SGWG2016_17_Flyer

Sechs Jahrhunderte im „Stadtgespräch“
Ab Dezember startet das Kulturgeschichtliche Museum der
Stadt Osnabrück in bewährter Zusammenarbeit mit dem
Museums- und Kunstverein Osnabrück e.V. die neue Reihe
seiner „Stadtgespräche“. In sieben Episoden werden sechs
Jahrhunderte Osnabrücker Geschichte beleuchtet.
Anhand von wertvollen Originalen aus der Sammlung des
Museums geht es vom Ausgang des Mittelalters über die
Reformationszeit, den Barock, das Zeitalter der Aufklärung
und das „historische“ 19. Jahrhundert bis in die Moderne.
Mittwoch, 14. Dezember 2016, 16:30 Uhr, Vortragssaal
Möser.Event.1836.
Thorsten Heese
Vor 180 Jahren wurde das MöserDenkmal auf der Großen Domsfreiheit eingeweiht. Die Errichtung des
Monumentes für Osnabrücks großen
Staatsmann war in Zeiten ohne Radio, Fernsehen und Midnight shopping ein echtes ‚Event‘. Es trieb die
Bevölkerung auf die Straße, ja auf
Bäume und Hausdächer; jeder wollte dabei sein. An Mösers Geburtstag
wird an dieses bedeutende Osnabrücker Ereignis erinnert.
Mittwoch, 24. Mai 2017, 16:30 Uhr, Vortragssaal
Die Sammlung Osnabrücker Münzen des
Gutsbesitzers Johannes Nülle
Liebe contra Staatsräson –
Das Schicksal der „Prinzessin von Ahlden“
„Reformation” – cool, hipp oder out?
Klaus Giesen
Am 1. November 1928 kaufte die Stadt Osnabrück von dem Gutsbesitzer Johannes Nülle (1855–1929) aus Ostercappeln für 15.000
Mark etwa 800 Osnabrücker Münzen. Die Sammlung Nülles, der
seit seiner Jugend Osnabrücker Münzen gesammelt hatte, bildet
bis heute den Grundstock des heutigen
Münzkabinetts im Kulturgeschichtlichen Museum. Karl Kennepohl (1895–
1958) erarbeitete mit dem Material
sein Buch über die Münzen von Osnabrück, bis heute das Standardwerk zur
Osnabrücker Münzgeschichte. Beides –
die Sammlung und das Buch – sind unverzichtbare Basis für jeden, der sich
für die Münzen der Stadt, des Bistums
und des Domkapitels interessiert.
Anja Seelke
‚Filmreif‘ ist die Geschichte der Kurprinzessin Sophia Dorothea
von Hannover (1666–1726), von dem das Kulturgeschichtliche
Museum ein Porträt als Flora im Bestand hat. Ihre verbotene
Liebe mit dem Grafen Philipp Christoph von Königsmarck
(1665–1694) endete mit
dessen Ermordung
und ihrer lebenslangen Verbannung auf
das Schloss Ahlden.
Die Lesung findet vor
Porträts statt.
Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Carolinum
Osnabrück
Anlässlich des Jubiläums „500 Jahre Reformation (1517–2017)“
hat das Kulturgeschichtliche Museum gemeinsam mit Osnabrücker
Schülerinnen und Schülern die Ausstellung „‚… dat hillige Evangelium recht prediken‘ – Osnabrück im Zeitalter der Reformation“
entwickelt (22. Mai bis 31. Oktober 2017). In der Veranstaltung berichten die Beteiligten über den Entstehungsprozess des Projektes
sowie Ziele und Besonderheiten der Ausstellung.
Gemälde der „Prinzessin von
Ahlden“ als Flora (1686)
© Kulturgeschichtliches Muse-
Münzsammler Johannes Nülle (1920er Jahre)
© Kulturgeschichtliches Museum Osnabrück, Fotosammlung
Christus als Lehrer. Ausschnitt aus einer Lutherbibel (1649)
Mittwoch, 26. April 2017, 16:30 Uhr, Vortragssaal
Mittwoch, 15. Februar 2017, 16:30 Uhr, Vortragssaal
Navis stultorum – das Narrenschiff
© Kulturgeschichtliches Museum Osnabrück
Museums- und Kunstverein Osnabrück e.V.
