1278 W. WEHRMEYER b) Schnitte in g erin g er E n tfern u n g vom P. D.Z entrum (A bbn. 7, 8) M it der E n tfern u n g der Schnittebene vom P . D.Z entrum v erg rö ß ert sich auch in diesem F alle das pentagonale Z entrum durch K om bination m it sechs gliedrigen B auelem enten zusehends. Sein äuß erer U m riß w ird durch die 5 D urchstoßungspunkte der pentagonalen Achsen durch die Tafelebene fest gelegt. Im B au au ß erh alb dieser U m rißfigur sind W annenform en n u r in Richtung der 5 F ünfeck höhen beteiligt. D ie dazwischen liegenden Bereiche nehm en Sesselform en ein, deren T ubuli sich schein b a r rechtw inklig schneiden. D er zentrale Bereich zeigt konzentrische U m läufe, die in un m ittelb arer N ähe des P . D .-Z entrum s ausschließlich aus 5 W a n nen bestehen (A bb. 7, A bb. 3 b, E bene I V ) . In den w eiter vom Z entrum entfernt ausgeführten Schnitten treten zu den 5 W annen 5 oder ganzzahlige Vielfache von 5 an Sesseln hinzu. So ist auch in diesem F all die E ntfern u n g der Schnittebene vom P. D .-Zentrum ziemlich genau an d er Z ahl der zu sätzlich eingebauten G lieder abzuschätzen. Im Schnitt A bb. 8 w ird die in A bb. 7 sichtbare nächste U m gebung eines Fünfecks nicht sichtbar, da diese tiefer oder h öher als das Fünfeck liegt u n d d ah er bei g erin g er Schnittdicke nicht u n d bei schiefer S chnittführung n u r lokal sichtbar w erden kan n . D er aus 5 W annen und 5 Sesseln bestehende R ing der gleichen Ebene w ird dagegen deutlich sichtbar (Abb. 8, Abb. 3 b, E bene V ). In dem d ara u ffo lg en den U m lauf gleicher E bene erfo lg t bereits d er D urchgang der pentagonalen Achsen durch die B ild ebene. Dies w ird an A bw eichungen im B au in R ich tung der H öhen des zentralen Fünfecks deutlich, vor allem ab er an der R ichtu n g sän d eru n g der Sessel form en in den zwischen den p en tag o n alen Achsen liegenden Sektoren. (D ie Schnitte IV u n d V d er Abb. 3 b folgen u n m ittelb ar au fe in an d e r u n d sind n u r d er D eutlichkeit h alb er au f verschiedenen Sei ten des P. D. eingetragen w orden.) Zur Kristallgitterstruktur der sogenannten Prolamellarkörper in Proplastiden etiolierter Bohnen I I . Z in k b le n d e g itte r als M u ster tu b u lä re r A n o rd n u n g e n in P ro la m e lla rk ö rp e rn W ern er W eh rm eyer Botanisches Institut der Tierärztlichen Hochschule Hannover (Z. Naturforschg. 20 b, 1278—1288 [1965]; eingegangen am 29. Juni 1965) The non-concentric prolamellar bodies of proplastids isolated from etiolated bean leaves were investigated by electron microscopy. The arrangement of tubules in a number of prolamellar bodies or in parts of them follows the crystal lattice of zincblende (or diamond respectively). This is shown by a comparative study of ultrathin sections of the prolamellar bodies and of models of the (111), (110), (112), and (001) plane and of planes of the zincblende lattice slightly inclined to them, standing at right angles to the table (lTO). Sections at right angles to the (111), (110), (112), and (001) plane will be discussed. In ein er vorhergehenden A rbeit konnte gezeigt w erden, daß P ro la m e llark ö rp er von konzentrischem Bau einem M odell genügen, das aus tetraedrischen G rundeinheiten * zusam m engesetzt i s t 1. Als m ög liche A nordnungen der T etraeder im R aum ergaben sich dabei ebene fünfgliedrige R inge einerseits u n d räum lich ausgedehnte sechsgliedrige R inge a n d e re r seits, die in A nlehnung an die beiden stereoisom eren F orm en des C yclohexans der organischen Chemie als Sessel- und W annenform bezeichnet w urden. Diese zunächst rein form al unterschiedenen F o rm en erlauben den A ufbau kom pletter, sterisch b efried i gender „Schichtgitter“ im M odell u n d liefern bei ih rer P ro jek tio n in die Tafelebene, wie sie bei der P h o to g rap h ie solcher M odelle aus ein ig er E n tfer nung ein tritt, m it den U ltrad ü n n sch n itten ü b ere in stim m ende B ilder. Die folgende U ntersuchung stellt eine Ü b erp rü fu n g u n serer V orstellungen d ar, indem sie die nicht-konzentrisch g ebauten P ro la m e llark ö r per in die Betrachtung m it einbezieht. * Für die leihweise Überlassung von 150 Einheiten des tetrahedralen Kohlenstoffs danke ich auch an dieser Stelle der Fa. W. Büchi, Glasapparatefabrik, Flawil, Schweiz, viel mals. W . W e h r m e y e r , Z. Naturforschg., im Druck. 