Bande von Serieneinbrechern gefasst

Bande von Serieneinbrechern gefasst
Mit der Festnahme von fünf Männern „auf frischer Tat“ in der Nacht auf vergangenen
Samstag und weiteren Festnahmen gelang Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei in
Traunstein ein bemerkenswerter Erfolg im Kampf gegen Einbrecherbanden. Rund 20 Taten im Bereich zwischen Obing und Traunstein können den Verdächtigen bislang zur Last
gelegt werden, viele weitere kommen möglicherweise bald hinzu.
Völlig perplex waren fünf Männer, als Zivilbeamte in den frühen Morgenstunden des Samstags
plötzlich in Traunreut vor ihnen standen und sie festnahmen. Was die Verdächtigen im Alter
von 36 bis 42 Jahren da noch nicht wussten: sie waren bereits seit geraumer Zeit in den
Fokus der Strafverfolgungsbehörden geraten.
Die Handschellen klickten schließlich in dieser Nacht, weil das Quintett gerade auf dem Rückweg
von einem Einbruch in Petting war. Dort hatten sie versucht, einen Geldautomat in einem Lagerhaus aufzuflexen, waren aber vom Sicherheitsdienst gestört worden.
In zwei Wohnungen in Traunreut fand die Polizei zahlreiches Beweismaterial, zum Beispiel Einbruchswerkzeug wie Trennschleifer, Schweißbrenner und vieles mehr.
Die Festgenommenen, vier rumänische Staatsangehörige und ein Italiener, wurden auf
Antrag der Staatsanwaltschaft tags darauf dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Gegen
alle wurde Haftbefehl erlassen, sie sitzen seitdem in Untersuchungshaft.
Nur zwei Tage später, am vergangenen Montag, wurden zudem zwei 27- und 49-jährige Frauen
und ein 27-Jähriger vorübergehend festgenommen. Ob sie unmittelbar mit den Einbrüchen
zu tun haben, werden die Ermittlungen zeigen müssen.
Bereits seit Mitte November sitzen zwei kosovarische Staatsangehörige in Untersuchungshaft. Wie die bisherigen Ermittlungen der Kripo ergaben, stehen auch sie in dringendem Verdacht der Einbrecherbande anzugehören.
Dieser letzte Einbruch in Petting dürfte den Schlusspunkt einer langen Serie markieren, die der
Bande vorgeworfen wird. Rund 20 Fälle können ihnen die Ermittler bereits jetzt zur Last legen, es
dürften aber noch viele weitere hinzukommen.
Geklärt werden konnten zwischenzeitlich Einbrüche in Baumärkte in Erlstätt und Garching
an der Alz, einen Supermarkt in Obing, in Gaststätten in Inzell, Taching am See und
Garching an der Alz, eine Tankstelle in Tittmoning, ein Betonwerk in Traunreut, einen
Gewerbebetrieb in Waging am See, Getränkemärkte in Traunstein und wiederum Garching an der Alz und eine Tat in Buchbach.
Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei investierten viel in die Aufarbeitung. So wurde bei der
Kriminalpolizei in Traunstein die Ermittlungsgruppe „Gewerbe“ gegründet und Schritt für Schritt
waren die vier Rumänen und der Italiener immer mehr in den Fokus geraten. An den folgenden
zeit- und personalaufwendigen Untersuchungen und operativen Maßnahmen beteiligten sich – unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft Traunstein – die Kripo Traunstein, Sonderermittler und
Zivilbeamte des Polizeipräsidiums sowie Bereitschaftspolizisten.
Für die Traunsteiner Kriminalpolizei ist die Arbeit damit aber längst noch nicht abgeschlossen.
Wochen oder Monate werden vergehen, bis geprüft ist, für welche Taten die Bande noch verantwortlich ist.
Kriminaldirektor Hans-Peter Butz, der Leiter der Kriminalpolizeiinspektion Traunstein: „Wir
haben es hier mit einer professionell und international operierenden Bande zu tun, die
nach Stand der Dinge für eine Vielzahl von Einbrüchen in unserer Region, aber auch
darüber hinaus verantwortlich ist. Die Täter spähten tagsüber die Objekte wie Gaststätten, Lebensmittel- oder Baumärkte aus und brachen dann mitten in der Nacht ein.
Es ist schwer genug, solche Banden zu fassen, da sie sehr konspirativ vorgehen, wenig Spuren hinterlassen, falsche Dokumente verwenden und in der Nacht zum Beispiel in Gewerbegebieten kaum
Zeugen vorhanden sind. Allerdings hat uns hier ein Zeugenhinweis auf eine heiße Spur gebracht.
Mich freut daher dieser Erfolg ungemein für die Bevölkerung, die sich über die Einbruchskriminalität zurecht Sorgen macht. Es ist aber auch ein sehr schöner Erfolg für meine
Kolleginnen und Kollegen, die mit großem Engagement und akribischen Ermittlungen
die Spur zu den Tätern aufgenommen und nicht locker gelassen haben, bis die Bande auf
frischer Tat ertappt werden konnte.“