Erweiterung für Nivolumab Therapiefreie Remission Das Leben

Onkologie_2_S3-34.pdf; s32; (200.00 x 275.00 mm); 21.Sep 2016 12:30:05; PDF-CMYK ab 150dpi für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien
Aus der Industrie
LUNGEN- UND NIERENZELLKARZINOM
KOLOREKTOKARZINOM
Erweiterung für Nivolumab Das Leben verlängern
Kürzlich hat die Europäische Kommission Opdivo (Nivolumab) als Monotherapie für Erwachsene mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) nach vorheriger Chemotherapie zugelassen. Die Zulassung basiert auf den beiden Phase-IIIStudien CheckMate-017 und CheckMate-057. Diese konn-
ten für Nivolumab – und damit erstmals für einen zugelassenen PD1-Inhibitor – bei vorbehandelten Patienten mit
metastasiertem NSCLC einen signifikanten Gesamtüberlebensvorteil im Vergleich zu Docetaxel belegen, unabhängig von der PD-L1-Expression.
Außerdem kann der PD-1-Inhibitor jetzt auch als Monotherapie bei Erwachsenen mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom (RCC) nach Vortherapie eingesetzt werden.
Damit ist Nevolumab der erste und einzige in Europa zugelassene PD-1-Inhibitor, für den das in dieser Patientenpopulation im Vergleich zur Standardtherapie gezeigt
werden konnte.
Sitzt ein Primärtumor rechts- oder linksseitig, kann dies für
die Wahl des Therapie-Regimes beim metastasierenden Kolorektalkarzinom (mCRC) von Bedeutung, und für die Überlebenszeit entscheidend sein. Von Roche Pharma wurden jüngst
aktuelle Daten aus der Phase-III-Studie CALB/SWOG-80405 zur
Angiogenesehemmung bei rechtsseitigen Tumoren präsentiert. Diese Patienten haben signifikant schlechtere Prognosen für das Gesamtüberleben (OS). Die Ergebnisse der retrospektiven Analyse zeigen, dass Patienten mit KRAS- (Kirsten
Rat Sarcoma)-Wildtyp und rechtsseitigem Primär-Karzinom
besonders von der Kombinationstherapie mit Bevacizumab
plus Chemotherapie profitieren.
Die Kombination mit Chemotherapie (FOLFOX bzw. FOLFIRI) und
dem VEGF-Inhibitor Bevacizumab bei rechtsseitigem Tumor
ergab eine numerische Verlängerung des mOS um 7,5 auf
24,2 Monate, gegenüber der Therapie mit Cetuximab, einem
EGFR-Inhibitor, plus Chemo mit 16,7 Monaten. Mutieren RASTumore, können mCRC-Patienten jedoch nicht mit EGFR-Antikörpern behandelt werden.
Quelle: Bristol-Myers Squibb GmbH & Co. KGaA, www.b-ms.de
Quelle: Roche Deutschland GmbH, www.roche.de
ASCO 2016: ABSETZDATEN BEI CML
HEILUNG AUF FÜR VORBEHANDELTE
Therapiefreie Remission
Welt-Lymphom-Tag 2016
Patienten mit CML haben unter TKI-Therapie eine sehr
gute Prognose, allerdings kann die lebenslange Therapie
die Lebensqualität der Patienten beeinflussen. Das Absetzen der TKI bei ausgewählten Patienten ist daher ein Therapieziel, welches offensichtlich in greifbare Nähe rückt. Die
Sicherheit des Abbrechens ist gegeben:
Tritt die Erkrankung wieder auf, so kann der Patient laut
Ergebnissen der Studien ENESTfreedom und ENESTop mit
Wiederaufnahme der Therapie wieder in tiefe Remission
gebracht werden. Etwa die Hälfte der vorselektierten Patienten erreichen anhaltende therapiefreie Remissionen.
Um bei mehr Patienten die Voraussetzungen zum Absetzen zu schaffen, sollte eine Therapie mit z.B. Nilotinib angeboten werden, da schneller und häufiger als unter Imatinib ein tiefes molekulares Ansprechen erreicht werden
kann. Noch sind Fragen offen, weswegen geeignete Patienten wenn möglich in klinische Studien eingeschlossen
werden sollten.
Beim internationalen Welt-Lymphom-Tag am 15. September wurden der Lymphdrüsenkrebs und das Hodking Lymphom (HL) wieder in den öffentlichen Fokus gerückt. Mit
einer Inzidenz von etwa 2200 Neuerkrankungen pro Jahr
in Deutschland tritt das HL verhältnismäßig selten auf und
zeigt Heilungsraten von mehr als 80%. Allerdings waren
in der Vergangenheit die Chancen für Patienten mit rezidivierter oder refraktärer (r/r) Erkrankung schlecht. Das
forschende Pharmaunternehmen Takeda gibt mit Adcetris
(Brentuximab Vedotin)
inzwischen auch diesen Patienten eine Perspektive auf Heilung.
Mit der Zulassungserweiterung zur Konsolidierungstherapie von erwachsenen HL-Patienten, bei denen sich nach erfolgter autologer
Stammzelltransplantation (ASCT) ein hohes Rezidiv- oder
Progressionsrisiko zeigt, wurde erst jüngst die Erfolgsgeschichte von Brentuximab Vedotin fortgeschrieben. Die
hierzu publizierten Studiendaten lassen hoffen, dass auch
für diese Patienten eine Heilung möglich ist.
Quelle: Novartis Pharma GmbH, www.novartisoncology.de
Quelle: Takeda Pharma Vertrieb GmbH & Co. KG, www.takeda.de
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Perspektiven der Onkologie 2/2015 | Deutsches Ärzteblatt