1 Unauthenticated Download Date | 12/12/16 12:07 PM KRISTALLGITTERSTRUKTUR SOG. PROLAMELLARKÖRPER II M aterial und M ethode Angaben hierüber sind der vorhergehenden Arbeit zu entnehmen 1. Bei der vorliegenden Arbeit war eine photographische Wiedergabe der Modelle von Schnitt ebenen durch das Zinkblendegitter unzweckmäßig bzw. nicht möglich; werden nämlich die Modelle als konti nuierliche „Schichtgitter“ aufgebaut, so enthalten sie infolge ihrer Dicke viel mehr Strukturen als in den elektronenmikroskopischen Präparaten geringer Schnitt dicke erscheinen; dies macht die Modelle unübersicht lich und erschwert den Vergleich von Modell und Auf nahme. Bei der Reduktion der Dicke der „Schichtgit ter“ andererseits zerfallen diese in Einzelstrukturen, deren räumliche Anordnung nicht photographisch er faßt werden kann. Die schematischen Abbildungen gehen daher auf projektionsgerechte, großflächig ange legte Tuschezeichnungen zurück, die Profil- und Auf sichtsbild nebeneinander enthalten. Bei den Profilbil dern handelt es sich um Ausschnitte der in Abb. 1 in der Tafel liegenden Ebene (lTO) ; sie sind daher nur nach der jeweils ausgewählten Richtung, nicht aber qualitativ verschieden (Abbn. 2, 5 bis 8 links, Abb. 3 oben). Die Aufsichtsbilder (Abbn. 2, 5 bis 8 rechts, Abb. 3 unten) werden durch fünf Größen bestimmt: Tubuli längen, Winkelgröße zwischen den Tubuliästen, Ver lauf der Tubuli, Schnittdicke und Neigung der Schnitt ebenen zur Bezugsebene. Die Schrägstellung der Tubuli gegen die Tafel geht aus den Profilansichten hervor. Die dementsprechend bei der Projektion der Tubuli in die Tafel eintretende Verkürzung von Tubulilängen ist direkt abzulesen. Die bei der Projektion eintretende Veränderung der Winkelgröße zwischen den Tubuli ästen konnte nach den bereits angegebenen Formeln 1 berechnet werden. Der Verlauf der Tubuli beim Durch gang des Schnitts durch verschiedene parallele Gitter ebenen wurde an Hand der jeweils aufgebauten räum lichen Modelle bestimmt. In den Profilansichten der Modelle sind ferner die Schnittdicken eingetragen, die den Aspekt der Aufsichtsbilder wesentlich beeinflussen (vgl. Abbn. 2 b, d ). Die Neigung der Realschnitte gegenüber den in Abb. 1 eingetragenen idealen Schnitt ebenen (111), (110), (112) und (001) wurde empi risch ermittelt. Ergebnisse U ltradünnschnitte von P ro la m e llark ö rp ern der P ro p lastid en weisen eine große M annigfaltigkeit in der A n o rdnung der tu b u lären Elem ente auf. Es ist zunächst nicht auszuschließen, daß verschiedene, in ih rer tu b u lä ren V erknüpfung v o n ein an d er abw ei chende T ypen von P ro la m e llark ö rp ern vorliegen, 2 W. M 3 W. M enke , enke , Z. Naturforschg. 17 b, 188 [1962], Z. Naturforschg. 18 b, 821 [1963]. 1 2 7 9 die diese M annigfaltigkeit in den elek tro n en m ik ro skopischen A ufnahm en verursachen. W eit n ah elie g ender jedoch ist es, die verschiedenen Schnittbildaspekte ein und dem selben P ro la m e llark ö rp er zuzu ordnen, wobei die Lage der Schnittebenen v ariiert w ir d 2> 3. Die S tru k tu rau fk läru n g der P ro la m e lla r kö rp er besteht d aher in d er doppelten A ufgabe A. in d er Entw icklung von M odellen, die als E n t w urf der S tru k tu ro rd n u n g von P ro la m e llark ö r p ern dienen sollen und B. in der W ahl eines Bezugssystem s u n d d er F est legung von Schnittebenen in diesem M odell, die m it vorliegenden R ealschnitten von P ro la m e llar k ö rp ern verglichen w erden m üssen. D ie Schnitt ebenen m üssen die 3 R ichtungen des R aum es in gleicher W eise berücksichtigen. Die um fangreiche E rp ro b u n g des Z ink b len d eg it ters hat zu einer w eitgehenden Ü bereinstim m ung von U ltradünnschnitten der P ro la m e llark ö rp er u n d k o n stru ierten Schnittebenen durch das M odell ge fü h rt. Es folgt d ah er nach d er allgem einen C h arak terisieru n g des Z inkblendegitters die B esprechung einzelner typischer Schnittebenen in A usw ahl. A. D a s Z i n k b l e n d e g i t t e r Aus sechs tetraedrischen G rundeinheiten lassen sich sechsgliedrige R ingsystem e nach d er Sessel- und W annenform sp annungsfrei aufbauen. D ie au s schließliche K om bination der Sesselform nach den drei R ichtungen des R aum es ist m öglich u n d fü h rt zu A nordnungen, die dem Typ nach dem D iam antbzw. dem Z inkblendegitter der K ristallo g rap h ie en t sprechen 1. c. 4, S. 4 8 ,1 . c . 5, S. 181. Zinkblende und Diamant zeigen geometrisch völlig analog gebaute Gitter. W ir bevorzugen im folgenden den Begriff Zinkblendegitter, da später der Vergleich mit dem W urtzitgitter folgen soll. Selbstverständlich dienen diese Begriffe nur zur Charakterisierung der strukturellen Ordnung der Tubuli in oder in bestimm ten Bereichen von Prolam ellarkörpern, die sich anders als in solchen geometrisch einwandfrei festliegenden Bezeichnungen schwer fassen lassen. Eine weiter reichende Parallelisierung ist dagegen nicht beabsich tigt. E in Z inkblendegitter m it vertikal gestellter [1 1 1 ]Achse, au fgebaut aus Stereom odellen des tetrah ed ralen K ohlenstoffs stellt die A bb. 1 d ar. (D urch die W. C o r r e n s , Einführung in die Mineralogie, SpringerVerlag, Berlin-Göttingen-Heidelberg 1949. 5 W. K l e b e r , Einführung in die Kristallographie, VEB Ver lag Technik, Berlin 1962. 