beigefügten Brief

Stefan Möller, MdL
Parlamentarischer Geschäftsführer
[email protected]
AfD-Fraktion im Thüringer Landtag
Jürgen-Fuchs-Straße 1 99096 Erfurt
Ahmadiyya Muslim Jamaat
Gemeinde Erfurt
Herr Mohammad Suleman Malik
Telefon: 0361 37 72475
Telefax: 0361 37 72453
Erfurt, den 13. Dezember 2016
Absage des vereinbarten Gesprächstermins am 20. Dezember 2016, 10:00 Uhr im
Thüringer Landtag
Sehr geehrter Herr Malik,
in einer thüringischen Zeitung "Freies Wort" fanden wir heute einen Bericht über die gestrige
Konferenz Ihrer Gemeinschaft, bei der Sie vor ausgewähltem Publikum über die Änderungen
Ihres Moscheebauvorhabens berichteten. Der Zeitungsbericht ist mit den Worten "Kein Dialog
um jeden Preis mehr" überschrieben.
Der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag ist es ein grundsätzliches Anliegen, mit jedem, der mit
uns sprechen will, auch tatsächlich das Gespräch aufzunehmen. Hierbei nehmen wir keine
Rücksicht auf politisch mehr oder weniger wohlmeinende Zeitgenossen, die uns den Austausch
mit bestimmten Gesprächspartnern untersagen möchten. Allerdings muss eine ausreichende
Vertrauensbasis für Gespräche vorhanden sein, und die sehen wir in Bezug auf die AhmadiyyaGemeinschaft aus mehreren Gründen nicht mehr als gegeben an:
1.) Sie haben den Einwohnern von Marbach und Erfurt Transparenz hinsichtlich des
Moscheebauvorhabens versprochen. Wer Transparenz verspricht, um damit positive
Erwartungen zu wecken, der muss dieses Versprechen auch einhalten. Sie haben jedoch das
Gegenteil getan. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit haben Sie Ihre Bauvoranfrage auf ein
völlig anderes Grundstück als das in der Öffentlichkeit genannte abgeändert. Sie haben Ihr
Versprechen gegenüber der Öffentlichkeit gebrochen.
2.) Darüber hinaus hat Ihre Gemeinschaft gegenüber den Einwohnern von Marbach und Erfurt
öffentlich abgestritten, dass es ein anderes Grundstück gibt, auf dem Sie bauen wollen. Das
war schlicht und ergreifend die Unwahrheit, wie sich nun herausgestellt hat. Wer Transparenz
verspricht, dann aber die Öffentlichkeit derart täuscht, kann sich am Ende nicht wie Sie damit
herausreden, die Bauvoranfrage sei eine nicht-öffentliche Angelegenheit.
3.) Wenn Transparenz für Sie und Ihre Gemeinschaft bedeutet, dass Sie ausschließlich das
Ihnen nahestehende rot-rot-grüne Lager über Änderungen in Kenntnis setzen, alle anderen
aber täuschen, müssen Sie sich nicht darüber wundern, dass Ihrer Gemeinschaft kein
Vertrauen entgegengebracht wird. Das gilt dann nicht nur für das Bauvorhaben selbst, sondern
auch für Ihre wohlklingenden Behauptungen, wie friedlich und integrationsbereit Ihre
Gemeinschaft angeblich sei.
AfD-Fraktion im Thüringer Landtag
Jürgen-Fuchs-Straße 1, 99096 Erfurt
[email protected]
www.afd-thl.de
IBAN:
BIC:
DE95 8205 1000 0163 0729 81
HELADEF1WEM
4.) Wie die Zeitung weiter berichtet, haben Sie der AfD gestern öffentlich mangelnde
Bereitschaft unterstellt, mit Ihrer Gemeinschaft in einen sachlichen Dialog zu treten. Angesichts
eines bereits stattgefundenen Gesprächstermins mit Vertretern der AfD im Thüringer Landtag
und des bereits für nächste Woche vereinbarten weiteren Gesprächstermins ist diese
Behauptung eine inakzeptable Lüge. Sie passt zu Ihrem höchst flexiblem Umgang mit den
Transparenzversprechen Ihrer Gemeinschaft und der Tatsache, dass Sie unseren Vertretern
den Zutritt zur gestrigen Veranstaltung untersagten.
Indem Sie uns und die Öffentlichkeit derart täuschten und diffamierten, haben Sie den Kern der
Vorwürfe gegen Ihre Gemeinschaft deutlich bestätigt. Es ist der Vorwurf, der typischerweise
religiöse Sekten trifft - nämlich das vollmundige und gut klingende Versprechen in der Realität
hintertrieben und ins Gegenteil verkehrt werden.
Es mag sein, dass Sie der Auffassung sind, teure Imagekampagnen und ein Vertrauen auf den
Machterhalt des rot-rot-grünen Lagers würden für eine Etablierung Ihrer Gemeinschaft in
Thüringen ausreichen. Wir versprechen Ihnen aber, dass Sie damit falsch liegen werden.
Einen Dialog um jeden Preis gibt es auch mit der AfD-Fraktion nicht. Wir ziehen deshalb unsere
Zusage zum geplanten Gesprächstermin am 20. Dezember 2016 hiermit zurück.
Hochachtungsvoll
im Namen der AfD-Fraktion
Stefan Möller
Parlamentarischer
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