Chronik der Paderborner Glaser & Malerinnung Die schon im Mittelalter bestehenden Zünfte oder Ämter waren Selbstverwaltungsorgane einzelner Berufsgruppen, deren Statuten von den Fürsten oder Räten der Freien Städte genehmigt wurden. Die Zusammenschlüsse entwickelten sich aus der Notwendigkeit oder Zweckmäßigkeit innerhalb der einzelnen Gewerke. Während sich früher mehrere Gewerke zu einem Amt oder Zunft zusammenschlossen, spezialisierten sich je nach Umfang und Notwendigkeit weitere Ämter daraus und dokumentierten so die Weiterentwicklung des Handwerks. (Q:9,23) In paderbornschen und lippischen Wäldern entstanden im 18. Jahrhundert etwa 30 Glashütten, welche hauptsächliche Flaschen und Fensterglas produzierten. Das Hochstift war somit ein wichtiges Zentrum für die Glasherstellung in Deutschland und eine wichtige Einnahmequelle für die Landesherren. Dies führte dazu, dass den Glasern und Fensterbauern laut Decreta des derzeitigen gebürtigen Paderborner Fürstbischofs Friedrich Wilhelm von Westfalen gestattet wurde, eine eigene ordentliche Zunft zu gründen. (Q: 17. 21) Die Glaser erhielten somit in der Hauptstadt Paderborn des gleichnamigen Fürstbistums erstmalig eine eigenständige angesehene Zunft. (Q: 6.). Die Glasermeister und mehrere Glaser & Fenstermacher aus der Schreinerzunft und den umliegenden Dörfern treffen sich lt. Protokoll am 15.10.1783 zusammen, um „alß zünftige Glaßemeister sich auf- und annehmen zu lassen gesinnet“. (Q: 2.) Dies ist der Startschuss für die im 19. und 20. Jahrhundert folgenden Innungen im Glaser und Malerhandwerk. Eine Besonderheit innerhalb diese Berufzweiges besteht darin, dass auch Juden, als einzigem Handwerk neben dem Metzgerhandwerk, das Fenstermachen gestattet war. Damit war auch das Handeln mit Flach- und Hohlglas verbunden. In einer Chronik der Glaser- & Malerzunft zu Harburg (Kernstadtteil von Hamburg) heißt es: „wie in manchen kleinen Städten und zumal auf dem platten Lande heute noch allgemein üblich, führten ursprünglich die Glaser auch die Malerarbeiten mit aus, und erst nach und nach entwickelte sich ein eigenes Malergewerbe“. (Q: 6) Glaser & Maler sind gewöhnlich angehörige einer Zunft. Dieses Verhältnis geht auf die Arbeitsteilung bei der Herstellung zunächst von Kirchenfenster zurück: der Maler entwirft die Zeichnung dazu, der Glaser überträgt sie und führt sie aus, brennt gemalte Scheiben und setzt sie zusammen. (Q: 24) Maßgebliche Gründungsmitglieder der Glaserzunft 1783 in Paderborn, Fürstbistum Paderborn: Name/Vorname: Firmen-/Wohnsitz: Ämter: Geburts-/Sterbejahr: Bracht, Friedrich Budde, Adam Budde, Anton Budde, Henrich Budde, Hermann Schloß Neuhaus Königsstraße 62 (alt: 442) (Stand: 1809) Westernstraße 41 (alt: 241) (Stand: 1809) Alte Thor-Gasse 9 (alt: 260) (Stand: 1809) Königsstraße 14 (alt: 289) (Stand: 1809) * 1750 + 1804 * 1752 + 1808 Amtsvorsteher 1785 - 1789 * 1744 + 1804 Amtsvorsteher 1790 – mindestens 1792 * 1755 + nach 1817 Crusen + nach 1788 - Blatt 2 - - Blatt 2 Dörenbusch, Ignatz Kisau (alt: 475) (Stand: 1792) Amtsvorsteher 1785 – 1802 + vor 1809 Herbst, August Schulze, Johannes Am Rathausplatz * 1740 + nach 1809 (Schulte, Johann Jost) (Stand: 1782) * In den Zünften war es üblich, dass immer 2 