4 C. Unauthenticated Download Date | 12/12/16 12:07 PM 1280 W. WEHRMEYER P h o to g ra p h ie erscheint das M odell in Z en tralp ro jek tion, die S chnittebenen sind in P arallelp ro je k tio n ein g etrag en .) Das Z inkblendegitter läß t sich b e schreiben als eine A n o rd n u n g von p arallelen E benen (1 1 1 ) bestehend au s gew inkelten Sechserringen (S esselfo rm en ), die sich im R hythm us ABC w ied er holen. D ie E bene (1 1 0 ) liegt in der Tafel (g estri chelt g ezeich n et); senkrecht dazu sind verschiedene Schnittebenen ein g e tra g e n * ( 1 1 1 ), (1 1 0 ), (1 1 2 ) und ( 0 0 1 ), deren P ro fil und A ufsicht die A bbn. 2a—d zeigen. W ie au s dem M odell ersichtlich ist, steht die E bene (1 1 0 ) gleichzeitig auf der Tafel (lTO ) und au f d er E bene ( 0 0 1 ), die E bene (1 1 1 ) au f der Tafel (1 1 0 ) und a u f d er Ebene (1 1 2 ) senkrecht. Abb. 1. Räumliche Darstellung des Zinkblende-(Diamant) gitters. Die Ebene (lTO) liegt in der Tafel (gestrichelt) ; dar auf stehen die in ihrer Lage charakterisierten Ebenen (111), (110), (112) und (001) senkrecht. B. B e s p r e c h u n g der S c h n i 11 e b e n e n D ie in A bb. 1 eingetragenen E benen stellen Id ea l schnitte d ar, die im allgem einen bei beliebiger S ch n ittführung durch einen P ro lam ellark ö rp er nicht au ftreten . Dies w ird verständlich, w enn m an b e denkt, daß zu ih re r E ntstehung zwei V oraussetzun gen g leich zeitig erfü llt sein m ü ssen : 1. D ie S ch n ittfü h ru n g genau senkrecht zu ein er Be zugsebene, z .B . die Tafel (1 1 0 ). 2. D ie S ch n ittfü h ru n g genau parallel zu einer w eite ren Bezugsebene, z. B. (1 1 1 ), (1 1 0 ), (1 1 2 ) o d er (0 0 1 ). Im allgem einen m uß m an sich zufrieden geben, wenn d er Schnitt w enigstens zu einer Bezugsebene o rien tiert liegt. Es h at sich als v o rteilh aft erw iesen, die Ebene (1 1 0 ) als Bezugsebene in die T afel zu legen, weil dadurch die w ichtigsten Schnittbildaspekte an ein und d erselben D arstellu n g besprochen w erden k ö n nen. V on den ü b rig en erscheint vor allem die E bene (0 0 1 ) w ichtig, die in A bb. 6 als Bezugsebene in der Tafel liegt. Die gegebenen U ltradünnschnitte lassen sich d an n als Schnittebenen m it verschiedener N ei gung zu den Idealschnitten nach (1 1 1 ), (1 1 0 ), (1 1 2 ) u n d (0 0 1 ) in terp retieren . D er Vergleich ist d u rch fü h rb a r, w enn die A bw eichungen von der idealen S chnittrichtung nicht zu g ro ß ( < 1 5 ° ) w er den. 1. S ch n itte p a ra lle l zu r E bene ( 1 1 1 ) senkrecht zu (1 1 0 ) Die E bene (1 1 1 ) w ird aus gew inkelten Sechser ringen au fg eb au t (P rofilansicht A bb. 2 a, lin k s ). Abbn. 2 a, b, c und d. Aufsicht (rechts) und Profil (links) der in Abb. 1 eingetragenen Schnittebenen _|_ zur Tafel (lTO) parallel zu (111) in a, (110) in b, (112) in c und (001) in d. Die Profilansicht gibt Richtung und Dicke der Schnitte an. * Bei der Indizierung der Ebenen half mir Privatdozent Dr. G ü n t h e r K u n z e vom Mineralogischen Institut der Techni schen Hochschule Hannover in dankenswerter Weise. Unauthenticated Download Date | 12/12/16 12:07 PM KRISTALLGITTERSTRUKTUR SOG. PROLAMELLARKÖRPER II Die den T etraederw inkel von 1 0 9 ° 2 6 ' bildenden Schenkel stehen m it 3 5 ° \ l ' als P ro je k tio n e n gegen die Schnittebene (1 1 1 ) geneigt. Im A ufsichtsbild dieser E bene (A bb. 2 a, rechts) v erzerrt sich der T etraederw inkel dem nach zu 120r t * _ 8 2 tg 54°43' cos 35° 17' * Die beiden parallel verlaufenden Seiten d er Sessel fo rm stehen m it n u r 1 9 ° 2 6 ' gegen die T afel ge n eig t; sie w erden d ah e r durch die P ro je k tio n n u r unm erklich verkürzt. Bei der eingetragenen Schnitt dicke erg ib t sich ein scheinbar hexagonales M uster der Sesselform in A ufsicht (A bb. 2 a, re c h ts). Senk recht zur Tafel stehende T ubuli w erden genau ge troffen und ru fen alternierend stehende, k o n tra st reiche O rte im Schnittbild hervor, die im M odell als kleine K reise eingetragen sind. S chräglagen Die E bene (111) kann durch eine D rehung um 1 9° 2 6 ' dem U hrzeigersinn entgegen in eine Lage gebracht w erden, die der Ebene (1 1 2 ) m orp h o lo gisch völlig entspricht (in A bb. 1 nicht ein g etra gen) ; durch D rehung im U hrzeigersinn um 3 5 ° \ l ' k an n (1 11) auch in die Ebene (1 1 0 ) ü b e rfü h rt w er den. Es sollen h ie r n u r die Schnittebenen b esp ro chen w erden, die um einen geringen W inkel von (1 1 1 ) verschieden in R ichtung au f die E bene (110) zu geneigt sind (A bb. 3 a, b ) . Bei dieser Schräglage w ird je nach der Schnittdicke eine rhythm isch w ieder kehrende „S tö ru n g “ der hexagonalen M uster eintreten. Jede dieser „S törzonen“ entspricht dabei einem D urchgang der Schnittebene durch eine parallele E bene ( 1 1 1 ). Besteht die „S tö rzo n e“ aus T ubulusquerschnitten, so ist die Schnittdicke gering, liegen verdichtete, kontrastreiche S törzonen vor wie in A bb. 3 b, so erreicht die