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Presseinformation
ÖBB: Modernisierung der Pyhrnbahn ist abgeschlossen
Die Pyhrnbahn wurde seit dem Frühjahr mit Investitionen von rund 70 Millionen € in
mehreren Schritten modernisiert. Unter anderem wurde der Bosrucktunnel
generalsaniert. Seit 11. Dezember 2016 ist die Strecke Linz – Graz wieder durchgehend
befahrbar.
(Linz, 13.12.2016) Die Modernisierung der Pyhrnbahn ist erfolgreich abgeschlossen. Über 70
Millionen € wurden investiert, um den ÖBB-Fahrgästen weiterhin höchste Sicherheit und
höchsten Komfort auf der Schiene zu bieten. Seit dem europaweiten Fahrplanwechsel am
Sonntag, 11. Dezember 2016, ist die Strecke Linz-Graz wieder durchgehend befahrbar. Die
Arbeiten auf der Pyhrnstrecke haben dazu beigetragen, die Qualität weiter zu heben. Unter
anderem wurde in den Bahnhöfen Traun, St. Martin/Traun, Nettingsdorf, Linz-Wegscheid,
Hinterstoder und Kirchdorf a. d. Krems sowie Steyrling gearbeitet (Gleiserneuerung bzw.
Weichenneulage, teilweise Bahnsteige). Zusätzlich wurden auf der Strecke unter anderem
Entwässerungseinrichtungen, Brücken, Oberleitungen, Weichen- und Gleisanlagen erneuert.
Auch auf der steirischen Seite wurde kräftig gebaut, unter anderem eine neue Brücke über
die Enns. Sämtliche Arbeiten entlang der Strecke wurden von der ÖBB-Infrastruktur AG
durchgeführt.
Bosrucktunnel erneuert
Größte Baustelle war der 4,7 Kilometer lange Bosrucktunnel, der mit Investitionen von rund
36 Millionen € umfangreich modernisiert wurde. Unter anderem wurde die Tunnelsohle
abschnittsweise völlig erneuert. Auch die beiden denkmalgeschützten Tunnelportale wurden
gereinigt und saniert. Zudem wurden über die gesamte Tunnelstrecke die Gleise erneuert.
„Durch die Sanierung ist es nun für die Züge künftig möglich, mit 100 km/h statt mit den
bisherigen 70 km/h durch den Tunnel zu fahren“, sagt Werner Prem, Projektverantwortlicher
bei der ÖBB Infrastruktur AG für die Sanierung des Bosrucktunnels. Prem dankt der
Bevölkerung in den Gemeinden Spital a. Pyhrn und Ardning: „Erhöhter LKW-Verkehr sowie
Lärm- und Staubentwicklung im Bereich der Baustellen beim Nord- und Südportal und der
Zufahrtsstraßen waren unumgänglich. Wir bedanken uns bei allen Anrainerinnen und
Anrainern und bei der Gemeinde für ihr Verständnis und die gute Zusammenarbeit während
der Bauarbeiten.“ Für voraussichtlich 2020 kündigt Prem bereits die nächste Modernisierung
im Tunnel an – diesmal ist es die Oberleitungsanlage. Prem: „Der Großteil der Anlage
stammt aus dem Jahr 1965. Daher planen wir das gesamte Stromsystem zu erneuern.“
Gleichzeitig ist eine teilweise Sanierung der Tunnelinnenwände geplant.
Rund um die Uhr im Einsatz
Der Bosrucktunnel ist eingleisig und nur etwa fünfeinhalb Meter breit. Daher konnten auch
die Baumaschinen den Tunnel nur im Einspurbetrieb befahren. Diese Erschwernis schlug
sich natürlich entsprechend im Zeitplan nieder. Der Bauablauf wurde daher exakt geplant,
um die Sanierung effizient und auch sicher durchzuführen. Allein der Abtrag der
Gleisanlagen hat drei Wochen gedauert. Danach konnte die umfangreiche Sanierung am
Boden und Fundament des Tunnels beginnen. Dabei wurde die Tunnelsohle dort, wo es
erforderlich war, neu betoniert oder im Entwässerungskanal neue Rohre verlegt und
Betondeckel getauscht. Rund 15 Arbeiter waren gleichzeitig im Tunnel beschäftigt.