gleichberechtigte Amtsvorsteher (genannt: „Schöffer/Schöpner/Scheppner“) die Geschicke lenkten. Nach der Zunftordnung wurde in jedem Jahr nur einer der Beiden gewählt, während der Andere für ein weiteres Jahr im Amt bleibt. (Q: 2, 15) Säkularisation - Aufhebung der Zünfte - Bildung von Innungen Nach dem Einmarsch der preußischen Truppen in PB am 02.08.1802 und der damit verbundenen Säkularisation findet eine Neuordnung des Wirtschaftslebens statt. Von 1807 bis1813 regiert kurzweilig die französische Besatzungsmacht, unter der Herrschaft von Jérome Bonaparte mit Sitz in Kassel, über Paderborn. Mit der theoretischen Einführung der Gewerbefreiheit 1808 durch die Franzosen entfiel auch offiziell die Meisterpflicht. Nach dem 22.01.1809 wird versucht die Vermögenswerte der Zünfte einzuziehen. Trotzdem bleiben die Zunfttraditionen und alten Ordnungen im Handwerk vorerst noch unverändert im Paderborner Land wirksam. Mit dem erneutem Übergang des alten Fürstentums 1815 an das Königreich Preußen ist auch das endgültige Ende der Zünfte besiegelt. Lediglich die zünftigen sozialen Dienste und die private Pflege standesgemäßer Traditionen im Rahmen geselliger Zusammenkünfte wurden noch vom Staat geduldet. In einer preußischen Gewerbezählung von 1828 taucht in PB das neue Glaser- & Malergewerbe mit 11 Meistern bzw. Selbständigen auf. Somit hat sich zu Anfang des 19. Jahrhunderts das Muttergewerbe der Glaser mit dem Tochtergewerbe, der Maler offiziell zusammengeschlossen. Im Laufe des 19. Jahrhunderts gewinnt das Malerhandwerk allerdings immer mehr an Bedeutung und überflügelt die Glaser. Um den Nachwuchs im Handwerk zu fördern wird am 22.11.1829 in Paderborn die Handwerkssonntagsschule auf Veranlassung des Oberpräsidenten der Provinz Westfalen Freiherrn Ludwig von Vincke gegründet. Das duale Aubildungssystem nimmt seinen Lauf. Die preußische Regierung erlässt 1845 die „Allgemeine Gewerbeordnung“. Nun sind die Gesellen- und Meisterprüfungen wieder gesetzlich vorgeschrieben. Daraufhin entstehen in der Paderstadt wieder neue Freie Innungen und Handwerksvereine. Selbständige Glaser & Malermeister im Malergewerbe 1858 in Paderborn, Königreich Preußen: Name/Vorname: Firmen-/Wohnsitz: Ämter: Geburts-/Sterbejahr: Brinkmann, Heinrich Hinter den Jesuiten 175A Brinkmann, Benedikt Bendfeld, Franz Budde, Franz Budde, Josef Happe, Ferdinand Leonard, Konrad Padergasse 499B, C, D Padergasse 451, 452 * 1806 + 1859 * 1806 - Blatt 3 - - Blatt 3 Lux, Josef Mathias Meindock, Wilhelm Rüffer, Moritz Tersluisen, Johann Kötterhagen 25 (Stand 1883) (Q: 26) Seit der Deutschen Reichsgründung von 1871 galt dann endlich, wenn auch nicht endgültig für alle deutschen Juden die uneingeschränkte Rechtsgleichheit wie sie zuerst 1808 für Westfalen durch die Franzosen Gesetz geworden war. Die jahrhundertelange Außenseiterstellung sollte offiziell beendet sein. (Q: 7) Im Januar 1880 werden mit der Genehmigung der Bezirksregierung Minden in PB 7 neue gemischte Innungen gegründet. Die Maler, Tapezierer u. Anstreicher waren mit Sattlern & Polsterern, Buchbindern und Färbemeistern zusammengeschlossen. Obermeister war 1881 der Kirchenmaler Hermann Volkhausen. Nach der kaiserlichen Anordnung wird am 26.07.1897 im