Schnittdicke im m erhin fast 5 0 0 Ä. D urch eine unregelm äßige Schnittdicke (C hutter) h ervorgerufene K ontrastunterschiede sind von diesen strukturell bedingten w ohl zu unterschei den. [Bei der Schichtenfolge im Z inkblendegitter parallel der Ebene (111) nach dem R hythm us ABC tritt in den S törzonen eine gerin g e V ersetzung d er hexagonalen M uster auf. D ies ist in der A bb. 3 b n u r in je d er zw eiten Störzone d er F a ll; verm utlich ist das Z inkblendegitter m it ein er w eiteren A n o rd n u n g k om biniert.] Die Ebene (1 1 1 ) taucht im Z inkblendegitter d er A bb. 1 m orphologisch identisch noch ein zweites M al als (T T l)-E b en e auf, u n d zw ar bei ein er D rehung d er (1 1 2 )-E b en e um 1 9 ° 2 6 ’ 1281 dem U hrzeigersinn entgegen (in A bb. 1 nicht ein getragen) . D adurch erh ö h t sich die W ahrscheinlich keit, analoge Schnittbilder zu treffen. 2. S chnitte p a ra llel zu r E ben e ( 1 1 0 ) senkrecht zu ( 1 1 0 ) D ie Schräglage der E bene (1 1 0 ) gegen (1 1 1 ) ist nach cos a = 2/1^6 m it 3 5 ° \ l ' zu berechnen. W ie die Profilansicht dieser S chnittführung in A bb. 2 b, links, zeigt, liegen von den vier T etraed erästen je weils zwei Schenkel — kenntlich an dem von ihnen eingeschlossenen W inkel von 1 0 9 ° 2 6 ' — in d er Tafelebene (lT O ). Bei ein er sich d ara u s ergebenden N eigung von 5 4 ° 4 3 ' gegen die Schnittebene (110) w erden sie nach P ro jek tio n sta rk v erk ü rzt im A uf sichtsbild erscheinen (A bb. 2b, re c h ts). D ie zwei verbleibenden Schenkel d er T etraed er liegen in der P rofilansicht in P ro jek tio n vor, und zw ar in o der p arallel zur Ebene (1 1 0 ). D as Schnittbild enthält dadurch bei A ufsichtsbetrachtung die w irkliche W in kelgröße von 1 0 9 ° 2 6 '. Insgesam t resu ltiert d arau s bei entsprechender Schnittdicke ein hexagonales M uster (Abb. 2 b, rechts u n te n ) ; bei g erin g erer Schnittdicke dagegen können isoliert liegende Zick zackbänder au ftreten (A bb. 2 a, rechts o b e n ). Schräglagen D urch eine Schräglage der S chnittführung nach (1 1 0 ) parallel zur L ängsrichtung d er Zickzackbän d er des A ufsichtsbildes w ird der T etraederw inkel nach P ro jek tio n in die Tafel zunehm en; bei ein er N eigung des Schnittes senkrecht zur L ängsrichtung d er Zickzackbänder dagegen w ird d er W inkel en t sprecheng ein er D rehung um die W inkelhalbierende ab nehm en. Dies scheint in bezug au f die nachw eis lich vorhandenen, geringen Steigungsw inkel der Helices von M e n k e 2> 3 von B edeutung. 3. S ch n itte p a ra llel zu r E ben e ( 1 1 2 ) senkrecht zu ( 1 1 0 ) Die E bene (112) steht gleichzeitig au f d er E bene (1 1 1 ) genau senkrecht. W ie die Profilansicht dieser Schnittführung in Abb. 2 c, links, zeigt, liegen die p arallel verlaufenden Seiten der Sesselform hierbei in oder parallel zur Schnittebene; sie w erden d ah er völlig un v erzerrt im A ufsichtsbild d er E bene (1 1 2 ) erscheinen (A bb. 2 c, re c h ts). Die den T etra ed e r w inkel bestim m enden Schenkel stehen m it 54 43 gegen die Schnittebene; d er W inkel v erg rö ß ert sich Unauthenticated Download Date | 12/12/16 12:07 PM 1282 W. WEHRMEYER " b ,3. hu ii a Abb. 3 b Abbn. 3 a, b. a) Modell: Profil oben, Aufsicht unten. Schnitt 12° gegen (111) geneigt X zu (110). b) Aufsichtsbild nach a; im Bild ist am Schrägverlauf der kontrastreichen Zonen zu erkennen, daß der Schnitt nicht genau J_ zu (110) steht. Vergr. 124 000 : 1. Unauthenticated Download Date | 12/12/16 12:07 PM K RISTA LL G IT TE R STR U K T U R SOG. PRO LA M ELLARK ÖRPER II 1283 I I I I I rV rW ii i i i 4VtVi i i i i i i I I i i Abb. 4 a I I I I I Abb. 4 b Abbn. 4 a b. a) Modell: Profil links, Aufsicht rechts. Schnitt 5° gegen (112) geneigt _L zu (llO ). b) Aufsichtsbild nach a; die im Bild erkennbare Versetzung^ der Sukzession deutet auf eine geringe Schräglage gegen (llO) hin. Vergr. 91000 : 1. Abbn. 5 a, b. a) M odell: Profil links, Aufsicht rechts. Schnitt 9° gegen (001) geneigt _]_ zu (llO ). b) Aufsichtsbild nach a jedoch ebenfalls geringfügig nach (llO ) geneigt. Vergr. 97 000 : 1. Abb. 5 a Abb. 5 b Unauthenticated Download Date | 12/12/16 12:07 PM 1284 W. W EHRM EYER daher nach t g _x_ = h 2 tg 54° 43' cos 54° 43' zu 1 3 5 ° 2 0 '. Auch hier bilden sich bei entsprechender Schnittdicke „h exagonale“ M uster. Bei geringerer Schnitt dicke dagegen ergeben sich getrennt liegende T u b u li züge m it scheinbar rechtw inkliger Verzw eigung. Bei einem D ivergenzw inkel der T ubuliäste von 1 35 ° 2 0 ' im A ufsichtsbild ist die H auptrichtung der zusam m enhängenden T ub u li n u r noch schwach zickzack förm ig. Schräglagen D urch D rehung d er ( 1 1 2 ) -Ebene im U hrzeiger sinn kann eine A n n äherung an die E bene (0 0 1 ), in entgegengesetzter R ichtung an die E bene (T T l) e r reicht w erden, die m orphologisch der ( 1 1 1 ) -Ebene entspricht, in A bb. 