Lotter Straße 2, 49078 Osnabrück
Telefon 0541 / 600 34 20
Telefax 0541 / 600 34 21
[email protected]
Mittwoch, 15. März 2017, 16:30 Uhr, Vortragssaal
um Osnabrück
Kolorierter Stahlstich mit Ansicht des Möserdenkmals (nach 1836)
Felix-Nussbaum-Haus /
Kulturgeschichtliches Museum
Lotter Str. 2, 49078 Osnabrück
Telefon 0541 / 323 22 07
[email protected]
www.osnabrueck.de/kgm
Mittwoch, 11. Januar 2017, 16:30 Uhr, Vortragssaal
ÖFFNUNGSZEITEN
Di – Fr
11 – 18 Uhr
Sa/So
10 – 18 Uhr
1. Do / Monat 11 – 20 Uhr
S TA D T G E S P R ÄC H E
Einzelveranstaltung 2 €
Alle 7 Termine 10 €
Mitglieder Museums- und Kunstverein
Osnabrück e.V. kostenfreie Teilnahme
Georg Erb
Das „Narrenschiff“ von Sebastian Brant (1457–1521) gehört zu
den populärsten Büchern der vorreformatorischen Zeit im deutschsprachigen Raum.
Die spätmittelalterliche Moralsatire
verbreitete sich
europaweit durch
die Weiterübertragung der lateinischen Übersetzung
von 1497 in andere
Sprachen.
Möser & Co. – Büsten berühmter Osnabrücker
Ralf Langer
Berühmten Osnabrücker Persönlichkeiten wie Justus Möser
(1720–1794) oder Johann Carl
Bertram Stüve (1798–1872) wurden große und kleine Denkmäler
gesetzt. Neben den Bronzestandbildern im Stadtbild existieren
im Bestand des Museums auch
einige Büsten. Gibt es eventuell
eine Verbindung zwischen Büsten und Denkmälern?
© Kulturgeschichtliches Museum Osnabrück
Mittwoch, 14. Juni 2017, 16:30 Uhr, Vortragssaal
Das „alte“ Osnabrück – eine fotografische Zeitreise
Julian Egbert
Im Zweiten Weltkrieg wurde Osnabrücks Altstadt fast vollständig
zerstört. In der Nachkriegszeit wurde zwar versucht, das „mittelalterliche“ Stadtbild in seiner Struktur weitgehend zu erhalten, dennoch hat sich sehr viel verändert.
In seinem FSJ Kultur-Projekt „Osnabrück in alten Fotografien“ versucht
Julian Egbert anhand von Fotos aus
dem Bestand des Museums das Bild
der Stadt vor 1939 neu erstehen zu
lassen.
„Das Narrenschiff“ von Sebastian Brant (1493/94)
Gipsbüste von Justus Möser (nach 1794)
Fotografie des Neumarktes von Rudolf Lichtenberg (1930er Jahre)
© Kulturgeschichtliches Museum Osnabrück
© Kulturgeschichtliches Museum Osnabrück
© Kulturgeschichtliches Museum Osnabrück, Fotosammlung
WERKGESPRÄCHE 2016/17
Kunst und Geschichte
im Kulturgeschichtlichen Museum Osnabrück
in Zusammenarbeit mit dem Museumsund Kunstverein Osnabrück e. V.
„Fritz Ascher“ und „Danse Macabre“
In der diesjährigen Reihe der „Werkgespräche“ widmet sich das
Felix-Nussbaum-Haus / Kulturgeschichtliche Museum der Stadt
Osnabrück in Zusammenarbeit mit dem Museums- und Kunstverein Osnabrück e.V. insbesondere zwei Schwerpunktthemen:
dem Exil-Künstler Fritz Ascher sowie dem Thema „Totentanz“.