Deutschen Kaiserreich das große Handwerkergesetz erlassen, welches dem Innungswesen des Handwerkes wieder das Selbstverwaltungsrecht einräumt. Am 28.08.1903 wird in Paderborn der „Vereinigte Innungsausschuss Paderborn“ neu gegründet. Am 21.04.1908 entsteht die Innung für das Maler-, Glaser-, Anstreicher- und Lackiererhandwerk für den Kreis PB Zu den Gründungsmitgliedern dieser Zwangs-Innung dürften maßgeblich dazugehören: Name/Vorname: Firmen-/Wohnsitz: Ämter: Geburts-/Sterbejahr: Awerken, A. Berg, Bernhard Berg, Heinrich Delbrück Westernmauer Ludwigstraße Biermann, J. Brinkmann, Heinrich Delbrück Jesuitenmauer 17 (alt: Hinter den Jesuiten 100) Jesuitenmauer 19 (alt: Hinter den Jesuiten 99) (Stand: 1883) Jühengasse 3 Krämerstraße 2 Riemekestraße 20 Bad Lippspringe PB Rothoborn Gruniger Str. 12 Kamp 30 Delbrück Kassler Mauer 4 Brinkmann, Hermann Budde, Alois Budde, Josef sen Budde, Josef jun. Deppe, J. Greitens, Josef von Hacht, Albert Hense, Franz Koböke, Adolf Kruse, W. Lange, Gottlieb Lange, H. Lechtken, Franz Ludwig, A Lüke, Xaver Lüke, Franz Manegold, B. Mikus, W. Noll, Daniel a.D. + 1. WK Kisau 15 Schloß Neuhaus Heierstraße Ledeburstraße Schloß Neuhaus Bad Lippspringe Westernmauer 12 – 14 - Blatt 4 - * 1872 + 1926 * 1848 + 1911 * 1876 + 1944 + 1. WK + 1. WK - Blatt 4 Ochsenfarth, Christoph a. D. Ochsenfarth, Robert Plesser, H. Hathumarstrasse 4 Predeek, Ferdinand Predeek, H. Ruhe, Franz Schrameyer, August Schröter, Carl Schumacher, Georg Bachstraße 228 (Stand: 1883) Skörup Tersluisen, Theodor Schloß Neuhaus Weberstraße 2 (alt 175, später Marienstraße 16) Schlageter Str. 12, Elsen (Stand: Timmerberg, A. * 1840 + 1921 * 1882 + 1955 Elsen Bad Lippspringe Liboriberg 12 Bad Lippspringe Franz-Egon-Straße * 1845 + 1931 1939/40) Unterhalt, Anton Volkhausen, Hermann a.D. Fürstenbergstraße Liboriberg 27 (alt 187) (Stand: 1897) Voss, J. Walecki, Emil Westhoff, Eberhard Willebrand, Hermann Willebrand, J. Wolf, Josef Amtsvorsteher 1881 * 1837 + 1911 PB Ferdinandstraße 65a (Stand: 1958) Amtsvorsteher 1908 - 33 Ükern 17 Delbrück Giersstraße 5 (alt 179) (Q: 1, 3, 10, 14, 26) In den ersten 2 Jahren wuchs die Mitgliederzahl auf 61 Mitglieder an.1914 wird von den Innungsmitgliedern die Rohstoffgenossenschaft der Maler für Paderborn und Umgebung gegründet, der ursprüngliche Vorläufer der MEG PB. (Q: 10) Mit dem Ausbruch des 1. Weltkrieges Mitte 1914 kommen die Handwerksbetriebe weitestgehend zum Erliegen, da 31 Innungsmitglieder zum Wehrdienst eingezogen wurden. Sieben davon kehrten nicht mehr zurück: Die Malermeister Bernhard Berg, Franz Lechtken, Albert van Veersen, Paul Wolf, Homfeld, Gebrüder Heinrich u. Fritz Lange, August Droll opferte zur gleichen Zeit sein Leben als Feuerwehrmann. 1919 schloss sich die Maler-Innung dem Handwerksamt an, welches seit Oktober 1919 seine Büros am Kamp 22 hatte. Im Januar 1920 treten die Kollegen aus Bad Lippspringe mit Zustimmung der Mutter-Maler-Zwangs-Innung PB aus und gründen eine eigene MalerZwangs-Innung-Bad Lippspringe. (Q: 10) In der folgenden Zeit der Inflation wurden die Aufträge spärlicher und die Kalkulation immer schwieriger. Noch nie ist unter den Innungsmitgliedern bezüglich der Kalkulation eine solche Einigkeit und ein solch