren. «Ein guter und ein schlechter Kampf», bilanzierte der Schweizer Teamleader Heinzer seinen eher kurzen Wettkampftag. Der Rütner Peer Borsky erreichte die Hauptrunde nicht und wurde mit null Punkten 114. sda RADQUER Zahner Vierter, Wildhaber siegt Der Dürntner Simon Zahner w urde am Radquer-Rennen in Eschenbach im Rahmen der EKZ-Crosstour Vierter. Gewonnen hat Marcel Wildhaber aus Galgenen mit mehr als 30 Sekunden Vorsprung auf den Deutschen Marcel Meisen und den Italiener Gioele Bertolini. Dieselben Positionen belegen die beiden auch in der Gesamtwertung. zo
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