Darüber hinaus wird die Rolle der Kunstgeschichte in der Gegenwart thematisiert.
Mittwoch, 9. November 2016, 16:30 Uhr, Oberlichtsaal
Fritz Ascher – Landschaften des Expressionismus
Julia Ortmeyer
Fritz Ascher (1893–1970), Künstler mit jüdischen Wurzeln, beginnt
im Berlin der 1920er Jahre eine vielversprechende Karriere im
Zeichen des aufstrebenden Expressionismus. Die Machtergreifung
1933 bringt diese Karriere ins
Wanken. Ascher überlebt den
Krieg jedoch in einem Versteck.
Nach seiner Befreiung findet
er in poetischen, expressiven
Landschaftsbildern vom Berliner Grunewald Trost und
Zuflucht.
„Untergehende Sonne” von Fritz Ascher
(Öl auf Leinwand, ca. 1960)
© Bianca Stock, München
Felix-Nussbaum-Haus /
Kulturgeschichtliches Museum
Lotter Str. 2, 49078 Osnabrück
Telefon 0541 / 323 22 07
[email protected]
www.osnabrueck.de/kgm
Museums- und Kunstverein Osnabrück e.V.
Lotter Straße 2, 49078 Osnabrück
Telefon 0541 / 600 34 20
Telefax 0541 / 600 34 21
[email protected]
ÖFFNUNGSZEITEN
Di – Fr
11 – 18 Uhr
Sa/So
10 – 18 Uhr
1. Do / Monat 11 – 20 Uhr
W E R KG E S P R ÄC H E
Einzelveranstaltung 2 €
Alle 7 Termine 10 €
Mitglieder Museums- und Kunstverein
Osnabrück e.V. kostenfreie Teilnahme
Mittwoch, 7. Dezember 2016, 16:30 Uhr, Sammlung Gustav Stüve
Mittwoch, 8. März 2017, 16:30 Uhr, Felix-Nussbaum-Haus
Mittwoch, 10. Mai 2017, 16:30 Uhr, Felix-Nussbaum-Haus
„… denn sie hatten sonst keinen Raum in der
Herberge“
Felix Nussbaums „Triumph des Todes“
Totentanz und Erster Weltkrieg
Ahmad Al-Kenani und Thorsten Heese
Frei nach Schillers Antrittsvorlesung als Professor für Geschichte
in Jena könnte man fragen: „Was heißt und zu welchem Ende
studiert man Kunstgeschichte?“ Ist das „Orchideenfach“ nur
„L’art pour l’art“ oder kann
man durch den Blick in die
Geschichte der Kunst auch
Fragen der Gegenwart beantworten? Ein Künstler und ein
Kunsthistoriker unternehmen
anhand von Hendrik Goltzius‘
(1558–1617) Kupferstich „Anbetung der Heiligen Drei Könige“ den Versuch einer tagespolitischen Lesart.
Laura Oymanns
Das Gemälde „Triumph des Todes“ ist das letzte bekannte Werk
des Malers Felix Nussbaum (1904–1944). Die endzeitliche Kriegslandschaft, die die Vision des bevorstehenden Unheils ankündigt,
veranschaulicht den unvermeidlichen Tod. Nussbaum greift in
diesem epochalen
Gemälde Elemente
des mittelalterlichen
Totentanzes auf.
Es ist jedoch ein neu
interpretierter, neuzeitlicher Danse Macabre; eine Vision
des Untergangs aller
Kulturen.
Hanjo Volke
Der Erste Weltkrieg stellt in der
Kunst eine Zäsur dar. Die traumatischen Erlebnisse dieser Periode
beeinflussten die Werke vieler
Kunstschaffender. Die Omnipräsenz des Todes im Krieg wird in
der Nachkriegszeit in verschiedenen Formen thematisiert. In der
Ausstellung „Danse Macabre“
zeigt sich dies unter anderem in
den Werken von Ernst Ludwig
Kirchner, Otto Dix, Kurt Großpietsch und Erich Drechsler.