großes Interesse vorhanden gewesen wie in der Zeit der furchtbaren Geldentwertung. Auch die Lohnverhandlungen gestalteten sich äußerst schwierig. (Q: 20) Durch die Reparationszahlungen stürzt die Wirtschaft in eine tiefe Krise. Dies bietet unter anderem den geeigneten Nährboden für den Aufstieg der Nationalsozialisten. - Blatt 5 - - Blatt 5 - Die Maler-Innung während der NS-Diktatur Nach der Machtergreifung erfassen ab dem März 1933 die Organe der NSDAP, wie der „Kampfbund des gewerblichen Mittelstandes“, das Malerhandwerk. „Einige Mitglieder der Paderborner Maler-Innung erhoben Einspruch dagegen, dass Ihnen ein neuer Obermeister und ein neuer Vorstand quasi vor die Nase gesetzt werden sollte.“ In einer turbulenten Versammlung vom 27.04.1933 entstand ein heftiger Streit zwischen dem Kreiskampfbundleiter des gewerblichen Mittelstandes, welcher auch ab 1934 zum 1. Kreishandwerksmeister der neugebildeten Kreishandwerkerschaft Paderborn bestimmt wurde, und den attackierten Malermeistern. Im Juli 1933 bestimmt dieser Kreiskampfbundleiter den Ortskampfbundleiter des gewerblichen Mittelstandes für Paderborn. Außerdem wird der gesamte Stadtbezirk in 4 Bezirke eingeteilt und mit Paderborner Bezirksobmännern besetzt. Sofort wurden Maßnahmen ergriffen um einige ungeliebte Konkurrenten aus dem Handwerk zu vertreiben wie z. B. die Kampagne „Schutz dem Handwerk“. Nach einer Verordnung vom 11.07.1933 soll es den verschiedenartigen Geschäften nicht mehr gestattet sein handwerkliche Tätigkeiten durchzuführen und handwerkliche Arbeiten wie z. B. Tapezierarbeiten entgegenzunehmen. Nach dem 01.09. bzw. bis zum 31.12.1933 hat die Polizeibehörde in Paderborn diese Läden zu schließen. (Q: 20) Die Verbands-Kreisleitung des „Deutsche Arbeiter-Verband des Baugewerbes“ hielt am 15.10.1933 eine Fachschaftsversammlung für die Maler, Anstreicher und Lackierer im Piushaus ab. In dem Aufruf hierzu hieß es: „Das Erscheinen ist unbedingt erforderlich und Pflicht eines jeden Kollegen. Das Erscheinen der Lehrlinge ist ebenfalls sehr wichtig“. Der Paderborner Fachschaftsleiter kam aus dem Malerhandwerk. (Q: 20) Die Maler-Innung wurden nach dem Inkrafttreten der 1.Verordnung über den vorläufigen Aufbau des deutschen Handwerks vom 15.06.1934 neu organisiert. In diesem Zuge wurde Die Maler-Innung Bad Lippspringe wieder an die Paderborner Maler-Innung angeschlossen. Im Zuge der „Gleichschaltung“ wurden die Innungsvorstände aufgelöst und mit linientreuen Parteigenossen besetzt. Dies war das Ende der handwerklichen Selbstverwaltung. (Q: 11) Die „Neue Zeit“ wurde offensichtlich genutzt, um alte offene Rechnungen zu begleichen und missliebige Handwerkerkollegen und Konkurrenten in Misskredit zu bringen bzw. aus dem Geschäft oder begehrten Ämtern zu drängen. Insbesondere sollte „der jüdische Einfluss aus dem wirtschaftlichen, staatlichen und kulturellen Leben des deutschen Volkes ausgeschaltet werden“. (Q: 11, 19) 1936 wird eine neue amtliche Historie verfasst, mit der schwarzen Deckelaufschrift in Unzialschrift: „Chronik der Maler-Innung Paderborn“. Sie enthält 100 Seiten schweres Bütten von denen nur 6 Seiten in kunstvoller Weise von einer Paderborner Schriftkünstlerin mit Text gefüllt worden sind. (Q: 