Perspektiven_Diabetologie_2.pdf; s31; (200.00 x 275.00 mm); 19.Oct 2016 10:43:32; PDF-CMYK ab 150dpi für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien Aus der Industrie DIABETES-THERAPIE TYP-2-DIABETES Hyperglykämien vermeiden Umstellung auf Injektion Um eine normnahe Glykämie zu erreichen, muss sowohl die Nüchtern- als auch die postprandiale Hyperglykämie behandelt werden. Ziel ist eine postprandiale Plasmaglukose (ppPG) <9 mmol/l, die durch die Kombination nichtmedikamentöser und medikamentöser Therapien angestrebt werden sollte. Substanzen mit signifikantem Nutzen hinsichtlich Reduktion der ppPG sind neben DPP-4-Hemmern GLP-1-Rezeptor-Agonisten wie Liraglutid (Victoza). Im PhaseIII-Studienprogramm LEAD hatte das GLP-1-Mimetikum in Monotherapie die mittlere ppPG um etwa 2,0 mmol/l gesenkt. Der Effekt steigerte sich durch Kombination mit anderen oralen Antidiabetika. Eine Injektion wirkt sich auf die ppPG im gesamten Tagesverlauf positiv aus. In der prandialen Insulintherapie kommen kurzwirksame Insulinanaloga wie Insulin aspart (NovoRapid) zum Einsatz, die mit schnellem Anfluten die physiologische Insulinantwort imitieren und neben dem Glukose senkenden Effekt einen hemmenden Einfluss auf die hepatische Glukoseproduktion nehmen. Erwachsene mit Typ-2-Diabetes wünschen sich, ein möglichst normales und flexibles Leben führen zu können. Dies stützt eine aktuelle Studie, bei der Patienten ihre Präferenzen bei der Umstellung von oralen Antidiabetika auf injektable Therapien angaben. Konkret bedeutete das für die teilnehmenden Patienten: möglichst wenige Injektionen, eine flexible Lebensführung und eine geringe Hypoglykämierate. Eine mögliche Option ist der ein Mal wöchentliche GLP-1-Rezeptor-Agonist Trulicity (Dulaglutid), der diesen drei Patientenpräferenzen gerecht werden kann. Neben einer raschen und anhaltenden glykämischen Kontrolle, gemessen an einer mittleren HbA1c-Senkung, kann Dulaglutid die Entwicklung des Körpergewichts günstig beeinflussen. Appliziert wird Trulicity (Dulaglutid) mit einem einfach anzuwendenden sofort gebrauchsfertigen Pen. Die ein Mal wöchentliche Therapie lässt sich leicht in den Alltag der Patienten integrieren, unabhängig von deren Lebensstil – für ein Leben so normal wie möglich. Quelle: Novo Nordisk GmbH, www.novonordisk.de Quelle: Lilly Deutschland GmbH, www.lilly-pharma.de ZIELWERTERREICHUNG DURCH STATIN PLUS EZETIMIB Hohe LDL-Werte in Europa In Europa haben die meisten Menschen unter 80 Jahren mit koronarer Herzkrankheit (KHK) trotz lipidsenkender Therapie erhöhte LDL-Werte von über 70 mg/dl (1,8 mmol/l) und mehr als jeder vierte weist einen Diabetes mellitus auf. Dies zeigen die Er- gebnisse der Studie EUROASPIRE IV. Die meist verschriebenen lipidsenkenden Medikamente sind Statine, doch zeigen die Ergebnisse, dass nur sehr wenige Patienten mit ihnen leitliniengerechte Zielwerte erreichen. Als Ergänzung wird die Kombination Statin plus Ezetimib empfohlen. Die europaweite Studie EUROASPIRE IV untersuchte in 78 Zentren in 24 europäischen Staaten die Krankenhausdaten von über 16 000 Patienten und wertete Interviews von fast 8000 Patienten aus. Alle Patienten hatten eine diagnostizierte KHK, waren unter 80 Jahre alt (Durchschnittsalter 62,5 (9,6); p = 0,26) und hatten bereits einen koronaren Bypass, eine perkutane Koronarintervention (PCI) oder ein akutes Koronarsyndrom (ACS). Mithilfe der Krankenhausdaten wurden diese Patienten identifiziert und dann nach mindestens sechs Monaten nachuntersucht und interviewt. Aufgrund der Einschlusskriterien hatten die erfassten HypercholesterinämiePatienten ein sehr hohes kardiovaskuläres Risiko. Gerade für diese Patienten ist es besonders wichtig, den leitliniengerechten LDL-Zielwert von unter 70 mg/ dl (1,8 mmol/l) zu erreichen, damit die Perspektiven der Diabetologie 2/2016 | Deutsches Ärzteblatt Progression von Plaques aufgehalten werden kann. Doch fast alle ermittelten LDL-Werte lagen darüber. Als Alternative für viele Patienten bietet sich die Kombination eines Statins mit dem Cholesterinresorptionshemmer Ezetimib an. Der Cholesterinspiegel wird durch das Prinzip der dualen Hemmung gleich von zwei Seiten gesenkt. Selbst in relativ niedrigen LDL-Bereichen (Ausgangswerte von im Durchschnitt 93,8 mg/dl (2,4 mmol/l)) konnte durch die Kombination aus Simvastatin und Ezetimib in der IMPROVE-IT-Studie bei kardiovaskulären Hochrisikopatienten eine stärkere LDL-Senkung erzielt werden als durch Simvastatin allein. Diese positiven Ergebnisse haben nun Eingang in die Zulassung der beiden Kombinationspräparate von Berlin-Chemie, Tioblis und Goltor, gefunden. Sie sind angezeigt zur Risikoreduktion kardiovaskulärer Ereignisse bei Patienten mit KHK. Quelle: Berlin-Chemie AG, www.berlin-chemie.de 33
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