„Triumph des Todes (Die Gerippe spielen zum Tanz)“ von Felix Nussbaum (Öl auf Leinwand, 1944)
„Selbstporträt mit tanzendem Tod“ von Ernst Ludwig Kirchner (Holzschnitt, 1918)
„Anbetung der Heiligen Drei Könige”
Felix-Nussbaum-Haus Osnabrück, Leihgabe der Niedersächsischen Sparkassenstiftung
Städel Museum Frankfurt/Main, Grafische Sammlung
von Hendrik Goltzius (Kupferstich, um 1600)
© Felix-Nussbaum-Haus Osnabrück
© Städel Museum Frankfurt/Main – U. Edelmann – Artothek
© Kulturgeschichtliches Museum Osnabrück
Mittwoch, 22. Februar 2017, 16:30 Uhr, Felix-Nussbaum-Haus
Ernst Ludwig Kirchner:
„Der Totentanz der Mary Wigman“
Julia Ortmeyer
Der Maler und Grafiker Ernst Ludwig Kirchner (1880–1938) besuchte 1926 die Ausdruckstänzerin Mary Wigman in Dresden und
wohnte dort den Proben der Wigman-Tanzgruppe bei. In zahlreichen Skizzen und Grafiken
hielt Kirchner die Begegnung mit der Künstlerin
fest. Später entstand aus
dieser Inspiration das Gemälde „Der Totentanz der
Mary Wigman“ – eines der
Hauptwerke der Ausstellung „Danse Macabre“.
Mittwoch, 5. April 2017, 16:30 Uhr, Felix-Nussbaum-Haus
Schwarzer Humor – wenn der Tod als Letzter lacht
Kerstin Lübbers
Mit dem Tod sind viele Schreckensvorstellungen, Ängste und
Fragen, aber auch Hoffnungen verbunden. Das Lebensende ist ein
Thema, an dem niemand vorbeikommt. So wundert es nicht, dass
auch in der Kunst der Tod durch die Jahrhunderte hinweg präsent
bleibt. Und es wird deutlich,
dass der Tod seine Zähne auch
beim Lachen zeigt – vom Mittelalter bis zu Felix Nussbaum;
und selbst Walt Disney lässt den
Tod über die Leinwand tanzen.
Mittwoch, 7. Juni 2017, 16:30 Uhr, Felix-Nussbaum-Haus
Frans Masareels Zyklus „Danse Macabre“
Hans Peterse
Der belgische Künstler Frans Masereel (1889–1972) gehört zu den
bedeutendsten Grafikern und Zeichnern des 20. Jahrhunderts.
Mit seinen Antikriegszeichnungen erlangte der pazifistische
Künstler große Popularität.
„Danse Macabre“ ist der Titel seines 1940 entstandenen
Grafik-Zyklus, der im Zusammenhang mit anderen Werken Masereels zum Thema
Krieg und Frieden präsentiert wird.
Druck aus der Grafikfolge
„Danse Macabre“ von Frans Masereel (1941)
„Tanz an der Mauer (Sargträger)“ von Felix Nussbaum (Öl auf Leinwand, 1930)
Memento mori. Sammlung Fritz Roth,
„Der Totentanz der Mary Wigman“ von Ernst Ludwig Kirchner (Öl auf Leinwand, 1926/28)
Felix-Nussbaum-Haus Osnabrück, Leihgabe der Ernst von Siemens Kunststiftung
Bergisch Gladbach
Galerie Henze & Ketterer, Wichtrach/Bern © Courtesy Galerie Henze & Ketterer, Wichtrach/Bern
© Felix-Nussbaum-Haus Osnabrück
© VG Bild-Kunst, Bonn 2016
STADTGESPRÄCHE 2016/17
Geschichte und Geschichten
im Kulturgeschichtlichen Museum Osnabrück
in Zusammenarbeit mit dem Museumsund Kunstverein Osnabrück e. V.