Gearbeitet wurde im Dreischichtbetrieb rund um die Uhr, um die Strecke rasch wieder für
den Zugverkehr freigeben zu können.
Neue Brücke über die Enns
Auch auf der steirischen Seite der Pyhrnstrecke wurde umgebaut – und zwar zwischen
Ardning und Selzthal, wo als größte Baustelle eine neue Brücke über die Enns gebaut wurde
– und zwar als 72,5 Meter lange Bogenbrücke. Diese wurde mit einer
Stahlverbundbetonplatte errichtet, was unter anderem den Vorteil hat, dass künftig kaum
Wartungen nötig sind. Die Brücke wird um 50 Zentimeter höher sein als die bisherige, was
zusätzlichen Schutz vor Hochwasser bietet. Die Gesamtkosten der Brücke liegen bei 4,4
Millionen €. Im Bereich bis Selzthal wurden zudem Gleise neu gelegt und
Eisenbahnkreuzungen und Durchlässe erneuert. Zusätzlich wurden Arbeiten am Bahnhof
Ardning durchgeführt.
Gleisneulagen auf mehreren Streckenabschnitten
In Oberösterreich wurden unter anderem in den Streckenabschnitten HinterstoderPießling/Vorderstoder und Windischgarsten-Spital am Pyhrn sowie im Bahnhof Hinterstoder
Gleise neu gelegt. Auf der Strecke Windischgarsten-Spital wurde zudem der Schacherbauer
Tunnel erneuert. Arbeiten fanden auch auf der Strecke Traun-Nettingsdorf (u.a. neue Gleise,
neue Bahnsteige am Bahnhof Ansfelden), am Bahnhof Nettingsdorf (neue Gleise und
Weichen) sowie am Abschnitt Linz/Wegscheid-Traun (u.a. Erneuerung Bahnsteige 1 und 2
an der Haltestelle St. Martin/Traun) statt.
Rechtzeitig zur Fahrplanumstellung fertiggeworden
Sämtliche Bauarbeiten wurden termingerecht finalisiert, weshalb die Pyhrnstrecke rechtzeitig
zur europaweiten Fahrplanumstellung am 11. Dezember 2016 fertiggestellt wurde.
„Bahnstrecken brauchen ein regelmäßiges Service, damit unsere Kundinnen und Kunden
sicher und pünktlich unterwegs sind. Nach detaillierten Planungen führen wir die Bauarbeiten
vor Ort rasch und effizient durch. Damit halten wir auch die Auswirkungen für die
Anrainerinnen und Anrainer so gering wie möglich“, erklärt Andreas Niedermair,
Regionalleiter Nord Streckenmanagement und Anlagenentwicklung der ÖBB InfrastrukturAG. „Wir danken den Gemeinden sowie den Anwohnern entlang der Strecke für ihr
Verständnis und die gute Zusammenarbeit.“
ÖBB: Österreichs größter Mobilitätsdienstleister
Als umfassender Mobilitätsdienstleister bringt der ÖBB-Konzern jährlich 459 Millionen
Fahrgäste und 111,1 Mio. Tonnen Güter umweltfreundlich ans Ziel. 92 Prozent des
Bahnstroms stammen aus erneuerbaren Energieträgern, zu 90 Prozent aus Wasserkraft. Die
ÖBB gehörten 2015 mit 96,3 Prozent Pünktlichkeit zu den pünktlichsten Bahnen Europas.
Konzernweit sorgen 40.031 MitarbeiterInnen bei Bahn und Bus (zusätzlich 1.700 Lehrlinge)
dafür, dass täglich rund 1,3 Mio. Reisende sicher an ihr Ziel kommen. Strategische
Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.
Foto: ÖBB / Abdruck honorarfrei
Rückfragehinweis:
ÖBB-Holding AG
Mag. Karl Leitner
Konzernkommunikation & Public Affairs
Pressesprecher OÖ
Scharitzerstraße 8, 4020 Linz
Mobil +43 664 617 94 46
[email protected]
http://www.oebb.at