1 ab er nicht eingetragen ist. H ier sollen n u r die S chräglagen besprochen w erden, die au f die E bene (0 0 1 ) zu geneigt sind (Abb. 4 a, b ) . Bei gerin g er Schräglage und Schnittdicke ergeben sich jew eils gegeneinander versetzte A nordnungen der fast in der Tafel liegenden parallelen Seiten der Sesselform . Die den T etraederw inkel einschließen den Schenkel w erden durch die N eigung des Schnit tes von 5 ° im F alle d er Abb. 4 noch steiler gegen die T afel gestellt, so daß sich der P rojektionsw inkel von ursprünglich 1 3 5 ° noch vergrößert. D ie H au p t richtung der m iteinander verknüpften T ubuliäste nim m t d am it einen fast linearen V erlauf an ; davon zweigen scheinbar rechtw inklig die Seitenäste ab. 4. S ch nitte p a ra lle l zu r E ben e ( 0 0 1 ) senkrecht zu ( 1 1 0 ) D ie E bene (0 0 1 ) steht nach c o s a = l / y 3 m it 5 4 ° 16' gegen (1 1 1 ). W ie die Profilansicht der S chnittführung nach (0 0 1 ) in A bb. 2 d , links, zeigt, liegen von den vier T etraeder ästen jeweils zwei Schenkel — kenntlich w iederum an dem eingeschlos senen W inkel von 1 0 9 ° 2 6 ' — in d er Tafelebene. Die beiden anderen Schenkel sind in der P rofil ansicht n u r als P ro jek tio n en sichtbar. Sie liegen in der Ebene (1 1 0 ) d er A bb. 1, die au f der Tafel (110) senkrecht steht. Angesichts dieser P ro fil ansicht kom m t es bei einer S chnittführung parallel (001) zu einer bem erkensw erten M usterbildung. 6 D. v. W e t t s t e i n , J. Ultrastructure 3 , 235 [1959]. 7 D. v. W e t t s t e i n u . A. K a h n , Proc. Europ. Reg. Conf. on Electron Microscopy, Delft 2, 1051 [1960]. Die Schnittführung nach (001) verläuft genau senk recht zur zweizähligen Tetraederachse, die die Mitten gegenüberliegender, zueinander senkrecht stehender Tetraederkanten verbindet; oder: sie entspricht einer Schnittführung parallel der die T etraederkante enthal tenden Würfelfläche des das Tetraeder umschließenden Würfels. Bei dickeren Schnitten fü h ren die paarw eise zu ein an d er senkrecht stehenden Tetraederschenkel in d er P ro jek tio n zu einem N etzm uster scheinbar k u b i scher V erzw eigung (A bb. 2 d, rechts u n te n ; vgl. ähnliche A spekte bei v o n W e t t s t e i n 6> 7 und G r a n i c k 8 , M e n k e , A bb. 6 2) . In dünnen Schnitten löst es sich zu lin earen M ustern auf (A bb. 2 d, rechts o b e n ). Schräglagen Im M odell d er A bb. 5 liegt ein Schnitt m it 9 ° gegen die E bene (0 0 1 ) geneigt vor. D ie in der P ro filansicht (A bb. 5 a, links) erk en n b aren , in der T a fel liegenden Zickzackbänder stellen sich im A uf sichtsbild (A bb. 5 a, rechts) als lineare P ro je k tionen d ar und verlaufen im B ild vertikal. Die im Profilbild fast senkrecht zur Schnittebene stehenden T etraederäste in P ro je k tio n w erden im A ufsichtsbild ebenfalls fast lin e ar dargestellt, jedoch verlaufen sie horizontal. (G eringe A bw eichungen von dieser Senkrechtstellung fü h ren zu g eringfügigen A bw ei chungen der T u b u lip ro jek tio n en von 1 8 0 °, z. B. 1 7 2 ° 5 6 ' bei 5 ° u n d 1 6 2 ° 2 4 ' bei 1 0 °.) D ie Recht w inkligkeit d er sich treffenden P ro jek tio n sm u ster bleibt bei der N eigung der Schnitte parallel zur B ild ober- oder -u n terk an te erhalten. Bei einer N eigung parallel zur rechten o der linken B ildseite dagegen treten eigenartige V ersetzungen auf. Dies ist in ganz geringem U m fang bereits in A bb. 5 b der F all (vgl. I . e . 2, A bb. 8 , I . e . 3, Abb. 1 9 ). Bei stä rk e rer N ei gung dagegen kom m t es zur A usbildung von „ P a r k ettm u stern “ . Es ist bereits oben d a ra u f hingew iesen w orden, daß ein M odell n u r d an n als genügend gesichert e r scheint, wenn beliebige E benen senkrecht zu ver schiedenen B ezugsebenen sicher nachgew iesen w er den können. Die b ish e r betrachteten E benen standen zur Tafelebene (1 1 0 ) senkrecht. M it derselben Be rechtigung sind beliebig viel Schnitte senkrecht zur Ebene (1 1 1 ), ( 1 1 0 ), (1 1 2 ) oder (001) als Bezugs ebenen möglich. Es zeigt sich jedoch bei entspre8 S. G r a n ic k , in: The Cell (J. B r a c h e t t et A. E. M ir s k y ed.) 2, 489, Academic Press, New York, London 1961. Unauthenticated Download Date | 12/12/16 12:07 PM K R ISTA LL G IT TE R STR U K T U R SOG. PRO LA M ELLARK ÖRPER II 1285 ehender U ntersuchung, daß ein w esentlicher Teil dieser S chnittführungen sich m it den bereits b e h a n delten deckt; ausführlicher sollen daher n u r die grundsätzlich neuen Schnittbildaspekte besprochen w erden. 5. S ch nitte senkrecht zu r E bene ( 1 1 1 ) W ie das A ufsichtsbild der E bene (111) in A bb. 2 a, rechts, m it „hexagonalem “ M uster zeigt, sin d senk recht zu dieser Ebene im wesentlichen zwei S chnitt richtungen zu unterscheiden, die jeweils dreim al w iederkehren: Schnitte in R ichtung der d rei D iag o nalen der „hexagonalen“ A nordnung und Schnitte genau senkrecht zur P ro je k tio n p aralleler gegen überliegender Sesselkanten. In ihren A ufsichtsbil dern sind Schnitte in Richtung der D iagonalen im Sechseck m it der Ebene (lTO ) und Schnitte durch die M itte gegenüberliegender paralleler S esselkan ten m it der E bene (1 1 2 ) in A bb. 1 identisch. 