PRESSEINFORMATION Willy Jaeckel Ein fast vergessener Künstler 10. Dezember 2016 bis 5. Februar 2017 Willy Jaeckel, Frau mit Zigarette, 1925 Pressemitteilung Der gebürtige Schlesier Willy Jaeckel (1888 – 1944) gehört der zweiten Generation der Expressionisten an. Nach einer handwerklichen Ausbildung studierte er zunächst in seiner Heimatstadt Breslau, wechselte nach zwei Jahren jedoch an die Akademie in Dresden. Um 1912 begann er, freiberuflich als Künstler zu arbeiten und verzeichnete schnell Erfolge. Kurz nach seiner Übersiedlung nach Berlin wurde er zum Kriegsdienst an die russische Front eingezogen. Sein Werk war in der Folgezeit von seinen Eindrücken des Ersten Weltkrieges geprägt. Mit ungeschönten Darstellungen des Soldatenalltags illustrierte er noch vor Otto Dix eindrücklich die Schrecken des Krieges. Bald wandte er sich jedoch biblischen Darstellungen zu. Er zog sich in das Allgäu zurück und schuf um 1920 mit einer 200 Radierungen umfassenden Bibelillustration sein graphisches Hauptwerk. Mitte der 1920er Jahre kehrte er nach Berlin zurück und entwickelte nun dem Zeitgeschmack folgend seine Werke im Stil der Neuen Sachlichkeit. Jaeckel avancierte zu einem der bekanntesten Porträtmaler der Weimarer Republik, der das neue Frauenbild der „Roaring Twenties“ mit prägte. Daneben entstanden immer wieder Landschaftsdarstellungen, wie etwa während seines Romaufenthalts 1928/29 oder seiner Sommeraufenthalte auf Hiddensee. Der erfolgreiche Künstler zählte zu den Malerfürsten seiner Epoche, dessen Atelierfeste wichtige gesellschaftliche Ereignisse im Berlin der 1920er Jahren waren. Seit 1930 unterrichtete Jaeckel an der Berliner Kunsthochschule. Nach 1933 wurde er stark angefeindet und schließlich 1943 entlassen. 1944 starb Jaeckel während eines Bombenangriffs in Berlin. Das Museum Moderner Kunst zeigt mit ca. 90 Arbeiten aus allen Schaffensperioden Jaeckels einen anschaulichen und einzigartigen Überblick über das Werk des Künstlers. Neben Gemälden und Lithographien werden noch nie ausgestellte Zeichnungen und großformatige Pastelle, deren matte und differenzierte Farbigkeit Jaeckel für sich neu entdeckt hatte, präsentiert. Pressekontakt: MUSEUM MODERNER KUNST – WÖRLEN gemeinnützige GmbH Bräugasse 17, D-94032 Passau, T +49/851 38 38 79-14, [email protected]; www.mmk-passau.de
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