Gasspurenanalyse im Ausatemgas, RT/Berlin

MASTERARBEIT / BACHELORARBEIT
Gasspurenanalyse im Ausatemgas sowie oberhalb des
Wundexsudats von Patienten mit und ohne endoprothetische
Infektionen.
Die Infektionsrate in der primären Knie- und Hüftendoprothetik liegt bei ca.1-4 % und nach Revisions-eingriffen bei bis
zu 15 %. Aufgrund des altersdemographischen Wandels in der westlichen Bevölkerung kommt der Primär- und damit
auch der Revisionsendoprothetik eine weiterhin steigende Bedeutung zu. Die hochgerechneten Zahlen von 2005 bis
2030 von endoprothetischen Primäreingriffen an Hüft- und Kniegelenk zeigen in den USA eindrücklich die steigende
Anzahl an endoprothetischen Operationen. Ziel dieser Studie ist die Gasspurenanalyse im Ausatemgas sowie oberhalb
des Wundexsudats von Patienten mit und ohne endoprothetische Infektionen. Dabei sollen Messdaten erhoben
werden, um auf Zusammenhänge zwischen der Zusammensetzung von Ausatemgas sowie flüchtigen Wundexsudatkomponenten und Infektionsmarkern rückschließen zu können. Dabei sollen sich Veränderungen in der
Zusammensetzung der Spurenmoleküle im ng/L bis pg/L-Bereich finden lassen, die eine Unterscheidung zwischen
Gesunden und Probanden mit endoprothetischen Infektionen erlauben.
Haupthypothese
Die Gasspurenanalyse ermöglicht das Erkennen einer periprothetischen Infektion von Patienten mit einer infizierten
Knie- oder Hüftendoprothese.
Die Bedeutung der Studie liegt in der Erleichterung der Infektdiagnose und in der Verlaufsbeurteilung. Mit Hilfe der
innovativen Gasspuren-Analyse könnte der Patient nur anhand seiner Atemluft, nicht-invasiv auf das Vorliegen einer
Infektion untersucht werden. Implantat-Infektionen könnten womöglich dadurch besser und schneller erkannt und
damit effektiv therapiert werden. Etwaige fehlinterpretierte aseptische Revisionen könnten vermieden werden.
Darüber hinaus kann ein routinemäßiges Patienten-Monitoring postoperativ in der Klinik als auch anschließend im
häuslichen Bereich unkompliziert umgesetzt werden.
Im Rahmen einer Studie soll untersucht werden, ob in der Ausatemluft Signale mittels MCC/IMS gefunden werden
können, die mit Infektionen in Zusammenhang gebracht werden können. Hierzu sollen sowohl Messungen an
Modellsystemen als auch an Patienten realisiert bzw. begleitet werden.
Aufgabenstellungen
(1) Literaturstudie zur Detektion von VOC und zur Problematik Infektionen bei Knie-OP
(2) Experimentelle Untersuchungen mit Atemluftproben an Modellsystemen und Probanden zur
Bestimmung der flüchtigen Komponenten inkl. Zeitreihen nach Analyten mittels MCC/IMS und
GC/MSD,
(3) Zusammenschrift
Methoden
 Allgemeine Laborpraxis, Ionenbeweglichkeitsspektrometer gekoppelt mit Multikapillarsäule, GC
gekoppelt zu MSD, Einsatz Thermodesorptionsröhrchen, Datenauswertungen.
Beginn: ab sofort
Dauer: 3-6 Monate, Vollzeit
Sprache: Englisch oder Deutsch
Ort: Reutlingen und Berlin
Betreuung durch Prof. Dr. Jörg Ingo Baumbach.
Prof. Dr. Jörg Ingo Baumbach, Fakultät Angewandte Chemie,
Hochschule Reutlingen, Alteburgstraße 150, 72762 Reutlingen, www.reutlingen-university.de,
T. +49 (0)7121 271-2043, [email protected]
161114_Ausschreibung_MSc_BSc_Kniegelenke_JIBB