6 . Sch nitte senkrecht zu r E bene ( 1 1 0 ) Da eine Schnittführung ideal nach (1 1 0 ) zu einem A ufsichtsbild führt, das m it der A ufsicht der Ebene (lTO ) identisch ist (vgl. Abb. 2 b, rech ts), sind auch alle Schnitte senkrecht zu (110) m it den bereits besprochenen Schnitten senkrecht zu (lTO ) identisch. 7. Schnitte sen krech t zu r E bene ( 1 1 2 ) H ier gilt das U m gekehrte wie bei Schnitten senk recht zu ( 1 1 1 ) . Die E benen (111) u n d (lTO ) stehen zu ( 1 1 2 ) senkrecht und stellen som it eben falls bereits behandelte S chnittbilder dar. 8 . Schnitte senkrecht zu r E bene ( 0 0 1 ) U nter den verschiedenen Schnitten senkrecht zur Tafel (lTO) w ar das A ufsichtsbild der E bene (0 0 1 ) besonders auffällig in der netzartig-kubischen A n o rd n u n g seiner Elem ente (A bb. 2 d, re c h ts). E n t sprechend dieser A nordnung können Schnitte parallel und diagonal zum V erlauf der T ubulip ro jek tio n en unterschieden w erden. Die räum liche A n o rd n u n g dieser Ebenen im M odell in Z en tralp ro jek tio n zeigt Abb. 6 . V on den senkrecht zu r T afelebene (001) eingetragenen Schnittebenen sind bereits zwei aus Abb. 1 b ek an n t: die ( 1 1 0 ) -Ebene und die d ara u f senkrecht stehende ( 1 1 0 ) -Ebene. Diese beid en sind 9 E. P e r n e r , Z. Naturforschg. 1 1 b , 567 [1956]. 10 M. L. W a t s o n , J. biophysic. biochem. Cytol. 1, 257 [1955]. Abb. 6. Räumliche Darstellung des Zinkblendegitters jedoch die Ebene (001) in der Tafel liegend (gestrichelt). Auf dieser stehen die in ihrer Lage charakterisierten Ebenen (110), (lTO) und (100) senkrecht. m orphologisch und geom etrisch gesehen gleichw er tig u n d bereits besprochen. Die D iagonallage nach (1 0 0 ) der Abb. 6 und die — d o rt nicht ein g etra gene D iagonale des 2 . und 4 . Q u ad ran ten —nach (0 1 0 ) entsprechen m orphologisch dem bereits b e k annten A ufsichtsbild der Ebene (0 0 1 ) (A bb. 2 d, re c h ts). Schräglagen Schnitte m it einer geringen N eigung zu den ge nan n ten D iagonallagen (1 0 0 ) u n d (010) fü h ren zu eigenartigen A ufsichtsbildern, von denen A bb. 7 a m it ein er N eigung von 1 1 ° ein Beispiel gibt. D iese an P ark ettm u ster erin n ern d en A ufsichten sin d auch von anderen A utoren verschiedentlich nachgew iesen w orden 1. c. 3, A bbn. 20, 21 1. c. 9, A bb. 2. Schnitte senkrecht zu (0 0 1 ) m it ein er N eigung gegen die Ebenen (110) bzw. (1 1 0 ) zeigen eben falls auffällige Zickzackmuster. Diese entsprechen im P rin zip der Aufsicht nach A bb. 2b, rechts oben. In folge d er Schräglage der Schnittführung bleiben die T ubulizüge n u r kurz und verlaufen nach dem Ü b er gang in die benachbarte parallele Ebene rechtw inklig schrägversetzt w eiter (Abb. 8 a ) . In A bb. 8 b erfolgt diese V ersetzung durch zusätzliche K ip p u n g in Schrägzeilen. D isk u ssio n D ie derzeitigen V orstellungen vom räum lichen B au der Z ellstrukturen gehen im allgem einen auf die K om bination von n u r zwei Schnittrichtungen bzw. -ebenen zurück. Dies läß t sich z. B. fü r die K e rn h ü lle 10, n , das endoplasm atische Reticu11 G. D. P a p p a s , J. biophysic. biochem. Cytol. 2, No. 4 suppl. 431 [1956]. Unauthenticated Download Date | 12/12/16 12:07 PM W. W EH RM EYER 1286 Abb. 7 a Abb. 7 b Abb. 8 b Abbn. 7 a, b. a) Modell: Profil links, Aufsicht rechts. Schnitt 11° gegen (100) geneigt J_ zu (001). b) Dem Typ entsprechendes Aufsichtsbild nach a ohne Übereinstimmung in der Dimension. Vergr. 139 000 : 1. Abbn. 8 a, b. a) Modell: Profil links, Ausicht rechts. Schnitt 11° gegen (110) geneigt _|_ gegen (001). b) Aufsichtsbild nach a jedoch durch Kippung versetzte Muster in Schrägzeilen. Vergr. 83 000 : 1. Unauthenticated Download Date | 12/12/16 12:07 PM K RISTA LL G IT TE R STR U K T U R SOG. PRO LA M ELLARK ÖRPER II lum 12-14, die G o 1 g i - S tru k tu re n 12,15-19, die M yelinscheiden d er N e rv e n 20 oder auch fü r die Schichtstapel des T hylakoidsystem s in den C hloro plasten h ö h ere r P fla n z e n 21-24 zeigen. (Es w erden bevorzugt solche A rbeiten genannt, die räum liche Schem ata o d er die entsprechenden Schnittrichtungen n eben einander enthalten.) Liegen in den genannten Fällen ausschließlich flächige S tru k tu re n vor, so sind au f der anderen Seite auch lin e ar ausgedehnte S tru k tu ren durch die K om bination zw eier Schnitt richtungen q u er und längs zum F ib rillen v erlau f fü r eine R aum analyse ausreichend. So gelang eine w eit gehende S tru k tu ra u fk läru n g von Cilien 25, 26, F lagel len 27-29 und M uskelfibrillen 30, 31. Es zeigt sich also, daß die R