18) Gemäß der „Ideologie der neuen Machthaber“ wird die Geschichte des Paderborner Maleramtes seit Beginn des 20. Jahrhunderts beschrieben. Nach den Aussagen der Chronik sind bei einem Brand in den Geschäftsräumen des Handwerksamtes des Innungsausschusses Paderborn in der Giersstraße 26 im Februar 1930 ein großer Teil der Innungsakten vernichtet worden! ... (Q: 1) - Blatt 6 - - Blatt 6 Die Chronik wurde zu dieser Zeit in der Innungslade der Maler zusammen mit anderen Dokumenten aufbewahrt wie z. B. das Buch „Mein Kampf“ vom Führer und Reichskanzler. Dieses Buch wurde der Maler-Innung von der Kreishandwerkerschaft zugeeignet. Die Innungen wurde dazu angehalten: „ein besonderes Augenmerk auf die Erziehung der Handwerker sowie Gesellen und Lehrlinge im nationalsozialistischen Sinne und zur höchsten handwerklichen Qualitätsarbeit zu richten und ihnen den Eid auf den Führer abzunehmen“. (Q: 11) Auf den Schubladen dieser künstlerisch hergestellten Holztruhe, in denen die Dokumente aufbewahrt wurden stehen in kunstvoller Weise eingeschnitzt folgende Worte: Linke Seite: „Ehre“, „Arbeit“, „Freude“ , rechte Seite: „Treue“, „Fleiß“, „Scherz“, untere Schublade: „Gott segne das ehrbare Handwerk“. (Q: 18) Am 21.06.1936 wurde im Festsaal des Kaiserhofs die Innungstruhe eingeweiht. Bei dieser Gelegenheit wurde Emil Walecki als Ehrenobermeister gewählt und von der Handwerkskammer bestätigt. (Q: 26) Mit dem Ausbruch des 2. Weltkrieges am 01.09.1939 wurden nach und nach die Männer aus den Handwerksbetrieben zur Wehrmacht einberufen. Dadurch entfielen 1942 knapp 50 % der Beleg-schaft in den Malerhandwerksbetrieben. Nun mussten die Frauen, die sich schon seit jeher im Handwerk als unentbehrlich gemacht haben mit den älteren Gesellen die Betriebe versuchen aufrechtzuerhalten. Durch die immer stärker werdende Rohstoffknappheit und dem Personalmangel kamen immer mehr Betriebe zum Erliegen. Ein KH-Geschäftsbericht des Jahres 1942 gibt Auskunft darüber, dass 60 % der Maler in der Region ihren Betrieb schließen mussten. (Q: 11) Die Zeit nach dem 2. Weltkrieg im Maleramt unter der britischen Militärregierung Nach dem Einmarsch der Amerikaner in die Paderstadt am 01.04.1945 werden später von der britischen Militärregierung alle Obermeister abgesetzt. Die erste Innungsversammlung nach dem Kriege fand am 28.11.1945 unter der Leitung des neuen eingesetzten Obermeisters Theo Schumacher statt. Es erschienen 34 Mitglieder. Das Programm „Notwohnungsbau“ stand im Vordergrund und es galt die Forderungen der englischen Militärregierung zu erfüllen. (Q: 26) In der Innungsversammlung am 27.02.1946 wird Theo Schumacher ordnungsgemäß per Stimmzettel als Obermeister gewählt. Ab dem April 1946 arbeitet die „Vereinigung der Handwerkskammer“ intensiv am Entwurf einer neuen, demokratischen Handwerksordnung. Am 6. Dezember 1946 wurde sie als „Verordnung des Zentralamtes für Wirtschaft in der britischen Zone“ über den Aufbau des Handwerks ins Leben gerufen. Die Pflicht als Malermeister in der Innung Mitglied zu sein entfiel. 