Kommunikation Kanton Bern Staatskanzlei Anlass Einweihung der Gymnasien am Strandboden in Biel Inauguration des Gymnases des Prés-de-la-Rive à Bienne Datum Freitag, 9. Dezember 2016 Referentin Frau Regierungsrätin Barbara Egger-Jenzer, conseillère d‘Etat Meine Damen und Herren Mesdames, Messieurs, Im Januar wird in Hamburg die weltberühmte Elbphilharmonie offiziell eröffnet. Wir weihen die Gymnasien am Strandboden schon heute ein, einen Monat früher. Wir sind schneller! Wir bieten hier am Strandboden auch sonst Weltklasse! Wir haben für die Gymnasien ebenso historisch lange geplant, gestritten, geschätzt, verschoben und neubeurteilt wie in Hamburg. Unser Verschleiss an Projektleitern, Neuausschreibungen, Medienberichten, Parlamentsdebatten, Excel-Tabellen und Beschwerden ist ebenso gigantisch. Hier wie dort haben wir es mit berühmten Schweizer Architekten zu tun – Max Schlup in Biel und Herzog&deMeuron in Hamburg; und mit viel Wasser untendrum und rundherum: Dort die Elbe und das Meer, hier die Schüss und das Grundwasser. Gut, unsere Aula ist nicht ganz so gross wie der Konzertsaal in der Elbphilharmonie. Dafür ist unser Gymnasium auch nicht ganz so teuer. Und auch bei den falschen Kostenprognosen spielen wir in einer sehr, sehr viel tieferen Liga – zum Glück! Meine Damen und Herren. Wir können heute sagen: Ende gut, alles gut! Was wir jetzt auf dem Strandboden haben, ist richtig, richtig gut: Die Region hat ein grosses, zweisprachiges Gymnasium, konzentriert an einem einzigen Standort mit einem Einzugsgebiet bis ins Seeland und in den Jura. Hier bekommen 1‘500 Schülerinnen und Schüler eine Top-Ausbildung in Räumen, die das Lernen fördern, statt es zu behindern. Niemand muss mehr frieren oder schwitzen, es gibt kein Kopfweh, keine technischen Störungen und keine Leitungsbrüche mehr – und auch keine Stahlplatten, die runter fallen. Stattdessen haben wir moderne Schulräume, Labors und bestes technisches Equipment, eine Mensa mit Ausblick, eine erdbebensichere und hindernisfreie Konstruktion, beste Isolation, Lärmschutz, Brandschutz, neu auch Hochwasserschutz, viel einheimisches Holz, Minergie-, teilweise sogar Minergie-PEco-Standard, eine Solaranlage, eine Holzschnitzelheizung. Die Energiekosten haben wir auf einen Fünftel herunterholen können, die Unterhaltkosten sind wieder auf dem üblichen Niveau. Diese Mediendokumentation ist auch online: www.be.ch/medienmitteilungen Einweihung der Gymnasien am Strandboden in Biel / Inauguration des Gymnases des Prés-de-la-Rive à Bienne vom 9.12.16 Und nicht zuletzt haben wir die zentralen Elemente des Werks von Max Schlup und die typische Optik der klassischen Jurasüdfuss-Architektur erhalten können – im Innern und von aussen gesehen. Meine Damen und Herren. Wir schliessen das Projekt heute offiziell ab. Es hat mich fast ein Dutzend Jahre lang begleitet, fast während meiner ganzen Amtszeit als Baudirektorin. Es war nicht immer einfach. Und trotzdem muss ich Ihnen gestehen: Ich werde das regelmässige Traktandum „Gymnasien Strandboden“ vermissen. Es war ausserordentlich, in jeder Hinsicht. Le gestionnaire de projets compétent à l’Office des immeubles et des constructions a établi un jour une liste à mon intention, intitulée « Particularités du projet du Gymnase des Présde-la Rive à Bienne ». La liste fait deux pages et je vous en citerai quelques points. Quand il s’agit d’un projet standard, nous avons en général affaire à un seul utilisateur. Or pour le gymnase de Bienne ils sont deux : le Seeland Gymnasium et le Gymnase français. Au lieu d’une seule équipe de planification, nous en avions deux. Au lieu d’un seul concours et d’un seul contrat, nous avions trois concours et trois contrats. Au lieu de deux autorisations de crédit, nous en avions trois. Au lieu d’un permis de construire, nous en avions sept, et cinq oppositions ont été formées. Au lieu d’une durée de projet de trois à cinq ans, elle était de douze ans. Au lieu de risques nuls ou modérés en rapport avec le projet, nous étions confrontés à presque tous les risques importants qu’il est possible de rencontrer : sous-sol, amiante, anciens plans erronés, changement de personnes-clés, résistance de la part de tiers. Au lieu de donner matière à une discussion d’une longueur modérée au Grand Conseil, la question a alimenté l’un des plus longs débats jamais menés dans le canton de Berne au sujet d’un projet de construction. Es stehen noch mehr Punkte auf der Liste der Besonderheiten. Jetzt, wo ich alle diese vielen Hürden und Schwierigkeiten aufgelistet und gebündelt anschaue, muss ich sagen: Es ist wie ein Vor-Weihnachtsgeschenk, dass wir die Sanierung geschafft haben. Eigentlich müsste ich heute jedem und jeder Einzelnen danken, der in den vergangenen zwölf Jahren am Projekt gearbeitet hat. Sie können sich ungefähr vorstellen, wie lange das dauern würde. Die endlose Rede käme als letzter Punkt gerade auch noch auf die Liste der „Besonderheiten beim Projekt Gymer Strandboden Biel“. Ich beschränke mich darum auf einen pauschalen Dank an alle, die am Sanierungsprojekt für die Gymnasien am Strandboden beteiligt waren. Ich danke ihnen für ihre Ausdauer und Beharrlichkeit, für ihre Ruhe und Kompetenz und für Ihre konstruktive Zusammenarbeit über alle die vielen Jahre hinweg. So viel Zusammenklang kann sich die Elbphilharmonie zum Vorbild nehmen. 2/2
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