aum analyse von Zell stru k tu ren überall da frühzeitig einsetzte und e r folgreich w ar, wo eine nachträgliche O rientierung u n d Lagebezeichnung d er zufällig gew onnenen Schnitte m öglich w ar. D aß dies bei den kom plizier teren S tru k tu re n m it einer B evorzugung nach der Fläche oder in L ängsrichtung der F all w ar, ist ver ständlich. Viel schw erer erw eist sich dagegen die U n ter suchung d er räum lichen O rd n u n g bei K örpern, deren D ifferenzierung in den d rei R ichtungen des R aum es nicht so grundsätzliche U nterschiede au f weist und d ah e r auch nicht zu so au sgeprägter A nisotropie fü h rt. D ie nach U ltram ikrotom ie oder nach an deren M ethoden gew onnenen B ilder der P rä p ara te lassen eine nachträgliche O rien tieru n g n u r in w enigen F ällen zu, und im allgem einen besteht die A nalyse in dem em pirischen V ergleich eines gewähl12 R . B uvat , A n n . S e i. n a tu r ., B o t., S e r. XI, 19, 121 [1958]. 13 K . R . P o r t e r u . E. Y a m ad a , J. b io p h y s ic . b io c h e m . C y to l. 8,181 [I960]. 14 J . M cD . T ormey , J. C e ll B io l. 17, 641 [1963] . 15 A . J . H odge , J. D . M cL ean u . F . V . M e rcer , J . b io p h y s ic . b io c h e m . C y to l. 2, 597 [1956]. 18 E. S . P e r n e r , P r o to p la s m a 49, 407 [1958] . 17 I. M anton , J. b io p h y s ic . b io c h e m . C y to l. 8 , 221 [1960] . 18 H . D rawert u . M . M ix , S .-B . G e s. B e f ö r d . g e s. N a tu rw is s . M a r b u r g 83/84, 361 [1961/62]. 19 E. S c h n e p f, Z . N a tu rfo r s c h g . 16 b , 605 [1961] . 20 M . B . B unge , R . B . B unge u . H . R is , J .b io p h y s ic . b io c h e m . C y to l. 10, 67 [1961]. 21 T . E. W e ie r , C . R . S to c k in g , W . W . T hom son u . H . D r e v e r , J. U l t r a s t r u c t u r e R e s . 8 ,122 [1963]. 22 J . H eslop -H arrison , P l a n t a 60, 243 [1963] . 23 Wehrmeyer, P l a n t a 62, 272 [1964]. 24 W . W ehrm eyer , P l a n t a 63,13 [1964]. 25 A . I. L ansing u . F . L amy , J . b io p h y s ic . b io c h e m . C y to l. 9, 799 [1961]. 26 A . V. G rimstone , B r it. M e d . B u ll. 18, 238 [1962] . 27 I. R . G ibbons u . A . V. G rimstone , J . b io p h y s ic . b io c h e m . C y to l. 7, 697 [1963]. 1287 ten M odells m it den vorliegenden S tru k tu ra n o rd nungen. F ü r die A n o rd n u n g g lo b u lärer P artik e l im V er band, wie sie bei V iru sap p reg atio n 32~ 34, P ro tein k ristallen 35-37 u n d z. T. bei M akrom olekülen 38 Vorkom m en kann, liegen einige A rbeiten v o r (vgl. auch 1. c. 39) . G enauer b ek an n t ist die räum liche A n o rd nu n g der U n tereinheiten kom p lizierter g eb au ter V iren. D abei w urde die nach N eg ativ färb u n g sicht b are Sym m etrie in d er A n o rd n u n g d er C apsom eren im Capsid zu einem R aum m odell k o m b in iert, das die gleichen Sym m etrieverhältnisse in R ichtung verschiedener Achsen betrachtet a u fw e ist40-45. In ähnlicher W eise w urd en ü b er die K om b in atio n von drei verschiedenen S chnittrichtungen zu einem räum lichen M odell v o r kurzem die sogenannten konzentrischen P ro la m e llark ö rp er d er P ro p la stid e n von P h aseolu s v u lg a ris verständlich g em ac h t x. Schnittbilder m it 2-, 3- u n d 5-zähliger Sym m etrie lassen sich befried ig en d m it einem M odell erk lä ren, das aus einem zen tralstän d ig en Pentagondokekaeder m it „h e x ag o n aler“ U m gebung besteht. Es liefert in Richtung zur digonalen, trig o n alen u n d pentagonalen Achse des P en tag o n d o d ek aed er ge schnitten die entsprechenden, m it d en S chnittbildern übereinstim m enden A spekte. F ü r die nicht-konzentrischen P ro la m e llark ö rp er d reidim ensionaler O rd n u n g fehlen diese S ym m etrie elem ente u n d d am it die V oraussetzungen ein er O rientierung der Schnittebenen im R aum . D ie a n fallenden, sehr v ariab len S chnittbilder w erden von den A utoren recht unterschiedlich beu rteilt. Nach 28 T . N agano, J. C e ll B io l. 18, 337 [1963] . 29 S. R . B aw a, J . C e ll B io l. 23, 431 [1964] . 30 D . S. Sm ith, J . b io p h y sic . b ioch em . C y to l. 10, 123 [1961]. 31 W . H . F ah renb ach , J. C e ll B io l. 17, 629 [1963] . 32 C. M organ , C. H ow e, H . M . R ose u . D . H . M o r r e , J. b io p h y sic . b ioch em . C y to l. 2, 35 [1956]. W . Low u. P . R . P innock, J . b io p h y sic . b io ch em . C ytol. 33 B . 2,483 [1956]. 34 G. H . B e r g o ld , J. U ltr a str u c tu r e R e s. 8, 360 [1963], 35 R . T . W ard , J. C e ll B io l. 14, 309 [1962] . 36 S . K a ra sa k i, J. C e ll B io l. 18,135 [1963] . 37 T h. F . R o th u . K . R . P o r t e r , J . C e ll B io l. 20, 313 [1964] . 38 W . S tock en iu s, J. C e ll B io l. 18,135 [1963]. 39 E. P e r n e r , P la n ta , im D rude. 40 H . E. H u x le y u. G. Zubay, J. m o le c u la r B io l. 2, 189 [1960] . 