1949 gab es in der Maler-Innung Paderborn 97 Mitglieder mit insgesamt 212 Beschäftigten. (Q: 11, 26) - Blatt 7 - - Blatt 7 - Die Zeit nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland 1949 Nachdem Kollege Schumacher sein Amt als Obermeister zur Verfügung gestellt hatte, wurde in der Jahreshauptversammlung am 20.03.1954 Kollege Anton Walecki erneut zum Obermeister gewählt. Stellvertretender Obermeister wurde Heinrich Lechtken. (Q: 26) - Blatt 8 - - Blatt 8 - Gründungsmitglieder der Innung für das Maler, Glaser, Anstreicher und Lackiererhandwerk des Kreises Paderborn vom 21.04.1908 1840 Die Innungslader der PB Maler fotografiert 1936 (Q: 8) Die restauriert aktuelle Innungslade (Q:21) Bad Lippspringe: Delbrück: Elsen: Neuhaus: (Q: 14) (Q: 3) - Blatt 9 - - Blatt 9 - Gründungsmitglieder der ursprünglichen Glaserzunft der Hauptstadt Paderborn im gleichnamigen Fürstbistum vom 15.10.1783 (Q:17) S Fürstbischof von Paderborn 1782 - 89 Friedrich Wilhelm von Westphalen Siegel der PB Schreinerzunft (Q:2) - Blatt 9 - - Blatt 9 - (Q:6) Quellen: 1.: Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe „Chronik Malerinnung Paderborn“ von 1936 2.: Landesarchiv NRW in Münster Akte 4787 PB, Glaseramt Statuten 1785 Hofkammer VI 45 3.: Deutsches Reichs-Adressbuch für Industrie, Gewerbe und Handel, Rudolf Mosse Berlin 1909 4.: Archivalien des Generalvikariatsarchiv zu Paderborn 5.: Geschäftshandbuch der Stadt Paderborn 1910, 1939 6.: Deutsche Digitale Bibliothek „Beitrag zum 300-jährigem Besten der Glaser- und Malerzunft zu Harburg (Elbe) 1911“, Theodor Benecke 7.: Jubiläumsbuch für Stadt und Region Paderborn 1897 – 1997 , Volksbank Paderborn eG 8.: „Handwerk und Gewerbe im spätmittelalterlichen Paderborn“ Akad. Oberrat Dr. Volker Henn 1977 9.: „Das Handwerk in Paderborn im 19. u. frühen 20. Jahrhundert“ Dr. Wilfried Reininghaus 10.: „Zehn Jahre Handwerkerführsorge 1914 – 1924“ Hubert Rick PB 11.: „Die Kreishandwerkerschaft Paderborn 1903 – 2003“ Dr. Michael Drewniok 12.: Altertumskunde Westfalen Abteilung Paderborn Altertumsverein Acta 910 13.: „Handwerk und Zünfte im Paderborner Land und in Höxter“ Landesoberarchivrat Dr. phil. Wilfried Reininghaus Westfälisches 14.: Rheinisch-Westfälisches Baugewerbe Ausgabe 1903/1904 15.: Einwohnerverzeichnis 1809, STA PB A 4762 (Das. 1. mit Berufsbezeichnungen) 16.: Deutsches Reichsadressbuch für Wirtschaft und Verkehr „Das Handwerk“ Berlin Rudolf Mosse 1955 17.: Sammlungen digitale Bibliothek Uni Münster „Paderbornsches Intelligenzblatt“ 1774 – 1849 18.: „Die Innungslade der Paderborner Malerinnung“ von Thomas Ruf, Paderborn August 1936 Heimatzeitschrift „Die Warte“, Heft 8 19.: „Paderborner Anzeiger“ Nr. 242 v. 15.10.1933 20.: „Der Filter“ Nr. 17 v. 29.04.1933 und Nr. 28 v. 15.07.1933 21.: „ Staat und Wirtschaft im Fürstentum Paderborn im 18. Jahrhundert “ Alfred Heggen 22.: Restaurierte Innungslade der Maler-Innung Kreis Paderborn, KH-PB-Lippe, Waldenburger Str. 19. PB 23.: „Paderborn Geschichte der Stadt in Ihrer Region“ Band 2, Oktober 1999 v. Frank Göttmann, Karl Hüser, Jörg Jarnut 24.: „Das Altdeutsche Handwerk“ 1908 von Moritz Heyne 25.: Baudenkmalpflege und Restaurierung 1970 herausgegeben aus Anlaß ihres 100-jährigen Bestehens von der Firma A. Ochsenfarth 26. 50 Jahre Malerinnung Paderborn von 1958 copyright by Webmaster www.theo-budde.de Stand: 20.12.2016
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