41 R . W . H orn e u . P . W ild y , B rit. M ed . B u ll. 18, 199 [1962]. 42 R . M arkham , S .F r e y u . G. J. H i l l s , V ir o lo g y 20, 88 [1963]. 43 H . O. A g r a w a l, N e th . J . P la n t P a th o l. 70, 175 [1964]. 44 H . D . M ayor, V ir o lo g y 22,156 [1964]. 45 T . C. C ham bers, R . I. B . F r a n c k i u . J. W . R a n d le s , V ir o lo g y 25, 15 [1965]. Unauthenticated Download Date | 12/12/16 12:07 PM 1288 W. W EHRM EYER G r a n ic k und v o n W e t t s t e in 6,7 folgen die T ubuli dem V erlauf d er drei F lächennorm alen eines W ü r fels; sie schneiden sich in einem P unkte und stehen au fein an d er senkrecht (kubisches G itte r). Entschei dend ist die A nnahm e einer 6 -fadien V erzw eigung d er T ubuli u n ter einem W inkel von 90 ; diese V o r stellungen gehen verm utlich au f Schnittbildaspekte nach A bb. 5 zurück. Nach M e n k e 2> 3 lassen sich die in P ro la m e llark ö rp ern ( H e i t z - L e y o n s e h e K ri stalle dieses A utors) sichtbaren S tru k tu ren von M o dellen ableiten, deren Bauelem ente H elices m it glei chem S teigungsw inkel von etw a 3 2 ° und gleichem D urchm esser sin d ; die H elices m üssen als u n v er zw eigt gelten, sie können aber bis zur B erührung e in an d er g en äh ert sein. Die V orstellung völlig u n verzw eigter H elices geht au f S chnittbilder zurück w ie sie in A bb. 2 b, rechts oben, bei sehr geringer Schnittdicke vorliegen. D ie p arallele V ersetzung sol cher H elices w ird in den A bbn. 8 a und b deutlich. N icht eindeutig entschieden w erden konnte die F rage nach der R ealität bzw. d er E ntsteh u n g k leiner W in kelgrößen zwischen den T ubuliästen. V erän d e ru n gen der W inkelgröße treten nicht n u r infolge der P ro jek tio n schräggestellter T ubuli in die Tafel ein, sondern können auch im Zuge d er E ntw ässerung, der P olym erisation o d er beim Strecken der Schnitte nach der U ltram ik ro to m ie erfolgen. D aneben sind V eränderungen als Folge einsetzender D ifferenzie rungsprozesse nach Belichtung zu erw arten. D ie v o r liegende U ntersuchung bezieht sich au f in völliger D unkelheit herangezogenes u n d in schwachem G rü n licht aufgearbeitetes M aterial. W ir können uns w eder der V orstellung einer sechsfachen V erzw eigung der T ubuli anschließen noch sie als völlig unverzw eigt betrachten. D ie vor allem auch auf die konzentrischen P ro la m e llark ö r p er anw endbare G rundvorstellung vom B au der P ro lam ellark ö rp er aus m orphologisch gesehen tetraedrischen G rundeinheiten h at sich bislan g als brau ch b ar erw iesen. Zur Kristallgitterstruktur der sogenannten Prolamellarkörper in Proplastiden etiolierter Bohnen Ill.W u r tz itg itte r als Muster tubulärer Anordnungen in Prolam ellar körpern W ern er W ehrm eyer Botanisches Institut der Tierärztlichen Hochschule Hannover (Z. Naturforsdig. 20 b, 1288— 1296 [1965]; eingegangen am 13. Juli 1965) The non-concentric prolamellar bodies of proplastids isolated from etiolated bean leaves were investigated by electron microscopy. The arrangement of tubules in a number of prolamellar bodies or in parts of them follows the crystal lattice of wurtzite. This is shown by a comparative study of ultrathin sections of the prolamellar bodies and models of the (0001), (lT 02), (lTOO), and (llO l) plane and of planes slightly inclined to them of the wurtzite lattice, standing at right angles to the table (1120). The combination of wurtzite and zincblende lattice layers is possible and probably realised. In einer vorhergehenden A r b e it1 konnte gezeigt w erden, daß sich S chnittbilder von P ro la m e llark ö r p ern m it dreidim ensionaler O rd n u n g einem Modell zuordnen lassen, das dem Z inkblendegitter der K ristallo g rap h ie w eitgehend entspricht. D as Z ink blendegitter, das geom etrisch m it dem D iam antgitter übereinstim m t, b au t sich rein form al gesehen aus Schichten von gew inkelten S echserringen auf, die in A nlehnung an die N om enklatur der organischen Chem ie als Sesselform en bezeichnet w erden können. D ie sechsgliedrige V erknüpfung nach der W annen 1W. W e h rm e y e r, Z. Naturforschg. 20 b, 1278 [1965]. form tritt dagegen im Z inkblendegitter nicht auf. Sie ist jedoch fü r den A ufb au der sogenannten konzen trischen P ro la m e llark ö rp er nachg ew iesen 2. D a ein Teil der in U ltradünnschnitten erscheinenden A spekte von P ro la m ellark ö rp ern dem Z inkblendegitter nicht zugeordnet w erden konnte, en tstan d die naheliegende F rag e nach einem w eiteren M odell ähnlicher O rd nung u n ter E inschluß d er sechsgliedrigen W an n en form . Dies liegt im W u rtzitg itter vor u n d soll im fol genden in seinen verschiedenen E benen dargestellt w erden. 2W. W e h rm e y e r, Z. Naturforschg. 20 b, 1270 [1965]. Unauthenticated Download Date | 12/12/16 12:07 PM
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